Reich sein an guten Werken
„Gebiete [ihnen] . . ., Gutes zu tun, reich zu sein in guten Werken, freigebig zu sein, mitteilsam, indem sie sich selbst eine gute Grundlage auf die Zukunft sammeln, auf dass sie das wirkliche Leben ergreifen.“ — 1. Tim. 6:17-19.
1. Wie erwies sich Gott zuerst als Fürsorger des Menschen?
JEHOVA Gott ist ein wunderbarer Fürsorger. Er hat die Menschheit mit allem versehen, was sie benötigt. Gleich von Anfang an, da er Adam und Eva erschaffen und sie in den Garten Eden gesetzt hatte, versah er sie mit einer schönen Heimat in einem Paradiese. Ja, er tat noch mehr. Seine ersten irdischen intelligenten Geschöpfe mussten nicht der Nahrung nachjagen, damit sie sich am Leben erhalten konnten, nein, auch für all dies war gesorgt. „Und Gott sprach: Siehe, ich habe euch gegeben alles samenbringende Kraut, das auf der Fläche der ganzen Erde ist, und jeden Baum, an welchem samenbringende Baumfrucht ist: es soll euch zur Speise sein.“ (1. Mose 1:29) Durch all diese Fürsorge hätten sie genügend haben sollen. Selbst nachdem aber das erste Paar gesündigt hatte, indem es von der Frucht des einzig verbotenen Baumes ass, die ihnen verboten war, um sie auf ihren Gehorsam zu prüfen, versah sie der Herr mit Kleidung. „Und Jehova Gott machte Adam und seinem Weibe Röcke von Fell und bekleidete sie.“ — 1. Mose 3:21.
2. Mit der Erfüllung welcher Wünsche sollten sich die Geschöpfe begnügen?
2 Seit jener Zeit sind fast sechstausend Jahre vergangen, und der Mensch hat diese drei Dinge gebraucht — Obdach, Nahrung und Kleidung —, um sein normales Dasein im Leben fortzusetzen. Mit diesem sollte er zufrieden sein. „Denn wir haben nichts in die Welt hereingebracht, [so ist es offenbar,] dass wir auch nichts hinausbringen können. Wenn wir aber Nahrung und Bedeckung haben, so wollen wir uns daran genügen lassen.“ (1. Tim. 6:7, 8) David, ein Mann nach dem Herzen Gottes, gibt dem Gedanken Ausdruck, wie freigebig Jehova für ein jedes seiner Geschöpfe sorgt, nicht nur für den Menschen, indem er ihn mit allem, was er nötig hat, versieht, sondern für alles, was da lebt: Vögel, Fische und Tiere des Feldes. Gott der Allmächtige schaut und sorgt für das, was er erschafft. „Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit; du tust deine Hand auf und sättigst alles Lebendige nach Begehr.“ — Ps. 145:15, 16.
3. Bedeutete die Vorsorge, die für die Bedürfnisse des Menschen getroffen war, dass dieser müssig sein sollte? Weshalb?
3 Wenn Gott auch alle diese nötigen Dinge in Fülle beschafft, hat er doch den Menschen nicht zu einem Müssiggänger gemacht, so dass er sagen könnte: „Ich habe nichts zu tun.“ Nein, Gott hielt den Menschen beschäftigt, und dies von der Zeit seiner Erschaffung an, als er ihn in den Garten setzte, um „ihn zu bebauen und ihn zu bewahren“. (1. Mose 2:15) So wird es mit dem Menschen in der neuen Welt sein. Doch als der Mensch dem Gesetze Gottes zuwiderhandelte, erklärte Gott: „So sei der Erdboden verflucht um deinetwillen: Mit Mühsal sollst du davon essen alle Tage deines Lebens.“ (1. Mose 3:17) Gott hat den Menschen ein wenig niedriger als die Engel gemacht und ihn mit Pracht und Herrlichkeit gekrönt, und Jehova hat ihm die Aufgabe zugeteilt, sich der Dinge auf Erden anzunehmen. Alles hat er unter die Füsse des Menschen gestellt: „Sie sollen herrschen über die Fische im Meer und die Vögel des Himmels, über das Vieh und alles Wild des Feldes und über alles Kriechende.“ (1. Mose 1:26, rev. Zürcher B.) Der Mensch hat Lasttiere gebraucht bei seinen Bemühungen, zu pflanzen und zu bebauen, zu bewässern und schliesslich Nahrung hervorzubringen. Doch ist es dennoch Jehova, der ursprünglich für alles, was wir benötigen, vorgesorgt hat. Ihm gebührt unser Dank für alles. Von ihm sind wir abhängig, was Regen, Sonne, Luft, Erdboden, fruchtbaren Samen und alles andere betrifft; und er gibt es uns. Als Gott den Menschen zum Herrscher über die Tiere einsetzte und ihn beauftragte, Feld und Wald in all ihrer Grossartigkeit zu bewahren, verordnete er ganz und gar nicht, dass der Mensch ein Tyrann über seine Mitmenschen sein sollte. Des Menschen höchster Herrscher und ewiger Fürsorger muss Jehova sein. Sein Leben ist vom einzig wahren Gott abhängig!
