18. Kapitel
Auf wessen Seite stehen wir, wenn die Weltbedrängnis ihren Höhepunkt erreicht?
1. (a) Wodurch wird die gänzliche Vernichtung des gegenwärtigen bösen irdischen Systems der Dinge bewirkt werden? (b) Warum müssen wir alle unbedingt wachsam bleiben?
DIE Weltbedrängnis, unter der das von den Menschen geschaffene System der Dinge seit dem Jahre 1914 u. Z. leidet, hat bereits unermeßlichen Schaden angerichtet. Doch die Auflösung der politischen „obrigkeitlichen Gewalten“ und der menschlichen Gesellschaft, die unter diesen politischen Gewalten aufgebaut worden ist, hat sie nicht herbeigeführt (Römer 13:1; Titus 3:1). Die symbolischen alten „Himmel“, die symbolischen „Elemente“ und die symbolische alte „Erde und die Werke auf ihr“ bestehen immer noch. Die gänzliche Auflösung oder Vernichtung der jahrtausendealten Einrichtungen wird erst durch die „Gegenwart des Tages Jehovas“ bewirkt werden. Obschon sowohl die Bibel als auch die Weltereignisse erkennen lassen, daß „Jehovas Tag“ unmittelbar bevorsteht, wird er dennoch kommen „wie ein Dieb in der Nacht“ (2. Petrus 3:10-12; 1. Thessalonicher 5:2).
2. Welche Ermahnung schrieb der Apostel Petrus nieder, da er wußte, daß es zu der Zeit, da der Tag Jehovas käme, immer noch gesalbte Christen auf der Erde geben würde?
2 Aus der Bibel geht deutlich hervor, daß die letzten Glieder der Versammlung der Königreichsmiterben Christi noch auf der Erde sind, wenn der Tag Jehovas über das gegenwärtige System der Dinge hereinbrechen wird. Der Apostel Petrus berücksichtigte diese Tatsache. Deshalb fügte er seiner Schilderung über die Wirkung, die dieser „Tag“ auf die symbolischen alten „Himmel“, die symbolischen „Elemente“ und die symbolische alte „Erde“ haben würde, folgende Ermahnung hinzu: „Deshalb, Geliebte, da ihr diese Dinge erwartet, tut euer Äußerstes, um schließlich von ihm fleckenlos und makellos und in Frieden erfunden zu werden. Betrachtet ferner die Geduld unseres Herrn als Rettung, so, wie euch unser geliebter Bruder Paulus nach der ihm verliehenen Weisheit ebenfalls schrieb, indem er von diesen Dingen redete, wie er das auch in all seinen Briefen tut. Darin sind jedoch einige Dinge schwer zu verstehen, die die Ungelehrten und Unbefestigten verdrehen, wie sie es auch, zu ihrer eigenen Vernichtung, mit den übrigen Schriften tun“ (2. Petrus 3:14-16).
3. Was haben die Glieder des Überrestes der geistigen Israeliten getan, um, dieser Ermahnung entsprechend, „fleckenlos und makellos und in Frieden“ zu bleiben?
3 Da die letzten Glieder des Überrestes des geistigen Israel Jehovas Tag und die Vernichtung, die er über das heutige ruchlose System der Dinge bringen wird, erwarten, tun sie ihr Äußerstes, um von dem höchsten Richter, dem Souveränen Herrn Jehova, fleckenlos und makellos erfunden zu werden. Sie halten trotz des wachsenden Druckes, der von seiten der bedrängten Welt auf sie ausgeübt wird, an der ‘reinen und unbefleckten Religion’ fest; sie bekennen sich zu der reinen „Form der Anbetung“, indem sie sich ‘von der unreinen Welt ohne Flecken bewahren’ (Jakobus 1:27, Elberfelder Bibel, Fußnote; NW). Sie lehnen es ab, das politische „wilde Tier“ und das „Bild“, das die Menschen davon gemacht haben, die Vereinten Nationen, anzubeten (Offenbarung 13:1-15; 15:2-4). Sie bewahren sich davor, Blutschuld auf sich zu laden, denn sie verhalten sich streng neutral und beteiligen sich an keinem der blutigen Kriege, die die Nationen und die politischen Parteien dieser Welt führen. Sie ahmen ihren Anführer, Jesus Christus, nach, indem sie wie er kein Teil der Welt sind (Johannes 15:19; 17:14, 16).
4. Wieso bedeutet die „Geduld unseres Herrn ... Rettung“?
4 Sie beherzigen die Ermahnung des Apostels Petrus: „Betrachtet ferner die Geduld unseres Herrn als Rettung“ (2. Petrus 3:15). Sie wissen, daß die Geduld des Souveränen Herrn Jehova, die dadurch zum Ausdruck kommt, daß er den „Tag des Gerichts und der Vernichtung der gottlosen Menschen“ noch nicht herbeigeführt hat, es ihnen ermöglicht, ihre eigene Rettung zu bewirken (2. Petrus 3:7). Dadurch ist auch die Möglichkeit gegeben, anderen den Weg zur Rettung zu weisen.
5. Welchem Werk haben sich die Glieder des Überrestes der geistigen Israeliten, dem Sinn der Ermahnung des Petrus entsprechend, gewidmet?
5 Sie haben diese Zeit, die für die Rettung von Menschen eingeräumt worden ist, gut genutzt, indem sie den Auftrag des auferstandenen Jesus Christus — hinzugehen und Jünger aus Menschen aller Nationen zu machen, sie im Wasser zu taufen und sie alles zu lehren, was er ihnen geboten hat — ausgeführt haben (Matthäus 28:18-20). Sie haben gezeigt, was in ihren Augen allein Hoffnung bietet und welche Regierung sie für die einzig rechtmäßige Regierung für die ganze Menschheit halten, indem sie in Übereinstimmung mit folgender Prophezeiung Jesu gehandelt haben: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis“ (Matthäus 24:14; Markus 13:10). Auf diese Weise haben sie sich bemüht, „zuerst das Königreich [des himmlischen Vaters] und Seine Gerechtigkeit“ zu suchen. Auch haben sie sich im Gegensatz zu den Geistlichen der Christenheit und den Priestern der Heidenwelt nicht in die politischen Angelegenheiten dieser Welt eingemischt (Matthäus 6:33). So haben sie ihren Auftrag, „Gesandte an Christi Statt“ zu sein, ausgeführt (2. Korinther 5:20).
6. Wem haben sie geholfen, aus der „Geduld unseres Herrn“ Nutzen zu ziehen, und wie viele werden noch eingesammelt werden?
6 Die Glieder des gesalbten Überrestes, die das Königreich suchen, haben sich in der Zeit der Geduld Jehovas, des höchsten Richters, unentwegt dem weltweiten Werk gewidmet, Jünger zu machen; deshalb haben sie mehr tun dürfen, als lediglich die letzten Glieder des Überrestes der Königreichserben einzusammeln. Seit dem Jahre 1935 sammeln sie — angeleitet durch Jehovas Wort — die in Offenbarung 7:9-17 vorhergesagte „große Volksmenge“, bestehend aus schafähnlichen Personen, ein und führen sie zum geistigen Tempel Jehovas. In dieser Prophezeiung wird nicht gesagt, aus wie vielen schafähnlichen Menschen die „große Volksmenge“ bestehen wird. Daher fahren sie — solange die Geduld Gottes noch währt, der „nicht will, daß irgend jemand vernichtet werde“ — fort, so viele wie möglich in den geistigen Tempel einzusammeln (2. Petrus 3:9). Heute kann niemand voraussagen, wie viele solche Menschen noch vor der „Gegenwart des Tages Jehovas“ eingesammelt werden; aber wenn die „große Volksmenge“ die „große Drangsal“ überlebt haben wird, wird man durch eine Art Volkszählung ermitteln können, wie groß die Zahl der Glieder der „großen Volksmenge“ schließlich ist.
