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Am Tage des Zornes Jehovas geborgenDer Wachtturm 1981 | 15. November
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Am Tage des Zornes Jehovas geborgen
„Suchet Jehova ... Suchet Gerechtigkeit, suchet Sanftmut. Wahrscheinlich könnt ihr am Tage des Zornes Jehovas geborgen werden“ (Zeph. 2:3).
1. Warum sollten wir heute an der Bedeutung des Namens Zephanjas und an Zephanjas Prophezeiung interessiert sein?
‘VON Jehova geborgen’ — das ist der Gedanke, der durch den Namen Zephanjas, eines Propheten Gottes, zum Ausdruck kommt, denn sein Name bedeutet „Jehova hat geborgen“. Hast du den Wunsch, von Jehova geborgen zu werden? Wenn du siehst, wie Sorgen und Hoffnungslosigkeit in der Welt heute immer mehr zunehmen, sollte das der Fall sein. Jehova, der gerechte Gott, wird diese Verhältnisse nicht mehr lange zulassen. Sein Tag, der Tag von Harmagedon, steht vor der Tür. Jeder von uns sollte daher an der Prophezeiung Zephanjas sehr interessiert sein, denn sie hat viel über diesen entscheidenden Tag zu sagen. Sie zeigt, wie wir den Zufluchtsort finden können, so daß wir ‘von Jehova geborgen’ werden.
2. Warum ist die Bedeutung seiner Prophezeiung alles andere als „klein“?
2 Zephanja prophezeite zu Beginn der Regierung Josias, des Königs von Juda, der seine Herrschaft 659 v. u. Z. antrat, also etwa 50 Jahre bevor Jehova die Verwüstung Judas und Jerusalems veranlaßte. Zephanja wird oft wegen der Kürze seiner Prophezeiung als einer der „Kleinen Propheten“ bezeichnet, doch die Bedeutung seiner Prophezeiung ist alles andere als „klein“. Sie enthält eine Botschaft Gottes, die in den Tagen Zephanjas nicht außer acht gelassen werden durfte. Aber auch im 20. Jahrhundert ergeht durch diese Prophezeiung eine eindringliche Warnung, die all diejenigen befolgen sollten, die an dem nahe bevorstehenden Tag des glühenden Zornes Jehovas in Sicherheit zu sein hoffen. Diese Prophezeiung gehört zu dem machtvollen „prophetischen Wort“ Jehovas, das der Apostel Petrus mit „einer Lampe“ vergleicht, „die an einem dunklen Ort leuchtet“ (2. Petr. 1:19; siehe auch Römer 15:4).
3. (a) Welchen unmittelbaren Nutzen brachte das Prophezeien Zephanjas mit sich? (b) Warum war dieser Nutzen nicht von Dauer?
3 Zephanja war anscheinend der Ururenkel des treuen Königs Hiskia. Als ein Prophet, der mit dem Königshaus verwandt war, mußte er wirklich mutig sein, um Jehovas feurige Urteile über die Fürsten Judas zu verkünden (Zeph. 1:1, 8). Sein Prophezeien hatte in den Tagen des jugendlichen Königs Josia, der das Land von falscher Religion reinigte und bekannt wurde für seine „Taten liebender Güte ... gemäß dem, was in dem Gesetz Jehovas geschrieben ist“, offensichtlich eine heilsame Wirkung (2. Chron. 34:3, 14, 19, 33; 35:26). Deshalb schob Jehova die Vollstreckung des Urteils eine gewisse Zeit hinaus. Doch Josias gerechtes Verhalten konnte weder das Böse, in das sich sein Volk verstrickt hatte, beseitigen noch die Sünden seines Großvaters Manasse sühnen, der ‘Jerusalem mit unschuldigem Blut erfüllt hatte’ (2. Kö. 24:3, 4). Jehovas Tag der Abrechnung stand vor der Tür.