4. Warum sollten wir nicht habsüchtig sein, indem wir die Besitztümer eines andern begehren?
4 Der Mensch sollte wissen, dass die ganze Schöpfung, er selbst inbegriffen, dazu erschaffen worden ist, die Pracht und Herrlichkeit Jehovas des Höchsten im Universum widerzuspiegeln. Der Mensch sollte die Notwendigkeit fühlen, sich auf Gott zu verlassen; denn in die Welt hineinkommend, hat er nichts als die Gabe des Lebens, die Gott ihm verliehen hat, und er kann nichts mitnehmen, wenn er die Welt verlässt. Wenn jemand dies erkennt, warum sollte er dann ein Verlangen haben, über das Leben und die Geschicke anderer Menschen zu gebieten und zu herrschen? Warum sollte er habgierig und von solch selbstsüchtiger Herzensverfassung sein? Wenn Gott, wie wir wissen, alles gibt, um unser Leben zu unterhalten, warum dann versuchen, etwas wegzunehmen, was Gott andern Menschen für ihr Dasein gegeben hat? In dieser vergeschäftlichten Welt besitzt die grosse Mehrheit sehr wenig, und die Handelsriesen wünschen nicht, dass sie mehr besitze. Jenen, die kommunistische Genossenschaften an deren Stelle setzen, gelingt es nicht, diesen Zustand zu beseitigen, und das Volk leidet weiterhin unter einem Mangel an den Lebensnotwendigkeiten. Unter diesem oder jenem System, das die Menschen aufrichten, kommen Selbstsucht und Macht- und Herrschergelüste auf. Es wäre besser, unsere Habe den Armen zu geben, als das wenige, das sie haben, zu begehren. Was gewinnen wir, wenn wir Arme berauben? Wir können bestimmt nichts mit uns nehmen!
5. Weshalb sollten Christen den Armen gegenüber hilfreich sein?
5 Der Herr hat sich stets für die Armen interessiert, um ihnen zu helfen. Christen sollten gleich eingestellt sein. David wusste, dass Gott seine Gunst nicht dem Bedrücker der Armen erwies, denn er sagte: „Alle meine Gebeine werden sagen: Jehova, wer ist wie du! der du den Elenden errettest von dem, der stärker ist als er, und den Elenden und Armen von dem, der ihn beraubt.“ (Ps. 35:10) Davids ganzer Körper, ja selbst seine Gebeine äusserten sich in der Lobpreisung seines Schöpfers, weil Gott am Armen ein liebendes Interesse hat. Zu wissen, dass Jehova den Armen vor dem Bedrücker, dem Starken, dem Reichen und Mächtigen beschützen wird, ist bestimmt ein Trost. Gute Menschen werden dem Armen helfen. „Wer den Armen bedrückt, lästert dessen Schöpfer; dagegen ehrt ihn, wer sich des Armen erbarmt.“ (Spr. 14:31, Henne) Die Armen lieben das Leben ebenso wie alle andern. Warum ihnen Leiden zufügen und sie ihrer Habe berauben?
6. Warum ist es gar nicht notwendig, begehrlich zu sein, weshalb überdies verkehrt?
6 Der Mensch wurde zum Freisein erschaffen und damit ihm vergönnt sei, die vielen Dinge zu gebrauchen, die Gott für sein Wohl erschaffen hatte. Wenn ein Mensch etwas liebt, das ein anderer Mensch besitzt, sollte er es nicht begehren. Es ist genug vorhanden von allem in der Welt, damit jeder genügend habe. Die Ansammlung irdischen Vermögens und irdischer Besitztümer ist nicht das wirklich Grosse im Leben. „Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus; du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, noch seinen Knecht, noch seine Magd, noch sein Rind, noch seinen Esel, noch alles, was dein Nächster hat.“ (2. Mose 20:17) Ein Heim, Weib, Diener oder Tiere zu haben ist nicht verkehrt, aber verkehrt ist, das zu begehren, was ein anderer besitzt. Man sollte nicht seine Macht, sein Vermögen oder seinen Einfluss gebrauchen, um einem andern dessen eigene geliebte Besitztümer wegzunehmen. Solches entspricht dem Geist der alten Welt, dem Geist, den der Teufel dem Sinn der Menschen eingepflanzt hat. Diese Selbstsucht ist in der Menschen Herzen gross geworden, und sie hegen den starken Wunsch, andere Menschen zu beherrschen und den Menschen eher vom Menschen abhängig zu machen statt von Jehova Gott, der doch alles gibt. Wenn Gott so reichlich Nahrung, Kleidung und das Lebensnotwendige beschafft hat, warum dann den Armen berauben? Warum nicht nach Grösserem trachten — nach ewigem Leben?
