Was hindert dich, getauft zu werden?
STUDIERT ein Zeuge Jehovas bereits einige Zeit mit dir die Bibel? Bist du davon überzeugt, daß das, was du lernst, die Wahrheit ist? Kommst du mit Jehovas Zeugen im Königreichssaal zusammen, und sprichst du mit anderen über das Gelernte, wenn sich dir die Gelegenheit bietet? Hast du dich bis jetzt durch irgend etwas davon abhalten lassen, getauft zu werden?
Vielleicht hast du einen der 140 Kongresse „Göttlicher Sieg“ besucht, die im vergangenen Jahr und Anfang dieses Jahres stattgefunden haben. Bei diesen Anlässen nahmen insgesamt 81 830 Personen, mit denen die Bibel studiert wurde, die Gelegenheit wahr, sich taufen zu lassen. In diesem Jahr finden sogar noch mehr Bezirkskongresse statt — allein 67 in den Vereinigten Staaten. Bei jedem dieser Kongresse besteht wieder für Personen wie dich die Gelegenheit, sich taufen zu lassen — bei den meisten Kongressen am Freitagvormittag.
Wenn du dich taufen läßt, wird dies für dich nicht bedeuten, den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen. Es mögen Hindernisse auf deinem Weg auftauchen. Doch etwas Wertvolles erlangt man nie ohne Mühe. Wenn du Hindernisse überwindest, verrätst du echten Glauben. Stehst du bereits im vorgerückten Alter? Eine 95jährige Russin ließ sich im vergangenen Jahr nicht davon abhalten, sich zusammen mit ihrer 62jährigen Tochter im Yankee-Stadion taufen zu lassen. Auch für einen 85jährigen Täufling bildete das Alter kein Hindernis, sich gemeinsam mit seinem 16jährigen Enkel taufen zu lassen.
Oder sind deine Angehörigen gegnerisch eingestellt? Viele haben auch dieses Hindernis überwunden. So bereitete sich eine Frau auf die Taufe vor, obgleich ihr Ehemann drohte, sich von ihr scheiden zu lassen, falls sie sich taufen ließe. Sein letzter Ausweg bestand darin, mit ihr einen Jesuitenpriester aufzusuchen. Der Priester sagte zu ihm: „Die Zeugen Jehovas lieben Gott etwas mehr als wir; lassen Sie Ihre Frau daher gehen.“ Und er fügte hinzu: „Wenn Sie sich von Ihrer Frau scheiden lassen, sind Sie in Wirklichkeit kein Christ.“ Schließlich erklärte der Ehemann: „Nun, meinetwegen; aber ich werde meine Religion nicht wechseln.“ Bei diesen Kongressen ließ sich unter anderem auch ein Mann taufen, der seiner Frau einst gedroht hatte, sie zu töten, falls sie eine Zeugin Jehovas werde. Sie fürchtete sich jedoch nicht und ließ sich nicht davon abhalten, was dazu führte, daß er sich ein Jahr nach ihr taufen ließ.
Solltest du dich durch eine körperliche Behinderung davon zurückhalten lassen, getauft zu werden? Auf den vergangenen Kongressen erschien mehr als ein Taufbewerber im Rollstuhl; diese Personen wurden ins Wasser hinein- und herausgehoben. Zu ihnen gehörte ein junger Mann, der von der Hüfte abwärts gelähmt war, und zwar durch eine Schußverletzung, die ihm seine Mutter beigebracht hatte, als er sie unter dem Einfluß von Drogen mit einem Messer zu töten versucht hatte. Ebensowenig, wie sich eine Mutter von drei Kindern durch eine Gehirnlähmung davon abhalten ließ, getauft zu werden, konnte Blindheit einen 72jährigen pensionierten LKW-Fahrer davon zurückhalten, seine Hingabe an Gott durch die Taufe zu symbolisieren.
Wie der heidnische Offizier Kornelius im ersten Jahrhundert ein Christ wurde und sich taufen ließ, so sind auch in unserem 20. Jahrhundert eine Anzahl Soldaten aus der Armee ausgeschieden, um sich taufen lassen zu können, indem sie Jesaja 2:4 befolgten. Einer davon war Stabsfeldwebel, und es fehlten ihm nur noch vier Monate, um eine gute Pension zu erhalten; ein anderer hatte siebzehn Jahre als Soldat gedient, und ein weiterer schied nach zwanzigjährigem Dienst aus und wurde getauft.
