Mutig sein, während die Welt Harmagedon entgegengeht
„Hoffe auf Jehova! Sei mutig und starken Herzens, ja hoffe auf Jehova!“ — Ps. 27:14, NW.
1, 2. (a) Welche Fragen mögen manche Menschen hoffnungslos stellen, wenn sie aufgefordert werden, mutig zu sein? (b) Warum sind sie zu dieser Ansicht gekommen?
MUTIG sein — in unserer Zeit? Wieso denn? Welchen Grund haben wir, mutig zu sein? Die Welt geht der schlimmsten Katastrophe entgegen, die sie je erlebte, und wenn die Politiker, die Militärsachverständigen, die Großindustriellen, die Gewerkschaftsführer und die Geistlichen nichts dagegen tun können, was sollten wir dagegen tun können? Wir müssen sie einfach kommen lassen, ob wir sie überleben oder nicht. Warum sich heute schon darüber Sorgen machen? Nehmen wir jeden Tag, wie er kommt! Es gibt für die Menschheit in dieser entzweiten und beiderseitig mit Kernwaffen gerüsteten Welt sowieso keinen Ausweg, darum halten wir uns lieber an das jahrhundertealte Sprichwort: „Laßt uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot.“ Was bleibt uns anderes übrig?
2 So denken heute viele. Die Welt kann ihnen in ihrer trostlosen Lage nichts bieten, was sie zu einer Gesinnungsänderung bewegen könnte. Vom weltlichen Standpunkt aus besteht für die Menschen kein Grund, mutig in die Zukunft zu blicken. Die Welt erweckt in ihnen bewußt falsche Hoffnungen. Ihre vielen Götter und Götzen bringen keine Hilfe, erhören keine Gebete, können keine Probleme lösen und erweisen sich als nichtige Götter. Darum nimmt auch der Atheismus immer mehr überhand und wird der Einfluß der traditionellen Religion immer geringer.
3. Wer kann denn so zuversichtlich sagen, wir sollten mutig sein, und wo finden wir diese Aufforderung?
3 Wer kann denn da so zuversichtlich sagen: „Sei mutig“? Der allein wahre und lebendige Gott. Er ließ seine muteinflößende Botschaft niederschreiben und erhielt sie uns in einem unvergänglichen Buch, das heute in Hunderten von Millionen Exemplaren vorhanden ist — in der Heiligen Schrift. In diesem Buch zeigt uns der Allmächtige, der Gott des ganzen Universums, warum wir allen Grund haben, mutig zu sein. Es ist ein Buch, das uns die Hoffnung einflößt, die wir in der heutigen Zeit gerade benötigen. Mut erweckt Freude, eine Freude des Herzens, die uns selbst der Gedanke an die Katastrophe von Harmagedon nicht rauben oder dämpfen kann.
4. Wieso sieht Gott Harmagedon mutig entgegen, und wofür wird er in dieser größten Katastrophe, die über die Bösen kommt, sorgen?
4 Die Welt wird dieser kommenden Katastrophe allerdings nicht gewachsen sein, aber wir können uns freuen in der Gewißheit, daß Gott, der Allmächtige, ihr gewachsen sein wird. Sie wird für ihn kein Problem sein. Er sieht ihr mutig entgegen. Er wird in diesem universellen Krieg der Hauptkämpfer sein und den Sieg davontragen, obwohl es sich dabei um eine Auseinandersetzung handelt zwischen ihm und allen himmlischen und irdischen Streitkräften, die gegen ihn in den Kampf ziehen. Es wird für ihn ein großer Tag sein. Er wurde deshalb prophetisch der „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, genannt. (Off. 16:14, 16, NW) Gott fürchtet sich nicht vor den Folgen dieses Krieges, obwohl die Arsenale der feindlichen Nationen mit Atomwaffen, chemischen, bakteriologischen und radiologischen Waffen dermaßen überfüllt sind, daß man damit mehr als nur die ganze Menschheit vernichten könnte. Er wird alle jene verderben, die heute die Erde verderben. Aber er wird einen Teil der Menschheitsfamilie Harmagedon überleben und in eine gerechte, friedliche, gesunde neue Welt von paradiesischer Schönheit einziehen lassen. Er wird dafür sorgen, daß sich das, was sich für die Bösen als größte Katastrophe auswirkt, für jene, die wahre Gerechtigkeit lieben, zum größten Segen und zur Rettung auswirkt. In dieser Zuversicht geht er Harmagedon mutig entgegen.
5. (a) Was ist erforderlich, damit wir heute unter allen Umständen mutig sein können? (b) Für was für Menschen wurde die Bibel geschrieben?
5 Wenn wir einen solchen Gott unseren Gott nennen, dann haben wir doch sicher allen Grund, der in seinem geschriebenen Wort erscheinenden Aufforderung, mutig zu sein, nachzukommen. Um in der heutigen Zeit, in der die Weiterexistenz der Menschheit bedroht ist, jedoch unter allen Umständen mutig sein zu können, müssen wir ihn und sein Wort kennen. Gottes geschriebenes Wort, die Bibel, ist kein Buch für Feiglinge und Defätisten, wiewohl die Christenheit, die es verbreitet, diesen Eindruck erweckt. Es ist kein Buch für Hasenherzen, Memmen, Weichlinge oder fromme Leute, die fortwährend Zugeständnisse machen, die allen gefallen und niemanden verletzen möchten, die sich davor fürchten, sich an die göttlichen Grundsätze zu halten oder gar für sie zu sterben. Gottes Wort wurde von mutigen Männern und unter göttlicher Inspiration geschrieben. Zu unserer Ermutigung führt es eine ganze Liste von Männern auf, die einen ehernen Mut bewiesen und denen deshalb eine herrliche Zukunft in Gottes neuer, von gerechten Grundsätzen beherrschten Welt bevorsteht.
