Jage dem Frieden nach!
1. Was muß jemand, der das Leben liebt, nachdem er Frieden gefunden hat, tun, und welche Pflicht obliegt ihm von da an?
WAS muß ein Mensch tun, der das Leben liebt, wenn er Frieden mit Gott durch seinen Sohn Jesus Christus zu erlangen gesucht und auch gefunden hat? Er muß von nun an dem Frieden nachjagen. „Er suche Frieden und jage ihm nach.“ Das ist der Rat, den der christliche Apostel Petrus erteilt. (1. Pet. 3:11) Er muß sein ganzes übriges Leben lang dem Frieden nachjagen. Das bedeutet, daß er den Frieden bewahren muß. Er erfreut sich des Friedens mit Gott durch Christus nicht allein. Weil er zum Frieden mit Gott gelangt ist, ist er auch in friedliche Beziehungen mit der Versammlung all derer getreten, die sich Gott durch Christus völlig hingegeben haben und daher mit Gott versöhnt worden sind. (2. Kor. 5:18-21) Ein solcher darf nicht ein Friedensstörer in der Christenversammlung werden. Er hat die Pflicht, ein ruhiges, angenehmes, harmonisches Verhältnis mit dieser Organisation zu bewahren. Er muß der Verhaltensregel nachkommen, die ein Apostel der christlichen, leitenden Körperschaft dargelegt hat: „Seid friedsam untereinander. Andererseits ermahnen wir euch, Brüder: Verwarnt die Unordentlichen, sprecht niedergedrückten Seelen tröstend zu, unterstützt die Schwachen, seid langmütig gegen alle. Seht zu, daß niemand einem anderen Unrecht mit Unrecht vergelte, sondern strebt allezeit dem Guten nach, sowohl untereinander wie gegenüber allen anderen.“ — 1. Thess. 5:13-15, NW.
2. Unter welchen Verhältnissen müssen Christen ihren Lauf verfolgen, und welcher Versuch wird, sie betreffend gemacht, weil sie ein Hauptangriffsziel sind?
2 So müssen Christen in einer Welt handeln, in der es überall soviel Tumult und Unruhe gibt wie nie zuvor. Seit Satan, gleich nachdem Gottes Königreich im Jahre 1914 in den Himmeln geboren worden war, auf die Erde hinabgeworfen worden ist, ist er, der Teufel, samt seinen Dämonen boshaft darauf erpicht gewesen, all das an Weh und Leid, Tumult und Unruhe zu verursachen, was ihm unter den Menschen nur möglich war. (Off. 12:12) Sein Hauptangriffsziel sind heute der christliche Überrest des geistigen Volkes Israel und dessen schafähnliche Gefährten, die eine „große Volksmenge“ bilden. (Off. 12:17) Satan tut daher sein Äußerstes, um Unruhe, Störungen und Zerrüttung unter ihnen herbeizuführen und so die Organisation zu sprengen.
3. Welche Verschiedenheiten betonend, hat Satan die Welt in Aufruhr gehalten, doch wie hat Gott schon vor langer Zeit in seiner Organisation damit aufgeräumt?
3 Deswegen muß jeder, der das Leben liebt und der in Gottes sichtbarer Organisation den Frieden gefunden hat, den er suchte, sich das bestimmte Ziel setzen, dem Frieden nachzujagen. Es ist Satan, dem Teufel, gelungen, diese Welt durch die Beachtung ihrer Verschiedenheit hinsichtlich Rasse, Farbe oder Stammeszugehörigkeit in Aufregung und Aufruhr zu versetzen. Solches hat Gott aber durch Christus innerhalb seiner wahren Christenversammlung ausgeschaltet. Die Christenversammlung hat ihren Anfang mit einer fast ausschließlich aus den Juden stammenden Christenorganisation im alten Jerusalem genommen, ungeachtet einiger beschnittener Proselyten aus anderen Nationen. (Apg. 2:10; 6:5) Dann gesellten sich beschnittene Samariter den Gläubigen hinzu. (Apg. 8:4-25) Erst dreieinhalb Jahre, nachdem Jesus Christus am Marterpfahl außerhalb Jerusalems gestorben war, wurden der erste unbeschnittene Heide oder Nichtjude, ein italischer Hauptmann namens Kornelius, und dazu einige seiner Verwandten und näheren Freunde in die Christenversammlung aufgenommen. — Apg. 10:1 bis 11:2.
