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„Was immer du sonst erwirbst, erwirb Verständnis“Der Wachtturm 1950 | 1. Juli
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30 Wenn wir dieses Verständnis erwerben, werden wir völlig inne, dass die Jünger Jesu den weisen Weg einschlugen. Froh nahmen sie ihren Auftrag entgegen. Sie erkannten, dass allein der Herr ihre Schritte lenken konnte, und sie waren bereit, diese Leitung anzunehmen und sich nicht auf ihren eigenen Verstand zu verlassen. — Spr. 3:5, 6.
FÜR WEN WIR ARBEITEN
31. Für wen arbeiteten sie? Und wie war für sie gesorgt?
31 Nun betrachte man die Schlussfolgerung des Herrn bei seinem Rate: „Der Arbeiter ist seiner Nahrung wert.“ Für wen arbeiteten diese Jünger? Arbeiteten sie für einen menschlichen Führer, etwa den grossen Jesus von Nazareth? Arbeiteten sie für die Menschen guten Willens, die sie besuchten und denen sie dienten? Nein, sie waren Diener Gottes, des Allmächtigen, ihres Vaters im Himmel. Und er war es, der ihnen Nahrung zugesichert hatte. Daher hätte jede Ansammlung irdischer Güter gezeigt, dass es ihnen an dem genügenden Glauben gebrach, Jehova bis zu allerletzt zu vertrauen. Die Jünger liessen sich nicht so behindern; sie vertrauten auf Jehova. Sie gründeten ihren Glauben auf Verständnis und handelten danach und wurden belohnt. Gleichwie David bezeugten sie durch den Lauf ihres Lebens: „Ich war jung und bin auch alt geworden, und nie sah ich den Gerechten verlassen, noch seinen Samen nach Brot gehen.“ — Ps. 37:25.
32. Welchen Glauben benötigten sie? Wer muss ihn sonst noch haben?
32 Im Falle Jesu und seiner Jünger handelte es sich nicht darum, unfähig zu sein, diese irdischen Vorteile zu erlangen. Jesus hätte sie alle haben können; er besass Fähigkeiten wie kein anderer Mensch, der auf dieser Erde gewandelt hat. Aber nicht an solchem hatte er seine Freude. Er besass den Glauben, der sich auf das Verständnis stützt, dass sein Vater, wenn er in den Dienst des Herrn ginge, für genügend Speise, für den nötigen Schlaf und für genügend Kleidung sorgen würde. Dasselbe gilt für seine Jünger. Die Möglichkeit eines Fehlschlages bestand nicht, weil der allmächtige Gott des Universums es war, der diese Dinge garantierte. Dies war weder ein vereinzelter Fall noch etwas, was sich nur auf jene besondere Zeit bezogen hätte. Es war eine bestimmte Taktik, welcher damals wie jetzt zu folgen der Herr für sich und seine Jünger festlegte, wenn sie zum Königreich gelangen wollten. Später, als er die Siebzig aussandte, gab er ihnen ähnliche Anweisungen: „Nach diesem aber bestellte der Herr auch siebzig andere und sandte sie zu je zwei vor seinem Angesicht her in jede Stadt und jeden Ort, wohin er selbst kommen wollte. Er sprach aber zu ihnen: Die Ernte zwar ist gross, der Arbeiter aber sind wenige. Bittet nun den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussende in seine Ernte. Gehet hin! Siehe, ich sende euch wie Lämmer inmitten von Wölfen. Traget weder Börse noch Tasche noch Sandalen, und grüsset niemand auf dem Wege (lasst euch unterwegs mit niemandem in Begrüssungen ein, Menge).“ (Luk. 10:1-4) Der genau gleiche Grundsatz wurde hier befolgt, den er früher den Zwölfen vorgelegt hatte, und derselbe Grundsatz muss heute für die treuen Nachfolger des Herrn Jesus Christus gelten.
33. Warum müssen wir ‚die Toten ihre Toten begraben‘ lassen?
33 Eine Veranschaulichung, wie buchstäblich diese Taktik angewandt wird, finden wir in Lukas 9:59, 60. Einer der Jünger Jesu kam zu ihm und sprach: ‚Lass mich zuerst hingehen und meinen Vater begraben.‘ Jesu Rat lautete: ‚Nein, komm her und folge mir. Lass die Toten die Toten begraben; das ist ihre Sache. Daran haben sie Interesse. Du aber hast neue Interessen übernommen, und du kannst dich nicht mit solchen Dingen belasten. Du bist zu einer höheren Berufung berufen, um Gott jetzt zu dienen und an seinem Reiche bis in alle Ewigkeit teilzuhaben.‘
34, 35. Wie also „prüfen“ wir Jehova Gott zu Recht?
34 Wenn wir uns diese Punkte doch nur stets vor Augen halten könnten, so wäre das für uns von unschätzbarem Wert. Das Verständnis, dass unser Gott durch Christus Jesus unsern Herrn für all unsere Bedürfnisse sorgen wird, das Verständnis, dass wir uns in jeder Notlage auf ihn verlassen können, würde uns befähigen, das christliche Leben in seiner Fülle zu erfahren.
35 Um uns zu helfen, dieses Verständnis zu erlangen, lädt uns Jehova durch seinen Propheten ein: „Prüfet mich doch dadurch, spricht Jehova der Heerscharen, ob ich euch nicht die Fenster des Himmels auftun und euch Segen ausgiessen werde bis zum Übermass.“ (Mal. 3:10) Wie können wir Jehova prüfen, wenn wir nicht Schritte unternehmen im Glauben an seine Verheissungen, wenn wir nicht all unsere Zehnten in das Vorratshaus bringen und ihm vertrauen? Wenn wir das tun, wird der Herr sich als treu erweisen und uns befähigen, mit Verständnis zu erkennen, wie wirklich seine Prophezeiungen und wie weise sein Rat ist.
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Der Weg, Verständnis zu erlangenDer Wachtturm 1950 | 1. Juli
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Der Weg, Verständnis zu erlangen
1, 2. Wie erlangte Jesus Verständnis? Wie müssen wir daher ebenso handeln?
JESUS erwarb Verständnis durch ein Studium des Wortes Gottes. Er brachte es nicht als kleines Menschenkind mit zur Welt; er musste das Wort Jehovas studieren. Von Königen steht geschrieben: „Und es soll geschehen, wenn er auf dem Throne seines Königtums sitzt, so soll er sich eine Abschrift dieses Gesetzes in ein Buch schreiben, aus dem, was vor den Priestern, den Leviten, liegt. Und es soll bei ihm sein, und er soll alle Tage seines Lebens darin lesen, auf dass er Jehova, seinen Gott, fürchten lerne, um zu beobachten alle Worte dieses Gesetzes und diese Satzungen, sie zu tun.“ — 5. Mose 17:18, 19.
2 Wenn Studium notwendig war, damit der König Verständnis erlange und Jehova fürchten lerne, wieviel nötiger ist es dann für uns, die Untertanen, sein Gesetz zu studieren und uns fleissig ein Verständnis seiner Vorsätze anzueignen. Das müssen wir tun, wenn wir das Vertrauen erwerben wollen, das sich auf ihn verlässt und uns befähigt, im Hinblick auf die Verheissungen Jehovas im Frieden und mit der
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