Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1985
Die Theokratie dehnt sich auf großartige Weise aus!
IM 60. Kapitel des prophetischen Buches Jesaja wird in begeisternder Sprache die wunderbare Ausdehnung geschildert, die gegenwärtig unter der Theokratie vor sich geht. Insbesondere seit 1919 ist der an Zahl geringe Überrest der Gesalbten tätig, um das Königreich zu verkünden und die Herrschaft Satans über die politischen und religiösen Einrichtungen des Weltsystems bloßzustellen. Vom menschlichen Standpunkt aus gesehen, bestand für die Gesalbten keine Aussicht auf Erfolg, doch sie vertraten Gottes himmlische Organisation, die das besondere Gebot erhalten hatte: „Stehe auf, o Weib, leuchte, denn dein Licht ist gekommen, und die Herrlichkeit Jehovas selbst ist über dir aufgeleuchtet“ (Jes. 60:1).
Ja, inmitten der dichten Finsternis und Dunkelheit der Welt Satans begann vom Quell allen Lichts und aller Wahrheit die Herrlichkeit und das Licht in immer größerem Glanz aufzustrahlen. Das sollte sich gemäß der Verheißung enorm auswirken: „Nationen werden bestimmt zu deinem Lichte gehen und Könige zum Glanz deines Aufleuchtens“ (Jes. 60:3). Nach und nach rückte die kleine Gruppe treuer Lichtträger mehr und mehr vor, indem sie ihre Bemühungen auf immer neue Gebiete ausdehnten. Jehova segnete ihre Tätigkeit, und Anzeichen ungewöhnlicher Mehrung wurden sichtbar. Menschen aus den Nationen kamen in der Tat zum Licht. Die wunderbare Ausdehnung, die so anschaulich in Jesaja 60:5 beschrieben worden ist, war zu sehen: „Zu jener Zeit wirst du sehen und gewißlich strahlen, und dein Herz wird tatsächlich beben und weit werden, denn der Reichtum des Meeres wird sich dir zuwenden; ja das Vermögen der Nationen wird zu dir kommen.“
Gewiß strahlen wir vor Freude über das, was wir sehen. Unsere Herzen erbeben und sind vor Begeisterung und Glück weit geworden angesichts der wunderbaren Ausdehnung der Theokratie, die in der ganzen Welt vonstatten geht. Was sich ereignet, erfolgt „ ‚nicht durch eine Streitmacht noch durch Kraft, sondern durch meinen Geist‘, hat Jehova der Heerscharen gesagt“ (Sach. 4:6). Nein, keine menschliche Macht hätte zustande bringen können, wovon wir zu unseren Lebzeiten Zeugen geworden sind.
Satans boshafte Organisation ließ den Widerstand gegen Jehovas winziges Heer von Lichtträgern seit Beginn ihrer öffentlichen Tätigkeit im Jahre 1919 zu einem großen Berg anwachsen. Ohne göttlichen Schutz und Beistand hätten Satans Horden die gesamte Organisation zerstört, die Jehova zur Förderung seiner Königreichsinteressen einsetzte. In Sacharja 4:7 wird von dem Widerstand Satans als von einem ‘großen Berg’ gesprochen, und die folgenden Worte Jehovas sind an seine Feinde gerichtet: „Wer bist du, o großer Berg? Vor Serubbabel wirst du zu ebenem Land werden. Und er wird bestimmt den Hauptstein hervorbringen. Da werden laute Zurufe sein: ‚Wie lieblich! Wie lieblich!‘ “
Ja, Jehova hat im Interesse seines erhabenen Namens und seines Volkes Wunderbares vollbracht. Der mit einem riesigen Berg verglichene Widerstand, wozu Satan aufgestachelt hatte, konnte die voranschreitende Erfüllung des erhabenen Vorsatzes Jehovas nicht durchkreuzen. Vor dem Heerführer Jesus Christus, der von dem Statthalter Serubbabel vorgeschattet worden war, wurde der große Berg zu ebenem Land. Das symbolische Tempelbauwerk muß bis zur Vollendung fortgesetzt werden. Der Hauptstein, der Herr Jesus selbst, ist in seine erhöhte Stellung eingesetzt worden. Der größere Serubbabel wird das Werk der Wiederherstellung der Anbetung Jehovas in seinem geistigen Tempel siegreich zum Abschluß bringen. Jeglicher Widerstand des Teufels wird sich als vergeblich erwiesen haben. Und während diejenigen, die Jehova lieben, voller Freude die Zeichen des Sieges erblicken, werden sie voller Lob laut ausrufen: „Wie lieblich! Wie lieblich!“ Überall im Himmel und auf der Erde werden Lobgesänge erschallen. Alle Herzen werden vor Glück und Freude überfließen.
Ist es daher übertrieben, zu erwarten, daß „der Reichtum des Meeres“ und „das Vermögen der Nationen“ zum geistigen Zion kommen? Jesajas ruhmreiche von Gott gegebene Prophezeiung schildert die Tatsache, daß Jehova seinem Volk Wohlstand verleihen wird, wie wir es jetzt vor sich gehen sehen, und wir wissen, daß diese großartige Ausdehnung anhalten wird, bis die ganze Erde von der Herrlichkeit Jehovas erfüllt sein wird.
Gottes Verheißung aus Jesaja 60:22 erfüllt sich bereits seit einiger Zeit. Wir haben beobachtet, wie in vielen Ländern ‘der Kleine zu einem Tausend’ geworden ist. Aus der unscheinbaren Gruppe — ‘dem Geringen’ —, die dieses Werk vor ungefähr 65 Jahren aufnahm, ist ‘eine mächtige Nation’ geworden. Die begeisternden Berichte von Anbetern Jehovas, die uns aus aller Welt erreichen, beweisen, daß Jehova das Werk ‘zu seiner eigenen Zeit beschleunigt’.
Aus Afrika, ganz Amerika, Asien, Europa, Australien und von den Pazifischen Inseln sowie den anderen Inseln des Meeres erreichen uns Berichte über erstaunliche Zunahmen. Wir sind überglücklich, allen, die zum Volke Gottes gehören, die zu Herzen gehende und ermunternde gute Nachricht von wunderbaren Dingen zu übermitteln, die Jehova geschehen läßt. Die erstaunliche Verkündigerhöchstzahl von 2 842 531 für das Dienstjahr 1984 ist atemberaubend. Weltweit gab es ein großartiges Wachstum an Verkündigern von durchschnittlich 7,1 Prozent. Aus nahezu jedem Land wurde eine Zunahme an Verkündigern berichtet. Die Anzahl der Versammlungen (47 869) ist fast so hoch wie die Gesamtzahl der Verkündiger, die schon tätig waren, als wir damals im Jahre 1931 den „neuen Namen“, Jehovas Zeugen, annahmen. Millionen der 7 416 974 Gedächtnismahlbesucher benötigen geistige Speise und Hilfe, um tätige Diener Jehovas zu werden. Welch einen Zustrom es doch gäbe, wenn all diese aktive Lobpreiser Jehovas würden! Die Theokratie dehnt sich auf großartige Weise aus. Lies all die hervorragenden Einzelheiten, die in diesem Jahrbuch 1985 erwähnt werden, und erhebe mit freudigem Herzen deine Stimme zum Lobpreis. Möge dein Herz beben und vor Begeisterung weit werden, während du siehst, was der Souveräne Herr Jehova vollbringt, und gib ihm die Ehre und den Lobpreis dafür.
Erfreuliche Nachrichten von der Mehrung der Theokratie in Afrika
„Welch ein großartiges Jahr liegt hinter uns!“ Diese Worte fügten unsere Brüder aus Südafrika ihrem Bericht hinzu und brachten so ihre Freude zum Ausdruck. „Im April erreichten wir eine noch nie dagewesene Höchstzahl von 34 363 Verkündigern.“ Dann schrieben sie: „Zum ersten Mal haben unsere schwarzen Brüder die Erlaubnis erhalten, ihre eigenen Königreichssäle zu bauen. Jetzt können sie sich in viel schöneren Zusammenkunftsstätten versammeln. Das bringt uns auf diesem Gebiet bestimmt einen Riesenschritt vorwärts.“ Die Brüder im Zweigbüro haben auch folgende erfreuliche Neuigkeiten zu berichten:
„Im vergangenen Jahr konnten das erste Mal Kongresse abgehalten werden, auf denen alle Rassen beisammen sein durften. Der größte fand in Johannesburg statt, wo 29 073 Personen anwesend waren. Man konnte sich aussuchen, in welcher Sprache man das Programm verfolgen wollte — in Zulu, Sutho, Portugiesisch, Griechisch, Englisch oder Afrikaans. Die Taufe von 343 Personen vieler Rassen war ein hervorragendes Beispiel für die Einheit der Schafe Jehovas in diesem Land.“
Eine junge Frau, die kurz zuvor ihre Ausbildung als Medizinmann abgeschlossen hatte, fragte die Tochter einer Zeugin Jehovas: „Gibt es in der Welt Wahrheit?“ Das führte dazu, daß die Schwester mit ihr ein Heimbibelstudium durchführte, und die Frau begann unverzüglich, die Zusammenkünfte zu besuchen. Die Mutter dieser Frau wurde aber sehr wütend und sagte, sie müsse ihr die Kosten der Ausbildung als Medizinmann zurückzahlen und von zu Hause ausziehen, wenn sie mit Jehovas Zeugen weiter in Kontakt bliebe. Doch die junge Frau verbrannte alles, was mit Dämonismus zu tun hatte, und erklärte sich bereit, ihrer Mutter das Geld zu erstatten. Sie besucht weiterhin alle Zusammenkünfte.
„In Sambia gibt es noch viel Arbeit zu tun.“ Zu diesem Schluß kamen Jehovas Diener nach den begeisternden Ereignissen des vergangenen Jahres. Sie waren überglücklich, als sie feststellten, daß 393 431 Personen zum Abendmahl des Herrn erschienen waren. Das ist fast das Siebenfache der Zahl der Verkündiger, die im Januar 1984 berichteten (58 925). Dadurch eröffnet sich für die Brüder in Sambia ein riesiges Feld der Tätigkeit.
Ein Bruder berichtet, daß mehrere Zeugen Jehovas im Predigtdienst waren und auf dem Rückweg auf eine Straßensperre stießen. Nach der Routinekontrolle fragte ein Polizist, ob sie aus dem Predigtdienst zurückgekehrt seien. Der Bruder bejahte und fügte hinzu: „Wir haben mit Menschen gesprochen, die die Wahrheit suchen.“ Sie konnten bei dem Polizisten eine Ausgabe des Wachtturms zurücklassen, und man bot die Zeitschriften auch im Polizeilager an, wo der Bruder eine Zeitschriftenroute einrichten konnte.
„Jehova beschleunigt die Mehrung.“ So lautet der Bericht aus Ghana. Anfang des Dienstjahres 1984 waren 22 304 Verkündiger tätig, und bis zum April war die Zahl auf 24 551 angestiegen. Wie groß war indes die Freude, als im August 27 730 Verkündiger berichteten! Während dieses ereignisreichen Jahres wurden sieben neue Höchstzahlen erreicht. Insgesamt 104 151 Personen besuchten das Gedächtnismahl, was wirklich hervorragend ist. Es gibt also wie in vielen anderen Ländern noch gute Möglichkeiten der Ausdehnung. Ja, Jehova beschleunigt die Mehrung zu seiner Zeit.
In dem Bericht des Zweigbüros heißt es, daß viele Menschen die Verkündiger auf der Straße ansprechen und sie um Zeitschriften bitten. Ein Verkündiger berichtet zum Beispiel: „Ich war überrascht, als ein Mann, der gewöhnlich keine Literatur von uns nahm, auf mich zukam und nach Zeitschriften fragte. Er suchte sich sechs verschiedene Ausgaben aus. Dann schlug ich ihm vor, ein Abonnement aufzunehmen, und er abonnierte sofort beide Zeitschriften.“
In Zaire suchen Tausende nach der Wahrheit: Die Brüder im Zweigbüro freuen sich darüber, daß „Tausende von Menschen nach der Königreichswahrheit suchen, die sie in der wachsenden Organisation Jehovas finden“. Die große Neuigkeit des Jahres war der Kauf eines 2 km2 großen Grundstücks, auf dem ein neues Zweigbüro errichtet werden soll. Die neuen Gebäude und die bessere Einrichtung sollen es ihnen ermöglichen, „mit der vermehrten Tätigkeit“ in ihrem Gebiet „Schritt zu halten“. Da 139 856 Personen das Gedächtnismahl besuchten, sind sich die 32 208 Verkündiger (Höchstzahl im August) bewußt, daß in ihrem Land noch gute Möglichkeiten der Ausdehnung bestehen.
„Es war ein Rekordjahr.“ So denken Jehovas Diener in Liberia. Die Anwesendenzahl beim Gedächtnismahl war ebenfalls bemerkenswert. Dort berichten durchschnittlich 1 151 Verkündiger, und 6 440 Personen, also mehr als das Fünffache, waren beim Gedächtnismahl anwesend — wirklich eine beachtliche Zahl. Jeder Versammlungsverkündiger verbrachte durchschnittlich mehr als 12 Stunden im Monat mit der Verkündigung der guten Botschaft. Das Feld ist reif zur Einsammlung der Sanftmütigen. Ein dreijähriges Mädchen trug indirekt zu dieser hervorragenden Mehrung bei. Wahrscheinlich besuchte es seine Großmutter, die ihm aus dem Geschichten-Buch vorlas. Das kleine Mädchen war von dem, was es lernte, so sehr beeindruckt, daß es ständig seiner Mutter davon erzählte, bis diese den nächsten Verkündiger, der an ihre Tür kam, bat, ihr ebenfalls zu helfen, die Bibel kennenzulernen.
Wiederbelebung in Nigeria: Über den Bericht dieses Landes kann man sich wirklich freuen. Was die Verkündigerzahl betrifft, so hatten die Brüder dort im Dienstjahr 1984 den besten Bericht seit 1975. 113 537 Personen beteiligten sich am Verkündigen der guten Botschaft. Nigeria ist einer der größten Zweige in der weltweiten Familie der eifrigen Zeugen Jehovas. Die großartige Ausdehnung in Nigeria ist nicht nur für alle übrigen Brüder in Afrika eine Quelle großer Begeisterung, sondern auch für die Brüder in der ganzen Welt.
