‘Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott geredet hat’
„[Die] Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten der alten Zeit geredet hat.“ — Apg. 3:21.
1. Wer hat von den Dingen gesprochen, die wiederhergestellt werden sollen, und warum können wir darüber froh sein?
WIE froh können wir sein, daß mit den Dingen, die wiederhergestellt werden sollen, nicht die Dinge gemeint sind, von denen Politiker und Philosophen reden, sondern die „Dinge, von denen Gott ... geredet hat“! Es müßte sich demnach um Dinge handeln, die der ganzen Menschheit zum Segen sind, Dinge, die unbedingt wiederhergestellt werden sollten. Ja es sollte unser Wunsch sein, daß sie wiederhergestellt werden, denn niemand weiß besser, was für uns wiederhergestellt werden muß, als unser Schöpfer. Wünschen wir uns aber diese Dinge?
2. Wie möchten wir diese Frage beantworten, und welche Fragen dringen daher auf uns ein?
2 Wir möchten diese Frage nicht unüberlegt oder unwissend beantworten. Wir sind mit einem freien Willen ausgestattet. Wir möchten daher zuerst wissen, um was für Dinge es sich hierbei handelt, damit wir aufgrund vernünftiger Überlegungen entscheiden können. Was gehört alles zu diesen Dingen? Wieso wissen wir, daß Gott davon geredet hat? Wer hat ihn reden gehört? Wann und wie hat er davon geredet? Diese und ähnliche Fragen dringen auf uns ein. Sie verdienen eine Antwort, die von einer zuverlässigen Autorität gestützt wird, und eine solche Antwort gibt es.
3. Wer lenkte die Aufmerksamkeit auf dieses Thema der Wiederherstellung aller Dinge, wann tat er dies, wo und warum?
3 Ein Mann, der im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung besonders hervortrat, lenkte die Aufmerksamkeit auf dieses Thema, und zwar tat er dies in einer Stadt, deren Name heute in den internationalen Nachrichten häufig erwähnt wird. Es gibt viele Orte auf der Erde, die nach diesem Mann benannt sind. Der Name dieses Mannes war Petrus; er war der Sohn des Johannes und wohnte in einer Stadt in dem umstrittenen Gebiet des Nahen Ostens. Er sprach im Tempel der Stadt Jerusalem. Heute steht dieser Tempel, der von dem berühmten König Herodes dem Großen erbaut worden war, nicht mehr. Er wurde im Jahre 70 des ersten Jahrhunderts zerstört, als die römischen Heere die ganze Stadt Jerusalem verwüsteten. An seiner Stelle steht jetzt eine Anbetungsstätte eines anderen Glaubens. Petrus, der Sohn des Johannes hielt aber jene Rede siebenunddreißig Jahre vor diesem aufsehenerregenden Ereignis des Jahres 70 u. Z. Eine große Menge Anbeter umringte ihn. Was durch ihn geschehen war, gab seinen Zuhörern zu verschiedenen Fragen Anlaß. Bei dieser Gelegenheit sprach Petrus von den „Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten der alten Zeit geredet hat“. — Apg. 3:21.
4, 5. (a) Warum waren jene Männer keine falschen Propheten, und wie ist uns das, wovon sie gesprochen haben, erhalten geblieben? (b) Warum können wir uns heute kaum entschuldigen, wenn wir nicht wissen, was jene Männer gesprochen haben?
