Des Höchsten Wille muß geschehen
Siehe! ich bin gekommen, um deinen Willen, o Gott, zu tun. — Heb. 10:7, NW
1, 2. (a) Wie ist Gottes Wille mit dem endlosen Leben seiner Geschöpfe verknüpft? (b) Welche richtige Wahl treffen aufrichtige Menschen heute?
WER die Welt besiegt, wird gemäß dem höchsten Willen, nämlich dem Willen Gottes, Leben ohne Ende empfangen. (Off. 2:10, 11; 21:6, 7) Von allen, die die Welt besiegt haben, ist Jesus Christus der hervorragendste. Er sagte: „In der Welt werdet ihr Drangsal erleiden, doch fasset Mut! Ich habe die Welt besiegt.“ (Joh. 16:33, NW) Nachdem der lebendige Gott Jehova diesen umgebrachten hervorragendsten Weltbesieger, Jesus, auf Erden aus dem Tode auferweckt und im Himmel verherrlicht hatte, gebot dieser im alten Syrien überraschenderweise einem Reisenden, einem mordschnaubenden Verfolger, auf seinem Wege Halt. Dieser war Saulus von Tarsus, und Jesus sagte zu ihm: „Dazu habe ich mich dir sichtbar gemacht … um dich als … einen Zeugen zu erwählen … indem ich dich befreite … von den Nationen, zu denen ich dich sende, um ihnen die Augen zu öffnen, damit sie umkehren … von der Gewalt Satans zu Gott.“ (Apg. 26:16-18, NW) Damals und bis zu unserer Zeit (d. h. nahezu 6000 Jahre bis zum Jahre 1914 n. Chr.) übte dieser oberste Böse die „Gewalt Satans“ ungehemmt über diese ganze Welt oder dieses ganze System der Dinge aus, das Jesus Christus besiegte und das auch seine Nachfolger besiegen müssen.
2 Als Jesus auf Erden war, lehrte er der Wahrheit entsprechend folgendes: „Niemand kann ein Sklave zweier Meister sein; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhangen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Sklaven Gottes und des Reichtums sein.“ (Matth. 6:24, NW) Ist denn der geliebte Meister, dem Jesus diente und dem er weiterhin dient, tatsächlich jener noble und liebenswerte Meister, dem auch du jetzt dienst? Bist du wie Jesus ein Sklave des höchsten Gottes geworden? Mit anderen Worten: Hast du dich willig, ja willentlich entschlossen, auf Jesu Meister, also auf den wahren Gott, Jehova, zu hören und ihm zu gehorchen? Ist es deine Lust, den Willen Gottes zu tun, wie es die Lust Jesu war? Hast du dich entschieden von der „Gewalt Satans“ abgekehrt und dich der Gewalt des Höchsten zugewandt, indem du dein Leben aus freien Stücken und willentlich dargeboten hast, um Jehova zu dienen? Du magst die Frage stellen: Was ist denn unter Hingabe zu verstehen?
3. Erkläre, was Hingabe in Wirklichkeit bedeutet.
3 Hingabe bedeutet, sich freiwillig abzusondern, mit dem Ziel, sich einer Gottheit zu widmen, einem heiligen Zweck oder einer besonderen Person, einem Prinzip, einer Wissenschaft, einer Nation oder auch einer gewählten Beschäftigung oder einem bestimmten Lebensweg. Die bedeutsamste und wichtigste Hingabe erfolgt dann, wenn jemand sich von allen anderen Bestrebungen trennt und sich in wahrer Ergebenheit an Jehova Gott feierlich einer göttlichen Person darbietet. Das bedeutet, daß man seinen Willen dem Willen Gottes, des Höchsten, anpaßt. Die Hingabe an die Person Gottes muß ohne Bedingungen, ohne Vorbehalte, geschehen. Sie darf nicht eine geteilte Ergebenheit oder Hingabe sein, weil eine Hingabe unter Vorbehalten in den Augen Gottes, Jehovas, ungültig wäre. Gott verlangt absolute, also ausschließliche Ergebenheit. — 2. Mose 20:5; 34:14; 5. Mose 4:24; 6:15.