„DER AUSSPRUCH JEHOVAS“
4. (a) Mit welchem entschiedenen Ausspruch beginnt die Prophezeiung? (b) Worauf waren gemäß der Prophezeiung die Probleme des Königreiches Juda zurückzuführen?
4 Jehova machte durch Zephanja deutlich, daß er mit der Bosheit vollständig aufräumen werde. Die Prophezeiung beginnt mit den Worten:
„‚Ich werde bestimmt allem, was sich auf der Oberfläche des Erdbodens befindet, ein Ende machen‘ ist der Ausspruch Jehovas.“
Alles, was in den Augen Jehovas abscheulich war, sollte ausgerottet, vertilgt werden. Dieser „Ausspruch“ zeigte ohne Umschweife, worauf die Probleme des Königreiches Juda zurückzuführen waren: auf die falsche Religion. Denn Jehova sagte weiter:
„Ich will meine Hand gegen Juda und gegen alle Bewohner Jerusalems ausstrecken, und ich will von diesem Ort die Übriggebliebenen des Baal wegtilgen, den Namen der Priester fremdländischer Götter samt den Priestern und diejenigen, die sich auf den Dächern vor dem Heer der Himmel niederbeugen, und diejenigen, die sich niederbeugen, wobei sie Jehova Eidschwüre leisten und bei Malkam Eidschwüre leisten, und diejenigen, die sich davon zurückziehen, Jehova zu folgen, und die Jehova nicht gesucht haben und ihn nicht befragt haben“ (Zeph. 1:2-6).
5. (a) Warum hatte der Baalskult unter Gottes Volk keinen rechtmäßigen Platz? (b) Welche verabscheuungswürdigen Handlungen waren damit verbunden?
5 Welch eine verwerfliche Handlungsweise! Jene Judäer hatten die reine Anbetung Jehovas aufgegeben und pflegten den Baalskult der Nachbarnationen. Der Baalskult — mit seinen Menschenopfern, seiner Tempelprostitution, seiner Verehrung von stummen Götzen und seinen formalistischen Gebeten um materielle Wohlfahrt — hatte unter Anbetern Jehovas keinen rechtmäßigen Platz (4. Mose 25:1-5; Jer. 7:30, 31; 11:17; 19:3-5). Die falsche Religion führte zu allen Arten unrechter Handlungen. Die Priester Judas übertraten das erste Gebot, indem sie Gemeinschaft mit „Priestern fremdländischer Götter“ pflegten (2. Mose 20:2, 3). Sie folgten dem schlechten Beispiel König Manasses, beteten das „Heer der Himmel“ an und suchten bei Geistermedien Anleitung (2. Chron. 33:1-6). Sie gingen von der falschen Voraussetzung aus, „in allen Religionen sei etwas Gutes“, und stellten den Götzen Malkam Jehova gleich. Weil sie sich von dem lebendigen Gott zurückgezogen hatten, hatten sie „ein böses Herz des Unglaubens“ entwickelt (Hebr. 3:12).
6. Welche Übereinstimmungen fallen uns zwischen den Handlungen auf, die in Juda gepflegt wurden, und denen, die heute in der Christenheit üblich sind?
6 Verhält es sich mit der Christenheit heute nicht genauso? Auf den Nationen der Christenheit lastet immer noch eine gewaltige Blutschuld, weil in unserem Jahrhundert Millionen Menschenleben auf dem Altar des Krieges geopfert wurden. Die Geistlichkeit der Christenheit hat diese Kriege auf beiden Seiten unterstützt, und ihre Blutschuld bleibt bestehen. (Vergleiche Jeremia 2:34, 35.) Wie die Bewohner Judäas jede Art geschlechtliche Unmoral trieben, so pflegen auch heute die Angehörigen der Christenheit zum Beispiel vorehelichen Sex, ungebundene Geschlechtsbeziehungen und Frauentausch, sie treiben Ehebruch und sind in Homosexualität verstrickt, und viele Geistliche verschließen ihre Augen davor oder heißen so etwas sogar noch gut. Welch ein Widerspruch zu den Maßstäben der Bibel! (1. Kor. 6:9, 10; Hebr. 13:4).