6. (a) Wie beeinflußt Gottes Wort die Menschen? (b) Wie wirkt sich die Beachtung der Worte Jesu, die wir in Johannes 16:33 lesen, auf Christi Nachfolger heute aus?
6 Wenn Gottes Wort nicht falsch ausgelegt oder falsch angewandt wird, macht es die Menschen mutig, fähig, die Einflüsse dieser Welt zu überwinden. Der größte Mann, von dem dieses Buch berichtet, sagte zu seiner kleinen Jüngerschar: „Ich habe euch diese Dinge gesagt, damit ihr durch mich Frieden habt. In der Welt werdet ihr Drangsal erleiden; doch fasset Mut! Ich habe die Welt besiegt.“ (Joh. 16:33, NW) Seine wahren Nachfolger nehmen sich diese stärkenden Worte auch heute zu Herzen und werden dadurch gefestigt. Trotz der Drangsale, die sie erleiden, haben sie Frieden durch ihn.
7, 8. (a) Wodurch bekundete der Hirtenjunge David seinen Mut? (b) Was verrät uns, woher der Hirtenjunge seine Furchtlosigkeit hatte?
7 Würdest du dich an einen beutehungrigen Löwen oder Bären heranwagen, um ihn nur mit dem Werkzeug eines palästinischen Hirten zu töten? Hättest du den Mut, einem Kriegshelden von sechs Ellen (ca. 2,7 m) und einer Spanne Höhe, der in voller Rüstung erscheint und im Zweikampf gut geübt ist, nur mit einer Steinschleuder gegenüberzutreten, um ihn zu töten? David, der Sohn Isais, aus der kleinen Stadt Bethlehem hatte einen solchen bewunderungswürdigen Mut und siegte daher über wilde Tiere und auch über den einer Bestie gleichenden Riesen. (1. Sam. 17:34-44, 48-51) Woher hatte dieser Hirtenjunge seine Furchtlosigkeit vor dem prahlerischen, großtuerischen Philister Goliath? David verrät es uns selbst durch die Worte, mit denen er an den Riesen herantrat, der ihm bei allen falschen Göttern der Philister fluchte:
8 „Du kommst zu mir mit Schwert und mit Speer und mit Wurfspieß; ich aber komme zu dir im Namen Jehovas der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, den du verhöhnt hast. An diesem Tage wird Jehova dich in meine Hand überliefern, und ich werde dich erschlagen und dein Haupt von dir wegnehmen; und die Leichname des Heeres der Philister werde ich an diesem Tage den Vögeln des Himmels und dem Wilde der Erde geben; und die ganze Erde soll erkennen, daß Israel einen Gott hat. Und diese ganze Versammlung soll erkennen, daß Jehova nicht durch Schwert und durch Speer rettet; denn Jehovas ist der Streit, und er wird euch in unsere Hand geben!“ — 1. Sam. 17:45-47.
9. (a) Was machte also David so siegesbewußt und mutig? (b) Warum verlor David nie den Mut?
9 Dieser Kampf war scheinbar ein Duell zwischen den Helden der beiden feindlichen Heere. In Wirklichkeit aber war es ein Kampf zwischen Göttern, zwischen den falschen Göttern und dem allein wahren, lebendigen Gott, Jehova, dessen Namen zu bekennen sich der Hirtenjunge David nicht schämte. David kannte seinen Gott. Er war ein treuer Anbeter dieses Gottes und vertraute ihm völlig. Das machte ihn so siegesbewußt und mutig. Er war deshalb für uns ein gutes Beispiel. Er verlor seinen Mut Zeit seines Lebens nie. Warum nicht? Weil er sich nie von seinem Gott abwandte. Jehova sprach daher von ihm als seinem „Knecht David, der meine Gebote beobachtet hat und mir nachgefolgt ist mit seinem ganzen Herzen, daß er nur tat, was recht ist in meinen Augen“. — 1. Kön. 14:8.
10. Warum konnte David die mutigen Worte sprechen, die wir in Psalm 27:1 lesen?
10 Aus diesem Grunde unterstützte Jehova David, und David wußte, daß er sich auf die Unterstützung Jehovas, seines Gottes, verlassen konnte. Das machte David von jeglicher Menschenfurcht frei, und er konnte mit Recht sagen: „Jehova ist mein Licht und meine Rettung. Vor wem sollte ich mich fürchten? Jehova ist meines Lebens Schutzwehr. Vor wem sollte ich erschrecken?“ (Ps. 27:1, NW) Deshalb fürchtete sich David weder vor dem Riesen Goliath noch vor dessen Göttern, und er wurde von seinem Gott nicht enttäuscht, denn Jehova siegte in dem Kampf gegen die falschen Götter. Dieses Vertrauen auf Gott half David, dem ihm weit überlegenen Feind mutig gegenüberzutreten.
„MEIN LICHT UND MEINE RETTUNG“
11. Warum braucht niemand, der das Licht des Lebens liebt, mit der Welt unterzugehen und im Dunkeln zu versinken?
11 Rettung führt zum Licht, und das Licht eines sonnigen Tages ist süß und wohltuend für die Augen. (Pred. 11:7) Das heutige internationale System der Dinge wird von einem bösen Gott, Satan, dem Teufel, beherrscht und nähert sich nun seinem Untergang. Sollte aber irgend jemand, der das Licht des Lebens liebt, mit dieser alten Welt untergehen und im Dunkel versinken? Niemand braucht heute im dunkeln zu tappen und im ungewissen und ratlos zu sein wie die Welt, die keine menschliche Möglichkeit zur Rettung sieht. Da die Menschen nicht wissen, wie der bevorstehende universelle Kampf von Harmagedon ausgehen wird, sehen sie ihr Leben in Gefahr. Sie fürchten sich, und Furcht macht schwach. Wenn sie sich doch nur Jehova, dem Gott des Psalmisten David, zuwenden würden! Dann würde Gott auch für sie das werden, was er für David war: ein „Licht“, das ihnen den Weg weist und ihnen alle Furcht vor der Zukunft nimmt, eine „Rettung“, die sie davor bewahrt, mit dieser Welt vernichtet zu werden. Diese Rettung kommt durch das Königreich des geliebten Sohnes Gottes, Jesu Christi, der von David vorgeschattet wurde, aber ein himmlischer König geworden ist, größer als David.