4 Hier werden unsere Fragen also zum Teil beantwortet. Gott hat in „alter Zeit“, sogar schon vor den Tagen des Petrus, gesprochen. Er hat von diesen wichtigen Dingen durch seine „heiligen Propheten“ geredet. Es waren keine falschen Propheten, sondern „heilige Propheten“ Gottes. Er sprach zu ihnen, und sie gebrauchten dann ihren Mund, um anderen die Dinge zu sagen, von denen Gott gesprochen hatte. Die Stimmen dieser heiligen Propheten sind schon vor mehr als 2 300 Jahren verstummt. Sie sind uns nicht auf Grammophonplatten oder Tonbändern erhalten geblieben. Die Botschaften, die Gott durch den Mund dieser heiligen Propheten hat übermitteln lassen, sind schriftlich festgehalten worden Diese Schriften, die im Verlauf von über tausend Jahren abgefaßt wurden, sind in den ersten neununddreißig Büchern der Bibel sorgfältig verwahrt worden. Petrus, der Sohn des Johannes, las diese Bücher. Deshalb wußte er, wovon er sprach.
5 Auch wir können von den Dingen, die Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten geredet hat, wissen, vorausgesetzt, daß wir genau dieselben Bücher lesen. Wir können uns kaum entschuldigen, wenn wir nichts davon wissen, denn die Bibel ist das am weitesten verbreitete und in die meisten Sprachen übersetzte Buch auf Erden. Dieses unvergängliche Buch ist die zuverlässige Autorität, auf die wir unsere Ausführungen stützen.
6. (a) Warum nahm Petrus jene Schriften als Gottes Wort an? (b) Wo finden wir das, was Petrus schrieb und was er im Tempel sagte?
6 Etliche Jahre später schrieb Petrus in einem Brief an Bibelleser über jene heiligen Schriften: „Das wißt zuerst, daß keine Prophezeiung der Schrift irgendeiner privaten Auslegung entspringt. Denn die Prophetie wurde niemals durch den Willen eines Menschen hervorgebracht, sondern Menschen redeten von Gott aus, so wie sie vom heiligen Geist getragen wurden.“ (2. Petr. 1:20, 21) Da Petrus dies wußte, nahm er das, was jene vom heiligen Geist getragenen Menschen prophezeit hatten, nicht als eines Menschen Wort an, sondern als Gottes Wort. Obwohl wir im zwanzigsten Jahrhundert leben, sollten wir diese inspirierten Schriften genauso annehmen, wie Petrus es tat, denn sie sind bis heute unverändert geblieben. Was Petrus damals schrieb und was er im Tempel zu Jerusalem sagte, ist uns in den letzten siebenundzwanzig Büchern der Bibel erhalten geblieben.
7. Wofür wollte die Menge, die Petrus und Johannes umringte, eine Erklärung haben?
7 Warum aber umringte jene Menge von Anbetern den Apostel Petrus und seinen Gefährten, Johannes, den Sohn des Zebedäus? Etwas Aufsehenerregendes war geschehen! Ein lahmer Bettler vor dem Tempel hatte Petrus um eine barmherzige Spende gebeten. Petrus hatte ihm etwas Besseres gegeben. Er hatte zu ihm gesagt: „Silber und Gold besitze ich nicht, doch was ich habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazareners, geh umher!“ Der Bettler, der von Geburt an lahm gewesen war, konnte mit der Hilfe des Petrus aufstehen und konnte umhergehen. War das nicht Grund genug für eine Menschenansammlung? Ganz bestimmt. Die Menge verlangte deshalb von Petrus eine Erklärung.
8. Was war mit dem von Petrus mit Namen erwähnten Mann geschehen, so daß Petrus in Verbindung mit diesem Namen dem Gelähmten helfen konnte?
