12. Kapitel
Das Ende der Zulassung des Bösen
1. Was sollte die Nation Israel tun, um Jehovas Segen gemäß seinem Bunde zu empfangen, statt nur religiöse Formalitäten in seinem Tempel zu beobachten?
DIE ehemalige Nation Israel besaß in Jerusalem das schöne Symbol der reinen Anbetung des einzig lebendigen und wahren Gottes. Es war sein heiliger, wieder aufgebauter Tempel. Doch sollte die Nation mehr tun, als in diesem Zentrum der Anbetung nur gewohnheitsmäßig zeremonielle Handlungen zu verrichten. Die erwählte Nation Israel mit ihrem wieder aufgebauten Tempel der Anbetung Jehovas in Jerusalem sollte täglich in dem ihr von Gott gegebenen ganzen Land dieser Religion gemäß leben. Dann wäre ihre Religion nicht nur eine fromme Formsache, sondern würde in ihrem Leben lebendig. Sie würde nicht dazu führen, das heilige Haus der Anbetung Jehovas zu entweihen. Sie würde weder Spott noch Schmach auf den Namen Gottes bringen. Dann könnte er die Anbeter, die im Lande wohnten, in Übereinstimmung mit der Verheißung seines feierlichen Bundes, den er mit der Nation geschlossen hatte, mit Freuden segnen. Er wäre nicht genötigt, einen tödlichen Fluch über diejenigen kommen zu lassen, die nicht dem Bunde gemäß lebten.
2. (a) Was sollten die Anbeter Jehovas gemäß Psalm 97:10, 11 hassen? (b) In Übereinstimmung mit welchem Vorhaben Gottes sollten sie keine Bosheit in dem ihnen von Gott gegebenen Stande dulden?
2 Seine aufrichtigen Anbeter müßten einen echten Haß gegenüber der Bosheit empfinden. Hierzu ermahnt sie der inspirierte Psalmist: „O ihr, die ihr Jehova liebt, hasset das Böse. Er behütet die Seele seiner Loyalgesinnten; aus der Hand der Bösen befreit er sie. Licht selbst ist aufgestrahlt für den Gerechten und Freude auch für die von Herzen Rechtschaffenen.“ (Psalm 97:10, 11) Da, wo diejenigen, die Jehova lieben, in dem ihnen von Gott gegebenen Stande weilen, sollte keine Bosheit geduldet werden. Zu seiner eigenen Zeit, an die er sich streng hält, wird er aller Bosheit auf der ganzen Erde samt all ihren schrecklichen Folgen ein Ende machen. Er wird das Böse nicht länger zulassen. Heißt diese glückliche Zeit für alle gerechtgesinnten Menschen willkommen!
3. Welche Vision wurde nun in Übereinstimmung mit diesem Thema gegeben, und zu wessen Ermunterung wurde sie aufgezeichnet?
3 Mit dieser beglückenden Aussicht stimmt das Thema der sechsten Vision überein, die dem Propheten Sacharja am vierundzwanzigsten Tag des elften Mondmonats (Schebat) im Jahre 519 v. u. Z. gegeben wurde. Um sie zu unserer Ermunterung für diese Zeit ihrer vollständigen Erfüllung aufzubewahren, wurde Sacharja zu ihrer Aufzeichnung inspiriert.
DIE SECHSTE VISION
4, 5. (a) Was berichtete Sacharja dem Engel, der als Ausleger diente, über das, was er sah? (b) Wie bewegte sich jene Buchrolle durch die Luft, und wieviel Schreibfläche hatte sie, und für welche Art einer Botschaft?
4 Sacharja schreibt: „Dann erhob ich meine Augen wieder und sah; und siehe! eine fliegende Buchrolle. Und er [der Engel als Ausleger] sprach zu mir: ,Was siehst du?‘ Darauf sprach ich: ‚Ich sehe eine fliegende Buchrolle, deren Länge zwanzig Ellen ist und deren Breite zehn Ellen ist.‘ “ — Sacharja 5:1, 2.
5 Die Buchrolle ist entrollt. Mit ihrer flachen Oberfläche durchfliegt sie wie mit Flügeln eines Flugzeuges die Luft. Sie ist groß, denn sie ist zwanzig Ellen lang und zehn Ellen breit, so daß sie einen Flächeninhalt von zweihundert Quadratellen oder etwas über vierzig Quadratmetern hat. Und wenn beide Seiten der Buchrolle zum Schreiben benutzt werden, würde das über achtzig Quadratmeter Schreibfläche ergeben. Tatsächlich war sie auf beiden Seiten beschrieben. Dadurch konnte durch sie eine eindrucksvolle, umfassende Botschaft übermittelt werden. War die Botschaft für das Land günstig oder ungünstig? Das würde anzeigen, was die fliegende Buchrolle bedeutete. Sacharja wünschte dies zu wissen, wir ebenfalls.
6. Was bedeutete die fliegende Buchrolle, wie es der Engel als Ausleger erklärte?
6 Was sagte der Engel, der die Botschaft auslegte? „Dann sprach er zu mir: ,Dies ist der Fluch, der über die Oberfläche der ganzen Erde ausgeht, denn jeder, der stiehlt, ist gemäß dem, was auf dieser Seite steht, straflos ausgegangen, und jeder, der einen Eidschwur leistet, ist gemäß dem, was auf jener Seite steht, straflos ausgegangen.‘ “ — Sacharja 5:3.
7, 8. Welche Fragen entstehen hinsichtlich des Diebes und des in Jehovas Namen falsch Schwörenden, und was würde der Fluch laut Jehovas Wort bewirken?
