Fragen von Lesern
● Im Buche You May Survive Armageddon into God’s New World wird auf den Seiten 281, 282, Abschnitt 14, von Hobab als dem Schwager des Propheten Mose gesprochen, während auf Seite 283, Abschnitt 16, Richter 4:11 (NW) zitiert und gesagt wird, daß Hobab der Schwiegervater Moses gewesen sei. Wie stimmt das Buch mit sich selbst überein, wenn es Hobab in diesem Doppelverhältnis zu Mose behandelt? G. B., Vereinigte Staaten.
Der Name Hobab mag zwar ein Name sein, mag sich aber auf zwei verschiedene Personen beziehen, nämlich auf einen Vater und seinen Sohn. Im Text von 4. Mose 10:29, der auf Seite 282 angeführt wird, ist von Hobab, dem Sohne, die Rede, dessen Schwester Zippora Mose geheiratet hatte: „Und Mose sprach zu Hobab, dem Sohne Reghuels, des Midianiters, des Schwiegervaters Moses: Wir brechen auf nach dem Orte, von welchem Jehova gesagt hat …“ Da Reghuel, der Midianiter, Moses Schwiegervater war, muß Reghuels Sohn Hobab der Schwager Moses gewesen sein. Dieser Hobab, der Schwager Moses, ist es, der in jenem Kapitel im Buche als prophetisches Bild der heutigen „großen Volksmenge“ der „anderen Schafe“ besprochen wird, die Jesus Christus, der größere Mose, heute in seine Hürde einsammelt.
Das Kapitel bespricht denselben Hobab, den Schwager Moses, in Abschnitt 16 weiter, aber in der Mitte dieses Abschnittes wird Richter 4:11 angeführt, und zwar gemäß der Neuen-Welt-Übersetzung (engl.), wo es heißt: „Heber, der Keniter, hatte sich von den Kenitern, den Söhnen Hobabs, dessen Schwiegersohn Mose war, getrennt.“ Indem die Neue-Welt-Übersetzung Richter 4:11 so wiedergibt, ist sie in Übereinstimmung mit der buchstäblichen Übersetzung von Dr. Robert Young, von J. B. Rotherham und von J. N. Darby und auch der Übersetzung der Jewish Publication Society, mit Moffats Übersetzung und Einer Amerikanischen Übersetzung. Allerdings heißt es in der Elberfelder Bibel: ‚Hobabs, des Schwagers Moses‘, aber in der Fußnote lesen wir: „des Schwiegervaters“. Und in der Revidierten Standard-Übersetzung lesen wir: „Hobab, der Schwiegervater Moses.“ So lautet denn die Lesart der meisten Übersetzungen so wie in der ursprünglichen hebräischen Niederschrift.
Demgemäß war also der Name des Schwiegervaters Moses derselbe wie der seines Schwagers, nämlich Hobab. Somit werden dem Schwiegervater Moses in der Schrift mehrere Namen gegeben. In 2. Mose 2:16-22 wird er Reghuel genannt, in 2. Mose 3:1 Jethro, in Richter 1:16 im Hebräischen Qeini oder „des Keniters, dessen Schwiegersohn Mose war“. (Fußn.) Tatsache ist, daß die Rabbis der Juden sagen, Moses Schwiegervater habe sieben Namen gehabt.
Wenn wir indes darauf bestehen wollen, daß Hobab nur der Name des Sohnes Reghuels und nur der Name des Schwagers Moses gewesen sei, dann müssen wir Richter 4:11 so verstehen, daß Hobab nur in vertretender Eigenschaft Moses Schwiegervater gewesen ist, das heißt, daß Hobab als Vertreter für seinen Vater Reghuel handelte, der wahrscheinlich nun tot war.
So sehen wir denn gemäß dem zweiseitigen Verständnis der Sache, daß das Buch You May Survive Armageddon into God’s New World sich selbst nicht widerspricht, noch widerspricht sich die Neue-Welt-Übersetzung der Hebräischen Schriften.
● War es nicht ein ernstes Vergehen, als David das Schaubrot oder das heilige Brot aus dem Heiligtum nahm, um seinen Hunger zu stillen? — G. W., Israel.