8 Denken wir in diesem Zusammenhang daran, daß im Vorfrühling jenes Jahres (33 u. Z.) unmittelbar außerhalb der Mauern Jerusalems am hellichten Tag in aller Öffentlichkeit ein Mord verübt worden war. Der Ermordete war, wie Petrus sagte, „Jesus Christus, der Nazarener“, das heißt Jesus, der Messias, aus der Stadt Nazareth. Man hatte ihn von römischen Soldaten wie einen Verbrecher an einen Stamm nageln lassen. Seine Freunde hatten aber dann die Erlaubnis erhalten, ihn in der Nähe zu begraben. Doch am dritten Tag danach wurde das versiegelte Grab von einem Engel geöffnet und leer vorgefunden. Um zu beweisen, daß Jesus Christus kein schuldiger Verbrecher war, hatte Gott, der Allmächtige, ihn von den Toten auferweckt, und zwar nicht im Fleische, sondern im Geiste. Petrus und Johannes hatten den auferstandenen Jesus Christus in den darauffolgenden vierzig Tagen mehrmals gesehen, weil er sich bei gewissen Gelegenheiten verkörpert hatte und vielen zuverlässigen Augenzeugen erschienen war. Am vierzigsten Tag hatten Petrus und Johannes und ihre Gefährten gesehen, wie dieser Jesus Christus zum Himmel aufgefahren und verschwunden war. Nun hatte Petrus den Namen Jesu Christi, des Nazareners, gebraucht, um dem Gelähmten zu helfen.
9. Was sagte Petrus, wodurch er zeigte, daß er die Ehre für dieses Wunder nicht für sich beanspruchte, und wodurch er auch auf die Erfüllung von Prophezeiungen hinwies?
9 Petrus nahm die Ehre für dieses Wunder nicht für sich in Anspruch. Er sagte zu der Menge, die ihn befragte: „Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Vorväter, hat seinen Knecht, Jesus, verherrlicht, den ihr eurerseits ausgeliefert und vor dem Angesicht des [Statthalters] Pilatus verleugnet habt, als er beschlossen hatte, ihn freizulassen. Ja, ihr habt diesen Heiligen und Gerechten verleugnet und habt gebeten, daß man euch einen Mann, einen Mörder, schenke, wogegen ihr den Hauptvermittler des Lebens getötet habt. Gott aber hat ihn von den Toten auferweckt, von welcher Tatsache wir Zeugen sind. Demzufolge hat sein Name, durch unseren Glauben an seinen Namen, diesen Mann, den ihr seht und kennt, stark gemacht, und der Glaube, der durch ihn kommt, hat dem Mann diese vollständige Gesundheit vor euer aller Augen gegeben. Und nun, Brüder, ich weiß, daß ihr aus Unwissenheit gehandelt habt wie auch eure Vorsteher. Doch auf diese Weise hat Gott das erfüllt, was er durch den Mund aller Propheten zuvor angekündigt hatte, daß sein Christus leiden würde.“ — Apg. 3:1-18.
10. Warum waren jene Juden trotz ihrer Unwissenheit für die Ermordung Jesu nicht zu entschuldigen, und warum wäre diese für sie nicht ohne Folgen gewesen?
10 Obwohl jene Volksmenge es nicht wußte, war ein Verbrechen begangen worden, und was noch schlimmer war, man hatte es an Gottes Messias oder Christus begangen. Gott hatte zwar durch seine Propheten vorhersagen lassen, daß sein Messias oder Christus leiden werde, aber das entschuldigte jene Volksmenge nicht. Nach dem Gesetz, das Gott den Juden durch den Propheten Moses gegeben hatte, mußte selbst ein unwillentlich oder unabsichtlich begangener Totschlag gesühnt werden, damit das Land nicht durch unschuldiges Blut verunreinigt wurde. (4. Mose 35:9-34) Die Juden, die Petrus zuhörten, wußten das. Sie wußten, daß die Gemeinschaftsverantwortung für die Ermordung Jesu Christi, des treuen Knechtes Gottes, auf ihnen ruhte. Was sollten sie tun, um den Folgen dieses Verbrechens zu entgehen? Wie konnten ihre Sünden in dieser Hinsicht ausgelöscht werden? Vielleicht wußte es dieser wunderwirkende Petrus. Er wußte es tatsächlich. Er sagte zu jener Menge:
11. Was mußten jene Juden tun, damit ihre Sünden ausgelöscht wurden, und was sollte dann zur bestimmten Zeit geschehen?
11 „Bereut daher und kehrt um, damit eure Sünden ausgelöscht werden, so daß Zeiten der Erquickung von der Person Jehova kommen mögen und er den für euch bestimmten Christus sende, Jesus, den allerdings der Himmel bei sich behalten muß bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten der alten Zeit geredet hat.“ — Apg. 3:19-21.
