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Mein Lebensziel verfolgendDer Wachtturm 1960 | 1. Juni
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Probleme zu lösen, Berichte auszustellen, Literatur zu versenden, Flugzettel zu drucken, neue Missionarheime einzurichten, größere Versammlungen zu veranstalten und auch persönlich in Verbindung mit der Ortsversammlung zu predigen.
Welch große Freude hatte ich dann, den großen internationalen Kongreß im Jahre 1958 zu besuchen und wieder einmal meine alten Freunde und Verwandten aufzusuchen. Als meine Ferien zu Ende waren, war ich auch bereit, zu meiner Arbeit nach Bolivien zurückzukehren. Ich liebe die Arbeit hier unter diesen geistig hungernden Menschen.
Eine besondere Freude war es, beim Kongreß viele Brüder zu sehen, die Pläne machten, dort zu dienen, wo Hilfe dringend not tut, und mit jungen Leuten zu sprechen, die daran dachten, den Vollzeitdienst zu ihrem Lebensziel zu machen. Wenn sie einem solchen Lauf folgen, werden sie es niemals bereuen. Wenn ich daran denke, was ich getan habe und was ich hätte tun können, wenn ich ein anderes Ziel verfolgt hätte, bin ich überzeugt, daß ich dem einzigen lohnenden Ziele zugestrebt bin. Könnte ich mein Leben nochmals leben, so würde ich keine andere Laufbahn einschlagen.
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1960 | 1. Juni
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Fragen von Lesern
● Jedes Jahr erhält die Gesellschaft einige Anfragen über die verschiedenen Arten, wie man das Abendmahl des Herrn betrachtet. Hier folgt die Antwort darauf:
Die Feier zum Andenken an den Tod unseres Herrn ist ein froher und gleichzeitig ernster Anlaß. Sie verdient eine gewissenhafte Beachtung aller ihrer Einzelheiten, besonders von seiten der Versammlungsaufseher, denn wir können gewiß sein, daß auch Jesus sorgfältig alle Erfordernisse bezüglich des Passahs beachtete.
Das Brot, das gebraucht wird, muß ungesäuert sein. Die Tatsache, daß es ungesäuert ist, veranschaulicht die Sündlosigkeit Jesu. Sein Leib war vollkommen und vollständig, und nichts mußte ihm beigefügt werden. Ebenso sollte beim Herstellen ungesäuerten Brotes auch nicht etwa Salz oder Fett hinzugefügt werden. Wenn man etwas beifügen würde, um seinen Geschmack zu verbessern, so würde man beim Essen des Brotes von dem Gedanken abgelenkt, daß es das „Brot des Elendes“ oder der „Trübsal“ (Al) ist. — 5. Mose 16:3; 1. Kor. 5:6-8.
Es mag sein, daß jüdische Matzen diesen Anforderungen entsprechen, vielleicht aber auch nicht, je nachdem, wie sie gemacht werden. Vielleicht ist es notwendig, daß ihr euer ungesäuertes Brot selbst backt, wie das alljährlich im Bethel Brooklyn getan wird. Der Bruder, der es backt, benutzt dabei folgendes Rezept: Eine Tasse (Vollweizen-) Mehl, vermischt mit zweieinviertel Tassen Wasser. Schlage es in einer Schüssel gründlich und gieße dann den Teig in eine mäßig heiße Stielpfanne, als ob du Pfannkuchen backen wolltest, und backe es auf beiden Seiten. Nachdem die Masse fest geworden ist, lege sie auf ein Backblech und backe sie bei einer Hitze von ca. 163 Grad Celsius, bis sie knusperig ist.
Was nun den Wein betrifft, sollte es vor allem vergorener Wein sein. Jesus gebrauchte ohne Zweifel vergorenen Wein und nicht Traubensaft. Traubensaft bewirkt nicht, daß alte Weinschläuche bersten. Tatsächlich, nur weil sich Jesus keine Gewissensbisse daraus machte, Wein zu trinken, beschuldigten ihn seine Feinde, er sei „einer, der dem Weintrinken ergeben ist“. Außerdem bleibt Traubensaft von der Zeit der Traubenernte im Herbst an nicht unvergoren bis zur Passahzeit im Frühjahr, in der Jesus die Feier zum Gedächtnis an seinen Tod einsetzte. Das Zeugnis der jüdischen Geschichte bestätigt, daß beim Passah vergorener Wein gebraucht wurde. — Matth. 9:17; 11:19, NW.
Auch muß es roter Wein sein. Nur der rote Wein ist ein passendes Sinnbild für Blut; er sollte „der Traube Blut“ sein. So wie das Blut Jesu, das völlig hinreichend war und an sich genügte und keiner Beifügung bedurfte, sollte die „Frucht des Weinstocks“ sein, die zu seiner Veranschaulichung gebraucht wird. Wein sollte daher ungesüßt verwendet werden. Die meisten jüdischen Passahweine sind sehr gesüßt und somit für das Symbol unpassend. Auch sollte er nicht dadurch verstärkt werden, daß man ihm z. B. Branntwein beifügt, um seinen Alkoholgehalt zu steigern, wie dies im Falle des Portweines geschieht. Ebenso sollten weder Kräuter noch Gewürze beigefügt werden, wie dies bei den Wermuthweinen und anderen ähnlichen Weinarten, wie z. B. Dubonnet, getan wird. Selbstgemachter, ungesüßter roter Wein ist annehmbar, ebenfalls Burgunder, Chianti, Bordeaux, um nur die gewöhnlicheren Sorten Rotweine zu nennen, oder ein einheimischer, naturreiner, ungesüßter Rotwein. — 5. Mose 32:14.
Die Symbole sollten zur Hand sein und jedem Anwesenden gereicht werden, auch wenn es als gewiß erscheinen mag, daß niemand sich als ein Glied des Überrests bekennt. Jeder sollte durch das Genießen oder Nichtgenießen der Symbole, wenn sie ihm gereicht werden, dartun, welches seine feste Überzeugung
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