7 Was soll also mit den Übeltätern geschehen, die bisher straffrei ausgegangen sind? Welcher Fluch soll sich an dem bisher ungestraften Dieb erfüllen, gemäß dem, was auf der einen Seite der Buchrolle geschrieben steht? Und welcher Fluch soll sich gemäß dem, was auf der anderen Seite der Buchrolle geschrieben steht, an dem erfüllen, der einen Meineid geschworen hat? Selbst wir sind heute daran interessiert, dies zu erfahren, denn die ganze Erde ist gegenwärtig voll von Dieben und Personen, die ihrem: Eidschwur nicht nachkommen. Was muß der Engel als Ausleger uns sagen? Folgendes:
8 „ ,Ich habe ihn ausgehen lassen‘, ist der Ausspruch Jehovas der Heerscharen, ,und er soll in das Haus des Diebes und in das Haus dessen hineingehen, der in meinem Namen falsch schwört; und er soll inmitten seines Hauses verweilen und es und sein Holzwerk und seine Steine vernichten.‘ “ — Sacharja 5:4.
9. In welchem Ausmaß sollte die Vernichtung kommen — nur über die Häuser?
9 Der Dieb und der in Jehovas Namen falsch Schwörende kamen unter den Fluch der Vernichtung. Nicht allein ihre Häuser, das Holzwerk, die Steine und alles, sollten vernichtet werden, sondern der Dieb und die falsch Schwörenden sollten ausgerottet werden. Der Aufenthaltsort selbst und sie zusammen mit ihren Wohnorten sollten aus dem Lande ausgetilgt werden. In der Tat, ein schrecklicher, ja drastischer Fluch!
10. Auf welches Land bezog sich dies, und warum ließ diese Tatsache das Stehlen und Falschschwören um so ernster erscheinen?
10 Wir müssen im Sinn behalten, daß dies dem Lande galt, in dem der Überrest der einst verbannten Juden wohnte, die ihre Befreiung aus Babylon erfahren hatten und in das Land Juda zurückgekehrt waren, um Jehovas Tempel in Jerusalem wiederaufzubauen. Dadurch wurde die Sachlage um so ernster. Durch die Zehn Gebote, wie sie durch den Propheten Moses gegeben worden waren, standen jene natürlichen, beschnittenen Juden unter dem göttlichen Befehl, nicht zu stehlen und weder falsch zu schwören noch ein falsches Zeugnis abzulegen. Wenn also Gottes erwähltem Volk etwas gestohlen wurde, stahl der Dieb in Wirklichkeit Jehova etwas. Wenn jemand in Jehovas heiligem Namen falsch schwor, so log er nicht nur demjenigen gegenüber, dem der Eidschwur eine Sicherheit oder Garantie sein sollte, sondern auch Jehova gegenüber. Es war ein Mißbrauch des Namens Jehovas, die Benutzung seines Namens in unwürdiger Weise. (2. Mose 20:7, 15, 16) Obwohl die Diebe und falsch Schwörenden eine Zeitlang der Bestrafung durch die Hände derer entgingen, die das Gesetz Gottes durchsetzen sollten, würde doch Jehovas Fluch diese Übertreter treffen und an ihnen zur bestimmten Zeit in Erfüllung gehen.
ARTEN DES DIEBSTAHLS
11. War das Stehlen aus Hunger eine Entschuldigung, oder welche Folgen hatte solches Stehlen gemäß den Worten Salomos und des Sprücheschreibers Agur?
11 Ungeachtet, was der Beweggrund zum Stehlen sein mochte und wie entschuldbar der Diebstahl unter den Umständen erscheinen mochte, war er dennoch eine Sünde und verdiente es, nach Gottes Gesetz bestraft zu werden. Der inspirierte weise König Salomo sagte: „Man verachtet einen Dieb nicht, bloß weil er Diebstahl begeht, um seine Seele zu füllen, wenn er hungrig ist. Wenn aber ertappt, wird er es siebenfach ersetzen; alle wertvollen Dinge seines Hauses wird er geben.“ (Sprüche 6:30, 31) Der Sprücheschreiber Agur, der Sohn Jakes, wünschte nicht, in Umstände zu geraten, in denen er sich genötigt gesehen hätte zu stehlen, denn er sah, daß sein Gott davon betroffen oder berührt wurde. Daher betete er zu Gott: „Unwahrheit und das lügnerische Wort entferne von mir. Gib mir weder Armut noch Reichtum. Laß mich die mir beschiedene Speise verzehren, damit ich nicht satt werde und ich dich tatsächlich verleugne und sage: ,Wer ist Jehova?‘ und damit ich nicht verarme und ich tatsächlich stehle und mich am Namen meines Gottes vergreife.“ (Sprüche 30:1, 8, 9) Wieso würde er sich durch Diebstahl am Namen seines Gottes vergreifen?
12. (a) Wieso greift jemand selbst, wenn er aus Hunger stiehlt, im Lichte der Zehn Gebote Gottes Namen an? (b) Was sagt der Apostel Paulus darüber?