4. Wie sah Jesus den Schritt der Hingabe an?
4 Das vollkommene Beispiel einer Hingabe an Gott hat uns der Sohn Gottes, Christus Jesus, gegeben. Seine eigene Hingabe ist in folgenden Worten kurz beschrieben worden: „Deinen Willen zu tun, mein Gott, ist meine Lust gewesen.“ In seiner Ergebenheit an Gott verfolgte er nur ein Ziel. Er ließ nicht zu, daß irgend etwas ihn davon abbrachte oder darauf Übergriff. Als Jesus auf Erden weilte, kannte er seinen himmlischen Vater, kannte auch dessen Gesetze und liebte sie. Er wußte, was der Nation Israel und anderen widerfahren war, die ihren Bund mit Gott, dem Allmächtigen, verletzt hatten. Da ihm dies bekannt war, war Jesus um so eifriger darauf bedacht, ja felsenfest entschlossen, seinen eigenen Willen dem Willen seines Vaters anzupassen. — Ps. 40:8; Joh. 4:34; 6:38, NW.
5. (a) Was wird von einem Christen verlangt, der den Schritt der Hingabe getan hat? (b) Weshalb ist ein radikaler Wechsel in den Lebensgewohnheiten unbedingt erforderlich?
5 Wenn sich somit eine Person Jehova Gott hingibt, um dessen Willen zu tun, so bedeutet das einen vollständigen Wechsel in seinem Leben. Er gibt seine frühere Lebensweise auf, nämlich die Art, zu leben, wie diese Welt im allgemeinen lebt, die unter der „Gewalt Satans“ steht. Die Neigungen einer solchen Gott hingegebenen Person und auch ihre Wünsche verändern sich. Dieser Wechsel tritt aber nicht automatisch ein, sondern ist das Ergebnis der Umgestaltung ihres Sinns, indem sie das Muster, das der Denk- und Handlungsweise der alten Welt entspricht, zu einem neuen Muster umformt. Dieser Wechsel ist das Ergebnis eines ruhigen, sorgfältigen, nüchternen Nachsinnens über Gottes Wort; er ist nicht ein gefühlsmäßiger totaler Wechsel, der durch ein Wunder augenblicklich eintreten würde. Die übliche Neigung oder das Trachten des menschlichen Sinns strebt nach der Sünde hin, weil unsere Ureltern, Adam und Eva, willentlich die Wahl trafen, den Willen Satans, des Feindes Gottes, Jehovas, zu tun, und so den Willen des wahren Gottes, sie betreffend, vergaßen. ‚Durch e i n e n Menschen kam die Sünde in die Welt und durch die Sünde der Tod, und so breitete sich der Tod über alle Menschen aus, weil sie alle gesündigt hatten.‘ (Röm. 5:12, NW) Diesem sündigen Muster gemäß sind wir, während wir unter dem Todesurteil standen, in Ungerechtigkeit gebildet worden. Deshalb ist es so unumgänglich notwendig, daß ein Wechsel eintritt. Das ist der Grund, weshalb es auch so wichtig ist, daß wir neue Erkenntnisse, das heißt Erkenntnis aus dem Worte Gottes, in unseren Sinn aufnehmen. Wir müssen uns beständig von der früheren Denkweise abwenden, die nach dem Muster der Denkweise der alten Welt oder des alten Systems der Dinge geformt worden war. Wir müssen das Neue erkennen, indem wir den Wunsch haben, uns zu ändern, das heißt den alten Lauf zu bereuen und unsere Lebensweise gemäß dem neuen Muster auszurichten. Auf diese Weise folgen wir dem Rate des Apostels Paulus: „Streift die alte Persönlichkeit ab mit ihren Praktiken und kleidet euch mit der neuen Persönlichkeit, die durch genaue Erkenntnis erneuert wird nach dem Bilde dessen, der sie schuf … damit ihr Jehovas würdig wandelt, um ihm völlig zu gefallen, während ihr fortfahrt, in jedem guten Werk Frucht zu tragen, und damit ihr zunehmt an der genauen Erkenntnis Gottes.“ Das zeigt, daß das Lebensmuster einer Person einen vollständigen Wechsel erfahren muß, einen Wechsel vom Lebensmuster gemäß der alten Welt zu dem Lebensmuster gemäß der neuen Welt. Hier müssen wir im Sinn behalten, daß Christus Jesus für diese neue Welt der Gerechtigkeit sein Blut gegeben hat, denn in der neuen Welt wird ewiges Leben erlangt. So wie Johannes schrieb, vergeht die gegenwärtige alte Welt: „Liebt nicht die Welt, noch was in der Welt ist … Überdies: die Welt vergeht und auch ihre Begierde, wer aber den Willen Gottes tut, bleibt für immer.“ — Kol. 3:9, 10; 1:10; 1. Joh. 2:15, 17, NW.