Satan ist darüber wütend, daß die Theokratie wächst und gedeiht, und deshalb sucht er mit allen Mitteln, das Wachstum zu behindern. Ein Bruder berichtet, daß radikale Mitglieder einer politischen Partei in sein Haus eindrangen und ihn zwingen wollten, ihre Politik anzuerkennen. Er sagt: „Sie griffen mich mit einem Knüppel an, doch den Schlag empfand ich nur wie die Berührung mit einer Feder. Meine Frau protestierte und erhielt eine Ohrfeige. Wir beteten zu Jehova und riefen seinen Namen an. Dann fing die Pöbelrotte an, sich unsertwegen zu streiten, und sie gingen aufeinander los. Einige waren in unser Haus gekommen, um unser Eigentum zu zerstören, doch wie Lämmer gingen sie wieder hinaus. Im großen und ganzen blieben wir unversehrt. Nach dieser Tortur stellten wir fest, daß unser ältestes Kind unsere anderen Kinder herbeigerufen hatte, um ihnen aus der Bibel Trost zuzusprechen. Außerdem beteten sie darum, daß uns nichts geschehen möge. Wir freuten uns sehr, daß die Wahrheit so tief in ihr Herz eingedrungen war.“ Die Brüder im Zweigbüro bemerkten dazu: „Erfahrungen wie diese geben uns Zuversicht, daß künftig Fortschritt zu verzeichnen sein wird.“ Wir sind auch davon überzeugt, daß Jehova diese tapferen Brüder sehr liebt, denn sie haben ihre unerschütterliche Loyalität bewiesen.
Aufgrund der Wahrheit Änderungen vorgenommen: In der Republik Guinea begann ein Sonderpionier mit einem Mann ein Bibelstudium, den man in Kisi Sengianndo nannte, was „jemand, der widerspricht“ bedeutet. Er lebte seinem Namen gemäß, denn von Kindheit an war er streitsüchtig und aggressiv, und es war schwer, mit ihm fertig zu werden. Man fürchtete ihn weit und breit. Kurz nachdem Sengianndo begonnen hatte, mit Jehovas Zeugen die Bibel zu studieren, fing er jedoch an, gewaltige Änderungen in seinem Leben vorzunehmen. Er stritt nicht mehr, gab das Rauchen und das Trinken auf und entwickelte eine christliche Persönlichkeit. Ja, er war nun mild gesinnt und wurde friedfertig. Das wurde in jener Gegend überall bekannt, und viele waren von der dynamischen Kraft der Botschaft der Wahrheit tief beeindruckt.
Behinderte nicht übersehen: Die folgende Erfahrung aus Sierra Leone zeigt, wie wichtig es ist, daß wir behinderte Personen, die wir im Predigtdienst antreffen, nicht vernachlässigen: Eine Missionarin begann mit einem 18jährigen verkrüppelten Mädchen namens Jay ein Bibelstudium. Wegen ihres körperlichen Zustandes hatte sie keine Schule besucht. Es ist für sie eine große Anstrengung, sich vorwärts zu bewegen, und sie tut dies, indem sie die Hände auf den Boden aufstützt — um ihre Hände zu schützen, benutzt sie Holzklötze —, ihr Körpergewicht auf die Hände verlagert und die Beine nach vorn schwingt.
Die Missionarin besuchte Jay wiederholt, und so lernte diese die Wahrheit der Bibel kennen. Außerdem lernte sie lesen. Obwohl sie es in den vergangenen 18 Jahren nur ein einziges Mal gewagt hatte, das kleine Grundstück, auf dem sie lebt, zu verlassen, fragte sie, ob sie das Versammlungsbuchstudium besuchen dürfe, das in der Straße stattfindet, wo sie wohnt. Man kann sich vorstellen, wie besorgt ihre Angehörigen waren, als sie sahen, daß Jay die sichere Umgebung ihres Hauses verließ und sich auf die Straße wagte. Um die Wahrheit annehmen zu können, muß sie äußerst entschlossen sein, und das ist sie auch. Sie besucht alle Zusammenkünfte, obwohl sie manchmal fünf oder sechs Häuserblocks weit auf die beschriebene Art und Weise „laufen“ muß, um ein Taxi zu bekommen, das sie zum Königreichssaal bringt. Jetzt spricht sie auch mit anderen über die Wahrheit.
Ermunternde Nachrichten aus Madagaskar: „Ende Dezember des Jahres 1983 stellten wir einen Antrag auf gesetzliche Anerkennung des Werkes der Zeugen Jehovas. Jehova sei Dank! Unser Gesuch wurde am 24. Februar 1984 bewilligt. Das bedeutet nicht, daß das 1970 erlassene Verbot aufgehoben wurde. Wir konnten uns aber als eine neue Gemeinschaft eintragen lassen. Alle Brüder, die diese Neuigkeit erfuhren, freuten sich riesig. Es wurde mehr Predigtdienst durchgeführt, was dazu führte, daß wir im April zwei bemerkenswerte Zahlen erreichten: 1 708 Verkündiger berichteten, und 8 977 besuchten das Gedächtnismahl.“
Andere afrikanische Länder sandten ähnliche ermunternde Berichte ein. Dieser ausgedehnte Kontinent erhält ein gewaltiges Zeugnis. Dort leben Millionen Menschen, denen durch ein Heimbibelstudium geholfen werden kann, ihr Leben mit den Wegen Jehovas in Übereinstimmung zu bringen. Da unsere Brüder in Afrika viele Schwierigkeiten und Probleme zu überwinden haben, ist die theokratische Tätigkeit nur durch Jehovas Geist möglich gewesen. Wir möchten nun sehen, wie sich die Theokratie auf einem weiteren riesigen Kontinent, Asien, ausbreitet.
Begeisternde Berichte aus Asien
Jahrtausendelang haben die Religionen Groß-Babylons dieses volkreiche Gebiet in tiefe geistige Finsternis eingehüllt und durch Mystizismus verblendet. Heute durchdringt jedoch das Licht der Theokratie diese Finsternis, und die Freude derer, die zum Licht kommen, ist groß. Wir sind wirklich dankbar, daß diese wunderbaren Ergebnisse zu verzeichnen sind.
Fortschritt in Pakistan: Es ist sehr ermunternd, in einem moslemischen Land wie Pakistan Mehrung zu sehen. Die neue Höchstzahl von 231 Verkündigern wurde durch die vermehrte Hilfspioniertätigkeit erreicht. Der Familiensinn ist so stark ausgeprägt, daß es für alle, ganz gleich, zu welcher Religion sie sich bekennen, schwer ist, sich von Familientraditionen loszusagen. Mit einer Erklärung von 2. Korinther 6:14-18 konnte jedoch ein junger Verkündiger einem jungen Mann helfen, sich von einer Gruppe der Pfingstgemeinde abzuwenden. Jetzt verkündigen dieser junge Mann und auch sein Freund eifrig die gute Botschaft, und beide machen rasche Fortschritte, denn sie wollen sich taufen lassen. Sogar in den schwierigsten Gebieten ist eine Mehrung der Theokratie zu verzeichnen.
„Über diese Ergebnisse freuen wir uns sehr.“ So lautet der Kommentar des indischen Zweigbüros über das vergangene Dienstjahr. Es waren fünf Verkündigerhöchstzahlen zu verzeichnen, die letzte betrug 6 552. Im Jahr zuvor waren es 5 842 Verkündiger. Das ist zum großen Teil auf die Arbeit der Brüder zurückzuführen, die die Sprachen der Einheimischen beherrschen. Sieben Kongresse wurden zum Beispiel in indischen Dialekten abgehalten; auf diese Weise zogen die Anwesenden viel mehr Nutzen aus den Ansprachen. Das neue Zweigbüro Indiens steht kurz vor seiner Vollendung. Es ist bereits bezogen, und da die Brüder nun besser für ihre Tätigkeit ausgerüstet sind, hoffen sie auf Mehrung.
Ein junger Student erhielt von einem seiner Freunde das Evolutions-Buch und das Jugend-Buch. Der junge Mann — er war katholisch — glaubte an die Evolution und dachte, man könne der Bibel keinen Glauben schenken. Als er jedoch die beiden Bücher gelesen hatte, änderte er seine Meinung. Er erkannte, daß es einen wahren Gott gibt, der den Menschen eine gesicherte Hoffnung für die Zukunft gibt. Trotz des Widerstandes, den ihm seine Verwandten entgegenbrachten, studierte er mit Jehovas Zeugen die Bibel und besuchte die Zusammenkünfte. Er gab anderen Studenten Zeugnis, und obwohl einige ihn verprügelten, sprach er weiterhin beharrlich und freimütig über die Wahrheit der Bibel. Als Ergebnis gaben sich acht Studenten Gott hin und ließen sich taufen. Er sprach auch mit seinen Angehörigen über die Wahrheit, und einige von ihnen begannen die Bibel zu studieren. Einer seiner leiblichen Brüder ließ sich taufen, und seine Mutter trägt sich mit dem Gedanken, dasselbe zu tun. Drei seiner Kusinen, von denen zwei katholische Nonnen gewesen waren, nahmen ebenfalls die Wahrheit an und wurden getauft. Seit dem Beginn seiner freimütigen und eifrigen Predigttätigkeit vor vier Jahren nahmen insgesamt 24 Personen die Wahrheit an. Wirklich eine erfreuliche Erfahrung!
Die kleine Susan — sie ist im zweiten Schuljahr — konnte im Unterricht so gut biblische Geschichten erzählen, daß ihre katholische Lehrerin ein Exemplar des Buches Mein Buch mit biblischen Geschichten erwarb. Die Lehrerin benutzt das Buch jetzt im Religionsunterricht, und die meisten Schüler besitzen ebenfalls ein Exemplar. Susans Mutter war überglücklich, als sie feststellte, daß alle ersten Preise, die an dieser Schule für den Religionsunterricht verliehen wurden, Geschichten-Bücher waren.
Fortschritt in Sri Lanka: In diesem schönen Inselstaat, der etwa 30 km vor der Südostküste Indiens liegt, herrschen der Buddhismus und andere orientalische Religionen vor. Eine junge Schwester, die sehr überzeugend reden kann, beteiligt sich regelmäßig am Hilfspionierdienst. In fünf Monaten verbreitete sie 1 059 Zeitschriften und nahm 185 Abonnements auf. Das entspricht etwa einem Fünftel aller Abonnements, die von diesem Zweig im letzten Dienstjahr berichtet wurden.
Ein katholischer Landwirt, den die Leute wegen seiner Wutausbrüche und seines schlechten Lebenswandels fürchteten, veranstaltete als Hobby Hahnenkämpfe. Die Leute kamen aus der ganzen Umgebung und verwetteten bei den Kämpfen Tausende von Rupien. Schließlich lernte der Mann die Wahrheit kennen und stellte fest, daß sein Hobby Jehova nicht wohlgefällig war. Anfangs war seine Frau der Wahrheit gegenüber gegnerisch eingestellt, doch später änderte sie ihre Meinung. Obwohl man ihm 1 500 Rupien für seinen berühmten Kampfhahn anbot, verspeisten sie ihn eines Abends. Jetzt wundern sich die Leute in der ganzen Umgebung darüber, wie sehr sich dieser Mann geändert hat, was natürlich zu einem guten Zeugnis für die Wahrheit ausschlug.
Bemerkenswerte Ereignisse in Japan: „Wir sind Jehova dankbar, daß er das Werk in unserem Land weiterhin segnet.“ Das ist die von Herzen kommende Einstellung unserer Brüder in Japan, wo sich in Verbindung mit der theokratischen Ausdehnung sehr viel Bemerkenswertes ereignet hat. Im August 1984 erreichte dieses Land mit 92 022 Verkündigern die 68. aufeinanderfolgende monatliche Höchstzahl. Das Gebiet wird in Japan jetzt noch öfter durchgearbeitet, mancherorts alle sieben bis zehn Tage. Unsere japanischen Brüder sind wirklich sehr fleißig. Wie die Zahl von 224 696 Anwesenden beim Gedächtnismahl im Jahre 1984 zeigt, segnet Jehova ihre Anstrengungen sehr.
Japan kann den steigenden Bedarf, der aufgrund der „Verkündigerexplosion“ besteht, kaum decken. Deshalb ist geplant, ein weiteres Bethel, acht Stockwerke hoch, und ein neues sechsstöckiges Fabrikgebäude zu bauen. Wenn man bedenkt, daß die gegenwärtigen riesigen Gebäude erst im Mai 1982 der Bestimmung übergeben wurden, fragt man sich, wie es in Zukunft noch weitergehen wird.
Eine Frau lernte durch eine Sonderpionierin, die drei Jahre lang geduldig bei ihr Rückbesuche durchführte, die Wahrheit kennen. Die Sonderpionierin erklärte der Frau anhand von 1. Korinther, Kapitel 13, was Liebe in christlichem Sinne ist. Die Interessierte war überzeugt, daß es die Wahrheit ist. Zuvor war sie ein aktives Mitglied einer anderen Religionsorganisation, und sie hatte viele Verwandte bekehrt. Nun lud sie diese Verwandten ein und erklärte ihnen, daß sie endlich die wahre Religion gefunden habe, und sie ermunterte sie, die Wahrheiten der Bibel kennenzulernen. Was war das Ergebnis? In fünf Jahren wurden mehr als 50 ihrer Verwandten Zeugen Jehovas. Unter ihnen befand sich ein Tischler, der mit seinen Arbeitskollegen, Verwandten und Bekannten ebenfalls über die gute Botschaft sprach. Daraufhin nahmen 24 Personen die Wahrheit an. Alle diese Leute sind hauptsächlich mit drei Versammlungen des Regierungsbezirkes Toyama (Japan) verbunden. Wenn man mit nahen Verwandten über die Wahrheit spricht, kann man zweifellos sehr gesegnet werden. In ganz Japan herrscht der Pioniergeist vor, was daraus hervorgeht, daß sich jeden Monat durchschnittlich 37 Prozent der Verkündiger an irgendeinem Zweig des Pionierdienstes beteiligen.