Welcher Religion gehörtest du früher an? Veranlaßt sie dich zu zögern? Dann bedenke, was andere getan haben. Auf einem Kongreß im vergangenen Jahr ließ sich ein früherer eifriger Katholik, der in einem Kloster erzogen worden war, taufen. Auch ein Mann, der jahrelang in einer katholischen Schule Religionsunterricht gegeben hatte, sowie ein früherer Baptistenprediger und eine Frau, die indianische Buschmedizin betrieben hatte, wurden getauft. Wieder andere waren „Jesus-Freaks“, Atheisten oder Buddhisten oder praktizierten Yoga oder Spiritismus usw. Einige hatten früher auch das Geld zu ihrem Gott gemacht, hatten sich großen Reichtum erworben oder wollten Millionär werden.
Hattest du früher Schwierigkeiten auf sittlichem Gebiet? Viele haben solche Probleme überwunden, um sich taufen lassen zu können. Eine ganze Anzahl hatte berüchtigten Motorradbanden wie den „Hell’s Angels“ angehört, andere hatten als Hippies ungebundene Geschlechtsbeziehungen gepflegt, mehrere waren drogensüchtig gewesen, einige hatten selbst Handel mit Drogen getrieben, andere waren seit ihrer Jugend Alkoholiker gewesen. Eine Taufbewerberin war früher ein Go-Go-Girl, eine andere eine spanische Flamencotänzerin, deren Aufgabe es war, die Männer in einem Kabarett zu betören. Andere hatten in Hurerei gelebt oder waren Bigamisten gewesen. Einige waren früher Einbrecher und Diebe. Und die meisten von ihnen waren auch dem Tabakgenuß versklavt gewesen, den sie hatten aufgeben müssen, was jedoch große Anstrengungen erfordert hatte. Das erinnert an einen Ausspruch des Apostels Paulus. Nachdem er verschiedene Laster aufgezählt hat, die Menschen daran hindern, Gottes Königreich zu ererben, schließt er mit der Feststellung ab: „Doch waren das einige von euch.“ Aber ebenso, wie sich jene Christen, die im ersten Jahrhundert in Korinth wohnten, geändert hatten, so hatten auch die Personen, die auf einem der Kongresse „Göttlicher Sieg“ getauft worden sind, drastische Änderungen in ihrem Leben vorgenommen und freuen sich nun, daß sie Jehova Gott in Ergebenheit dienen können (1. Kor. 6:9-11).
Du verstehst gewiß, daß man nicht sozusagen über Nacht die Voraussetzungen dafür schaffen kann, um getauft zu werden. Du solltest nicht der Eingebung des Augenblicks folgen und dich taufen lassen, nur weil du von einem eindrucksvollen Redner einen überzeugenden Aufruf vernimmst. Nein, zunächst mußt du einige Zeit lang Erkenntnis über Jehova Gott und Jesus Christus aufnehmen. Du mußt Jehova als den einen wahren Gott, den Schöpfer und Erhalter des Universums, kennenlernen und seinen Sohn, Jesus Christus, als denjenigen, der für deine Sünden gestorben ist, damit du ewiges Leben erlangen kannst (Joh. 17:3).
Die Erkenntnis darüber ist mit der Aufforderung verbunden, zu bereuen und deine Einstellung zu deiner früheren Handlungsweise zu ändern. Du solltest tiefes Bedauern empfinden und nicht mehr eine falsche, selbstsüchtige Handlungsweise pflegen. Du mußt sie verwerfen und entschlossen sein, recht zu handeln; echte Reue ist sowohl mit einer Sinnesänderung oder einer veränderten Ansicht verbunden als auch mit einer Änderung des Herzens, des Gefühls und des Beweggrundes. Man sollte aber nicht nur Unreinheiten wie geschlechtliche Unsittlichkeit und den Genuß von Drogen und Tabak bereuen. Man muß auch eine selbstsüchtige, ichbezogene Einstellung oder Lebensweise ablegen, denn auch das ist Sünde.
Eine solche echte Reue führt zur Bekehrung, zu einer Kehrtwendung, und dazu, daß man in die entgegengesetzte Richtung geht. Nun achtet man auf das, was Gott gebietet und was er verbietet, und man ist bemüht, sein Leben mit Gottes Geboten in Übereinstimmung zu bringen. Wenn du so weit Fortschritte gemacht hast, erfüllst du die erforderlichen Voraussetzungen, um dich Gott hinzugeben, um seinen Willen zu tun, und du kannst den Fußstapfen Jesu Christi folgen und getauft werden. Ja, Jesus lädt dich jetzt mit den Worten ein: „Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme seinen Marterpfahl auf und folge mir beständig“ (Matth. 16:24).
