Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1977
„So fahrt denn fort, zuerst das Königreich und Seine Gerechtigkeit zu suchen, und alle diese anderen Dinge werden euch hinzugefügt werden.“ Mit diesen Worten lenkte Christus Jesus, der treue und wahrhaftige Zeuge, nachdrücklich die Aufmerksamkeit auf die große Bedeutung des Königreiches Gottes. Er lehrte die Menschen, um das Kommen des Königreiches Gottes zu beten. Scharen von Menschen beobachteten, wie Jesus in die Städte und Dörfer ging und die gute Botschaft vom Königreich predigte. Jesus forderte seine Jünger auf, ebenfalls christliche Zeugen Jehovas zu sein, und gebot ihnen, sich genau wie er unter die Menschen zu begeben, ihnen zu predigen und zu sagen: „Das Königreich der Himmel hat sich genaht“ (Matth. 6:10, 33; 9:35; 10:7).
Nicht nur für die Nachfolger Jesu Christi, die im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung lebten, sondern für alle, die seither als Nachfolger Christi christliche Zeugen Jehovas geworden sind, gilt das Gebot, die gute Botschaft vom Königreich zu predigen. Auch diejenigen, die heute, am Abschluß des Systems der Dinge, leben, halten sich treu an die Worte Jesu: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen“ (Matth. 24:14).
Da das Königreich eine so wichtige Rolle in Gottes großartigem Vorhaben mit dem Universum spielt, erging im Jahre 1922 anläßlich eines internationalen Kongresses der Zeugen Jehovas in Cedar Point (Ohio) ein aufrüttelnder Ruf zur Tätigkeit: „Verkündet, verkündet, verkündet den König und sein Königreich!“ Das ist seitdem offensichtlich in immer größerem Ausmaß geschehen. Obwohl damals, in den 1920er Jahren, auf der ganzen Erde nicht einmal 50 000 Zeugen Jehovas die gute Botschaft vom Königreich verkündigten, forderten sie voller Glauben und im Vertrauen zu Jehova Gott andere auf, sich mit ihnen an diesem Werk zu beteiligen. In dem soeben zu Ende gegangenen Dienstjahr 1976 hat eine große Schar von 2 248 390 Zeugen Jehovas über ihre Beteiligung am christlichen Königreichswerk berichtet, das mit dem Segen Jehovas getan wurde. Viele Neue nahmen das Werk auf; 196 656 Personen gaben sich im vergangenen Jahr Jehova hin und ließen sich taufen. Das Werk wurde in 210 Ländern und Inselgebieten des Meeres durchgeführt. Dies ist ein deutlicher Beweis dafür, daß die gute Botschaft jetzt in der ganzen Welt gepredigt wird, allen Nationen zu einem Zeugnis.
Das großartige Königreichspredigtwerk nimmt immer mehr an Bedeutung zu, je näher das Ende dieses Systems der Dinge kommt. Es wird unter allen möglichen Verhältnissen durchgeführt und ruft auch die verschiedensten Reaktionen sowohl bei einzelnen Personen als auch bei ganzen Nationen hervor, wie es Jesus Christus schon in Matthäus, Kapitel 10 voraussagte. Als Jesus seine Jünger bei einer Gelegenheit aussandte, um dieses Werk zu verrichten, sagte er ihnen: „In welche Stadt oder welches Dorf ihr auch hineingeht, da forscht nach, wer es darin verdient, und haltet euch dort auf, bis ihr weggeht. Wenn ihr in das Haus eintretet, so grüßt die Hausgenossen; und wenn das Haus es verdient, so komme der Friede darauf, den ihr ihm wünscht; wenn es ihn aber nicht verdient, so kehre euer Friede auf euch zurück. Wo irgend jemand euch nicht aufnimmt noch auf eure Worte hört, da schüttelt den Staub von euren Füßen, wenn ihr aus jenem Haus oder jener Stadt hinausgeht“ (Matth. 10:11-14). Christen haben den Auftrag, in die Städte und Dörfer und in die Häuser der Menschen zu gehen und die gute Botschaft vom Königreich zu verkündigen. Obwohl diese Tätigkeit ein Zeichen von christlicher Nächstenliebe ist, hat nicht jeder Wertschätzung dafür. In einigen Häusern heißen die Menschen die gute Botschaft des Friedens, die wir ihnen überbringen, willkommen, aber es gibt auch Unwürdige, die nicht zuhören wollen, und wir werden sie nicht dazu zwingen. Es ist in Übereinstimmung mit dem Gebot Jesu, daß diejenigen, die im Besitz der guten Botschaft sind, Hausbesuche machen und die gute Botschaft darbieten, und daher besteht auch kein Grund für sie, entmutigt zu sein, wenn sie sehen, daß viele nicht bereit sind zu hören. Statt dessen freuen sie sich, Personen zu finden, die dennoch zuhören, und sie sind zufrieden in dem Bewußtsein, daß sie das tun, was Christus Jesus seinen Jüngern zu tun gebot. Beteiligst auch du dich am Königreichsdienst?
WIDERSTAND GEGEN DAS KÖNIGREICH
Von Beginn des Christentums an bis heute haben die Verkündiger der guten Botschaft vom Königreich viel Ungemach von Widersachern erlitten, doch das hat sie nicht überrascht. Schon Jesus sagte: „Ihr werdet um meines Namens willen Gegenstand des Hasses aller Leute sein; wer aber bis zum Ende ausgeharrt haben wird, der wird gerettet werden“ (Matth. 10:22). Wahre Christen wissen, daß etwas Gutes bewirkt wird, wenn sie unter Widerstand ausharren. Jesus beschrieb die Situation folgendermaßen: „Siehe! Ich sende euch aus wie Schafe inmitten von Wölfen; darum erweist euch vorsichtig wie Schlangen und doch unschuldig wie Tauben. Hütet euch vor den Menschen; denn sie werden euch an örtliche Gerichte ausliefern, und sie werden euch in ihren Synagogen geißeln. Ja, ihr werdet vor Statthalter und Könige geschleppt werden um meinetwillen, ihnen und den Nationen zu einem Zeugnis. Wenn man euch aber ausliefert, so macht euch keine Sorgen darüber, wie oder was ihr reden sollt; denn was ihr reden sollt, wird euch in jener Stunde gegeben werden“ (Matth. 10:16-19). Die Apostel und die anderen Christen, die Jesus Christus im ersten Jahrhundert aussandte, hatten vieles zu erleiden, aber sie gaben unter den Nationen jener Zeit ein großes Zeugnis, das aus der Geschichte nicht ausgelöscht worden ist.