12. Wem ist Jehova eine Schutzwehr, und wieso?
12 Jehova Gott ist allmächtig. Er ist der Quell aller Kraft. Er war für David seines Lebens „Schutzwehr“, er wird es auch für uns sein, wenn wir bei ihm Zuflucht suchen, nicht bei den zum Untergang verurteilten Organisationen der Welt. Wenn Jehova, der Allmächtige, unser Beschützer und Retter ist, können wir nicht unterliegen, wir können nicht von der Finsternis besiegt werden. Er kann uns heute schon über alles siegen lassen, was in dieser Welt gegen uns sein mag. Bei ihm, unserer „Schutzwehr“, ist unser Leben auch in Zukunft geborgen, und wir können bis zum Ende der Prüfung unserer Lauterkeit in dieser Welt ausharren. Da wir wissen, daß unsere göttliche „Schutzwehr“ uneinnehmbar und unbesiegbar ist, brauchen wir uns vor keinem Feind, vor keinem bösen Menschen und auch nicht vor dem katastrophalen Ende, das dieser bösen Welt bevorsteht, zu fürchten.
13. (a) Warum erfordert es Mut, sich zu Gottes Namen zu bekennen und nach ihm genannt zu werden? (b) Wie bewiesen gewisse Christen 1931 und später bei ihrer Predigttätigkeit diesen Mut?
13 Unsere Leser wissen bereits, daß man in religiösen Kreisen — auch in der Christenheit — und in der wissenschaftlichen Welt dafür gesorgt hat, daß der Name des „lebendigen und wahren“ Gottes, Jehovas, unpopulär geworden ist. Es erfordert deshalb Mut, sich zu diesem heiligen Namen zu bekennen und nach ihm genannt zu werden. So mußten auch jene Gott hingegebenen, getauften und die Bibel erforschenden Christen Mut beweisen, als sie auf ihrem internationalen Kongreß in Columbus, Ohio, am 26. Juli 1931 den Namen „Jehovas Zeugen“ als ihren eigentlichen Namen annahmen. Es erforderte Mut, weiter von Haus zu Haus zu predigen und sich nun als Zeugen Jehovas vorzustellen. In manchen Fällen überreichten sie den Leuten eine vorgedruckte Karte mit folgendem Inhalt:
WICHTIG
DIE GANZE WELT IST IN BEDRÄNGNIS, und Sie mögen sich fragen, warum und was in absehbarer Zeit noch geschehen werde. Als Zeuge Jehovas habe ich das Vorrecht, den Menschen eine Botschaft zu überbringen, durch die ich Gottes Gebot gehorche, und so predige ich das Evangelium. Ich habe hier eine Broschüre, die diese Botschaft enthält … Sie sollten nicht versäumen, sie zu lesen … — September 1931, zum Anbieten der Broschüre Das Königreich — die Hoffnung der Welt.
14. (a) Bewirkten Spott und Verfolgung, daß ihre Zahl zurückging? (b) Wie stärkte sich David „in Jehova“, seinem Gott, und wie wirkte sich diese Handlungsweise bei Jehovas Zeugen heute aus?
14 Da sich Jehovas Zeugen nun nach dem göttlichen Namen nannten und dem himmlischen Träger dieses Namens als Zeugen dienten, verfolgte und verspottete man sie. Ging aber ihre Zahl deshalb zurück? Nein! Im Jahre 1931 gab es nicht einmal ganz fünfzigtausend Zeugen Jehovas, und heute predigen über neunhunderttausend in 185 Ländern Gottes Königreich unter Christus als die einzige sichere und zuverlässige Hoffnung für die Menschheit, der die Vernichtung droht. Diese Zeugen sehen in Jehova ihr Licht, ihre Rettung, ihre „Schutzwehr“. Sie tun das, was David tat, als man ihn schmähte und ihn zu steinigen drohte. David wandte sich an Gott, seine „Schutzwehr“. Wie denn? „David stärkte sich in Jehova, seinem Gott.“ (1. Sam. 30:6) Er suchte von Gott zu erfahren, was er tun sollte. Und nachdem er die Antwort vom Himmel erhalten hatte, fühlte er sich stark und ging daran, Gottes Befehle auszuführen. Darum hatte er auch Gelingen. Jehovas Zeugen machten die gleiche Erfahrung. Sie hatten Gedeihen trotz der Ära Mussolinis, trotz der Ära Hitlers und trotz der sechs Jahre des zweiten Weltkrieges.
15. Weshalb können sie unerschrocken die Worte aus Psalm 27:2, 3 anführen und auf sich beziehen?
15 Wenn wir daran denken, wie Jehova in der Vergangenheit mit unseren Feinden und Hassern verfuhr, dann können wir getrost in die Zukunft blicken. Wir können unerschrocken die Worte aus Psalm 27:2, 3 anführen: „Als Übeltäter mir nahten, um mein Fleisch zu fressen, meine Bedränger und meine Feinde — sie strauchelten und fielen. Wenn ein Heer sich wider mich lagert, nicht fürchtet sich mein Herz; wenn Krieg sich wider mich erhebt, hierauf vertraue ich [selbst dann werde ich getrost sein, NW].“
16. Wie erging es in jüngster Zeit den Unterdrückern der uns von Gott verliehenen Rechte, die Jehovas Zeugen zu verschlingen suchten?
