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Die Welt besiegen — ohne WaffengewaltDer Wachtturm 1974 | 1. Februar
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zu geben, sagte sich Jesus von Gottes Königreich nicht los (Joh. 18:36, 37).
33. (a) Wieso kann gesagt werden, Jesus habe, als er am Marterpfahl hing, seinen Sieg vollendet, und wie wurde dies nicht ganz drei Tage später bewiesen? (b) Welchen weiteren Sieg wird der verherrlichte Jesus über diese Welt noch erringen?
33 Als Jesus kurz danach auf Golgotha am Marterpfahl hing und seine Hasser vorübergingen und ihn schmähten, machte er sich ihnen nicht gleich und vergalt ihnen nicht Gleiches mit Gleichem. Als Jesus, ungefähr um drei Uhr nachmittags, die Worte sprach: „Es ist vollbracht!“, sein Haupt neigte und verschied, hatte er — ohne Waffengewalt — die Welt besiegt (Joh. 19:30; 1. Petr. 2:22-24). Die Welt hatte ihn, den Menschen Jesus, getötet, aber Jesus starb unbesiegt. Die von Haß erfüllte Welt konnte indessen keine Genugtuung über seinen Tod empfinden. Sie konnte nicht verhindern, daß er den unvergleichlichen Preis für den Sieg über die Welt erhielt. Nicht ganz drei Tage später weckte Gott, der Allmächtige, ihn von den Toten auf, was einem überwältigenden Sieg über den Tod gleichkam, und erhöhte ihn, indem er ihn im Himmel zur Rechten seines Thrones, fern des Einflußbereiches der haßerfüllten Menschen auf der Erde, die lediglich Gottes Fußschemel ist, sitzen ließ (Phil. 2:5-11; 1. Petr. 3:22). Er wird noch einen weiteren Sieg erringen, diesmal im Verein mit seinen heiligen Engeln, die mit ihm in Har-Magedon, dem bevorstehenden „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, kämpfen werden (Offb. 16:14, 16; 19:11-21).
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Teilhaber am Sieg über die WeltDer Wachtturm 1974 | 1. Februar
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Teilhaber am Sieg über die Welt
1. Für wen war der Sieg, den Jesus über die Welt errang, ein Vorbild, und wieso war der betagte Apostel Johannes hierfür ein anschauliches Beispiel?
JESU Sieg über die Welt ohne die Anwendung von Waffengewalt war für seine Jünger ein Vorbild. Seine treuen Apostel des ersten Jahrhunderts u. Z. folgten diesem Beispiel. Obwohl sie jahrzehntelang dem Haß der Welt ausgesetzt waren, blieben sie Gottes messianischem Königreich unverbrüchlich treu und hörten nicht auf, die Botschaft davon weltweit zu predigen. Wenige Jahre bevor jenes Jahrhundert zu Ende ging, schrieb Johannes, der Apostel Christi, der wahrscheinlich als letzter starb, an seine Mitchristen: „Ich, Johannes, euer Bruder und ein Teilhaber mit euch an der Drangsal und am Königreich und am Ausharren in Gemeinschaft mit Jesus, gelangte auf die Insel, die Patmos genannt wird, weil ich über Gott gesprochen und von Jesus Zeugnis abgelegt hatte“ (Offb. 1:9). Wie jene treuen Apostel, so ahmen auch heute, im 20. Jahrhundert, Jesu treue Jünger sein Beispiel nach, um die Welt zu besiegen.
2. Inwiefern ist Jesus auch heute ein Gegenstand des Hasses der Welt, wie das aus seiner Prophezeiung über die Verfolgung seiner Nachfolger hervorgeht?
2 Jesus Christus ist auch heute Gegenstand des Hasses der Welt, obwohl er nicht mehr auf der Erde weilt. Gegen diese Worte mögen die fast eine Milliarde Mitglieder der Kirchen der Christenheit Einspruch erheben, indem sie erklären: „Wir hassen ihn nicht!“ Doch gibt es ein sicheres Kriterium dafür, zu wissen, ob wir Jesus hassen. Jesus äußerte eine Prophezeiung, aus der hervorgeht, was seine Jünger erleiden werden; seine prophetische Warnung an sie lautet: „Ihr werdet um meines Namens willen Gegenstand des Hasses aller Leute sein; wer aber bis zum Ende ausgeharrt haben wird, der wird gerettet werden.“ „Dann wird man euch der Drangsal überliefern und wird euch töten, und ihr werdet um meines Namens willen Gegenstand des Hasses aller Nationen sein“ (Matth. 10:22; 24:9). Wer die Jünger Christi haßt um seines Namens willen, der haßt natürlich auch Christus selbst.
