15. Kapitel
Viele Nationen kommen in die Stadt göttlicher Gunst
1. Was war die gute Botschaft, die Jehova durch Sacharja den angeblich Fastenden ausrichten ließ?
HIER ist die gute Botschaft für die vor fast zweitausendfünfhundert Jahren angeblich Fastenden wie auch für die heute Lebenden: „Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ,Das Fasten des vierten Monats und das Fasten des fünften Monats und das Fasten des siebenten Monats und das Fasten des zehnten Monats wird dem Hause Juda zu Jubel und zur Freude und zu guten Festzeiten werden.‘ “ — Sacharja 8:19.
2. Eine solche Änderung in der Einstellung erforderte als Veranlassung welchen anderen Wechsel, wie dies bei David gemäß Psalm 30:1, 11 der Fall war?
2 Ein solcher Wechsel bedeutete damals, im sechsten Jahrhundert v. u. Z., tatsächlich eine Änderung in der geistigen Einstellung der Glieder des wiederhergestellten ‘Hauses Juda’ — und auch der unsrigen heute! Als Veranlassung für einen solch radikalen Wechsel im Gesichtspunkt und Verhalten mußte eine große Veränderung in den verschiedenen in Frage kommenden Umständen eintreten. Da sie von ihrem Gott vorausgesagt und so verordnet worden war, mußte der göttlichen Gunst ihnen gegenüber in barmherziger Weise Ausdruck verliehen werden. Es war geradeso, wie König David, der den Berg Zion und Jerusalem einnahm, die Lage seines eigenen Falles schilderte: „Ich werde dich erheben, o Jehova, denn du hast mich heraufgezogen, und du hast nicht zugelassen, daß meine Feinde sich über mich freuen. Meine Trauer hast du mir in Reigentanz verwandelt; du hast mein Sacktuch gelöst, und du hältst mich mit Freude umgürtet.“ — Psalm 30:1, 11.
3. Diese Veränderung der Umstände würde zufolge welches Empfindens auf seiten Jehovas gegenüber seinen Anbetern und gegenüber ihren Feinden eintreten?
3 Wie dies erfolgen sollte, wurde dem Propheten Sacharja gesagt, gleich nachdem die Frage über das Fasten unter den zurückgekehrten Juden aufgekommen war. In dem Bericht Sacharjas lesen wir darüber Jehovas erste Erklärung von einer Reihe von Erklärungen: „Und das Wort Jehovas der Heerscharen erging weiterhin und besagte: ,Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: „Ich will um Zion mit großem Eifer eifern, und mit großem Grimm will ich um sie eifern.“ ‘ “ (Sacharja 8:1, 2) Jehovas Empfinden in dieser Hinsicht wäre gleich dem eines Mannes, dessen Feinde seine Frau schlecht behandelt und sich an ihr gröblich vergangen hätten. Da er den Berg Zion oder die Stadt Jerusalem weder verworfen noch vollständig verlassen hatte, wäre er sehr eifrig und ernstlich tätig, sie aus dem schmählichen Zustand, in den sie in den Augen der Welt gebracht worden war, herauszubringen. Er wäre sehr wachsam, um ihre Interessen zu wahren und kundzutun, daß sie wieder in seine Gunst eingesetzt worden sei. Während dies für sie Gottes Gunst bedeutete, bedeutete es Grimm gegen diejenigen, die sie in ihren schmählichen Zustand gebracht hatten, und die, die sie an ihrer vollständigen Wiederherstellung, besonders als Anbeter Jehovas, zu hindern suchten. Sein Eifer hierfür käme dem Grade seines Grimmes wider seine Feinde gleich.
4. War Jehova zu jener Zeit völlig nach Jerusalem zurückgekehrt, und wann war eine solch völlige Rückkehr für ihn möglich?
4 Siebzig Jahre lang hatten die Stadt Jerusalem und das Land Juda ohne Mensch oder Haustier öde dagelegen, während die weggeführten Juden im Exil in Babylon weilten. Im Jahre 537 v. u. Z. ließ Jehova der Heerscharen sein Wort wahr werden und führte die reumütigen Überrestglieder in ihr Heimatland zurück. In einem gewissen Sinne war aber Jehova damals noch nicht völlig zum Berg Zion oder nach Jerusalem zurückgekehrt. Er hatte sie zurückgeführt, damit sie für seine Anbetung in Jerusalem einen zweiten Tempel bauten. Sechzehn Jahre lang hatten sie zugelassen, daß die Feinde den Bau dieses heiligen Hauses der Anbetung unterdrückten, und jetzt, da Jehova hier durch seinen Propheten Sacharja sprach, war der Tempel immer noch nicht ganz fertiggestellt noch für den Gottesdienst eingeweiht worden. Somit würde Jehova erst dann, wenn im Tempel der Hauptstein, dessen höchste Eigentümlichkeit, an seinen Platz gelegt und er von den Priestern eingeweiht worden wäre, völlig zur heiligen Stadt zurückgekehrt sein. Erst dann würde er Wohnung darin nehmen, indem er im Allerheiligsten des vollendeten Tempels durch seinen Geist wohnen würde.
5. Wie sollte gemäß Jehovas Erklärung Jerusalem als eine Stadt noch genannt werden, und wie Jehovas Berg?
5 Folglich kommt nun die zweite göttliche Verheißung, die durch die Erklärung: „Dies ist, was Jehova [der Heerscharen] gesprochen hat“ in aller Form eingeführt wird: „Dies ist, was Jehova gesprochen hat: ,Ich will zu Zion zurückkehren und inmitten Jerusalems weilen; und Jerusalem wird gewißlich die Stadt der Wahrhaftigkeit genannt werden und der Berg Jehovas der Heerscharen der heilige Berg.‘ “ — Sacharja 8:3.
6. Warum sollte Jerusalems Bergeshöhe „der heilige Berg“ und die Stadt selbst „die Stadt der Wahrhaftigkeit“ genannt werden?
6 Der fertiggestellte Tempel würde die Bergeshöhe Jerusalems heiligen, und diese Erhöhung würde somit „der heilige Berg“ genannt werden. Weil sich Jerusalem als die Hauptstadt der Provinz Juda so ihrer Verpflichtung der Anbetung Jehovas gegenüber als wahrhaftig erwiesen und die Interessen seiner reinen Anbetung an die erste Stelle und vor alles andere gestellt hätte, würde Jerusalem mit Recht „die Stadt der Wahrhaftigkeit“ genannt werden. Man würde die wahre Anbetung darin ausüben. Die Wahrheiten der reinen und unbefleckten Anbetung des wahren Gottes würden darin geäußert, und ihre bergige Lage würde „der Berg Jehovas“ genannt werden. Wieviel diese Verheißung Gottes doch für uns heute bedeutet!
7. Wodurch sollte die Lebenserwartung des Volkes Jerusalems gemäß Jehovas dritter Verheißung angezeigt werden, und was sollte dessen öffentliche Plätze auszeichnen?
