Der Name Gottes und dein Name
DU BIST zu Recht an deinem Namen interessiert, denn er ist für dich von Bedeutung. Wird dein Name erwähnt, so spitzt du die Ohren. Du magst Otto, Nancy oder Carlos heißen, doch kann unter deinem „Namen“ auch dein Ruf zu verstehen sein. So gesehen, verbindet sich mit deinem Namen deine Persönlichkeit und dein Wesen.
Wahrscheinlich werden dich Personen, die dir nahestehen, nicht mit deinem Familiennamen, sondern mit deinem Ruf- oder Vornamen anreden. Aber du bist am glücklichsten, wenn sie dich als jemand betrachten, der ‘einen guten Namen’ hat (Spr. 22:1). Wir alle haben Grund, an unserem Namen interessiert zu sein.
Wenn das auf Menschen zutrifft, wieviel mehr trifft es dann auf den Schöpfer des Universums zu! Es gefiel ihm, sich den Menschen mit einem persönlichen Namen zu offenbaren, der eine Bedeutung hat und ihn als denjenigen kennzeichnet, der seine Vorsätze und Verheißungen erfüllt. Daher konnte Gott seinen Namen Jehova passenderweise als seinen „Gedenknamen“ bezeichnen (2. Mose 3:14, 15; Hos. 12:5; Ps. 135:13). Dieser Name steht im Zusammenhang mit allem, was er bereits getan hat und noch zu tun beabsichtigt.
Sollten wir also nicht Gottes Namen kennen und gebrauchen? Kennt Gott unseren Namen? Kennt er unseren persönlichen Namen, und kennt er uns als eine Person, die seine Gunst genießt?
Die meisten führenden Geistlichen und selbst viele Bibelübersetzer neigen dazu, den Namen Gottes zu ignorieren oder zu bagatellisieren. Das trägt dazu bei, daß Menschen daran gehindert werden, in Gottes Gunst zu gelangen. Dr. Walter Lowrie schrieb in der anglikanischen Zeitschrift Theological Review über die Auslassung des göttlichen Namens in einigen Bibeln:
„Im Verkehr mit unseren Mitmenschen ist es sehr wichtig, daß wir wissen, wie eine Person, die wir lieben, die wir anreden, oder eine Person, von der wir reden, heißt. Genau dasselbe gilt für das Verhältnis des Menschen zu Gott. Wer Gott nicht mit Namen kennt, kennt ihn in Wirklichkeit nicht als Person, er hat ihn nicht im Gespräch kennengelernt (was eigentlich durch das Gebet geschieht), und er kann ihn nicht lieben, wenn er ihn nur als eine unpersönliche Kraft kennt.“
Der Verfasser hatte dabei besonders im Sinn, daß in einer neueren Bibelübersetzung der Name Gottes nur viermal erscheint. Ja, obwohl viele Geistliche ihre Herde beten lehren: „Dein Name werde geheiligt“, gehen sie weder im Gebrauch dieses Namens führend voran, noch treten sie dafür ein, daß er in Bibelübersetzungen aufgenommen wird (Luk. 11:2, Luther).
Nimm zum Beispiel die Common Bible (1973), die im englischen Sprachraum von Protestanten und Katholiken gleichermaßen anerkannt wird. Ihr Vorwort enthält den Hinweis, daß man nicht dem Beispiel der American Standard Version (1901) folge, in der der Name Gottes mehrere tausend Male gebraucht wird. Weshalb unterläßt man den Gebrauch dieses Namens? Ein Grund seien die unterschiedlichen Ansichten über die Aussprache. Als zweiter Grund wird genannt: „Der Gebrauch eines Eigennamens für den einzigen Gott — als gäbe es andere Götter, von denen er zu unterscheiden sei — unterblieb im Judaismus vor der christlichen Ära und ist gänzlich unpassend für den umfassenden Glauben der christlichen Kirche“ (S. vii).
Doch wie wir gesehen haben, häufen sich die Beweise dafür, daß sowohl Juden um die Zeit Christi als auch die Urchristen den Namen Gottes gebrauchten. Und wenn der Gott des Himmels selbst erklärt, er wünsche unter seinem „Gedenknamen“ bekannt zu sein, sollten wir dann nicht diese Entscheidung akzeptieren?