Bis auf den heutigen Tag leisten Gegner Gottes und seines Königreiches Widerstand. In über vierzig Ländern sind Jehovas Zeugen jetzt offiziell verboten, in ihrer Tätigkeit eingeschränkt oder werden sie heftig verfolgt. Während des Dienstjahres 1976 schlossen sich Argentinien, Benin und die Zentralafrikanische Republik den Nationen an, die die christliche Anbetung der Zeugen Jehovas offiziell geächtet haben. Doch Jehovas Zeugen geben nicht auf. Sie wissen, daß sie bis zum Ende dieses Systems der Dinge ausharren müssen.
Jehovas christliche Zeugen verstehen, weshalb ihnen Widerstand geleistet wird und was sie tun müssen. Christus sagte: „Ein Jünger steht nicht über seinem Lehrer noch ein Sklave über seinem Herrn. Es genügt, wenn der Jünger wie sein Lehrer wird und der Sklave wie sein Herr. Wenn man den Hausherrn Beelzebub genannt hat, wieviel mehr wird man seine Hausgenossen so nennen! Darum fürchtet euch nicht vor ihnen; denn es ist nichts zugedeckt, was nicht aufgedeckt, und nichts verborgen, was nicht bekanntwerden wird. Was ich euch im Finstern sage, das redet im Licht; und was ihr im Flüsterton hört, das predigt von den Hausdächern. Und werdet nicht furchtsam vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, fürchtet aber vielmehr den, der sowohl Seele als Leib in der Gehenna vernichten kann“ (Matth. 10:24-28). Ein wahrer Christ gibt nicht aus Furcht auf. Er läßt sein Licht leuchten, wie es ihm irgend möglich ist.
Jehovas Zeugen sind sich darüber im klaren, daß es ein Vorrecht ist, von Jehova Gott gebraucht zu werden, und da sie in allen Teilen der Welt verstreut leben, ist es ihnen möglich, den Menschen überall die gute Botschaft zu bringen und ihnen die Gelegenheit einzuräumen, öffentlich zu bekunden, ob sie auf der Seite Gottes, des Allmächtigen, und seines Sohnes Jesus Christus stehen. Jesus sagte diesbezüglich: „Wer euch aufnimmt, nimmt auch mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt auch den auf, der mich ausgesandt hat. Wer einen Propheten aufnimmt, weil er ein Prophet ist, wird eines Propheten Lohn erhalten, und wer einen Gerechten aufnimmt, weil er ein Gerechter ist, wird eines Gerechten Lohn erhalten. Und wer irgendeinem dieser Kleinen nur einen Becher kalten Wassers zu trinken gibt, weil er ein Jünger ist, wahrlich, ich sage euch, er wird seines Lohnes keinesfalls verlustig gehen“ (Matth. 10:40-42; vergleiche Matthäus 25:31-46; Apostelgeschichte 5:33-39). Ob die Menschen es wahrhaben wollen oder nicht, die Art und Weise, wie sie mit den wahren christlichen Zeugen Jehovas umgehen, ist ausschlaggebend dafür, was sie von der Zukunft zu erwarten haben.
„JETZT IST DER TAG DER RETTUNG“
Jehovas Zeugen wissen, daß das Königreichspredigtwerk noch nicht abgeschlossen ist, obwohl die Zeitperiode, für die Gott das Ende dieses Systems der Dinge vorgesehen hat, schon weit vorgerückt ist. Sie denken an die Worte des Apostels Paulus: „Mit ihm zusammenarbeitend, bitten wir euch auch inständig, nicht die unverdiente Güte Gottes anzunehmen und ihren Zweck zu verfehlen. Denn er sagt: ,In einer annehmbaren Zeit habe ich dich erhört, und an einem Tage der Rettung habe ich dir geholfen.‘ Seht! Jetzt ist die besonders annehmbare Zeit. Seht! Jetzt ist der Tag der Rettung“ (2. Kor. 6:1, 2). Tatsächlich freuen sich Jehovas Zeugen darüber, daß der Tag der Rettung noch nicht vorbei ist, sondern daß sie gegenwärtig noch die wunderbare Gelegenheit haben, den Menschen weiterhin Liebe zu erweisen, indem sie ihnen die gute Botschaft verkündigen.
Wahre Nachfolger Christi werden nicht entmutigt, wenn sie sehen, daß viele Menschen an diesem Tag der Rettung keine Wertschätzung für Gottes Vorsatz haben; sie setzen ihr Werk des Predigens und Jüngermachens geduldig und ohne Unterlaß fort. Sie sind glücklich darüber, daß sie ihre Zeit einsetzen können, um Menschen aus allen Nationen zu lehren, die Gebote Jesu Christi zu halten. Es bereitet ihnen große Freude, den Menschen zu helfen, zu einer Erkenntnis der Wahrheit zu gelangen und für Gott und sein Königreich unter Jesus Christus einzutreten. Jedesmal, wenn sich jemand Gott hingibt und in seinen Dienst tritt, ist dies ein weiterer Sieg über Satan, den Teufel, den erbitterten Widersacher Jehovas. In dem Bewußtsein, daß sie einen Anteil an dem großartigen Königreichswerk haben, haben Jehovas christliche Zeugen Grund zu frohlocken, während sie beobachten, wie Jehova Gott seinen Vorsatz bezüglich der „letzten Tage“ verwirklicht (Matth. 28:19, 20; 2. Kor. 6:14-17).
GESELLSCHAFTEN, DIE IM KÖNIGREICHSWERK GEBRAUCHT WERDEN
Damit Jehovas Zeugen ihr religiöses Werk auf der ganzen Erde durchführen können, haben sie im Laufe der Jahre eine Anzahl religiöser Gesellschaften gegründet und gemäß den Gesetzen der jeweiligen Länder eintragen lassen.
Vor über hundert Jahren, im Jahre 1872, kamen ein paar aufrichtige Christen in einer kleinen Stadt des amerikanischen Bundesstaates Pennsylvanien zusammen, um Gottes Wort zu studieren. Aus dieser kleinen Gruppe ist die weltweite Organisation der christlichen Zeugen Jehovas hervorgegangen. Diese Männer und Frauen kommen aus allen Lebensbereichen, allen Religionen, allen Nationen und allen Zungen, predigen freudig die gute Botschaft von Gottes Königreich und bemühen sich, Jünger aus Menschen aller Rassen zu machen (Apg. 1:8; Matth. 28:19). Zur Förderung dieses Werkes gründeten jene Nachfolger Jesu Christi im Jahre 1884 eine Körperschaft gemäß den Gesetzen des Staates Pennsylvanien, und diese Körperschaft erhielt den Namen Zion’s Watch Tower Tract Society. Später wurde der Name mit Genehmigung des Staates Pennsylvanien auf Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania abgeändert.