WELTLICHE SELBSTSUCHT UND UNBEFRIEDIGTSEIN
7. Wie hat sich die organisierte Religion als selbstisch und bedrückend erwiesen?
7 Der Geist dieser Welt ist Selbstsucht; er sagt: „Wir brauchen Gott nicht!“ Sei es als kommerzielle, politische oder religiöse Gruppe, begehren solche Verbände das, was andere haben. Die Religion sucht die Politik zu beherrschen; dasselbe tut der Handel. Reichtümer üben einen starken Einfluss auf die Religion aus. Die Politik macht Verbeugungen und zieht den Hut ab, damit die Religion ihr zulächle. Nehmen wir die grösste Religionsorganisation in der Welt heute, die römisch-katholische Hierarchie. Betrachten wir sie. Beachten wir die Übel, die von ihr im Namen der Religion getan worden sind: wie sie die Nationen verderbte; wie sie es zuwege brachte, ihre Anhänger im Analphabetentum zu erhalten; wie sie das Bildungswesen in vielen Ländern beherrschte und die Armen in Unwissenheit hielt; wie sie die Bibel verbarg, ja Bibelverbrennungen verursachte, damit das Buch der Freiheit niemals das Lehrbuch des Lebens für die Völker werde. Ja, schaut die Welt an, die sie beeinflusst! Ihre Kriege! Ihre Folterkammern! Ihr Blutvergiessen! Ihre Bedrückung der Armen! Warum hat sie dem Volke nicht die Bibel gegeben, damit es den wahren Gott, seinen Sohn und den Weg zum ewigen Leben kennenlernen konnte?
8. Wie haben Regierungen auf Macht und Selbsterhöhung hingewirkt?
8 Nun wende man sich den politischen Organisationen der Welt zu. Keine ist von ihrem eigenen Gebiet oder ihrem Einflusskreis befriedigt. Alle wünschen sie durch ein Regierungssystem Gewalt über das Volk zu erlangen. Oft behaupten sie, eine Regierung mit Herrschern von Gottes Gnaden zu haben. Das ganze Ziel der Regierungen der Welt ist Herrschaft über das Volk, um es eher vom Staat statt von Gott abhängig zu machen. Man wünscht alle Menschen zum Glauben zu bringen, dass das, was sie besitzen, ihnen durch das Wohlwollen eines Diktators, eines Premierministers, eines Präsidenten oder einer politischen Partei zukomme. Diese ganze Propaganda ist lediglich ein Schachzug der Regierung. Man will die Menschen dadurch zwangsweise organisieren und sie ganz von einem menschlichen Weg des Lebens, statt von Jehova Gott abhängig machen, der doch sagt, er werde sie mit allem versehen, was zum Leben nötig ist: mit Obdach, Nahrung und Kleidung. Der Staat sagt dem Landwirt, wieviel Weizen er pflanzen, wieviel Schweine er abtun und vergraben, wieviel Kaffee er verbrennen solle, wenn die Vorratshaufen so gross werden, dass sie dem Handel oder den Politikern nicht mehr gefallen. Wenn die Preise „zu niedrig“ sind, wirft man z. B. Kartoffeln ins Meer oder vernichtet sie auf andere Weise. Das Wachstum, das Gott dem Land und den Tieren, den Früchten und dem Kraute gibt, vernichten die Menschen, um dem Staate und dem Handel zu gefallen. Der Armen und Bedürftigen nehmen sie sich auf ihre Weise an, wenn sie nicht vorher sterben. Der Mensch hat in seiner Herrschsucht und Begierde, dem Volke das Seine zu nehmen, gesagt: „Dies gehört mir.“ Er denkt keinen Augenblick nach, um sich zu erinnern, dass Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde und all ihrer Fülle, diese Dinge für alle Menschen bereiten liess, und nicht, damit nur wenige darüber gebieten sollten.
9. Wie hat der Handel selbstsüchtig und undankbar gegen Gott gehandelt?
9 Betrachten wir sodann den dritten Teil dieser bedrückenden, grossen, teuflischen Organisation: den Handel. Wir sehen die grossen Zusammenschlüsse und Kartelle fieberhaft gegeneinander arbeiten. Wir sehen, wie Leitung und Arbeiterschaft um die Beherrschung der Industrie wetteifern. Wir sehen den kleinen Geschäftsmann in seinem Existenzkampf in einer Welt der Konkurrenz. Die grossen Dinge sind Geld, Macht, Reichtum, Vorwärtskommen, Übertrumpfen des andern, ein Sich-Obenaufschwingen und ein Vertreiben des Konkurrenten aus der Welt, dem Staat oder den Stadtmärkten. Der Geist der Hilfsbereitschaft gegenüber den Armen ist verlorengegangen; er ist beinahe in Vergessenheit geraten, und was das Motto des Menschen für sein Tagewerk betrifft, so lautet es: „Tu so wenig du kannst, und schau auf die Uhr!“ Wenn die Erde ihren Ertrag gibt, wird Gott dafür kein Dank dargebracht, sondern der Handel ergreift die Macht darüber und treibt die Preise je nach seinen eigenen Interessen hinauf oder hinab. Es ist etwas Beängstigendes, mit dieser grossen kommerziellen, herzlosen Organisation verflochten zu sein und ihre selbstische, zupackende, besitzergreifende Atmosphäre zu spüren. Besser ist es, den Herrn zu bitten: „Gib uns heute unser tägliches Brot“, als so zu handeln, wie die Reichen der religiösen, politischen und kommerziellen Welt es tun. Sie sammeln „Schätze auf der Erde, wo Motte und Rost zerstört und wo Diebe durchgraben und stehlen.“ — Matth. 6:19.