7. (a) Welchen Namen haben diese schafähnlichen Menschen ebenso wie der gesalbte Überrest angenommen? (b) Auf welche Weise bemühen sie sich, diesem Namen gemäß zu leben, und in wie vielen Ländern führen sie ihr Werk durch?
7 Alle bereits eingesammelten schafähnlichen Menschen, die sich Gott hingegeben haben und getauft worden sind, sowie der gesalbte Überrest der 144 000 geistigen Israeliten bekennen vor der ganzen Welt, Jehovas christliche Zeugen zu sein (Jesaja 43:10-12; 44:8). Durch das gesprochene Wort und durch die Verbreitung von biblischen Druckschriften bemühen sie sich aufrichtig, diesem Namen gemäß zu leben und der Verpflichtung, die ihnen dieser Name auferlegt, nachzukommen. Auf der ganzen Welt gibt es Zehntausende organisierter Versammlungen dieser christlichen Zeugen des Souveränen Herrn Jehova. Gemäß dem Jahrbuch 1975 bestanden am 31. August 1974 nicht weniger als 34 576 solche Versammlungen. Aus 207 Ländern und Inselgebieten wird berichtet, daß eifrige Zeugen dort predigen und Jünger machen.
8. (a) Wem zu gehören, erkennen sie an, und inwiefern ist dies für sie ein Schutz? (b) Welchen Jahrestag feiern sie gehorsam zur Erinnerung an ihn, und bis wann werden sie dies tun?
8 Sie beherzigen die Warnung des Apostels Petrus, der voraussagte, daß falsche Lehrer auftreten würden, die vorgäben, Christen zu sein, die aber „den Gebieter verleugnen, der sie erkauft hat, wodurch sie schnelle Vernichtung über sich bringen“ (2. Petrus 2:1). Der gesalbte Überrest der Königreichsmiterben Christi und die Glieder der „großen Volksmenge“, die „ihre langen Gewänder gewaschen und sie in dem Blut des Lammes weiß gemacht“ haben, erweisen sich als loyal, indem sie anerkennen, daß sie dem gehören, der „sie erkauft hat“, nämlich dem Lamm Jesus Christus. Sie halten auch das Gebot, seines Todes zu gedenken, das er seinen Nachfolgern gab. Deshalb versammelten sie sich am Donnerstag, dem 27. März 1975, an dem Jahrestag seines Todes, den er am Passahtag des Jahres 33 u. Z. erlitt, und feierten das Abendmahl, das er zur Erinnerung an seinen Tod einführte (Matthäus 26:20-30; Lukas 22:14-20; 1. Korinther 11:20-26). Sie sind entschlossen, „immer wieder den Tod des Herrn“ in dieser vorgeschriebenen Weise zu verkündigen, ‘bis er kommt’, um den Überrest seiner „Braut“klasse zu sich in die Wohnung seines Vaters im Himmel aufzunehmen (Epheser 5:23-27).
9. Wie beweisen die christlichen Zeugen Jehovas, daß sie sich die Ermahnung, als miteinander „in Frieden“ lebend erfunden zu werden, zu Herzen genommen haben?
9 Im Einklang mit der Ermahnung des Apostels Petrus tun alle diese christlichen Zeugen Jehovas ihr Äußerstes, um schließlich als miteinander „in Frieden“ lebend erfunden zu werden. Deshalb halten sie es nicht mit den falschen Lehrern, die „unauffällig verderbliche Sekten einführen“ (2. Petrus 3:14; 2:1, 2). Dadurch vermeiden sie es, daß es ihnen in religiöser Hinsicht so ergeht wie der Christenheit, die in wenigstens tausend Religionsgemeinschaften aufgesplittert ist. Wiewohl der gesalbte Überrest der geistigen Israeliten die Hoffnung hat, das himmlische Königreich zu ererben, und die Glieder der „großen Volksmenge“, deren Zahl unbestimmt ist, die Hoffnung haben, auf einer paradiesischen Erde ewig zu leben, beten dennoch beide Klassen Jehova in seinem geistigen Tempel gemeinsam, friedlich, als „e i n e Herde“ unter dem „e i n e n Hirten“, Jesus Christus, an (Johannes 10:11, 16; Offenbarung 7:17; Micha 2:12).
10, 11. (a) Was ist die „Verwaltung“, von der der Apostel Paulus spricht und der sich sowohl der gesalbte Überrest als auch die „anderen Schafe“ unterordnen? (b) Was wird gemäß Epheser 1:9-14 mit dieser „Verwaltung“ bezweckt?
10 Im Interesse des wahren christlichen Friedens ordnen sich der gesalbte Überrest, der die Hoffnung auf ein himmlisches Erbe hat, und die aus „anderen Schafen“ bestehende „große Volksmenge“, die eine irdische Hoffnung hat, der „Verwaltung“ Gottes unter, die er seit Pfingsten des Jahres 33 u. Z. ausführt. Diese „Verwaltung“ oder Verfahrensweise, die Gott nach einer bestimmten Ordnung gemäß seinem Vorsatz fortgesetzt anwendet, wird in Epheser 1:9-14 erklärt. Man beachte beim Lesen dieser sich auf Jehova Gott beziehenden Worte, welchem Zweck diese „Verwaltung“ oder Verfahrensweise, die Gott nach einer bestimmten Ordnung anwendet, dient:
11 „Er [hat] uns das heilige Geheimnis seines Willens bekanntgemacht ... Es ist nach seinem Wohlgefallen, das er sich vorgesetzt hat in sich selbst, für eine Verwaltung an der Grenze der Fülle der bestimmten Zeiten [oder von Pfingsten des Jahres 33 u. Z. an], nämlich in dem Christus wieder alle Dinge zusammenzubringen, die Dinge in den Himmeln und die Dinge auf der Erde. Ja, in ihm [Christus], in dessen Gemeinschaft wir auch zu Erben [Gottes] eingesetzt worden sind, indem wir vorherbestimmt wurden nach dem Vorsatz dessen, der alle Dinge gemäß dem Rate seines Willens wirkt, damit wir zum Lobpreis seiner Herrlichkeit dienen sollten, wir, die wir zuerst auf den Christus gehofft haben. Doch auch ihr habt auf ihn gehofft, als ihr das Wort der Wahrheit, die gute Botschaft über eure Rettung, gehört habt. Durch ihn seid ihr auch, als ihr gläubig geworden seid, mit dem verheißenen heiligen Geist versiegelt worden, der ein Unterpfand unseres Erbes ist, zum Zwecke der Erlösung durch Loskauf des besonderen Besitzes Gottes, zum Lobpreis seiner Herrlichkeit.“
12. (a) Was ist der „besondere Besitz Gottes“, auf den im letzten Teil dieses Bibeltextes Bezug genommen wird? (b) Was sind die in Epheser 1:10 erwähnten „Dinge in den Himmeln“, und was ist mit ihrem Zusammenbringen unter Christus gemeint?
12 Was ist der „besondere Besitz Gottes“, der „durch Loskauf“ erlöst worden ist? Es ist die Versammlung der Königreichserben; ihnen steht ein himmlisches Erbe in Aussicht, und die Gabe des heiligen Geistes Gottes ist für sie ein Unterpfand dieses himmlischen Erbes. Sie sind „die Dinge in den Himmeln“, die in dem Christus wieder zusammengebracht, das heißt unter Jesus Christus, dem geistigen Haupt, zusammengeschlossen werden. Sie sind zu „Erben“ Gottes und Miterben Jesu Christi eingesetzt worden. Ihr Wiederzusammenbringen unter Jesus Christus, dem Haupt, ist die erste Phase der „Verwaltung“ Gottes, durch die er im ganzen Universum Einheit herbeiführen wird (Römer 8:16, 17).
13. (a) Welcher weitere Schritt zur Vereinigung von Gottes Universum muß noch unternommen werden? (b) Tragen die Vereinten Nationen zur Verwirklichung dieses Vorsatzes bei?