7 Dies war aber noch nicht alles, denn jetzt kommt eine dritte Verheißung göttlicher Gunst: „Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ,Es werden noch alte Männer und alte Frauen auf den öffentlichen Plätzen Jerusalems sitzen, ein jeder dann mit seinem Stab in seiner Hand wegen der Fülle seiner Tage. Und die öffentlichen Plätze der Stadt selbst werden angefüllt sein mit Knaben und Mädchen, die auf ihren öffentlichen Plätzen spielen.‘ “ — Sacharja 8:4, 5.
8. Der Erfüllung welcher Prophezeiung Jesajas (65. Kapitel) kommt dieser prophetische Spruch nahe?
8 Welch ein entzückendes Bild gibt dies doch von der guten körperlichen Gesundheit, dem Frieden und der Sicherheit und dem guten Wachstum der Bevölkerung, das nicht durch den Kummer eines frühen Todes ihrer Kleinkinder getrübt wird! Das kommt nahe an die Erfüllung der Prophezeiung Jesajas heran, die mehr als hundertfünfundzwanzig Jahre vor der siebzigjährigen Verödung Jerusalems und des Landes Juda, das ohne Mensch und Haustier daliegen sollte, gegeben worden war:
„Denn siehe, ich schaffe neue Himmel und eine neue Erde, und die früheren Dinge werden nicht in den Sinn gerufen werden, noch werden sie im Herzen aufkommen. Doch frohlockt und freut euch immerdar über das, was ich schaffe. Denn siehe, ich schaffe Jerusalem als Ursache zur Freudigkeit und ihr Volk als Ursache zum Frohlocken. Und ich will mich über Jerusalem freuen und über mein Volk frohlocken; und nicht mehr wird darin der Laut des Weinens oder der Laut eines Klageschreis gehört werden.
Nicht mehr wird es dann von jenem Ort einen Säugling von wenigen Tagen geben noch einen alten Mann, der seine Tage nicht erfüllt; denn obwohl hundert Jahre alt, wird einer noch als Knabe sterben; und was den Sünder betrifft, obwohl hundert Jahre alt, wird er Übles auf sich herabgerufen haben. Und sie werden gewißlich Häuser bauen und sie bewohnen; und sie werden bestimmt Weingärten pflanzen und deren Fruchtertrag essen. Sie werden nicht bauen und ein anderer es bewohnen; sie werden nicht pflanzen und ein anderer essen. Denn gleich den Tagen eines Baumes werden die Tage meines Volkes sein; und das Werk ihrer eigenen Hände werden meine Auserwählten verbrauchen. Sie werden sich nicht umsonst abmühen, noch werden sie zur Bestürzung gebären; denn sie sind der Nachwuchs, bestehend aus den Auserwählten Jehovas, und ihre Nachkommen mit ihnen.“ — Jesaja 65:17-23.
9. Wie läßt sich heute der geistige Stand der Anbeter Jehovas auf Erden mit dem Zustand der weltlichen Nationen hinsichtlich des Friedens und der Sicherheit vergleichen?
9 Was sehen wir in diesen Tagen, da der treue Überrest des geistigen Volkes Israel im Jahre 1919 u. Z. wieder in den von Gott gegebenen geistigen Stand gesetzt worden ist? Die politischen Nationen der Erde treten als solche auf, die versuchen, Weltfrieden und Sicherheit durch die Vereinten Nationen aufrechtzuerhalten, die nun 132 Mitgliedstaaten zählen; doch gibt es überall auf Erden nur wenig Sicherheit. Auch wird der Friede der ganzen Menschheit durch Kriegführung mit nuklearen Waffen der Großmächte der Nationen, der demokratischen und der kommunistischen, ständig bedroht. Innerhalb des geistigen Standes der Anbeter Jehovas aber ist ein gesegneter Friede und Sicherheit zu finden. Obwohl sich dem geistigen Überrest besonders seit dem Jahre 1935 u. Z. eine „große Volksmenge“ Gott hingegebener getaufter Jünger Christi aus „allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen“ angeschlossen hat, besteht weder eine internationale Rivalität noch eine Spannung, noch irgendein Konflikt zwischen ihnen. Statt dessen herrscht brüderliche Liebe, die Frucht des Geistes Gottes, unter ihnen.
10. Wie können wir eine Erfüllung der in Sacharja 8:4, 5 enthaltenen Verheißung Jehovas in körperlicher und in geistiger Beziehung sehen?
10 Seit dem Ende des Ersten Weltkrieges (im Jahre 1918) sind nun mehr als fünfzig Jahre vergangen, und doch hat eine Anzahl der ursprünglichen Überrestglieder die Trübsale jener prüfungsvollen Zeit und auch diejenigen des Zweiten Weltkrieges überlebt. Sie sind jetzt körperlich alt geworden, ja einige brauchen wegen der ‘Fülle ihrer Tage’ beim Gehen einen Stab oder Stock. Viele von ihnen haben Kinder großgezogen, indem sie sie in der Anbetung des einen lebendigen und wahren Gottes erzogen haben. Wenn wir aber nach einer geistigen Erfüllung dieser lieblichen Prophezeiung ausblicken, können wir sehen, wie ‘die alten Männer und Frauen, die auf den öffentlichen Plätzen Jerusalems sitzen’, die Überrestglieder des geistigen Volkes Israel veranschaulichen, die die Verfolgungen und die Zucht während der Zeit des Ersten Weltkrieges durchmachten. Die „Knaben und Mädchen, die auf ihren öffentlichen Plätzen spielen“, veranschaulichen die Glieder des Überrestes, die Jehova der Heerscharen dem geistigen Überrest vom Nachkriegsjahr 1919 an hinzufügte. Beide Gruppen, alt und jung, wachsen geistig im Glauben, in der Hoffnung und Liebe, während sie sich zusammen des Friedens und der Sicherheit ihres geistigen Standes erfreuen.
11. Was erforderte es damals, die Erfüllung einer solchen Prophezeiung zu erwarten, und was also besagte Jehovas vierte Erklärung?
11 Zuerst erforderte es gewaltigen Glauben, um überzeugt zu sein, daß solches geschehen würde, und es brauchte somit Glauben, an der jüngst wiederhergestellten Organisation der Anbeter Jehovas festzuhalten. Gott zeigte, daß er erkannte, wie sein Volk diesbezüglich empfand, als er sein viertes Wort der Verheißung gab, indem er zu seinem heimgekehrten Überrest sagte: „Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ,Obwohl es zu schwierig scheinen sollte in den Augen der Übriggebliebenen dieses Volkes in jenen Tagen, sollte es auch in meinen Augen zu schwierig scheinen?‘ ist der Ausspruch Jehovas der Heerscharen.“ — Sacharja 8:6.
12. Wie half Jehova dem überlebenden Überrest hinsichtlich der Organisation und der Erkenntnis der Streitfragen, und war es — angesichts des heutigen Tatbestandes — für Jehova zu schwierig, die Verheißung zu erfüllen?
