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„Dein Königreich komme“Der Wachtturm 1951 | 15. Oktober
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SEIN WILLE
9. Wie ist es zu verstehen, dass Gottes Wille hier geschieht wie im Himmel?
9 Von diesem Standpunkte aus können wir die Bitte noch verständnisvoller wertschätzen, die dem Gebet um Gottes Königreich unmittelbar folgt: „Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden.“ (Matth. 6:10, NW) Allgemein wird verstanden, dies bedeute, dass Gottes Wille von Menschengeschöpfen auf Erden getan werde, so wie er von Geistgeschöpfen droben im Himmel getan wird. Doch hat es nur das zu bedeuten? Oder will es vielmehr sagen, dass Gott hier auf Erden mittels seines Königreiches das tun wird, was er tun will, gleichwie er es droben im Himmel tut? Eher das letztere, obwohl es auch den ersten Gedanken einschliesst. Wie geschrieben steht: „Unser Gott ist in den Himmeln; alles, was ihm wohlgefällt, tut er.“ „Alles, was Jehova wohlgefällt, tut er in den Himmeln und auf der Erde, in den Meeren und in allen Tiefen.“ Er sagt: „Ich [bin] Gott, und gar keiner [ist] wie ich; der ich von Anfang an das Ende verkünde, und von alters her, was noch nicht geschehen ist; der ich spreche: Mein Ratschluss soll zustande kommen, und all mein Wohlgefallen werde ich tun . . . Ich habe geredet und werde es auch kommen lassen; ich habe entworfen und werde es auch ausführen.“ (Ps. 115:3; 135:6; Jes. 46:9-11; auch Pred. 3:14; 8:3) In dem von ihm bestimmten Jahr 1914 brachte er sein Königreich zur Geburt, indem er Christus Jesus als König inmitten seiner Feinde auf den Thron erhob. Und Jesus, der uns beten lehrte, zu bitten, dass Gottes Wille hier geschehen möchte, führt seinen Willen hinsichtlich dieser Erde ebenso aus, wie er ihn in bezug auf den Himmel vollführte, als er kämpfte und Satan und seine Dämonen von dort hinabwarf. Jesus kam einst als Mensch auf die Erde, um hier den Willen seines Vaters zu tun. Weil er dies tat, wurde er aus den Toten auferweckt und fuhr wieder in den Himmel hinauf, um dort weiterhin ewiglich den Willen seines Vaters zu tun.
10. Wer auf Erden tut nun Gottes Willen, doch wieso nicht die Christenheit?
10 Die Zeit nun, da Satan toben und seinen Willen tun konnte, wodurch er Weh über Erde und Meer brachte und Jehovas Volk auf Erden verfolgte, ist in der Tat sehr kurz. Dies ist der Grund, weshalb er so zornig ist und nun sein Schlimmstes zu tun sucht, um die ganze Menschheit zu vernichten und besonders den Überrest der Erben des Königreiches Gottes und die ganze Menge ihrer Gefährten guten Willens und ihrer Mitzeugen. Die Überrestglieder sind indes nicht erschreckt durch den Zorn Satans und seine Kriegführung, sondern ‚beobachten die Gebote Gottes, und es obliegt ihnen das Werk des Zeugnisgebens für Jesus‘. Sie sowie ihre Gefährten guten Willens sind völlig dem Tun des Willens Gottes verpflichtet. Folglich nehmen sie nun gehorsam am Erfüllen der Prophezeiung Jesu über das Ende dieser Welt teil: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird gepredigt werden auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das vollendete Ende kommen.“ (Off. 12:12, 13, 17; Matth. 24:14, NW) Nicht so aber die Christenheit! Regelmässig sagt sie ihr „Pater noster“ her (lateinisch, was bedeutet „Unser Vater“), tut aber nicht den Willen Gottes. Sie bekämpft die wahren Interessen des Königreiches Gottes und kämpft wider Jehovas Zeugen, die verkündigen, dass das Königreich aufgerichtet worden ist. Durch heisse und kalte Kriege um den internationalen Kommunismus ist sie jetzt in sich selbst gespalten, und sie dient inkonsequenterweise beiden Seiten in diesem Konflikt.