12 Weil Diebstahl ein Ausdruck des Götzendienstes ist. Der Dieb vergöttert sich selbst oder das, was er stiehlt. Er begehrt etwas, worauf er kein Recht hat und was einem anderen gehört. Um der Strafe, die auf Diebstahl steht, zu entgehen, nimmt er sich das Begehrte, wenn der Eigentümer oder Personen, die das Gesetz durchsetzen, es nicht sehen. Da das Verbot des Diebstahls im Namen Gottes, Jehovas, gegeben worden ist, mißachtet die stehlende Person den Namen Gottes und greift diesen an, als ob er weder von Bedeutung noch von Wichtigkeit wäre. Der christliche Apostel Paulus schrieb an christliche Erben des himmlischen Königreiches Gottes wie folgt: „Kein Hurer oder Unreiner oder Habgieriger — das heißt ein Götzendiener — [hat] irgendein Erbe im Königreich des Christus und Gottes.“ (Epheser 5:5) Er schrieb ferner: „Ertötet daher die Glieder eures Leibes, die auf der Erde sind, in bezug auf Hurerei, Unreinheit, sexuelle Gelüste, schädliche Begierde und Habsucht, die Götzendienst ist.“ (Kolosser 3:5) Paulus mag die Prophezeiung Sacharjas im Sinn gehabt haben, als er schrieb: „Wer stiehlt, stehle nicht mehr, sondern er arbeite vielmehr hart, indem er mit seinen Händen gute Arbeit leiste, damit er etwas habe, um einem Bedürftigen davon abzugeben.“ — Epheser 4:28, 25.
13. (a) Wie berührt der „Fluch“ den Gott hingegebenen, getauften Christen, der zu stehlen anfängt? (b) Welcher Diebstahl ist schwerwiegender als das Stehlen des materiellen Besitztums einer Person?
13 Wenn ein Gott hingegebener, getaufter Christ von neuem stiehlt, wie er es vor seiner Bekehrung getan hat, oder anfängt zu stehlen, so greift er den Namen seines Gottes an. Da er als Dieb das messianische Königreich Gottes nicht erben kann, kommt er unter Gottes Fluch. Dies wird seine Vernichtung bedeuten, denn wenn er verfehlt, in das Königreich einzugehen, zu dem er berufen worden ist, so gibt es für ihn nichts anderes mehr. Um ein Dieb zu sein, braucht man nicht notwendigerweise einer anderen Person materielle Dinge zu stehlen. Es ist von noch ernsteren Folgen, wenn jemand die Worte Gottes stiehlt. Gott ist gegen ein solches Stehlen.
14. Was sagt Jehova in Jeremia 23:30-32 über diejenigen, die seine Worte stehlen?
14 „ ,Daher, siehe, ich bin wider die Propheten‘, ist der Ausspruch Jehovas, ,diejenigen, die meine Worte wegstehlen, ein jeder von seinem Gefährten.‘ ,Siehe, ich bin wider die Propheten‘, ist der Ausspruch Jehovas, ,diejenigen, die ihre Zunge gebrauchen, um zu sprechen: „Ein Ausspruch!“ ‘ ,Siehe, ich bin wider die Propheten von Lügenträumen‘, ist der Ausspruch Jehovas, ,die sie erzählen und mein Volk umherirren lassen wegen ihrer Lügen und wegen ihrer Prahlerei.‘ ,Aber ich selbst sandte sie nicht, noch beauftragte ich sie. So werden sie diesem Volk gar nichts nützen‘ ist der Ausspruch Jehovas.“ — Jeremia 23:30-32.
15. (a) Was muß darüber gesagt werden, ob wir unserem Gefährten Worte stehlen, wenn wir vor anderen Personen Bibeltexte anführen? (b) Wie stahlen die falschen Propheten ihrem Gefährten in den Tagen Jeremias Gottes Worte?
15 Jehovas Worte seinem Gefährten zu stehlen ist eine ernste Sache. Wie tun wir das? Stehlen wir dem Propheten Jehovas Worte, wenn wir die Worte dessen anführen, den Jehova dazu inspiriert hat, sie zu äußern? Nein, denn wir geben dem inspirierten Propheten die gebührende Ehre, dessen Worte wir zur Stütze oder zum Beweis einer Lehre anführen. Wir weisen die Menschen auf das Bibelbuch hin, auf das Kapitel und den Vers, aus dem wir etwas zitieren. Wir handeln nicht wie die falschen Propheten zur Zeit Jeremias. Jene Propheten griffen die Prophezeiung des Mannes auf, den Jehova dazu inspiriert hatte, die Prophezeiung zu äußern, und gaben sie dann als ihre eigene aus. Und wenn sie sich über diese Prophezeiung, die sie gestohlen hatten, noch verbreiteten, so wurden sie dabei natürlich nicht von Gott geleitet. Demzufolge waren ihre Erklärungen unrichtig, oder sie machten von sich aus unberechtigte Zusätze oder verfälschten, entstellten und verwässerten die Prophezeiung. Auf diese Weise werden sie die entwendete Prophezeiung zu ihren eigenen, selbstischen Zwecken benutzt haben.
16. Wie stahlen diejenigen Gottes Namen, die vorgaben, inspirierte Propheten zu sein, oder die lediglich Träume erzählten?
16 Sie geben sich das Aussehen eines Propheten, indem sie sagen, als ob sie unter Inspiration ständen: „Ein Ausspruch!“ Dann stehlen sie in Wirklichkeit den Namen Jehovas, indem sie ihn mit ihrem eigenen „Ausspruch“ in Verbindung bringen, zu dem er nicht gehört. Sie träumen falsche Träume für die Zukunft, um das Volk wider Jehovas wahre Wortführer zu beeinflussen. Wegen ihrer falschen Träume und ihres Prahlens hinsichtlich der Zukunft veranlassen sie das Volk, religiös und geistig irrezugehen, und lassen es so für die wirklichen Dinge, die kommen, im einem unvorbereiteten Zustand. Jehova hat sie nicht gesandt noch sie beauftragt, und daher haben sie kein Recht, Gottes Namen von seinem rechtmäßigen Platz wegzustehlen und ihn für ihre trügerischen Zwecke zu gebrauchen. Solche Diebe sind niemandem zum Nutzen.