7. (a) Welche Parallele stellen wir in bezug auf den Spiritismus und den Interkonfessionalismus fest, die von den abtrünnigen Judäern gepflegt wurden? (b) Welcher zeitgemäße Rat ist diesbezüglich in Gottes Wort zu finden?
7 Auch Astrologie, Wahrsagerei und Spiritismus sind unter Namenchristen zu finden. Unter dem Vorwand, alle Religionen würden zum selben Ziel führen, wird in der Christenheit heute in großem Umfang der Interkonfessionalismus gepflegt. Abergläubische Anschauungen der falschen Religion werden mit biblischen Lehren vermengt. Statt dem Gebot Jesu zu gehorchen und einmal im Jahr die Feier zum Gedenken an seinen Tod zu begehen, feiert die Christenheit Ostern, ein Fest, das nach Aschtoreth (griechisch: Astarte), der Göttin der sinnlichen Liebe, benannt ist, und übernimmt so Fruchtbarkeitsriten und -symbole wie den Osterhasen und die Ostereier. Wer solche Bräuche pflegt, würde gut daran tun, den Rat aus 1. Samuel 7:3 zu befolgen: „Wenn ihr mit eurem ganzen Herzen zu Jehova umkehrt, so schafft die fremdländischen Götter aus eurer Mitte hinweg und auch die Aschtoreth-Bildnisse, und richtet euer Herz unerschütterlich auf Jehova und dient ihm allein, und er wird euch ... befreien.“ Ja, die Achtung vor Jehova, seinem Wort und seinen Geboten ist eine wesentliche Voraussetzung, wenn wir zu denen gehören wollen, die zu seinem Tag der Rechtfertigung geladen werden. Das entspricht den Worten Zephanjas:
„Bewahre Schweigen vor dem [Souveränen] Herrn Jehova; denn der Tag Jehovas ist nahe, denn Jehova hat ein Schlachtopfer zubereitet; er hat seine Geladenen geheiligt“ (Zeph. 1:7).
8. Vor welchem gefährlichen Gedanken warnt uns „das Wort Jehovas“?
8 In den Tagen Zephanjas unterzog Jehova seine Anbeter einer gründlichen Prüfung. Deshalb heißt es gemäß dem „Wort Jehovas“ weiter:
„Es soll geschehen zu jener Zeit, daß ich Jerusalem sorgfältig mit Leuchten durchsuchen werde, und ich will den Männern Aufmerksamkeit schenken, die auf ihren Hefen erstarren und die in ihrem Herzen sprechen: ,Jehova wird nicht Gutes tun, und er wird nicht Böses tun‘“ (Zeph. 1:1, 12).
Diese ichbezogenen Personen waren mit dem bestehenden Zustand zufrieden. Sie wünschten nicht, daß jemand in ihren Weinkufen die Hefe aufrührte. Sie glichen der heutigen treulosen Christenheit und denen, die von der Anbetung Jehovas abgefallen sind und sagen: „Wo ist denn der Beweis dafür, daß wir wirklich in den ,letzten Tagen‘ leben?“ So zu denken erwies sich zur Zeit Zephanjas als verhängnisvoll, und es kann heute noch verhängnisvoller sein, da wir vor dem Ende des gesamten weltlichen Systems der Dinge stehen (2. Petr. 3:3, 4, 10).
9. Weshalb ist es wie in den Tagen des Königreiches Juda heute so wichtig, keine materialistische, sondern eine schriftgemäße Einstellung zum Leben zu entwickeln?
9 Über diese ungläubigen, materialistisch eingestellten Personen sagt Jehova weiter:
„Ihr Vermögen soll zum Raube werden und ihre Häuser zu einer wüsten Einöde. Und sie werden Häuser bauen, aber sie werden sie nicht bewohnen; und sie werden Weingärten pflanzen, aber sie werden nicht den Wein davon trinken“ (Zeph. 1:13).