WIE SÜNDEN AUSGELÖSCHT WERDEN
12. In welcher Hinsicht dienen uns die Worte des Petrus heute als Beispiel, und warum?
12 Diese Worte des Petrus dienen uns heute als Beispiel. Wir haben alle Sünden, die gemäß Gottes liebevoller Vorkehrung ausgelöscht werden müssen, denn wir sind alle von Geburt Sünder, wir haben alle die Sünde von unseren Ureltern, Adam und Eva, ererbt. (1. Mose 3:1-24; Röm. 5:12, 18, 19) Wir sollten stets daran denken, daß ‘der Lohn, den Sünde zahlt, der Tod ist’. (Röm. 6:23) Wenn wir ewiges Leben erlangen und in Gottes Gunst stehen möchten, müssen wir bereuen, das heißt, wir müssen unsere Sündhaftigkeit und Unvollkommenheit sowie unsere Sünden gegen Gottes Gesetz bedauern. Wenn es uns wirklich leid tut und wir es bedauern, daß wir in Gottes Augen Sünder sind, versuchen wir, aus diesem sündigen Zustand herauszukommen; wir bemühen uns, nicht mehr zu sündigen. Wie denn?
13. Was mußten jene Juden noch tun, außer Reue zu beweisen, und welchen Weg mußten sie deshalb einschlagen?
13 Petrus sagte, man müsse der Reue entsprechend handeln. Er fügte hinzu: „Und kehrt um, damit eure Sünden ausgelöscht werden.“ Durch die Reue allein werden unsere Sünden nicht ausgelöscht. Wir müssen „umkehren“ und unserer sündhaften Handlungsweise entgegengesetzt handeln; wir müssen uns bemühen, nicht mehr zu sündigen. Für jene Juden bedeutete dies damals, Jesus Christus nicht mehr zu widerstehen, sondern ihm als dem — wie Petrus sagte — ‘für sie bestimmten Christus [oder Messias], Jesus’, nachzufolgen. (Apg. 3:19, 20) Jene Juden waren Jehova Gott bereits hingegeben, da sie schon bei ihrer Geburt in den Bund aufgenommen worden waren, den Jehova durch Moses mit ihren Vorvätern geschlossen hatte. Daher mußten sie nun den von Jehova für sie bestimmten Messias oder Christus annehmen und sich Jehova als Bekenner und Nachfolge seines Messias darstellen. Einige Tage vorher hatte Petrus etwa dreitausend Juden gesagt, sie müßten ihre Reue und Bekehrung symbolisieren, indem sie sich im Namen Jesu, des jetzt von ihnen anerkannten Messias und Sohnes Gottes, im Wasser taufen ließen. — Apg. 2:37-42.
14, 15. (a) Wozu führt das Auslöschen der Sünden für denjenigen, dem vergeben wird? (b) Mit welchen Worten zeigt Johannes, ob die Sünden durch das Wasser der Taufe ausgelöscht werden?
14 Wozu sollte nach den Worten des Petrus eine solche Umkehr oder das Verlassen des Weges, der Gottes Vorhaben und Bestimmung entgegengesetzt verläuft, und das Einschlagen des Weges, der ihm wohlgefällig ist und seinem Willen entspricht, führen? Zu „Zeiten der Erquickung von der Person Jehova“.