Das Werk in einem unruhigen Land fortsetzen: Auch in diesem Jahr herrschten im Libanon Krieg und Gewalttat. Jeglicher Luftverkehr war über fünf Monate unterbrochen, und es war schwer, die Verbindung zu Brüdern aufrechtzuerhalten, die in Ländern wohnten, die auch vom Zweigbüro im Libanon betreut werden. Viele Brüder waren gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen und in andere Landesteile zu fliehen. Einige sind verletzt worden, aber niemand wurde getötet. Die Kongresse wurden in kleinen Gruppen abgehalten, und den Predigtdienst führte man so durch, wie es im jeweiligen Gebiet den Umständen entsprechend am besten erschien. Trotz allem berichten die Brüder: „Wir haben immer die nötige geistige Speise bekommen. Deshalb sind wir Jehova dankbar und beten darum, daß er seine Diener befähigen möge, ihren Dienst fortzusetzen, ganz gleich, was für Verhältnisse uns in der Zukunft erwarten.“
Für viele Brüder im Libanon hat sich der Hilfspionierdienst segensreich ausgewirkt. Nach dem Tod ihres Mannes schrieb eine 84jährige Schwester: „Alle meine Kinder sind erwachsen, verheiratet und haben Familie. Sie vernachlässigten mich nicht, aber trotz ihrer Besuche konnte ich den Verlust nicht verschmerzen und das Gefühl der Einsamkeit nicht loswerden. Dann schlug mir ein Ältester unserer Versammlung vor, ich solle es mal mit dem Hilfspionierdienst versuchen. Zuerst zögerte ich, doch dann nahm ich mir vor, es doch zu versuchen. Und wie froh ich bin! Ich glaube, Jehova hat mich so alt werden lassen, damit ich die Freuden des Hilfspionierdienstes erleben kann. Seit jener Zeit habe ich jeden Monat Hilfspionierdienst durchgeführt.“
Israel ist für die Mehrung dankbar: Es war immer sehr schwierig, in diesem Land mit den Menschen über die Wahrheit zu sprechen, aber die Brüder im Zweigbüro freuen sich, berichten zu können, daß sie endlich 300 Verkündiger haben, und die Brüder sind dafür sehr dankbar. Der Familiensinn ist dort sehr stark ausgeprägt, und viele Leute fürchten sich vor dem Widerstand, den die Familie ihnen entgegenbrächte, wenn sie die Wahrheit annähmen. Einige beziehen jedoch mutig Stellung. Ein junger Mann zum Beispiel betete zu Gott, er möge ihm helfen, die Wahrheit zu finden, und einige Tage später traf er im Omnibus eine Bekannte. Sie lud ihn ein, an ihren biblischen Besprechungen teilzunehmen. Er machte rasche Fortschritte, und obwohl sein Vater ihm drohte, ihm beide Beine zu brechen, setzte er das Studium der Bibel fort. Sogar in der Neutralitätsfrage bewies er seine Standhaftigkeit, und obwohl er einige Zeit in Einzelhaft verbringen mußte, harrte er aus. Er steht noch immer fest auf der Seite der Wahrheit.
In demselben Land nahm ein Moslem an der Tür ein Buch entgegen, doch der Zeuge Jehovas führte keinen Rückbesuch durch. Als das nächste Mal andere Zeugen vorsprachen, drang er darauf, daß sie unbedingt wiederkommen müßten. Das taten sie auch. Er begann, die Bibel zu studieren, und nahm die Wahrheit an. Das zeigt, wie notwendig es ist, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um interessierte Personen, die man gefunden hat, weiterhin zu betreuen.
Die Brüder in Thailand freuen sich über die Täuflinge: Auf dem in Thailand durchgeführten Kongreß waren die Anwesenden sehr erfreut, denn 46 Personen ließen sich taufen. Das waren etwa 4 Prozent der 1 147 Anwesenden. In Thailand freuen sich immer mehr Menschen über die Königreichshoffnung. Eine Schwester aus dem thailändischen Bethel konnte in einer katholischen Schule bei einem Bibliothekar das Geschichten-Buch zurücklassen. Sie hatte zuvor ein Traktat hineingelegt, in dem das Paradies-Buch erwähnt wird. Später suchte eine Lehrerin in der Schulbibliothek ein Buch, das sie benutzen könnte, um ihre Schüler aus der Bibel zu belehren. Sie fand das Geschichten-Buch, und es gefiel ihr so sehr, daß sie die Schwester anrief und 30 weitere Bücher für ihre Schüler bestellte. Als die Schwester ihr die Bücher brachte, konnte sie auch einige Exemplare des Paradies-Buches zurücklassen. So kam die Schwester auf den Gedanken, in verschiedenen Schulen und in Universitäten, an denen gewöhnlich Religionswissenschaft unterrichtet wird, Bibliothekare aufzusuchen. Auf diese Weise konnte sie 280 Bücher sowie 240 Broschüren Für immer auf der Erde leben abgeben und 20 Abonnements aufnehmen.
Auf den Philippinen geht es voran: Im Dienstjahr 1984 wurde eine Höchstzahl von 75 257 Verkündigern erreicht, was eine 8prozentige Zunahme gegenüber dem Vorjahr ist. Das ist sehr zufriedenstellend und läßt erkennen, daß es mit dem Werk in diesem Land wirklich vorwärtsgeht. Jeden Monat gingen etwa 200 Bewerbungen für den Pionierdienst ein, und wenn dieser Trend anhält, wird sich das Werk gewiß noch weiter ausdehnen. Im April gab es auf den Philippinen insgesamt 13 984 Hilfspioniere.
Da der Vater einer siebenköpfigen Familie nur über wenige finanzielle Mittel verfügte, plante er, den Bezirkskongreß in Manila nur allein zu besuchen. Er ist Fischer, und seine Fänge waren alles andere als ertragreich. Die ganze Familie betete jedoch zu Jehova, er möge ihnen helfen, damit alle gemeinsam den Bezirkskongreß besuchen könnten. Kurz vor dem Kongreß fuhren der Vater und sein 12jähriger Sohn mit dem Boot hinaus, um zu fischen. Sie beteten zu Jehova, er möge ihre Anstrengungen segnen. Nach mehreren mißlungenen Versuchen schlug der Junge seinem Vater vor, es doch nur noch einmal zu versuchen. Das taten sie auch. Als sie das Netz einzogen, stellten sie zu ihrer Überraschung fest, daß sie über 500 kg Fisch gefangen hatten. Als sie den Fisch verkauft hatten, hatten sie mehr als genug, und die ganze Familie konnte beim Kongreß anwesend sein.
Todeskandidaten Zeugnis geben: Seit vielen Jahren wechseln sich Älteste auf den Philippinen dabei ab, die Muntinlupa-National-Strafanstalt im Zentrum Manilas aufzusuchen und mit den Todeskandidaten, die es wünschen, ein Bibelstudium durchzuführen. Als einmal in einer Zelle ein solches Bibelstudium abgehalten wurde, kam ein anderer Häftling hinzu und lauschte. Das tat er mehrere Male. Eines Tages wurde das Loskaufsopfer besprochen, und der Bruder erklärte, wie das Opfer Jesu die Vergebung von Sünden ermögliche. Daraufhin fragte der Mann, der beim Studium zugehört hatte, den Ältesten: „Sie meinen also, daß sogar mir nach all dem, was ich getan habe, vergeben werden könne?“ Er war wegen mehrfachen Mordes zum Tode verurteilt worden.
Vor kurzem gab er sich Jehova hin und bat, getauft zu werden. Er sollte aber hingerichtet werden, bevor er sich in Verbindung mit dem nächsten Kreiskongreß hätte taufen lassen können. So bat er um Aufschub seiner Hinrichtung, was auch bewilligt wurde. Am 29. Juni 1984 ließ er sich taufen, und er freut sich trotz seiner bevorstehenden Hinrichtung über das Verhältnis, das er nun zu Jehova hat. In einem Wasserbehälter auf dem Dach der Strafanstalt wurde er zusammen mit drei weiteren zum Tode verurteilten Häftlingen getauft.
Ein Bibelstudium, das viel Frucht trug: In Korea begann eine Pionierin mit einer Frau ein Bibelstudium. Bald darauf beteiligte sich auch eine buddhistische Nachbarin daran. In jedem Studium verwendete die Schwester 10 bis 20 Minuten darauf, um der Buddhistin den Unterschied zu zeigen, der zwischen dem liebevollen, barmherzigen Schöpfer Jehova und den erzürnten falschen Göttern, die man ständig beschwichtigen muß, besteht. Sie erklärte, daß Satan und die Dämonen versuchen, den Glauben an Gott zu zerstören. Eines Tages fragte die buddhistische Nachbarin die Pionierin, was mit ihr und ihrer Familie geschehen würde, wenn sie alle ihre Götzen vernichten und beginnen würde, Jehova anzubeten.
Man beruhigte sie, und die Ältesten der Versammlung halfen ihr, die vielen Götzen, die sie in ihrer Wohnung hatte, zu vernichten. Danach wurde sie zwar von den Dämonen belästigt, doch sie kannte den Grund dafür. Sie wußte, daß dies nicht von ihren verstorbenen Ahnen herrührte. Mit der Zeit ließen sich sieben Glieder dieser Familie taufen — die Frau, ihr Mann und fünf ihrer Kinder. Die Mutter und eine Tochter dienen nun als allgemeine Pioniere. Und was ist aus der Frau geworden, in deren Wohnung mit dem Studium begonnen wurde? Sie hat sich taufen lassen, und vier ihrer leiblichen Schwestern studieren jetzt die Bibel.
Erfahrungen wie diese beweisen, daß der machtvolle Einfluß der Wahrheit nun die religiösen Schranken der Welt Satans durchbricht. Wir haben tatsächlich die Zeit erreicht, wo die Menschen der Nationen erkennen, daß „Gott mit euch ist“, und sie suchen „das Angesicht Jehovas zu besänftigen“ (Sach. 8:20-23). Das ist auch in Australien und auf den pazifischen Inseln der Fall, wohin wir uns jetzt wenden werden.
Australien und die Pazifischen Inseln freuen sich über die Ausdehnung
„Wieder ein besonderes Jahr.“ So beschrieb der australische Zweig das Dienstjahr 1984. Zum erstenmal hat die Zahl der Verkündiger 40 000 überschritten. Ein Grund dafür besteht zweifellos darin, daß der Pioniergeist immer mehr zunimmt. Im April beteiligten sich 10 250 am Pionierdienst, d. h. fast 25 Prozent aller Verkündiger. Das Predigtwerk unter den Eingeborenen macht weiterhin schnelle Fortschritte. Mit vielen von ihnen werden Bibelstudien durchgeführt. Die großen Gruppen — bis zu 100 regelmäßige Versammlungsbesucher — gleichen in ihrer emsigen Tätigkeit Bienenhäusern. Eine Anzahl der eingeborenen Brüder beteiligt sich am Hilfspionierdienst.
„Ein Jahr des Wachstums.“ So spricht man in Neuseeland über das Dienstjahr 1984. Zu Beginn des Dienstjahres wurde ein Vertrag über den Kauf eines 6 Hektar großen Grundstückes unterzeichnet, auf dem ein neuer Bethelkomplex gebaut werden sollte. Hunderte von Freiwilligen, Brüder und Schwestern, halfen bei der Arbeit mit. Seit dem Dienstjahr 1980 ist die Zahl der Versammlungen in diesem Land bei 119 stehengeblieben, doch im vergangenen Dienstjahr wuchs sie auf 132 Versammlungen an. Die durchschnittliche Verkündigerzahl hat um 8 Prozent zugenommen. „Es freut uns besonders“, hieß es im Bericht des Zweiges, „daß wir zum erstenmal über 1 000 Hilfspioniere hatten.“ Auch wurden erstmals über 5 000 Bibelstudien berichtet, und 18 066 Personen wohnten dem Gedächtnismahl bei — das ist die höchste Besucherzahl, die es dort je gab!
Eine geschiedene Frau, Mutter von sieben Kindern, litt unter einem äußerst unglücklichen Familienleben, denn es gab immer Streit zu Hause. Eines Tages, bei der Beerdigung ihres Vaters, hörte sie eine ihrer erwachsenen Töchter mit einer Frau über die Bibel sprechen. Sie ging dann für eine Woche zu dieser Tochter. Früher hatten sie sich ständig gestritten und gezankt. Doch diesmal war alles anders. Die Tochter war so ruhig und kam mit ihren Angehörigen so gut aus, daß die Mutter bei sich dachte: „Kann dieser Gott, den sie Jehova nennt, Haß beseitigen?“
Einen Monat später begann sie, die Bibel zu studieren. Allmählich veränderte auch sie sich und besserte sich in allem, was sie vorher falsch gemacht hatte. Dann wurde sie getauft. Jetzt dient sie als Hilfspionier. Drei Töchter, ein Schwiegersohn und eine Schwester mit ihren beiden Kindern studieren jetzt die Bibel. Sie sagt: „Unser Familienleben ist nun so friedlich. Dank sei den Brüdern und Schwestern! Dank sei Jehova!“ Wie gut doch alles ausgegangen ist!
Ein erfreulicher Bericht aus Guam: Dieser Zweig bringt uns Nachrichten von den Marshallinseln, von Ponape, Kusaie, den Trukinseln, Saipan, Yap, den Palauinseln, Kiribati und Nauru. Alle Hauptinseln erhalten ein hervorragendes Zeugnis. Ein Regierungsbeamter der Palauinseln bemerkte vor kurzem: „Der Name Jehovas ist auf diesen Inseln weithin bekannt.“ Im vergangenen Jahr unternahmen Älteste und Missionare Anstrengungen, um die abgelegenen Inseln oder Atolle per Schiff zu erreichen. Sie predigten den ansässigen Bewohnern in deren Sprache und ließen ihnen Literatur zurück.
Zu der Freude, daß Der Wachtturm dort im Dienstjahr 1984 in sechs verschiedenen Sprachen erschien, kam noch hinzu, daß die Brüder das Paradies-Buch in den Sprachen Kusaie und Yap erhielten. Das Traktat Königreichs-Nachrichten Nr. 31 in Gilbertese ist die erste Veröffentlichung, die die Gesellschaft je in dieser Sprache gedruckt hat. Sie wurde von der Bevölkerung begeistert aufgenommen, und es konnten dadurch neue Bibelstudien begonnen werden. Dieses Traktat wurde auch in den Sprachen Kusaie, Marschallisch, Ponape, Truk und Yap gedruckt. Im April standen 37 Prozent der 614 Verkündiger im Pionierdienst. Der Zweig berichtet folgende Erfahrung, die zeigt, wie eine junge Pionierin dafür gesegnet wurde, daß sie trotz erbitterten Widerstandes in der Familie entschlossen für die Wahrheit eintrat:
„Im September 1982 begann eine 20jährige Schwester mit dem allgemeinen Pionierdienst. Bald kam es zu heftiger Verfolgung innerhalb der Familie, da ihre Eltern entschieden hatten, daß sie einen ungläubigen Mann heirate. Sie hielt sich streng an den biblischen Rat, ‘nur im Herrn zu heiraten’, und weigerte sich daher, mit diesem Mann eine Ehe einzugehen (1. Kor. 7:39). Während der nächsten sechs Monate war sie buchstäblich eine Gefangene im eigenen Elternhaus.
