Hat Gott einen Sohn?
WENN sich Moslems auf die Worte des Korans (Sure 5:74-77) stützen und sagen: „Es gibt nur einen einzigen Gott“, dann pflichten ihnen Christen von ganzem Herzen bei, denn die Bibel selbst sagt gemäß 1. Korinther 8:6: „Es [gibt] für uns tatsächlich e i n e n GOTT, den Vater, aus dem alle Dinge sind.“ Im Koran wird Gott „Allah“ genannt, denn das arabische Wort Allah bedeutet „der Gott“. Die Bibel verrät uns Gottes Namen, indem sie sagt: „Jehova, unser Gott, ist e i n Jehova.“ — Mark. 12:29.
Wenn Christen jedoch vom „Sohn Gottes“ sprechen, protestieren Moslems energisch und sagen: „Gott hat keinen Sohn.“ Sie führen den Koran an, in dem man in den Suren 4:172; 6:102 und 19:36 folgendes lesen kann: „Es gibt nur einen einzigen Gott. Fern von ihm, daß er einen Sohn habe!“ „Wie sollte er einen Sohn haben, da er ja keine Genossin hat!“ „Es ziemt sich nicht für Allah, daß e r einen Sohn hätte.“
Es wäre töricht, wollte man der Macht Gottes Grenzen setzen, indem man sagte: „Gott kann keinen Sohn haben.“ Der Koran sagt ganz richtig: „Allah [Gott] vermag alles, was er will.“ (2:21) Gott ist der Schöpfer des Universums, des Himmels und der Erde und ihrer Geschöpfe. Er sagte zu Abraham, einem Mann des Glaubens, der von Christen und Moslems anerkannt wird: „Ist für Jehova eine Sache zu wunderbar?“ Ein Mensch, der Gott, dem Allmächtigen, wirklich ergeben ist, muß dem Propheten, der sagte: „Bei Gott ... sind alle Dinge möglich“, recht geben. — 1. Mose 18:14; Matth. 19:26.
Kein Moslem wird bestreiten, daß Gott den Menschen erschaffen und ihm die Fähigkeit verliehen hat, Söhne hervorzubringen. Ja, Gott erschuf Adam mit der Fähigkeit, Söhne hervorzubringen. Hat nun aber etwa ein Blinder die Kamera erfunden? Oder hat ein Tauber das erste Telephon konstruiert? Der englische Mathematiker, Physiker und Astronom Isaac Newton kam nicht zu einem derartigen Schluß, denn er sagte: „Wurde das Auge vielleicht ohne Kenntnisse der Optik ersonnen oder das Ohr ohne Kenntnisse der Akustik?“ Zur Unterstützung der offenkundigen Antwort sagt die Bibel: „Habet Einsicht, ihr Unvernünftigen unter dem Volke! und ihr Toren, wann werdet ihr verständig werden? Der das Ohr gepflanzt hat, sollte er nicht hören? der das Auge gebildet, sollte er nicht sehen?“ (Ps. 94:8, 9) Sollte er, der dem Menschen die Fähigkeit verlieh, Söhne hervorzubringen, selbst keinen Sohn hervorbringen können? „[Gott] vermag alles, was er will.“ Die logische Antwort auf die Frage ist somit ein unbestreitbares Ja, und daher glaubte Abraham Gott auch, als dieser ihm sagte, er werde einen Sohn empfangen. Ein Mensch, der nur ein wenig nachdenkt, wird zugeben müssen, daß Gott einen Sohn haben kann.
ADAM, „DER SOHN GOTTES“
„Sohn“ bedeutet „eine Person männlichen Geschlechts im Verhältnis zu ihren Eltern [Vater oder Mutter]; ein männlicher Nachkomme“. Jedes Kind oder jede Person männlichen Geschlechts muß der Sohn eines Vaters sein, der sein Leben hervorgebracht oder gezeugt hat. Da Abdallah das Leben dessen, der der Prophet Mohammed wurde, zeugte oder hervorbrachte, wurde Mohammed „der Sohn Abdallahs“ genannt. Wie verhält es sich nun mit dem Urvater Mohammeds und dem Urvater von uns allen, mit dem ersten Menschen, Adam? Wer ist sein Vater? Adam hatte keinen menschlichen Vater, dennoch muß er jemandes Sohn gewesen sein. Wessen Sohn? Sein Vater war Gott. Folglich muß Adam Gottes Sohn gewesen sein. Das Buch, das die ältesten geschichtlichen Aufzeichnungen enthält, sagt nach Lukas 3:38 daher auch, Adam sei der „Sohn Gottes“ gewesen.