6. Wieso können wir sagen, daß ein Menschengeschöpf heute „im Bilde Gottes“ sei?
6 Da die alte Welt vergeht, muß ein Christ der alten Welt den Rücken kehren, um in der neuen Welt weiterzuleben. Wenn er seine Denkweise umgestaltet hat, damit sie mit dem Worte Gottes, des Allmächtigen, übereinstimmt, kann mit Recht gesagt werden, er sei „im Bilde Gottes“, so wie Adam es ursprünglich vor seiner Übertretung war. Wenn eine Person nach dem Musterbild der höheren Erkenntnis Gottes umgestaltet worden ist, kann von ihr mit Recht gesagt werden, sie sei in das „Bild Gottes“ zurückgekehrt. Das bedeutet aber nicht, daß ein solcher Mensch an diesem Punkte vollkommen wäre, aber er hat sich in seinem Sinnen und Trachten der hohen, erhabenen Denkweise Gottes, Jehovas, zugewandt. Wer diesem Weg folgt, ist Gott, dem Allmächtigen, wohlgefällig und bei ihm annehmbar.
RICHTIGE GEISTIGE EINSTELLUNG VOR DER HINGABE
7. Was ist Reue? Weshalb wird sie gefordert?
7 Die demütige, reuevolle Person wird in den Worten Jesajas wie folgt beschrieben: „Der Gesetzlose verlasse seinen Weg, und der Mann des Frevels seine Gedanken; und er kehre um zu Jehova, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserem Gott, denn er ist reich an Vergebung.“ Dies zeigt, daß Jehova zu erreichen ist. Jehova nimmt durch seinen Sohn Christus Jesus den Demütigen an, der ihn zu finden wünscht. Er vergibt dem Geschöpf die Sünden, wozu es die Neigung von sündigen Eltern her ererbt hat. Auch Paulus zeigt, wie wichtig es ist, die alte Persönlichkeit abzulegen, wenn er sagt: „Ihr sollt die alte Persönlichkeit ablegen, die eurem früheren Wandel entsprach und gemäß ihren betrügerischen Begierden verdorben wird; aber ihr sollt erneuert werden durch die Kraft, die euren Sinn antreibt, und sollt die neue Persönlichkeit anziehen, die gemäß Gottes Willen in wahrhafter Gerechtigkeit und liebender Güte geschaffen wurde.“ In dieser anschaulichen Weise lenkt Paulus unsere Aufmerksamkeit auf die Tatsache, daß unser früherer Lebensweg und unsere früheren Begierden vollständig aufgegeben werden müssen. Dann wird eine neue Denkweise, die man sich durch ein Studium des Wortes Jehovas und eine Erkenntnis seiner Vorsätze aneignet, im Leben des Christen die Triebkraft sein. — Jes. 55:7; Eph. 4:22-24, NW.
8. Welche Eigenschaften sollte eine Person nach ihrer Bekehrung pflegen?
8 Nachdem im Sinn einer Person eine Bekehrung stattgefunden hat, wird sie vor Jehova und seinem Wort den höchsten Respekt haben. Sie wird die Ermahnung des Apostels Paulus befolgen: „Kleidet euch mit der zarten Zuneigung des Mitleids, mit Freundlichkeit, Demut des Sinns, Milde und Langmut.“ Diese Eigenschaften sind nicht in der alten, sondern nur in der neuen Welt zu finden. Wiewohl diese Worte des Paulus Christen galten, zeigen uns doch die folgenden Worte Jehovas, die schon viel früher geäußert wurden, wie er solche Eigenschaften bewertet: „Ich blicke aber nach dem hin, der demütig und zerschlagenen Geistes ist und der (in Ehrfurcht) bebt beim Gedanken an mein Wort.“ Eine demütige Person bekundet höchste Ehrfurcht vor Jehova Gott, dem Höchsten. — Kol. 3:12; Jes. 66:2, Me.