Sie war entschlossen, das Gedächtnismahl im März 1983 zu besuchen. Dreimal fragte sie ihren Vater um Erlaubnis, doch er ließ sie nicht gehen. Später teilte sie ihren Eltern mit, sie werde wieder die Zusammenkünfte besuchen. Ihr Vater war wütend, und als sie von der Zusammenkunft, die sie nach sechs Monaten das erste Mal wieder besucht hatte, zurückkehrte, warf er sie aus dem Haus. Nur mit der Predigtdiensttasche und den Kleidern, die sie anhatte, verließ sie das Elternhaus. Sie konnte bei ihrer Tante, einer Zeugin Jehovas, wohnen. Gleich am nächsten Tag nahm sie den Predigtdienst wieder auf. Nun führt sie eifrig den allgemeinen Pionierdienst durch. Sie leitet 10 Bibelstudien. Was ihre Eltern betrifft, sie entschuldigten sich bei ihr für die schlechte Behandlung, die sie während der sechs Monate ertragen mußte, und baten sie, wieder nach Hause zu kommen. Sie ist mit der Überzeugung zurückgekehrt, daß niemand und nichts ihren Dienst für Jehova behindern kann.“
Freude in Papua-Neuguinea: Die Brüder freuen sich darüber, daß die Verkündiger in den abgelegenen Versammlungen gute Fortschritte machen und zur Reife gelangen. Aufgrund dieser erfreulichen Entwicklung ist noch weitere Mehrung zu erwarten. Die Zahl der Hilfspioniere nahm um 34 Prozent zu, was auch ein Beweis für die Reife der Brüder ist. Beim Gedächtnismahl wurde eine Besucherzahl von 7 704 erreicht. Das sind über tausend mehr als im Jahr zuvor, und somit bietet sich die Möglichkeit zu weiterer Ausdehnung. Ein Mann, mit dem man vor mehreren Jahren Kontakt aufgenommen hatte, zog in sein Heimatdorf zurück. Vor kurzem besuchte er einen Kreiskongreß. Nach dem Kongreß ging er zu den reisenden Brüdern und erklärte, daß die Dorfältesten in seinem entlegenen Wohnort darum gebeten hätten, daß die Zeugen dorthin kämen und sich des Interesses, das in geistiger Hinsicht bestehe, annähmen. Auch hier kommen die Menschen und erfragen den Weg nach Zion.
Gute Nachrichten von den Fidschiinseln und Hawaii: Die Brüder auf den Fidschiinseln erreichten sechs neue Verkündigerhöchstzahlen. Die letzte wurde im August erreicht; es berichteten 950 Verkündiger. Viele nehmen den Pionierdienst auf und sind daher, was ihren Dienst betrifft, sehr produktiv. Auch auf Hawaii hatten die Brüder für das Dienstjahr 1984 eine großartige Mehrung erwartet, und sie wurden nicht enttäuscht. Zum erstenmal berichteten mehr als 5 000 Verkündiger über ihre Tätigkeit, und im April waren 23 Prozent in irgendeinem Zweig des Vollzeitdienstes tätig. In zwei Versammlungen gab es je 37 Hilfspioniere, und in einer dritten Versammlung schlossen sich den 31 Pionieren 46 Hilfspioniere an — so gab es in dieser Versammlung im Monat April insgesamt 77 Pioniere.
Geistiges Paradies auf Tahiti: Als eine der „paradiesischen Inseln“ des Pazifik erfährt Tahiti auch die Segnungen des geistigen Paradieses. Dort war eine 14prozentige Zunahme an Verkündigern zu verzeichnen. Außerdem gab es Höchstzahlen an Bibelstudien und Rückbesuchen, was zeigt, daß die Brüder in der Belehrung all derer, die sich für Gottes Wort interessieren, erfreuliche Fortschritte machen. Die Brüder besuchen abgelegene Inseln und erzielen gute Erfolge. Auf der Insel Hiva Oa mußten die Zeugen warten, bis die sechs Familien aus dem Gottesdienst kamen. Dann erhielten sie alle Literatur, darunter ein Abonnement auf den Wachtturm in Tahitisch. Der Geistliche erklärte, das sei die Art von Literatur, die er immer gesucht habe, um die Bibel zu verstehen.
Theokratische Produktivität auf den Salomoninseln: Dort ist ein überraschender Fortschritt zu beobachten. Die Brüder freuten sich, daß sie im April eine neue Verkündigerhöchstzahl von 640 erreichten, und die Besucherzahl beim Gedächtnismahl betrug 3 210 — das ist mehr als fünfmal soviel wie die Verkündigerzahl. Im vergangenen Jahr haben sie drei weitere Inseln bearbeitet. Die anglikanische Kirche hat auf diesen Inseln großen Einfluß. Ein Sonderpionier wurde von einem Geistlichen eingeladen, zu den ledigen Männern zu sprechen. Doch als er über Jehova sprach, wurden einige ärgerlich und wollten ihn ins Meer werfen. Ein junger Mann stellte sich vor die Gruppe und fragte mutig: „Warum wollt ihr das tun? Dann könnt ihr auch gleich die Bibel aus eurer Kirche werfen!“ Die anderen gingen auf den Mann los, aber er blieb bei seinem Standpunkt. Er begann zu studieren, nahm in seinem Leben Änderungen vor und verbringt nun viele Stunden damit, anderen von der guten Botschaft zu erzählen.
Der einzige Verkündiger auf einer der Inseln erzählte, daß ein Mann namens Oswald zu den Kirchenältesten und dem Bischof der anglikanischen Kirche gerufen wurde, als bekannt wurde, daß er mit Jehovas Zeugen die Bibel studierte. „Warum studieren Sie mit ihnen?“ fragte der Bischof streng. „Sie belehren mich über die Bibel, und ich finde das wunderbar“ war Oswalds Antwort. „Viele Jahre lang habe ich danach gehungert, die Bibel kennenzulernen, und ich werde das, was ich lerne, nicht aufgeben.“ Überraschenderweise wandte sich der Bischof den anderen zu und sagte: „Lassen Sie ihn gehen! Niemand sollte daran gehindert werden, die Bibel kennenzulernen, wenn er es sich so sehr wünscht.“ Oswald und seine Frau finden die biblische Wahrheit auch jetzt noch wunderbar, und bei ihrem regelmäßigen Studium lernen sie immer mehr darüber kennen.
Frei von Dämonismus: Im vergangenen Dienstjahr war es auf Neukaledonien möglich, eine Pionierschule einzurichten, die von zwölf dort tätigen Pionieren besucht wurde. Unter ihnen war eine Schwester, die, bevor sie die Wahrheit kennenlernte, so viele Familienprobleme hatte, daß sie immer wieder zum guérisseur (Medizinmann) ging. Sie besuchte tatsächlich alle Medizinmänner auf Neukaledonien und gab dafür bis zu 1 000 US-Dollar im Monat aus, ohne einen Erfolg zu sehen. Dann kam sie mit der Wahrheit in Berührung und erkannte, daß darin die einzige Lösung für ihre Probleme lag. Sie beseitigte all ihre boucans (Geflechte aus Wurzeln und Blättern, die sie von einem guérisseur zu ihrem Schutz erhalten hatte). Nachdem diese Gegenstände weg waren, begannen die Dämonen, sie zu belästigen. Sie sagte, daß sie einen ganzen Tag lang zu Jehova beten mußte. Schließlich, nach 24 Stunden des Kampfes, ließen die Dämonen sie in Ruhe. Wie glücklich diese Schwester doch nun ist, da sie als Pionierin dient und anderen die Wahrheit vermittelt, die Menschen frei macht! (Joh. 8:32).
Neues Zweigbüro errichtet: Wir möchten diese schönen Fleckchen Erde nicht verlassen, ohne zu erwähnen, was in Westsamoa vor sich ging. Der Höhepunkt des Dienstjahres war für unsere Brüder die Errichtung eines neuen Zweigbüros in Apia am 1. Februar 1984. Von dort aus wird jetzt das Werk in Westsamoa, Niue, Tonga und Tuvalu beaufsichtigt. In Vavau, eine zu Tonga gehörende Inselgruppe, wurde außerdem eine neue Versammlung gegründet. Ganze Familien nehmen die Wahrheit an. Dadurch sind die Versammlungen gefestigt. Diese erfreuliche Entwicklung ist größtenteils ein Ergebnis der zunehmenden Pioniertätigkeit. Eltern wird geholfen, die Kinder mit in ihr Studium einzubeziehen. Ein Ehepaar wurde vor über 25 Jahren ausgeschlossen. Es war sich darüber im klaren, wo die Wahrheit zu finden ist, bemühte sich aber nicht, zur Versammlung zurückzukehren. Doch die beiden erzogen ihre Kinder dazu, biblische Grundsätze zu beachten, mit dem Ergebnis, daß ihre vier Töchter im Predigtdienst tätig wurden und auch am Pionierdienst teilnahmen. Vater und Mutter sind zur großen Freude aller wiederaufgenommen, und die Familie ist nun auch in geistiger Hinsicht glücklich vereint. Wirklich ein ungewöhnlicher, aber freudiger Ausgang der Ereignisse! Nun wollen wir unsere Aufmerksamkeit der theokratischen Ausdehnung auf dem europäischen Kontinent zuwenden.
Herzerfreuende Nachrichten aus Europa
Wie bei den anderen Kontinenten läßt der Platz auch bei Europa nur einige Berichte aus den Zweigen zu.
Ständige Mehrung in Italien: In der Hochburg des Katholizismus — in Italien — haben die Brüder eine überraschende Wende erlebt. Unter der faschistischen Regierung ging während des Zweiten Weltkrieges die Zahl der Zeugen in Italien auf etwa 100 zurück. Heute, 40 Jahre später, ist es eine erstaunliche Zahl von 116 555 Verkündigern. Die Zahl scheint mit jedem Bericht zu wachsen! Eine gewaltige Menge von 250 868 Besuchern wohnte dem Gedächtnismahl bei. Das läßt auf ein großes künftiges Wachstum hoffen.
Ein junger Bruder namens Alessandro erhielt in Verbindung mit einer Aufgabe in der Schule ein außergewöhnliches Vorrecht. Die Schüler sollten über das Thema „Leben — gestern und heute“ ein Bild malen. Alessandro wählte als Vorlage die Illustrationen auf den Seiten 131 und 150 bis 153 des Paradies-Buches. Er schnitt in seinem Heimatort am besten ab, und am 2. Dezember 1983 durfte er nach Rom fahren. Der Präsident von Italien war auch bei dem Wettbewerb zugegen. Alessandro trug ein Exemplar des Paradies-Buches bei sich, und als der Präsident in seine Nähe kam, überreichte er es ihm. Der Präsident dankte dem Jugendlichen und sagte: „Das ist ein schönes Geschenk.“ Andere Jungen, die das beobachtet hatten, wollten mehr erfahren. So erhielt Alessandro zusätzlich Gelegenheit, ein gutes Zeugnis zu geben.
Ein anderer Bruder nahm sein Exemplar des Paradies-Buches mit zur Arbeit auf dem Flughafen. Es lag auf seinem Schreibtisch und war auf den Seiten 12 und 13 geöffnet. Einmal kam ein Pilot mit zwei Besatzungsmitgliedern zu ihm. Der Pilot betrachtete die Bilder und sagte: „Es wäre schön, so zu leben!“ Dann fragte er den Bruder, wo er sich ein Exemplar besorgen könne. Die Besatzungsmitglieder wünschten ebenfalls ein Exemplar. Zwei Tage später brachte der Bruder die drei Bücher mit. Nach einigen Wochen kam der Pilot wieder und bestellte 37 Exemplare. Ein Monat verging, und der Pilot kam nochmals zu Bruder Alfonso und verlangte diesmal 48 Exemplare für andere Piloten und das Flugpersonal. Dann sah ein Kollege das Buch und bat um 31 Exemplare. Auf diese Weise hat Bruder Alfonso nun schon 120 dieser ausgezeichneten Bücher abgegeben. Diese Erfahrung zeigt, wie sehr die italienische Bevölkerung nach geistiger Speise gehungert hat, und erklärt, warum sie gegenwärtig so positiv auf die Wahrheit reagiert.
„Das Interesse steigt überall sprunghaft an.“ So beschreiben die Brüder aus Portugal das Dienstjahr. Die Brüder haben nicht mehr genug Platz und müssen daher ‘die Stätte ihres Zeltes geräumiger machen’ (Jes. 54:2). Die Zahl der Verkündiger, der Pioniere und der Bibelstudien hat zugenommen, ja in allen Zweigen des Werkes sind erstaunliche Höchstzahlen zu verzeichnen gewesen, was für Jehovas Volk in Portugal ein Grund zu großer Freude ist. „Bei den Besucherzahlen erzielen wir Rekorde“, heißt es in dem Bericht, „und die Königreichssäle sind überfüllt. Über 10 Prozent aller Versammlungen sind dabei, einen größeren Saal zu bauen oder zu kaufen. Im Zweigbüro müssen einige Abteilungen sogar schon auf den Speisesaal ausweichen. Wenn Jehova will, werden wir nächstes Jahr Vorbereitungen für den Bau eines neuen Bethelkomplexes treffen können.“
Der Zweig teilt uns die Erfahrung eines ehemals desillusionierten Mannes mit: „Als ich erkannte, was die Religion und die Politik zustande gebracht haben, war ich entschlossen, meine ganze Kraft für den Umsturz der bestehenden Gesellschaftsordnung einzusetzen. Ich schloß mich einer Gruppe von Terroristen an und wurde im Umgang mit allen Arten von Waffen geschult; ich beteiligte mich an vielen schweren Raubüberfällen. Mein Leben war ständig in Gefahr. Mit der Zeit wurde offensichtlich, daß wir einen aussichtslosen Kampf führten. Ich war frustriert, und es überkam mich ein Gefühl der völligen Hoffnungslosigkeit. Damals klopfte eine Zeugin Jehovas an unsere Tür. Sie erzählte mir von Gottes Königreich. Ich war überzeugt, daß ich meine Zeit vergeudete, und schlug vor, daß meine Frau zuhöre. Das tat sie auch, und es wurde ein Heimbibelstudium begonnen. Schließlich war ich einverstanden, dem Studium beizuwohnen. Worte können die Erleichterung nicht beschreiben, die ich empfand, als ich erkannte, wer die treibende Kraft ist, die die Menschheit zum Bösen lenkt. Die wunderbare Königreichsverheißung hat meinem Leben eine Hoffnung und einen Sinn gegeben. Meine Frau und ich sind glücklich, nun getaufte Lobpreiser Jehovas, des wahren Befreiers der Bedrückten, zu sein.“
Frankreich berichtet über vermehrten Einsatz im Predigtdienst: Auch in diesem Land geht es vorwärts. Es gab dort eine 6prozentige Zunahme an Verkündigern; der Verkündigerdurchschnitt beträgt 79 568. Unter den Hilfspionieren war eine Mehrung von 39 Prozent zu verzeichnen. Die Versammlungsverkündiger setzten durchschnittlich 11 Stunden im Predigtdienst ein.