17. Was nahte gemäß Jehovas Vorauswarnung, und wie waren die Propheten, die nicht in der Gruppe seiner Vertrauten standen, für die Handlungen des Volkes verantwortlich?
17 „Denn wer hat in der Gruppe der Vertrauten Jehovas gestanden, daß er sein Wort sehe und höre? Wer hat seinem Wort Aufmerksamkeit geschenkt, daß er es höre? Siehe! Der Windsturm Jehovas, Grimm selbst, wird gewißlich ausgehen, ja ein Wirbelsturm. Auf das Haupt der Bösen wird er niederwirbeln. Der Zorn Jehovas wird sich nicht wenden, bis er ausgeführt und bis er verwirklicht haben wird die Gedanken seines Herzens. Im Schlußteil der Tage werdet ihr mit Verständnis darauf achten. Ich habe die Propheten nicht gesandt, dennoch sind sie gelaufen. Ich habe nicht zu ihnen geredet, dennoch haben sie prophezeit. Hätten sie aber in der Gruppe meiner Vertrauten gestanden, dann hätten sie mein Volk meine eigenen Worte hören lassen, und sie hätten sie veranlaßt, von ihrem schlechten Weg und von der Schlechtigkeit ihrer Handlungen umzukehren.“ — Jeremia 23:18-22.
18. Wie haben Geistliche der Christenheit auf eine Weise gehandelt, vor der in Offenbarung 22:19 gewarnt wird, und wie haben sie ihrem Gefährten die Worte gestohlen?
18 Das Vorangegangene entspricht dem, was zu Gott hingegebenen, getauften Christen im letzten Buch der Bibel gesagt wird: „Wenn jemand irgend etwas von den Worten der Buchrolle dieser Prophezeiung wegnimmt, wird Gott dessen Teil von den Bäumen des Lebens und aus der heiligen Stadt wegnehmen, Dinge, die in dieser Buchrolle geschrieben stehen.“ (Offenbarung 22:19) Indem die Geistlichkeit der Christenheit gelehrt hat, das Buch der Offenbarung habe keinen prophetischen Wert oder die Bibel sei voller Mythen, Legenden und unmöglicher Erklärungen, hat sie sicherlich viel von Gottes Wort weggenommen, und so enthält sie es dem arglosen Volk vor. Wie oft hat sich die Geistlichkeit der Christenheit während politischer Feldzüge und zur Kriegszeit zu ihrer eigenen, selbstischen Verwendung einen Text aus der Bibel angeeignet und ihn als einen Vorwand benutzt, um zu ihren Gemeinden über weltliche Politik, soziale Reformpläne und Kriegspropaganda zu sprechen! Ist das nicht ein Wegstehlen des Wortes Jehovas von einem Gefährten?
19. Wie können wir gleich dem Apostel Paulus Gottes Fluch vermeiden, der diejenigen trifft, die Gottes Worte denen wegstehlen, die sie benötigen?
19 Im Gegensatz zum Wegstehlen des Wortes Gottes von denen, die es zu hören verdienen, sollten wir das Beispiel des Apostels Paulus nachahmen, der sagte: „... ich [hielt] mich nicht davon zurück ..., euch alles, was nützlich war, kundzutun noch euch öffentlich und von Haus zu Haus zu lehren. Doch legte ich gründlich Zeugnis ab, sowohl vor Juden als auch vor Griechen, in bezug auf Reue gegenüber Gott und Glauben an unseren Herrn Jesus. Darum rufe ich euch am heutigen Tage auf, zu bezeugen, daß ich rein bin von dem Blute aller Menschen, denn ich habe nicht zurückgehalten, euch den ganzen Rat Gottes mitzuteilen.“ (Apostelgeschichte 20:19-21, 26, 27) Gleichwie Paulus wünschen wir nicht, wegen geistigen Diebstahls unter den Fluch zu kommen.
EINEN FALSCHEN EIDSCHWUR IN GOTTES NAMEN LEISTEN
20. Der Prophet Sacharja und seine Mitjuden konnten sich gut an welchen hervorragenden Fall erinnern, da jemand in Juda bei Gottes Namen falsch geschworen hatte?
20 Sacharja und die übrigen der zurückgekehrten Juden seiner Tage konnten sich eines hervorragenden Falls in der Geschichte gut erinnern, der zeigte, wie stark Gott es empfand, wenn jemand in seinem Namen einen falschen Eid schwor. Das hatte ihr letzter König, der auf dem Thron in Jerusalem gesessen hatte, nämlich König Zedekia, der Sohn Josias, getan. Er starb als Blinder im Gefängnis in Babylon, bevor der treue jüdische Überrest aus dem babylonischen Exil befreit wurde. Warum? Der Bericht in 2. Chronika 36:12, 13 erklärt den Grund, wenn es dort heißt: „Er fuhr fort zu tun, was böse war in den Augen Jehovas, seines Gottes. Er demütigte sich nicht Jeremias, des Propheten, wegen auf den Befehl Jehovas hin. Und auch gegen König Nebukadnezar rebellierte er, der ihn bei Gott hatte schwören lassen; und er fuhr fort, seinen Nacken zu versteifen und sein Herz zu verhärten, so daß er nicht zu Jehova, dem Gott Israels, umkehrte.“