Weltliche Besitztümer sind am Tag des göttlichen Gerichts von keinem Nutzen. Statt nach materiellen Gütern zu streben, ist es heute viel nützlicher, eine schriftgemäße Einstellung zum Leben zu entwickeln, und besonders junge Menschen sollten sich darauf vorbereiten, Vollzeitdiener Jehovas zu werden. Glücklich sind stets diejenigen, die sich für „Schätze im Himmel“ entscheiden, statt sich „Schätze auf der Erde“ aufzuhäufen (Matth. 6:19-21; Pred. 12:1; 1. Tim. 6:6-8).
‘DER GROSSE TAG IST NAHE’
10, 11. Wie und warum beschleunigt Jehova seinen großen Tag?
10 Der Souveräne Herr selbst gibt uns dann die Zusicherung:
„Der große Tag Jehovas ist nahe. Er ist nahe, und er eilt sehr“ (Zeph. 1:7, 14).
11 Möge niemand denken, das Gericht Gottes an der bösen Welt erfolge erst in ferner Zukunft. Heute besteht die Gefahr, daß alles menschliche Leben auf der Erde vernichtet wird, doch dies wird Jehova nicht zulassen. Nicht Politiker werden dem Wahnsinn des Atomzeitalters ein Ende machen, sondern der Souveräne Herr Jehova. Er wird seinen Tag, den Tag von Harmagedon, beschleunigen. Wollte ein „starker Mann“ versuchen, diese Urteilsvollstreckung zu verhindern, so wäre er dazu verurteilt, einen ‘bitteren Schrei’ auszustoßen, denn Jehova selbst sagt:
„Jener Tag ist ein Tag des Zornausbruches, ein Tag der Bedrängnis und Angst, ein Tag des Sturmes und der Verödung, ein Tag der Finsternis und Dunkelheit, ein Tag des Gewölks und dichten Dunkels, ein Tag des Hornes und des Alarmsignals wider die befestigten Städte und wider die hohen Ecktürme“ (Zeph. 1:15, 16).
12. Wieso können wir uns freuen, daß es an diesem Tag keine wahllose Vernichtung geben wird?
12 Die Befestigungen der militarisierten Welt werden, selbst wenn sie Raketen mit Nuklearsprengköpfen trotzen könnten, gegen das himmlische Waffenarsenal Jehovas nutzlos sein. Es wird keine wahllose Vernichtung geben, was mit den prophetischen Worten Davids übereinstimmt: „Jehova behütet alle, die ihn lieben, aber alle Bösen wird er vertilgen“ (Ps. 145:20). Ja, für alle, die nicht respektvolles Schweigen vor Jehova bewahrt haben, wird es ein schrecklicher Tag des Gerichts sein, denn Jehova erklärt durch Zephanja:
„Ich will die Menschen in Bedrängnis bringen, und sie werden gewißlich wie Blinde einhergehen; denn wider Jehova haben sie gesündigt. Und ihr Blut wird tatsächlich verschüttet werden wie Staub und ihre Eingeweide wie Dung“ (Zeph. 1:17).
13. Welche Investitionen werden sich am Tag des Zornausbruches als nutzlos erweisen?
13 Was wird an diesem Tag ein großes Bankkonto — selbst in einem „neutralen“ Land —, gehortetes Gold, umfangreicher Grundbesitz oder ein unterirdisches Versteck nützen? Nichts! Das macht der Souveräne Herr Jehova selbst deutlich mit den Worten:
„Weder ihr Silber noch ihr Gold wird sie am Tage des Zornausbruches Jehovas zu befreien vermögen; sondern durch das Feuer seines Eifers wird die ganze Erde verzehrt werden, denn er wird eine Ausrottung aller Bewohner der Erde, ja eine schreckliche, herbeiführen“ (Zeph. 1:18).
