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Fragen von LesernDer Wachtturm 1970 | 15. November
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Wort pornéia in dessen erweitertem Sinn gebrauchte, wie es in den Christlichen Griechischen Schriften manchmal vorkommt, kann es sich hier ebenfalls um Ehebruch handeln. Jesus Christus sprach zum Beispiel von jemandem, der seine Frau durch Scheidung entlasse, ausgenommen aufgrund von Hurerei, pornéia, und meinte damit ausgenommen aufgrund von Ehebruch. Das Wort Pornographie in seinem umfassenden Sinnbereich geht auf dieses griechische Wort zurück. — Matth. 19:9.
Eine Parallelstelle, die Licht auf dieses Thema wirft, ist Römer 1:26, 27. Gemäß diesem Text zeigte Paulus, daß auch Homosexuelle gegen ihren eigenen Leib sündigen. „Deshalb überließ sie Gott schändlichen sexuellen Gelüsten, denn sowohl ihre weiblichen Personen vertauschten den natürlichen Gebrauch von sich selbst mit einem widernatürlichen; und desgleichen verließen auch die männlichen Personen den natürlichen Gebrauch der weiblichen Person und entbrannten in ihrer Wollust zueinander, Männliche mit Männlichen, indem sie unzüchtige Dinge trieben und an sich selbst die volle Vergeltung empfingen, die ihnen für ihre Verirrung gebührte.“ Die Worte des Apostels Paulus in 1. Korinther 6:18 könnten sogar Homosexualität einschließen, denn griechische Schriftsteller gebrauchten den Ausdruck pornéia auch für Homosexualität.
Der Apostel Paulus sagt aber nicht nur, daß pornéia ein Sündigen gegen den eigenen Leib sei, sondern er sagt auch, daß ‘jede andere Sünde außerhalb des Leibes’ sei. Wie ist dies möglich? Dieser besondere Aspekt hat Bibelkommentatoren jahrhundertelang Kopfzerbrechen verursacht, und sie haben verschiedene Erklärungen darüber abgegeben. Im großen ganzen decken sich ihre Kommentare mit den vorangegangenen Ausführungen, nämlich, daß der Apostel in einem relativen Sinne sprach. Wenn wir aber die damit in Verbindung stehenden Verse betrachten, sehen wir, daß seine Worte auch in einem absoluten Sinne verstanden werden können. Beachten wir, was er sagte:
„Der Leib nun ist nicht für Hurerei da, sondern für den Herrn; und der Herr ist für den Leib da. Wißt ihr nicht, daß eure Leiber Glieder Christi sind? Soll ich denn die Glieder des Christus wegnehmen und sie zu Gliedern einer Hure machen? Das geschehe nie! Was? Wißt ihr nicht, daß der, welcher sich einer Hure anschließt, e i n Leib ist? Denn ‚Die zwei‘, sagt er, ‚werden e i n Fleisch sein‘. Wer sich dagegen dem Herrn anschließt, ist e i n Geist.“ — 1. Kor. 6:13, 15-17.
Ja, die gesalbten Christen, denen Paulus schrieb, waren Jesus Christus zur Ehe versprochen, was aus seinen Worten hervorgeht: „Ich persönlich habe euch e i n e m Mann zur Ehe versprochen, um euch als eine keusche Jungfrau dem Christus darzustellen.“ (2. Kor. 11:2) Bei den alten Hebräern wurde Untreue im Falle von Verlobten genauso bestraft wie Ehebruch. Doch wie Paulus schrieb, ist „der Herr ... für den Leib da“.
Ein Christ, der Hurerei begeht, sündigt daher in einem ganz besonderen Sinne gegen seinen eigenen Leib, denn er nimmt seinen Leib von Christus weg und macht ihn zu e i n e m Leib mit einer Hure. Keine andere Sünde trennt den Leib eines Christen von der Gemeinschaft mit Jesus Christus und macht ihn eins mit jemand anders, mit einer Hure. In dieser Hinsicht kann tatsächlich gesagt werden, daß ‘jede andere Sünde außerhalb des Leibes ist’. Obwohl die Worte des Paulus sich in erster Linie auf die gesalbten Christen beziehen, die Christus, ihrem Herrn, zur Ehe versprochen sind, können sie heute grundsätzlich auch auf Christi „andere Schafe“ angewandt werden. — Joh. 10:16.
Wie vernünftig und eindringlich ist deshalb doch der Befehl des Apostels Paulus: „Seid fliehend vor der Hurerei.“! Hurerei kann für den Körper die schlimmsten Folgen haben. Sie verunreinigt denjenigen, der sie begeht, wie keine andere Sünde. Ein Christ sündigt dadurch tatsächlich in einem ganz besonderen Sinne gegen seinen eigenen Leib, denn nur die Hurerei trennt seinen Leib von der Gemeinschaft mit seinem Herrn Jesus Christus und macht ihn eins mit einer Hure.
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BekanntmachungenDer Wachtturm 1970 | 15. November
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27. Dezember: Ist die Welt von deiner Handlungsweise befremdet? — Sie sollte es sein! Seite 687. Lieder: Nr. 77, 73.
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