Um Licht über diese Frage zu erhalten, ist es nötig, verschiedene Berichte zu betrachten. Erstens einmal den Befehl über das Brot selbst: „Du sollst Feinmehl nehmen und daraus zwölf Kuchen backen: Von zwei Zehnteln soll ein Kuchen sein. Und du sollst sie in zwei Schichten legen, sechs in eine Schicht, auf den reinen Tisch vor Jehova. Und du sollst auf jede Schicht reinen Weihrauch legen, und er soll dem Brote zum Gedächtnis [ein Gedächtnisbrot, Darby, engl.] sein, ein Feueropfer dem Jehova. Sabbattag für Sabbattag soll er es beständig vor Jehova zurichten: ein ewiger Bund von seiten der Kinder Israel. Und es soll Aaron und seinen Söhnen gehören, und sie sollen es essen an heiligem Orte.“ — 3. Mose 24:5-9.
Nun zum Geschichtsbericht, der die Grundlage zur Frage bildet: „David kam nach Nob, zu Ahimelech, dem Priester. Und Ahimelech kam David ängstlich entgegen und sprach zu ihm: Warum bist du allein, und niemand ist bei dir? Und David sprach zu dem Priester Ahimelech: Der König hat mir eine Sache geboten; und er sprach zu mir: Niemand soll irgendwie um die Sache wissen, in der ich dich sende, und die ich dir geboten habe! und die Knaben [jungen Männer, Darby, engl.] habe ich an den und den Ort beschieden. Und nun, was ist unter deiner Hand? Gib fünf Brote in meine Hand, oder was sich vorfindet. Und der Priester antwortete David und sprach: Es ist kein gemeines Brot unter meiner Hand, sondern nur heiliges Brot ist da; wenn sich nur die Knaben der Weiber enthalten haben! Und David antwortete dem Priester und sprach zu ihm: Ja, denn Weiber sind uns versagt seit gestern und vorgestern, als ich auszog, und die Gefäße der Knaben sind heilig. Und es ist einigermaßen gemeines Brot, und das um so mehr, als heute neues in den Gefäßen geheiligt wird. Da gab ihm der Priester heiliges Brot; denn es war daselbst kein anderes Brot, als nur das Schaubrot, das vor Jehova weggenommen worden war, um warmes Brot aufzulegen am Tage seiner Wegnahme.“ — 1. Sam. 21:1-6.
Aus diesen zwei Zitaten ersehen wir, daß das Brot am Sabbattage gewechselt, also das alte Brot durch das frischgebackene, warme Brot ersetzt werden mußte, und da David, als er nach Nob kam und mit dem Hohenpriester Ahimelech redete, die Aufmerksamkeit auf die Tatsache lenkte, daß das Brot an jenem Tage gewechselt werde, muß es ein Sabbattag gewesen sein, als David diese Unterredung hatte und an Ahimelech diese Bitte stellte. Jesus zog aus diesem Verhalten Davids einen interessanten Schluß, wie wir dies in Matthäus 12:1-4, NW aufgezeichnet finden: „Zu jener Zeit ging Jesus am Sabbat durch die Getreidefelder. Seine Jünger wurden hungrig und fingen an, Ähren abzupflücken und zu essen. Als aber die Pharisäer es sahen, sprachen sie zu ihm: ‚Siehe! deine Jünger tun, was am Sabbat zu tun nicht erlaubt ist.‘ Er sprach zu ihnen: ‚Habt ihr nicht gelesen, was David tat, als er und die Männer bei ihm hungrig wurden? wie er in das Haus Gottes ging und wie sie die Brote der Darbringung aßen, Speise, die ihm zu essen nicht erlaubt war, noch denen bei ihm, sondern nur den Priestern?‘“ In diesen und den nachfolgenden Versen lenkte Jesus die Aufmerksamkeit auf Taten der Barmherzigkeit am Sabbattage, wonach es absolut erlaubt war, einem Bedürftigen auch am Sabbattage Barmherzigkeit zu erweisen, und daß in der Tat eine solche Handlungsweise keine Verletzung des Sabbats bedeutet. Jesus rügte Davids Verhalten nicht.