16 Die Diktatoren und die Unterdrücker der von Gott stammenden Menschenrechte, die die Zeugen Jehovas vernichten wollten, wurden, einer nach dem anderen, ihrer Macht beraubt und sanken ins Grab, ja gingen in die ewige Vernichtung, weil sie gegen Gott gekämpft hatten. Sie hatten verfehlt, den Rat zu befolgen, den wir in Apostelgeschichte 5:38, 39 (NW) lesen: „Steht von diesen Menschen ab und laßt sie gehen (denn wenn dieser Plan und dieses Werk von Menschen ist, wird es niedergerissen; wenn es aber von Gott ist, werdet ihr sie nicht niederwerfen können), andernfalls mögt ihr gar als Leute erfunden werden, die in Wirklichkeit gegen Gott kämpfen.“ Wir vergessen nicht, was Adolf Hitler seinem Innenminister, Dr. Frick, am 7. Oktober 1934 antwortete, als dieser ihm die Telegramme zeigte, in denen gegen die religiöse Verfolgung protestiert wurde. Dr. Frick sagte: „Wenn sich die Bibelforscher nicht gleichschalten, dann werden wir sie mit den schärfsten Mitteln anfassen.“ Darauf sprang Hitler auf, ballte seine Hände und schrie: „Diese Brut wird aus Deutschland ausgerottet werden!“a Das versuchte er in seinen Gefängnissen und den verabscheuungswürdigen Konzentrationslagern bis 1945 auch mit allen Mitteln zu tun. Doch wer wurde ausgerottet und ist im heutigen Deutschland nicht mehr zu finden — Hitler oder die die Bibel erforschenden Zeugen Jehovas?
17. (a) Wen möchte Satan, der Drache, in Wirklichkeit vernichten, obwohl die Welt damit rechnet, daß sie vernichtet wird? (b) Wie bekunden diese jedoch weiter ihren Mut?
17 Heute fürchtet sich die ganze aufgeklärte Welt vor einer Vernichtung durch einen Weltkrieg mit Kernwaffen. Wir wissen jedoch, gestützt auf unser Studium der biblischen Prophezeiungen, wen Satan, der Teufel, in Wirklichkeit zu vernichten beabsichtigt, selbst wenn es bedeutete, die ganze Menschheit vernichten zu müssen. Wen denn? Jene geistigen Kinder der heiligen Organisation Gottes, die noch auf Erden sind, aber zu den Berufenen gehören, die mit Jesus Christus in seinem himmlischen Königreich regieren und die Menschen behüten und segnen werden. In Offenbarung 12:17 (NW) wird von Satan, dem Teufel, der als feuerfarbener Drache dargestellt wird, gesagt: „Der Drache wurde zornig über das Weib [Gottes heilige Organisation] und ging hin, Krieg zu führen [mit wem?] mit den Übriggebliebenen ihres Samens, die die Gebote Gottes beachten und denen das Werk übertragen ist, für Jesus Zeugnis abzulegen.“ Die Glieder dieses Überrests der Königreichszeugen sind immer noch den Angriffen des symbolischen Drachen und dessen sichtbaren Vertretern ausgesetzt, aber sie halten sich unerschütterlich an die Gebote Gottes, selbst wenn sie damit Diktatoren den Gehorsam verweigern müssen. Sie fahren fort, für Jesus als himmlischen König, den Jehova Gott 1914 in sein Amt einsetzte, Zeugnis abzulegen.
18. Worauf müssen wir uns von seiten des Drachen gefaßt machen, wenn wir Gottes Gebote halten, doch was haben in der heutigen Zeit trotzdem Hunderttausende getan?
18 Eines ist sicher: Wenn wir Gottes Gebote, die in der Bibel niedergeschrieben sind, halten, dann setzen wir uns den Angriffen Satans, des Teufels, aus. Wir können ihnen nicht ausweichen, wir müssen uns darauf gefaßt machen. Doch Hunderttausende von gottesfürchtigen Menschen sehen, mit welch unvergleichlichem Mut der kleine Überrest die Gebote Gottes beachtet und für Jesus Christus, den inthronisierten König, Zeugnis ablegt. Das gibt ihnen den Mut, sich den Reihen des treuen gesalbten Überrests anzuschließen und Satan ebenfalls die Stirn zu bieten. Dadurch treten sie in diesem Kampf auf Gottes Seite. Könnte es für sie etwas Schöneres geben als auf dieser Seite zu kämpfen?
19, 20. (a) Worin wird der Krieg des Drachen seine kritischste Phase erreichen? (b) Wen erkannte man 1953 in dem Drachen?
19 Dieser Krieg des symbolischen feuerfarbenen Drachen erreicht seine kritischste Phase in einem letzten Gesamtangriff Satans, des Teufels, bei dem alle seine himmlischen und irdischen Mächte und Streitkräfte mitwirken werden.
20 Im Jahre 1953 wurde erkannt, daß dieser Drache oder Satan, der Teufel, nun die Rolle des einst mystischen bösen Gog von Magog spielt. In jenem Jahr wurde die Botschaft betitelt „Neue-Welt-Gesellschaft vom fernen Norden her angegriffen“, vernommen. Diese Botschaft lüftete das Geheimnis um den von Hesekiel vorhergesagten Gog von Magog und machte anhand der Heiligen Schrift klar, daß Satan, der Teufel, Gog verkörpert, seitdem er aus Gottes heiligen Himmeln hinaus- und auf unsere Erde hinabgeworfen worden ist. — Off. 12:7-13; Hesekiel, Kapitel 38, 39.
21. Wovor warnte diese Botschaft, und was werden Jehovas Zeugen daher tun, wenn sich das erfüllt, wovor sie gewarnt wurden?
