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Ausharren durch Glauben an JehovaDer Wachtturm 1982 | 15. November
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Nach acht Jahren erlebte ich einen weiteren großen Wechsel. Im Jahre 1955 wurde ich zur 26. Klasse der Gileadschule eingeladen. In dieser Klasse war auch eine Pionierschwester (eine Vollzeitevangelistin) namens Sydney Lee Brewer aus Kanada. Nach Abschluß der Schule reiste ich nicht allein ab, sondern Sydney und ich heirateten auf dem Weg zu unserem neuen Tätigkeitsfeld: Wir sollten Versammlungen in der Gegend von Chicago besuchen und ermuntern. Das war am 18. Februar 1956. Tatsächlich verbrachten wir unsere Flitterwochen damit, den Versammlungen zu dienen. Sydney arbeitet immer noch als treue Gefährtin an meiner Seite. Ihre fleißigen Bemühungen sind vielen eine Quelle der Ermunterung gewesen.
Nach etwa 30 Jahren im Reisedienst erhielt ich im Herbst 1977 vom Hauptbüro einen Brief, in dem ich eingeladen wurde, als Glied der leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas zu dienen. Und so kehrte ich in mein gutes altes Heim zurück — in das Brooklyner Bethel. Einen kleinen Anteil an der Tätigkeit der leitenden Körperschaft des Volkes Jehovas zu haben ist ein unvorstellbares Vorrecht und eine große Ehre.
Was soll ich sagen, wenn ich nun nach etwa 60 Jahren im Dienste Jehovas zurückblicke? Ich habe gesehen, wie Jehovas Zeugen von wenigen Tausend im Jahre 1923 auf über 2 000 000 im Jahre 1982 angewachsen sind. Ich habe erlebt, wie Gegner vergeblich versucht haben, das Predigtwerk aufzuhalten. Ich habe das Vorrecht genossen, mit Tausenden von Zeugen Jehovas in den Vereinigten Staaten und in anderen Ländern zusammenzutreffen und mit ihnen Gemeinschaft zu pflegen. Obwohl ich einige aufregende Erlebnisse hatte, haben mir mein Glaube an Jehova und meine Entschlossenheit, in seinem Dienst auszuharren, geholfen, sie zu überstehen.
Ich empfinde wie einst König David, der sich bewogen fühlte, Jehova zu lobpreisen, weil er für ihn wie ein liebevoller Hirte gewesen war (Psalm 23). Wie David hat es auch mir an nichts gemangelt. Jehova hat in all diesen Jahren tatsächlich meine Seele getränkt und erquickt. Ich hoffe, im Glauben und in der Liebe zu dem treuen Hirten, Jehova Gott, weiterhin zu wachsen. Ich bete darum, daß er mir die nötige Kraft geben möge, ‘im Hause Jehovas alle Tage meines Lebens’ weiterhin treu auszuharren (Psalm 27:4).
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Der Sperling und die HöllenlehreDer Wachtturm 1982 | 15. November
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Der Sperling und die Höllenlehre
Eines Morgens kam bei einer Zusammenkunft der Mitarbeiter des Hauptbüros der Watchtower Society Matthäus 10:29-31 zur Sprache. Gemäß diesem Text sagte Jesus: „Werden nicht zwei Sperlinge für eine Münze von kleinem Wert verkauft? Doch kein einziger von ihnen wird ohne eures Vaters Wissen zur Erde fallen.“
Der Vorsitzende der Besprechung fragte eine Studentin, die die Wachtturm-Missionarschule besuchte: „Wie kann man diesen Schrifttext verwenden, wenn man mit jemandem über die Höllenlehre spricht?“ Was hättest du darauf geantwortet?
Ohne zu zögern, gab die Studentin sogleich ihre Erklärung. Der Text zeigt das große Interesse unseres himmlischen Vaters an seinen Geschöpfen, auch an den kleinen Sperlingen. Da Gott ein solches Mitgefühl hat, heißt er es gewiß nicht gut, daß Menschen in diesem oder in einem künftigen Leben gequält werden. Als Stütze für ihre Erklärung zitierte sie Hesekiel 18:23: „‚Habe ich denn wirklich Gefallen am Tode eines Bösen‘, ist der Ausspruch des Herrn Jehova, ,und nicht daran, daß er sich von seinen Wegen abwende und tatsächlich am Leben bleibe?‘“ „Wir beten einen Gott der Liebe und des Mitgefühls an“, fügte sie hinzu. „Mögen wir alles in unseren Kräften Stehende tun, um seine Eigenschaften nachzuahmen!“
Der Vorsitzende erwiderte: „Das zeigt bestimmt, daß die Missionarstudenten gut geschult sind!“ Und alle Anwesenden stimmten von Herzen zu.
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