10. Was für eine Gewähr hinsichtlich dessen, was wir brauchen, verschafft uns das Befolgen der Gebote Gottes?
10 Wieviel besser ist es doch, auf den Herrn zu vertrauen und an sein Wort zu glauben! „Wenn ihr in meinen Satzungen wandelt und meine Gebote beobachtet und sie tut, so werde ich eure Regen geben zu ihrer Zeit, und das Land wird seinen Ertrag geben, und die Bäume des Feldes werden ihre Frucht geben; und die Dreschzeit wird bei euch reichen bis an die Weinlese, und die Weinlese wird reichen bis an die Saatzeit; und ihr werdet euer Brot essen bis zur Sättigung und werdet sicher in eurem Lande wohnen.“ (3. Mose 26:3-5) Das war die Verheissung, die Gott seinem auserwählten Volke gab, und es war eine zuverlässige Verheissung, bedeutete aber, dass der einzelne den Geboten des Herrn folgen und in ihnen wandeln musste. Was die Lebensversorgung betrifft, stellt Gott sie durch das Jahr hindurch für jene sicher, die in seinen Satzungen wandeln. Gleich zu Anfang der Schöpfung beschaffte Jehova alles, was der Mensch benötigt, und für alle gab es Nahrung und Fürsorge in Fülle. Diese Dinge sind heute denen, die Jehova lieben, ebenso gewiss.
11. Was behaupten Herrscher dem Volke zu geben, wenn sie Reichtum und Macht anhäufen? Geben sie es wirklich?
11 Wie ganz anders sind aber all die Nationen heute, die die ganze Produktion zu beherrschen und die zu bestimmen suchen, welchen Teil des von Gott Vorgesehenen die Menschen haben sollen! Indem eine Nation Gewalt erlangt über die Lebensnotwendigkeiten der Welt, kann sie ihre Herrschaft einer andern aufzwingen. Wie wahr ist doch das Wort: ‚Eines jeden Hand erhebt sich wider seinen Nächsten‘. (Sach. 14:13) Die Herrscher eines Staates prahlen und sagen: ‚Wir häufen Reichtum und Macht an, damit ihr — das Volk — in Sicherheit seiet.‘ Hat die Organisation der Vereinigten Nationen mit all ihrer starken, angehäuften Macht Sicherheit gebracht? Über je mehr Dinge die Staaten in der Welt gebieten, sei dies die Atombombe, seien es Flugzeuge, Dampfschiffe, Lebensmittel, Rohmaterialien oder etwas anderes, um so mehr wollen sie haben und um so grösser wird ihr Einfluss und ihre Macht, während die Armen leiden. In der Anhäufung all dieser Reichtümer für die letzten Tage liegt keine Sicherheit. Was werden diese Menschen, die Reichtum, Einfluss und politische sowie religiöse Macht begehrt und gesammelt haben, was werden sie tun am Tage des Gerichts, wenn Jehova Gott Rache nimmt am Bedrücker der Armen, der gesetzlosen Organisation, und sie zerstört?
12. Wie wird sich ihr Reichtum am Tage des Grimmes Gottes als eitel erweisen?
12 Das Wort des Herrn prophezeit, was diese Menschen dann empfinden werden: „Wohlan nun, ihr Reichen, weinet und heulet über euer Elend, das über euch kommt! Euer Reichtum ist verfault, und eure Kleider sind mottenfrässig geworden. Euer Gold und Silber ist verrostet, und ihr Rost wird zum Zeugnis sein wider euch und euer Fleisch fressen wie Feuer; ihr habt Schätze gesammelt in den letzten Tagen (für die letzten Tage, engl. B.).“ (Jak. 5:1-3) Da ist kein materieller Reichtum, der die Regierungen oder Menschen vor der Vernichtung errettet, die sie wegen ihrer Übeltaten in der Schlacht von Harmagedon ereilen wird. Augenblicklich mag der materielle Wohlstand eines Staates diesem ein Machtgefühl verleihen, doch sagt Jehova, er werde ‚den Armen erretten von dem, der zu stark sei für ihn, ja den Armen und Bedürftigen von dem, der ihn ausplündert.‘ (Ps. 35:10, engl. B.) Wie haben doch die Nationen der Erde das Volk ausgeplündert, besonders durch den Ersten und Zweiten Weltkrieg! Selbst in der Zeit zwischen diesen Kriegen und bis zum heutigen Tage gibt es keinen Frieden, sondern die Völker der Nationen werden immer noch geplündert, und wozu? „Ihr Silber werden sie auf die Gassen werfen, und ihr Gold wird als Unflat gelten; ihr Silber und ihr Gold wird sie nicht erretten können am Tage des Grimmes Jehovas; ihren Hunger werden sie damit nicht stillen und ihren Bauch davon nicht füllen. Denn es ist ein Anstoss zu ihrer Missetat gewesen.“ (Hes. 7:19) Wie töricht also ist es, wenn Menschen sich Vermögen aufhäufen, nur um ihre eigenen selbstischen Wünsche zu befriedigen! Es wird ihnen nichts nützen. Sie können es nicht mitnehmen. Der Weise schrieb in Sprüche 11:4: „Vermögen nützt nichts am Tage des Zornes, aber Gerechtigkeit errettet vom Tode.“
WIE LEBEN ERLANGT WIRD
13. Was zählt hinsichtlich eines sicheren, glücklichen Lebens?
13 Es ist ganz offensichtlich, dass die Anhäufung von Reichtum den Nationen nicht Frieden, Sicherheit oder Wohlfahrt bringt, noch bringt sie dem einzelnen, der ihn auf üble Weise und durch Begehrlichkeit angehäuft haben mag, wirkliches Glück. Die Gerechtigkeit ist das, was zählt! Wer zu leben und sich des Lebens wahrhaft zu freuen wünscht, muss sich um Rat zum Worte des Herrn wenden und ihn dann befolgen. Die Armen wie die Reichen müssen ihr Vertrauen auf Jehova setzen, müssen tun, wie er gebietet, und müssen die gute Botschaft vom Reiche Gottes predigen. Können die Reichen, jene, die viel von den Gütern dieser Welt besitzen, dies tun? Gibt es für sie überhaupt eine Hoffnung, Leben in der neuen Welt zu erlangen? Wenn ja, was müssen sie tun?