15 Bestimmt würde es für sie ein erquickendes Gefühl sein zu wissen, daß ihre Sünden ausgelöscht wären, daß sie vor Gott nicht mehr als verurteilte Sünder daständen und daß sie kein schuldbeladenes Gewissen mehr haben würden, besonders, nachdem sie vorher Jehovas Messias oder Christus bekämpft hatten. Ihre Sünden wurden nicht durch das Wasser, in dem sie getauft wurden, ausgelöscht, sondern durch das Blut Jesu Christi, das als vollkommenes menschliches Opfer für die Sünden der ganzen Menschheit vergossen worden war. Das bestätigte auch Johannes, der Sohn des Zebedäus und Gefährte des Petrus, der später über unseren Wandel mit Gott schrieb: „Wenn wir ... im Lichte wandeln, wie er selbst im Lichte ist, so haben wir miteinander teil, und das Blut Jesu, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde.“ (1. Joh. 1:7) Gott betrachtet uns also nicht mehr als Sünder, und das friedliche Verhältnis, in das wir durch diese seine Barmherzigkeit zu ihm gelangt sind, bringt uns tatsächlich große Erquickung.
16. Was meinte Petrus, als er von „Zeiten der Erquickung“ sprach, die „von der Person Jehova“ kämen, und was beweist in dieser Hinsicht die Geschichte der Juden seit dem Jahre 70 u. Z.?
16 Wenn von diesen „Zeiten der Erquickung“ gesagt wird, sie kämen „von der Person Jehova“, so bedeutet dies, daß er uns sein Angesicht wohlwollend zuwendet. Er erweist uns seine Gunst. Wir genießen während des „Jahres des Wohlwollens seitens Jehovas“ sein Wohlwollen. Wir sind seine „Menschen guten Willens“ geworden. (Jes. 61:1, 2, NW; Luk. 2:14) In den Tagen des christlichen Apostels Petrus war es für die Juden dringend notwendig, Jehovas Wohlwollen zu erlangen, da sein Messias in Jerusalem ermordet worden war und die Zerstörung dieser Stadt und die Auflösung der jüdischen Nation im Lande Juda unmittelbar bevorstand. Die traurige Geschichte des jüdischen Volkes beweist, daß die zerstreuten Juden nach der Zerstörung Jerusalems durch die Römer im Jahre 70 u. Z. keine „Zeiten der Erquickung von der Person Jehova [buchstäblich: vom Angesicht Jehovas]“ erlebten.
17. Was muß in dieser Hinsicht auch von der Christenheit gesagt werden, und was bedeutet die Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 u. Z. für sie?
17 Wenn wir die Geschichte der Christenheit seit ihrer Entstehung im vierten Jahrhundert näher betrachten, sind wir gezwungen zuzugeben, daß auch die Christenheit in den mehr als sechzehnhundert Jahren ihres Bestehens bis heute keine „Zeiten der Erquickung von der Person Jehova“ erlebt hat. Während dieser ganzen Zeit hat sie durch innere religiöse Kämpfe und Kriege, durch Sektenbildung und Unstimmigkeiten sowie durch eine ständig wachsende religiöse Verwirrung gelitten. Die Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 u. Z. war ein Vorbild der kurz bevorstehenden Vernichtung der Christenheit durch ihre weltlichen Feinde. Jehova hat sein wohlwollendes Angesicht von der Christenheit abgewandt, und er wird sie vor der herannahenden Vernichtung ebensowenig beschützen, wie er Jerusalem im Jahre 70 u. Z. beschützte.
18. Welchen Rat sollten deshalb alle Menschen jetzt unbedingt befolgen, wer hat dies bereits getan, und wozu hat dies geführt?