9. Welche Art einer Dienstbarkeit wird verlangt, und worauf muß sie gegründet sein?
9 Kann ein gewöhnlicher Mensch eine solch unerschütterliche, ungeteilte Liebe zu dem allmächtigen Schöpfer an den Tag legen? Jawohl; er muß ausschließlich ihm ergeben sein und in seinem Herzen einen brennenden Eifer haben, ihm so zu dienen, wie ein williger Sklave seinem geliebten Meister dient. Dienen bedeutet gehorchen. Die Menschen, die Jehova gehorchen, tun es aus Liebe zu ihm. „Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort beachten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und unsere Wohnung bei ihm aufschlagen; wer mich nicht liebt, beachtet meine Worte nicht; und das Wort, das ihr hört, ist nicht das meine, sondern gehört dem Vater, der mich gesandt hat.“ (Joh. 14:23, 24, NW) Liebe ist in der Tat die Summe und der Kern des ganzen Gesetzes der göttlichen Gebote. Das hat Christus Jesus mit den Worten bestätigt: „Du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele, mit deinem ganzen Sinn und mit deiner ganzen Kraft [Lebenskraft].“ Bestimmt ist in diesem Text nichts ausgelassen worden. Es wird von dem Geschöpf verlangt, daß es den Schöpfer, Jehova, rückhaltlos, mit einer von Herzen kommenden Loyalität liebe und ihm diene. — Mark. 12:30; 5. Mose 6:5, NW.
10. (a) Wie sollte man das eigene Ich betrachten, nachdem man sich Gott hingegeben hat? (b) In welchem Ausmaß muß man sich Jehova unterwerfen?
10 Das bedeutet, daß wahre Nachfolger Christi das eigene Ich vollständig vergessen, so wie er es gesagt hat: „Wenn jemand mir nachkommen will, der verleugne sich selbst.“ Wer sich selbst verleugnet, verzichtet auf seine eigenen persönlichen Ziele und die eigene Wahl einer Handlungsweise oder eines Lebensweges. Statt dessen sucht er Jehovas Willen und Vorhaben in bezug auf Gegenwärtiges und Zukünftiges zu seinem eigenen Willen zu machen. Dann benimmt er sich auch dementsprechend.
HINGABE AN GOTT BRINGT VERANTWORTUNG
11. (a) Wie sollte jemand Verantwortlichkeiten betrachten? (b) Nach welchen Vorbildern sollten Christen ihr Leben ausrichten?
11 Wer sein Leben Jehova widmet, übernimmt in der Tat eine schwere Verantwortung. Dieser Verantwortung treu nachzukommen ist seine Pflicht, ist also nicht seinem Belieben überlassen. Das bedeutet, daß er bereit ist, darauf zu verzichten, den Lebensweg selbst zu wählen, damit hierin Gottes Wille geschehe. Er mag Spott und Schmähungen, Beschwerden und Verfolgung, Folterung oder Gefangennahme ausgesetzt sein, weil er es sich erwählt, dem Laufe des obersten Zeugen Jehovas, Christi Jesu, zu folgen. Unter all diesen Umständen bleibt jemand, der sich Gott hingegeben hat, auf dem Wege der Nachfolge Jesu und tut Jehovas Willen. Er ist sich bewußt, daß er sich einverstanden erklärt hat, Gottes Willen zu tun. Daher muß er sich seiner Verantwortung gegenüber positiv verhalten, gleichwie Jesaja es tat, als er sprach: „Hier bin ich, sende mich.“ Wer Gottes Wort kennenlernt und sich dieser Verantwortung bewußt wird, denkt nicht, daß sie eine zu schwere Last sei, noch verhält er sich ihr gegenüber feige oder fürchtet sich davor, zu versagen. Da er in Jehovas ewiger neuer Welt zu leben hofft, gehorcht er dem Worte Gottes weiterhin, das uns gebietet: „Fürchtet euch nicht.