Lange bevor Gott seinen menschlichen Sohn, Adam, erschuf, hatte er schon unzählige Geistsöhne, Engel, die alle ihr Leben nicht durch geschlechtliche Fortpflanzung und auch nicht durch eine Geburt vom Vater empfangen hatten. Jehova fragte Hiob: „Wer ist es, der den Rat verdunkelt mit Worten ohne Erkenntnis? Gürte doch wie ein Mann deine Lenden; so will ich dich fragen, und du belehre mich! Wo warst du, als ich die Erde gründete? Tue es kund, wenn du Einsicht besitzest! Wer hat ihre Maße bestimmt, wenn du es weißt? oder wer hat über sie die Meßschnur gezogen? In was wurden ihre Grundfesten eingesenkt? oder wer hat ihren Eckstein gelegt, als die Morgensterne miteinander jubelten und alle Söhne Gottes jauchzten?“ (Hiob 38:1-7) Nach der Bibel hat Jehova Gott somit viele Söhne, himmlische und irdische. (1. Mose 6:4; Hiob 1:6; Luk. 3:38) Willst du es bestreiten? „Wußtest du damals, daß du solltest geboren werden, und kanntest du die Zahl deiner Tage?“ — Hiob 38:21, Al.
Aus biblischen Aufzeichnungen, die 1500 Jahre vor der Geburt des Sohnes Abdallahs in Mekka, ums Jahr 570 unserer Zeitrechnung, abgefaßt worden waren, geht hervor, daß Gott einen Sohn hat, der vor allen anderen Söhnen Gottes den Vorrang hat. Nehmen wir nun einmal an, man streitet sich in deiner Gemeinde über die Abstammung eines Mitbürgers. Gewisse Leute behaupten, er sei der Sohn von Soundso, während andere es energisch bestreiten. Man geht der Sache nach. „Ja, er ist der Sohn von Soundso“, sagt ein geachteter Greis, der die Dorfchronik schon führte, bevor einer der Streitenden überhaupt geboren war. „Nein“, behauptet ein Ratsmitglied, dessen Großvater der Spielgefährte des Chronisten war, „Soundso hatte gar keinen Sohn.“ Wessen Zeugnis wäre für dich nun maßgebend? Das des Ratsherrn, bloß weil er vielleicht eine einflußreiche Persönlichkeit oder zufällig mit dir verwandt ist? Bestimmt nicht! Würdest du nicht eher dem Wort und dem schriftlichen Zeugnis des alten Chronisten glauben? Ohne Zweifel! Die Bibel ist älter als jedes andere Buch; wir sollten daher ihre Antwort auf die Frage „Hat Gott einen Sohn?“ annehmen.
WIE IST SEIN NAME?
Du wirst also zugeben, daß Gott viele Söhne hat. Nimmt aber einer von ihnen eine besondere Stellung ein, so daß er mit Recht der Sohn Gottes genannt werden kann, und warum wird er so genannt? Sei nicht voreingenommen, auch nicht, wenn du Bedenken hast oder dich dieser Gedanke unangenehm berührt, weil das Buch, das du als heilig betrachtest, den Namen des wahren Allah oder den Namen seines Sohnes nicht ausdrücklich erwähnt. Was diese wichtigen Fragen betrifft, kann die Bibel jedes andere heilige Buch mit der Frage herausfordern: „Wer hat den Wind in seine Fäuste gesammelt? wer die Wasser in ein Tuch gebunden? wer hat aufgerichtet alle Enden der Erde? Was ist sein Name, und was der Name seines Sohnes, wenn du es weißt?“ — Spr. 30:4.
Dieser Sohn, der eine Vorrangstellung einnimmt, ist der, von dem der Koran sagt, Gott habe verkündet: „Sein Name wird sein Messias Jesus, der Sohn der Maria. Herrlich wird er in dieser und in jener Welt sein.“ (3:46) Ja, als Mensch war er der Sohn Marias. Wer war aber der Vater, durch den Maria schwanger wurde und dessen Sohn ihr Kind werden sollte? Für manche ist das ein Stein des Anstoßes, weil sie die Sache nur vom menschlichen Standpunkt betrachten. Sie sagen sich, es habe nur eine Möglichkeit gegeben, wie Maria habe empfangen können, nämlich durch Geschlechtsverkehr, und Gott sei kein Mann, der sich mit einer Frau geschlechtlich vereinigen würde. Aber auch der Koran lehrt, daß Jesus durch einen Akt des göttlichen Willens empfangen worden sei.