21. Welche Entscheidung traf Jehova gemäß Hesekiel 17:16-20 im Fall des untreuen Königs Zedekia?
21 Mit Bezug auf den Eid, den König Zedekia im Namen Jehovas dem König Nebukadnezar schwor, wird in Hesekiel 17:16-20 folgende Entscheidung Jehovas dargelegt:
„ ‚So wahr ich lebe‘, ist der Ausspruch des [Souveränen] Herrn Jehova, ,an dem Ort des Königs [Nebukadnezars], der als König denjenigen einsetzte, der seinen Eid verachtete und der seinen Bund brach, bei ihm, inmitten von Babylon, wird er sterben. ... Und er hat einen Eid verachtet, indem er einen Bund brach, und siehe! er hatte seine Hand gegeben und hat sogar all diese Dinge getan. Er wird nicht entrinnen können.‘ ,Dies ist daher, was der [Souveräne] Herr Jehova gesprochen hat: „So wahr ich lebe, meinen Eid, den er verachtet hat, und meinen Bund, den er gebrochen hat — ja ich will ihn auf sein Haupt bringen. Und ich will über ihn mein Netz breiten, und er wird gewißlich in meinem Jagdnetz gefangen werden; und ich will ihn nach Babylon bringen und dort mit ihm ins Gericht gehen hinsichtlich seiner Untreue, mit der er gegen mich handelte.“ ‘ “
22. Wie leistete König Zedekia einen Meineid, und wider wessen Rat?
22 Da König Zedekia im Namen des Souveränen Herrn Jehova dem König Nebukadnezar einen Eid geschworen hatte, schuldete er es Gott, seinem Eide nachzukommen und seinen Bund zu halten, wodurch er ein Vasallenkönig des Königs von Babylon wurde. In Mißachtung des inspirierten Rates des Propheten Jeremia wurde er eidbrüchig, also meineidig, und rebellierte und wandte sich um militärische Hilfe an den Pharao von Ägypten. — Hesekiel 17:11-15, 17; Jesaja 31:1-3.
23. Auf welche Weise haben die Nationen der Christenheit und ihre Geistlichen ähnlich wie Zedekia Hilfe gesucht und ihren Bund gebrochen?
23 Ähnlich wie König Zedekia, der in dem durch Moses vermittelten Gesetzesbund mit Gott stand, haben sich die Nationen der Christenheit um Hilfe an das symbolische Ägypten gewandt, ja an die zum Krieg ausgerüstete Welt. Die Geistlichen der Christenheit haben mit ihren Nationen gemeinsame Sache gemacht und haben deren Heere und Kriegswaffen und kriegerische Unternehmungen gesegnet und dafür gebetet. Auf diese Weise haben die Nationen der Christenheit und ihre Geistlichen, die beanspruchen, mit Gott durch Christus als Mittler in dem neuen Bund zu stehen, ihren Bund mit Gott gebrochen. Die Geistlichkeit hat die für alle Christen verbindliche Verpflichtung der Neutralität in bezug auf Weltkonflikte gebrochen.
24. (a) Wie handelten Geistliche der Christenheit gegenüber Gelübden oder Eidschwüren, die sie zu der Zeit leisteten, da sie als Prediger ordiniert wurden? (b) Wie wird es ihnen ergehen, wenn Gott den „Fluch“ der fliegenden Buchrolle in der kommenden „großen Drangsal“ in Erfüllung gehen läßt?
24 Was für Gelübde oder Eidschwüre die Geistlichen der Sekten der Christenheit auch immer Gott gegenüber abgelegt haben, als sie für das Geistlichenamt der betreffenden Konfessionen ordiniert wurden, so haben sie diese doch gebrochen. Das haben sie durch ihren weltlichen Lauf getan, wobei sie wohl wußten, daß „die Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist“ und daß, ‘wer immer daher ein Freund der Welt sein will, sich als ein Feind Gottes darstellt’. (Jakobus 4:4) Was ist über den „Fluch“ zu sagen, der durch die ungewöhnlich große fliegende Buchrolle dargestellt wurde und über die Oberfläche der ganzen Erde ausging? Wird er in die Häuser jener geistigen oder religiösen Diebe eindringen? Wird er sie und all ihre Religionshäuser in der Zeit zunichte machen, da Gott diesen Fluch in Erfüllung gehen läßt? Ganz bestimmt! Jene Geistlichen und ihre angeblich christlichen Nationen sind Gott gegenüber „vertragsbrüchig“, obwohl sie „die gerechte Verordnung Gottes sehr wohl erkennen“ sollten, wonach „die, die solche Dinge treiben, den Tod verdienen“. (Römer 1:31, 32) Wehe ihnen in der kommenden „großen Drangsal“, wenn Gott diesen auf der „fliegenden Buchrolle“ erscheinenden Fluch in Erfüllung gehen läßt! — Matthäus 24:21, 22.
25, 26. (a) Wo muß schließlich den verschiedenen Taten der Bosheit ein Ende gemacht werden, die auf der fliegenden Buchrolle einzeln aufgeführt werden? (b) Durch welche Handlungsweise werden Gott hingegebene, getaufte Christen dem „Fluch“ der fliegenden Buchrolle entrinnen?