“ Er überwindet den Geist der Furcht und der Feigheit. Er erinnert sich an Jehovas Offenbarung, die Johannes im Bilde sah und dann beschrieb: „Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde, denn der frühere Himmel und die frühere Erde waren vergangen … Wer überwindet, wird dies ererben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein. Was aber die Feiglinge und Ungläubigen betrifft … und alle Lügner: ihr Teil wird in dem See sein, der mit Feuer und Schwefel brennt. Damit ist der zweite Tod gemeint.“ Auch Paulus schrieb an Timotheus sehr ermutigende, zuversichtliche Worte der Ermahnung: „Gott gab uns nicht einen Geist der Feigheit, sondern der Macht und der Liebe und des gesunden Sinnes. So schäme dich also nicht des Zeugnisses über unseren Herrn, noch meiner, eines Gefangenen um seinetwillen, sondern nimm daran teil, für die gute Botschaft Ungemach zu erleiden gemäß der Kraft Gottes.“ Wir blicken nicht auf Judas Iskariot oder andere, die versagten, Satan eingeschlossen, um zu erfassen, was Hingabe in Wirklichkeit bedeutet, sondern wir blicken auf die lange Reihe starker, treuer, mutiger Überwinder, die die Bibel erwähnt. Ihr Lebenslauf ist für uns ein Muster, das der Nachahmung wert ist. Wir können ebenso entschlossen sein, wie sie es waren. Wir können gehorsame Diener Gottes sein, wie sie es waren. Die ersten Christen, die treuen Apostel Christi eingeschlossen, waren alles andere als furchtsam. Ferner haben wir als Beispiele Männer wie Abraham, Isaak, Jakob und David und Frauen wie Sara, Rahab, Debora, Jael und auch viele andere mutige Zeugen Jehovas, die den Bund hielten und deren lange Reihe zurückreicht bis in die Zeit des gerechten Abel. Sie hatten ihre Hoffnung fest in Jehovas höchster Macht verankert, indem sie sogar daran glaubten, daß er die Toten auferwecken werde. Wer einen solch starken Glauben hat, wird den Feind nicht fürchten, selbst wenn es ihn heute sein physisches Leben kosten sollte. — Luk. 9:23; Jes. 6:8; Off. 21:1, 7, 8; 2. Tim. 1:7, 8, NW.
12. Vor welcher Wahl steht jeder wahre Christ?
12 Die Wahl bezüglich einer bestimmten Handlungsweise im Leben zu treffen ist eine persönliche Pflicht, wie Mose es zeigte: „Ich habe dir das Leben und den Tod vorgelegt, den Segen und den Fluch, und du sollst das Leben wählen, damit du am Leben bleibest, du und deine Nachkommen.“ Wie aber können wir jetzt das Leben wählen? Dadurch, daß wir dem Laufe folgen, der dem wahren Christen vorgezeichnet ist, „indem du Jehova, deinen Gott, liebst, indem du auf seine Stimme horchst und dich zu ihm hältst; denn er ist dein Leben und die Länge deiner Tage“. Wir haben die Wahl für Leben getroffen, indem wir uns Jehova rückhaltlos hingaben, in dem Gedanken, ihm immerdar zu gehorchen und unsere Last der Verantwortung zu tragen. — 5. Mose 30:19, 20, NW.
13. (a) Welche Entscheidung traf Josua? (b) Was geschieht heute mit denen, die es versäumen, die rechte Wahl zu treffen?