12 Zu Beginn des im Jahre 1919 u. Z. begonnenen Werkes der Wiederherstellung und Ausbreitung der reinen und unbefleckten Anbetung Jehovas der Heerscharen war es für die wiederhergestellten Überrestglieder in der Tat schwierig, all die wunderbaren Dinge zu erkennen und wertzuschätzen, die Jehova während dieses „Abschlusses des Systems der Dinge“, dieser „Zeit des Endes“, für sie und durch sie zu vollbringen beschlossen hatte. Doch geduldig berichtigte er nach und nach ihr Verständnis der Prophezeiungen und ihre Einstellung der theokratischen Organisation gegenüber. Er leitete sie und schützte sie in dem christlichen Werk, das in dieser höchst bedeutungsvollen Zeit zu tun war. Er half ihnen, die Streitfragen zu erkennen, denen sich ein christlicher Anbeter Jehovas inmitten des internationalen Ringens um Weltherrschaft gegenübersah. Mehr als das, er half ihnen, den biblischen Standpunkt in solchen Streitfragen einzunehmen, damit sie in seiner Gunst blieben. Was wir jetzt durch Jehovas theokratische Organisation und innerhalb derselben vollbracht sehen, schien vor einem halben Jahrhundert in den Augen des kleinen Überrestes des geistigen Israel zu schwierig zu sein, um verwirklicht zu werden. Erwies es sich aber für Jehova der Heerscharen als zu schwierig? Der heutige Tatbestand sagt nein.
13. Was sagte Jehova in seiner fünften Verheißung, was im Gegensatz zu dem Verlust an Mitgliedern steht, den Babylon die Große hat?
13 Während wir zu einer Zeit, da die vielen Religionssysteme Babylons der Großen wegen der Anziehungskraft der heutigen Welt Mitglieder verlieren, den Tatbestand betrachten, bemerken wir, daß Gott sein fünftes Wort der Verheißung unaufhaltsam verwirklicht hat: „Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ,Siehe, ich rette mein Volk aus dem Land des Sonnenaufgangs und aus dem Land des Sonnenuntergangs. Und ich werde sie gewißlich herbeibringen, und sie sollen inmitten Jerusalems weilen; und sie sollen mein Volk werden, und ich selbst werde ihr Gott werden in Wahrhaftigkeit und in Gerechtigkeit.‘ “ — Sacharja 8:7, 8.
14. Wohin hat Jehova gemäß der Verheißung die Glieder des geistigen Überrestes versammelt, und wozu?
14 Im Gehorsam gegenüber den göttlichen, durch Jesus Christus erlassenen Geboten hat der wiederhergestellte Überrest der geistigen Israeliten die gute Botschaft von Gottes messianischem Königreich auf der ganzen bewohnten Erde zu einem Zeugnis für alle Nationen ausgerufen. Seine Glieder haben sich bemüht, aus Menschen aller Nationen Jünger Christi zu machen, haben sie gemäß dem Beispiel, das Christus selbst gab, im Wasser getauft und haben diese Jünger das gelehrt, was Christus als derjenige, dem Jehova Gott alle benötigte Macht im Himmel und auf Erden verlieh, geboten hat. (Matthäus 24:14; 28:18-20) Von fern aus dem Osten und von fern aus dem Westen her sind die letzten Glieder der „heiligen Nation“, des geistigen Israel, unter der Leitung der Engel versammelt worden, doch nicht in das irdische Jerusalem, die Hauptstadt der Republik Israel. Wohin denn? In den von Gott verliehenen geistigen Stand des „Israel Gottes“ auf Erden und zur Einheit der theokratischen Organisation sowie zur Einheit der Tätigkeit und der reinen Anbetung Jehovas in seinem geistigen Tempel. — Galater 6:15, 16.
DIE VON DEN NATIONEN ZU BEACHTENDE GEISTIGE WOHLFAHRT
15, 16. (a) Was tut er zum Beweis, daß sie sein Volk geworden sind und daß er ihr Gott geworden ist? (b) Was war gemäß Jehovas sechster Erklärung der wirtschaftliche Zustand des wiederhergestellten Überrestes gewesen und was der Zustand hinsichtlich des Friedens?
15 Der wahre Gott beweist, wer das von ihm anerkannte Volk ist, nämlich durch die Art, wie er dessen Gliedern in der Erfüllung seiner prophetischen Verheißungen Gunst erweist. Er beweist, daß er, der Gott der Bibel, ihr Gott geworden ist, indem er sich gegenüber seinen Prophezeiungen und seinem Bund mit ihnen als wahrhaftig erweist und das tut, was ihnen gegenüber gerecht ist. Ja, er erachtet sie in seinen Augen als gerecht und gewährt ihnen Vergebung aufgrund des Loskaufsopfers Jesu, seines Hohenpriesters, des Messias. In Übereinstimmung damit erweist er seinem wiederhergestellten Überrest die Gunst, ihn in einem Maße mit geistiger Wohlfahrt zu segnen, daß die Menschen der Nationen davon Kenntnis nehmen und davon als von einem vorzüglichen Beispiel des Gesegnetseins sprechen. Somit berichtet Gott in seinem sechsten Wort der Verheißung von einer Änderung in seinem Handeln.
16 „Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ,Eure Hände seien stark, die ihr in diesen Tagen diese Worte aus dem Munde der Propheten hört, an dem Tage, an dem die Grundlage des Hauses Jehovas der Heerscharen gelegt wurde, damit der Tempel gebaut werde. Denn vor jenen Tagen wurde nicht veranlaßt, daß es Lohn für die Menschen gab; und was den Lohn der Haustiere betrifft, so etwas gab es nicht; und für den Ausgehenden und für den Hereinkommenden gab es keinen Frieden wegen des Widersachers, da ich beständig alle Menschen widereinander trieb.‘
17. Welche Veränderung der Zustände würde jetzt eintreten, und inwiefern würden die Nationen über den wiederhergestellten Überrest anders sprechen?
17 ,Und nun werde ich den Übriggebliebenen dieses Volkes nicht wie in den früheren Tagen sein‘ ist der Ausspruch Jehovas der Heerscharen. ,Denn da wird die Saat des Friedens sein, der Weinstock selbst wird seinen Fruchtertrag geben, und die Erde, sie wird ihren Ertrag geben, und die Himmel selbst werden ihren Tau geben; und ich werde gewißlich die Übriggebliebenen dieses Volkes all diese Dinge ererben lassen. Und es soll geschehen, so, wie ihr ein Fluch unter den Nationen wurdet, o Haus Juda und Haus Israel, so werde ich euch retten, und ihr sollt ein Segen werden. Fürchtet euch nicht. Mögen eure Hände stark sein.‘ “ — Sacharja 8:9-13.
18. Warum wäre es inkonsequent gewesen, wenn Jehova den wiederhergestellten Überrest gesegnet hätte, während dieser aus Menschenfurcht das Tempelwerk unvollendet ließ?