An diesem Schlußtag der Entscheidung wird „die ganze Erde“ von der endgültigen Vollstreckung des Gerichtes Gottes betroffen sein. Doch es gibt einen Weg des Entrinnens. Worin besteht er?
„VERSAMMELT EUCH“
14. Was beweist, daß der Aufruf aus Zephanja 2:1 (a) von Juda, (b) von der Christenheit nicht beachtet worden ist?
14 Gleichsam in einem Schlußaufruf an sein eigenes Volk richtet Gottes Prophet heute an voraussichtliche Überlebende die Aufforderung:
„Versammelt euch, ja führe das Sammeln durch, o Nation, die nicht vor Scham erbleicht“ (Zeph. 2:1).
Beherzigte aber Juda als Nation diesen Aufruf? Die feurige Urteilsvollstreckung Jehovas an dieser Nation im Jahre 607 v. u. Z. zeigt, daß dies nicht der Fall war. Die Judäer handelten weiterhin schamlos. Doch es gab Einzelpersonen — Judäer und andere, z. B. Jeremia, Ebed-Melech und das Haus Jonadabs —, die überlebten, weil sie das Wort Jehovas beachteten (Jer. 39:11, 12, 16-18; 35:18, 19). Die Christenheit hat die Königreichsbotschaft, die Jehovas Zeugen im Bereich der Christenheit gepredigt haben, abgelehnt. Sie hat Gottes Königreich unter Christus Jesus als einzige Hoffnung der Nationen verworfen und sich als Ersatz dafür einem von Menschen geschaffenen Notbehelf zugewandt, der heute als die Vereinten Nationen bekannt ist. Wenn die Christenheit ‘sammelt’, dann geschieht es nur zur Vernichtung in Harmagedon (Ps. 2:2, 3; Offb. 16:13-16).
15. Welches andere „Sammeln“ ist in der Neuzeit vor sich gegangen?
15 Doch im „Schlußteil der Tage“, in dem wir heute leben, ist ein anderes „Sammeln“ vor sich gegangen. Zunächst sind wahre gesalbte Christen gesammelt worden, hauptsächlich aus der Christenheit. Im Anschluß daran ist eine zahllose „große Volksmenge“, die die bevorstehende große Drangsal überleben soll, „aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen“ gesammelt worden (Offb. 7:1-4, 9, 14; Jes. 2:2, 3). Aus wem besteht diese „große Volksmenge“? Aus sanftmütigen Menschen, die sich bereitwillig demütigen und den Rat des Propheten Gottes befolgen.
16, 17. Welcher Countdown geht weiter, und welchem Ruf muß man daher folgen, wenn man überleben möchte?
16 Der Countdown für Harmagedon geht unbarmherzig weiter. Die Warnung, die der Prophet Gottes an diese Sanftmütigen richtet, ist daher zeitgemäß:
„Ehe die Satzung irgend etwas gebiert, ehe der Tag wie Spreu vorübergegangen ist, ehe die Zornglut Jehovas über euch kommt, ehe der Tag des Zornes Jehovas über euch kommt“,
solltet ihr handeln! (Zeph. 2:2).
17 Jehova hat die Satzung und den Erlaß herausgegeben, daß die Christenheit ebenso zugrunde gehen muß, wie das treulose Jerusalem im Jahre 607 v. u. Z. vernichtet wurde, und zwar auch aus denselben Gründen (Hes. 22:3-5). Sie ist mit Blutschuld beladen, und ihre Geistlichkeit hat das Gesetz Jehovas verlassen. Ihre Religion ist ein Teil Groß-Babylons, des Weltreiches der falschen Religion, über das der Apostel Johannes schrieb: „Durch deine spiritistischen Bräuche wurden alle Nationen irregeführt. Ja, in ihr wurde das Blut von Propheten und Heiligen und von all denen gefunden, die auf der Erde hingeschlachtet worden sind.“ Es ist nicht verwunderlich, daß an alle, die Gott gefallen möchten, der Ruf ergeht: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden und wenn ihr nicht einen Teil ihrer Plagen empfangen wollt“ (Offb. 18:4, 23, 24).