13 Auch Josua wies offen auf die persönliche Wahl hin, die man treffen muß, um Jehova ausschließliche Ergebenheit darzubringen. „Wenn es nun übel ist in euren Augen, Jehova zu dienen, so wählt heute selbst, wem ihr dienen wollt: ob den Göttern, denen eure Vorfahren dienten, die jenseits des Stromes wohnten, oder den Göttern der Amoriter, in deren Land ihr wohnt. Ich aber und mein Haus, wir werden Jehova dienen!“ (Jos. 24:15, NW) Jede Person, die sich Gott nicht hingegeben hat, hat dieselbe Freiheit, eine Wahl zu treffen. Diese Wahl ist für ihr Geschick bestimmend, denn von ihr hängt Leben oder Tod ab. An diesem Tage der Macht Jehovas wird das Leben eines als Sünder unter der Verurteilung stehenden Menschen, der es ablehnt, sich Jehova Gott hinzugeben, um ihm zu dienen, in Harmagedon (wenn nicht schon vorher) für immer enden. Wenn jemand zu dem Punkte kommt, an dem er Jehova mit seinem ganzen Herzen, seiner ganzen Seele und seinem ganzen Sinn zu dienen wünscht, soll er nicht die Frage aufkommen lassen: ‚Soll ich den Schritt der Hingabe an Gott tun?‘ Sich Gott hinzugeben, um seinen Willen zu tun, ist der Lauf, den Christus Jesus vorgezeichnet hat. Man sollte sich daher fragen: Habe ich das richtige Verständnis über Jehovas Willen und über das, was er von mir verlangt, damit ich geloben kann, ein wahrer Fußstapfennachfolger Christi Jesu zu sein, um von nun an Jehovas Willen zu tun? Wer zu diesem richtigen Verständnis gelangt, wird nicht zögern, wenn er Jehova in Aufrichtigkeit dienen möchte. Dieser positive Schritt nach vorn ist von Jehova vorgezeichnet worden. Um Leben zu erlangen, muß man diesen Schritt tun. Wer sich einverstanden erklärt, ein Fußstapfennachfolger Christi sein zu wollen, und dann diesem Gelöbnis nachkommt, ist in Wahrheit ein Christ. Von einer solchen Hingabe an Gott legt dann der gehorsame Nachfolger Christi öffentlich ein Bekenntnis ab oder symbolisiert es vor anderen durch die Wassertaufe.
WAS HINGABE AN GOTT FÜR DICH BEDEUTET
14. (a) Was geht dem Hingabeakt voraus? (b) Was folgt der Hingabe an Gott? (c) Was ist in dem Schritt der Hingabe an Jehova mit inbegriffen?
14 Vor dem Schritt der Hingabe kommt die Erforschung der Seele. Man muß erkennen, daß man sich ‚Jehova zuwendet‘, wenn man sich ihm hingibt. Das bedeutet, daß man den ungehorsamen, sündhaften Lebensweg in der alten Welt, dem man bis zu diesem Punkte folgte, bereut und sich davon abwendet. Als Sünder betrachtet sich der Mensch, der bereut, nun vom Standpunkte Jehovas aus. Er versteht die liebende Vorkehrung, die Jehova in Christus Jesus, dem Erlöser oder Loskäufer, getroffen hat. Er erkennt, daß er mit Jehova, der heilig ist, in Harmonie oder Einheit zurückgebracht werden kann, wenn er an den loskaufenden oder erlösenden Wert des vergossenen Blutes Christi Jesu glaubt. Dann tritt ein Wechsel ein. Es ist nicht ein durch ein Wunder zustande kommender Wechsel, sondern es ist der Beginn einer neuen geistigen Einstellung, durch die jemandes Leben, weil er fest entschlossen ist, Gottes geoffenbarten Willen zu tun, von nun an umgemodelt wird. In dieser Hinsicht kennzeichnet der Schritt der Hingabe an Gott eine Entscheidung, die getroffen werden muß. Wenn eine Person ihr Leben Jehova hingibt, so erwartet Jehova von ihr, daß sie im Glauben an seine Verheißungen lebt, und dann besteht kein Zweifel, daß Jehova seine Verheißungen wahrmachen wird. Auch erwartet Jehova von der Person, die er annimmt, daß sie ihrem Hingabegelübde nachkommt. Eine bloß teilweise Hingabe an Gott gibt es nicht. Man darf also im eigenen Sinn nicht den Entschluß fassen, sich Jehova in beschränkter Weise hinzugeben. Nichts darf geschehen, was eine völlige, ungeteilte Hingabe an Gott gefährden könnte. Mit diesem Schritt der Hingabe an Jehova ist also tatsächlich eine ernste Verantwortung verknüpft. Es darf sich niemand in dem gefährlichen Irrtum wiegen, das Predigen des Wortes Gottes sei seinem eigenen Belieben überlassen. Der Predigtdienst ist ein obligatorischer Teil der Dienstaufgabe, gleichwie er es im Falle Christi Jesu war. Die Zeit, da er sich Gott hingab, kennzeichnet den Beginn seines Predigtwerkes, und nie wich er davon ab, noch ließ er zu, daß irgend etwas ihn am Verfolgen seines neuen Lebensweges hinderte, den zu gehen er beschlossen und gelobt hatte.