13 Wenn „die Dinge in den Himmeln“ in dem Christus wieder zusammengebracht worden sind, ist das Ziel der „Verwaltung“ Gottes oder seines Vorgehens jedoch noch nicht ganz erreicht. Durch diesen ersten Schritt wird die Einheit in Gottes Universum nicht voll und ganz wiederhergestellt, denn auch „die Dinge auf der Erde“ müssen in dem Christus wieder zusammengebracht werden. Das Zusammenbringen der „Dinge auf der Erde“ ist der zweite und letzte Schritt, durch den die Einheit in Gottes Universum herbeigeführt wird. Satan, der Teufel, und seine Dämonenengel widersetzen sich der Vereinigung des Universums unter der obersten Leitung des von Gott eingesetzten Jesus Christus. Auch die Staatsregierungen der gegenwärtigen Welt stehen dieser Vereinigung feindlich gegenüber. Ihre am höchsten entwickelte Schöpfung in bezug auf die Vereinigung der „Dinge auf der Erde“ sind die von Menschen geschaffenen Vereinten Nationen, die Nachfolgeorganisation des Völkerbundes. Dennoch vermag nichts und niemand den Vorsatz Gottes, des Allmächtigen, zu vereiteln, „der alle Dinge gemäß dem Rate seines Willens wirkt“. Sein Vorgehen oder seine „Verwaltung“ wird sich als erfolgreich erweisen.
14. Seit wann ist das Wiederzusammenbringen der „Dinge auf der Erde“ unter Christus zu beobachten, und wie weit ist es bereits fortgeschritten?
14 Offenbar ist Jehova Gott jetzt zur zweiten Phase seiner „Verwaltung“ zum Zwecke der Vereinigung des Universums übergegangen. Als im Jahre 1914 u. Z. die bestimmten Zeiten der Nationen abgelaufen waren, wurde das messianische Königreich in den Himmeln errichtet, wonach das Wiederzusammenbringen der „Dinge auf der Erde“ vorangehen konnte. Das Zusammenbringen des gesalbten Überrestes der Miterben Christi ging nach dem Ersten Weltkrieg voran und wurde bis zum Ende der ersten Phase der „Verwaltung“ zum Zweck der Vereinigung fortgesetzt. Zur Überraschung und zur großen Freude des gesalbten Überrestes wurde im Jahre 1935 damit begonnen, „die Dinge auf der Erde“ unter Christus, dem Haupt, wieder zusammenzubringen. Im Frühjahr jenes Jahres kam gemäß dem Vorsatz Gottes die Zeit, da erkannt wurde, um wen es sich bei der in Offenbarung 7:9-17 beschriebenen „großen Volksmenge“ handelt, über die man lange ein falsches Verständnis gehabt hatte. Selbst das internationale Chaos, das durch den Zweiten Weltkrieg verursacht wurde, verhinderte nicht, daß die „große Volksmenge“, die die Hoffnung hat, auf einer paradiesischen Erde zu leben, eingesammelt wurde. Heute, mehr als vierzig Jahre danach, gehören schon über zwei Millionen Personen zu dieser „großen Volksmenge“, die im geistigen Tempel Jehovas ist.
15, 16. Was ist also das „heilige Geheimnis seines Willens“, von dem in Epheser 1:9, 10 die Rede ist?
15 Wir können dafür dankbar sein, daß Jehova Gott uns gütigerweise das „heilige Geheimnis seines Willens“ bekanntgemacht hat, nämlich das ganze Universum, das er geschaffen hat, zu vereinigen. Besonders dankbar können wir dafür sein, daß wir sehen, wie die „große Volksmenge“ — die Menschen, die hoffen, auf einer paradiesischen Erde zu leben — zusammengebracht wird, was beweist, daß die Ausführung, die er sich vorgesetzt hat, um alles wieder zusammenzubringen, in die zweite Phase eingetreten ist. Mit dem Apostel Paulus können auch wir bezüglich der Gnade oder unverdienten Güte Gottes dankbar sagen:
16 „Er hat uns ja das Geheimnis seines Willens kundgetan, nach seinem freien Ratschluß, dessen Ausführung [oder Verwaltung] er sich vorgenommen hatte, sobald die Zeiten zum Vollmaß der von ihm geordneten Entwicklung gelangt wären: er wollte in Christus als dem Haupt alles einheitlich zusammenfassen, was in den Himmeln und was auf der Erde ist“ (Epheser 1:9, 10, Menge; NW; Weizsäcker; Luther).
17. Was bedeutet diese Vereinigung?
17 Die Vereinigung des Universums unter dem Haupt Jesus Christus bedeutet, daß Himmel und Erde geeint sein werden. Das bedeutet ein friedliches Universum unter Jehova Gott, dem Souverän des Universums. Und das wiederum bedeutet, daß auch „Friede auf Erden unter Menschen guten Willens“, unter den Menschen, an denen Gott Wohlgefallen hat, herrschen wird (Lukas 2:14).
GEEINT DEM BEVORSTEHENDEN ANSTURM DIE STIRN BIETEN
18. (a) Welcher Zustand herrscht unter den Gliedern des gesalbten Überrestes und den „anderen Schafen“ im Gegensatz zu ihrer Umwelt, und warum? (b) Wie verhalten sie sich angesichts der Nähe der „Gegenwart des Tages Jehovas“ und angesichts dessen, was sie bedeuten wird?
18 Obgleich die Verhältnisse auf der Erde immer unruhiger werden, leben die Glieder des gesalbten Überrestes geistiger Israeliten und die Glieder der aus „anderen Schafen“ bestehenden „großen Volksmenge“ in allen Ländern miteinander „in Frieden“. Trotz der Umweltverschmutzung, die immer schlimmer wird, leben sie in einem geistigen Paradies, in dem sie Gottes Gunst und Segen haben. Die geistige Sicherheit, deren sie sich erfreuen, wird in Psalm 91 anschaulich beschrieben. Sowohl der gesalbte Überrest als auch die „große Volksmenge“ wohnen „im Schirm des Höchsten“ und haben ‘Herberge unter dem Schatten des Allmächtigen gefunden’ (Psalm 91:1). Sie vertrauen auf Jehova, ihren Gott, auf seinen Schutz und seine Befreiung. Furchtlos erwarten sie die „Gegenwart des Tages Jehovas“, an dem Gott seine Strafurteile vollziehen und die „gottlosen Menschen“ vernichten wird. Dann wird das gegenwärtige alte System dieser Welt aufgelöst werden, aber die Einheit der unter Christus, dem Haupt, zusammengebrachten Christen wird nicht aufgelöst werden.
19. Warum werden die Ereignisse, die in Verbindung mit der „Gegenwart des Tages Jehovas“ eintreten werden, für den gesalbten Überrest und die „große Volksmenge“ kein Schock sein?
19 Wenn die Menschen — auch die Bevölkerung der Länder der Christenheit — nicht glauben können, was bereits über das gesagt worden ist, was in weltweitem Umfang geschehen wird, mögen sie die unmißverständliche Warnung in der Bibel nachlesen. Die Warnung wovor? Davor, daß sie zur Zeit der „Gegenwart des Tages Jehovas“ den Schock ihres Lebens erleiden werden. Die religiösen Gefühle von Hunderten von Millionen Menschen auf der ganzen Welt werden tief verletzt werden. Werden auch die Glieder des gesalbten Überrestes und der „großen Volksmenge“, die im geistigen Paradies leben, einen solchen Schock erleiden? Nein. Sie haben dieses schockierende Ereignis auf religiösem Gebiet erwartet. Sie befürworten dieses Ereignis, denn es wird das Gericht Jehovas Gottes sein. Jahrzehntelang haben sie die Menschen davor gewarnt. Sie sind ihrer Pflicht nachgekommen und haben die Menschen, die es angeht, darauf hingewiesen, daß die international berüchtigte religiöse Hure, Babylon die Große, mit überraschender Plötzlichkeit vernichtet werden wird.