14. Woran sollen wir laut Gottes Wort reich sein und wozu?
14 Das Wort Gottes sagt uns, dass wir reich sein sollten an guten Werken; doch was sind diese guten Werke? Die Frage wurde dem grossen Lehrer Christus Jesus eindeutig gestellt, als er auf Erden wandelte. Die Interessen der Menschen zu seiner Zeit waren dieselben wie die Interessen der Menschen heute: die Menschen wünschten Leben, Leben in Fülle. Der Tod bot ihnen nichts; somit wurde die Frage gestellt: Wie kann man ewiges Leben gewinnen?
15. Worüber stellte ein reicher junger Oberster Jesus eine Frage? Was erwiderte Jesus?
15 Lasst uns einem Gespräch zuhorchen: „Und siehe, einer trat herzu und sprach zu ihm: Lehrer, welches Gute soll ich tun, auf dass ich ewiges Leben habe? Er aber sprach zu ihm: Was fragst du mich über das Gute? Einer ist gut. Wenn du aber ins Leben eingehen willst, so halte die Gebote. Er spricht zu ihm: Welche? Jesus aber sprach: Diese: Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugnis geben; ehre den Vater und die Mutter, und: du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Der Jüngling spricht zu ihm: Alles dieses habe ich beobachtet; was fehlt mir noch? Jesus sprach zu ihm: Wenn du vollkommen sein willst, so gehe hin, verkaufe deine Habe und gib den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben; und komm, folge mir nach. Als aber der Jüngling das Wort hörte, ging er betrübt hinweg, denn er hatte viele Güter (grosse Besitztümer, engl. B.).“ — Matth. 19:16-22.
16. Warum folgte der reiche junge Oberste dem Rate Jesu nicht?
16 Dieser Reiche, mit dem Jesus sprach, erhielt Antwort, wie er ewiges Leben erlangen könne. Folgte er ihr indes? Nein! Gegenüber den Menschen im allgemeinen war er wahrscheinlich eine glänzende Persönlichkeit, und allem äusseren Anschein nach lebte er dem Gesetze Gottes entsprechend. Wie das Gespräch enthüllt, bestand eine seiner hervorragenden Eigenschaften darin, dass er seinen Nächsten liebte wie sich selbst. Sehr wahrscheinlich bedrückte er die Armen nicht. Seinen Reichtum hatte er wohl unter eigenen, guten und schweren Anstrengungen und durch redliche Verwaltung seines grossen Besitzes erhalten. Somit zeigt sich, dass, wenn eine Person zufällig reich ist oder durch ihre eigenen Bemühungen grossen Reichtum gewinnt, dies an sich nichts Unrechtes ist. Die dem Reichen gestellte Frage lautet heute: Wie wird er sein Vermögen gebrauchen? Wenn du dem Armen gibst, sagte Jesus, „wirst du einen Schatz im Himmel haben“. Indes besteht noch ein anderes Erfordernis, um ewiges Leben zu empfangen, und dieses heisst: „Komm, folge mir nach!“ Wenn jemand sein Vermögen zur Förderung der wahren Anbetung Gottes des Höchsten gebraucht, so verwendet er seine „vielen Güter“ in rechter Weise. Jesus gab diesem Reichen den besten Rat, damit er wahre Freude am Leben haben könne. Der grosse Lehrer wünschte, dass er reich sei an guten Werken, reich an Schätzen im Himmel. Doch wie es der Fall ist bei den meisten Menschen, so verhielt es sich bei diesem Reichen: er wünschte, das zu behalten, wovon er glaubte, es gehöre ihm zu Recht. Er arbeitete dafür, und daher gehörte es ihm. Niemand anders konnte davon nehmen, und es bestand kein Grund, es wegzugeben. Hatte er vergessen, dass er so ‚wie er aus dem Leibe seiner Mutter hervorgekommen war, nackt wieder hinginge, wie er gekommen war und für seine Mühe nicht das Geringste davontrüge, das er in seiner Hand mitnehmen könnte‘? (Pred. 5:15) Sein irdischer Besitz verschaffte ihm kein ewiges Leben.