‘JEHOVA SUCHEN’
18. Was müssen Sanftmütige noch tun?
18 Genügt es aber, sich von der Welt und ihrer falschen Religion zu trennen? Zephanja zeigt, daß Sanftmütige weitere, positive Schritte unternehmen müssen.
19. Was bedeutet es, ‘Jehova zu suchen’?
19 Als erstes sagt Gottes Prophet:
„Suchet Jehova, all ihr Sanftmütigen der Erde, die ihr Seine eigene richterliche Entscheidung ausgeführt habt“ (Zeph. 2:3a).
Sie müssen Jehova sowie seine wunderbaren Eigenschaften und Vorsätze kennenlernen, die sein Sohn, Jesus Christus, kundgetan hat. Ihr demütiges Bemühen trägt ihnen großen Lohn ein, wie Jesus sagte: „Dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus“ (Joh. 1:18; 17:3). Wenn sie Jehova suchen, werden sie ihn schließlich mit ‘ganzem Herzen, ganzer Seele, ganzem Sinn und ganzer Kraft’ lieben und dem Beispiel Jesu folgen, indem sie den „heiligen Dienst“ verrichten, den Jehova von ihnen fordert (Mark. 12:29, 30; 1. Petr. 2:21; Matth. 4:17; Offb. 7:15).
20. Welche Art Gerechtigkeit sollten wir suchen, und worauf sollten wir vertrauen?
20 Zephanja sagt weiter:
„Suchet Gerechtigkeit“ (Zeph. 2:3b).
Damit ist keine pharisäische Selbstgerechtigkeit gemeint. Es nützt nichts, „Eifer für Gott“ zu haben, wenn dieser Eifer nicht einer genauen Erkenntnis des Wortes Gottes entspricht. Wir müssen ‘die Gerechtigkeit Gottes erkennen, um uns dieser Gerechtigkeit unterwerfen’ zu können. Wir müssen uns nach Gottes Maßstäben ausrichten — nicht nach menschlichen — und müssen die christliche Persönlichkeit anziehen, die „nach Gottes Willen in wahrer Gerechtigkeit und Loyalität geschaffen worden ist“ (Röm. 10:2, 3; Eph. 4:22-24). Diese wahre Gerechtigkeit und Loyalität verlangt von uns, daß wir unser Leben nicht von dem schlechten Denken und der Zügellosigkeit der Welt beeinflussen lassen. Wie Jesus sagte, sollten wir ‘zuerst Gottes Königreich und seine Gerechtigkeit suchen’ und darauf vertrauen, daß er, während wir ihm dienen, für alles sorgen wird, was wir zum Leben benötigen, und uns am Tage seines Zornes beschützen wird (Matth. 6:31-33).
21. (a) Wie wird in der Prophezeiung die Sanftmut betont? (b) Worauf sollten wir in dieser Hinsicht gewissenhaft achten?
21 Des weiteren sagt der Prophet Jehovas:
„Suchet Sanftmut“ (Zeph. 2:3c).
Zephanja hat diejenigen, die seine Prophezeiung beachten, bereits als die „Sanftmütigen der Erde“ bezeichnet. Er legt hier also erneut Nachdruck auf diese Eigenschaft. ‘Sanftmut zu suchen’ ist ständig erforderlich, da wir von einer stolzen, eigensinnigen Welt umgeben sind, in der die Einstellung vorherrscht: „Zuerst ich.“ Es besteht immer die Gefahr, daß etwas von dieser Einstellung auf uns abfärbt. Wir sollten daher auf der Hut sein, stets bereit, die Zucht von Jehova und seiner Organisation anzunehmen und uns nach seinem Willen auszurichten. Nie sollten wir uns zu der Einstellung verleiten lassen: „Einmal gerettet, für immer gerettet“, denn der Lohn, die Rettung, ist für diejenigen, die „fortfahren, in der Wahrheit zu wandeln“ (Spr. 22:4; Joh. 8:31, 32; 3. Joh. 3, 4).