25 So, wie in der Vision Sacharjas der Fluch dem Stehlen und Falschschwören im Namen Jehovas überall im Lande seines Volkes ein Ende machen sollte, so muß solchen Dingen auf der ganzen Erde ein Ende gemacht werden, und dies besonders jetzt in bezug auf den geistigen Stand des wiederhergestellten Überrestes des geistigen Volkes Israel. Solche Arten des Bösen werden weder erlaubt noch geduldet, noch werden sie auf dieser Erde, die ihrem Schöpfer, dem Souveränen Herrn Jehova, gehört, ungestraft gelassen. Um der kommenden Vernichtung zu entgehen, stehen alle Gott völlig hingegebenen, getauften Christen unter der biblischen Verpflichtung, „kein Teil dieser Welt“ zu sein und untrennbar an der theokratischen Neutralität gegenüber den selbstischen Streitigkeiten dieser Welt festzuhalten. Weil der wiederhergestellte Überrest geistiger Israeliten dies tut, erfüllt sich an ihm das, was in Offenbarung 22:3-5 vorausgesagt worden ist:
26 „Und es wird keinen Fluch mehr geben, sondern der Thron Gottes und des Lammes wird in der Stadt sein, und seine Sklaven werden ihm heiligen Dienst darbringen; und sie werden sein Angesicht sehen, und sein Name wird auf ihrer Stirn sein. Auch wird es keine Nacht mehr geben, und sie haben kein Lampenlicht nötig, noch haben sie Sonnenlicht, denn Jehova Gott wird ihnen Licht geben. Und sie werden immer und ewiglich als Könige regieren.“
DIE BOSHEIT NACH BABYLON ZURÜCKVERSETZT
27. (a) Was sah Sacharja in der siebenten Vision hervorkommen? (b) Welche Frage entsteht bezüglich ‘ihres Aussehens auf der ganzen Erde’?
27 Da es keinen Fluch von seiten Gottes mehr geben soll, soll es auch keine Bosheit mehr geben. Die Tatsache, daß das Böse in und auf dem Besitztum, das Gott, dem Schöpfer, gehört, nicht länger geduldet werden sollte, zeigt die siebente Vision des Propheten Sacharja durch interessante Symbole. Laßt uns unsere geistigen Augen auf das Wortbild richten, das Sacharja für uns entwirft: „Dann trat der Engel, der mit mir redete, hervor und sprach zu mir: ,Erhebe bitte deine Augen, und sieh, was dies ist, das hervorkommt.‘ Da sprach ich: ,Was ist es?‘ Hierauf sprach er: ,Dies ist das Epha-Maß, das hervorkommt.‘ Und er sprach weiter: ,Das ist ihr Aussehen auf der ganzen Erde.‘ “ (Sacharja 5:5, 6) Gemäß der Sprache, die der Engel benutzt, das heißt der hebräischen, bedeutet der Ausdruck „ihr Aussehen“ buchstäblich „ihr Auge“. Ähnlich wie hier wird in 4. Mose 11:7 „sein Auge“ (d. h. das „Auge“ des neugefundenen Mannas) mit „sein Aussehen“ übersetzt. In der griechischen Septuaginta heißt es in Sacharja 5:6 aber anders, nämlich: „Dies ist die Ungerechtigkeit von ihnen auf der ganzen Erde.“ Wird das „Aussehen“ von ihnen allen als ungerecht erscheinen?
28. Was zeigt die Tatsache, daß der Inhalt des Behälters ein bestimmtes Maß war, hinsichtlich derer „auf der ganzen Erde“ an?
28 Nun, wir werden sehen müssen, was sich in jenem fliegenden Epha-Maß befindet, auf dem, wie wir sehen werden, ein Bleideckel liegt. Der Inhalt eines Ephas betrug mehr als einen halben Scheffel oder etwa zweiundzwanzig Liter. Da es das mißt, was darin enthalten ist, scheint es zu besagen, daß es das abmißt oder das Maß dessen angibt, was sich im symbolischen Epha befindet, und dadurch das „Aussehen“ (oder „den Anblick“, ZB) all derer darstellt, die auf dem Lande oder der Erde sind. Ist dieses ungerecht, wie es die Wiedergabe der griechischen Septuaginta andeutet?
29. Was wurde in bezug auf das, was im Epha war, enthüllt, und welcher Name wurde diesem gegeben?
29 „Und siehe!“ sagt Sacharja, „der runde Bleideckel wurde aufgehoben; und da ist ein gewisses Weib, das mitten im Epha sitzt. Und er sprach: ,Dies ist die „Bosheit“.‘ Und er warf sie dann mitten ins Epha zurück, worauf er das Bleigewicht auf dessen Öffnung warf.“ — Sacharja 5:7, 8.
30. (a) Was also veranschaulichte das „Weib“ im Epha, und worauf deutete die Tatsache hin, daß es im Epha eingesperrt war? (b) Wurde dadurch, daß der Behälter ein Epha war, das zu Handelszwecken benutzt wurde, die Art der symbolisierten Bosheit begrenzt, doch wohin gehörte sie auf jeden Fall?