18 Diese Worte Gottes erinnern uns daran, daß der Tempel in Jerusalem noch nicht fertiggestellt worden war. Etwa zwei Jahre zuvor war das Werk der Grundlegung des Tempels vom Überrest aus allen Stämmen Israels, vom „Haus Juda und Haus Israel“, wiederaufgenommen worden. Dieses Werk war unter dem Ansporn und durch die Ermunterung der Propheten Haggai und Sacharja von neuem begonnen worden. (Haggai 2:10-19; Sacharja 1:1-7; Esra 4:23 bis 5:2) Bis zu dieser Zeit hatte das Tempelwerk etwa sechzehn Jahre lang stillgelegen. Wenn Jehova ihn während all dieser Jahre, da dieser Gottes Tempel vernachlässigte, gesegnet und ihm Gedeihen in materieller Hinsicht geschenkt hätte, so hätte es geschienen, als ob es Gott nichts ausmachte, ob sein Haus der Anbetung zur Vollendung gebracht und in Gebrauch genommen wurde oder nicht. Er hatte prophezeit, daß dieser zweite Tempel in Jerusalem errichtet würde. Er hatte den Überrest der jüdischen Verbannten aus Babylon befreit, damit sie in ihr Heimatland zurückkehren konnten, besonders um seinen Tempel wieder aufzubauen. (Jesaja 44:26 bis 45:6) Wie konnte er sie segnen, wenn sie Menschen fürchteten und aufhörten, an seinem Haus der Anbetung zu bauen, und sich dem Materialismus zuwandten?
19. Weshalb gab es weder Frieden von außen noch Frieden von innen, und was mußte der Überrest tun, damit sich der Zustand änderte?
19 Während jener Jahre, als die heimgekehrten Weggeführten den ihnen von Gott gegebenen Auftrag vernachlässigten und nicht Jehova der Heerscharen zu verherrlichen suchten, indem sie den Tempel für seinen Namen fertigstellten, war der Zustand in Jerusalem und der Provinz Juda nicht nur in geistiger, sondern auch in materieller, wirtschaftlicher Hinsicht schlecht. Es herrschte Arbeitslosigkeit für Mensch und Haustier. Die üblen Witterungsverhältnisse schadeten den heranwachsenden Ernten und minderten ihren Ertrag. Feindselige Nachbarnationen griffen in religiöser und anderer Beziehung in die Angelegenheiten der Israeliten ein. Sie hatten keinen Frieden unter sich, den Mitisraeliten, weil jeder seine eigenen, selbstischen, materialistischen Ziele verfolgte. Offensichtlich war Gottes Zorn wider sie entbrannt. Sie mußten reumütig zu ihm umkehren, damit er zu ihnen zurückkehrte und ihnen von neuem seine Gunst erwies.
20. Mit welchem Gebot eröffnete und beschloß Jehova sein sechstes Wort der Verheißung, und warum?
20 In barmherziger Weise machte Gott sie durch seine Propheten Haggai und Sacharja auf ihre Mängel aufmerksam. Als ihnen versichert wurde, daß Jehova der Heerscharen mit ihnen sei, auch wenn das ganze Perserreich gegen sie sein mochte, faßten sie Mut, und jeder zu erwartenden menschlichen Einmischung trotzend, nahmen sie das ihnen von Gott zugewiesene Werk an der Tempelgrundlage mit dem Entschluß wieder auf, die Arbeit vollends durchzuführen. „Von diesem Tage an werde ich Segen geben“, sagte Jehova der Heerscharen durch seinen Propheten Haggai (2:19). Das war im zweiten Jahr der Regierung des persischen Königs Darius I. Als Jehova nun durch Sacharja seine zehn Worte der Verheißung äußerte, war es das vierte Jahr des Königs Darius. Gottes Segnungen hatten jetzt für die Nation der Tempelbauleute begonnen. Doch gab es noch viel Arbeit zu tun, um dieses Haus der Anbetung trotz des Mißfallens derer, die Jehova haßten, zu vollenden. Die Tempelbauleute mußten ihre Arbeit fortsetzen. Passenderweise eröffnete und beschloß er sein sechstes Wort der Verheißung mit dem Gebot, daß ihre arbeitenden Hände stark sein sollten. „Fürchtet euch nicht“, sagte er; fürchtet nicht Menschen, sondern Gott.
21. Wen pflegten die Nationen der Umgebung als Veranschaulichung zu benutzen, wenn sie über andere einen Fluch oder einen Segen herabriefen, und warum?
21 Sobald der Tempel vollendet wäre, würde Gottes Gunst und Segen völlig auf ihnen ruhen. Während der vielen Jahre, in denen sie gleichgültig gewesen waren, was das Bauen des Tempels betraf, war ihr Zustand in bezug auf Frieden, Sicherheit und materielles Wohlergehen so schlecht geworden, daß die Nachbarnationen das Empfinden hatten, das Land Juda und seine aus dem Exil Zurückgekehrten ständen unter einem Fluch. Und so pflegten jene Nationen, wenn sie anderen fluchten, diese mit dem Fluch zu belegen, wie er auf jenen Israeliten im Lande Juda ruhte. Doch das würde nicht mehr zutreffen, wenn Jehovas Tempel vollendet wäre. Dann würden die erstaunten Nationen bemerken, daß das wiederhergestellte Volk Israel durch die Gunst seines Gottes in einen gesegneten Zustand gekommen war. Demgemäß würden jene Nationen, wenn sie Segnungen auf andere herabriefen, den gesegneten Zustand Israels als ein Beispiel anführen.
22. Inwiefern ist es im zwanzigsten Jahrhundert ähnlich gewesen, und wie steht es mit Jehovas Zeugen nach fünf Jahrzehnten ihrer Tätigkeit im Vergleich mit der Christenheit in geistiger Hinsicht?
22 Ebenso verhält es sich in dem zwanzigsten Jahrhundert u. Z. beim „Abschluß des Systems der Dinge“. Bis sich die wiederhergestellten Überrestglieder des geistigen Israel vor allem in bezug auf ihr eigenes Leben aufrichtig an die harte Arbeit machten, die reine, unbefleckte Anbetung in Jehovas geistigem Tempel wiederherzustellen und auszubreiten, gab es Schwierigkeiten von außen und von innen. Religiöse Gegner aus der Christenheit fluchten ihnen, störten sie in ihrer Tätigkeit, suchten fieberhaft, sie niederzutreten oder ihr Tempelwerk zu unterdrücken. Doch wie steht es mit dem gesalbten Überrest der christlichen Zeugen Jehovas im Vergleich mit der Christenheit heute, nachdem er fünf Jahrzehnte lang der Anbetung Jehovas und den Interessen seines messianischen Königreiches ungeteilte Aufmerksamkeit geschenkt hat? Wer hat Gedeihen im christlichen, geistigen Sinne? Auf wem ruht Gottes Segen, weil er sich streng an die Heilige Schrift hält und Gottes Werk so tut, wie es darin dargelegt wird? Selbst die Geistlichen der Christenheit äußern den Wunsch, daß ihre Kirchenmitglieder den gleichen Eifer, Glauben und Mut sowie die Erkenntnis der Bibel hätten, die Jehovas christliche Zeugen haben, und daß sie in religiöser Hinsicht so gedeihen würden wie diese Zeugen.