4. Wie ermöglichte es Gott den beschnittenen Christen aus den Juden, sich seiner barmherzigen Vorkehrung, die er den Heiden gegenüber getroffen hat, anzupassen?
4 Zuerst verursachte dies eine beträchtliche Unruhe unter den beschnittenen Christen aus den Juden, aber im Laufe der Zeit paßte man sich dieser barmherzigen Vorkehrung Gottes friedsam an. Für die Möglichkeit, daß unbeschnittene Nichtjuden schließlich in die Christenversammlung aufgenommen wurden, sorgte Gott. Auf welche Weise? Er nahm die Schranke weg, die Trennungswand, nämlich das durch Mose gegebene „Gesetz“, das die Juden von der Heidenwelt getrennt hatte. Durch Jesus Christus, der als Mittler zwischen Gott und Menschen amtet, errichtete er einen neuen Bund, den Bund mit Christen.
5, 6. Wie erklärte Paulus der Versammlung in Ephesus, weshalb es, zufolge verschiedener Gründe, innerhalb der Versammlung keine Spaltungen geben dürfe?
5 Der Apostel Paulus erklärte, warum es innerhalb der Christenversammlung wegen Rasse, Farbe, Stammes- oder Volkszugehörigkeit keine Segregation oder Trennung geben dürfe. Er schrieb an die Versammlung in Ephesus, zu der auch Heiden oder Nichtjuden gehörten, die einst von Jehova weit entfernt waren:
6 „Doch nun — in Einheit mit Christus Jesus — seid ihr, die ihr einst fern waret, nahe gekommen durch das Blut des Christus. Denn er ist unser Friede, er, der die zwei Teile [Juden und Heiden] zu einer Einheit verband und die Zwischenwand, die sie voneinander schied, vernichtete. Durch sein [an den Marterpfahl geschlagenes] Fleisch hob er die Feindschaft auf, das ‚Gesetz‘ der Gebote, das aus Verordnungen bestand, damit er die beiden Völker [Juden und Heiden] in Einheit mit sich selbst zu einem neuen Menschen schaffe und Frieden mache und damit er durch den Marterpfahl beide Völker in e i n e m Leibe mit Gott völlig versöhne, da er die Feindschaft durch seine eigene Person getötet hatte. Und er kam und verkündigte die gute Botschaft des Friedens euch, den Fernstehenden [den Heiden], und Frieden den Nahestehenden [den Juden], denn durch ihn haben wir, die beiden Völker [Juden und Heiden], durch e i n e n Geist den Zutritt zum Vater [Jehova Gott].“ — Eph. 2:11-18, NW.
7. Warum besteht heute, angesichts der vor langem beim geistigen Volke Israel getroffenen Vorkehrungen kein Grund, die große Menge anderer Schafe vom geistigen Volke Israel zu trennen, und wie weist Haggai 2:6-9 darauf hin?
7 Jesu Opfer am Marterpfahl bildet die Grundlage für die Vereinigung der gläubigen Juden und der gläubigen Heiden aller Nationen. Gewiß ist daher heute dasselbe Opfer Jesu, das für die „Sünde der Welt“ dargebracht wurde, die Grundlage für die Integration oder Vereinigung des kleinen Überrests des geistigen Volkes Israel mit der ‚großen Menge‘ irdischer Schafe, die aus allen Nationen, Stämmen, Völkern und Sprachen stammen. In dieser Zeit, in der Jehovas rechter Hirte seine anderen Schafe auf die Seite seiner Rechten einsammelt, darf es keine Trennung dieser großen Menge anderer Schafe vom geistlichen Volke Israel geben. „Es wird eine Herde, einen Hirten geben“, sagte der rechte Hirte, Jesus Christus. (Joh. 10:16; Matth. 25:31-40, NW) Unter allen, die sich unter dem rechten Hirten, Jesus Christus, in der einen Herde befinden, muß Harmonie, Einheit und Friedfertigkeit herrschen, „denn er ist unser Friede“. In genauer Übereinstimmung mit Jehovas Verheißung, daß er alle Nationen erschüttern und veranlassen werde, daß die kostbaren Dinge, die begehrenswerten Dinge aller Nationen, in sein Haus der Anbetung kommen, sagt er: „Und an diesem Orte will ich Frieden geben, spricht Jehova der Heerscharen.“ (Hag. 2:6-9) Es ist Satan und seinen Dämonen bis auf diesen Tag nicht gelungen, die Erfüllung dieser Prophezeiung zu verhindern.