3. Welchen Sieg muß man ebenfalls erringen, um ein wahrer Jünger Jesu zu bleiben, und womit wird man belohnt?
3 Die harte Wahrheit bleibt bestehen: Die wahren Jünger Jesu Christi werden wie er von der Welt gehaßt und müssen diesen Haß ertragen. Man kann somit nur ein Jünger im wahren Sinne des Wortes bleiben, wenn man die Welt besiegt, aber nicht durch irgendwelche Gewaltanwendung, sondern wie Jesus ohne Waffengewalt. Für einen Jünger erhebt sich die Frage: Wird die Welt mich besiegen, oder werde ich sie besiegen? Wenn er von der Welt besiegt wird, muß er auch die traurigen Folgen seiner Niederlage tragen. Besiegt er dagegen die Welt, wird Gott ihn mit dem herrlichen Siegespreis belohnen.
4. Was bedeutet es heute nicht, von allen Leuten oder allen Nationen um des Namens Christi willen gehaßt zu werden? Begründe deine Antwort.
4 Was bedeutet es, von allen Leuten oder allen Nationen um des Namens Christi willen gehaßt zu werden? Bedeutet es, von allen Leuten oder allen Nationen gehaßt zu werden, weil man sich als Christ ausgibt? Nein, heute wird man deswegen nicht gehaßt, denn heute gibt es Hunderte von Millionen religiöse Personen, die sich „christlich“ nennen und die bei der übrigen Menschheit angesehen sind und freundschaftliche Beziehungen zu ihr unterhalten. Wer sind diese sogenannten Christen, die in einem freundschaftlichen Verhältnis zur Welt stehen und von ihr nicht gehaßt werden? Es ist einwandfrei erwiesen, daß es die Mitglieder der Religionsgemeinschaften der Christenheit sind. Oder werden sie als Klasse etwa verfolgt? Sind sie als Klasse verboten, oder werden sie geächtet oder in den Untergrund gedrängt? Sie bekämpfen sich zwar auch, aber nicht, weil sie den Namen Christi tragen, sondern weil sie verschiedenen Religionsgemeinschaften der Christenheit angehören. Dabei geht es um die Frage, welcher religiösen Obrigkeit sie sich unterstellen wollen.
5. Was meinte Jesus also mit dem Ausdruck „um meines Namens willen“?
5 Die von Jesus geäußerten Worte, daß seine Jünger ‘um seines Namens willen’ gehaßt würden, bedeuten, daß sie gehaßt werden, weil sie ihm anhängen, ihm, dem von Jehova Gott eingesetzten messianischen König. Sie bedeuten, daß seine Jünger gehaßt werden, weil sie ihn als den wahren Herrn, ihren himmlischen Herrn, anerkennen, ihm deshalb gehorchen und seinen Geboten den Vorrang vor den Geboten eines irdischen Herrschers geben. Sie bedeuten, mit ungeteilter Hingabe zu der messianischen Regierung zu halten, die er vertritt, und sich nicht in die Angelegenheiten einer von Menschen geschaffenen Regierung auf der Erde zu mischen. Sie bedeuten, daß man sich als Sklave Jesu Christi betrachtet und entsprechend handelt, als ein Sklave, der nicht sich selbst gehört, sondern Jesus Christus, der ihn mit seinem eigenen Blut erkauft hat. Sie bedeuten auch, ein Zeuge Jehovas, des Urhebers des messianischen Königtums, zu sein, des Gottes und Vaters Jesu Christi.
6. Was bedeutet es somit, den Namen Christi zu tragen, und was dürfen wir nicht tun, wenn wir uns des Namens Christi würdig erweisen möchten?
6 Den Namen Christi zu tragen bedeutet somit weit mehr, als nur ein anständiges Leben zu führen. Man muß auch bekunden, daß man nicht zu dem weltweiten System der Dinge gehört, von dem die Christenheit der bedeutendste und einflußreichste Teil ist, sondern für Gottes saubere, neue Ordnung ist, die er den Bewohnern der Erde in Aussicht gestellt hat. Man ist dann in diesem vergehenden weltlichen System der Dinge nur ein Fremdling, ein zeitweilig Ansässiger (1. Petr. 2:11). Einem wahren Christen ist es also unmöglich, mit den Menschen der Welt eins zu sein, so zu handeln wie sie, indem er seine Gefühle durch das in der Welt übliche überspitzte Nationalbewußtsein, den Nationalismus, aufpeitschen und beherrschen ließe. Zu nationalistischgesinnten Juden sagte Jesus von sich: „Ihr seid von den unteren Bereichen; ich bin von den oberen Bereichen. Ihr seid von dieser Welt; ich bin nicht von dieser Welt“ (Joh. 8:23). Jesus machte sich somit nicht zu einem Teil dieser Welt, die selbstsüchtige Ziele verfolgt. Seine Jünger, die sich seines Namens würdig erweisen möchten, dürfen ebenfalls kein Teil dieser Welt sein (Joh. 17:14, 16).
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