11. Wie wird trotz der Vernichtung, die Gott herbeiführt, sein Wille auf unserer Erde wie auch im Himmel geschehen?
11 Hinsichtlich des Tuns des Willens Gottes, der in den Himmeln geschehen soll, hat er die neuen himmlischen Mächte eingesetzt, damit sie die kommende gerechte neue Welt regieren, und hat Satan und seine Dämonen hinausgeworfen und ihre Tätigkeit jetzt auf die Erde beschränkt. Alle Feinde seines eingesetzten Königs hat dieser nun auf seinem Fussschemel, der Erde, und er regiert in ihrer Mitte. Binnen kurzem wird er Satans böse Himmel und Erde, Satans unsichtbare und sichtbare Organisation, vernichten. Nach dieser Vernichtung wird er eine neue menschliche Gesellschaft aufbauen, deren Glieder Gottes Willen mit Liebe tun werden. So wird Gottes Wille, neue Himmel und eine neue Erde zu haben, in denen Gerechtigkeit wohnt, in Erfüllung seiner Verheissung getan werden. (2. Pet. 3:13; Jes. 65:17; 66:22) Es ist nicht Gottes Wille, die buchstäbliche Erde zu vernichten, ebensowenig wie er die buchstäblichen Himmel vernichten will. Diese werden ewiglich bleiben. Weil es sein Wille ist, den Erdball durch die Schlacht von Harmagedon hindurch zu bewahren, kann und wird sein Wille wie droben im Himmel auch hier getan werden.
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Tägliches Brot, Vergebung und BefreiungDer Wachtturm 1951 | 15. Oktober
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Tägliches Brot, Vergebung und Befreiung
1. Wen betreffen die vorangehenden drei und die verbleibenden vier Bitten des Gebets des Herrn?
DIE ersten drei Bitten im Gebet des Herrn beziehen sich direkt auf die Interessen Gottes, die weltweit von erster Wichtigkeit sind. Die übrigen vier Bitten beziehen sich auf uns persönlich, als einzelne Geschöpfe. Da Gott unser himmlischer Vater ist, hat er ein liebendes Interesse an den Dingen, die seine Kinder auf Erden lebenswichtig berühren, und Jesus, unser Lehrer, versichert uns, dass wir diese Dinge im Gebet Jehova Gott darbringen dürfen.
2. In welchem Hinblick auf den morgenden Tag bitten wir nur um das Brot für heute?
2 „Gib uns heute unser Brot für diesen Tag.“ Indem in diesem Gebet um Brot oder Speise und Trank für nicht mehr als für den heutigen Tag gebeten wird, wird der rechte Standpunkt eingenommen. Es wird nicht vorausgesetzt, dass wir morgen leben werden, eingedenk der Worte in Sprüche 27:1: „Rühme dich nicht des morgenden Tages, denn du weisst nicht, was ein Tag gebiert.“ Der Jünger Jakobus hebt denselben Gedanken hervor und sagt uns, dass wir sagen sollten: „Wenn Jehova will, werden wir leben und auch dieses oder jenes tun.“ (Jak. 4:13-15, NW) Im Einklang mit diesem Gebet um die für heute nötige Nahrung sagt uns Jesus etwas später in derselben Bergpredigt, wie Gott die Vögel ernährt und die Blumen bekleidet: „So macht euch nie Sorgen, indem ihr sprecht: ‚Was sollen wir essen?‘ oder ‚Was sollen wir trinken?‘ oder ‚Was sollen wir anziehen?‘ Denn all diesem gehen die Nationen begierig nach. Denn euer himmlischer Vater weiss, dass ihr all dieser Dinge bedürft. Fahret denn fort, zuerst das Königreich und seine Gerechtigkeit zu suchen, und all diese andern Dinge werden euch hinzugefügt werden. Macht euch also nie Sorgen um den nächsten Tag, denn der nächste Tag wird seine eigenen Sorgen haben. Jeder Tag hat an seinem eigenen Übel genug.“ (Matth. 6:31-34,
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