DARUM BETEN
8. Wofür beten wir täglich, und dies in Übereinstimmung mit Psalm 122:6-8, und weshalb könnte Jesus Christus nicht das Haupt einer Versammlung sein, in der dieser Zustand nicht herrschen würde?
8 Wenn uns im Interesse der Ehre Gottes wirklich das Wohl der Organisation am Herzen liegt, werden wir zu dem Gott des Friedens beten, daß er sein Volk in Einheit, Harmonie und Ruhe bewahren möge. In unsrem täglichen Gebet werden wir der Worte Davids, des Psalmisten, gedenken: „Bittet um den Frieden Jerusalems! Es gehe wohl denen [es seien frei von Sorge, NW], die dich lieben! Friede sei in deinen Festungswerken, sichere Ruhe in deinen Palästen [Sorge sei verbannt aus den Türmen deiner Wohnstätte, NW]. Um meiner Brüder und meiner Genossen willen will ich sagen: ‚Friede sei in dir.‘“ (Ps. 122:6-8, Fußnote) In Harmonie mit diesem Gebet bedeutet der Name Jerusalem „Besitztum des Friedens“ oder „Gründung des Friedens“. Dort, an der Stätte von Jerusalem, war der Priester Melchisedek der König von Salem, was „König des Friedens“ bedeutet. Jehova Gott schwor, daß sein Sohn Jesus Christus so wie Melchisedek, ein Priester und König sein sollte, und zwar für immer. Damit übereinstimmend, sollte einer der Namen des verherrlichten Sohnes Gottes „Friedefürst“ lauten. (1. Mose 14:18-20; Ps. 110:1-4; Heb. 6:20 bis 7:21; Jes. 9:6, 7) Wie konnte Jesus Christus, der diesen Titel trägt, als fürstlicher König des Friedens in der Eigenschaft des geistigen Hauptes einer Versammlung amten, die durch Zwietracht, Feindschaft, Eifersucht, Konkurrenzgeist, Rivalität und Sektiererei gespalten, deren Ruhe gestört und die in Aufruhr geraten ist, wie es bei der Christenheit von heute und von jeher der Fall ist? Das könnte er nicht. Als König aber kann er innerhalb der „Versammlung, die sein Leib ist“, den Frieden durchsetzen, und er bewahrt ihn auch tatsächlich. (Eph. 1:22, 23, NW) Durch seine Engel läßt er die Friedensstörer hinaustun. — Matth. 13:41.
9. (a) Wie hob Paulus in Philipper 4:6, 7 die Frieden fördernde Macht des Gebetes hervor? (b) Woran können Gottes gehorsame Diener die in Übereinstimmung mit 1. Timotheus 2:1-4 beten, unter irgendwelcher Regierung niemals teilnehmen?