15. Womit kann der Akt der Hingabe verglichen werden?
15 Da dieser Akt einen Anfang kennzeichnete, kann er mit dem Geburtstag des Betreffenden verglichen werden, also mit dem Beginn seines neuen Lebens. Vor dieser Zeit erfreute er sich nur in einem sehr beschränkten Maße des menschlichen Lebens, denn er stand unter der Verurteilung, weil unser Lebensmuster nach dem gefallenen Zustand Adams ausgerichtet ist.
16, 17. (a) Wie sollten neuhingegebene Personen diesen wichtigen Schritt betrachten? (b) Was ist das Ziel einer Person, die den Schritt der Hingabe an Gott eben getan hat?
16 Einem Kinde gleich, muß jemand, der sich Gott hingegeben hat, eifrig bemüht sein zu lernen, ja unablässig zu lernen, um zur Reife heranzuwachsen. Wir beobachten, wie ein Kind eifrig bemüht ist, seine Eltern nachzuahmen, und dann sehen wir auch, welch treibende Kraft dem Mannes- und Frauenalter entgegen einem Kinde innewohnt. In der Tat, es ist willens, fleißig zu studieren, um in diesen Zustand zu gelangen. Das Kind ist in seinem Sinn darauf bedacht, sich Erkenntnisse anzueignen, weil es kein Kleinkind oder auch nur ein Unerwachsener bleiben möchte. Ebenso sollte der „neugeborene“ Christ das Leben betrachten, das vor ihm liegt.
17 Kinder sind stets begierig, einer Milchkost oder einer Kost, die aus weichen Speisen besteht, auszuweichen. Sie möchten gern feste Speise essen, da sie sehen, daß ihre Eltern solche genießen, denn sie wissen, daß reife Menschen feste Speise zu sich nehmen. Ebenso verhält es sich mit Christen. Paulus gibt den Rat: „Die feste Speise aber ist für Gereifte, für jene, die ihr Wahrnehmungsvermögen durch Gebrauch geübt haben, um zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden. Darum wollen wir nun, da wir die Grundlehre über den Christus beiseite gelassen haben, zur Reife vorandrängen, indem wir nicht wieder einen Grund legen, nämlich in bezug auf Reue über tote Werke und Glauben an Gott, die Lehre über Taufen und das Händeauflegen, die Auferstehung von den Toten und das ewige Gericht.“ — Heb. 5:14 bis 6:2, NW.
18. Wonach sollte eine Person, die sich Gott hingegeben hat, streben? Was wird ihrem Herzen Freude bringen?
18 Der Christ sollte eifrig nach Erkenntnis streben, damit er die geistige Reife erlange und so besser befähigt sei, seinem Hingabegelübde nachzukommen und dann anderen auf diese Weise helfen kann, Leben zu erlangen. Man könnte ihn mit jungen Leuten vergleichen, die zu Männern oder Frauen heranwachsen. Wenn sie den Zustand der Reife erreichen und heiraten, so bringen sie selbst wieder Kinder in die Welt. Ebenso verhält es sich mit reifen Christen; indem sie sagen: „Komm!“, führen sie andere herzu, und dann wenden sich neue Hörer von ihrer früheren Handlungsweise ab, studieren ebenso und kommen zu dem Punkt, da sie ihr Leben Jehova hingeben, um seinen Willen zu tun. Im Zustand der christlichen Reife zu leben und andere, die in diesem Zustand sind, zu beobachten ist wunderbar und beglückend.