Im Jahre 1909 erschien es Jehovas Zeugen angebracht, ihre Zentrale nach New York zu verlegen, und das erforderte die Gründung einer Körperschaft im Staate New York. So gründeten sie die People’s Pulpit Association, die heute als Watchtower Bible and Tract Society of New York, Inc. bekannt ist. Diese Körperschaft dient „religiösen Zielen, ferner der moralischen und geistigen Hebung von Männern und Frauen, der Verbreitung von Bibelwahrheiten in verschiedenen Sprachen durch die Veröffentlichung von Traktaten, Druckschriften, Zeitungen und anderen religiösen Schriften sowie der Durchführung eines religiösen Missionswerkes“. Als sich das Werk der Zeugen Jehovas ausbreitete, hielten sie es für nötig, in London eine gesetzliche Körperschaft zu bilden. Und so wurde am 30. Juni 1914 die International Bible Students Association eingetragen, damit die religiöse Tätigkeit der Zeugen Jehovas auch in England durchgeführt werden konnte. Im Laufe der Zeit wurden in vielen weiteren Ländern gesetzliche, gemeinnützige religiöse Körperschaften gegründet, wie zum Beispiel in Deutschland, in Frankreich, in vielen Ländern Südamerikas, in Japan, ja auf allen bewohnten Kontinenten der Erde. Jehovas Zeugen sind gern bereit, sich bei der Gründung solcher Körperschaften den Gesetzen der verschiedenen Regierungen anzupassen, damit sie ihr Werk in Frieden und Ruhe durchführen können. All diese religiösen Körperschaften arbeiten harmonisch zusammen, um das eine Ziel zu erreichen: die gute Botschaft von Gottes Königreich auf der ganzen Erde zu einem Zeugnis zu predigen.
Die christlichen Zeugen Jehovas bemühen sich täglich, das sittliche und geistige Niveau der Menschen zu heben, indem sie von Haus zu Haus predigen und in den Wohnungen der Menschen private Bibelstudien durchführen. Jesus selbst gab den Auftrag: „Geht ... und macht Jünger aus Menschen aller Nationen.“ Daher predigen Jehovas Zeugen Menschen aller Nationen und belehren sie aus der Bibel. Um dieses Werk tun zu können, brauchen sie keine Befugnis von irgendeinem Menschen, denn sie haben den Auftrag von Gott erhalten. Jehovas Zeugen sind nicht nationalistisch. Sie sind eine Gemeinschaft von Menschen, die Jehova Gott völlig ergeben sind und den Wunsch haben, ausschließlich seinen Willen zu tun und den Menschen gegenüber Liebe zu bekunden, wie ihr Vater im Himmel Liebe bekundete, indem er seinen Sohn in die Welt sandte, damit jeder, der Glauben an ihn ausübe, ewiges Leben erlange (Joh. 3:16).
Um dieses religiöse Werk auf der ganzen Erde durchzuführen, hat die Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania in der ganzen Welt Zweigbüros eingerichtet und ihre Vertreter bis an die Enden der Erde ausgeschickt. Sie hat Druckereien gebaut, um Bibeln, Bücher, Zeitschriften und andere Publikationen herzustellen, durch die den Menschen geholfen werden kann, die Bibel zu verstehen. Die Herstellung und Verbreitung dieser Publikationen ist ein wesentlicher Bestandteil ihrer religiösen Tätigkeit.
Jehovas Zeugen sind heute in 210 Ländern und Inselgebieten tätig. Im vergangenen Dienstjahr wandten sie 359 258 019 Stunden auf, um die gute Botschaft von Gottes Königreich zu predigen, und in dieser Zeit verbreiteten sie Millionen von Bibeln, Büchern, Traktaten und Zeitschriften an Menschen aller Nationen. Bisher sind Schriften in 194 Sprachen erschienen. Die Watch Tower Society hat Prediger und andere Beauftragte als Missionare, Sonderpioniere, Kreis- und Bezirksaufseher in alle Teile der Welt ausgesandt, und die Kosten allein dafür beliefen sich im vergangenen Jahr auf 11 519 454.32 Dollar. Auf der ganzen Erde haben Jehovas Zeugen das Werk freudig durch freiwillige Spenden unterstützt.
Jehovas Zeugen haben 97 Zweigbüros in verschiedenen Teilen der Welt. In diesen Zweigbüros arbeiten über 3 000 Glieder der Bethelfamilien. Die größte Gruppe befindet sich in der internationalen Zentrale in Brooklyn (New York). All diese ergebenen Diener Gottes schätzen das Vorrecht, ihren Brüdern auf der ganzen Erde zu dienen. Es war ihnen eine Freude, sich in den Druckereien, die es in einer Anzahl von Ländern gibt, an der Herstellung der Königreichsbotschaft in gedruckter Form zu beteiligen. Im vergangenen Jahr stellten sie 2 484 919 Bibeln, 412 865 716 Bücher und Broschüren, 270 724 200 Exemplare der Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! sowie Millionen anderer Druckerzeugnisse her. Außerdem nahmen sie sich der Arbeiten in den verschiedenen Büros an und beteiligten sich zusammen mit vielen Versammlungen am Predigtdienst.
KÖNIGREICHSLITERATUR IM JAHRE 1976
Die Zeitschrift Der Wachtturm ist das wichtigste Mittel, das Jehovas Organisation benutzt, um auf der ganzen Erde geistige Speise auszuteilen. Im vergangenen Jahr erreichte diese Zeitschrift eine Auflage von 10 300 000 Exemplaren in 78 Sprachen. Daß Der Wachtturm sehr geschätzt wird, geht aus Zuschriften hervor, die von Zeit zu Zeit eingehen, wie zum Beispiel diese hier: „Ich bin 86 Jahre alt und habe es in den vergangenen fünfzig Jahren nicht einmal versäumt, unsere wunderbare Zeitschrift Der Wachtturm zu lesen. Wie könnte ich das auch tun, wo doch mein alter, verfallender Körper hauptsächlich von geistiger Speise genährt wird? Verlängert mein Abonnement bitte um zehn Jahre. Und mögen meine Gebete für den ,treuen und verständigen Sklaven‘ und all die Schafe, die auf der Seite des Guten Hirten versammelt werden, erhört werden. Agape, mit inniger Zuneigung.“
Auch die Begleitzeitschrift Erwachet! hat viele Ereignisse aus aller Welt bekanntgemacht, die für Jehovas Zeugen von Interesse sind, und hat über die Lauterkeit treuer Christen in afrikanischen Ländern wie Malawi, Moçambique und Benin berichtet. Die Nachrichtenabteilung in Brooklyn hat dafür gesorgt, daß diese Ereignisse durch Fernsehen, Rundfunk und andere Nachrichtenmedien eine große Publizität erhielten. So wurden viele Personen unterrichtet, wofür Jehovas Zeugen kämpfen und daß sie unerschütterlich an biblischen Grundsätzen festhalten.