Jehova segnet die neutrale Haltung: Die niederländischen Brüder werden durch den Fortschritt in der Theokratie sehr ermuntert. Sie berichten viele schöne Erfahrungen, die zeigen, wie die Menschen auf die lebenbringende Botschaft reagieren. Zum Beispiel arbeitete ein Interessierter im Rotterdamer Hafen. Seine Tätigkeit hatte hauptsächlich mit dem Bau von Kriegsschiffen zu tun. Diese Beschäftigung stand seinem Wunsch, sich taufen zu lassen, im Weg. Hunderte von Hafenarbeitern waren entlassen worden, und wer Arbeit hatte, wurde als Glückspilz betrachtet. Dennoch bat dieser Mann seinen Arbeitgeber um Arbeit auf Handelsschiffen anstatt auf Kriegsschiffen. Seine Bitte wurde nicht nur abgelehnt, sondern man drohte ihm sogar mit Entlassung. Der Mann nahte sich Jehova im Gebet und ging nochmals mit demselben Anliegen zu seinem Arbeitgeber. Er rechnete damit, entlassen zu werden. Doch er erhielt das, was er am wenigsten erwartet hatte — Arbeit auf Handelsschiffen. So wurde er bei der nächsten Gelegenheit getauft.
Mehrung in Irland: Die Brüder berichten eine 7prozentige Zunahme an Verkündigern, und sie sind froh, das Geschichten-Buch in Irisch zu haben. Eine Versammlung gab umgerechnet alle 10 Minuten eines ab. Die Brüder bearbeiten ihr Landgebiet mit guten Ergebnissen. An einem kalten, regnerischen Nachmittag kamen zwei Zeugen zu einer Frau, die so deprimiert war, daß sie zu Gott gebetet hatte, er möge sie entweder zu sich nehmen oder ihr helfen. Das hatte sich am Tag zuvor zugetragen, und nun standen die Verkündiger vor der Tür. Heute ist sie sicher in der Hürde und sagt: „Ich fühle mich wie ein verlorenes Schaf, das endlich sein Zuhause gefunden hat.“
Das Paradies-Buch wurde bei einem Mann namens Martin zurückgelassen. Bis zum nächsten Besuch des Verkündigers hatte er noch nicht darin gelesen. Doch der Rückbesuch veranlaßte ihn, einmal hineinzuschauen. Zwei Dinge berührten dabei sein Herz. Das war erst einmal das Bild des Priesters, der Waffen segnet. Darüber hatte er schon früher nachgedacht. Der andere Punkt war die Bemerkung, daß Satan Menschen zu der Ansicht verleiten kann, sie seien zu beschäftigt, um die Bibel zu studieren. Nun beschloß er, Jehovas Zeugen ausfindig zu machen. Auf der Fahrt in die Stadt betete er: „Gott, wenn diese Religion falsch ist, dann laß mich den Saal bitte nicht finden.“ Er fand ihn aber! Am nächsten Tag besuchte er die Zusammenkunft, dann das Gedächtnismahl, und nun kommt er regelmäßig mit seinen beiden Töchtern. Zwar muß er für seine Frau sorgen, die ernste gesundheitliche Probleme hat, doch er macht gute Fortschritte und beteiligt sich am Predigtdienst. Er trägt sich schon mit dem Gedanken, sich Gott hinzugeben.
„Wirklich ein bedeutsames Jahr“: Nun zum Bericht aus England. Im Jahre 1983 wurden die Brüder auf der Jahresversammlung der Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania, die in Leicester stattfand, sehr ermuntert. Die Glieder der leitenden Körperschaft dort zu haben und über 3 000 „Oldtimer“ versammelt zu sehen hatte eine äußerst anspornende Wirkung auf die Brüder im Land. In bezug auf den Pionierdienst erlebten sie das beste Jahr, das es je gab, und im August erreichten sie die Zahl von 97 495 Verkündigern. Es besteht ein Potential für weitere Mehrung, wie die Zahl von 187 709 Anwesenden beim Gedächtnismahl zeigt.
Eine wunderbare neue Erfahrung für England war im vergangenen Jahr der Bau der ersten beiden Königreichssäle im „Schnellverfahren“. Der Zweig berichtet: „Der Bau des ersten Saals in Northampton nahm 4 Tage in Anspruch. Der zweite in Dolgellau (Wales) wurde in nicht einmal 2 Tagen errichtet. Dieses Ereignis wurde in Wales weit und breit durch das Radio, das Fernsehen und die Zeitung bekanntgemacht. Die Cambrian News überschrieb einen Artikel wie folgt: ‚Tausend Bauleute beweisen, daß Glaube Wunder wirken kann‘. Die Zeitung kommentierte: ‚Baumannschaften, die beim Bau zugegen waren, haben schon in anderen Teilen der Welt Königreichssäle errichtet und im Laufe der Zeit ein Zwei-Tage-Projekt entwickelt, dessen Verwirklichung die meisten Bauunternehmer für unmöglich halten.‘ Bis zum Beginn der Bauarbeiten glaubten viele nicht, daß ein solches Projekt zuwege gebracht werden könne. Eine Frau, die der örtlichen Kirche angehört, sagte, als sie im Predigtdienst angesprochen wurde: ‚Sie meinen wirklich, Sie werden ihren Saal in zwei Tagen erbauen? Es hat allein sechs Jahre gedauert, unsere Glocke zu reparieren!‘ “
Ausdehnung in Österreich: Der Zweig berichtet sieben Verkündigerhöchstzahlen und eine noch nie dagewesene Höchstzahl an Hilfspionieren. Die Brüder sagen: „Der Pioniergeist greift regelrecht um sich, und wir hatten in diesem Dienstzweig fünf aufeinanderfolgende Höchstzahlen.“ Sie fügen hinzu: „Unser Projekt zur Erweiterung des Bethels geht gut voran. Wenn es beendet ist, werden wir dreimal soviel Bodenfläche haben als bisher.“ Es bereitet ihnen Freude, daß sie zu der großen theokratischen Mehrung beitragen.
„Klarer Beweis für Fortschritt.“ Das sagen die norwegischen Brüder von den meisten Zweigen des Königreichswerkes in diesem Land nach einer langen Zeit, in der es nur eine langsame Mehrung gab. Jüngere Verkündiger bekunden wachsendes Interesse am Pionierdienst, und die Zahl der Bewerbungen nimmt von Monat zu Monat zu. Auch das Interesse an der Königreichsbotschaft ist größer geworden. Es wurde eine neue Höchstzahl von 7 670 Verkündigern erreicht, und 14 228 Personen besuchten das Gedächtnismahl.
Im Jahre 1972 traf eine Schwester, die in nichtzugeteiltem Gebiet in Norwegen arbeitete, eine Frau, die einige Fragen hatte und interessiert zu sein schien. Die Schwester bat um ihre Adresse. Sie schrieb zwei Briefe über die biblische Botschaft, doch die Frau ließ nichts mehr von sich hören. Erst 11 Jahre später erhielt die Schwester einen Brief von ihr. Sie schrieb, daß ihre Familie in tiefer Trauer sei, weil ein Sohn vor einem Monat ermordet worden sei. Sie und ihr Mann hätten daraufhin beschlossen, durch das Lesen der Bibel Trost zu suchen. Als sie ihre Bibel geöffnet habe, habe sie einen der Briefe der Schwester gefunden. Daher schreibe sie der Schwester, um Hilfe zu erhalten. Die Schwester nahm mit einem Ehepaar Verbindung auf, das etwa 95 Kilometer von diesem nichtzugeteilten Gebiet entfernt wohnt. Als die Zeugen bei der Frau und ihren Angehörigen vorsprachen, wurde ein Bibelstudium begonnen. Alle machen nun gute Fortschritte und haben Trost gefunden.
„Das großartigste Jahr.“ So beschreiben die Brüder in Luxemburg das vergangene Dienstjahr. Während einiger Monate gab es im Vergleich zum Vorjahr eine 8prozentige Zunahme an Verkündigern, und die Besucherzahl beim Gedächtnismahl betrug 2 537 — jeder 170. Bewohner des Landes war anwesend! Die fünfte portugiesische Versammlung wurde gegründet. Die Königreichsinteressen werden weiterhin gefördert.
Spanien drängt voran: Es ist noch nicht lange her, daß dieses Land von der Bedrückung durch politische und religiöse Mächte befreit wurde, doch die theokratische Mehrung ist nun offensichtlich. Es wurde eine Höchstzahl von 56 717 Verkündigern berichtet, und 125 040 wohnten dem Gedächtnismahl bei. Unter den allgemeinen Pionieren ist eine Mehrung von 37 Prozent zu verzeichnen.
Der Zweig berichtet folgende Erfahrung von einer jungen standhaften Pionierin: Teresas Vater war schon Pionier; so wurde sie mit 12 Jahren ebenfalls Pionier. Eine Zeitlang ging alles gut, doch dann wurde ihre Mutter krank und starb. Daraufhin lastete größere Verantwortung auf Teresa. Doch sie blieb Pionier. Später kam ihr Vater bei einem tragischen Autounfall ums Leben. Nun muß sie sich um ihre jüngere Schwester kümmern. Doch durch all diese tragischen Umstände ist sie Jehova um so nähergekommen. Sie ist Pionier geblieben und sagt: „Ich werde mit dem Beistand Jehovas und der Hilfe der Brüder weitermachen.“ Jehova wird diese Ergebenheit bestimmt sehr segnen.
Eine weitere Erfahrung aus Spanien zeigt, daß Ehrlichkeit zu einem großen Zeugnis ausschlagen kann. Der Taxifahrer Antonio sollte ein Ehepaar in eine Stadt fahren, die 17 Kilometer von der Provinzhauptstadt Malaga entfernt lag. Er war entschlossen, die Zeit zum Zeugnisgeben zu nutzen. Das Ehepaar hörte respektvoll zu und stellte sogar einige Fragen. Einige Zeit später kam ein Mann auf Antonio zu und fragte ihn, ob er ihn wiedererkenne. Antonio konnte sich nicht erinnern. „Sind sie denn nicht Taxifahrer?“ fragte der Mann und erinnerte ihn an die zuvor erwähnte Fahrt. Er erzählte, daß, ein paar Tage nachdem sie den Ausführungen des Taxifahrers zugehört hatten, Jehovas Zeugen bei ihm und seiner Frau vorsprachen. Die beiden willigten in ein Bibelstudium ein und sind nun selbst getaufte Zeugen. „Aber was hat euch am meisten von dem beeindruckt, was ich sagte?“ wollte Antonio wissen. Die Antwort: „Du hast 383 Peseten für die Fahrt verlangt. Alle anderen Taxifahrer nehmen 500!“
„Überall dehnt sich das Werk aus.“ So heißt es in dem Bericht aus Belgien. Dort nahm die Zahl der allgemeinen Pioniere um 15 Prozent zu. Auch unter den Hilfspionieren und den Verkündigern wurden Höchstzahlen erreicht. Ein allgemeiner Pionier wurde schon nach 14 Tagen seines Dienstes sehr gesegnet. Eine Frau hatte seit vielen Monaten Gott um Hilfe gebeten. Daher war sie mit einem Bibelstudium einverstanden. Später nahmen ihr Mann, dann ihre Töchter und der Verlobte der ältesten Tochter die Wahrheit an — fünf Personen im ganzen.
Es wurde auf die Verkündigung des Namens Jehovas Nachdruck gelegt: „Dieses Jahr ist Jehovas Name mit soviel Nachdruck wie nie zuvor verkündet worden“, berichtet der finnländische Zweig. Es wurde eine Höchstzahl von 15 263 Verkündigern erreicht. Auch gibt es mehr Pioniere. Die Zeit, die im Predigtdienst eingesetzt wird, und die Zahl der Heimbibelstudien haben zugenommen, wodurch bemerkenswerte Ergebnisse erzielt wurden.
„Ein Jahr mit vielen Segnungen“: Die Deutschen büßten viel von ihrem religiösen Denken ein, nachdem sie in zwei Weltkriegen viel durchgemacht hatten, doch der Zweig in der Bundesrepublik Deutschland erklärt: „Wir blicken auf ein Jahr mit vielen Segnungen zurück.“ Die Fertigstellung der schönen neuen Zweiggebäude in Selters war der Höhepunkt der Segnungen des Dienstjahres. So besitzt der Zweig eine bemerkenswerte Ausrüstung und eine starke Grundlage für die künftige Tätigkeit. Zufolgedessen wird man noch lange in der Lage sein, für die Bedürfnisse des Landes zu sorgen.