21 Diese Botschaft warnte die ganze Neue-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas vor dem kommenden „Angriff durch Gog von Magog“, das heißt durch den aus dem Himmel geworfenen Satan, den Teufel, und stärkte ihren Mut, diesem Angriff zu trotzen. Satans Angriff auf die Neue-Welt-Gesellschaft stürzt das Alte-Welt-System in die Schlacht von Harmagedon, in der dieses böse System schließlich vernichtet wird und Satan, der Teufel, und all seine Unfrieden stiftenden Dämonen in den Abgrund geworfen werden. Jehova Gott selbst wird gegen diesen symbolischen Gog von Magog kämpfen und ihn besiegen. Dadurch wird er seinen Namen heiligen und die Neue-Welt-Gesellschaft, die seine Gebote beachtet und für Jesus, unseren Erlöser und König, Zeugnis ablegt, befreien. Wenn deshalb der Krieg des Drachen, Satans, des Teufels, in seine letzte Phase eintritt, werden die Glieder des Überrests und ihre gottesfürchtigen Gefährten das gleiche tun, was einst David tat: Sie werden auf Jehova vertrauen, ihr Licht und ihre Rettung.b
DAS „EINE“, DAS WIR VON JEHOVA ERBETEN
22. Was ist das vom Psalmisten erwähnte „eine“, das wir erbeten und nach dem wir trachten, ja um das wir in Wirklichkeit beten, wenn wir darum bitten, vom Bösen befreit zu werden?
22 Im Vaterunser, das Jesus Christus uns beten lehrte, beten wir: „Befreie uns von dem Bösen [dem, der böse ist].“ Mit diesen Worten beten wir eigentlich darum, vor den Versuchungen und Angriffen Satans, des Teufels, bewahrt zu werden. Wir erbeten aber noch etwas anderes, und auch aus diesem Grunde bitten wir darum, von dem Bösen, dem Teufel, befreit zu werden. Es handelt sich dabei um etwas, was alles andere überragt, und wir finden es im ersten Teil des Vaterunsers angedeutet: „Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt.“ (Matth. 6:9, 13, NW) Der Psalmist David bringt es in folgenden schönen Worten zum Ausdruck: „Eines habe ich von Jehova erbeten, nach diesem will ich trachten: daß ich im Hause Jehovas wohnen möge alle Tage meines Lebens, um die Lieblichkeit Jehovas zu schauen und mit Wertschätzung seinen Tempel zu betrachten.“ — Ps. 27:4, NW.
23, 24. (a) Warum nannte David das, was er „schauen“ wollte, „die Lieblichkeit Jehovas“? (b) Mit welchen Worten beschrieb Jesus die „Lieblichkeit Jehovas“?
23 Dieses „eine“ war der Gehalt oder Kern aller Gebete Davids. Es handelte sich dabei nicht um etwas Politisches, Materielles oder Fleischliches, sondern um etwas Geistiges. Er wünschte mit Jehovas Tempel, seiner Stätte der Anbetung, persönlich in Verbindung zu stehen, denn er verehrte Jehova als den lebendigen Gott. Das Studium der Heiligen Schrift und Jehovas Handlungsweise hatten ihn seinem Gott näher gebracht und in ihm den Wunsch, ihm zu dienen und ihn anzubeten, vertieft. Besonders im Tempel spürte er die Nähe Gottes, denn dort brachten Jehovas Priester und Leviten ihre Opfer dar, sangen Psalmen zum Preise Jehovas, leiteten Gebete und lasen Teile des geschriebenen Wortes Gottes vor. Im Tempel spürte David auch die Verbundenheit mit seinen Brüdern, die wie er Gott anbeteten und ihm dienten.
24 Dort schaute er die „Lieblichkeit Jehovas“. Für ihn war Jehova kein häßlicher Gott wie die grotesken Wasserspeier, die man manchmal an römisch-katholischen Kathedralen sieht, oder wie die furchterregenden, grimmigen Götzen am Eingang oder im Innern heidnischer Tempel. Wie „lieblich“ Jehova ist, erklärte uns Davids Sohn Jesus Christus, der Sohn Gottes, als er sagte: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, auf daß jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.“ (Joh. 3:16) Ein Gott, der seinen geliebten Sohn für uns Sünder opferte, muß bestimmt ein „lieblicher“, guter Gott sein.
25. In welcher Hinsicht betrachtete David den Tempel Jehovas „mit Wertschätzung“?
25 Da Jehova für David ein „lieblicher“, guter Gott war, konnte dieser auch „mit Wertschätzung seinen Tempel … betrachten“. In Davids Augen war der Tempel nicht bloß ein Gebäude, das sich lediglich durch seinen Baustil von den heidnischen Tempeln unterschied. Die verschiedenen Dinge in jenem Tempel hatten für David eine bestimmte Bedeutung: der Altar, das Becken und das Heilige mit dem Leuchter, dem Tisch für das Schaubrot und dem goldenen Räucheraltar sowie das Allerheiligste mit der goldenen Bundeslade, auf deren Deckel zwei Cherubim ihre Flügel ausbreiteten. Die prophetischen Zeremonien, die die Priester durchführten, hatten für David ebenfalls eine gewisse Bedeutung. Je mehr er den Zusammenkünften beiwohnte, die in Verbindung mit dem Gottesdienst im Tempel durchgeführt wurden, desto mehr vertiefte sich seine Wertschätzung für das, was er dort sah. — Siehe Psalm 84:1-4, 10.
26. Wie konnte David alle Tage seines Lebens im Hause Jehovas wohnen, und wie bewies er, daß er nach diesem Vorrecht trachtete?