„Ihre Zukunft — ungewiß oder sicher?“ und „Das Ende von Verbrechen und Gewalttat“ — das waren die Themen der beiden Ausgaben der Königreichs-Nachrichten, die im letzten Jahr zur weltweiten Verbreitung vorbereitet wurden. Das zweite Traktat, das ein kleineres Format hatte und in dem eine kostenlose Broschüre angeboten wurde, löste dreimal so viele Leserzuschriften aus wie üblich. Es wurden auch drei neue 32seitige Broschüren vorbereitet, um das Heimbibelstudienwerk während des Wachtturm-Abonnementsfeldzugs zu fördern. Diese Broschüren waren betitelt: Eine sichere Zukunft — Wie zu erlangen?, Das Leben hat weit mehr zu bieten! und Gibt es einen Gott, der sich um uns kümmert?
Die Besucher der Bezirkskongresse „Heiliger Dienst“ waren begeistert, drei neue 192seitige Taschenbücher zu erhalten, von denen jedes eine Erstauflage von zwei Millionen Exemplaren hatte. Das erste Buch, Mache deine Jugend zu einem Erfolg, wurde von den Jugendlichen begeistert aufgenommen. Sie freuten sich sehr darüber, daß jeder von ihnen auf dem Kongreß ein kostenloses Exemplar erhielt. Ein junges Mädchen hatte das Buch schon durchgelesen, bevor der Kongreß zu Ende war. „Das Jugend-Buch war für mich fesselnd von Anfang bis Ende“, schrieb ein fünfzehnjähriges getauftes Mädchen. „Ich habe es erst aus der Hand gelegt, als ich es durchgelesen hatte. Ich war begeistert!“ Ein gleichaltriger Junge sagte: „Ich habe es schon zweimal durchgelesen und finde es noch immer sehr nützlich, gewisse Teile zu lesen, wenn Probleme aufkommen.“
Das zweite Buch, Der heilige Geist — die Kraft hinter der künftigen neuen Ordnung, vermittelt uns ein ausgezeichnetes Verständnis über die wirksame Kraft Jehovas und ihre Funktionen. Und das dritte Buch, Die gute Botschaft, die Menschen glücklich macht, ist ein einfach und leichtverständlich geschriebenes Bibelstudienhilfsmittel für Orientalen und andere Personen, die nur wenig über die Bibel wissen. Auf einem Kongreß war eine Chinesin von diesem Buch so sehr beeindruckt, daß sie sich sogleich 20 Exemplare davon beschaffte, um sie an Freunde und Verwandte in Hongkong zu schicken.
Im Laufe der Jahre haben Jehovas Zeugen Schriften in 194 Sprachen herausgegeben. All diese Schriften sind verwandt worden, um die Königreichsbotschaft zu lehren.
ORGANISIERTES LEHRPROGRAMM
Das Lehren sowie die Schulung in Gottes Wort sind wesentliche Bestandteile der Tätigkeit der Zeugen Jehovas. Sie erkennen die Notwendigkeit, andere zu belehren, die den Wunsch haben, Jünger Jesu Christi zu werden, und sind sich gleichzeitig ihrer eigenen geistigen Bedürfnisse bewußt (Matth. 5:3). Diese Bedürfnisse werden völlig befriedigt, wie Jesaja voraussagte: „Alle deine Söhne werden von Jehova Belehrte sein, und der Friede deiner Söhne wird überströmend sein“ (Jes. 54:13; Joh. 6:45). Zur Speisung der Hausgenossen Gottes werden fünf wöchentliche Versammlungszusammenkünfte durchgeführt, ferner zwei halbjährliche Kreiskongresse und die jährlichen Bezirks- oder Landeskongresse. Außerdem sind eine Anzahl Schulen eingerichtet worden, in denen besondere Belehrung erteilt wird.
Im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung kamen die ersten Christen regelmäßig zusammen, um sich von Gott belehren zu lassen, und ihre Zusammenkünfte hatten einen ordentlichen Ablauf, wie dies aus den Worten des Paulus in 1. Korinther 14:26-33 hervorgeht. Ebenso gibt es heute ein organisiertes Lehrprogramm.
In den Zusammenkünften für die Öffentlichkeit zum Beispiel halten Redner Vorträge über verschiedene Themen — über Prophezeiungen, Lehren, die Probleme des täglichen Lebens und über wichtige Tagesfragen. Der Aufschluß, der dabei vermittelt wird, ist sowohl für die Glieder der Versammlung als auch für aufrichtige Außenstehende, die zu Besuch kommen und sich für die biblische Wahrheit interessieren, eine Hilfe (1. Kor. 14:24, 25). Im Anschluß an die Zusammenkunft für die Öffentlichkeit findet gewöhnlich das Studium der Zeitschrift Der Wachtturm statt. Diese Zusammenkunft dient dem Zweck, die vom „treuen und verständigen Sklaven“ vorbereitete geistige Speise zur rechten Zeit auszuteilen (Matth. 24:45-47). Die Anwesenden werden ermuntert, sich zu beteiligen; auch viele der neuen Mitverbundenen tun dies.
In jeder Versammlung treffen sich wöchentlich kleinere Gruppen an passenden Orten, um die Bibel zu studieren, und sie verwenden dabei ein empfohlenes Lehrbuch, das die Watch Tower Society herausgegeben hat. Diese Studien finden in den Wohnungen gastfreundlicher Brüder statt. Da man sich in kleineren Gruppen trifft, ist es dem verantwortlichen Leiter möglich, den geistigen Bedürfnissen des einzelnen größere persönliche Aufmerksamkeit zu schenken.
Jehovas Zeugen haben den Auftrag, zu predigen und Jünger zu machen. Daher ist es passend, daß sie jede Woche eine Dienstzusammenkunft durchführen. Das Programm wird in der monatlichen Schrift Unser Königreichsdienst umrissen. Im vergangenen Jahr wurde besonderer Wert darauf gelegt, daß wir bei der Darbietung der Königreichsbotschaft größeren Gebrauch von der Bibel machen.