Während andere Übersetzungen der Bibel die Stelle etwas anders wiedergeben, zeigt jene, die wir zum Zitieren des Textes aus 1. Samuel 21:5 angeführt haben, daß David den Ahimelech daran erinnerte, daß das fragliche Brot „einigermaßen gemein“ sei. Hiermit stimmen die Übersetzungen in der King-James- und Rotherham-Bibel überein, indem die letztere den Vers wie folgt wiedergibt: „Das Brot selbst ist gewissermaßen gewöhnlich, und dies um so mehr, da von heute an andere Brotlaibe im Gefäß geheiligt werden müssen.“ In welcher Weise gewöhnlich? War es nicht Jehova Gott geweiht und im Heiligen der Stiftshütte auf den Tisch gelegt worden? Jawohl. Doch sieht man, daß dieses besondere Brot, womit David und seine Männer gespeist wurden, Brot war, das durch frischgebackenes Brot ersetzt wurde, und es wurde aus dem Heiligtum weggenommen, nicht nur um Davids Hunger zu stillen, sondern auch, weil es Sabbattag, also die rechte Zeit war, da es auf die Seite getan, hinausgenommen werden mußte, um eine neue Reihe frischer Brote auf den heiligen Tisch zu stellen. So war denn dieses weggenommene Brot nun zum Gebrauch außerhalb des Heiligen der Stiftshütte verfügbar und war, von diesem Standpunkte aus gesehen, in einem gewissen Sinne „gewöhnliches“ Brot.
Wir haben einen einigermaßen ähnlichen Fall zur Zeit der Gedächtnisfeier in Verbindung mit dem Brot und Wein auf dem Tische. Dies wird dort hingestellt und ist für einen gewissen Zweck bestimmt. Wenn irgend jemand vor oder während der Handlung zum Tisch hinginge und vom Brot äße oder vom Wein tränke, so wäre das verkehrt und würde Respektlosigkeit vor dem Herrn anzeigen. Es wäre, wie Paulus sagt, ein ‚Sündigen wider den Leib des Herrn‘, weil dieses Brot und dieser Wein bei diesem Anlaß bis zu diesem Punkte eine symbolische Bedeutung hat, und diese Bedeutung zu verletzen hieße die von Gott eingesetzte Handlung entweihen. Wenn indes nach der Gedächtnisfeier etwas vom Brot und Wein übrig ist, kann es genossen werden, ohne daß dies eine Entweihung bedeutet. Nachdem das Gedächtnismahl vorüber ist. haben das Brot und der Wein ihre Bedeutung verloren und sind wieder gewöhnliches Brot und gewöhnlicher Wein geworden, um zum Gebrauch für jedermann zu dienen.
Dasselbe kann gesagt werden über die Angelegenheit, die Paulus in 1. Korinther 8:1-13 und 10:25-30 bespricht, wenn Christen auf den Fleischmarkt, in Fleischerläden, Metzgereien oder Wirtschaften gingen, die mit den heidnischen Tempeln von jener Zeit verbunden waren, und dort Fleisch aßen, das Dämonen oder Götzen geweiht worden war. Ein Teil jenes Opfers wurde dem Götzen gegeben, wurde auf dem Altar geopfert, und dann blieb etwas Fleisch übrig, das Metzgereien oder Wirtschaften übergeben wurde; solches diente den Leuten als gewöhnliches Fleisch, und Christen hatten das Recht, dort hinzugehen und von diesem Fleische zu essen. Es hatte seine geheiligte Bedeutung nun, da es im Fleischerladen oder in der Wirtschaft lag, verloren. Es war gewöhnliches Fleisch geworden, obwohl einige Christen, wie Paulus es sagte, in ihrem Gewissen schwach waren und dachten, es sei immer noch geweihtes Fleisch.
Dasselbe ist zu sagen von dem Brote, das ersetzt und aus dem Heiligtum herausgenommen worden war. Es war, wie David sagte, gewissermaßen gewöhnliches Brot, und darum konnte es gebraucht werden. Allerdings sollte es gewöhnlich nur von den Priestern verwendet werden, aber unter außergewöhnlichen Umständen durfte es anscheinend für einen Akt der Barmherzigkeit benutzt werden, wie dies der Fall war bei David, denn Jesus weist laut Matthäus 12:1-4 in seinen Worten über Davids Verhalten auf dies hin. Ferner wurde Jehova durch diese Tat nicht beraubt. Wenn Ahimelech in das Heilige gegangen wäre und das frische Brot genommen hätte (das eine ganze Woche dort bleiben mußte), um es zur Speisung Davids und seiner Männer zu verwenden, so wäre das eine Sünde gegen die Anweisung bezüglich des Brotes gewesen; nun aber war es gemäß dem gewohnten Gang der Dinge weggenommen worden, und so bedeutete diese Handlung keine Beraubung Jehovas.