20. Welchen dringenden Rat aus Offenbarung 18:2-4 haben die christlichen Zeugen Jehovas den Menschen in der ganzen Welt bekanntgemacht?
20 Jehovas christliche Zeugen haben darauf hingewiesen, wen oder was Babylon die Große versinnbildet. Sie haben den Menschen gezeigt, wer unmittelbar Schaden erleiden wird. Sie haben nicht lediglich schwarzgesehen. Es ging ihnen nicht darum, religiösen Personen Angst einzujagen, als sie die Menschen weltweit dringend aufforderten, den Rat aus der Offenbarung zu befolgen: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden und wenn ihr nicht einen Teil ihrer Plagen empfangen wollt“ (Offenbarung 18:2-4, NW; Kürzinger).
21. (a) Wen haben Jehovas christliche Zeugen als Babylon die Große erkannt? (b) An welchem Teil Groß-Babylons wird Gottes Urteil zuerst vollstreckt werden, und warum?
21 Damit ist der ganze religiöse Bereich der Erde gemeint. Jehovas christliche Zeugen haben nämlich aufgrund von eingehenden Forschungen erkannt, daß es sich bei Babylon der Großen nicht um die römisch-katholische Kirche und auch nicht um die gesamte Christenheit handelt, sondern um das Weltreich der falschen Religion. Allerdings ist die Christenheit der führende Teil, der Wortführer des religiösen Weltreiches. Sie trägt die größte Verantwortung, denn sie behauptet, „christlich“ zu sein. Sie hat gotteslästerlicher gehandelt als die „Heidenwelt“. Sie war eine schlimmere Verfolgerin religiöser Minderheiten (einschließlich der wahren Christen) als die „Heidenwelt“. Sie hat größere Blutschuld auf sich geladen als die ganze nichtchristliche religiöse Welt. Deshalb wird die Christenheit, wie die inspirierten Schriften erkennen lassen, zuerst an die Reihe kommen, wenn Gottes Urteil an Babylon der Großen vollstreckt werden wird (Jeremia 25:13-29).
GOTTES BEFREMDENDE TAT UND SEIN UNGEWÖHNLICHES WERK
22. (a) Welche Parallele zur heutigen Christenheit finden wir in der Geschichte? (b) Inwiefern wird die Handlungsweise der Herrscher der alten Stadt Jerusalem in Jesaja 28:15 treffend beschrieben?
22 Heute befindet sich die Christenheit in einer ähnlichen Lage wie das untreue Jerusalem — der religiöse Mittelpunkt der Juden — und Juda in den letzten Jahren vor ihrer völligen Verwüstung durch die Heere der heidnischen Babylonier im Jahre 607 v. u. Z. Als die Propheten Jehovas unter der Einwirkung seines Geistes die untreue Stadt Jerusalem immer eindringlicher warnten, versuchte sie sich durch die Anwendung weltlicher Methoden zu schützen und die göttlichen Prophezeiungen Lügen zu strafen. Sie war überzeugt, mit dem Tode in einem Bund zu stehen, der den Tod verpflichtete, sich ihr nicht zu nahen. Sie redete sich ein, mit dem Scheol (dem allgemeinen Grab der Menschheit) eine „Vision“ zustande gebracht zu haben, nach der der Scheol sie nicht als Leiche ins Grab sinken sehen würde. Sie nahm Zuflucht zu einer trügerischen weltlichen Übereinkunft, die sich als „Lüge“ erweisen sollte. Sie suchte Schutz vor der prophezeiten Vernichtung bei einem Plan, der jedoch die daran geknüpften Erwartungen und Hoffnungen nicht erfüllte. Somit verbarg sie sich in einer „Falschheit“. Sie suchte nicht Zuflucht bei ihrem Gott, Jehova, machte ihn für sich nicht zu einem Ort der Verborgenheit (Jesaja 28:14-16).
23, 24. (a) Wieso kann gesagt werden, die heutige Christenheit habe ähnlich gehandelt? (b) Was wird daher gemäß der Prophezeiung Jesajas über die Christenheit kommen?
23 Ähnlich hat die heutige Christenheit gehandelt. Um bestehenbleiben zu können, hat sie mit den politischen Mächten der Welt eine ehebrecherische freundschaftliche Übereinkunft getroffen. Sie hat ihr Vertrauen nicht auf das himmlische messianische Königreich Gottes gesetzt, das Jehovas christliche Zeugen besonders seit 1919, dem ersten Nachkriegsjahr, weltweit verkündigen. Die biblische Prophezeiung, die sich im kleinen an dem Jerusalem und Juda der alten Zeit erfüllt hat, wird sich nun im großen und endgültig erfüllen. Die Geschichte zeigt, daß sich folgende Prophezeiung, die Jehova über das ungläubige Jerusalem niederschreiben ließ, genau bewahrheitete:
24 „Und ich will das Recht zur Meßschnur und die Gerechtigkeit zur Setzwaage machen [indem er die Dinge gemäß seinem Willen schafft]; und der Hagel soll die Zuflucht der Lüge wegfegen, und die Wasser, sie werden sogar das Versteck hinwegschwemmen. Und euer Bund mit dem Tode wird gewißlich aufgelöst werden, und jene eure Vision mit dem Scheol wird nicht bestehen. Die überströmende Sturzflut, wenn sie hindurchzieht — ihr sollt für sie auch eine Stätte der Zertretung werden. Sooft sie hindurchzieht, wird sie euch hinwegnehmen, denn Morgen um Morgen wird sie hindurchziehen, bei Tage und bei Nacht; und es soll nur ein Grund zum Erbeben werden, um andere verstehen zu machen, was gehört worden ist“ (Jesaja 28:17-19, 2, 3).
25. (a) Warum wird das Hören des Berichts, wie der Prophet sagt, „ein Grund zum Erbeben“ sein? (b) Wie bei welchen früheren Gelegenheiten wird Jehova dann handeln?
25 Warum wird man schon beim Hören des Berichts erbeben? Weil aus dem Bericht hervorgehen wird, daß all die von angeblichen Gottesverehrern geschmiedeten weltweisen Pläne keinen Schutz zu bieten und keine Lage zu schaffen vermocht haben, in der man sich wohl fühlt wie in einem Bett unter einem Laken. In der Prophezeiung Jesajas heißt es weiter: „Denn das Lager hat sich als zu kurz erwiesen, um sich darauf auszustrecken, und das gewobene Laken ist zu schmal, wenn man sich einwickelt. Denn Jehova wird aufstehen so wie am Berge Perazim [wo König David, nachdem er die feindlichen Philister von vorn angegriffen hatte, sagte: ,Der wahre Gott hat durch meine Hand meine Feinde durchbrochen gleich einer von Wassern verursachten Bresche‘], er wird erregt sein so wie in der Talebene bei Gibeon [wo Jehova, bevor er König David ein zweites Mal über die Philister siegen ließ, zu David sagte: ,Der wahre Gott wird vor dir her ausgezogen sein, um das Lager der Philister zu schlagen‘, und zwar dieses Mal von hinten], damit er seine Tat tue — seine Tat ist befremdend — und damit er sein Werk wirke — sein Werk ist ungewöhnlich. Und nun, zeigt euch nicht als Spötter, damit eure Bande nicht stark werden, denn es gibt eine Ausrottung, ja etwas Beschlossenes, was ich [Jesaja] von dem Souveränen Herrn, Jehova der Heerscharen, für das ganze Land gehört habe“ (Jesaja 28:20-22; 1. Chronika 14:8-16; 2. Samuel 5:17-25; siehe auch Josua 10:1-14).
26. Welche „befremdende Tat“ oder welches „ungewöhnliche Werk“ wird Jehova nun bald ausführen, und warum wird es passenderweise so bezeichnet?