DEN ARMEN GEBEN
17. Warum konnte er Jesus nicht folgen und dennoch an grossem Vermögen festhalten?
17 Angenommen, der Reiche hätte Jesus nachfolgen wollen, hätte aber nicht alles, was er hatte, verkauft und den Armen gegeben. Konnte er dem Herrn nachfolgen und sich dennoch all seiner irdischen Besitztümer annehmen? Das wäre unmöglich gewesen. Christus Jesus war ein beschäftigter Mann; er nahm sich der Königreichsinteressen an. Er zog durch Städte, Flecken, Dörfer — ja durchs ganze Land — und predigte die gute Botschaft vom Königreich. Seine Jünger folgten ihm nach und wurden von ihm unterwiesen. Er konnte sich nicht auf einen besonderen Ort beschränken, um sich des Viehs, der Ländereien oder Güter anzunehmen, noch konnten dies seine Jünger; sie konnten es nicht, wenn sie das Evangelium vom Königreich der ganzen Nation Israel predigen sollten. Jesus hatte nicht einmal einen Ort, wo er sein Haupt hinlegen konnte, wieviel weniger ein Haus, das er sein Heim nannte. Nein, der Reiche hätte ganz und gar nicht mit Jesus gehen können, während er sich immer noch um seine „vielen Güter“ kümmerte.
18. Warum versuchte Jesus nicht, grossen irdischen Reichtum anzuhäufen?
18 Jehova sorgte für Jesus, den zweiten Adam, ebenso, wie er für den ersten Adam gesorgt hatte. Der Sohn Gottes hatte die notwendige Nahrung, Kleidung und Unterkunft. Er war ein willkommener Gast in den Wohnungen derer, die Wahrheit und Gerechtigkeit liebten. Jesus wusste, dass ein Arbeiter seines Lohnes wert ist, denn er wirkte im Interesse des Reiches Gottes. Die Lebensnotwendigkeiten waren verheissen, weshalb sollte er also grossen Reichtum anzuhäufen suchen? Er hatte Nahrung und Bedeckung und liess sich daran genügen.
19. Für welche Art interessierter, tätiger Leute sorgte Jesus?
19 Jesus schaute nach Vollzeit-Jüngern aus, nach solchen, die mit ihm reisen und die gleiche Arbeit tun würden, die er tat, Leute, die er für Wochen und Monate in verschiedene Gebiete aussenden konnte, um Werke zu tun, wie er sie tat, und dadurch das Volk zur Busse zu rufen. Er schaute nach zuverlässigen Personen aus, nach solchen, die lernen und dann predigen würden: „Das Königreich der Himmel ist herbeigekommen“. Nichts durfte dem Dienste für ihren Gott im Wege stehen. Sie durften nicht sein wie die meisten Leute, die einfach zuviel Arbeit haben, um sich für die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu interessieren. Man denke an jenen Anlass, als Jesus von einem gewissen Menschen erzählte, der ein grosses Abendmahl bereitete und viele dazu einlud. Es war ein Fest der Freude, und er sandte seinen Knecht aus, um jene zu laden, deren Kommen er wünschte. Die geladenen Gäste jedoch, welche Güter und Dinge hatten, die sie mehr interessierten als das Fest dieses gewissen Mannes, erwiderten auf die Einladung: „Ich habe einen Acker gekauft und muss notwendig ausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, halte mich für entschuldigt. . . . Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft, und ich gehe hin, sie zu versuchen; ich bitte dich, halte mich für entschuldigt. . . . Ich habe ein Weib geheiratet, und darum kann ich nicht kommen.“ (Luk. 14:18-20)
20, 21. Weshalb haben die meisten Leute keine Zeit für die Königreichsinteressen?
20 So ist es heute; die meisten Menschen sind so beschäftigt mit ihren eigenen Verpflichtungen und ihrer Arbeit, dass sie keine Zeit haben, sich der Interessen des Königs anzunehmen. Sie haben keine Zeit, in die Freude des Herrn einzugehen und mit dem Meister zusammen das Verrichten der wichtigsten Arbeit auf Erden heute zu feiern. Sie haben sich wegen ihrer Geldliebe ein grosses Hindernis in den Weg gelegt.
21 Es war für den Reichen sehr schwer, alles, was er hatte, aufzugeben, um Schätze im Himmel zu erhalten. Es fällt heute vielen Menschen ebenso schwer, selbst kleine Dinge aufzugeben und im Interesse der Armen zu arbeiten und die Trauernden mit der Königreichsbotschaft zu trösten. Sie sind emsig in dem Versuche, irdischen Gütern anzuhangen und noch mehr davon zu erwerben. Dies ist Selbstsucht. Es ist Habgier. Es ist Begehrlichkeit. „Denn die Geldliebe ist eine Wurzel alles Bösen.“ (1. Tim. 6:10) Selbst wenn die Reichen ein Bankett veranstalten, tun sie es in dem Gedanken, welchen Nutzen es ihnen bringen könnte.
22. Warum soll man den Armen, die nicht in gleicher Art zurückzahlen können, Gutes tun?
22 Jesus war zu einem Abendessen geladen worden und er sagte zu seinem Gastgeber: „Wenn du ein Mittags- oder ein Abendmahl machst, so lade nicht deine Freunde, noch deine Brüder, noch deine Verwandten, noch reiche Nachbarn, damit nicht etwa auch sie dich wiederladen und dir Vergeltung werde. Sondern wenn du ein Mahl machst, so lade Arme, Krüppel, Lahme, Blinde, und glückselig wirst du sein, weil sie nicht haben, dir zu vergelten; denn es wird dir vergolten werden in der Auferstehung der Gerechten.“ (Luk. 14:12-14) Der Herr wies hier auf den Grundsatz hin, andern etwas zu geben, ohne eine Vergeltung zu erwarten. Warum euern Reichtum an Reiche verschwenden? Sie können es euch zurückzahlen, indem sie euch ähnliches erweisen. Ladet aber lieber die Armen ein; sie werden wahre Dankbarkeit bekunden, und der Gebende wird gesegnet sein. Jawohl: „Gehe hin, verkaufe, was irgend du hast, und gib es den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach.“ Du wirst reich sein „an guten Werken“.