18 Darum sollten die Menschen, Juden und Nichtjuden, jetzt unbedingt den Rat des Apostels Petrus befolgen: „Bereut daher und kehrt um, damit eure Sünden ausgelöscht [oder vergeben] werden.“ Jehovas christliche Zeugen haben dies getan, und die Tatsachen beweisen, daß sie in geistigem Sinne wirklich „Zeiten der Erquickung von der Person Jehova“ erleben. Sie haben sich Jehova durch Jesus, seinen Messias, voll und ganz hingegeben und sind dadurch seine „Menschen guten Willens“ geworden. Als Lohn dafür erleben sie nun das, was die Engel bei der Geburt Jesu in Bethlehem zu den Hirten sagten: „Friede auf der Erde unter Menschen guten Willens.“ Sie möchten weder mit der unfriedlichen Christenheit noch mit dem übrigen Teil des Weltreiches der falschen Religion in nächster Zukunft vernichtet werden. Sie fühlen sich „erquickt“, weil sie jeder Gemeinschaftsverantwortung für die Sünden der Christenheit und des religiösen Weltreiches Groß-Babylon enthoben sind. — Offb. 18:2-5.
WARUM DER MESSIAS EIN ZWEITES MAL GESANDT WIRD
19. Welcher Unterschied besteht zwischen den Erwartungen der Christenheit und den Erwartungen der natürlichen Juden, was das Kommen des Messias betrifft, und was müßte die Christenheit tun, damit für sie „Zeiten der Erquickung“ kämen?
19 Die Christenheit wartet angeblich auf die Wiederkunft Jesu Christi, und sie erwartet, daß damit in Verbindung für sie „Zeiten der Erquickung“ kommen. Damit dies aber der Fall sein könnte, müßte sie das tun, wozu Petrus die schuldbewußten Juden aufforderte, zu denen er sagte: „Bereut daher und kehrt um [oder bekehrt euch], damit eure Sünden ausgelöscht werden.“ Einer solchen Reue und Bekehrung folgen Zeiten der Erquickung. Das bestätigte auch Petrus, indem er mit den Worten fortfuhr: „... so daß Zeiten der Erquickung von der Person Jehova kommen mögen und er den für euch bestimmten Christus sende, Jesus, den allerdings der Himmel bei sich behalten muß bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten der alten Zeit geredet hat.“ (Apg. 3:19-21) Die natürlichen, beschnittenen Juden, die nicht glauben, daß der Messias vor neunzehnhundert Jahren kam, sehen seinem ersten Kommen entgegen. Petrus und Johannes sowie die anderen christianisierten Juden erwarteten dagegen die Wiederkunft des Messias, die einem anderen Zweck dienen sollte als sein erstes Kommen. Petrus und Johannes hatten ihn in den Himmel auffahren sehen.
20. Warum mußte der Messias wiederkommen, und warum sandte Gott ihn das erstemal?
20 Petrus und Johannes erinnerten sich, daß Jesus zu den Juden gesagt hatte: „Was nun, wenn ihr den Sohn des Menschen dahin auffahren seht, wo er zuvor war?“ Am Tage seiner Auferstehung erschien er Maria aus der Stadt Magdala und sagte zu ihr: „Ich bin noch nicht zum Vater aufgefahren. Geh jedoch zu meinen Brüdern hin und sage ihnen: ,Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und zu meinem Gott und eurem Gott.‘“ (Joh. 6:62; 20:17) Er fuhr am vierzigsten Tag nach seiner Auferstehung von den Toten in den Himmel auf. Um aber alle Prophezeiungen über den Messias zu erfüllen, mußte er wiederkommen. Darum sagte der Apostel Petrus, nachdem er von den „Zeiten der Erquickung von der Person Jehova“ gesprochen hatte, weiter: „... und er den für euch bestimmten Christus sende.“ Das erstemal sandte Jehova seinen Sohn auf die Erde, damit er als Loskaufsopfer für die ganze Menschheit sterbe. Darum sagte Petrus zu der Menge, die ihn umringte: „Auf diese Weise hat Gott das erfüllt, was er durch den Mund aller Propheten zuvor angekündigt hatte, daß sein Christus leiden würde.“ — Apg. 3:18.
21. Welche weiteren Dinge haben Jehovas Propheten über den Messias vorhergesagt, wie das aus dem Brief des Petrus hervorgeht, und warum sendet Jehova ihn ein zweites Mal?
