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Fragen von LesernDer Wachtturm 1971 | 1. August
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Fragen von Lesern
● Warum wies Jesus seine Nachfolger an, wie es in Apostelgeschichte 1:8 berichtet wird, in Samaria zu predigen, da er ihnen doch früher (Matth. 10:5, 6) gesagt hatte, sie sollten den Samaritern nicht predigen? — D. R., Neuseeland.
Als Jesus seine zwölf Apostel auf eine begrenzte Predigttour aussandte, sagte er zu ihnen: „Begebt euch nicht auf die Straße der Nationen, und tretet nicht in eine samaritische Stadt ein, sondern geht statt dessen immer wieder zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.“ (Matth. 10:5, 6) Die Tatsache, daß Jesus nicht jede Predigttätigkeit unter den Samaritern verbot, kann aus seinen eigenen Worten und Taten ersehen werden. In einem seiner Gleichnisse zeigte er, daß die Juden die Samariter als Nächste betrachten sollten. (Luk. 10:29-37) Einst heilte Christus zehn Männer, von denen einer ein Samariter war, und Jesus lobte ihn, weil er von den zehn der einzige war, der Dankbarkeit zum Ausdruck brachte. (Luk. 17:11-19) Jesus predigte auch einer samaritischen Frau am Brunnen von Sychar und später auch anderen in jener samaritischen Stadt. — Joh. 4:4-43.
Somit muß Jesu Anweisung in Matthäus 10:5, 6 als eine Einschränkung verstanden werden, die besonders zu jener Zeit und bei jenem Anlaß Geltung hatte. In Anbetracht dessen, was Jesus über ‘die verlorenen Schafe des Hauses Israel’ sagte, scheint klar zu sein, daß er die Wichtigkeit hervorhob, die Botschaft zuerst den Juden zu bringen und ihnen die erste Gelegenheit zu geben. Somit sollten die Apostel auf ihrer Predigttour ihre Tätigkeit auf die Juden konzentrieren und zu dieser Zeit nicht versuchen, allen Völkern und Nationen zu predigen. Bestimmt hatten die sechs Jüngerpaare während ihrer verhältnismäßig kurzen Tour mehr als genug zu tun, auch wenn ihr Gebiet auf die Städte und Dörfer der Juden beschränkt war. — Mark. 6:7.
Die Sachlage war ganz anders, als Jesus die Worte sprach, die in Apostelgeschichte 1:8 aufgeschrieben sind. Er gab in der Tat seinen Nachfolgern zum Abschied einige Anweisungen, die das weltweite Predigtwerk anzeigten, das zu vollbringen wäre. Kurz bevor er zum Himmel auffuhr, sprach er: „Ihr werdet Zeugen von mir sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis zum entferntesten Teil der Erde.“ Und gerade dies geschah. Wegen der Verfolgung wurden die christlichen Jünger zerstreut, und demzufolge wurde ihre Botschaft in Samaria gepredigt. — Apg. 8:1-17.
Es könnte bemerkt werden, daß diese Predigttätigkeit unter den Samaritern, die zur Folge hatte, daß viele Samariter getauft wurden und heiligen Geist empfingen, vor 36 u. Z. vor sich ging, als unbeschnittene Heiden (Nichtjuden) zum erstenmal als Gläubige angenommen wurden. (Apg. 10:34-48) Dies geschah augenscheinlich aus dem Grunde, weil die Samariter in religiöser Hinsicht mit den Juden viel mehr Gemeinsames hatten als die Heiden. Die Samariter nahmen die ersten fünf Bücher der Bibel (gemäß dem „samaritanischen Pentateuch“) an, und somit schauten sie dem Kommen eines Propheten entgegen, der größer wäre als Moses. (5. Mose 18:18, 19; Joh. 4:25) Und obwohl ihre Form der Anbetung in mancher Hinsicht vom Judaismus verschieden war, so behaupteten sie doch, den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs anzubeten und das Gesetz Mose zu beobachten, das Erfordernis der Beschneidung eingeschlossen. Somit gehörten sie zu einer ganz anderen Klasse als die unbeschnittenen Heiden.
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BekanntmachungenDer Wachtturm 1971 | 1. August
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Bekanntmachungen
WARUM WERDEN WIR ALT UND STERBEN WIR?
Wenn du noch jung bist, dann hast du über diese Frage wahrscheinlich noch nicht oft nachgedacht. Hast du aber das letzte Viertel deines Lebens bereits erreicht, dann magst du dir schon öfter darüber Gedanken gemacht haben. Die Lebensdauer, die dir in jungen Jahren endlos vorgekommen sein mag, scheint nun auf einmal sehr begrenzt zu sein. Je näher dieses Ende kommt, desto langsamer wirst du in körperlicher und geistiger Hinsicht. Wenn man sein ganzes Leben hindurch verhältnismäßig gesund gewesen ist und immer gearbeitet hat, dann wird man mit den Behinderungen, die das Alter mit sich bringt, nicht so leicht fertig. Warum müssen wir alt werden? Warum müssen wir sterben? Können wir hoffen, daß es jemals anders wird? Auf diese Fragen gibt es eine befriedigende Antwort, und es besteht Hoffnung, daß es einmal anders wird. Die Antwort auf diese Fragen sind in dem in Taschenformat und festem Einband erschienenen Buch Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt zu finden. Der Beitrag für dieses Buch beträgt nur 1 DM (Österreich 7,50 öS; Luxemburg 13 lfrs).
„WACHTTURM“-STUDIEN FÜR DIE WOCHE VOM
5. September: Jehova Gott und Jesus Christus erkennen und das, was sie für uns getan haben, wertschätzen, ¶ 1—20, ferner: Das Lösegeld, ein wunderbarer Beweis von Liebe und Gerechtigkeit, ¶ 1—8. Seite 457. Lieder: Nr. 72, 23.
12. September: Das Lösegeld, ein wunderbarer Beweis von Liebe und Gerechtigkeit, ¶ 9—36. Seite 463. Lieder: 118, 83.
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