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Würde der Messias leiden und sterben?Erwachet! 1983 | 22. Juni
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oder auferweckt werden. Nur dann könnte er als König regieren und die Menschheit weiterhin segnen. Folgende Worte Davids können mit Recht auf ihn angewandt werden: „Du läßt der Scheol [dem Grab] nicht meine Seele“ (Psalm 16:10, TS).
Diese biblischen Prophezeiungen wurden von den jüdischen Jüngern Jesu des ersten Jahrhunderts schließlich so verstanden. Man erkannte, daß Jesus trotz seiner Leiden und seines Todes der Messias sein konnte, ja man sah darin sogar eine Bestätigung dafür, daß er der Messias war!
Warum so schwierig zu akzeptieren?
Für die Mehrzahl der Juden jener Zeit war es schwierig, den Gedanken von einem leidenden und sterbenden Messias zu akzeptieren. Die Ursache dafür waren zweifellos andere populäre Auffassungen jener Zeit. Zum Beispiel dachten viele Juden, sie wären imstande, ihre angeborene Neigung zur Sünde völlig zu besiegen, indem sie sich bemühten, das mosaische Gesetz, die Thora, zu halten. Solche Personen glaubten, aus eigener Kraft ‘der Sünde ein Ende’ machen zu können, und sahen daher keine Notwendigkeit, daß der Messias für ihre Sünden sterbe, um sie zu sühnen.
Ferner wurde allgemein gelehrt, daß Gott die Juden schon allein deshalb für gerecht erkläre, weil sie Nachkommen Abrahams seien. Wenn aber den Juden automatisch Gerechtigkeit zugeschrieben wurde, brauchten sie keinen Messias, der „viele zur Gerechtigkeit“ führte. Es war so, wie Klausner schreibt: „Die ganze Idee eines Messias, der getötet werden würde, [war] zur Zeit Jesu allen ... noch ganz unvorstellbar.“
Bis etwa 100 Jahre nach Jesu Tod lehnten es die Juden ab, an einen Messias zu glauben, der getötet werden würde. Doch dann trat etwas ein, wodurch sich das änderte. Was?
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Was geschah mit den jüdischen Erwartungen?Erwachet! 1983 | 22. Juni
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Was geschah mit den jüdischen Erwartungen?
DIE Sammlung alter jüdischer Schriften, babylonischer Talmud genannt, enthält folgenden aus der ersten Zeit des zweiten Jahrhunderts stammenden Kommentar über den Messias:
„Das Land wird trauern [Sacharja 12:12]. Welche Bewandtnis hat es mit der Trauer? ... einer [Rabbi Dosa] sagt, um den Messias, ... der dann getötet wird.“
Merkwürdigerweise wird an dieser Stelle von dem Messias gesagt, daß er getötet wird. Wie wir jedoch gesehen haben, war eine solche Vorstellung den Juden des ersten Jahrhunderts unbegreiflich. Warum dieser Meinungsumschwung?
Die Auffassung von einem sterbenden Messias ist anscheinend im zweiten Jahrhundert unserer Zeitrechnung, insbesondere nach dem Tod Simon Bar Kochbas, populär geworden. Bar Kochba war ein Kriegsmann, ein politischer Revolutionär. Sein messianischer Anspruch wurde von vielen anerkannt. Selbst Rabbi Akiba Ben Joseph, der als „einflußreichster aller rabbinischen
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