Großer Fortschritt trotz Widerstandes: Aus Griechenland wird berichtet, daß sich nun das Blatt gewendet hat, nachdem die griechisch-orthodoxe Geistlichkeit den Brüdern jahrelang große Schwierigkeiten bereitet hatte. Im September 1983 durften die Brüder, sehr zur Bestürzung der Gegner, mit den Zeitschriften auf der Straße stehen. Die Geistlichkeit beruft sich weiterhin auf das Gesetz gegen die Proselytenmacherei. Im Laufe des Jahres kam es zu etwa 150 Verhaftungen. Mindestens 38 Fälle wurden vor Gericht gebracht. Die Brüder gewannen 35 Prozesse. Die anderen drei werden noch vor ein Berufungsgericht gebracht. Die Priester ringen erbittert um den Sieg, doch sie scheinen einen aussichtslosen Kampf zu führen. Einmal standen Dutzende von Bussen bereit, um Demonstranten zu einer Massenkundgebung gegen Jehovas Zeugen zu transportieren. Doch es kamen nicht einmal genug Leute, um auch nur einen Bus voll zu besetzen! Ein Beamter bemerkte: „Die Priester haben sich wirklich lächerlich gemacht.“
Es kam noch zu einem weiteren Sieg vor Gericht. In der Stadt Patras wurden die Bewohner gezwungen, einen Beitrag für den Bau der St.-Andreas-Kirche zu zahlen, indem man einfach die Stromrechnung erhöhte. Als die Brüder sich weigerten, Beiträge für die Kirche zu leisten, drohte das Elektrizitätswerk damit, ihnen den Strom abzuschalten. Der Fall wurde vor Gericht gebracht. Eine Überschrift der Zeitung Eleftheri Gnomi faßte die Entscheidung des Gerichts zusammen: „Die 118 Zeugen Jehovas gewannen den Prozeß — das Gesetz, das die erzwungene Zahlung von Beiträgen für den Bau der St.-Andreas-Kirche verlangte, wurde als verfassungswidrig bezeichnet“. Die Brüder waren froh, daß sie weiterhin mit Strom versorgt wurden.
Nun wollen wir uns den Berichten aus anderen Teilen der Erde zuwenden.
Länder, in denen unser Werk behindert wird
Da der Herr Jesus vorhersagte, daß die Welt seine wahren Nachfolger hassen würde, überrascht es uns nicht, daß das Werk Jehovas in einigen Ländern verboten ist (Joh. 15:18, 19). In solchen Ländern sind die Königreichsverkündiger unter sehr unterschiedlichen Umständen tätig, und sie müssen ein gutes Urteilsvermögen haben und Jehovas Leitung suchen, um Wege zu finden, die gute Botschaft zu predigen.
Die Herausforderung, in abgelegenen Gebieten zu predigen: In vielen dieser Länder ist das informelle Zeugnisgeben eine der wichtigsten Methoden, um die Menschen zu erreichen. Wenn es aber möglich ist, wird auch ein systematischer Predigtdienst durchgeführt. In einem Land, in dem das Werk verboten ist, sandten die Brüder z. B. Sonderpioniere auf Zeit aus, um abgelegene Gebiete zu bearbeiten. In Kleinstädten zu predigen ist eine ziemlich große Herausforderung, da innerhalb kurzer Zeit alle Menschen wissen, daß Fremde in der Stadt sind. Daher taten die Pioniere etwas, was man in solchen Ländern normalerweise nicht tut: Sie suchten zuerst die Polizeibeamten des Ortes auf, um ihnen Zeugnis zu geben (Mat. 10:18). Das Ergebnis? In 14 Orten erhielten die Brüder von der Polizei keine Erlaubnis zu predigen, doch in 75 anderen Orten gab es keine Behinderung. Einige Polizeibeamte sorgten sogar dafür, daß die Pioniere in der Polizeiwache beherbergt wurden! Unter diesen Umständen konnten die Brüder ihr Predigtwerk dort fortführen — ohne Widerstand. Bei einigen Polizeibeamten machten die Pioniere sogar Rückbesuche!
Jederzeit bereit zum informellen Zeugnisgeben: Aus einem Land in Europa, in dem das Werk verboten ist, berichtet ein Zeuge folgende Erfahrung: „In einem Bahnhofswartesaal bemerkte ich eine junge Frau, die bitterlich weinte. Ich ging zu ihr und fragte sie, was geschehen sei. Daraufhin begannen die Tränen noch mehr zu fließen, aber nach einiger Zeit erzählte sie mir, daß ihr Mann sie aus dem Haus geworfen habe, da er sich für eine andere Frau interessiere. Sie hätten schon jahrelang zusammengelebt, und zwei Kinder seien aus dieser Verbindung hervorgegangen. Jetzt habe sie sich entschlossen, allem ein Ende zu machen. Sie sei zum Bahnhof gekommen, um Selbstmord zu begehen. Ich führte ein langes Gespräch mit ihr. Die Botschaft der Hoffnung für alle niedergedrückten Menschen brachte auch dieser Frau Linderung. Wir führten unser Gespräch in ihrer derzeitigen Wohnung fort. Nach einiger Zeit verbesserten sich die Verhältnisse in ihrer Familie, so daß sie nach Hause zurückkehren konnte. In ihrem Herzen hat sie jetzt die biblische Hoffnung, eine Hoffnung, die sie vor dem Selbstmord bewahrte.“
Aus diesem Land wird auch berichtet, daß die Zahl der Hilfspioniere steigt. „Das zeigt, daß sich die Denkweise der Verkündiger in den letzten 15 Jahren sehr geändert hat“, sagt der Bericht. „In unserem Land gibt es sogar einige allgemeine Pioniere, was eine erstaunliche Leistung ist, wenn man in Betracht zieht, wie der Dienst durchgeführt wird; es bedeutet, nach Gelegenheiten zu suchen, um Zeugnis zu geben, und dabei jederzeit in Gefahr zu sein.“
Flüchtlingslager in Moçambique: „In den acht Kreisen, in die die Lager bei Milange, an der Ostgrenze nach Malawi, aufgeteilt sind, gibt es noch etwa 10 000 Verkündiger“, berichtet das Zweigbüro in Simbabwe. „Weitere Versammlungen, denen zwei Kreisaufseher dienen, gibt es im Westen von Moçambique. Unser Kontakt zu den Lagern von Milange war während des letzten Jahres gestört, da es keine guten Verbindungen dorthin gab. Aufgrund der wenigen Berichte, die wir dennoch erhalten haben, sind wir aber überzeugt, daß sich unsere Brüder in Moçambique, ebenso wie die ganze Bruderschaft weltweit, nicht als solche erweisen, die zur Vernichtung zurückweichen, sondern als solche, die Glauben haben zum Lebendigerhalten der Seele“ (Heb. 10:39).
Die Lauterkeit angesichts brutaler Verfolgung bewahrt: In einem anderen Land, in dem das Werk verboten ist, sind sehr viele Brüder im Gefängnis, da sie ihre christliche Neutralität bewahren. Ein Bericht sagt: „Sie werden furchtbar geschlagen, ausgepeitscht, und es wird jede Art Zwang auf sie ausgeübt, um sie zu veranlassen, ihr christliches Gewissen außer acht zu lassen. Häufig folgt einer Freiheitsstrafe gleich die nächste. In einem Fall taten sich einige Soldaten heimlich zusammen und beschlossen, einen Bruder zu töten, da sie es selbst mit brutalen Schlägen nicht geschafft hatten, seine Lauterkeit zu brechen. Als ein höherer Offizier von ihrer Verschwörung erfuhr, griff er persönlich ein und ließ den Bruder heimlich in eine andere Stadt bringen und rettete so sein Leben (Vergleiche Apg. 23:12-35). Im letzten Jahr verloren in diesem Land 14 Brüder das Leben, da sie sich weigerten, hinsichtlich ihrer christlichen Neutralität Kompromisse einzugehen.“ Man könnte noch viele weitere Erfahrungen unserer Brüder, die in Treue unter Verfolgung ausharren, erzählen, aber wir möchten unsere Aufmerksamkeit jetzt Lateinamerika zuwenden.
Großer Fortschritt in Lateinamerika und in der Karibik
Auch aus Lateinamerika und aus der Karibik erreichen uns hervorragende Berichte darüber, wie die gute Botschaft bekanntgemacht wird. Es ereignen sich begeisternde Dinge, da Jehova die große Einsammlung seiner schafähnlichen Menschen beschleunigt.
„Wir haben noch nie ein so wunderbares Jahr erlebt.“ Das rief ein Bruder aus Brasilien aus, der schon 40 Jahre im Vollzeitdienst steht. Wie wahr dies doch ist! Es wurden während des vergangenen Dienstjahres sieben neue Höchstzahlen verzeichnet, die letzte betrug 160 927 Verkündiger, und über die Zahl von 474 450 Anwesenden beim Gedächtnismahl kann man nur staunen. Brasilien ist einer der „großen Brüder“ in Jehovas erdenweiter Familie Gott hingegebener Zeugen geworden.
Anfang des Jahres erhielt jeder Verkündiger einen persönlichen Brief, in dem er dazu ermuntert wurde, im April den Hilfspionierdienst in Betracht zu ziehen. Das Ergebnis war, daß in einigen Versammlungen die gesamte Ältestenschaft und alle Dienstamtgehilfen im Hilfspionierdienst standen. In jenem Monat gab es insgesamt 33 007 Hilfspioniere. „Der Pioniergeist war so ansteckend“, wurde berichtet, „daß es in den Königreichssälen geradezu vor Erfahrungen und Worten der Ermunterung summte.“
Eine Mutter von 11 Kindern war sehr entmutigt, da sie noch kein Heimbibelstudium einrichten konnte. Ein Bruder schlug ihr vor, es mit dem Hilfspionierdienst zu versuchen, und sie tat es. Jetzt ist sie nicht mehr entmutigt, denn sie führt vier Bibelstudien durch!
Ja, in Brasilien geschehen erstaunliche Dinge. Ein Sonderpionier besuchte eine nahe gelegene Stadt und gab 41 Bücher ab. Als er einen Monat später die Rückbesuche machte, sagte ihm der Hotelbesitzer, daß der Priester ihn gern sprechen wolle. Der Priester erklärte ihm, er habe das Geschichten-Buch gesehen und hätte gern weitere Exemplare für seine Jugendgruppe. Wenn dies möglich sei, würde er während der nächsten Messe bekanntgeben, daß alle ein Exemplar dieses Buchs erwerben könnten. Der Sonderpionier kehrte viermal zurück und konnte insgesamt 220 Exemplare des Geschichten-Buchs und 170 Taschenbücher abgeben. Er führt jetzt eine Anzahl Bibelstudien mit den interessierten Personen durch. Solche Erfahrungen zeigen, wie fruchtbar das Feld in Brasilien ist, und lassen erkennen, daß dieses Land bestimmt auch weiterhin großen Zuwachs haben wird.
Gesetzliche Anerkennung in Argentinien: Zur Zeit ist Argentinien einer der Zweige, denen wirklich große Freude widerfährt, da man dort während des Jahres 1984 große Siege erringen konnte. In den vergangenen 33 Jahren waren Verbote und Gesetze gegen Jehovas Zeugen erlassen worden, aber sie waren weiterhin tapfer vorwärts gegangen. Jehova gab unseren Brüdern in Argentinien schließlich einen eindrucksvollen Sieg. Am 9. März 1984 wurden sie davon unterrichtet, daß sie befugt seien, als gesetzlich eingetragene Religionsgemeinschaft tätig zu sein. Ein weiterer Grund zur Freude war, daß in Anerkennung ihres Status als Religionsorganisation und aufgrund der Religionsfreiheit die Kinder von Jehovas Zeugen von der Teilnahme an patriotischen Zeremonien befreit wurden.
Die Begeisterung der Brüder offenbart sich in einer 10prozentigen Zunahme an Verkündigern — von 43 815 im Jahre 1983 auf 48 282 im Jahre 1984. Im April standen 19 Prozent der Verkündiger im Pionierdienst, und die Anwesendenzahl beim Gedächtnismahl betrug 109 140. Die Zahl der Versammlungen wächst ständig, und in den ersten zehn Monaten des Dienstjahres wurden schon 52 neue gegründet. Im Einzugsgebiet von Buenos Aires wird eine neue Kongreßhalle gebaut. Das Zweigbüro ist zu klein, um den vermehrten Bedarf zu decken, und daher wurde ein neues Gebäude erworben. Man hat eine große Fabrikhalle gekauft, in der Büros und eine Druckerei eingerichtet werden sollen, und direkt daneben soll ein neues Bethelheim gebaut werden. „Alles nimmt einen Aufschwung“, heißt es im Bericht. Jeder ist erstaunt, aber auch glücklich über das, was Jehova tut.
Zwei junge Brüder schlossen sich einigen Verkündigern an, die während der Ferien den Hilfspionierdienst durchführen wollten. Sie gingen in ein abgelegenes Gebiet, in dem wahrscheinlich nie zuvor Zeugnis gegeben wurde. Ihnen stiegen die Freudentränen in die Augen, als sie in den Gesichtern ihrer Zuhörer die Begeisterung über die schönen Bilder in der Literatur sahen. Städtische Beamte, Schulleiter, Richter und Polizisten lauschten der Botschaft, und das Gebet der eifrigen Urlauber stieg zu Jehova mit der Bitte auf, dem Samen, den sie gesät hatten, Wachstum zu geben. Welch eine wunderbare Art, seine Ferien zu verbringen!
Ein begeisternder Bericht aus Bolivien: Wie freuten sich doch die Brüder in Bolivien, daß sie im letzten Dienstjahr eine 18prozentige Zunahme bei den Verkündigern verzeichnen konnten! Die Verkündiger berichteten im Monat durchschnittlich 12 Stunden und ein Heimbibelstudium. Insgesamt 17 671 schafähnliche Menschen besuchten das Gedächtnismahl — das sind viermal so viele, wie es Verkündiger gibt! Die Bedingungen für eine weitere Ausdehnung sind sehr günstig. Die Zahl der allgemeinen Pioniere wächst ständig.
Ein ehemaliger Polizeichef und seine Frau, die es immer abgelehnt hatten, der Wahrheit zuzuhören, begannen charismatische Versammlungen zu besuchen. Der Mann erwarb eine katholische Bibel und öffnete zufällig Jesaja 43:10. Er rief seine Frau und erklärte ihr, daß sie nicht länger zu solchen Zusammenkünften gehen würden. Nur mit großer Anstrengung konnten sie die Zeugen ausfindig machen. Jetzt sind sie beide getauft und sehr eifrig. So kümmert sich Jehova darum, daß ihn alle, die ihn ernstlich suchen, auch finden.
Auf der Suche nach dem „Geschichten“-Buch: Als in Guatemala ein Verkündiger in einem Landgebiet einem Mann das Geschichten-Buch anbot, sagte dieser: „Ich habe schon in allen Buchhandlungen nach diesem Buch gesucht! Hier gibt es ein Kind, das ein Exemplar mit zur Schule nimmt und für 15 Cent die Woche an seine Klassenkameraden verleiht.“ Gern nahm der Mann das Buch entgegen, und ein Bibelstudium wurde begonnen.