Die Theokratische Schule wird jede Woche abgehalten, gewöhnlich am gleichen Abend wie die Dienstzusammenkunft, und die Teilnehmer werden geschult, kurze Ansprachen zu halten und mit anderen über biblische Themen zu sprechen. Ein befähigter Aufseher gibt nützlichen Rat und macht Vorschläge, wie man sich verbessern kann. Mit Jehovas Segen hat diese Schule gute Vortragsredner herangebildet und den Verkündigern geholfen, bessere Lobpreiser Jehovas zu werden.
ANDERE SCHULEN
Während des Dienstjahres 1976 wurden die 60. und die 61. Klasse der Wachtturm-Bibelschule Gilead für den Missionardienst ausgebildet. Insgesamt absolvierten 51 Studenten die beiden Klassen. Diese Schule trägt zweifellos viel dazu bei, das geistige Wachstum jedes Studenten zu fördern, seine Fähigkeit im Verkündigen der guten Botschaft und im Jüngermachen zu verbessern, ihm zu helfen, ein tieferes Verständnis der christlichen Verhaltensgrundsätze zu erlangen, und ihn für seine künftige Verantwortung als Missionar vorzubereiten.
Die Ältesten in den Versammlungen tragen eine schwere Verantwortung. Um ihnen zu helfen, ihren Dienst zu verrichten, ist die Königreichsdienstschule eingerichtet worden. In einigen Ländern werden Älteste eingeladen, die Schule im Zweigbüro der Gesellschaft zu besuchen; in anderen Ländern zieht die Schule periodisch von einer Stadt zur anderen, damit die Ältesten nicht so weite Strecken zurückzulegen haben. Der zweiwöchige Kursus rüstet sie besser für ihre Verantwortung als Hirten, Lehrer und Evangeliumsverkündiger aus, damit sie die Herde Gottes richtig hüten können (1. Petr. 5:1-4).
Für neue Glieder der Bethelfamilie in Brooklyn ist eine fünfmonatige Einführungsschule eingerichtet worden, die ständig durchgeführt wird. Dieser Studienkursus hilft neuen Bethelmitarbeitern, sich in ihre neue Zuteilung einzufügen und sich dem Lebensrhythmus im Bethel anzupassen.
All diese Schulen bilden einen Bestandteil des organisierten Lehrprogramms der Zeugen Jehovas, das dazu dient, die Königreichsinteressen in allen Teilen der Erde zu fördern.
WERTSCHÄTZUNG FÜR KONGRESSE
Auf der ganzen Erde wurde Gottes Volk durch das praktische Programm der halbjährlichen Kreiskongresse gestärkt, zu denen jeweils etwa 20 Versammlungen zusammenkommen. Viele äußerten sich positiv darüber, wie das Motto entwickelt wurde, das Josua 24:15 entnommen war: ‘Wir aber, wir werden Jehova dienen’. Auch das Motto: ‘Werdet Täter des Wortes’, das sich auf Jakobus 1:22-25 stützte, wurde mit großer Wertschätzung aufgenommen, denn dieses Motto zog sich durch das ganze Programm, und es wurden Auszüge aus Bibelbüchern wie Jakobus und Micha gründlich behandelt. Aus vielen Teilen der Erde kommen Ratschläge und Anregungen, und diese werden sorgfältig erwogen. Dann werden Anstrengungen unternommen, ein ausgeglichenes geistiges Festmahl vorzubereiten, das für alle Altersgruppen sowie für Neuinteressierte und auch für solche, die schon lange auf dem Weg der Wahrheit sind, von Nutzen ist.
Das war im vergangenen Jahr auch bei den viertägigen Bezirkskongressen „Heiliger Dienst“ der Fall. Ein Bruder, der schon sehr lange in der Wahrheit ist, sagte über den Kongreß: „Jeder Bereich im Leben des Volkes Gottes wurde angesprochen und hervorgehoben — Familie, Jugend, Älteste, Predigtdienst —, und alle zogen geistigen Nutzen daraus.“ Einige machten die Beobachtung, daß das Programm durch seinen persönlichen Charakter und die treffenden Darlegungen einen sehr großen Eindruck hinterließ.
TREU TROTZ VERFOLGUNG
Im Dienstjahr 1976 mußten die Brüder in Malawi und Moçambique weiterhin mit vielen Schwierigkeiten kämpfen. Tausende von ihnen befinden sich in einem Gebiet von Moçambique, das sich an die Südspitze von Malawi anschließt. Sie leben dort in Flüchtlingslagern und werden von den Truppen Moçambiques überwacht. Aus Berichten geht hervor, daß die malawischen Flüchtlinge Gärten anlegen konnten und im vergangenen Jahr eine gute Ernte hatten, und das war ihnen bei ihrem Problem, genügend Nahrung zu beschaffen, eine große Hilfe. Jedoch war es nötig, daß die Brüder aus den Nachbarländern Hilfe leisteten. Es war möglich, einiges an Nahrung, Kleidung und Medizin zu beschaffen, obwohl es noch an Medikamenten mangelt. Auch war es möglich, den Brüdern Literatur für ihre geistigen Bedürfnisse zukommen zu lassen. Im Laufe des Jahres schlossen die Behörden die Versammlungssäle, die die Brüder in den Lagern errichtet hatten. Die Brüder konnten sich nicht mehr wie früher in großer Zahl versammeln. Es wird aber noch eine Art Kreisdienst durchgeführt, und es werden große Anstrengungen unternommen, den Brüdern geistig beizustehen.
In Malawi selbst hat sich die offizielle Haltung der Regierung nicht geändert. Die Verhältnisse sind zwar besser geworden, aber es wird immer noch von einzelnen Fällen von Verfolgung berichtet. Viele hundert Brüder sind noch eingesperrt, und im Laufe des Jahres wurden weitere Gruppen verhaftet und ins Gefängnis gesteckt. In vielen Gebieten ließ die heftige Verfolgung nach, doch aus anderen Gebieten wurde berichtet, daß Diener Jehovas geschlagen oder ermordet wurden, weil sie an ihrer Lauterkeit gegenüber Jehova festhielten. Viele Brüder mußten in den Busch fliehen, da es ihnen wegen der fanatischen Einstellung der politischen Jugendgruppen nicht möglich war, in ihren Häusern zu wohnen. Man versucht immer noch, die Brüder zu zwingen, der Partei beizutreten und sich in die Angelegenheiten der Welt einzumischen, was sie nicht tun können (Joh. 17:14-16).