GOTTES SINNESÄNDERUNG SEINEM VOLK GEGENÜBER
23. Wegen welcher Sinnesänderung Gottes brauchte sich der Überrest jetzt nicht zu fürchten?
23 Eine weitere stärkende Ermunterung kommt Gottes gehorsamem Überrest zu, während Gott sein siebentes Wort der Verheißung äußert und sagt: „Denn dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ,So, wie ich im Sinn hatte, Unglück über euch zu bringen, weil eure Vorväter mich erzürnten‘, hat Jehova der Heerscharen gesprochen, ,und ich kein Bedauern empfand, so will ich wieder im Sinn haben, in diesen Tagen gut zu verfahren mit Jerusalem und mit dem Hause Juda. Fürchtet euch nicht.‘ “ — Sacharja 8:14, 15.
24. Warum geschah es nicht aus übler Laune auf seiten Jehovas, wenn er im Sinn hatte, Unglück über ihre Vorväter zu bringen?
24 Jehova gibt hier zu, daß er im Sinn gehabt hatte, Unglück über die Nation Israel zu bringen, weil ihn die Vorväter des treuen Überrestes erzürnt hatten. Aber dies bedeutete nicht, daß er irgendwie schlecht gelaunt gewesen wäre und einen auffallenden Zorn gehabt hätte. Das Unglück, das er über die Nation bringen oder kommen lassen wollte, war genau in Übereinstimmung mit der leidenschaftslos dargelegten Reihe von Warnungen vor den Flüchen, die sie erleiden würde, wenn sie ihren Teil des nationalen Bundes mit ihm brechen sollte. In aller Unparteilichkeit hatte er sie lange zuvor durch den Propheten Moses gewarnt:
„Jehova wird eine Nation von fern her, vom Ende der Erde, gegen dich erwecken, so, wie ein Adler niederstößt, eine Nation, deren Zunge du nicht verstehen wirst, eine Nation grimmigen Gesichts, die auf einen alten Mann keine Rücksicht nehmen noch einem Jüngling Gunst erweisen wird.
Und es soll geschehen, so, wie Jehova über euch frohlockte, um euch Gutes zu tun und euch zu mehren, daß Jehova so über euch frohlocken wird, euch zu vernichten und euch zu vertilgen; und ihr werdet einfach von dem Boden weggerissen werden, wohin du gehst, um ihn in Besitz zu nehmen.
Und Jehova wird dich bestimmt unter alle Völker zerstreuen, von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende der Erde, und du wirst dort anderen Göttern dienen müssen, die du nicht gekannt hast.“ — 5. Mose 28:49, 50, 63, 64; siehe auch 3. Mose 26:27-43.
25. (a) Weshalb war es keine Ungerechtigkeit, wenn Jehova jene Flüche wirksam werden ließ? (b) Welche Sinnesänderung Gottes war nun wirksam, und warum?
25 Es war daher nur eine gerechte Durchführung seines Teils des nationalen Bundes mit Jehova, als er veranlaßte, daß die gesetzesübertretenden Israeliten durch die Assyrer und die Babylonier „von dem Boden weggerissen“ wurden, worauf das Land Juda siebzig Jahre lang gänzlich öde dalag. Nun aber, nachdem er die Nation gemäß den Bestimmungen des mit ihr geschlossenen Bundes in Zucht genommen hatte, gedachte er in Barmherzigkeit, das Entgegengesetzte zu tun. Er fing damit an, indem er die reumütigen, treuen Überrestglieder nach Jerusalem und in das Land Juda zurückbrachte. Daß diese sich aus Furcht davon zurückhalten ließen, den Tempel zu bauen, konnte weder Gottes Segen haben, noch trug es ihn wirklich ein. Jetzt aber, „in diesen Tagen“, da sie vertrauensvoll das Tempelwerk von neuem aufnahmen und es mutig fortsetzten, hatte Jehova voller Wertschätzung im Sinn, ‘mit Jerusalem und mit dem Hause Juda gut zu verfahren’. Wenn also Jehova der Heerscharen wegen der ganzherzigen Anbetung, die sie ihm darbrachten, für sie und mit ihnen war, sollten sie nicht Menschen fürchten.
26. Wie hat das siebente Verheißungswort im zwanzigsten Jahrhundert in gleicher Weise offensichtlich auf den geistigen Überrest Anwendung gehabt?
26 In der Neuzeit hat Jehova seine Verheißung wahr gemacht, die sich in gleicher Weise auch auf den treuen Überrest des geistigen Israel bezieht. Wegen seiner Missetaten wurden dessen Glieder während des Ersten Weltkrieges aus dem ihnen von Gott gegebenen geistigen Stande versprengt. Heute aber können sie auf die vielen Jahre, die seit ihrer Wiederherstellung im Jahre 1919 u. Z. verflossen sind, zurückblicken und können sehen, wie überaus gut der Gott, dessen Namen sie tragen, wegen ihres Werkes der Wiederherstellung seiner reinen Anbetung an ihnen gehandelt hat.
27. Was gebot Jehova nun dem wiederhergestellten Überrest zu tun, und mit welchen zwei Geboten war dies in Übereinstimmung?
27 Indes gibt es für diejenigen, denen in barmherziger Weise Gottes Gunst wieder zugewandt worden ist, etwas Lebenswichtiges zu tun. Das, was Jehova ihnen zu tun gebietet, ist in Übereinstimmung mit den beiden größten Geboten des Gesetzes, nämlich Gott mit ganzem Herzen und ganzem Sinn, mit ganzer Seele und Kraft und ihren Nächsten wie sich selbst zu lieben. Wir lesen: „ ‚Dies sind die Dinge, die ihr tun solltet: Redet die Wahrheit miteinander. Mit Wahrheit und dem Gericht des Friedens richtet in euren Toren. Und Unglück plant nicht einer gegen den anderen in eurem Herzen, und irgendeinen falschen Eid liebet nicht; denn dies alles sind Dinge die ich gehaßt habe‘ ist der Ausspruch Jehovas.“ — Sacharja 8:16, 17.
28. Wie sollten also Wahrheit und Gerechtigkeit in ihren „Toren“ oder Gerichtshöfen hochgehalten werden, und worauf sollte das Richten mit dem „Gericht des Friedens“ abzielen?