22. (a) Warum sagt Zephanja „wahrscheinlich“? (b) Was wird das Endergebnis für diejenigen sein, die ‘von Jehova geborgen’ werden?
22 Den „Sanftmütigen der Erde“ sagt Zephanja:
„Wahrscheinlich könnt ihr am Tage des Zornes Jehovas geborgen werden“ (Zeph. 2:3d).
Warum „wahrscheinlich“? Weil die endgültige Rettung vom Verhalten des einzelnen abhängt, was Jesus mit den Worten zeigte: „Wer ... bis ans Ende ausgeharrt haben wird, der wird gerettet werden.“ Harrt also aus, all ihr Sanftmütigen, indem ihr demütig Gottes Willen tut, der heute unter anderem darin besteht, daß die gute Botschaft von Gottes aufgerichtetem Königreich auf der ganzen bewohnten Erde allen Nationen zu einem Zeugnis gepredigt wird (Matth. 24:13, 14). Dadurch mögt ihr zu denen gehören, die ‘von Jehova’ am Tage seines Zornes ‘geborgen’ werden. Der Psalmist David sagt von ihnen: „Die Sanftmütigen selbst werden die Erde besitzen, und sie werden in der Tat ihre Wonne haben an der Fülle des Friedens“ (Ps. 37:11).
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„VIELLEICHT NUR NOCH EINE FRAGE DER ZEIT“
In seiner Abschiedsrede sagte Jimmy Carter, der frühere Präsident der Vereinigten Staaten, über die nukleare Rüstung: „Die Gefahr wird immer größer, da die Arsenale der Supermächte immer mehr an Umfang und Raffinesse zunehmen. Und da andere Regierungen — künftig vielleicht sogar Dutzende — diese Waffen erwerben, ist es vielleicht nur noch eine Frage der Zeit, bevor Verrücktheit, Verzweiflung, Habgier oder Fehlkalkulationen diese schreckliche Kraft freisetzen.“ Und in der Welt gibt es bereits genug Verrücktheit. In einem Leitartikel der „New York Times“ vom 31. Januar 1981 wurde warnend darauf hingewiesen, daß den Supermächten „bestenfalls ein Jahr“ verbliebe, um zu einer Rüstungskontrolle zu kommen, sonst hätten sie „alle vorhersehbaren Chancen einer Begrenzung der nuklearen Rüstung“ verspielt.
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„Schulter an Schulter“ Jehova dienenDer Wachtturm 1981 | 15. November
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„Schulter an Schulter“ Jehova dienen
„Dann werde ich die Sprache der Völker in eine reine Sprache umwandeln, damit sie alle den Namen Jehovas anrufen, um ihm Schulter an Schulter zu dienen“ (Zeph. 3:9).
1. Welche Zusicherung haben wir bezüglich der Prophezeiungen Jehovas?
JEHOVAS Prophezeiungen erfüllen sich stets unfehlbar. Er selbst sagt uns: „So wird sich mein Wort erweisen, das aus meinem Munde hervorgeht. Es wird nicht ergebnislos zu mir zurückkehren, sondern es wird gewißlich das tun, woran ich Gefallen gehabt habe, und es wird bestimmt Erfolg haben in dem, wozu ich es gesandt habe“ (Jes. 55:11). Das trifft auch auf viele Einzelheiten der bedeutenden Prophezeiungen Zephanjas zu.
2. (a) Von welchen Völkerschaften ist in Zephanja 2:4-8 die Rede? (b) Welche Bestätigung für die Zuverlässigkeit der Prophezeiung würde man heute durch einen Besuch dieser Gebiete erhalten?
2 Zephanja berichtet zum Beispiel von Jehovas Urteilssprüchen über die Städte Philistäas, die Nation der Kerethiter, das Land der Philister sowie über Moab und Ammon (Zeph. 2:4-8). Alle
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