Es ist sehr ermutigend, zu sehen, daß die malawischen Brüder an ihrer Lauterkeit festhalten. Durch die treuen Diener Jehovas in Malawi ist auf der ganzen Erde ein großes Zeugnis gegeben worden. Wir hoffen weiterhin, daß Jehovas Zeugen eines Tages Religionsfreiheit gemäß den Gesetzen Malawis eingeräumt wird. Bis dahin werden die Brüder in den umliegenden Ländern so gut wie möglich helfen. Im Dienstjahr 1976 gaben allein die Brüder in Rhodesien über 10 000 Dollar aus, um unseren Brüdern in Malawi und Moçambique beizustehen. Auch Zweigbüros in anderen Ländern waren in der Lage, materielle Unterstützung und finanzielle Hilfe zu gewähren. Obwohl die Verhältnisse schwierig sind, hoffen wir, daß die Hilfsvorkehrungen fortgesetzt werden können, damit die materiellen und die geistigen Bedürfnisse der Brüder, die in den Lagern festgehalten werden, befriedigt werden können. Brüder aus allen Teilen der Welt haben berichtet, daß sie ihrer malawischen Brüder in ihren Gebeten gedenken, und wir vertrauen darauf, daß Jehova alles seinem Willen gemäß lenkt.
Im vergangenen Jahr änderte das kleine afrikanische Land Dahomey seinen Namen in Volksrepublik Benin um und verschrieb sich dem marxistisch-leninistischen Sozialismus. Von da an wurde die Lage für Jehovas Zeugen in diesem Land problematisch. Man übte Druck auf sie aus, um sie zu veranlassen, das Gesetz Gottes zu übertreten. In gewissen Gebieten wurde die Haus-zu-Haus-Zeugnistätigkeit verboten, und einige Königreichssäle wurden geschlossen oder für politische Veranstaltungen gebraucht. Der Höhepunkt kam Ende April. Es wurde verkündet, daß Jehovas Zeugen in der Volksrepublik Benin verboten seien. Darauf setzte eine Verfolgung ein, und in einigen Gegenden wurde sie so heftig, daß die Brüder ihre Häuser verlassen und in andere Länder fliehen mußten. Viele Diener Jehovas wurden brutal geschlagen. Es ist jetzt sehr schwer, sich in Benin zum Bibelstudium zu versammeln. Dies war wieder eine Gelegenheit für die Brüder, sich gegenseitig zu helfen, und die Brüder in den Nachbarländern haben den Geist des wahren Christentums bekundet und ihren Brüdern in Benin beigestanden. Alle vertrauen auf Jehova, daß er die Kraft und die Hilfe vermitteln wird, die unter diesen Umständen nötig sind. Es ist ein Zeugnis gegeben worden, und die Welt hat Kenntnis davon genommen, daß Jehovas Volk trotz großer Verfolgung treu bleibt. Wir werden jede Anstrengung unternehmen, um unsere Brüder in Benin zu ermuntern und ihnen zu helfen.
Gegen Ende des Dienstjahres unterzeichnete der Präsident der Republik Argentinien den Beschluß, Jehovas Zeugen und ihre Tätigkeit zu verbieten. Im Norden des Landes wurden eine Anzahl Brüder verhaftet. Das Büro und die Druckerei in Buenos Aires wurden geschlossen, und die Brüder konnten noch nicht einmal ihre persönliche Habe mitnehmen. Die Nachricht von dem Verbot verbreitete sich in aller Welt und erschütterte viele Menschen. Inzwischen wurde berichtet, daß weitere Christen verhaftet wurden, weil sie sich zum Bibelstudium versammelt hatten, und daß viele Brüder unter Polizeiaufsicht stehen. Jehovas Zeugen haben rechtliche Maßnahmen ergriffen, um eine Aufhebung der Einschränkungen ihrer Religionsfreiheit zu erreichen. Zweifellos wird zur gegebenen Zeit ein Gerichtsentscheid zeigen, ob die Verfassung von Argentinien noch in Kraft ist und ob es Religionsfreiheit gibt oder ob die Freiheit in diesem Land verschwunden ist. Jedenfalls werden Jehovas Zeugen weiterhin vorbildliche Bürger des Landes sein, und sie werden Gottes Gesetzen gehorchen und ihren Mitmenschen Gutes tun, wie es Christen tun sollen. Brüder in allen Teilen der Welt gedenken auch ihrer argentinischen Brüder in ihren Gebeten.
Ein weiteres Land, in dem Jehovas Zeugen und ihr biblisches Schulungswerk verboten wurden, war die Zentralafrikanische Republik. Wir wissen zwar gegenwärtig nicht, welche Maßnahmen die Regierung gegen Jehovas Zeugen ergreifen wird, aber wir sind zuversichtlich, daß die treuen Diener Jehovas dort genauso an ihrer Anbetung festhalten werden, wie dies unsere Brüder in so vielen anderen Ländern der Erde tun, wo man sich bemüht, das Predigen der guten Botschaft zu unterdrücken. Gottes Königreich ist die einzige Hoffnung der Menschheit; alle, die Gott und sein Königreich lieben, werden diese gute Botschaft weiterhin verkündigen.
Die Liste der Länder, in denen das Königreichswerk offiziell behindert wird, hat sich inzwischen auf über 40 Länder erweitert. All das ist ein weiterer Beweis dafür, daß wir in der Zeit leben, in der unter der Königreichsherrschaft Christi Jesu das gegenwärtige System der Dinge zu Ende gehen wird.
HILFE FÜR BRÜDER IN KATASTROPHENGEBIETEN
Im Februar erfuhr die Welt von einer großen Erdbebenkatastrophe in Guatemala. Schon nach wenigen Stunden waren Brüder aus Nachbarländern mit Hilfsgütern in Guatemala. Die Ältesten organisierten schnell alles und bemühten sich, alle Brüder ausfindig zu machen. Es wurde Baumaterial beschafft, und schnell wurden viele kleine Häuser errichtet. Die Gesellschaft schickte Geld aus ihrem Unterstützungsfonds in Brooklyn, und Brüder aus anderen Gegenden sandten Spenden direkt nach Guatemala. Die guatemaltekischen Brüder verspürten die Liebe und Anteilnahme ihrer Brüder aus anderen Teilen der Welt. Welche Freude herrschte doch, als man feststellte, daß nicht ein einziger getaufter Diener Jehovas in der Katastrophe umgekommen war, die über 23 000 Menschenleben gefordert hatte! Auch bei den Erdbeben in Norditalien, die ebenfalls eine große Hilfsaktion auslösten, verlor keiner der Brüder das Leben.