26 Könnte Jehova Gott eine Tat ausführen, die „befremdender“ wäre, ein Werk, das „ungewöhnlicher“ wäre als die Vernichtung der Christenheit? Nein. Denn hat die Christenheit nicht beansprucht, durch die Gnade Gottes über ihren religiösen Bereich zu regieren, und beansprucht sie nicht, seinen Christus auf der Erde zu vertreten? Ja, das hat sie getan. Sollte daher nicht angenommen werden, Jehova würde die Christenheit bewahren, die mittels ihrer Bibelgesellschaften die Bibel auf der ganzen Erde in Hunderten von Sprachen und mehr als einer Milliarde Exemplaren verbreitet hat? Deshalb wird es Millionen Kirchgängern der Christenheit „befremdend“ erscheinen, daß Gott, der Allmächtige, die Christenheit zur Zeit der „Gegenwart des Tages Jehovas“ nicht bewahren wird. Es wird ihnen ganz „ungewöhnlich“ erscheinen, wenn er zu Beginn der bevorstehenden „großen Drangsal“ die Christenheit wird vernichten lassen.
BABYLON DIE GROSSE WIRD GLEICHSAM MIT SCHWUNG HINABGESCHLEUDERT
27. (a) Aus welchem Grund wird Jehova die Christenheit zuerst vernichten? (b) Warum wird die Vernichtung „wie ein Dieb“ über sie kommen?
27 Es ist durchaus berechtigt, daß die Christenheit von allen Organisationen der falschen Religion als erste vernichtet wird, denn von ihr kann nicht gesagt werden, daß sie „schließlich von ihm [Jehova] fleckenlos und makellos und in Frieden erfunden“ wird (2. Petrus 3:14). Das kann von ihr nicht gesagt werden, obschon sie beansprucht, die einzig wahre Kirche Gottes zu sein! Es hat sich gezeigt, daß sie heuchlerisch ist, daß sie sich nur als christlich ausgibt, dabei aber in bezug auf Lehren und Praxis babylonisch ist. Weil ihre feurige Vernichtung an dem Tag Jehovas, an dem das göttliche Gericht vollzogen werden wird, eine „befremdende Tat“ und ein „ungewöhnliches Werk“ sein wird, kommt dieser Tag „wie ein Dieb“ über sie (2. Petrus 3:10).
28. Warum muß die Christenheit vernichtet werden?
28 Dadurch, daß der Souveräne Herr Jehova die Christenheit vernichtet, reinigt er sich von dem Verdacht, für die schändlichen Taten, die sie in den Jahrhunderten ihres Bestehens verübt hat, verantwortlich zu sein. Er weist den Vorwurf zurück, daß zwischen ihm und ihr je irgendwelche Beziehungen bestanden haben und daß er sie je seinem geliebten Sohn zur „Ehe“ versprochen oder ihr je in Aussicht gestellt hat, die „Braut Christi“ zu werden. Sie ist eine religiöse Hure gewesen; und Jehova Gott wird kundtun, daß er in ihr einen „Feind Gottes“ sieht, weil sie ein „Freund der Welt“ gewesen ist (Jakobus 4:4).
29. (a) Umfaßt das göttliche Gericht an der falschen Religion nur die Beseitigung der Christenheit? Begründe deine Antwort. (b) Von wem wird Babylon die Große vernichtet, und warum?
29 Aber das göttliche Gericht an der falschen Religion umfaßt nicht nur die Beseitigung der Christenheit. Wenn der führende Teil Groß-Babylons, des Weltreiches der falschen Religion, verschwinden muß, müssen auch alle übrigen Teile dieses Weltreiches beseitigt werden. Groß-Babylon muß mit Stumpf und Stiel ausgerottet werden. Alle „Fleischteile“ dieser internationalen Hure müssen gewissermaßen von einem wilden Tier verzehrt werden. Sie muß verwüstet und nackt gemacht werden. Sie muß vollständig verschwinden, als würde sie mit Feuer verbrannt, denn so lautet gemäß Gottes unfehlbarem Wort das über sie gefällte Urteil: „Und die zehn Hörner, die du sahst, und das wilde Tier [die heute bestehende achte Weltmacht], diese werden die Hure hassen und werden sie verwüsten und nackt machen und werden ihre Fleischteile auffressen und werden sie gänzlich mit Feuer verbrennen“ (Offenbarung 17:16). Und welch eine Ironie: Gerade ihre ehemaligen weltlichen Freunde werden sie umbringen, nicht etwa aus Liebe zu Gott und zu Christus, sondern weil sie einen Ekel vor dieser Hure haben und sie verachten!
30. Werden Jehovas Zeugen, wenn die in den UN vertretenen politischen Mächte Babylon die Große nackt machen und vernichten, ebenfalls bis zu einem gewissen Grad davon betroffen werden?
30 Die achte Weltmacht, eine weltumspannende politische Organisation, die heute 138 Mitglieder hat, wird gegen jeden auf der Erde vorgehen, der den Eindruck erweckt, religiös oder geistig gesinnt zu sein. Auch Jehovas christliche Zeugen werden davon betroffen werden. Allerdings wissen die 138 Mitglieder der Vereinten Nationen, daß Jehovas christliche Zeugen nicht zur Christenheit gehören, daß sie kein Teil der Hure, Babylons der Großen, sind. Sie wissen, daß Jehovas Zeugen sich nicht mit der schmutzigen Politik dieser Welt befleckt und nicht versucht haben, das symbolische scharlachfarbene „wilde Tier“ mit den sieben Köpfen und zehn Hörnern zu reiten. Wenn daher dieses politische „wilde Tier“ Babylon die Große abschüttelt, sie nackt macht und verbrennt, wenn es also mit der verhaßten „Mutter der Huren und der abscheulichen Dinge der Erde“ abrechnet, wird es Jehovas Zeugen nicht direkt zu seiner Zielscheibe machen (Offenbarung 17:5). Dennoch kann es kaum anders sein, als daß es sich bis zu einem gewissen Grad auch auf Jehovas Zeugen auswirken wird, wenn die politischen Mächte, die heute in den UN vertreten sind, gegen alle Religionsgemeinschaften Maßnahmen ergreifen, die sie für erforderlich halten. Zum Beispiel mag alles Eigentum, das Religionsgemeinschaften gehört, mit einer Steuer belegt werden. Es kann auch sein, daß ihr Eigentum beschlagnahmt wird oder daß die vom Staat genehmigten Statuten religiöser Gesellschaften nicht mehr anerkannt werden, um so die Auflösung dieser Gesellschaften zu erwirken.
31. In welcher Lage werden sich — wie dies von dem Apostel Johannes veranschaulicht wurde — Jehovas gesalbte Zeugen befinden, wenn Babylon die Große vernichtet wird?
31 Doch aus den Prophezeiungen der Bibel geht hervor, daß die christlichen Zeugen des Souveränen Herrn Jehova bei der furchteinflößenden Vernichtung Groß-Babylons, des jahrtausendealten Weltreiches der falschen Religion, Zuschauer sein werden. Der betagte Apostel Johannes, der auf der Strafinsel Patmos war, stellte offenbar den gesalbten Überrest des geistigen Israel von heute dar. Einer der sieben Engel, die den Auftrag hatten, die „sieben letzten Plagen“ auf die sichtbare Organisation Satans auszugießen, richtete folgende Aufforderung an den Apostel Johannes: „Komm, ich will dir das Gericht über die große Hure zeigen, die auf vielen Wassern [Völker, Volksmengen, Nationen] sitzt, mit der die Könige der Erde Hurerei begingen, während die, welche die Erde bewohnen, mit dem Wein ihrer Hurerei trunken gemacht wurden“ (Offenbarung 17:1, 2; 21:9).
32, 33. (a) Was konnte Johannes als Zuschauer mitverfolgen? (b) Wer wurde gemäß dem, was Johannes sah, nicht umgebracht, als Babylon die Große vernichtet wurde? Wer wurde aber durch den göttlichen Gerichtsvollzug gerächt?