9 Die den Frieden fördernde Macht des von Herzen kommenden Gebetes hervorhebend, schrieb der Apostel Paulus an seine geliebten christlichen Brüder in Philippi: „Seid nicht um irgend etwas in Sorge, sondern laßt in allem durch Gebet und Flehen und mit Danksagung eure Bitten vor Gott kundwerden; und der Friede Gottes, der alles Denken übertrifft, wird eure Herzen und eure Geisteskräfte durch Christus Jesus behüten.“ (Phil. 4:6, 7, NW) Der Apostel behielt auch im Auge, daß wahre Christen auf der Erde unter weltlichen, politischen Herrschern leben müssen, die nicht um Frieden mit Jehova Gott bitten und deren Herrschaft das Leben wahrer Nachfolger des Friedefürsten mit berührt. Daher schrieb Paulus folgende Ermahnung an den christlichen Aufseher Timotheus: „Ich ermahne daher vor allen Dingen, daß Flehen, Gebete, Fürbitten, Danksagungen in bezug auf alle Arten von Menschen dargebracht werden, in bezug auf Könige und alle, die eine hohe Stellung einnehmen, damit wir fortgesetzt in völliger Gottergebenheit und mit allem Ernst ein ruhiges und stilles Leben führen mögen. Dies ist recht und annehmbar in den Augen unseres Erretters, Gottes, dessen Wille es ist, daß Menschen aller Arten gerettet werden und zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit kommen.“ (1. Tim. 2:1-4, NW) Da die gehorsamen Knechte Gottes, Jehovas, unseres Erretters, so beten, könnten sie sich niemals an Aufständen, Revolutionen, Aufruhr und Rebellion, Unabhängigkeitsbewegungen, Verschwörungen und irgendwelchen Volksaktionen, Störungen oder Gewalttaten gegenüber Personen in hohen politischen oder Regierungsstellungen beteiligen. Unter den Regierungen aller Arten werden die treuen Zeugen Jehovas, auch wenn man sie ächtet oder verbietet, ein ruhiges und stilles Leben führen.
10. Was muß die Aufforderung, dem ‚Frieden mit allen Menschen‘ nachzujagen, für die Glieder der Versammlung bedeuten, und von welcher Frucht und welcher Weisheit ist dies ein Anzeichen?
10 „Jaget dem Frieden nach mit allen Menschen und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn schauen wird“, so lautet die Ermahnung in Hebräer 12:14 (NW). Wenn Christen nach dem Frieden mit Menschen, die außerhalb der Versammlung stehen, streben, dann sollten sie ihn bestimmt auch mit Gliedern der Versammlung zu bewahren suchen, die ihre eigenen, Gott hingegebenen Brüder sind. Wir sollten niemals vergessen, daß Friede eine Frucht des Geistes Gottes ist und daß wir diese bis zur vollen Reife pflegen müssen. (Gal. 5:22) Der Friede zeigt an, daß der, welcher ihn besitzt, sich von himmlischer Weisheit leiten läßt, denn „die Weisheit von oben ist vor allem keusch, dann friedsam“. (Jak. 3:17, NW) Ein inspirierter Spruch stimmt damit überein, wenn er besagt: „Glücklich ist der Mensch, der Weisheit gefunden hat.“ Warum? Weil „ihre Wege liebliche Wege“ sind und „alle ihre Pfade Frieden“. — Spr. 3:13-17, NW.
11. Wie erklärt Paulus, daß Friede das ist, was eine Versammlung vereint, und wer also verdient es nicht, einer Versammlung anzugehören?
11 Ja, dadurch, daß die christliche Versammlung der Zeugen Jehovas unbeschwert ist von inneren Streitigkeiten, Zwist und Unordnung, bleibt sie vereint. Zum Zeugnis hierfür schreibt der Apostel Paulus: „Doch außer allen diesen Dingen kleidet euch mit Liebe, denn sie ist ein vollkommenes Band der Einheit. Auch möge der Friede des Christus in euren Herzen [am Wohnort der Beweggründe] herrschen, denn ihr wurdet in der Tat in einem Leibe [nicht in zwei oder mehreren entzweiten Leibern] dazu [zum Frieden] berufen.“ (Kol. 3:14, 15, NW) Wenn wir dem Frieden beständig nachjagen, wird er als ein vereinigendes Band alle jene umschlingen, die den Geist Gottes haben. Paulus sagt dies in folgenden Worten: „Ich ermahne euch daher, der Berufung würdig zu wandeln, mit der ihr berufen wurdet, mit völliger Niedriggesinntheit und Milde, mit Langmut, einander in Liebe ertragend, euch ernstlich bemühend, die Einheit des Geistes im vereinigenden Bande des Friedens zu wahren. Da ist ein Leib [unter Christus] und ein Geist.“ (Eph. 4:1-4, NW) Wer absichtlich und böswillig Störungen verursacht, wandelt nicht würdig seiner Berufung als Glied der Christenversammlung, deren Gott der Gott des Friedens ist. — Röm. 16:17, 18.