21 Zu den Dingen, die durch den Mund der Propheten Jehovas ebenfalls zuvor angekündigt worden waren, gehörte auch die künftige Herrlichkeit des Messias in seinem Königreich. Der Apostel Petrus schrieb in seinem ersten Brief an gewisse gläubige Christen über jene Propheten: „Sie untersuchten beständig, welchen besonderen Zeitabschnitt oder welche Art eines Zeitabschnitts der Geist in ihnen in bezug auf Christus anzeigte, als er im voraus über die für Christus bestimmten Leiden und über die auf sie folgenden Herrlichkeiten Zeugnis gab.“ (1. Petr. 1:10, 11) Petrus erinnerte sich, daß Jesus Christus in seiner Prophezeiung über die Zerstörung Jerusalems gesagt hatte: „Wenn der Sohn des Menschen in seiner Herrlichkeit gekommen sein wird und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf seinen Thron der Herrlichkeit setzen.“ (Matth. 25:31) Seine Leiden im Fleische auf Erden, die durch die Propheten vorhergesagt worden waren, sollten dann für immer vorüber sein. Wenn er von Jehova zum zweitenmal zur Erde gesandt würde, sollte er in himmlischer Herrlichkeit regieren und dadurch alle anderen Prophezeiungen über das Königreich des Messias erfüllen.
22. Was wird in Psalm 110:1, 2 und Hebräer 10:12, 13 über die Zeit der Erfüllung dieser Königreichsprophezeiungen angedeutet?
22 Wann sollte dies sein? König David von Jerusalem, ein Vorfahr Jesu Christi, sagte über dessen Rückkehr in den Himmel prophetisch: „Der Ausspruch Jehovas an meinen Herrn ist: ,Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde als Schemel für deine Füße hinlege.‘ Den Stab deiner Macht wird Jehova aus Zion senden, indem er spricht: ,Schreite zur Unterwerfung inmitten deiner Feinde.‘“ (Ps. 110:1, 2, NW) Als Erklärung zu diesem prophetischen Psalm lesen wir in Hebräer 10:12, 13 über Jesus Christus und sein vollkommenes menschliches Opfer: „Dieser aber hat für immer ein einziges Schlachtopfer für Sünden dargebracht und sich zur Rechten Gottes gesetzt, fortan wartend, bis seine Feinde als ein Schemel für seine Füße hingelegt würden.“ Nach dieser Prophezeiung wird der verherrlichte Jesus Christus, der sich im Himmel zur Rechten Gottes befindet, alle, die nicht wollen, daß er als Jehovas Messias über die ganze Menschheit herrscht, besiegen.
23. Was sollte sich darum nun jeder von uns fragen, und warum?
23 Darum sollte sich nun jeder von uns fragen: „Bin ich gegen Jehovas messianisches Königreich unter Jesus Christus eingestellt?“ Von der Christenheit kann dies gesagt werden! Von Babylon der Großen, dem Weltreich der falschen Religion, kann dies gesagt werden, ebenso von den politischen Nationen, die die internationale Organisation zur Aufrechterhaltung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit, die Vereinten Nationen, bilden! Alle diese Feinde müssen unterworfen, zerschmettert werden. Nach den biblischen Prophezeiungen und den Weltverhältnissen zu schließen, steht dies kurz bevor!
24. Bis zu welchen „Zeiten“ sollte der Himmel Jesus, den Messias, bei sich behalten, und um welche Frage geht es hier hauptsächlich?
24 Warum sind wir davon überzeugt, daß diese Weltkatastrophe kurz bevorsteht? Weil der Apostel Petrus vorhersagte, daß „der Himmel“ diesen Jesus Christus nach seiner Rückkehr dorthin „bei sich behalten“ müsse „bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dingea, von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten der alten Zeit geredet hat“. (Apg. 3:21) Es geht hier hauptsächlich um die Frage: Was ist unter diesen Dingen zu verstehen, die als „alle Dinge“ bezeichnet werden und bis zu deren Wiederherstellung der Himmel den aufgefahrenen Messias, Jesus, bei sich behalten muß, der zur Rechten Jehovas sitzt, wo er wartet, bis seine Feinde als ein Schemel für seine Füße hingelegt werden?