28 Die Dinge, die Jehova der Heerscharen haßt, dürfen die Glieder des wiederhergestellten Überrestes nicht tun, wenn sie in seiner Gunst bleiben möchten. In ihren Toren oder in ihren gesetzlichen Gerichten muß nach dem Recht verfahren werden. Man darf zu keinem falschen Eid Zuflucht nehmen, um über einen Mitmenschen unverdientes Unglück zu bringen. Man sollte ehrlich sein in dem, was man zu einem Mitmenschen sagt oder vor Gericht beschwört, indem man stets die Wahrheit spricht und nicht mit dem Munde etwas sagt und in dem trügerischen Herzen etwas anderes denkt. Wenn irgendeine Streitsache auf dem Rechtswege erledigt wird, sollte darauf hingewirkt werden, daß Frieden unter denen herbeigeführt wird, die den Rechtsweg beschreiten; und dieses Ziel, der Friede, kann nur erreicht werden, wenn Wahrheit und Gerechtigkeit im Gericht hochgehalten werden. Wir sollten das lieben, was Gott liebt, nicht das, was er haßt.
29. Wie zeigte der Apostel Paulus, daß sich Sacharja 8:16 auf die christlichen Überrestglieder bezieht, und wie reden sie also die Wahrheit?
29 Gilt dies dem gesalbten Überrest des geistigen Israel? Ganz bestimmt. Als der Apostel Paulus an die Gläubigen in Ephesus (Kleinasien) zugunsten der christlichen Einheit schrieb, sagte er: „Die Wahrheit redend, laßt uns in allen Dingen durch Liebe in den hineinwachsen, der das Haupt ist, Christus. Deshalb, da ihr jetzt die Unwahrheit abgelegt habt, rede ein jeder von euch mit seinem Nächsten Wahrheit, denn wir sind Glieder, die zueinander gehören.“ (Epheser 4:15, 25) Offenbar zitierte der Apostel hier teilweise Sacharja 8:16 und wandte den Text passenderweise auf die Christen an, die das „Israel Gottes“ sind. (Galater 6:15, 16) Der Wahrheit gemäß zu reden oder die Wahrheit miteinander zu reden würde auch bedeuten, einander die biblischen Wahrheiten und nicht die religiösen Lügen Babylons der Großen zu erzählen. Auf diese Weise fördern wir die reine Anbetung Gottes in seinem geistigen Tempel.
VOM FASTEN ZU FESTMÄHLERN
30. Was für Gelegenheiten sollten gemäß Jehovas achtem Wort der Verheißung die bisherigen Fastenzeiten werden?
30 Nur weil die Zahl Sieben eine biblische Zahl ist, die Vollkommenheit in geistiger Hinsicht bezeichnet, schließt Gott seine Darlegung nicht mit dem obigen siebenten Wort der Verheißung ab. Er fährt mit einem achten fort, wie wir nun lesen: „Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ,Das Fasten des vierten Monats und das Fasten des fünften Monats und das Fasten des siebenten Monats und das Fasten des zehnten Monats wird dem Hause Juda zu Jubel und zur Freude und zu guten Festzeiten werden. Somit liebet Wahrheit und Frieden.‘ “ — Sacharja 8:19.
31. Wessen Frage in bezug auf das Fasten beantwortete dies, und warum war es jetzt nicht am Platze, solche Fastenzeiten weiterhin trauervoll zu beobachten?
31 Hier war eine direkte und positive Antwort für Sarezer und Regem-Melech, die von der Stadt Bethel gesandt worden waren, um zu fragen, ob sie fortfahren sollten, sich während des fünften Monats der Speise zu enthalten und dabei zu trauern. (Sacharja 7:1-3) Jetzt, da der Bau des zweiten Tempels in Jerusalem seiner großartigen Vollendung entgegenging, war es nicht an der Zeit, die früher, im Jahre 607 v. u. Z., also vor mehr als achtzig Jahren erfolgte Zerstörung Jerusalems und seines Tempels zu beklagen. Gottes Wille für sie war, sich über das ihnen jetzt erwiesene Gute zu freuen und darüber zu jubeln, daß all dem verderblichen Tun der Babylonier in Jerusalem und im Lande Juda entgegengewirkt wurde. Weg mit dem trauervollen Fasten! Man erfreue sich guter Festzeiten!
32. Wie hat sich diese göttliche Verheißung am christlichen, geistigen Israel erfüllt, und was beobachtet der Überrest im Gehorsam gegenüber dem Gebot Christi jedes Jahr an einem bestimmten Tag?
32 Wie großartig sich diese dem ehemaligen Israel gegenüber geäußerte Verheißung am christlichen, geistigen Israel erfüllt hat! Die heutigen gesalbten Überrestglieder beobachten keine der Fasten- und Trauerzeiten des alten Volkes Israel, nicht einmal den jährlichen Sühnetag, Yom Kippur, am zehnten Tag des siebenten Mondmonats (Tischri). (3. Mose, 16. Kapitel) Sie freuen sich über den wahren Sühnetag, der durch Jehovas Hohenpriester, Jesus Christus, mittels seines vollkommenen Sühnopfers Wirklichkeit wurde, dessen Verdienst Jesus Christus im Jahre 33 u. Z. zugunsten der ganzen Menschheit Jehova im Himmel darreichte. (1. Johannes 1:7 bis 2:2) Der einzige Tag, den der Überrest des geistigen Israel jedes Jahr im Gehorsam gegenüber dem Gebot beobachtet, das Christus seinen Jüngern gab, ist der 14. Nisan, der Passahtag, der Tag des Opfertodes Christi. Als somit der Überrest, der noch am Leben war, am 13. April 1919 nach Sonnenuntergang das Abendmahl des Herrn feierte, kamen in der ganzen Welt über 17 961 Personen zusammen, um seines Sühnetodes zu gedenken. Am Mittwoch, dem 29. März 1972, aber, nach Sonnenuntergang, wohnten 3 662 407 Personen dieser Feier bei, und 10 350 von ihnen nahmen von den Symbolen, dem ungesäuerten Brot und dem Wein. — Lukas 22:7-20.
33. Welche Prophezeiung in Jehovas neuntem Wort der Verheißung erklärt die große Anwesendenzahl in der ganzen Welt beim Abendmahl des Herrn im Jahre 1972?
33 Von woher kamen alle diese mehr als 3 650 000 Beobachter, die bei dieser Feier des Abendmahles des Herrn zugegen waren, und dazu die 10 350 Personen, die von den Symbolen nahmen? Dieses weltweite Phänomen im Jahre 1972 erklärt sich durch die Erfüllung des neunten Wortes der Verheißung Jehovas, das in Sacharja 8:20-22 aufgezeichnet ist: „Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ,Es wird noch sein, daß Völker und die Bewohner vieler Städte kommen werden; und die Bewohner einer Stadt werden gewißlich zu denen einer anderen gehen und sprechen: „Laßt uns allen Ernstes hingehen, um das Angesicht Jehovas zu besänftigen und Jehova der Heerscharen zu suchen. Ich selbst will auch gehen.“ Und viele Völker und mächtige Nationen werden tatsächlich kommen, um Jehova der Heerscharen in Jerusalem zu suchen und das Angesicht Jehovas zu besänftigen.‘ “
INTERNATIONALE EINSAMMLUNG IN DIE STADT GOTTES
34. (a) In welcher Weise kommen „Völker“ und „Nationen“ jetzt zu Jehovas Anbetungszentrum? (b) Schließt dieses Versammeln Einzelpersonen aus ‘vielen Völkern und mächtigen Nationen’ und aus ‘vielen Städten’ ein?