LEBEN WERTVOLLER ALS MATERIELLER REICHTUM
23. Warum müssen wir uns vor jeder Form der Begehrlichkeit oder Habsucht hüten?
23 Weil der Mensch in Sünde geboren und in Ungerechtigkeit gebildet ist, neigt er nach der bösen Seite des Lebens hin und liebt das Geld. Er wird gelehrt, wie er auf die Höhe kommen kann, um Sicherheit zu haben. Er muss jemand sein, der sich aus eigener Kraft heraufgearbeitet hat und den seine eigene Grösse befriedigt. Wie töricht! Gibt es nicht etwas, das viel mehr wert ist als Sicherheit und weltliche Güter? Ist das Leben selbst nicht wichtiger? Wie haben wir es bekommen? Und jener Reichtum — besteht er nicht in einer Ansammlung dessen, was Gottes Fürsorge für alle bereitet? Jesus sagte: „Gebet acht! Ihr müsst euch hüten vor jeder Art der Habgier, denn das Leben eines Menschen gehört nicht ihm, ungeachtet, wie reich er sei.“ (Luk. 12:15, Eine Amerik. Übers.) Ein anderer Übersetzer der Griechischen Schriften, Hr. Rotherham, sagt dies wie folgt: „Nehmt euch in acht und hütet euch vor aller Begehrlichkeit, denn jemandes Leben kommt nicht aus dem Überfluss seiner Besitztümer.“ (s. auch Schmoller) In andern Worten ausgedrückt, können wir auf der Grundlage dieser Wahrheit sagen, dass jeder einzelne sich beständig in acht nehmen und auf der Hut sein muss vor jeder Art der Habsucht und Begehrlichkeit, denn selbst, wenn eine Person eine Fülle von Gütern dieser Welt hat, kommt doch ihr Leben nicht aus den Dingen, die sie besitzt. Ist denn Leben nicht wertvoller als Reichtum?
24. Was werden materielle Reichtümer einem nicht verbürgen? Zeige es an Hand eines Gleichnisses!
24 Paulus folgte diesem weisen und gesunden Rate Jesu, als er an Timotheus schrieb: „Gebiete ihnen, Gutes zu tun, reich zu sein an guten Taten, offenhändig und grossmütig, wodurch sie für sich selbst einen wertvollen Schatz beiseitelegen für die Zukunft, um so das Leben zu ergreifen, das wirklich Leben ist.“ (1. Tim. 6:18, 19, Eine Amerik. Übers.) Alles, was ein Mensch als seinen Besitz an Reichtum, Eigentum oder machtvollem Einfluss gesammelt hat, ist ihm keine Gewähr für Leben. Etwas anderes ist nötig. Dem Argumente Jesu weiterfolgend, dass ‚das Leben eines Menschen nicht ihm gehört, ungeachtet wie reich er sei‘, lesen wir: „Das Feld eines reichen Menschen trug viel. Und er überlegte bei sich und sagte: Was soll ich machen? Denn es fehlt mir der Raum, wohin ich meine Frucht bringen kann. Und er sagte: Dies will ich machen: ich werde meine Scheunen abreissen und grössere bauen und dorthin meinen Weizen und alle Vorräte bringen, und ich werde zu meiner Seele sagen: Seele, du hast reichen Vorrat bereit für viele Jahre; ruhe dich aus, iss, trink, freue dich! Aber Gott sprach zu ihm: Tor, in dieser Nacht fordert man dir deine Seele ab. Wem wird das gehören, was du bereit gestellt hast? So ist jeder, der für sich selber den Schatz (Geld, Eine Amerik. Übers.) sammelt und nicht bei Gott reich ist.“ — Luk. 12:16-21, Schlatter.
25. Wieso war der Reiche des Gleichnisses töricht, selbstsüchtig und träge?
25 Wie wahr dies doch ist! Der Weg eines Menschen, der für sich selbst Geld aufhäuft, führt nicht zu Reichtum bei Gott. Ein solcher denkt nur an sich selbst, an seinen eigenen Besitz, sein eigenes Vergnügen. Kein Wunder, dass Jesus in bezug auf jemand, der nur so auf sich selbst eingestellt ist, die Worte sprach: „Schwerlich wird ein Reicher in das Reich der Himmel eingehen. . . . Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr eingehe, als ein Reicher in das Reich Gottes.“ Betrachtet einen Augenblick die Pläne dieses Reichen. Er stand im Begriffe, noch grössere Scheunen zu bauen, um seine Ernte aufzuspeichern, und dann die übrige Welt der Menschen zu vergessen und einfach von dem Vermögen zu leben, das er beiseite gelegt hatte. Wie selbstsüchtig! Wie rücksichtslos! Wie träge! Er hätte vieles von seinen Gütern den Armen geben und dennoch für sich in Fülle haben können. Er hätte Pläne machen können zur Bebauung seiner Felder im nächsten Jahr, um so seine gedungenen Helfer weiter zu beschäftigen. Wenn er Jahr um Jahr das Land gepflegt hätte, so hätte er ein grösseres Einkommen erhalten, und grössere Mengen Nahrungsmittel wären für die Armen verfügbar gewesen. Doch nein, nicht so! Er sagte bei sich selbst: „Jetzt nimm es gemütlich; iss, trink und freue dich.“ (Eine Amerik. Übers.) Was für ein Tor! Er kam nie dazu, sich selbst des Reichtums zu freuen, noch hatte er sich Schätze im Himmel gesammelt, indem er den Armen etwas gab. „Rühme dich nicht des morgenden Tages; denn du weisst nicht, was ein Tag bringen wird.“ — Spr. 27:1, rev. Zürcher B.