EINE AUSWIRKUNG DER THEOKRATISCHEN VERFAHRENSWEISE
12. (a) Welchen Genüssen sich hinzugeben, ist die Geburt des Königreiches Gottes kein Grund? (b) Wonach müssen wir trachten, um uns des Lebens und des Friedens erfreuen zu können, und warum?
12 Offensichtlich leben wir seit dem Jahre 1914 unter der Herrschaft des Königreiches Gottes, das damals in den Himmeln geboren wurde. Dies sollte eine Ursache zu großer Freude unter denen sein, die Gott und das Leben lieben, und ist es auch. Das ist indes kein Grund für gieriges, rücksichtsloses, materialistisches Essen und Trinken, durch das wir andere zu Fall bringen und sie geistig verderben könnten. Die Freude an den Segnungen des lange erwarteten Königreiches Gottes bedeutet höhere Genüsse als übermäßiges Essen und Trinken, das die Sinne abstumpft. „Denn“, so sagt Paulus, „das Königreich Gottes bedeutet nicht Essen und Trinken, sondern bedeutet Gerechtigkeit und Friede und Freude durch den heiligen Geist. So laßt uns denn nach den Dingen streben, die dem Frieden dienen, und nach jenen, die zur gegenseitigen Erbauung gereichen. Hört auf, das Werk Gottes wegen Speise niederzureißen.“ (Röm. 14:17, 19, 20, NW) Das Trachten unseres selbstsüchtigen Fleisches gehört nicht zu unserem christlichen Streben, wohl aber die Pflege der Früchte des Geistes Gottes. Wenn wir das Leben und gute Tage unter der Herrschaft des Reiches Gottes lieben, werden wir folgende Warnung beherzigen: „Das Trachten des Fleisches bedeutet Tod, das Trachten des Geistes aber bedeutet Leben und Frieden, weil das Trachten des Fleisches Feindschaft [Mangel an Freundschaft] mit Gott bedeutet, denn es ist dem Gesetz Gottes nicht untertan und vermag es auch gar nicht. Also können jene, die mit dem Fleische in Übereinstimmung sind, Gott nicht gefallen.“ (Röm. 8:6-8, NW) Trachtet daher nach dem Geiste. Bewahrt den Frieden mit Gott.
13. Was bedeutete die Tatsache, daß im Jahre 1914 Gottes Königreich zur Macht kam, für die Versammlung seiner Untertanen, und wann trat diese für sie, in Erfüllung von Jesaja 60:17, an den Tag?
13 Statt zügelloser Fröhlichkeit bedeutet die Ankunft des Reiches Gottes, der Umstand, daß es im Jahre 1914 in den Himmeln zur Macht gekommen ist, eine striktere Verfahrensweise innerhalb der Versammlung der Untertanen des Königreiches auf Erden. Als in alter Zeit das Volk Israel noch keinen menschlichen König hatte, pflegte jeder Israelit das zu tun, was recht war in seinen eigenen Augen. Als Gott ihnen aber ihre Bitte gewährte und ihnen einen menschlichen König gab, trat ein Wechsel in dieser losen Handlungsfreiheit ein, genau wie Jehova Gott selbst davor gewarnt hatte. (Richt. 21:25; 1. Sam. 8:9-18) Diese Strenge trat hinsichtlich Jehovas Zeugen der Neuzeit an den Tag, als sie im Jahre 1919 theokratische Schritte zu unternehmen und theokratische Vorkehrungen unter sich zu treffen begannen, indem sie sich nach den verheerenden Folgen des ersten Weltkrieges reorganisierten. Sie trat besonders seit dem Jahre 1938 an den Tag, nachdem Der Wachtturm den zweiteiligen Artikel, betitelt „Organisation“, veröffentlicht hatte, der sich auf den Bibeltext von Jesaja 60:17 stützte: „Statt des Erzes [der Bronze, NW] werde ich Gold bringen, und statt des Eisens Silber bringen, und statt des Holzes Erz [Bronze, NW], und statt der Steine Eisen. Und ich werde den Frieden setzen zu deinen Aufsehern [Gottes symbolische Kapitale oder Organisation], und die Gerechtigkeit zu deinen Vögten.“
14. Welche Verbesserung brachte die Einführung der theokratischen Ordnung mit sich, und was müssen daher alle, die das Leben lieben, loyal unterstützen und aufrechterhalten?