Wessen Akt rief das Leben Adams, des Sohnes Gottes, hervor? Gottes Akt. Darum heißt es in Sure 3:60: „Vor Allah ist Jesus Adam gleich.“ Keiner von beiden hatte einen menschlichen Vater. Wenn also Adam ein Sohn Gottes war, dann ist auch Jesus ein Sohn Gottes.
Jesus wurde aber nicht erst ein Sohn Gottes, als er von der unberührten Jungfrau Maria geboren wurde. Wie wir in Sprüche 8:22-31 lesen, nahm er unter den Geistsöhnen Gottes, die bei der Erschaffung der Erde jauchzten, die erste Stelle ein. (Joh. 1:2, 3) Adam sündigte bald nach seiner Erschaffung und büßte seine Sohnschaft ein. „Als aber die Grenze der Fülle der Zeit erreicht war, sandte Gott seinen Sohn, der aus einer Frau geboren wurde.“ (Gal. 4:4) Man beachte, daß der, den Gott sandte, sein Sohn war, von dem der Koran sagt, Gott habe ihn „in die Maria verpflanzt“. Folglich wurde er, der bis dahin ein Geistsohn Gottes war, nun ein menschlicher Sohn. „Jesus selbst [war], als er sein Werk anfing, ungefähr dreißig Jahre alt und war, wie man meinte, der Sohn Josephs.“ Bei seiner Taufe kam jedoch „eine Stimme ... aus dem Himmel: ‚Du bist mein Sohn, der geliebte‘“. (Luk. 3:21-23) Er war untadelig und bewahrte als Mensch seine Lauterkeit bis zum Tode. Der Koran (3:56) sagt: „Allah sprach: Ich will dich, o Jesus, der Menschen Tod sterben lassen, zu mir erheben.“ Deshalb wurde dieser „Sohn, der dem Fleische nach aus dem Samen Davids hervorging“, drei Tage nach seinem Tod „mit Macht als Gottes Sohn erklärt ... nach dem Geiste der Heiligkeit durch die Auferstehung von den Toten — ja, Jesus Christus, unser Herr“. (Röm. 1:3, 4) Ja, Jesus Christus, der nun wieder ein Geistsohn war — jetzt aber, weil er seine Untadeligkeit bewiesen und seine Lauterkeit bewahrt hatte —, wurde von Jehova zu seinem Rechtfertiger und zum Hauptvermittler des Lebens für die Menschheit ernannt.
JESUS, „DER“ SOHN GOTTES
Hat Gott einen Sohn? Das Buch der Bücher, das älteste Geschichtsbuch, das wahrhaftige Wort Gottes, die Bibel, sagt ja! In seinem zuverlässigen Bericht erscheinen die Aussagen namentlich erwähnter Zeugen, die diesen obersten Sohn als Jesus Christus bezeichnen. Salomo schrieb den von Jesus selbst verfaßten Bericht über dessen vormenschliches Dasein als Geistsohn nieder. (Spr. 8:22-31) Jesaja prophezeite, daß Gott ihn durch eine Jungfrau als menschlichen Sohn hervorbringen werde. (Jes. 7:14) Gabriel sagte Maria, sie solle ihm den Namen Jesus geben. (Luk. 1:26-33) Simeon und Anna verherrlichten Gott wegen dieser übernatürlichen Geburt. (Luk. 2:25-38) Dreißig Jahre später hörte Johannes der Täufer, wie Gott Jesus als seinen Sohn anerkannte. (Matth. 3:17; Joh. 1:29-34) Jakobus und Petrus bezeugten, daß sie zusammen mit einem weiteren Gefährten gehört hätten, wie Gott die Worte wiederholte: „Dieser ist mein Sohn, der geliebte, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe; hört auf ihn!“ (Matth. 17:5) Kaiphas sprach Jesus schuldig, weil dieser unter Eid zugegeben hatte, daß er der Sohn Gottes sei. (Mark. 14:61-64) Johannes, der Lieblingsjünger Jesu, schrieb ein ganzes Buch, um zu beweisen, daß Jesus der Christus, der Sohn Gottes, ist, und Johannes war ein Augenzeuge. (Joh. 20:31) Abraham zeigte in einem symbolischen Drama, wie Gott seinen Sohn sterben lassen würde. (Gal. 3:16) Jesu Mutter und zwei weitere Frauen namens Maria sahen ihn als das unschuldige Lamm Gottes sterben. (Joh. 19:25) Paulus schrieb, er kenne 500 Zeugen der Auferstehung Jesu. (1. Kor. 15:6) Stephanus sah in einer Vision Gottes Herrlichkeit und außerdem den auferstandenen Jesus zur Rechten Gottes stehen (Apg. 7:55), wo er gemäß den Worten Davids warten sollte, bis Gottes Zeit gekommen wäre, ihn als König auszusenden, damit er inmitten seiner Feinde herrsche. (Ps. 110:1, 2) All das wurde von Geschichtsschreibern der alten Zeit aufgezeichnet, die über wahre Begebenheiten berichteten. Sollten wir nun, wenn gewisse Schreiber, die 500 Jahre nach ihnen lebten, bestreiten, daß Jesus der Sohn Gottes ist, das überwältigende Zeugnis glaubwürdiger Zeugen, die von bekannten Bibelschreibern namentlich erwähnt werden, außer acht lassen? Nein! Selbst die römischen Soldaten, die Jesus an den Pfahl schlugen, und die Dämonen gaben zu, daß er der Sohn Gottes ist! Und sie waren seine Feinde!