19. Weshalb ist es wichtig, daß jemand, der sich Gott hingeben will, ernstlich die Kosten berechnet?
19 Wenn jemand den Schritt der Hingabe erwägt, könnte er denken: ‚Wahrscheinlich könnte ich diesen Predigtdienst weder tun noch daran teilnehmen. Aber ich liebe Gott und will ihm dienen. Ich werde ihn bestimmt im Leben restlos anerkennen, aber mich ihm vollständig hingeben — das kann ich nicht!‘ Zuerst mögen einem solche Gedanken kommen, aber jemand, der in dieser Geistesverfassung ist, sollte dann weiterstudieren und genaue Erkenntnis in sich aufnehmen, denn reifere Überlegungen werden ihm eine Hilfe sein, die rechte Entscheidung zu treffen. Das ist tatsächlich eine lebenswichtige Entscheidung. Man könnte dabei an einen Mann denken, der im Hinblick auf die Zukunft ein Haus zu bauen plant. Aber selbst um ein Haus zu errichten, muß sich jemand zuerst niedersetzen und die Kosten berechnen, wie Jesus es erklärt hat: „Zum Beispiel: Wer von euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuerst nieder und berechnet die Kosten, um zu sehen, ob er genug hat, ihn zu vollenden? Andernfalls könnte er zwar den Grund dazu legen, aber nicht die Mittel haben, ihn zu vollenden; und alle, die zuschauen, könnten anfangen, ihn zu verspotten, indem sie sagen: ‚Dieser Mensch fing an zu bauen, hatte aber nicht die Mittel, [den Bau] zu vollenden.‘“ Wer sich Gott hingeben will, soll die Kosten eines solchen Laufes berechnen und ihm dann bis zum Ende nüchtern und fleißig folgen. — Luk. 14:28-30, NW.
HINGABE AN GOTT FÜHRT ZUM GLÜCK
20. Führe einige Segnungen an, die Jehova den ihm hingegebenen Dienern zukommen läßt. Und was bringt Freude?
20 Warum also nicht das, was du aufgeben mußt, mit dem vergleichen, was Jehova dir verheißt? (Matth. 19:27-29) Halte inne und denke darüber nach! Was für gute Dinge besitzt du überhaupt, die du nicht von Jehova empfangen hast, mit Einschluß der Fähigkeit, ihm Ergebenheit, Lobpreis und willigen Dienst darzubringen? Das sind die Dinge, die du Jehova gern darbringen wirst, ja dein ganzes Ich, um ihm zu dienen. Diese Dinge wirst du Jehova durch Jesus Christus, den Gerechten, willig darbringen, im Hinblick auf die unaussprechlichen Vorrechte und Segnungen, die den Gott hingegebenen Dienern unablässig verliehen werden. Behalte indes im Sinn, daß dies der betreffenden Person die Autorität verleiht, als Zeuge Jehovas in seinem Namen zu sprechen und nach diesem Namen genannt zu werden. In dieser zum Untergang verurteilten und vergehenden alten Welt sind die Gott hingegebenen Diener die glücklichsten unter den heute Lebenden. In der Tat, sie erwarten, den universellen Krieg Gottes in Harmagedon zu überleben, und hoffen vertrauensvoll, unter vollkommenen Verhältnissen in einem erdenweiten Paradies ewig zu leben. Viel hängt also davon ab, daß man sich Gott hingibt, und alles hängt ferner davon ab, daß man diesem Hingabegelübde treu nachkommt. Seine Lauterkeit zu bewahren und treulich seinem Hingabegelübde nachzukommen führt zu höchstem Glück. Dies zu unterlassen führt zur Verzweiflung.
21. Von welchem Ausmaß muß die Hingabe an Gott sein?
21 Die ganze Tragweite und Wichtigkeit des Schrittes der Hingabe an Gott kann offenbar in Jesu Worte zusammengefaßt werden: „Somit kann bestimmt keiner von euch mein Jünger sein, der sich nicht von allem trennt, was ihm gehört.“ (Luk. 14:33, NW) Man darf nicht zulassen, daß einen irgend etwas, sei es eine Person oder eine Sache, an der Durchführung des Hingabegelübdes hindert, ob es nun ein Ehegatte oder eine Ehegattin sei oder Familienangehörige oder sonst etwas in dieser Welt, das einem lieb und teuer sein mag. Die Hingabe an Jehova muß ohne Einschränkung erfolgen. Jehova ausschließliche Ergebenheit zu zollen ist eine heilige Pflicht.