26 David dachte nicht daran, Priester zu werden und so alle Tage seines Lebens im Hause Jehovas zu wohnen. Er wußte, daß er das nicht tun konnte, da er kein Levit und nicht aus dem Hause Aarons war. Wie wollte und wie konnte er es denn tun? Wie trachtete er nach diesem „einen“, das er sich von Gott erbat? Indem er bei jeder Gelegenheit, die sich ihm bot, im Tempel zu sein suchte, um mit seinen Mitisraeliten gemeinsam Jehova, den „lieblichen“, guten Gott, anzubeten. Es schmerzte ihn daher sehr, als der untreue König Saul ihn für vogelfrei erklärte und ihn so der Möglichkeit beraubte, den jährlichen Festen und anderen Anlässen beizuwohnen, bei denen Gott im Tempel angebetet wurde und ihm Opfer dargebracht wurden. — 1. Sam. 21:1-10.
27. Wie bewies David seine Wertschätzung für den Tempel, was mit seinem Wunsch, im Hause Jehovas wohnen zu wollen, übereinstimmte?
27 David freute sich deshalb sehr, als er König von Israel wurde und sich wieder ungehindert mit Gottes Volk in Jehovas Tempel versammeln konnte, um allen Feiern beizuwohnen und allen seinen Verpflichtungen nachzukommen. Als er Jerusalem zu seiner königlichen Hauptstadt machte, ließ er die Lade des Bundes Gottes, die bis dahin nicht im Allerheiligsten gestanden hatte, in einem passenden Zelt in der Nähe seines königlichen Wohnsitzes auf dem Berg Zion unterbringen. Später konnte er es nicht mehr mit ansehen daß er selbst in einem Palast wohnte, während das Symbol der Gegenwart Jehovas, seine Lade des Bundes, in einem Zelte untergebracht war. So beschloß er, ihr ebenfalls einen Palast oder einen Tempel zu bauen, aber Jehova Gott sagte nein! Davids Sohn und Nachfolger, Salomo, sollte das Vorrecht erhalten, einen prachtvollen Tempel zu bauen. König David bekundete jedoch seine Wertschätzung für diesen Tempel dadurch, daß er viel Geld dazu beisteuerte und große Mengen Material sammeln und zubereiten ließ, das sein Sohn Salomo beim Bau des Tempels verwenden konnte. Jehova inspirierte David sogar, die Baupläne für den von ihm genehmigten Tempel zu entwerfen.
28. Mit welchen Worten ermutigte David Salomo zum Bau des Tempels, und was war das Ergebnis?
28 Gegen Ende seiner Herrschaft übergab er Salomo, seinem Nachfolger, das ganze Material. Salomo war noch „jung und zart“, und der Tempelbau war ein großes Projekt, dessen Durchführung Mut und Gottergebenheit erforderte. Deshalb sagte König David zu ihm: „Und du, mein Sohn Salomo, erkenne den Gott deines Vaters und diene ihm mit ungeteiltem Herzen und mit williger Seele! Denn Jehova erforscht alle Herzen, und alles Gebilde der Gedanken kennt er. Wenn du ihn suchst, wird er sich von dir finden lassen; wenn du ihn aber verlässest, wird er dich verwerfen auf ewig. Sieh nun, daß Jehova dich erwählt hat, ihm ein Haus zu bauen zum Heiligtum; sei stark und handle!“ (1. Chron. 28:9, 10) Die Gewißheit, daß Gott, der Allmächtige, ihn zum Erbauer des Tempels erwählt hatte, ermutigte ihn. Er machte sich ans Werk, und so entstand der prächtigste Tempel zur Anbetung Jehovas Gottes, der je von Menschenhand gebaut wurde.
29. (a) Weshalb erfordert es jetzt Mut, die reine Form der Anbetung zu pflegen? (b) Durch welche Einrichtung müssen die Menschen Gott diese reine Anbetung nun darbringen?
29 Wir leben heute in einer Zeit, in der die Religion populär ist — aber nicht etwa die wahre Religion, denn sonst wäre sie nicht populär — und in der es auf religiösem Gebiet so aussieht, wie es vorhergesagt wurde, nämlich, daß die Menschen „eine Form der Gottseligkeit haben, deren Kraft aber verleugnen“. Aus diesem Grunde erfordert es einen ungeheuren Mut, „die Form der Anbetung“ zu pflegen, „die rein und unbefleckt ist vom Standpunkte unseres Gottes und Vaters aus“. (2. Tim. 3:1-5; Jak. 1:27, NW) Wir können heute nicht mehr in den buchstäblichen Tempel Jehovas auf dem Berg Morija in Jerusalem gehen, da dieser im Jahre 70 (n. Chr.) von den römischen Soldaten zerstört wurde. Dennoch wird die reine Anbetung Jehovas gepflegt, und zwar mit Geist und Wahrheit, wie Jesus Christus es selbst vorhersagte. (Joh. 4:21-24, NW) Jehova hat jetzt einen weit besseren Tempel, als es jener vergängliche, zerstörbare Tempel in Jerusalem war. Er hat nun einen geistigen Tempel, der in alle Ewigkeit in den Himmeln bestehen wird. Der Grundeckstein dieses Tempels ist sein Sohn Jesus Christus, der sich selbst opferte. Der Oberbau besteht aus den wahren, mit Gottes Geist gesalbten Nachfolgern Christi, die auf diesem Grundeckstein aufgebaut werden zu einem lebendigen Haus, in dem Gott wohnen kann durch seinen Geist. (Eph. 2:20-22) Durch diesen lebendigen geistigen Tempel müssen künftig alle Menschen Gott auf die ihm angenehme Weise anbeten. Der Erbauer dieses Tempels aus „lebendigen Steinen“ ist größer als König Salomo. Es ist der Herr der Herren und König der Könige, Jesus Christus. — 1. Pet. 2:5; Off. 17:14; 1. Tim. 6:14, 15.