32 Was konnte Johannes als Zuschauer mitverfolgen? Er antwortet: „Und in der Kraft des Geistes trug er mich in eine Wildnis hinweg. Und ich erblickte ein Weib, das auf einem scharlachfarbenen wilden Tier saß, das voll lästerlicher Namen war [die sich im Laufe der Existenz der sieben Weltmächte angesammelt haben] und sieben Köpfe und zehn Hörner hatte. Und das Weib war in Purpur und Scharlach gehüllt und war mit Gold und kostbaren Steinen und Perlen geschmückt und hatte in ihrer Hand einen goldenen Becher, der voll von abscheulichen Dingen und den Unreinigkeiten ihrer Hurerei war. Und auf ihrer Stirn war ein Name geschrieben, ein Geheimnis: ,Babylon die Große, die Mutter der Huren und der abscheulichen Dinge der Erde.‘ Und ich sah, daß das Weib trunken war vom Blute der Heiligen und vom Blute der Zeugen Jesu. ... ,Und das Weib, das du sahst, bedeutet die große Stadt [Babylon], die ein Königtum hat über die Könige der Erde‘ “ (Offenbarung 17:3-6, 18).
33 Der Apostel Johannes konnte von seinem Standort in der „Wildnis“ aus zuschauen, wie das ‘Gericht an der großen Hure’ vollzogen wurde, wie Babylon die Große von dem scharlachfarbenen wilden Tier mit den sieben Köpfen und zehn Hörnern umgebracht wurde. Johannes sah nicht, daß die „Zeugen Jesu“ zusammen mit der vom Blut trunkenen Babylon der Großen umgebracht wurden (Offenbarung 17:15, 16). Als nächstes sah der Apostel Johannes Babylon die Große, als eine große in Trümmern liegende Handelsstadt dargestellt, und darauf hörte er die vom Himmel her an die Beobachter gerichtete Aufforderung: „Sei fröhlich über sie, o Himmel, auch ihr Heiligen und ihr Apostel und ihr Propheten, weil Gott für euch richterliche Strafe an ihr vollzogen hat!“ (Offenbarung 18:20). So rächt der Gott des Rechts seine treuen Anbeter, die unter Babylon der Großen zu leiden hatten. Ein berechtigter Grund zur Freude!
34, 35. Wie wird durch die prophetische Vision, die der Apostel Johannes hatte, gezeigt, daß die Vernichtung Groß-Babylons keine Sache sein wird, die sich lange hinzieht?
34 Schließlich sieht der Apostel Johannes in der prophetischen Vision, was in der Neuzeit von denen gesehen werden wird, die der göttlichen Aufforderung, aus Babylon der Großen hinauszugehen, nachgekommen und das Volk Jehovas Gottes, des Allmächtigen, geworden sind. Die spannende Szene, die Johannes sieht, zeigt, daß die völlige Vernichtung Groß-Babylons keine Sache sein wird, die sich lange hinzieht. Johannes schildert das prophetische Bild wie folgt:
35 „Und ein starker Engel hob einen Stein auf gleich einem großen Mühlstein und schleuderte ihn ins Meer, indem er sprach: ,So wird Babylon, die große Stadt, mit Schwung hinabgeschleudert werden, und sie wird nie wieder gefunden werden. Und die Stimme von Sängern, die sich auf der Harfe begleiten, und von Musikern und von Flötenspielern und von Posaunenbläsern wird nie wieder in dir gehört werden, und kein Handwerker irgendeines Handwerks wird je wieder in dir gefunden werden, und kein Geräusch eines Mühlsteins wird je wieder in dir gehört werden, und kein Licht einer Lampe wird je wieder in dir leuchten, und keine Stimme eines Bräutigams und einer Braut wird je wieder in dir gehört werden; denn deine reisenden Kaufleute waren die Männer von oberstem Rang auf der Erde, denn durch deine spiritistischen Bräuche wurden alle Nationen irregeführt. Ja, in ihr wurde das Blut von Propheten und Heiligen und von all denen gefunden, die auf der Erde hingeschlachtet worden sind‘ “ (Offenbarung 18:21-24).
36. Warum werden Jehovas christliche Zeugen selbst nichts mit der Vernichtung Groß-Babylons zu tun haben?
36 Die christlichen Zeugen Jehovas werden mit der bevorstehenden Erfüllung dieser prophetischen Vision — dem Hinabschleudern Groß-Babylons in die Tiefe gänzlicher Vernichtung — nichts zu tun haben. Sie werden sich nicht als Bilderstürmer erweisen, die in religiöse Gebäude eindringen und religiöse Statuen und Bilder zertrümmern. Sie behalten im Sinn, daß das Recht zum Vollzug der Rache Jehova Gott zusteht. Da sie sein Recht, Rache zu üben, respektieren, werden sie sich nicht als rachsüchtig erweisen und nicht versuchen, sich selbst zu rächen. Der höchste Richter, der Gott des Rechts, mag nach seinem Belieben Werkzeuge im Himmel oder auf der Erde dazu benutzen — zum Beispiel das symbolische scharlachfarbene „wilde Tier“ mit den sieben Köpfen und zehn Hörnern —, aber Jehovas christliche Zeugen finden in Gottes geschriebenem Wort keine Ermächtigung dazu, selbst gewaltsam gegen Babylon die Große vorzugehen. Jehova gelten die folgenden anerkennenden und lobenden Worte: „Er hat das Gericht an der großen Hure vollzogen, die die Erde mit ihrer Hurerei verdarb, und er hat das Blut seiner Sklaven an ihrer Hand gerächt“ (Offenbarung 19:2).
DIE VERNICHTUNG IHRER EHEMALIGEN LIEBHABER IN HAR-MAGEDON
37. (a) Wie nur werden Jehovas christliche Zeugen die Vernichtung Groß-Babylons überleben können? (b) Werden sie dann immer noch „diese gute Botschaft vom Königreich“ zu einem Zeugnis predigen müssen? (c) Welcher Situation werden sie dann gegenüberstehen?
37 Jehovas christliche Zeugen werden die Zeit, in der Babylon die Große vom Erdboden vertilgt werden wird, nur unter dem Schutz Gottes, des Allmächtigen, überleben können. Sie werden dieses welterschütternde Ereignis somit als Zuschauer erleben und so Zeugen dieser „befremdenden“ Tat des Gottes der reinen Anbetung werden. Das wird sie verpflichten, zur bestimmten Zeit anderen davon zu erzählen. Ihre Aufgabe, „diese gute Botschaft vom Königreich ... auf der ganzen bewohnten Erde ... allen Nationen zu einem Zeugnis“ zu predigen, wird dann erfüllt sein. Das Gebot des Sohnes Gottes, mit dieser Botschaft von Haus zu Haus, von Tür zu Tür sowie von Laden zu Laden zu gehen und sie auch auf der Straße auszurufen, wird dann ausgeführt sein (Matthäus 24:14; Markus 13:10). Nun gilt es für sie, treu zu dem messianischen Königreich Gottes zu halten, das sie in der Jahrzehnte währenden Zeit des „Abschlusses des Systems der Dinge“ verkündigten. Warum? Weil sie nun den religionslosen politischen Mächten, die „alle Königreiche der Welt“ darstellen, gegenüberstehen.