30 So wird die Bosheit aller Bewohner des Landes durch ein Weib symbolisiert. Jetzt aber ist diese „Bosheit“ gleich dem Weibe im Epha-Maß eingesperrt worden. Sie selbst ist abgemessen worden, und die Zeit ihrer Zulassung im Lande ist vom Souveränen Herrn Jehova auch bemessen worden. Und um sie abgesperrt zu halten, wurde ein schwerer runder Bleideckel auf die Öffnung des Epha-Maßes gelegt. Da das Epha ein Maß ist, das im Handel gebraucht wurde, könnte es auf etwas Kommerzielles hinweisen und dementsprechend kommerzielle Bosheit, ein schlechtes Geschäftsgebaren, enthalten. Doch nicht notwendigerweise. Ein Maß kann auch für alle Gebiete menschlicher Beziehungen und Tätigkeiten gebraucht werden, und auf diese Weise sollte anscheinend die hier symbolisierte „Bosheit“ angesehen werden. Bosheit von irgendwelcher Art hat nirgends Platz, ob im Lande oder im geistigen Stande des Jehova hingegebenen Volkes. Sie sollte in einen Behälter getan und in ihrem vollen Maße dorthin versandt werden, wohin sie gehört. Es sollte ihr nicht gestattet werden dazubleiben.
31. Was sah Sacharja als nächstes mit dem Epha-Maß geschehen?
31 Eine solche Beseitigung und Versetzung der „Bosheit“ ist gerade das, was diese siebente Vision, die Sacharja hatte, schildert. Wir können uns mit ihm freuen, wenn er uns sagt: „Dann erhob ich meine Augen und sah, und siehe, da waren zwei Frauen, die hervorkamen, und Wind war in ihren Flügeln. Und sie hatten Flügel wie die Flügel des Storches. Und sie hoben allmählich das Epha auf zwischen Erde und Himmel. Somit sprach ich zu dem Engel, der mit mir redete: ,Wohin bringen sie das Epha?‘ “ — Sacharja 5:9, 10.
32. Wie werden diese zwei Frauen zu dem Weibe im Epha in Gegensatz gesetzt, und worauf deutet es hin, daß Wind in ihren Flügeln war?
32 Zwei symbolische Frauen werden dazu gebraucht, die eingesperrte „Bosheit“ eilends wegzutragen, wie wenn es heute durch Luftfracht geschähe. Das ist eine gute Verwendung von Symbolen. Das Weib wird also nicht nur dazu gebraucht, die Bosheit zu symbolisieren; die Bosheit ist nicht auf Frauen beschränkt, sondern sie können in Jehovas Dienst ebenfalls tugendhaft und brauchbar sein. Und hier, in dieser Vision, werden sie dazu gebraucht, Werkzeuge zu symbolisieren, die der souveräne Gott, der Herr, welcher die Bosheit haßt, beschäftigt. So wie er hassen diese beiden symbolischen Frauen die Bosheit und freuen sich, von ihm dazu gebraucht zu werden, das Land von ihr zu säubern. So haben wir hier einen schönen Ausgleich in der Verwendung von Frauen als Symbolen. Und daß ‘Wind in ihren Flügeln’ war, zeigt, daß sie himmlische Hilfe hatten, um sich der Bosheit rasch zu entledigen.
33. Wegen welcher Merkmale mit Bezug auf den Storch ist es passend, daß diese zwei symbolischen Frauen in diesem Zusammenhang Storchflügel haben?
33 Wir bemerken, daß ihre Flügel die „Flügel des Storches“ sind. Wie passend doch Flügel von dieser Art für diese zwei symbolischen Frauen sind, denn das hebräische Wort für „Storch“ (chasidah’) stammt offenbar von dem hebräischen Wort (che’sed), das „liebende Güte“ und „Loyalität“ bedeutet, Eigenschaften, die die Frauenwelt auszeichnen. Der Storch ist bekannt für seine Zärtlichkeit gegenüber seiner jungen Brut und für seine lebenslange Gattentreue. Natürlich wird aber die „Bosheit“ keine zarte Behandlung erfahren. Störche sind Zugvögel und erkennen als solche instinktiv ihre Flugzeiten; ebenso werden diese zwei symbolischen Frauen, die Storchflügel haben, Jehovas bestimmte Zeit für die Beseitigung der „Bosheit“ kennen. (Jeremia 8:7) Da Störche eine Flügelspannweite bis über 2 Meter haben, können sie hoch fliegen und auch schwere Lasten heben. Zufolge ihrer Storchflügel sollten die zwei symbolischen Frauen fähig sein, die schwere Last der „Bosheit“ hochzuheben und wegzutragen. (Hiob 39:13; Psalm 104:17) Mit Sacharja fragen wir: „Wohin bringen sie das Epha?“
34. Wohin brachten die geflügelten Frauen nach den Worten des Engels das beladene Epha?
34 Der Engel, der mit Sacharja redete, sagt es uns: „Darauf sprach er zu mir: ,Um ihr ein Haus im Lande Schinear zu bauen; und es soll fest errichtet werden, und sie soll dort auf ihren rechten Platz niedergesetzt werden.‘ “ — Sacharja 5:11.
35. Was in bezug auf das ‘Land Schinear’ machte dieses zu einem passenden Ort, an den die „Bosheit“ transportiert und wo sie auf ihrem „rechten Platz“ untergebracht wurde?
35 Warum wurde die „Bosheit“ dadurch, daß sie im „Lande Schinear“ niedergesetzt wurde, „auf ihren rechten Platz“ gesetzt? Weil dort, auch zur Zeit des Propheten Sacharja, die Stadt Babylon lag. Dort wurde Babylon von Nimrod, dem ‘gewaltigen Jäger im Widerstand gegen Jehova’, gegründet. Dort war es, daß mit der Stadt Babylon als ihrem Mittelpunkt diese boshafte Rebellion gegen den Souveränen Herrn Jehova organisiert wurde. Dort wurde ferner die organisierte falsche Religion gegründet, so daß die Stadt Babylon zum Weltzentrum der falschen Religion wurde. Sie wurde der Sitz ‘Babylons der Großen’, des Weltreiches der falschen Religion, das bis auf diesen Tag besteht. (1. Mose 10:8-10; 11:1-9; Offenbarung 14:8; 17:1-18) Daher sollte die „Bosheit“ im „Lande Schinear“, das den Ort der Rebellion gegen die universelle Souveränität Jehovas Gottes und auch den Standort der falschen Religion Babylons symbolisiert, niedergesetzt und dabehalten werden wie in einem Hause, das auf seinem „rechten Platz“ als Grundlage fest errichtet ist.