30. Warum mußte der Erbauer dieses geistigen Tempels noch viel mutiger sein als der Tempelbauer Salomo?
30 Zu einem Tempel gehören auch Opfer, und um den Grund zu diesem lebendigen geistigen Tempel zu legen, mußte Jesus Christus etwas weit Kostbareres darbringen als all die kostbaren Metalle und Steine sowie das Holz, das König David gesammelt und zum Bau des Tempels Salomos beigesteuert hatte, nämlich sein sündenfreies vollkommenes Menschenleben. Um dies zu tun, mußte Jesus die ganze Welt überwinden, denn der „Herrscher dieser Welt“, Satan, der Teufel, war gegen ihn und suchte zu verhindern, daß er sein vollkommenes Opfer auf Gottes wirklichem Altar darbringen konnte. Jesus mußte daher noch viel mutiger sein als der junge König Salomo.
31. Wie bekundete Jesus diesen Mut, und was sagte er in dieser Hinsicht kurz vor seinem Tod zu seinen Aposteln?
31 Jesus bat seinen himmlischen Vater nicht, ihm mehr als zwölf Legionen Engel zu stellen, um ihn zu befreien. Er war bereit zu sterben und ließ sich deshalb freiwillig von den Handlangern des Teufels gefangennehmen, die ihn umbrachten. Das bestätigte das, was er in der Nacht vor seinem gewaltsamen Tod zu seinen treuen Aposteln gesagt hatte, nämlich, daß er die Welt des Teufels besiegt habe. Seinen mustergültigen Mut zum Ausdruck bringend, hatte er zu ihnen gesagt: „Ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir. Ich habe euch diese Dinge gesagt, damit ihr durch mich Frieden habt. In der Welt werdet ihr Drangsal erleiden; doch fasset Mut! Ich habe die Welt besiegt.“ — Joh. 16:32, 33; Matth. 26:53, NW.
32. Wie kann ein Christ den erforderlichen Mut aufbringen, und was muß er besiegen?
32 Ein wahrer Christ zu sein erfordert Mut. Doch wenn wir den Grundeckstein des geistigen Tempels, Jesus Christus, betrachten, werden wir mutig und können diese Welt und ihren Gott, den Teufel, ebenfalls besiegen. Damit jemand ein „lebendiger Stein“ im geistigen Tempel Jehovas werden kann, muß er also den Tempelbauer, der größer ist als Salomo, nachahmen und das tun, was dieser tat und was er seine Apostel tun hieß, als er sagte: „Fasset Mut!“ Als Weltbesieger kann der größere Salomo seinen Nachfolgern helfen, die Welt zu besiegen, damit sie für würdig erachtet werden, als „lebendige Steine“ in den himmlischen Tempel eingefügt zu werden. Diesen Überwindern gelten seine Verheißungen in bezug auf den Himmel. (Off. 2:7, 11, 17, 26; 3:5, 12, 21) Diesen Sieg kann man nur durch einen Glauben erringen, der sich auf Gottes geschriebenes Wort, die Bibel, stützt. „Dies ist der Sieg, der die Welt überwunden hat: unser Glaube. Wer ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, welcher glaubt, daß Jesus der Sohn Gottes ist?“ (1. Joh. 5:4, 5) In dem geistigen Tempel, in dem Jesus als Gottes Hoherpriester amtet, müssen wahre Christen Glauben bekunden. Mit einem solchen auf der Bibel beruhenden Glauben werden wir auch den Mut haben, Gottes Willen zu tun und den falschen Gott der Welt zu überwinden.
33. Was können heute Hunderttausende, die aus allen Nationen kommen, im Tempel nicht werden, doch wo müssen sie ebenfalls wohnen?
33 So wie damals David als Nachkomme Judas kein levitischer Priester in Jehovas Tempel werden konnte, können auch heute Hunderttausende, die aus allen Nationen, Stämmen und Völkern zum geistigen Tempel kommen, um Jehova Gott anzubeten, keine „lebendigen Steine“ in diesem himmlischen Tempel werden. Sie werden Jehova ewig auf der Erde anbeten, die durch Gottes Königreich in ein ewigdauerndes Paradies umgewandelt wird. (Jes. 2:2-4) Sie werden aber — wie einst David — beweisen müssen, daß das „eine“, das sie sich von Jehova erbeten haben, darin besteht, in seinem Hause zu wohnen alle Tage ihres Lebens — jetzt, vor Harmagedon, und darüber hinaus in alle Ewigkeit.
34. Wie müssen sie beweisen, daß dies das „eine“ ist, nach dem sie trachten, wie David es laut Psalm 40:7-9 einst tat?
34 Wie beweisen sie, daß dies das „eine“ ist, nach dem sie trachten? Wie erwerben sie das Vorrecht, „die Lieblichkeit Jehovas zu schauen und mit Wertschätzung seinen Tempel zu betrachten“? David sprach einmal folgende prophetische Worte: „Hier komme ich; in der Rolle des Buches steht über mich geschrieben. Deinen Willen zu tun, mein Gott, ist meine Lust, und dein Gesetz wohnt in meinem Innern. Ich habe die gute Botschaft der Gerechtigkeit erzählt in der großen Versammlung. Siehe! meine Lippen hemme ich nicht. O Jehova, du selbst weißt es wohl!“ (Ps. 40:7-9, NW) Jesus, der Sohn Gottes, nahm sich diese Worte Davids zu Herzen und lebte mutig danach. (Heb. 10:5-10) Jene, die als „lebendige Steine“ mit ihm zum geistigen Tempel aufgebaut werden, müssen dies ebenfalls tun. Auch alle anderen müssen es tun, die jetzt Gott in diesem Tempel anbeten möchten, aber nicht die Aussicht haben, zu „lebendigen Steinen“ zu werden. Sie müssen sich Jehova hingeben, indem sie durch seinen Hohenpriester, Jesus Christus, zu ihm kommen und seinen Willen tun, der in der „Rolle des Buches“, der Bibel, niedergelegt ist.
35. (a) Was setzt ein solches Hingabegelübde und dessen Erfüllung in dieser Welt voraus, und weshalb? (b) Für wen ist daher die neue Welt bestimmt?