Unterwegs zu den Dörfern der Maya: „Einer der Höhepunkte des vergangenen Dienstjahres“, berichtet das Zweigbüro in Belize, „war der jährliche Besuch in den Dörfern der Maya im Süden des Landes. Um diese abgelegenen Dörfer (12 an der Zahl) zu erreichen, muß man 182 Kilometer auf Dschungelpfaden zurücklegen. Zwölf Brüder begaben sich auf diese Reise, ausgerüstet mit Rucksäcken und Aktentaschen und allem, was sie für zehn Tage benötigten. Zu ihrer Ausrüstung gehörte auch ein Sechs-Volt-Diaprojektor und Motorradbatterien. Zum ersten Mal zeigten sie in diesen abgelegenen Dörfern Lichtbilder. Insgesamt 568 Menschen wohnten diesen Vorführungen bei, die von dem weltweiten Predigtwerk der Zeugen Jehovas handelten. Als man diese schwer zu erreichenden demütigen Menschen verließ, hatten sie ein besseres Verständnis über das Königreichspredigtwerk.“
Zeugnistätigkeit mit Hilfe von Flußbooten in Surinam: Das Zweigbüro in Surinam berichtet uns: „Im vergangenen Jahr wurde vermehrt im Landesinneren gearbeitet. Da es dort nur sehr wenig Straßen gibt, sind Flußboote die hauptsächlichen Beförderungsmittel. Entlang den meisten größeren Flüssen verrichten Sonderpioniere eifrig ihren Predigtdienst, und in diesem Jahr begannen wir mit dem Werk tief im Süden, am Oberlauf des Surinam. Fünf Sonderpioniere wurden dorthin zugeteilt. Drei von ihnen begaben sich auf den Weg zum Pikin Rio, wo der Granman (der Häuptling des ganzen Flußgebietes) wohnt. Er war sehr freundlich und sprach ziemlich lange mit den drei Brüdern. Er stellte ihnen ein Haus zur Verfügung und bat alle Dorfhäuptlinge, mit den Zeugen zusammenzuarbeiten. Die Sonderpioniere bauten sich ein eigenes Boot, und obwohl sie nur kurze Zeit dort waren, konnten sie eine Anzahl Bibelstudien beginnen. Einige Interessierte predigen jetzt die gute Botschaft.“
Costa Rica hat an der Mehrung einen Anteil: Dieses Land hatte ein Jahr außergewöhnlicher theokratischer Tätigkeit zu verzeichnen. Zum ersten Mal lag ihre Verkündigerzahl über 8 000. Ein Grund dafür sind zweifellos die 9 000 Bibelstudien, die die Verkündiger durchführen. Überall dort, wo die Bibelstudientätigkeit gut unterstützt wird, hat man auch große Mehrung. Die Pioniere waren ebenfalls sehr eifrig. Ihre Zahl hat sich verdoppelt, und bei den Hilfspionieren zeigte sich ein Zuwachs von 45 Prozent. Da dringend größere Zweiggebäude benötigt werden, hat man ein schönes, sechs Hektar großes Grundstück gekauft, das sich im besten Farmland des Landes befindet und 11 Kilometer von San José entfernt liegt.
Ein Bruder erzählte, daß, als ihm auf seiner Arbeitsstelle eine bessere Stellung übertragen wurde, eine Angestellte der Meinung war, übergangen worden zu sein, da sie ein viel höheres Dienstalter hatte. Ausgerechnet sie wurde angewiesen, diesen Bruder einzuarbeiten, und sie bereitete ihm dabei so viele Unannehmlichkeiten wie möglich. Ein Mitarbeiter ging zu dem Bruder und riet ihm, eine solche Behandlung nicht einfach hinzunehmen. Er empfahl ihm, zu seinem Vorgesetzten zu gehen und sich über sie zu beschweren, aber der Bruder lehnte das ab. Allmählich änderte sich die Einstellung der Frau, und der Bruder konnte sogar freundliche Gespräche mit ihr führen. Später nahm sie von ihm Literatur entgegen, und jetzt studiert sie regelmäßig und macht in der Wahrheit Fortschritte. Wieviel besser war doch diese christliche Handlungsweise, als sich die Frau zum Feind zu machen und dadurch keine Möglichkeit mehr zu haben, sie mit der Wahrheit zu erreichen!
„Verkündigerexplosion“: Angesichts der wunderbaren Ereignisse in Mexiko sprechen die Brüder im Zweigbüro in ihrem Bericht von einer „Verkündigerexplosion“. Sie freuen sich, eine 16prozentige Zunahme an Verkündigern und eine Verkündigerhöchstzahl von 151 807 berichten zu können. Die Brüder führen das zum größten Teil auf eine 26prozentige Zunahme bei den Heimbibelstudien zurück, die im Juni auf 202 132 stiegen. Durch solche Studien kommen ganze Familien in die Wahrheit. Auch hier kann man über die Zahl von mehr als 695 000 Anwesenden beim Gedächtnismahl nur staunen!
Die Streitfrage um den Fahnengruß wird in Mexiko sehr in den Vordergrund gerückt, und die Zeitung und das Fernsehen machen davon sehr viel Aufhebens. In Ciudad Juarez wandten sich verschiedene Personen an einen Beamten der Militärbehörde, um ihn zu veranlassen, etwas gegen die Zeugen zu unternehmen. Er soll daraufhin zu ihnen gesagt haben: „Sie müßten Jehovas Diener erst einmal besser kennenlernen. Wenn alle Leute in Ciudad Juarez Zeugen Jehovas wären, gäbe es keine Probleme mehr.“ Einige Zeitungen haben auch aus der Schul-Broschüre zitiert, wodurch ein ausgezeichnetes Zeugnis gegeben wurde.
Unsere Brüder in Mexiko sagen: „Jehova hat es im vergangenen Jahr wirklich gut mit uns gemeint.“ Dem können wir uns alle nur von Herzen anschließen. Das Feld in Mexiko ist wirklich „weiß ... zur Ernte“, und wenn der Herr der Ernte noch weitere Arbeiter in dieses ertragreiche Gebiet sendet, wird die „Verkündigerexplosion“ zur größten Freude all derer, die Jehova lieben, noch größer werden (Joh. 4:35; Mat. 9:37, 38).
Fortschritt trotz Gewalttätigkeit: Was können unsere Brüder in El Salvador tun, wo Gewalttätigkeit und Gesetzlosigkeit überhandnehmen? Sie sagen: „Wir sind zufrieden, da wir Jehovas Hilfe verspüren und ihm hier dienen dürfen.“ So besuchten trotz der Schwierigkeiten 49 344 das Gedächtnismahl — nahezu viermal so viele, wie es Verkündiger gibt! Dieser Zweig hat mit 13 427 Verkündigern eine neue Höchstzahl erreicht, und etwa 20 000 Heimbibelstudien werden durchgeführt. Es wird jetzt geplant, in San Salvador ein neues Zweigbüro zu bauen. Eine neue Kongreßhalle wurde in San Miguel gekauft, mitten in einer Gegend, in der es häufig zu Gewaltakten kommt, in der aber auch eine große Mehrung im Königreichswerk zu beobachten ist. Die Kongresse wurden dort bisher ohne ernste Störungen abgehalten.
Die folgende erstaunliche Erfahrung veranschaulicht Jehovas Macht, für sein Volk zu sorgen. Ein Gebiet, in dem sich eine größere Anzahl Brüder versammelt, steht abwechselnd unter der Kontrolle der Bürgerwehr und der Guerilleros. An einem Wahltag wurden die Versammlungszusammenkünfte wie gewöhnlich abgehalten. Einige Brüder eilten direkt nach Beendigung der Zusammenkunft nach Hause, aber andere blieben. Plötzlich erschienen einige Guerillakämpfer. Sie befahlen den Brüdern, einer politischen Versammlung beizuwohnen, die sie abhalten wollten. Die Brüder rückten ganz eng zusammen. Als man ihnen befahl, politische Parolen auszurufen, blieben sie still. Sie mußten über eine Stunde stehen bleiben. Dann wurden alle aufgefordert, für die Sache der Guerilleros 25 Centavos beizusteuern. Es wurde ein Hut herumgereicht, aber statt Geld einzuwerfen, legten die Brüder ihre Zeitschriften hinein. Die Guerilleros waren überrascht, aber sie erlaubten den Brüdern, ihnen bis 22 Uhr Zeugnis zu geben. Schließlich durften sie nach Hause gehen, und sie waren glücklich, Jehova loyal geblieben zu sein.
Schöne Fortschritte in Chile und Kolumbien: Am 4. Juni begann man in Chile mit dem Bau eines neuen Zweigbüros. „Trotz außergewöhnlich starker Regenfälle“, heißt es in dem Bericht, „macht die Arbeit Fortschritte, und der Eifer der willigen Arbeiter ist dadurch nicht gedämpft worden.“ Den Eifer der Brüder spiegelt auch die 14prozentige Zunahme an Verkündigern wider. Die Zahl der Bibelstudien wächst ständig. Insgesamt 75 029 Personen besuchten das Gedächtnismahl. Bei den Hilfspionieren gab es eine hervorragende Zunahme um 50 Prozent! In ähnlicher Weise hat sich auch in Kolumbien die Tätigkeit der Pioniere ständig gesteigert, und als Ergebnis wächst auch die Zahl der Verkündiger. In Bogotá wird jeden Monat eine neue Versammlung gegründet, und die Verkündigerhöchstzahl ist auf 23 117 hochgeschnellt — eine wunderbare Zunahme um 22,7 Prozent gegenüber dem Durchschnitt von 1983.
Erstaunliches Wachstum in Venezuela: Dieses Land berichtet mit Begeisterung, daß die Zahl der Verkündiger in einigen Monaten um 19 Prozent höher lag als im Vorjahr. Während des ganzen Jahres nahm die Zahl der Pioniere zu. Die Anwesendenzahl beim Gedächtnismahl betrug 93 263 — das sind 12 165 mehr als 1983.
Ein sechsjähriges Mädchen konnte, ohne selbst lesen zu können, einer Wohnungsinhaberin zeigen, daß der Name Gottes Jehova lautet. Die Dame war so beeindruckt, daß sie nicht nur das kleine Mädchen an sich drückte und küßte, sondern auch einem Bibelstudium zustimmte. Jetzt bereitet sie sich auf die Taufe vor.
Der Präsident der Antikrebsgesellschaft in Venezuela war von dem Artikel über das Rauchen in der Zeitschrift La Atalaya (spanische Ausgabe des Wachtturms) vom 15. Juni 1981 so beeindruckt, daß er 500 Exemplare dieser Ausgabe bestellte. Alle Studenten, die sich im medizinischen Unterricht mit dem Thema „Krebs und Rauchen“ beschäftigen, erhalten jetzt diese Ausgabe zusammen mit anderem Studienmaterial.
„Aufregend und ermunternd.“ So beschrieb man in Trinidad die Erfahrungen des Dienstjahres 1984. Von Januar bis April hatten sie jeweils Höchstzahlen an Verkündigern, und sie freuten sich sehr, daß im April 2 082 im Hilfspionierdienst standen. Das waren 54 Prozent der Verkündiger, die in diesem Monat berichteten! Ein Bruder liest in der Mittagspause immer in den Publikationen. Das erweckte bei seinen Arbeitskollegen so viel Interesse, daß er sich entschloß, ihnen die Zeitschriften im Abonnement anzubieten. „Sie waren über den niedrigen Preis erstaunt“, sagte er, „und ich konnte im Januar 36 Abonnements aufnehmen.“ Er konnte auch 107 Paradies-Bücher abgeben. Er ist jetzt eifrig bemüht, das Interesse zu fördern, das dadurch geweckt wurde.
In der Dominikanischen Republik geht es voran: Stromausfälle und Aufruhr beeinträchtigten in gewissem Umfang das Werk in diesem Land, aber zum ersten Mal erreichte man die Zahl von 8 192 Verkündigern. Beim Gedächtnismahl waren 23 000 Personen mehr anwesend, als es Verkündiger gibt, und daher ahnen die Brüder, daß sie noch viel zu tun haben, um all diesen Menschen zu helfen, Fortschritte zu machen. Ein Kreisaufseher lud eine Versammlung von 21 Verkündigern ein, mit ihm zusammen im Landgebiet zu arbeiten. Zu seinem Erstaunen erschienen 41 Personen, da alle Schwestern ihre Kinder mitgebracht hatten. Es ist eigentlich selbstverständlich, daß sie im Landgebiet schöne Erfahrungen machten und viel Freude erlebten.
„Wir haben die Königreichsmehrung.“ So empfinden unsere Brüder auf Guadeloupe. Sie sprudeln vor Freude über, da immer mehr Bibelstudien durchgeführt werden und inzwischen im Durchschnitt jeder Verkündiger ein Studium hat. Außerdem berichten sie, daß sie im letzten Dienstjahr eine 9prozentige Zunahme an Verkündigern hatten. Fast 10 000 wohnten dem Gedächtnismahl bei. Eine Hausfrau lud, ohne zu wissen, warum, einen Verkündiger in ihr Haus ein, nachdem sie sich zehn Jahre lang geweigert hatte, ihn anzuhören. Auch die Tochter hörte zu, und nach einem etwas zögernden Start sind heute die Mutter und auch die Tochter getaufte und eifrige Verkündiger der Wahrheit.
Eine veränderte Einstellung auf Grenada: Die Kämpfe, die im Oktober 1983 ausbrachen, haben die einst unbekümmerte Einstellung vieler Inselbewohner erschüttert. Sie sind durch die vergangenen Geschehnisse noch immer ziemlich erregt. Viele haben den Glauben an politische Versprechen verloren und beginnen, mehr Interesse für die Wahrheit zu zeigen. Insgesamt 1 175 Personen besuchten das Gedächtnismahl — dreimal so viele, wie es Verkündiger gibt —, und daher hofft man auf weitere Zunahme der Tätigkeit mit so schönen Ergebnissen.
Wir würden euch gern noch mehr über die theokratische Ausdehnung in Lateinamerika und der Karibik erzählen, aber wir möchten nun etwas über Nordamerika berichten.