36. Wofür war das dem erwählten Volk Jehovas gegebene Land kein rechter Platz, als der Tempel in Jerusalem wieder aufgebaut wurde, wie dies auch Paulus in 2. Korinther 6:14-16 anzeigte?
36 Das Land, das Jehova Gott seinem erwählten Volke gegeben hatte, war in der Tat kein Platz für Bosheit von irgendeiner Art, sei es nun Götzendienst, Diebstahl, ein unehrliches Geschäftsgebaren, das Schwören falscher Eide im Namen Gottes oder irgend etwas anderes Böses. Das sollte besonders der Fall sein in bezug auf den Wiederaufbau des Tempels Jehovas in Jerusalem zu seiner reinen, unbefleckten Anbetung, die mit ganzer Seele dargebracht würde. Es ist so, wie der christliche Apostel Paulus der Versammlung in der heidnischen Stadt Korinth schrieb: „Welche Gemeinschaft besteht zwischen Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Teilhaberschaft hat Licht mit Finsternis? Welche Harmonie besteht ferner zwischen Christus und Belial? Oder welchen Anteil hat ein Gläubiger mit einem Ungläubigen? Und welche Übereinkunft besteht zwischen Gottes Tempel und Götzen?“ (2. Korinther 6:14-16) Gar keine! In bezug auf irgend jemand, der etwas ausübt, was in der Versammlung des Jehova hingegebenen, getauften Volkes unrecht ist, sagt Paulus: „Entfernt den bösen Menschen aus eurer Mitte.“ — 1. Korinther 5:13.
37. Was sollte mit der „Bosheit“ in dieser Zeit des Endes“ hinsichtlich des von Gott gegebenen geistigen Standes der Anbeter Jehovas geschehen?
37 Während dieser „Zeit des Endes“, während dieses „Abschlusses des Systems der Dinge“, möge Bosheit von aller Art aus dem von Gott gegebenen geistigen Stand der Anbeter Jehovas entfernt werden. Möge sie ferngehalten und auf das Gebiet Babylons der Großen und ihrer politischen, militärischen und kommerziellen Gönner beschränkt bleiben. Dort möge sie seßhaft sein, als ob sie in einem festerrichteten Hause weile. Wir wünschen keine Gemeinschaft und Verbindung mit diesem symbolischen Weibe, der Bosheit. Man überlasse sie der Vernichtung zusammen mit Babylon der Großen und allen, die gegen Jehovas universelle Souveränität „im Lande Schinear“ rebellieren.
38. Welche Beseitigung ist also von dem Jahre 1919 u. Z. an, dem Beginn des Aufbaus der reinen Anbetung in Jehovas Tempel, im Gange gewesen, und wie hat Jesus dies in seinem Gleichnis vom Weizen und Unkraut vorausgesagt?
38 Schon von der Zeit an, da mit der Wiederherstellung und dem Wiederaufbau der reinen Anbetung Jehovas in seinem geistigen Tempel begonnen wurde, seit dem Jahre 1919 u. Z., ist diese Beseitigung der Bosheit, als ob sie von zwei mit Storchflügeln versehenen Frauen weggetragen würde, im Gange gewesen. Es ist geradeso, wie Jesus Christus es für diesen „Abschluß des Systems der Dinge“ vorausgesagt hat: „Die Ernte ist ein Abschluß eines Systems der Dinge, und die Schnitter sind Engel. So, wie nun das Unkraut zusammengelesen und im Feuer verbrannt wird, so wird es beim Abschluß des Systems der Dinge sein. Der Sohn des Menschen wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Königreich alle Dinge herauslesen, die Anlaß zum Straucheln geben, und Personen, die gesetzlos handeln, und sie werden sie in den Feuerofen werfen. Dort wird ihr Weinen und ihr Zähneknirschen sein.“ (Matthäus 13:39-42) Wenn Babylon die Große und ihre weltlichen Liebhaber in der nahenden „großen Drangsal“ wie mit Feuer vernichtet werden, wird ihr Weinen und Zähneknirschen mit ihrer Vernichtung enden. — Matthäus 24:21, 22; 25:41, 46.
39. Auf welchem Lauf der Loyalität sollen wir also beharren, während wir uns Psalm 145:20 zu Herzen nehmen?
39 Alle, die Babylon die Große und ihre weltlichen Liebhaber im babylonischen „Lande Schinear“ verlassen haben, haben keinen Grund, zu dieser „Bosheit“ zurückzukehren, die an den Ort ihrer Entstehung gehört. Unser Lauf der Loyalität gegenüber Jehova als dem Souveränen Herrn und dem einzig wahren Gott verlangt, daß wir in seiner reinen, unbefleckten Anbetung in seinem geistigen Tempel unter seinem Hohenpriester, Jesus Christus, verharren. Wir nehmen uns das, was der inspirierte Psalmist geschrieben hat, zu Herzen: „Jehova behütet alle, die ihn lieben, aber alle Bösen wird er vertilgen.“ — Psalm 145:20.