Wenn es für deine Taufe keinen ernsthaften Hinderungsgrund gibt, wie zum Beispiel einen Mangel an grundlegender Erkenntnis über den Willen Gottes dich betreffend oder eine Lebensweise, die mit biblischen Grundsätzen nicht übereinstimmt, und du behauptest, Gott zu lieben, dich aber dennoch von der christlichen Taufe zurückhalten läßt, handelst du eigentlich nicht konsequent. Wieso? Weil es ein Gebot ist, sich taufen zu lassen: „Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, tauft sie ... und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe“ (Matth. 28:19, 20). Ebenso gebot der Apostel Petrus den reumütigen Juden, die am Pfingsttag seine Predigt gehört hatten: „Bereut, und ein jeder von euch lasse sich im Namen Jesu Christi ... taufen“ (Apg. 2:38). Er gebot auch, daß Kornelius und seine Familie getauft wurden (Apg. 10:48). Desgleichen sagte Ananias zu Saulus von Tarsus, nachdem er ihm Zeugnis gegeben und Saulus sein Augenlicht wiedererlangt hatte: „Und nun, warum zögerst du? Steh auf, laß dich taufen, und wasche deine Sünden ab, indem du seinen Namen anrufst.“ Ja, wir können so lange kein gutes Gewissen vor Jehova Gott haben, bis wir uns ihm hingegeben haben, um seinen Willen zu tun, und dies dadurch symbolisieren, daß wir uns taufen lassen (Apg. 22:16; 1. Petr. 3:21).
Du hast nicht nur die Größe und Güte deines Schöpfers, Jehovas, kennengelernt, sondern empfindest auch Liebe zu ihm, nicht wahr? Betrachtest du es nicht als ein Vorrecht, seinem Herzen Freude zu bereiten? In Jehovas Wort lesen wir, daß wir sein Herz erfreuen, wenn wir weise handeln, und dazu gehört vor allem, daß wir uns ihm hingeben, um seinen Willen zu tun, und uns taufen lassen. „Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, damit ich dem, der mich höhnt, eine Antwort geben kann“ (Spr. 27:11).
Ja, Jehova zu dienen ist ein Gebot Gottes und sein ausdrücklicher Wille, doch er zwingt niemand dazu. Er räumt dir die Gelegenheit ein, zwischen Leben und Tod zu wählen, zwischen dem Segen und dem Fluch, zwischen der rechten und liebevollen und der falschen und selbstsüchtigen Handlungsweise — ebenso wie er den alten Israeliten die Gelegenheit gab zu wählen. Und weil er dich liebt, fordert er dich auf, eine weise und liebevolle Wahl zu treffen (5. Mose 30:19, 20).
Oder zögerst du, dich taufen zu lassen, weil du fürchtest, daß du zu all den Werken des Fleisches, die du einmal aufgegeben hast und zu denen unter anderem der Tabakgenuß zählt, vielleicht zurückkehren könntest und dann die Folgen zu tragen hättest? Eine solche Einstellung würde einen Mangel an Glauben und mangelndes Verständnis verraten. Wieso? Weil wir in Jehovas Wort die Zusicherung lesen: „Keine Versuchung hat euch ergriffen, ausgenommen eine allgemein menschliche. Gott aber ist treu, und er wird nicht zulassen, daß ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern mit der Versuchung wird er auch den Ausweg schaffen, damit ihr sie ertragen könnt.“ Könntest du dir noch mehr wünschen? (1. Kor. 10:13).
Ja, bekunde Glauben, und zeige deinen Glauben durch Werke. Du wirst dann feststellen, daß Jehova Gott sein Versprechen wahr macht. Er wird dir helfen. Was Paulus in seinem Leben erfuhr, wirst auch du bestätigt finden, so daß du sagen kannst: „Für alles bin ich stark durch den, der mir Kraft verleiht“ (Phil. 4:13). Jehova leitet und stärkt uns durch sein inspiriertes Wort, die Bibel, durch seinen heiligen Geist, seine wirksame Kraft, und durch seine sichtbare Organisation, die Ortsversammlung und deren Ältestenschaft (Sach. 4:6; Matth. 24:45-47).
Mit dieser Hilfe wird es dir trotz der angeborenen fleischlichen Schwächen, trotz der Machenschaften des Teufels und seiner Dämonen und trotz der Versuchungen, die dieses böse System der Dinge an dich heranträgt, gelingen, deinen Entschluß, Gottes Willen zu tun, zu verwirklichen (Eph. 6:11-18).
Wenn du das Vorangegangene gelesen hast und dein Vorrecht erkennst, dich taufen zu lassen, dann solltest du mit dem vorsitzführenden Aufseher der Versammlung, mit der du verbunden bist, sprechen, um weiteren Aufschluß zu erhalten. Mache es nicht wie jener Erforscher der Bibel, der zwar schon im Jahre 1951 das erstemal von der Königreichsbotschaft hörte, doch zweiundzwanzig Jahre wartete, bis er sich im Jahre 1973 auf dem Kongreß „Göttlicher Sieg“ taufen ließ. Bedenke, daß die Zeit nun wirklich abläuft! Laß nicht zu, daß dich etwas hindert, getauft zu werden! (Matth. 24:34).