Fortschritte in Nordamerika
Im hohen Norden Vorurteile überwunden: Die Brüder in Alaska hatten im Vergleich zum Verkündigerdurchschnitt von 1983 eine 16prozentige Zunahme, so daß im März eine Höchstzahl von 1 748 Verkündigern erreicht wurde. Beim Gedächtnismahl wurden 4 397 Anwesende gezählt, was zeigt, daß es noch viele Menschen gibt, denen die Brüder helfen können, Jehovas wahre Anbetung aufzunehmen. Sie tun ihr Bestes, um das Buschgebiet zu bearbeiten. Nachdem Brüder in einem abgeschiedenen Buschdorf angekommen waren, sagte der Sprecher des Gemeinderats zu ihnen: „Tut uns leid, aber Sie dürfen nicht in unser Dorf kommen.“ Sie zeigten ihm dann die schönen Bilder im Paradies-Buch und erklärten ihm, daß sie den Menschen erzählen wollten, was der große Schöpfer ihnen in Aussicht stelle. Daraufhin sagte der Beamte: „Sie sind in unserem Dorf willkommen.“
Ein Höhepunkt des Jahres war, daß 230 Brüder — einige sogar aus dem fernen Kalifornien — nach Metlakatla im Indianerreservat Tsimshian gekommen waren, um einen Wochenendkönigreichssaal zu bauen. Der Gemeinderat war zehn Jahre lang gegen das Bauprojekt gewesen, doch genehmigte er es schließlich. In 32 Stunden entstand ein schönes 9,80 × 15,80 m großes Gebäude. Fast alle Dorfbewohner kamen zum Zuschauen, und einige sagten: „Genauso haben wir früher als Nachbarn zusammengearbeitet.“ Ein weiterer Wochenendkönigreichssaal wurde in Wasilla, 80 km nördlich von Anchorage, fertiggestellt.
„Das wunderbare Wachstum hält an.“ So äußerten sich die Brüder in Kanada über das Dienstjahr 1984. Gegner verbreiteten fälschlicherweise, die Gesellschaft würde zerfallen, doch das Zweigbüro freut sich, auf die Zahl von 80 939 Verkündigern — eine 10,7prozentige Zunahme — verweisen zu können. Fast 23 Prozent aller Verkündiger standen im April im Pionierdienst. Angesichts dieses Eifers stehen noch mehr wunderbare Ergebnisse in Aussicht.
Da in Kanada die Königreichssäle bis zum Bersten gefüllt sind, wurden dort während des Dienstjahres nicht weniger als 22 Wochenendkönigreichssäle gebaut. Es liegen Anforderungen für 9 weitere Säle vor.
Ein Jesuitenpriester namens Joseph kam aus der Tschechoslowakei nach Kanada und kaufte sich eine Neue-Welt-Übersetzung. Die Schwester, die bei ihm vorsprach, erwähnte, daß Petrus nie in Rom gewesen sei. Er war der festen Überzeugung, Petrus habe dort als Oberhaupt der katholischen Kirche geamtet. Bei seinen Nachforschungen wurde ihm jedoch klar, daß Petrus seine Grüße aus Babylon, nicht aus Rom gesandt hatte. Er ging in den Königreichssaal am Ort und war überrascht, daß es dort keine Aufteilung in Geistlichkeit und Laientum gab. Er erkannte auch, daß die Transsubstantiationslehre verkehrt ist. Obwohl viel Druck auf ihn ausgeübt wurde, sagte er sich von den Jesuiten los, und jetzt ist er ein glücklicher Königreichsverkündiger.
„Ein Erfolgsjahr theokratischer Tätigkeit.“ So lautet der Bericht aus den Vereinigten Staaten. Fünf neue Verkündigerhöchstzahlen wurden erreicht, und die Höchstzahl im August betrug 690 830. Das bedeutet eine erstaunliche Zunahme von 20 435 im Vergleich zur Höchstzahl im Juli mit 670 395 Verkündigern. Im April gab es die noch nie dagewesene Höchstzahl von 93 990 Hilfspionieren. Die Zahl der allgemeinen Pioniere stieg auf 29 098 im April, so daß in jenem Monat 123 442 Personen als Pioniere dienten.
Die Zahl der Heimbibelstudien ist auf 450 658 geklettert, und beim Gedächtnismahl waren nicht weniger als 1 611 310 anwesend. Welch wunderbare Aussichten auf künftiges Wachstum! Im Durchschnitt entstand alle zwei bis drei Tage eine neue Versammlung, so daß im Dienstjahr 1984 insgesamt 159 neue Versammlungen gegründet wurden. Die Zahl der Abonnements lag um 3,9 Prozent über der von 1983, und die Gesamtzahl der Zeitschriften lag um 11,8 Prozent höher. Dieses Land wurde wahrhaft von einer theokratischen Mehrung erfaßt.
In Kalifornien begann eine Interessierte, die als Pflegerin in einem Genesungsheim arbeitet, mit einer ihrer Patientinnen ein Heimbibelstudium. Die Patientin war 100 Jahre alt und hatte vor langer Zeit das Photo-Drama der Schöpfung gesehen. Während sie die biblischen Wahrheiten in sich aufnahm, erzählte sie anderen von Gottes Wort. Das brachte ihr Widerstand von seiten des Geistlichen und anderer in dem Heim ein. Unerschrocken fuhr die im Herzen jung gebliebene Hundertjährige fort zu predigen, gab sich Jehova hin und ließ sich in dem beachtlichen Alter von 102 Jahren taufen. Jehovas Geist kann Wunder wirken.
DIE BEZIRKSKONGRESSE „KÖNIGREICHSMEHRUNG“
Wenn all die 117 Bezirkskongresse „Königreichsmehrung“ in den 48 zusammenhängenden Bundesstaaten der USA an einem einzigen Ort abgehalten worden wären, hätte man insgesamt 1 159 898 glückliche Anwesende zählen können. Mit Begeisterung hätten sie 10 625 neugetaufte Brüder und Schwestern gesehen. Das Motto „Königreichsmehrung“ war höchst passend für diese Kongresse, die an 65 verschiedenen Orten im ganzen Land abgehalten wurden und von einer solch großen Schar besucht wurden.
Welch eine Freude doch die Freigabe der neuen Reference Bible auslöste! Begeistert waren die Brüder auch von dem neuen Buch Überleben und dann eine neue Erde und der ausgezeichneten Broschüre, in der der Name Jehovas behandelt wird. In Finnland sagten die Brüder nach der Freigabe der Broschüre (Der göttliche Name, der für immer bleiben wird): „Das ist genau das, was wir brauchen.“ „So etwas haben wir uns schon lange gewünscht.“ „Sogar Kirchenmauern legen Zeugnis für Jehova ab.“
Diese Bezirkskongresse waren eine unschätzbare Quelle der Ermunterung für die britischen Brüder. Die Gesamtzahl von 136 524 Kongreßbesuchern war ein neuer Höhepunkt für sie, und 934 Personen wurden getauft. In Verbindung mit den Kongressen gäbe es viele Erfahrungen zu berichten. Bemerkenswert war das Erlebnis eines Bruders und seiner Frau auf der Fahrt nach Cardiff. Als sie wegen einer Autopanne nicht mehr weiterfahren konnten, kam ein Bauer aus seinem Haus und fragte, was er für sie tun könne. Sie erzählten ihm, sie seien auf dem Weg zum Kongreß. Sowie er erfuhr, daß sie Zeugen Jehovas waren, sagte er: „Dahinten im Hof steht ein Auto. Das können Sie nehmen und auf dem Rückweg vom Kongreß wieder hierherbringen.“ Dieses Ehepaar war dankbar, daß der Bauer eine solch hohe Meinung von Jehovas Volk hatte.
ANDERE ERMUTIGENDE THEOKRATISCHE ENTWICKLUNGEN
Den Bedarf für den Predigtdienst decken: Um den Bedarf für den Predigtdienst des großen Heeres von Zeugen zu decken, erhöhte die Gesellschaft die Zahl der Bethelmitarbeiter um 9,9 Prozent, so daß sie sich jetzt weltweit auf insgesamt 7 233 beläuft. Stell dir nur vor, im Dienstjahr 1984 produzierten diese fleißigen Arbeiter die erstaunliche Zahl von 59 188 650 Bibeln, Büchern und Broschüren! Außerdem wurden 503 500 555 Wachtturm- und Erwachet!-Exemplare in 102 verschiedenen Sprachen hergestellt. Hinzu kamen Millionen von Handzetteln, Traktaten und anderen Druck-Erzeugnissen.
Jehovas Diener arbeiten angestrengter denn je, um schafähnliche Menschen zu nähren, wie das in Jeremia 23:3-6 vorausgesagt wurde. Weltweit gaben die Brüder persönlich viel Geld — Dollars, Mark, Pesos, Pfunde, Lire usw. — aus, um die Königreichsbotschaft predigen zu können. Die Watch Tower Society gab während des Dienstjahres 1984 für die Unterstützung des Predigtwerks durch Tausende von Sonderpionieren, reisenden Aufsehern und Missionaren insgesamt 19 437 938.73 US-Dollar aus. Gewiß hat Jehovas Volk die Wahrhaftigkeit der Worte aus Apostelgeschichte 20:35 bestätigt: „Beglückender ist Geben als Empfangen.“
Computerentwicklungen: Im vergangenen Jahr hat uns Jehova mit einer besseren Ausrüstung gesegnet als je zuvor, damit die gute Botschaft ohne Verzögerung bis an die Enden der Erde vordringen kann. Als wichtige Instrumente der gesteigerten Verlagskapazität sind MEPS (vielsprachiges elektronisches Fotosatzsystem) und die MEPS-Fotosetzmaschine zu nennen. MEPS ist ein von Brüdern konstruierter und gebauter Computer, der es erleichtert, allen Nationen und allen Sprachgruppen die gute Botschaft in gedruckter Form bekanntzumachen. Die MEPS-Anlage kann zwar nicht übersetzen, aber sie ermöglicht es, daß jemand einen bereits übersetzten Text eingeben und korrigieren kann. Der Computer stellt den Text auf elektronischem Wege zu Seiten zusammen, die er dann an die MEPS-Fotosetzmaschine weiterleitet, in der sie auf einen Film gebracht werden.
MEPS wird in Zweigbüros auch zur Bearbeitung von Abonnements und Literaturbestellungen sowie für andere Verwaltungsarbeiten eingesetzt. Gegenwärtig wird MEPS in Brooklyn und in den folgenden neunzehn Zweigen, die über eine Druckerei verfügen, verwendet: Australien, Brasilien, Bundesrepublik Deutschland, Dänemark, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Kanada, Kolumbien, Mexiko, Niederlande, Nigeria, Österreich, Philippinen, Schweden, Schweiz, Spanien und Südafrika. Wir planen, diese Anlage in noch mehr Ländern zu installieren. Brüder und Schwestern aus den Zweigbüros wurden geschult, um diese Geräte bedienen und warten zu können. MEPS ist imstande, mit Sprachen wie Arabisch, Griechisch, Hindi und Koreanisch zu arbeiten. Zur Zeit sind Brüder bemüht, die Vielseitigkeit von MEPS zu erweitern, damit es auch mit Chinesisch und Japanisch arbeiten kann. All das trägt dazu bei, daß das Werk des Jüngermachens aus Menschen aller Nationen beschleunigt wird.
Simultane Veröffentlichung: Eine der begeisterndsten Entwicklungen während des Dienstjahres 1984 war der Schritt zur simultanen Veröffentlichung des Stoffes im Wachtturm in über zwanzig verschiedenen Sprachen. In den meisten Fällen ist das durch die Installation der von der Gesellschaft entwickelten MEPS-Computeranlage ermöglicht worden. Die Zweigbüros erhalten jeweils eine Kopie der englischen Wachtturm-Artikel, so daß diese übersetzt werden können. Dann werden sie mit Hilfe der Anlage eingegeben und zu Seiten zusammengestellt. Dank dieser Einrichtung erscheint die Titelserie zusammen mit den Studienartikeln zur selben Zeit in mehreren Sprachen. Die betreffende Ausgabe hat weltweit dasselbe Titelbild.
Das erweist sich als eine wunderbare einigende Kraft unter dem Volk Jehovas. Wir erwarten, daß Anfang 1985 weltweit mehr als 2 500 000 Teilnehmer am Wachtturm-Studium denselben Stoff in derselben Woche studieren werden. Alle werden mit Hilfe des Wachtturms in der Verkündigung derselben Botschaft im Predigtdienst vereint sein. Es bietet sich auch die Möglichkeit, in dieser Zeitschrift weltweit zur selben Zeit wichtige Botschaften zu veröffentlichen. All das bildet einen Teil des großen Feldzugs der Vereinigung, den Jehova jetzt unter seinem Volk vorantreibt (Eph. 1:9, 10).
VOLL FREUDE ÜBER DIE THEOKRATISCHE AUSDEHNUNG
Es ist höchst schwierig gewesen, zu entscheiden, was in diesen außergewöhnlichen Bericht über das Dienstjahr 1984 aufgenommen werden sollte. Der Platz reicht nicht aus, um all das zu berichten, was Jehova durch sein Volk im vergangenen Jahr bewerkstelligt hat. Unübersehbar ist jedoch der überall vorherrschende Geist des Enthusiasmus und der Freude unserer Brüder.
Satan bemüht sich immer wieder, Spaltungen unter dem Volk Jehovas herbeizuführen, und hat einige veranlaßt, zu versuchen, den Frieden und die Einheit der Treuen zu zerstören. Solche mißmutigen Personen sind nicht glücklich mit ihrem Los im Leben und „heulen“ heute wegen des „Zusammenbruchs des Geistes“ (Jes. 65:13-15).
Weder sie noch all die Horden Satans können die Ausdehnung der Interessen Jehovas auf der Erde verhindern. Gemäß Jesaja 54:2-4 läßt er an die Gehorsamen das Gebot ergehen: „Mache die Stätte deines Zeltes geräumiger. ... Halte nicht zurück. ... Fürchte dich nicht, denn du wirst nicht zuschanden werden.“ Tatsächlich! Während Satans Welt und all seine bösen Helfer in arger Bedrängnis sind, jubeln Jehovas Diener vor Freude. Das Dienstjahr 1984 hat alle anderen Jahre übertroffen.
Der Tag ist nicht mehr fern, an dem Jehovas Königreich das gesamte böse System Satans ‘zermalmen und ihm ein Ende bereiten’ wird (Dan. 2:44). Diese gerechte Königreichsherrschaft muß fortwährend wachsen und sich ausdehnen, bis sie die ganze Erde erfüllt. Nichts kann diesen wunderbaren Vorsatz Jehovas behindern. Mögen daher alle, die Jehova lieben, über diese gewaltige „theokratische Explosion“ jubeln und ihn aus Dankbarkeit vereint lobpreisen.
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BERICHT ÜBER DAS DIENSTJAHR 1984 DER ZEUGEN JEHOVAS IN DER GANZEN WELT
(Siehe gedruckte Ausgabe)