14 Wie es in dieser Prophezeiung verheißen worden war, bedeutete die völlige Einführung der theokratischen Verfahrensweise unter Jehovas Zeugen auf Erden vom Jahre 1938 an eine Verbesserung, ja sie gereichte tatsächlich zu einer bemerkenswerten Verbesserung. Sie hatte großen Frieden zur Folge. Sie trug dazu bei, innerhalb der Organisation Frieden aufrechtzuerhalten. Sie führte zu Standard-Methoden für die Tätigkeit und das Benehmen der Zeugen in den 175 Ländern der Erde, in denen Jehovas Zeugen nun — in Erfüllung von Matthäus 24:14 — die frohe Botschaft von seinem Königreich predigen. Sie verbannte Ungleichheit, Verwirrung, Uneinheitlichkeit und Unordnung aus der erdumspannenden Organisation. Sie gereichte zur Erfüllung der liebreichen Verheißung, die von Gott an seine weibesgleiche Organisation ergangen war: „Und alle deine Kinder werden von Jehova gelehrt, und der Friede deiner Kinder wird groß sein.“ (Jes. 54:13) Daher werden alle, die das Leben lieben, in ihrem aufrichtigen Streben nach Frieden die theokratische Einrichtung der Organisation loyal unterstützen und aufrechterhalten.
15. Inwiefern bezieht sich diese Leitung auch auf die Zusammenkünfte der Versammlung, wie Paulus das in 1. Korinther 14:26, 29-33 darlegt?
15 Diese theokratische oder nach Gottes Vorschrift erfolgende Leitung der Dinge der Organisation gilt auch für die Durchführung der Zusammenkünfte der Christenversammlung und das Programm im Interesse all derer, die diesen Versammlungen beiwohnen. Als ein Glied der theokratischen, leitenden Körperschaft sprach Paulus gegen unordentliche Zusammenkünfte oder Zusammenkünfte, die ohne ein zielbewußt gelenktes, schön zusammenhängendes Programm stattfinden, in denen also Dinge ohne Zusammenhang gesagt oder getan werden mögen und ohne daß man sie richtig erklärt oder versteht. Paulus sagte: „Alles geschehe zur Erbauung. Laßt ferner zwei oder drei Propheten reden, und die anderen mögen den Sinn feststellen. Wenn aber einem anderen, der dabeisitzt, eine Offenbarung zuteil wird, so schweige der erste. Denn ihr könnt alle, einer nach dem anderen, prophezeien, damit alle lernen und alle ermutigt werden. Und Gaben des Geistes der Propheten sollen von den Propheten gelenkt werden. Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens.“ — 1. Kor. 14:26, 29-33, NW.