25. Was ist, kurz gesagt, mit diesen „Dingen“, die als „alle Dinge“ bezeichnet werden, gemeint, und zu welchen Fragen gibt diese kurze Antwort Anlaß?
25 Diese „Dinge“ sind das messianische Königreich und seine Interessen auf der Erde. Ist das eine überraschende Antwort auf diese Frage? Ist jemand unter uns vielleicht geneigt zu sagen: „Wie ist das möglich, wenn die Aufrichtung dieses messianischen Königreiches Jehovas in den Tagen des Apostels Petrus doch noch bevorstand? Wie konnte es wiederhergestellt werden, ohne aufgerichtet und gestürzt worden zu sein?“
26. Über welche Wiederherstellung befragten Petrus und seine Mitapostel Jesus vor seiner Himmelfahrt, und wie lautete seine Antwort?
26 Der Apostel Petrus wußte jedoch, wovon er sprach. Er wußte, wie dieses Königreich wiederhergestellt werden konnte. Er gehörte zu den Aposteln, die den auferstandenen Messias, Jesus, unmittelbar vor seiner Himmelfahrt fragten: „Herr, stellst du in dieser Zeit für Israel das Königreich wieder her?“ Der auferstandene Messias, Jesus, beantwortete diese Frage mit den Worten: „Es ist nicht eure Sache, über die Zeiten oder Zeitabschnitte Kenntnis zu erlangen, die der Vater in seine eigene Rechtsgewalt gesetzt hat; ihr werdet jedoch Kraft empfangen, wenn der heilige Geist auf euch gekommen sein wird, und ihr werdet Zeugen von mir sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis zum entferntesten Teil der Erde.“ Nachdem er dies zu seinen Jüngern auf dem Ölberg gesagt und sie gesegnet hatte, wurde er von ihnen hinweg in den Himmel hinaufgenommen. — Apg. 1:6-11; Luk. 24:5-53.
[Fußnote]
a Jesus Christus gebrauchte gemäß Matthäus 17:11 einen ähnlichen Ausdruck, als er sagte: „Elia kommt in der Tat und wird alle Dinge wiederherstellen.“ Damit bezog er sich auf Maleachi 4:5, 6. Jesus wandte dann aber diese Prophezeiung über Elia auf Johannes den Täufer an. (Matth. 17:12, 13) Johannes der Täufer diente auch als Vorläufer Jesu Christi und deshalb verkündete er: „Das Königreich der Himmel hat sich genaht.“ (Matth. 3:1, 2) In unserer Zeit haben nach dem Ersten Weltkrieg und seit dem Jahre 1919 Jehovas christliche Zeugen ein ähnliches Werk durchgeführt wie Elia. Sie haben seither in der ganzen Welt über Jehovas messianisches Königreich in einem Ausmaß Zeugnis abgelegt, wie das bis heute in der ganzen Menschheitsgeschichte noch nie der Fall gewesen ist. — Matth. 24:14; Mark. 13:10.
Die christlichen Zeugen Jehovas haben seit dem Jahre 1919 u. Z. erlebt, wie sich folgende Worte aus Jesaja 1:25-27 in geistigem Sinne an ihnen erfüllt haben: „Und ich werde meine Hand gegen dich wenden, und werde deine Schlacken ausschmelzen wie mit Laugensalz und hinwegschaffen all dein Blei. Und ich werde deine Richter wiederherstellen wie zuerst und deine Räte wie im Anfang. Danach wird man dich nennen: Stadt der Gerechtigkeit, treue Stadt. Zion wird erlöst werden durch Gericht, und seine Rückkehrenden durch Gerechtigkeit.“