SEIN NAME UND UNSER NAME
Die Kenntnis des Namens Gottes schließt vieles ein. Es geht nicht nur darum, daß wir uns dessen bewußt sind, daß der persönliche Name des Schöpfers „Jehova“ oder ähnlich lautet. Wir sollten auch die Person kennen, für die dieser Name steht — ihre in der Bibel geoffenbarten Vorsätze, Werke, Eigenschaften und Gebote (Neh. 9:10; 1. Kö. 8:41-43). Mit den Worten: „Ich habe ... deinen Namen bekanntgegeben“ wollte Jesus daher nicht nur sagen, er habe diesen Namen gebraucht (Joh. 17:26). Das tat Christus mit Sicherheit, als er aus den Hebräischen Schriften, die den Namen Gottes enthielten, vorlas. Doch darüber hinaus wirkte Jesus zur Förderung der Vorsätze, die mit diesem Namen verbunden sind, und machte auch sie bekannt. Alle, die von Jesus belehrt wurden, lernten Jehova besser kennen und wurden in der Überzeugung bestärkt, daß sich Gottes „ewiger Vorsatz“ erfüllen wird (Joh. 14:10; 6:38; Eph. 3:11).
Wenn wir Jehova in diesem Sinne kennenlernen, lernt er auch uns kennen (Joh. 17:3). Er wird uns anerkennen; wir werden bei ihm einen guten Namen haben (Pred. 7:1). Wenn wir also Gott und seinen Namen kennen, wird die Folge davon sein, daß er unseren Namen kennenlernt und uns seine Anerkennung schenkt. Das geht aus Maleachi 3:16 hervor:
„Zu jener Zeit redeten diejenigen miteinander, die Jehova fürchten, ein jeder mit seinem Gefährten, und Jehova merkte unablässig auf und hörte zu. Und ein Gedenkbuch begann vor ihm geschrieben zu werden für diejenigen, die Jehova fürchten, und für diejenigen, die an seinen Namen denken.“
Bestimmt solltest du daher am Namen Gottes und an deinem Namen interessiert sein. Ja, wir sollten daran interessiert sein, Gottes Namen zu kennen, zu gebrauchen und zu ehren. Das erfordert von uns, in Übereinstimmung mit den Vorsätzen zu leben, mit denen dieser Name verbunden ist.
Maleachi erwähnt zum Beispiel, daß ‘Personen, die Jehova fürchten’, miteinander redeten. Sie wählten sich also Personen zu ständigen Gefährten, die ebenfalls an der Verherrlichung des Namens Gottes interessiert waren. Wir können uns fragen: Denke ich bei der Auswahl meiner Gefährten darüber nach, ob es Personen sind, die Jehova kennen und in Übereinstimmung mit seinen Vorsätzen handeln? Wirkt sich mein Wunsch, Gott zu kennen und von ihm gekannt zu werden, auch darauf aus?
Sind wir darauf bedacht, bei passender Gelegenheit über Jehova zu sprechen, wenn wir im normalen Tagesablauf — bei der Arbeit, in der Nachbarschaft, in der Schule — mit Personen zusammenkommen, die Jehova nicht kennen? Sind wir vor allem darauf bedacht, ‘Gottes Namen bekanntzugeben’, indem wir uns voll in dem gewaltigen Werk einsetzen, das Jesus für unsere Zeit mit den Worten voraussagte: „Diese gute Botschaft vom Königreich [Gottes] wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis.“ (Joh. 17:6, 26; Matth. 24:14)? Wenn wir dies freudig tun, zeigen wir, daß der Name Jehova für uns nicht lediglich aus vier Buchstaben in einem Buch besteht, sondern daß er in unserem Leben eine Rolle spielt.
In dem Artikel „Gottes Name werde geheiligt“ werden noch weitere Möglichkeiten besprochen, wie wir beweisen können, daß wir Gottes Namen kennen und wünschen, daß Gott auch unseren Namen kennt.
Wenn wir Jehovas Gunst genießen, ihn als eine Person kennen und andere mit seinem Namen bekannt machen, wird er uns im Gedächtnis behalten, was zu unserem ewigen Nutzen sein wird. Wie Maleachi sagte, wird er unsere Namen sozusagen in „ein Gedenkbuch“ schreiben und uns mit ewigem Leben belohnen (Joh. 17:3).