38. Welche falsche Schlußfolgerung werden dann die politischen Mächte der Welt ziehen?
38 Es wird tatsächlich eine schwierige Situation sein. Die politischen Mächte der Welt, die nun von jeglicher babylonischen Religion frei sind, werden einer Regierung wie dem „Königreich Gottes“ mehr denn je das Recht absprechen, die Herrschaft über die Erde zu übernehmen. Sie glauben nicht, daß es diese unsichtbare, himmlische Regierung gibt. Die Tatsache, daß es ihnen erlaubt wurde, Babylon die Große, das Weltreich der falschen Religion, zu beseitigen, wird sie veranlassen, die falsche Schlußfolgerung zu ziehen, daß es keinen lebendigen und wahren Gott gäbe, daß sie mächtiger seien als alles, was beansprucht, ihn auf der Erde zu vertreten, und daß sie sogar die Verkündiger „dieser guten Botschaft vom Königreich“ angreifen könnten, ohne befürchten zu müssen, von einem Gott bestraft zu werden.
39. Welche Anschauung werden die politischen Herrscher der Welt dann wahrscheinlich vertreten?
39 Sie werden eine rein materialistische Anschauung vertreten und nur das Stoffliche als wirklich existierend anerkennen: Die Erde, die dem Menschen gehört, der darauf wohnt, soll von nun an ausschließlich von sichtbaren, d. h. von menschlichen Herrschern regiert werden. Sie halten die Lehre, daß sie selbst von Satan, dem Teufel, und von seinen Dämonen unsichtbar gelenkt werden, für unglaubwürdig. Sie glauben nicht, daß sie ihre politische Macht von dem unsichtbaren Herrscher, dem Teufel, empfangen haben und daß der Souveräne Herr Jehova es nur zugelassen hat, daß sie all die vergangenen Jahrhunderte die Erde regieren konnten. Sie erkennen die bedeutsame Tatsache nicht an, daß die Zeiten der Nationen im Jahre 1914 u. Z. geendet haben. Daher sind sie auch nicht bereit, ihre politische Macht und das Recht der Ausübung der Staatsgewalt einem Gott abzutreten, an den sie nicht glauben. Alle, die auf der Erde wohnen, müssen mit dieser Anschauung konform gehen. Wer das nicht tut, wer eine abweichende Meinung hat, muß beseitigt oder von der Erde vertilgt werden. In den Augen der politischen Mächte, die Babylon die Große beseitigten, werden Jehovas Zeugen, die dann immer noch am Leben sind, solche Nonkonformisten sein.
40. Warum werden Jehovas Zeugen auch dann keine Kompromisse schließen und mit der Welt nicht konform gehen?
40 Jehovas christliche Zeugen werden in dieser kritischen Zeit nicht mit der allgemeinen Anschauung konform gehen, weil sie Jehova, den höchsten Gott, als unumschränkten Herrscher des Universums anerkennen. Ihm, dem Schöpfer, gehören die Erde und die Himmel. Er, der das Recht hat, einen König einzusetzen, der ihm beliebt, hat seinen auferstandenen Sohn, Jesus Christus, dazu bestimmt, zum Wohle der Menschheit, die er durch sein Opfer losgekauft hat, tausend Jahre über die Erde zu regieren. Die Zeit für diese Tausendjahrherrschaft Christi ist nun nahe, und Jehovas Zeugen erwarten sie, weil sie glauben, was in der Heiligen Schrift darüber geschrieben steht. Unter keinen Umständen werden sie sich von dieser theokratischen Regierung lossagen, die sie in der „Zeit des Endes“ als Gesandte oder Boten auf der Erde vertreten haben. Als das waren sie kein „Teil der Welt“, und nun lassen sie sich nicht dazu zwingen, ein Teil der Welt zu werden, die jetzt vor Har-Magedon steht, wo die Streitfrage der universellen Souveränität endgültig entschieden werden wird.
41. (a) Wie werden die materialistischgesinnten politischen Mächte auf die Haltung der christlichen Zeugen Jehovas dann reagieren? (b) Zu welchem Schluß werden sie kommen, wie das die Prophezeiung über Gog vom Lande Magog erkennen läßt?
41 Da die christlichen Zeugen Jehovas die Auffassung, daß die Erde von Menschen regiert werden sollte, nicht teilen, sind sie den materialistischgesinnten politischen Mächten im Wege. Daher sind diese fest entschlossen, sie zu beseitigen. Worauf kann sich schließlich diese kleine Gruppe von christlichen Zeugen Jehovas schon stützen außer auf die Bibel, die doch lediglich ein von Menschen geschriebenes Buch ist? Haben sie denn eine Armee? Haben sie Waffen, mit denen sie für ihren Gott und ihren messianischen König kämpfen könnten? Da die politischen Mächte ähnlich denken wie der in Hesekiels Prophezeiung erwähnte Gog vom Lande Magog, werden sie zu dem Schluß kommen, daß Jehovas Zeugen, die weder bewaffnet sind noch politische Macht besitzen, völlig ohne Schutz und Hilfe seien (Hesekiel 38:10-12). Vom materialistischen Standpunkt aus gesehen, scheint es ein leichtes zu sein, sie zu vernichten, ihr geistiges Paradies zu zerstören, ihnen die Möglichkeit zu rauben, sich als Vertreter des „Königreiches der Himmel“ zu bekennen.
42. Wem gilt der Angriff der in den UN vereinigten Staaten auf Jehovas Zeugen in Wirklichkeit?
42 Auf zum Angriff, ihr Mitglieder der Weltorganisation zur Erhaltung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit! Vorwärts! Aber nicht gegen die noch lebenden Zeugen des Souveränen Herrn Jehova, sondern gegen ihren himmlischen Führer, Jesus Christus, der ein für allemal als „Lamm Gottes“ dargebracht worden ist. Denn über die politischen Mächte, die ihre irdische „Macht und Gewalt“ der Weltorganisation zur Beherrschung der Menschheit gegeben haben, steht geschrieben: „Diese werden mit dem Lamm kämpfen, doch wird das Lamm sie besiegen, weil er Herr der Herren und König der Könige ist. Auch die mit ihm Berufenen und Auserwählten und Treuen werden das tun“ (Offenbarung 17:13, 14).
43, 44. (a) An welche Berichte werden sich Jehovas Diener angesichts dieses Angriffs dann erinnern müssen? (b) Inwiefern könnte der 27. Psalm sie ermuntern?
43 Durch diese prophetischen Worte bringt Jehova Gott sein Vertrauen zur Treue seiner christlichen Zeugen zum Ausdruck, die er für diesen erhabenen Augenblick ihres Daseins auf der Erde am Leben erhält. Durch den weltweiten Angriff — ganz gleich, wie er geführt werden oder wie er erfolgen wird — werden Glauben und Hingabe des gesalbten Überrestes und der mit ihm verbundenen loyalen Glieder der „großen Volksmenge“ auf die Probe gestellt werden. Sie werden an biblische Begebenheiten denken müssen, bei denen Gott, der Allmächtige, zuließ, daß sein scheinbar hilfloses Volk von Feinden angegriffen wurde, die in großer Menge kamen, die dann aber von Gott bei ihrem Angriff vernichtend geschlagen wurden. Sie werden gut tun, sich die Worte des Königs David in Erinnerung zu rufen:
44 „Jehova ist mein Licht und meine Rettung. Vor wem soll ich mich fürchten? Jehova ist die Feste meines Lebens. Vor wem soll ich erschrecken? Als die Übeltäter wider mich herankamen, um mein Fleisch zu fressen, sie, die persönlich meine Widersacher und meine Feinde sind — sie selbst strauchelten und fielen. Wenn auch ein Heerlager gegen mich das Zelt aufschlagen sollte, wird sich mein Herz nicht fürchten. Wenn sich auch Krieg gegen mich erheben sollte, selbst dann werde ich vertrauensvoll sein. Eines habe ich von Jehova erbeten — danach werde ich suchen: daß ich im Hause Jehovas wohnen möge alle Tage meines Lebens, um anzuschauen die Lieblichkeit Jehovas und mit Wertschätzung seinen Tempel zu betrachten. Denn er wird mich in seiner Hütte bergen am Tage des Unglücks; er wird mich am geheimen Ort seines Zeltes verbergen; hoch auf einen Felsen wird er mich setzen. Und nun wird mein Haupt hoch über meinen Feinden sein, die ringsum sind; und ich will in seinem Zelt Opfer des Jubelschalls opfern; ich will Jehova singen und Melodien spielen“ (Psalm 27:1-6).