MACHE DIR DEN INZWISCHEN AUF DEN THRON ERHOBENEN SOHN ZUM FREUND
Das geschah jedoch alles vor langer Zeit. Über die Stellung, die der Sohn Gottes in unseren Tagen einnehmen sollte, prophezeite David, Jehova werde sagen: „‚Habe doch ich meinen König eingesetzt auf Zion [dem himmlischen Zion], meinem heiligen Berge!‘ Vom Beschluß will ich erzählen: Jehova hat zu mir [Jesus Christus] gesprochen: Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt. Fordere von mir, und ich will dir zum Erbteil geben die Nationen, und zum Besitztum die Enden der Erde. Mit eisernem Zepter wirst du sie zerschmettern, wie ein Töpfergefäß sie zerschmeißen. Und nun, ihr Könige, seid verständig, lasset euch zurechtweisen, ihr Richter der Erde! Dienet Jehova mit Furcht, und freuet euch mit Zittern! Küsset den Sohn, daß er nicht zürne, und ihr umkommet auf dem Wege, wenn nur ein wenig entbrennt sein Zorn. Glückselig alle, die Zuflucht zu ihm nehmen!“ — Ps. 2:6-12, Fußnote.
Was wirst du sein, wenn der Sohn sein „eisernes Zepter“ schwingt — Feind oder Freund? Wirst du dich lieber „zerschmettern“ lassen, nur weil deine Vorfahren eine bestimmte Religion angenommen hatten oder weil du einem bestimmten Stamm oder einer bestimmten Rasse angehörst? Alle, die Jesus annehmen und ihm nachfolgen, werden seine Freunde. Sie küssen den Sohn, indem sie sich seiner königlichen Herrschaft unterstellen. Sie haben die Aussicht, eines Tages unter den segensreichen Verhältnissen des Paradieses zu leben. Auch du kannst zu ihnen gehören!
Jesus ist der Sohn Gottes. Das ist eine Wahrheit, die ebenso unerschütterlich ist wie ein Fels. Wirst du weise handeln und auf diesen Felsen bauen? Jesu Freunde in Afrika, Arabien, im Westen und im Osten, ja bereits in 194 Ländern, bauen auf ihn und nehmen Zuflucht zu ihm. Die Hoffnung, durch den Sohn Gottes ewiges Leben zu erlangen, macht diese Freunde glücklich. (Joh. 3:16-18) Für seine hartnäckigen Feinde dagegen ist Gottes Sohn ein Stein des Anstoßes, ein Fels des Ärgernisses. Sie werden zu Staub gemacht werden, wenn der Sohn den in Psalm 110 aufgezeichneten Befehl seines Vaters ausführt. Hüte dich davor, dich an diesem Stein zu stoßen, damit du nicht von ihm zermalmt wirst. (Luk. 20:18) Wolltest du Gottes Zorn erregen und auf dem Wege umkommen? (Ps. 2:12) Sei verständig und lebe!
Prüfe die Bibel vorurteilslos. Studiere sie sorgfältig mit Hilfe bibelerklärender Schriften und der Lehrorganisation der Zeugen Jehovas. Fliehe aus Groß-Babylon, dem Weltreich, das die falschen Religionen der Christenheit und der übrigen Welt umfaßt.
Im Namen Gottes, Jehovas, des Barmherzigen, des Vaters Jesu Christi: Wende dich „von der Gewalt der Finsternis“ ab und beziehe Stellung für „das Königreich des Sohnes seiner Liebe“. — Kol. 1:13.
„Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Berater, starker Gott, Ewigvater, Friedefürst. Die Mehrung der Herrschaft und der Friede werden kein Ende haben auf dem Throne Davids und über sein Königreich, um es zu befestigen und zu stützen durch Gericht und durch Gerechtigkeit, von nun an bis in Ewigkeit.“ — Jes. 9:6, 7, Fußnote.