Eine andere Gelegenheit, Brüdern zu helfen, ergab sich im pazifischen Raum, als der Taifun Pamela die Insel Guam heimsuchte und großen Schaden anrichtete. Der Königreichssaal der Zeugen Jehovas verlor einen Teil seines Daches, und das Missionarheim dort war nicht mehr bewohnbar. So schnell wie möglich wurden Unterstützungsgelder und Hilfsgüter geschickt. Häuser und andere materielle Dinge können ersetzt oder repariert werden. Glücklicherweise verlor kein einziger unserer Brüder während dieser Sturmkatastrophe das Leben. Wenn solche Dinge vorkommen, haben die Brüder Gelegenheit, die Trauernden zu trösten und auf die Zeit hinzuweisen, in der es keine solchen Katastrophen mehr geben wird. Das Zeugniswerk auf Guam wird fortgesetzt.
Wo es auch immer Katastrophen und Probleme gibt — große oder kleine —, sind Jehovas Diener gern bereit, ihren Brüdern Liebe zu erweisen und ihnen zu Hilfe zu kommen. Das ist in Übereinstimmung mit Jehovas Wegen und trägt dazu bei, daß alle, die ihm dienen, reich gesegnet werden. Während die Schwierigkeiten in aller Welt zunehmen, werden christliche Brüder bestimmt nicht aufhören, sich gegenseitig zum Segen zu sein.
BAUVORHABEN
Jehova hat das Königreichswerk im vergangenen Jahr in vieler Hinsicht gesegnet. Einzelne Christen können den Samen der Wahrheit ausstreuen oder begießen, wie schon Paulus und Apollos es taten, doch Jehova gibt das Wachstum dazu (1. Kor. 3:6, 7). Da das Königreichswerk in der ganzen Welt gewachsen ist, ist es nötig, Räumlichkeiten und das nötige „Handwerkszeug“ zu beschaffen. Und so haben unsere Brüder in Venezuela im Laufe des Jahres hart gearbeitet, um ein neues Zweigbüro in La Victoria herzurichten. Wir hoffen, daß das Gebäude bald bezogen werden kann.
Es war erforderlich, die Gebäude in Kanada und Japan zu vergrößern, und diese Bauvorhaben wurden noch während des Jahres abgeschlossen. In El Salvador, Finnland, Frankreich, Guatemala und Sambia werden ebenfalls die Zweigbüros vergrößert. In Griechenland geht ein großes neues Druckereigebäude seiner Vollendung entgegen, während das Königreichswerk in diesem Teil der Welt ständig wächst. Auch das Zweigbüro in Südafrika wird erweitert.
Während sich das Werk ausdehnte, wurde ein neues Zweigbüro in Neukaledonien im Südpazifik eingerichtet. Es werden alle erdenklichen Anstrengungen unternommen werden, um mit der Ausdehnung des Werkes Schritt zu halten und den einzelnen Dienern Jehovas in den Versammlungen durch die Ältestenschaft, durch die Versammlungseinrichtung und durch die Zweigbüros zu helfen.
Doch nicht nur Zweigbüros wurden vergrößert. Viele der Tausende von Versammlungen in aller Welt haben es wegen der wachsenden Besucherzahlen und der Gründung neuer Versammlungen für nötig erachtet, neue Königreichssäle zu bauen oder die schon vorhandenen zu vergrößern oder umzubauen. Das alles hat dazu gedient, ein größeres Zeugnis zu geben.
DAS KÖNIGREICHSWERK
Es stimmt zwar, daß in Verbindung mit Gebäuden ein gewisses Zeugnis gegeben werden kann, doch zum wirkungsvollen Zeugnisgeben gehört es, die Menschen aus Gottes Wort zu belehren. Deshalb wurden Jehovas Zeugen im vergangenen Dienstjahr sehr ermuntert, ihre persönlichen Methoden, anderen die Wahrheit zu vermitteln, zu verbessern. Das ist in Übereinstimmung mit Römer 10:13-15, wo es heißt: „Denn ,jeder, der den Namen Jehovas anruft, wird gerettet werden‘. Doch wie werden sie den anrufen, an den sie nicht geglaubt haben? Wie aber werden sie an den glauben, von dem sie nicht gehört haben? Wie aber werden sie hören, ohne daß jemand predigt?“ Die Christen des ersten Jahrhunderts hatten die gleiche Einstellung, wie sie Petrus und Johannes gemäß Apostelgeschichte 4:20 zum Ausdruck brachten: „Wir aber, wir können nicht aufhören, von den Dingen zu reden, die wir gesehen und gehört haben.“ Daher sind Christen selbst unter Druck und Verfolgung bemüht, weiterhin das Wort zu predigen, und wir beten zu Jehova, uns dabei zu helfen. (Vergleiche Apostelgeschichte 4:29-31.)
Um besser in der Lage zu sein, allen Verkündigern zu helfen, traf die leitende Körperschaft Vorkehrungen für Zusammenkünfte mit reisenden Aufsehern in den Vereinigten Staaten. Eine Gruppe von ihnen kam Ende März im Königreichssaal des Brooklyner Bethels zusammen, und die Glieder der leitenden Körperschaft waren anwesend, um sich anzuhören, was die reisenden Aufseher vorzubringen hatten. Durch Zusammenkünfte mit anderen Gruppen von reisenden Aufsehern in verschiedenen Teilen des Landes war es möglich, einen guten Überblick über das ‘Aussehen der Herde’ zu erhalten. Bevor das Dienstjahr zu Ende ging, wurden Vorkehrungen für eine Zusammenkunft mit allen Zweigkoordinatoren und anderen Brüdern aus den Zweigbüros getroffen, die dann während des neuen Dienstjahres, im Oktober und November, stattfand. Es ist offensichtlich, daß noch viel zu tun ist (Spr. 27:23).
Angesichts der fortschreitenden Inflation und des wirtschaftlichen Drucks wurden Bemühungen unternommen, den Brüdern, die im Vollzeitdienst tätig sind, zu helfen, ihre Tätigkeit fortzusetzen. Daher wurden die Zuwendungen für die Vollzeitdiener, die dafür in Frage kommen, erhöht. Das Stundenziel für Sonderpioniere wurde auf 140 Stunden pro Monat gesenkt, um ihnen zu helfen, im Sonderdienst zu bleiben, und um ihnen für die Hirtentätigkeit in den Versammlungen Zeit einzuräumen. Das Stundenziel für allgemeine Pioniere wurde ebenfalls gesenkt, und zwar auf 90 Stunden im Monat bzw. mindestens 1 000 Stunden im Dienstjahr, damit sie für ihren Lebensunterhalt sorgen und im Pionierdienst bleiben können. Im Laufe des Jahres sahen sich eine ganze Reihe Pioniere gezwungen, den Pionierdienst aus finanziellen Gründen aufzugeben.