34 Es sollten nicht ganze „Völker“ und ganze „Nationen“ auf diese Weise in Jehovas Anbetungszentrum kommen, um ihn zu besänftigen und seine Gunst zu erlangen, sondern es sollten Einzelpersonen aus diesen Völkern und Nationen kommen. Auf keinen Fall war damit eine Weltbekehrung zum Judentum gemeint. Wenn wir das Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1973 näher betrachten, erfahren wir, daß sich diese christlichen Zeugen Jehovas in 208 Ländern und Inselgebieten vorfinden. Das Verzeichnis dieser Länder und Inseln schließt „viele Völker und mächtige Nationen“ ein. Und was „die Bewohner vieler Städte“ betrifft, so zeigt das Jahrbuch 1973, daß es bis zum 31. August 1972 auf dem ganzen Erdenrund 28 407 Versammlungen der christlichen Zeugen Jehovas gab. Die Stadt New York allein hatte 218 verschiedensprachige Versammlungen. Insgesamt werden die Bibeln und die biblischen Schriften dieser Christen, die Jehova anbeten, in 165 Sprachen gedruckt. Sie beten Jehova so an, wie Jesus Christus es tat.
35. Warum gehen sie nicht in die heutige irdische Stadt Jerusalem, und wo also beten sie Jehova an?
35 Nein, sie gehen nicht in das heutige irdische Jerusalem, wo sich der Felsendom, eine Moschee der Mohammedaner, an der Stelle befindet, wo früher der Tempel Jerusalems stand. Sie erkennen, daß es ‘einen Berg Zion und eine Stadt des lebendigen Gottes, ein himmlisches Jerusalem’, gibt, wie es in Hebräer 12:22 gesagt wird. Sie frohlocken und freuen sich über die Tatsache, daß am Ende der Zeiten der Nationen, im Jahre 1914 u. Z., Gottes messianisches Königreich auf diesem Berg Zion aufgerichtet worden ist und daß dort Jesus Christus, der ‘Sohn Davids, des Sohnes Abrahams’, thront. (Matthäus 1:1) Das von Gott verliehene Recht der Glieder der königlichen Familie Davids, in Gottes Stadt zu regieren, wird daher von den Heidennationen nicht mehr mit Füßen getreten. (Lukas 21:20-24) Sie leisten ihre Untertanentreue diesem messianischen Königreich, das jetzt binnen kurzem alle Regierungen der Nationen auf Erden vernichten und zur Rechtfertigung der universellen Souveränität Jehovas der Heerscharen für immer regieren wird. In den irdischen Vorhöfen seines geistigen Tempels beten sie ihn an und erfreuen sich seiner Gunst. — Psalm 84:2, 10; 116:18, 19.
36. Wie viele würden gemäß Jehovas zehntem Wort der Verheißung den Rocksaum eines Juden ergreifen, und was sollten sie zu ihm sagen?
36 Wunderbar ist in der Tat die neuzeitliche Erfüllung dieses neunten Verheißungswortes Gottes, des Souveränen Herrn. Doch gipfelt diese großartige Reihe göttlicher Verheißungen noch in einem zehnten Wort der Verheißung. So lesen wir in dem abschließenden Vers (23) dieses achten Kapitels der Prophezeiung Sacharjas: „Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ,Es wird in jenen Tagen sein, daß zehn Männer aus allen Sprachen der Nationen ergreifen, ja sie werden tatsächlich den Rocksaum eines Mannes ergreifen, der ein Jude ist, indem sie sprechen: „Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, daß Gott mit euch ist.“ ‘ “ — Sacharja 8:23.
37. Um zu verstehen, wer hier mit dem Ausdruck „Jude“ gemeint ist, müssen wir welche Wegleitung betrachten, die ein natürlicher Jude dargelegt hat?
37 Um diese Prophezeiung über den „Rocksaum eines Mannes ..., der ein Jude ist“, richtig zu verstehen, müssen wir die Wegleitung betrachten, die ein Mann darlegte, der folgendermaßen beschrieben wird: „Beschnitten am achten Tag, aus dem Familiengeschlecht Israels, aus dem Stamm Benjamin, ein Hebräer, geboren von Hebräern, was das Gesetz betrifft: ein Pharisäer“, nämlich der Apostel Paulus, der zuvor, ‘was Eifer betrifft, ein Verfolger der Versammlung’ war. (Philipper 3:5, 6) Als Paulus, der von Geburt ein Jude oder Israelit war, der Christenversammlung des ersten Jahrhunderts in Rom schrieb, sagte er: „Nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist, noch besteht die Beschneidung in dem, was äußerlich am Fleische vollzogen worden ist, sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist, und seine Beschneidung ist die des Herzens durch Geist und nicht durch ein geschriebenes Recht. Das Lob eines solchen kommt nicht von Menschen, sondern von Gott.“ — Römer 2:28, 29.
38. (a) Wenn also die rassische Herkunft in dieser Sache nicht zählt, was zählt dann, selbst bei natürlichen Juden? (b) Bis wann bestand die Christenversammlung ausschließlich aus natürlichen Juden und Proselyten, und welche Wahl mußte dann Kornelius treffen?
38 Aus diesem Grunde erfüllt sich Sacharja 8:23 nicht durch irgendeine rassische Überlegenheit nach dem Fleisch. Der „Rocksaum eines Mannes ..., der ein Jude ist“, wird nicht ergriffen, weil er ein Jude von Natur, von Geburt, ist. Jemandes fleischliche Verbindung zählt gar nicht in dieser Sache. Was zählt, ist die Frage: Wen betet er an? Oder ist Gott wirklich mit ihm, wenn er sich als Anbeter Gottes ausgibt? Es stimmt, daß während der zweiten Hälfte der siebzigsten Jahrwoche der Prophezeiung aus Daniel 9:24-27, nämlich von Pfingsten des Jahres 33 u. Z. an bis zum Herbst des Jahres 36 u. Z., die Christenversammlung ausschließlich aus natürlichen Juden und beschnittenen jüdischen Proselyten bestand. Was aber zeichnete diese natürlichen Juden aus, die die Christenversammlung bildeten? Während jener Zeit gab es natürliche Juden und natürliche Juden. Gott war entschieden nicht mit beiden Arten. Gott war nicht geteilt. Welcher Art von Juden schloß sich daher der Heide Kornelius, der italische Befehlshaber einer Hundertschaft, am Ende der siebzigsten Jahrwoche, im Frühherbst des Jahres 36 u. Z., in der Anbetung an? Was ersehen wir aus Apostelgeschichte 10:1-48?