35 Um ihrem Hingabegelübde nachzukommen, müssen sie sich über Jehovas Gesetz unterrichten, sie müssen es sich zu Herzen nehmen und Lust daran haben, Gottes Willen zu tun. Heute, da die ganze Welt, selbst die Christenheit, nicht geneigt ist, Gottes Willen zu tun, und die Gesetzlosigkeit immer mehr überhandnimmt, wie es vorhergesagt wurde (Matth. 24:12), erfordert es Mut, sich Jehova hinzugeben und seinen Willen zu tun. Wer diesen Weg einschlägt, hat die ganze Welt gegen sich und wird deshalb Drangsal haben in der Welt. Er muß also die Welt besiegen, und das kann er mit der Hilfe unseres Anführers und des Weltbesiegers, Jesu Christi, auch tun. Niemand sollte entmutigt sein und zaghaft werden, wenn er sich gewissen Drangsalen gegenübersieht. „Fasset Mut!“ — wenn ihr den Weg gehen wollt, der zu ewigem Leben in Gottes neuer Welt führt. „Feiglinge und Ungläubige“ haben in Jehovas gerechter neuer Welt keinen Platz, sie werden nie in sie hineingelangen. — Off. 21:7, 8, NW.
36. (a) Inwiefern war David ein Prediger des Wortes Jehovas? (b) Wie weit war Jesus Christus ein solcher Prediger, und was müssen daher seine Nachfolger sein?
36 Da Jehovas Name heute unpopulär ist, erfordert es Mut, ein Prediger des Wortes Gottes zu sein, wie David es war, obwohl er kein levitischer Priester war. David sagte: „Ich habe die gute Botschaft der Gerechtigkeit erzählt in der großen Versammlung.“ Jehova wußte, daß David seine Lippen nicht hemmte, sondern die gute Botschaft von Gottes Gerechtigkeit verkündigte. David konnte mit Recht zu Gott sagen: „Deine Gerechtigkeit habe ich nicht verborgen im Innern meines Herzens. Deine Treue und deine Rettung habe ich verkündet. Ich habe deine liebende Güte und deine Wahrhaftigkeit nicht verhehlt in der großen Versammlung.“ (Ps. 40:9, 10, NW) Jesus Christus, der Sohn Davids, verkündigte Jehovas Wort mit ebenso großem Eifer wie sein königlicher Vorfahr. Er erzählte die gute Botschaft von Jehovas Gerechtigkeit und Rettung in der „großen Versammlung“ der ganzen Nation, im ganzen Gebiet des Volkes Israel. Er versäumte nie, zu den Zusammenkünften im Tempel zu gehen, auch nicht, als sein Leben in Gefahr war. (Luk. 8:1; Apg. 10:38, 39; Joh. 7:1-10) Seine Gott hingegebenen Nachfolger müssen ebenso handeln. Jeder Gott hingegebene Christ muß ein Prediger sein, muß Gottes Wort verkündigen, er darf es nicht für sich behalten, verborgen im Innern seines Herzens. Er muß den Zusammenkünften der Versammlung beiwohnen.
37. (a) Wie handelt ein Christ, um zu beweisen, daß er dieses „eine“ erbeten hat? (b) Welche Prophezeiung erfüllt er dadurch?
37 Er beweist, daß er von Jehova das „eine“ erbeten hat, nämlich, in seinem Hause zu wohnen alle Tage seines Lebens, wenn er jede Gelegenheit ausnutzt, um sich mit Jehovas Volk zur Anbetung in Gottes geistigem Tempel zu versammeln. Er besucht alle Zusammenkünfte der Versammlung, die programmgemäß durchgeführt werden und zu denen er freundlich eingeladen ist. Er bemüht sich auch, andere zu diesen Zusammenkünften mitzubringen. Er geht darum von Haus zu Haus und von Tür zu Tür und spricht mit den Menschen über Gottes Wort, wie Jesus und seine zwölf Apostel es taten. (Matth. 10:5-13; Apg. 20:20) Dadurch erfüllt er die Worte in Jesaja 2:3: „Kommt und laßt uns hinaufziehen zum Berge Jehovas, zum Hause des Gottes Jakobs! Und er wird uns belehren aus seinen Wegen, und wir wollen wandeln in seinen Pfaden.“ Das müssen wir tun, während wir Harmagedon entgegengehen.
38. Was wird er „schauen“, wenn er so handelt, und wie wird er Harmagedon entgegengehen?
38 All das hilft einem Prediger der guten Botschaft des Wortes Gottes, die „Lieblichkeit Jehovas zu schauen“, und läßt ihn erkennen, daß Jehova ein „lieblicher“ Gott, ein Gott guten Willens, ist. Er wird Gottes guten Willen in unserer Zeit, in der Gottes Zorn gegen die bösen Nationen entbrannt ist, erfahren, indem er zu Gottes „Menschen guten Willens“ gerechnet wird. Das bedeutet für ihn, Frieden mit Gott und seinem Sohn Jesus Christus zu haben. (Luk. 2:13, 14, NW) Je besser er die Bedeutung der Dinge in Gottes Tempel versteht, mit desto größerer Wertschätzung wird er durch Glauben Gottes geistigen Tempel betrachten und desto mehr wird er bestrebt sein, sich sooft wie möglich mit Gottes Volk zu versammeln. Das stärkt seinen Mut und gibt ihm die Kraft, Gottes Wort weiter zu verkündigen, während wir Harmagedon entgegengehen.
[Fußnoten]
a Siehe Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben, S. 142, 2. Spalte.
b Siehe die Artikel „Neue-Welt-Gesellschaft angegriffen vom fernen Norden her“, „Der Angriff durch Gog von Magog“ und „Neue-Welt-Gesellschaft-Kongreß der Zeugen Jehovas“, die im Wachtturm vom 1. Dezember 1953, S. 708—722, erschienen.