45. Welche Gründe haben die ruchlosen Nationen dem Souverän des Universums für ihre Vernichtung geliefert?
45 Die heiligen Himmel und alle Heiligen auf der Erde verfolgen gespannt, was sich nun abspielt. Die Nationen der Erde machen jetzt durch ihr trotziges und herausforderndes Verhalten gegenüber der universellen Souveränität Gottes, des Höchsten, des Schöpfers Himmels und der Erde, das Maß voll. Nun wird der Souverän des Universums entscheiden, wessen Standpunkt der richtige ist: derjenige seiner christlichen Zeugen auf der Erde oder derjenige der aus sterblichen Menschen bestehenden Nationen, die sich selbst verherrlichen. Die Nationen haben nicht nur ‘die Erde verderbt’, indem sie sie verschmutzt und sich nicht um die Gesetze des Schöpfers gekümmert haben, sondern sie sind nun auch im Begriff, sein „Volk zum besonderen Besitz“ — den gesalbten Überrest des geistigen Israel — sowie die „große Volksmenge“ — die gottesfürchtigen Personen, die diesem „Volk zum besonderen Besitz“ Gutes tun — zu vernichten (Offenbarung 11:18; 1. Petrus 2:9). Hat der Souverän des Universums nicht genügend Gründe, die ruchlosen Nationen zu vernichten? Ganz bestimmt.
46. (a) Was zeigt, daß die Nationen sich geweigert haben, den in Psalm 2:10-12 aufgezeichneten inspirierten Rat anzunehmen? (b) Wofür ist gemäß Psalm 2:5-9 deshalb nun die Zeit gekommen?
46 Seit dem Jahre 1914 oder in der ganzen Zeit, in der die „gute Botschaft vom Königreich“ zu einem Zeugnis verkündigt worden ist, haben sich die Nationen hartnäckig geweigert, folgenden inspirierten Rat anzunehmen: „Und nun, o Könige, handelt nach Einsicht; laßt euch zurechtweisen, o Richter der Erde. Dient Jehova mit Furcht, und frohlockt mit Zittern. Küßt den Sohn [den Messias], daß Er [Jehova] nicht in Zorn gerate und ihr nicht umkommt von dem Wege, denn leicht entbrennt sein Zorn“ (Psalm 2:7, 10-12). Die Nationen haben sich beharrlich geweigert, den König zu küssen, von dem Jehova überall bekanntmachen ließ, daß er sein einziggezeugter Sohn sei; und die Nationen haben nichts getan, um sein Antlitz zu besänftigen oder ihn versöhnlich zu stimmen. Sie haben sich geweigert, ihm ihr Recht, über das von ihnen beanspruchte Gebiet Regierungsgewalt auszuüben, abzutreten. Gemäß Gottes Zeitplan hat die Stunde für die Nationen geschlagen, in der Gott in seinem Zorn ‘zu ihnen reden und sie in der Glut seines Mißfallens in Bestürzung versetzen wird’. Die Herrschaft des „eisernen Zepters“ kann beginnen! Der von Jehova eingesetzte königliche Sohn kann die Nationen nun zerbrechen, er kann sie wie ein irdenes Töpfergefäß zerschmettern (Psalm 2:5-9). Der Sohn Gottes kann also jetzt sogleich mit dem eisernen Zepter gegen die feindlichen Streitkräfte vorgehen.
47. (a) Wer gibt dem himmlische Heer in Har-Magedon das Signal zum Angriff? (b) Womit kann das Kampffeld gemäß dem Bericht in der Offenbarung am Tag der Schlacht verglichen werden?
47 Wie König David, der in der Talebene bei Gibeon wartete, bis Jehova ihm das Signal zum Angriff gab, so hat Jehovas kriegführender König, der „alle Nationen mit eisernem Stabe hüten“ soll, auf das Signal von seinem himmlischen Oberbefehlshaber gewartet (Offenbarung 12:5). Siehe, das Signal! Sofort gibt der königliche Feldmarschall seinem weißen Kriegspferd die Sporen und führt sein himmlisches Heer auf weißen Kriegspferden zum siegreichen Angriff gegen die vereinigten Feinde, die sich auf dem Kampffeld von Har-Magedon in Schlachtordnung aufgestellt haben. Möge er mit den feindlichen Königen und deren Armeen und Anhängern verfahren, wie man mit geernteten Trauben verfährt, die zum Keltern bestimmt sind! Das Kampffeld von Har-Magedon soll einer Weinkelter gleichen. Dort trete der König der Könige die „Weinkelter des grimmigen Zornes Gottes, des Allmächtigen“! Das Blut dieser „Trauben“ soll in der Weinkelter immer höher steigen, ja „bis an die Zäume der Pferde“ (Offenbarung 19:11-16; 14:18-20). Möge sich der lange zurückgehaltene grimmige Zorn Gottes, des Allmächtigen, restlos über sie ergießen, so daß es nicht erforderlich wird, eine solche Bedrängnis der Nationen ein zweites Mal herbeizuführen! (Nahum 1:6-9).
48. Mit welchen Worten wird das, was dann geschieht, in Jesaja 34:1-6 beschrieben?
48 Bestimmt sollten jetzt Himmel und Erde aufhorchen: „Denn Jehova hat heftigen Zorn wider alle Nationen und Grimm wider all ihr Heer. Er wird sie bestimmt der Vernichtung weihen; er muß sie der Schlachtung hingeben. Und ihre Erschlagenen werden hingeworfen werden; und was ihre Leichname betrifft, ihr Gestank wird aufsteigen; und die Berge sollen zerfließen wegen ihres Blutes. Und alle vom Heer der Himmel sollen verwesen. Und die Himmel sollen zusammengerollt werden gleichwie eine Buchrolle; und ihr Heer wird ganz wegschrumpfen, gleichwie das Laub vom Weinstock abschrumpft und wie eine geschrumpfte Feige vom Feigenbaum. ,Denn in den Himmeln wird mein Schwert gewißlich getränkt werden. Siehe! Auf Edom wird es herniederfahren und zum Gericht auf das von mir der Vernichtung geweihte Volk. Jehova hat ein Schwert; es soll voll Blut werden‘ “ (Jesaja 34:1-6). Diese prophetischen Worte ließ Jehova nicht grundlos, nur aus Spaß, niederschreiben. Die Zeit, da sie sich erfüllen werden, rückt näher. Das alte System der Dinge muß beseitigt werden.
49. Vor welch dringender Entscheidung steht jetzt jeder von uns?
49 Werden wir ebenfalls unser Leben aushauchen müssen, wenn das alte System der Dinge beseitigt werden wird? Entscheiden wir uns dafür, zusammen mit den politischen Herrschern, deren Armeen und Anhängern an dem „Tag“, an dem Jehova Gott durch seinen kriegführenden Sohn Jesus Christus sein richterliches Schwert schwingen und alle seine Feinde auf der Erde hinrichten wird, ebenfalls hingerichtet zu werden? Die Zeit, die uns noch verbleibt, um eine Entscheidung zu treffen, die Leben oder Tod für uns bedeuten wird, wenn der Souveräne Herr Jehova mit dem alten System der Dinge abrechnet, muß sehr kurz sein. Ob wir am Leben bleiben oder ob wir als zum Tode verurteilte Weltmenschen hingerichtet werden, wird davon abhängen, welche Seite wir heute wählen. Es ist jetzt höchste Zeit, die Frage zu entscheiden: Auf welcher Seite werde ich sein, wenn die Weltbedrängnis ihren furchterregenden Höhepunkt erreicht? Möge jeder von uns Weisheit und gesunden Menschenverstand bekunden, indem er sich für das Leben in Gottes neuem System der Dinge entschließt!