16. Wovon müssen wir uns, um dem Frieden nachzujagen, zurückhalten, wie David und Petrus es betonten, und wie?
16 Im Interesse der Einheit, der Harmonie und der wohltuenden Ruhe in der Versammlung müssen wir besonders unsere Zungen und Lippen hüten. Sagte nicht David, der Psalmist, gleich nachdem er gefragt hatte, wer Lust am Leben habe und Lebenstage liebe, um Gutes zu sehen, die Worte: „Bewahre deine Zunge vor Bösem, und deine Lippen, daß sie nicht Trug reden“? (Ps. 34:13) Jawohl. Und zitierte der Apostel Petrus nicht diese Worte Davids, gleich nachdem er seine christlichen Brüder ermahnt hatte, indem er sagte: „Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern im Gegenteil, segnet, weil ihr dazu berufen worden seid, daß ihr Segen ererbet“? (1. Pet. 3:9) Tatsächlich, mit der Zunge und den Lippen können wir Böses mit Bösem vergelten. Mit der Zunge und den Lippen können wir jemanden schelten, der uns schilt. Aber wir können statt dessen mit der Zunge und den Lippen segnen, selbst jemanden, der uns beschimpft oder schilt. Segensworte haben eine bessere Wirkung. Eine milde Antwort wendet den Zorn ab. (Spr. 15:1) Diese wird zu seinem geistigen Segen, zumindest für den, der segnet. Sie verschont ihn davor, dem verletzend Sprechenden oder Schimpfenden gleich zu werden. Sie gereicht zum Frieden in der Organisation. Wenn wir also dem Frieden nachjagen wollen, müssen wir ohne Fehl unsere Zungen zügeln, um nicht das auszusprechen, was beschimpft, und unsere Lippen im Zaume halten, damit sie nicht trügerisch reden. Wir müssen uns ganz einfach von Verleumdung, üblem Nachreden und von Schimpfworten zurückhalten.
17. Was ist der beste Schutz dagegen, und weshalb wirkt man nicht im Gegensatz dazu, wenn man dem Frieden nachjagt?
17 Der beste Schutz hierbei liegt darin, daß wir die kostbare Wahrheit über Gottes Königreich lehren und predigen, und zwar an unseren Versammlungsstätten und außerhalb, öffentlich und von Haus zu Haus. Irret euch aber nicht, gottgefälliger Friede bedeutet nicht Untätigkeit, sorglose Ruhe oder Lässigkeit. Der Gott des Friedens hat seinem organisierten Volke, seinen Zeugen auf Erden, ein anstrengendes Werk zu tun gegeben. Es ist das Werk, in dem sie für ihn und seinen regierenden Sohn, Jesus Christus, Zeugnis ablegen, und zwar auf der ganzen bewohnten Erde, vor allen Nationen, bevor ihr katastrophales Ende in Harmagedon kommt.
18. (a) Welche lebenswichtige Tatsache hinsichtlich des zu vollbringenden Werkes erkennen Jehovas Zeugen von jeder Herkunft an? (b) Welches Gebot Jesu befolgen sie daher, und welche Prophezeiung über Frieden und Bruderschaft erfüllt sich dadurch?
18 Dieses Werk muß von allen Gott hingegebenen Zeugen von jeder Nationalität, von allen Stämmen, Völkern, Farben und Sprachen durchgeführt werden. Sie können dieses Werk aber nicht gemeinsam durchführen, wenn sie unter sich streiten und sich wegen äußerlicher, durch natürliche Ursachen bedingte Unterschiede zanken. Sie müssen friedlich zusammenarbeiten. Die harmonische Durchführung des ihnen von Gott anvertrauten erdenweiten Zeugniswerkes verlangt inneren Frieden zwischen allen Nationalitäten, Rassen, Stämmen und Versammlungen. Jehovas Zeugen erkennen diese wichtige Tatsache. Daher gehorchen sie der Anweisung Jesu Christi, des Hauptzeugen Jehovas: „Haltet Frieden untereinander.“ (Mark. 9:50, NW) Sie bringen ihre Tätigkeit und ihre Anstrengungen mit der schönen prophetischen Vision in Übereinstimmung, die über diesen internationalen Frieden und die Bruderschaft im vereinten Werk der Anbetung Jehovas in Jesaja 2:1-4 aufgezeichnet worden ist. Daher gedeiht ihr Zeugniswerk. — Jak. 3:18.
19. (a) Zu welchem Kampfe sind sie gewappnet und wie? (b) Nach wem halten sie in ihrer Tätigkeit von Haus zu Haus Ausschau, wen aber verlassen sie?