39. Sich welcher Gruppe natürlicher Juden anzuschließen, beschloß Kornelius?
39 Dieser Kornelius, dessen Sprache italisch war, hörte auf, sich in der Anbetung den natürlichen Juden anzuschließen und den natürlichen Juden, die Jesus Christus als einen Gotteslästerer und einen falschen Christus gewaltsam zu Tode gebracht hatten, „viele Gaben der Barmherzigkeit“ zu geben. Kornelius und seine Mitbekehrten aus den Heiden schlossen sich nur jenen natürlichen Juden an, die Jünger Jesu Christi geworden waren und auf die Gott durch Jesus Christus seinen heiligen Geist ausgegossen hatte, wodurch Gott kundgab, daß er mit der Christenversammlung war. (Apostelgeschichte 2:1-47; 11:1-18) Jene Christenversammlung bestand aus geistigen Juden, geistigen Israeliten, die durch Christus als ihren Mittler in dem neuen Bund mit Gott standen. Der italische Hauptmann Kornelius war ebenso ein geistiger Jude oder Israelit wie jene gläubigen natürlichen Juden. Kornelius sah, daß die Christenversammlung aus geistigen Juden bestand und daß Gott mit ihnen war. Daher entschloß er sich, sich auf die Seite der geistigen Juden zu stellen.
40. Wie können wir feststellen, ob es, besonders seit der Zerstörung Jerusalems durch die Römer, irgendeine Grundlage gibt, den Text aus Sacharja 8:23 auf nichtchristliche, natürliche Juden anzuwenden?
40 Konnte die Zerstörung Jerusalems und seines materiellen Tempels durch römische Legionen als ein Beweis ausgelegt werden, daß Gott mit den Juden war, die in diesem entsetzlichen Unglück gefangen wurden, nur weil sie Juden gemäß ihrem beschnittenen Fleisch waren? Wie könnte irgendeine ehrliche, vernünftige Person eine solche Auslegung annehmen? Heute fehlt auf dem Berg Moria in Jerusalem ein jüdischer Tempel, in den sich irgendwelche Nichtjuden begeben und wo sie mit Juden zusammen anbeten könnten. Auch ahmen die religiösen und die politischen Führer der Juden den Hohenpriester Josua und den Statthalter Serubbabel nicht nach, indem sie den Tempel an seiner historischen Stätte wieder aufbauen würden, obwohl die Juden die ummauerte Altstadt Jerusalems im Sechstagekrieg vom Jahre 1967 eingenommen haben. Welche Grundlage gibt es daher, Sacharja 8:23 auf die heutigen nichtchristlichen, natürlichen, beschnittenen Juden oder auch auf die der voraussehbaren Zukunft anzuwenden? Gar keine!
41. Erfüllt sich Sacharja 8:23 heute an der Christenheit?
41 Nun denn, erfüllt sich heute die Prophezeiung an der religiösen Christenheit, die lange an dem Gedanken der Weltbekehrung zu ihrer aus vielen Sekten bestehenden Religionsorganisation festgehalten hat? Ergreifen zehn Nichtchristen aus allen Völkern und Nationen den Rocksaum eines Kirchenmitgliedes der Christenheit und sagen: „Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, daß Gott mit euch ist.“? Mit dem Wort „Gott“ meint die Prophezeiung „Jehova der Heerscharen“. Bestimmt wird die heidnische Welt nicht im Verhältnis von je zehn Heiden zu einem Kirchenmitglied zu den Bekenntnissen der Sekten der Christenheit bekehrt. Die Christenheit schätzt die Zahl ihrer Kirchenmitglieder heute auf 924 274 000, und zehnmal soviel würde mehr als zweimal die gegenwärtige Weltbevölkerung ausmachen.
42. In bezug auf welche Fragen müssen wir die Tatsachen ermitteln, um festzustellen, auf welche von all den angeblich geistigen Juden von heute Sacharja 8:23 Anwendung hat?
42 Genauso, wie es in den Tagen der Apostel Christi natürliche Juden und natürliche Juden gab, so gibt es heute angeblich geistige Juden und angeblich geistige Juden. Die Christenheit zählt mehr als 900 Millionen solcher angeblich geistigen Juden, die durch Christus als Mittler angeblich im neuen Bund stehen. Doch in bezug auf diese zwei Arten angeblich geistiger Juden fragen wir: Welche Art betet wirklich Jehova der Heerscharen an und dient ihm in seinem wahren, geistigen Tempel? Zu welcher Art sagen die Menschen aller Nationen, der großen und der kleinen, daß sie mit ihnen gehen wollen, weil sie gehört haben, daß Jehova Gott und nicht ein namenloser „Gott“ mit ihnen ist? In diesem Fall sollte man sich nur auf Tatsachen stützen. Mögen diese für sich selbst sprechen!
43. Welche Dinge zeichnen heute die geistigen Israeliten aus, auf die sich der Text von Sacharja 8:23 bezieht, und wie groß ist deren Zahl jetzt?
43 Gemäß den weltweit ersichtlichen Beweisen ist es der gesalbte Überrest der geistigen Israeliten, den Jehova Gott aus Babylon der Großen, dem Weltreich der falschen, babylonischen Religion, zu befreien begann. Die Glieder desselben befassen sich mit einem geistigen Werk gleich dem des Bauens des zweiten Tempels Jehovas, das in den Tagen des Hohenpriesters Josua und des Statthalters Serubbabel vor sich ging. Sie fördern mit der Hilfe von Personen aller Nationen, Stämme, Völker und Sprachen von ganzem Herzen weltweit die Anbetung Jehovas der Heerscharen. Jährlich kommen sie am Passahtag zusammen, um den Opfertod des Sohnes Jehovas, Jesu, des Messias, zu feiern, und bei diesem Anlaß essen sie das ungesäuerte Brot und trinken den Wein, geradeso wie Jesus Christus es geboten hat. Aus dem beredten Zeugnis von ihrer Seite zu schließen, scheint sich die Zahl dieser gesalbten, geistigen Israeliten heute auf nur etwa zehntausend zu belaufen. Das ist viel weniger, als der Überrest in der Zeit Sacharjas zählte.
44. Wer schließt sich diesen wahren, geistigen Israeliten an, und in welcher Zahl gemäß Berichten?
44 Wer aber schließt sich diesen geistigen Juden in der Anbetung des einen lebendigen und wahren Gottes in seinem geistigen Tempel an? Wie es in Offenbarung 7:9-17 vorausgesagt worden ist, ist es eine zahllose „große Volksmenge“ „aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen“. Auch diese werden Jünger des Messias Jehovas. (Matthäus 28:19, 20) Allein im Jahre 1972 wurden 163 123 von diesen als Gott hingegebene Jünger des Messias Jehovas getauft. Während desselben Jahres gab es im Durchschnitt 1 596 442 Personen, die berichteten und gemeinsam dem Gebot des Messias gehorchten, „diese gute Botschaft“ des messianischen Königreiches Jehovas bis zum nahen Ende dieses Systems der Dinge überall zu predigen. (Matthäus 24:14) Wie deutlich kann doch die Erfüllung von Sacharja 8:23 bereits gesehen werden!