Es wurde angekündigt, daß der Pionierdienst auf Zeit eingestellt und ein neuer Dienst, der Hilfspionierdienst, eingeführt würde. Hilfspioniere brauchen nur 60 Stunden Predigtdienst im Monat einzusetzen. Diese Ankündigung wurde mit großer Begeisterung aufgenommen. Berichte gegen Ende des Jahres lassen erkennen, daß viele sofort den Hilfspionierdienst aufnahmen und viel Freude dabei hatten. Wir hoffen aufrichtig, daß all diese Änderungen dazu beitragen werden, daß die gute Botschaft an diesem Tag der Rettung in der ganzen Welt vermehrt verkündigt wird.
Um den Ältesten der Versammlungen bei ihrer Arbeit zu helfen, ist der Tätigkeit des Kreisaufsehers besondere Aufmerksamkeit geschenkt worden. Während seiner Besuche werden Zusammenkünfte mit den Ältesten und Dienstamtgehilfen stattfinden, und das Hauptbüro wird gewisse Punkte angeben, die während des Besuchs des Kreisaufsehers mit den Ältesten besprochen werden sollten. Außerdem werden die Kreisaufseher ihre Erfahrung und ihren Rat zur Verfügung stellen, wenn die Ältesten Empfehlungen von Ältesten und Dienstamtgehilfen und deren Befähigung besprechen.
WELTWEITE PREDIGTTÄTIGKEIT
Es ist eine Freude, zu sehen, daß im vergangenen Jahr wieder aus 210 Ländern und Inselgebieten des Meeres, die jetzt unter der Aufsicht von 97 Zweigbüros stehen, Berichte über den Königreichsdienst eintrafen. Dieses Jahr berichtete eine Höchstzahl von 2 248 390 Königreichsverkündigern über ihren Predigtdienst. Im Jahre 1975 betrug die Höchstzahl 2 179 256. Doch während es im Dienstjahr 1976 mehr Königreichsverkündiger gab, zeigt der Tätigkeitsbericht, daß sie weniger Stunden einsetzten, nämlich nur 359 258 019 Stunden im Vergleich zu den 382 296 208 Stunden im Vorjahr. Es gibt auch nicht mehr so viele Pionierverkündiger wie im Jahr zuvor. Nur 113 926 Sonderpioniere und allgemeine Pioniere haben berichtet, während es im Jahr davor noch 130 225 waren. Da es etwa 16 000 Pioniere weniger gab, sank auch die Zahl der Stunden. Auch wurde berichtet, daß einige Verkündiger in den Versammlungen nicht mehr soviel Zeit im Predigtdienst einsetzten wie früher. Im Königreichswerk ist noch viel zu tun, und wir hoffen, daß im neuen Dienstjahr angesichts der neuen Vorkehrungen für den Pionierdienst und der wachsenden Wertschätzung für das Vorrecht des Königreichsdienstes mehr Zeit für den Dienst Jehovas verwandt wird.
Wir hatten ein gutes Jahr, was die Verbreitung der gedruckten Botschaft betrifft. Insgesamt wurden weltweit 46 350 687 Bibeln, Bücher und Broschüren in die Hände der Menschen gelegt. Die drei neuen Broschüren, die während des Jahres hergestellt wurden, trugen zu dem gegebenen Zeugnis bei, denn der Bericht zeigt, daß über 10 Millionen Broschüren mehr als im letzten Jahr verbreitet wurden. Von den Zeitschriften wurden 279 351 007 Exemplare verbreitet. Außerdem wurden Millionen Exemplare der Königreichs-Nachrichten in vielen Sprachen verteilt.
Aus dem Bericht geht auch hervor, daß 145 680 279 Rückbesuche bei interessierten Personen gemacht und durchschnittlich 1 339 466 Heimbibelstudien in der Woche durchgeführt wurden. Rückbesuche und Bibelstudien spielen eine wichtige Rolle in unserem Bemühen, Menschen zu helfen, auf den Weg der Rettung zu gelangen. Wir hoffen, daß sich diese Tätigkeit im neuen Jahr steigern wird.
Es ist sehr gut möglich, daß die Zahl der Verkündiger der guten Botschaft weiter steigt, denn im vergangenen Jahr kamen in aller Welt 4 972 571 Personen zur Feier des Abendmahls des Herrn (Gedächtnismahl) zusammen. 10 187 Personen nahmen von den Symbolen und gaben sich dadurch als geistgezeugte Söhne Jehovas Gottes zu erkennen. Die Wertschätzung für das Loskaufsopfer Christi Jesu und für das, was Jehova so wunderbar durch seinen Sohn bewirkt hat, wird gewiß noch viele von denen, die bei der Feier anwesend waren, dazu bewegen, mit anderen über die guten Dinge zu sprechen, die Jehova für die Menschheit tut. Diejenigen, die bereits jetzt die gute Botschaft verkündigen, können den Neuen helfen, und das alles wird dazu führen daß der Name Jehovas Gottes noch mehr gepriesen wird.
Zum erstenmal gibt es über vierzigtausend Versammlungen der Zeugen Jehovas in aller Welt. Im vorigen Jahr waren es 38 256 Versammlungen, und jetzt sind es 40 155. Es ist gut, zu sehen, daß Jehovas Diener das Zusammenkommen nicht versäumen.
Auf den vorhergehenden Seiten ist eine Tabelle abgedruckt, in der die Länder, in denen es Zeugen Jehovas gibt, sowie ihre Tätigkeit aufgeführt werden. Einige Länder sind nicht namentlich in der alphabetisch geordneten Liste aufgeführt, sondern zu einer Gruppe zusammengefaßt worden. Es handelt sich dabei um Länder, in denen Jehovas Anbetern heftiger Widerstand geleistet wird und in denen sie sich in großer Gefahr befinden. In diesen Ländern müssen sich die Brüder heimlich versammeln, aber auch dort versäumen sie das Zusammenkommen nicht. In einigen Fällen kann es sie das Leben kosten, wenn sie dabei entdeckt werden, wie sie die gute Botschaft von Gottes Königreich verkündigen, doch trotz der Gefahr schwerster Strafen tun sie für ihre Mitmenschen mutig weiterhin Gutes. Wir beten darum, daß Jehovas schützende Fürsorge mit ihnen sein möge. Um den Dienst Gottes in diesen schwierigen „letzten Tagen“ verrichten zu können, ist wirklich Ausharren erforderlich. Es ist eine Freude, die Treue und die Ausdauer der Zeugen Jehovas auf der ganzen Erde zu sehen (Hebr. 10:35, 36).
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BERICHT ÜBER DAS DIENSTJAHR 1976 DER ZEUGEN JEHOVAS IN DER GANZEN WELT
(Siehe gedruckte Ausgabe)