19 Wo immer sie mit der Königreichsbotschaft hingehen, fördern sie den dauernden Frieden, der Gottes neue Welt der Gerechtigkeit schmücken soll. Sie sind nur für einen geistigen Kampf gewappnet, nicht für einen blutigen Krieg mit Fleisch und Blut. Demzufolge statten sie sich so aus, wie der Apostel Paulus sie tun hieß: „Eure Füße beschuht mit der Ausrüstung der guten Botschaft des Friedens.“ (Eph. 6:11-15, NW) In ihrer Tätigkeit von Haus zu Haus blicken sie nach Personen aus, die Freunde des Friedens mit Gott sind. Jesus Christus hieß sie so handeln, als er sprach: „Wo immer ihr ein Haus betretet, sagt zuerst: ‚Friede diesem Hause.‘ Und wenn sich dort ein Freund des Friedens befindet, so wird euer Friede auf ihm ruhen. Wenn aber nicht, so wird er zu euch zurückkehren.“ (Luk. 10:5, 6; Matth. 10:12, 13, NW) Wenn es sich erweist, daß ein Hausinhaber ein Feind des Friedens ist, verlassen Gottes Zeugen dessen Haus. Sie wollen keinen religiösen Streit mit Jehovas Feinden vom Zaune brechen.
20. Warum gehen sie trotz religiöser Verfolgung mit Freude vorwärts, und welche sichere Hoffnung hegen sie in bezug auf Frieden?
20 Dennoch erfahren sie viel Verfolgung von religiöser Seite. Aber sie gehen trotz allem freudig weiter. „Jene, die zum Frieden raten, haben Freude.“ (Spr. 12:20, NW) Sie wissen, daß sich Gottes Prophezeiung, daß Menschen, die ihnen unrechterweise Drangsal bereiten, in Harmagedon vernichtet werden, erfüllen wird. (2. Thess. 1:6-10) Sie werden durch die sichere Hoffnung gestärkt und getröstet, daß ihr unablässiges Streben nach Frieden dadurch belohnt werden wird, daß sie nach Harmagedon in der von Jehova Gott, dem gerechten Richter, verheißenen neuen Welt Frieden ohne Maß erhalten werden. „Er wird einem jeden vergelten gemäß seinen Werken: ewiges Leben denen, die Herrlichkeit, Ehre und Unverweslichkeit durch Ausharren in gutem Werke suchen. Über jene aber, die streitsüchtig und der Wahrheit nicht gehorsam sind, sondern der Ungerechtigkeit gehorchen, werden Zorn und Grimm kommen, Trübsal und Bedrängnis über die Seele jedes Menschen, der etwas tut, was schädlich ist … aber Herrlichkeit und Ehre und Frieden jedem, der Gutes tut.“ — Röm. 2:6-10, NW.
21. Welche inspirierte Frage beantwortend, wollen wir, ein jeder von uns, zeigen, wer wir sind, und was werden wir dementsprechend suchen und wem nachjagen?
21 Können wir nun, und zwar ein jeder von uns, auf die von Gott inspirierte Frage: „Wer ist der Mann, der Lust zum Leben hat, der [Lebens-] Tage liebt, um Gutes zu sehen?“, erwidern: „Ich bin es“? Wenn wir es können, dann laßt uns auf dem Wege Gottes, Jehovas, Frieden suchen, ihn finden und ihm nachjagen.
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● Obwohl der Mensch in das Raumfahrtzeitalter eingetreten ist, zeigt sich doch, daß er nicht dauerndes Glück und Frieden findet und daß seine Weisheit in dieser Hinsicht also nicht von praktischem Nutzen ist. Wo ist wahrhaft praktische Weisheit zu finden? Wie können wir sie in unserem Leben anwenden? Unterlaß ja nicht, die Artikel „Praktische Weisheit im Zeitalter der Raumfahrt“ und „Als Söhne des Lichts praktische Weisheit offenbaren“ zu lesen.
● „Bist du mit der Taufe zum Leben getauft“? Die Heilige Schrift spricht von einer ‚Taufe, die dich jetzt rettet‘. Das ist nicht die Wassertaufe. Es ist auch nicht die Taufe mit dem heiligen Geist. Und doch ist sie erforderlich für alle, die in Gottes neuer Welt Leben erlangen möchten. Weißt du, was diese Taufe ist? Du solltest es wissen und wirst es wissen, nachdem du die nächste Ausgabe gelesen haben wirst.