26. Welche Fragen über die Sicherheit und das Leben müssen wir beantworten? Wie?
26 Was wünschest du für dich persönlich? Sicherheit in dieser Welt, die schnell vergehen wird, oder Leben in der neuen Welt der Gerechtigkeit? Das Wort Gottes gibt uns die Richtlinien an, denen alle Christen folgen müssen, um ewiges Leben zu erlangen. Dies kann Leben bei Christus Jesus bedeuten, Leben als seine Braut in himmlischer Königreichsherrlichkeit, oder Leben als ein Geschöpf, das der Segnungen unter dem Königreich des Himmels teilhaftig wird und die Freuden des ewigen Lebens auf einer wunderbaren neuen Erde geniessen kann, die Gott als Wohnstätte des Menschen bereitet. Beide Arten von Leben werden durch wahren Reichtum erlangt. So sammle denn für dich einen Schatz im Himmel!
27. Wie kann reich und arm in gleicher Weise wirklich „reich sein an guten Werken“?
27 Alle Menschen haben gewisse Besitztümer, einige grössere als andere. Somit gilt der Grundsatz „umsonst habt ihr empfangen, umsonst gebet“ den Reichen, der Mittelklasse und den Armen gleicherweise. Die arme Witwe, die zum Schatzkasten ging und ihre zwei Scherflein einlegte, gab „den ganzen Lebensunterhalt, den sie hatte,“ zur Verwendung in Gottes Werk — sagte Jesus —, während die Reichen, die herbeikamen und ihre Gabe in den Schatzkasten des Tempels legten, „von ihrem Überfluss“ gaben. (Lukas 21:1-4) Die Reichen vermissten das nicht, was sie dem Herrn gaben. So mag denn die Frage gestellt werden: Wer hat am meisten gespendet? War es nicht die Witwe mit den zwei kleinen Münzen von geringem Wert? Wenn du also reich sein möchtest bei Gott, so gebrauche deinen Besitz und deine Erkenntnis Jehovas und seiner gerechten Herrschaft im Interesse der Armen und tröste alle Trauernden mit der guten Botschaft vom Reiche Gottes. Lass nicht zu, dass dein Reichtum dich binde und du ein Sklave deiner Güter werdest, sondern lass deine Besitztümer für dich im Predigen des Wortes Gottes arbeiten.
28. Was ‚den Reichen dieser Welt zu gebieten‘, wurde Timotheus geheissen? Warum?
28 Paulus kannte gewisse Personen in der Kirche, die Reichtum hatten und sich damit beschäftigten, noch mehr anzuhäufen; und in einem Briefe, den er an Timotheus schrieb, sagte er: „Gebiete den Reichen dieser Welt, nicht arrogant zu sein, noch ihre Hoffnungen auf etwas so Ungewisses wie Reichtum zu setzen, sondern auf Gott, der uns mit allem reichlich versieht zu unserem Genuss. Gebiete ihnen, Gutes zu tun, reich zu sein an guten Taten, offenhändig und grossmütig, wodurch sie für sich selbst einen wertvollen Schatz beiseitelegen für die Zukunft, um so das Leben zu ergreifen, das wirklich Leben ist.“ (1. Tim. 6:17-19, Eine Amerik. Übers.) Nur weil jemand wenig oder viel von den Gütern dieser Welt besitzt, ist noch kein Grund, dass diese Person vor ihren Freunden und Nachbarn, vor den Gliedern einer Christengemeinde oder vor Weltmenschen eine arrogante Haltung einnehme. Man sollte nie seine Hoffnungen auf den ungewissen Reichtum, wie Gold und Silber, setzen, was alles in den allerletzten Tagen dieser alten Welt nicht von Wert ist. Die Reichen sollten ebensosehr wie die Armen erkennen, dass Gott es ist, der alles reichlich darbietet zu unserem Genuss. Wenn jemand mehr von den Gütern dieser Welt besitzt als ein anderer, so ist kein Grund für ihn, mit Verachtung auf den Armen hinabzublicken. Alle können und müssen reich sein an „guten Taten“.
29. Welchen Rat gegen ein Bekunden von Parteilichkeit hat uns Jakobus gegeben?
29 Jakobus gab allen vom Volke des Herrn einen vorzüglichen Rat, als er sprach: „Höret, meine geliebten Brüder: Hat nicht Gott die weltlich Armen auserwählt, reich zu sein im Glauben, und zu Erben des Reiches, welches er denen verheissen hat, die ihn lieben? Ihr aber habt den Armen verachtet. Unterdrücken euch nicht die Reichen, und ziehen nicht sie euch vor die Gerichte? Lästern nicht sie den guten Namen, der über euch angerufen worden ist? Wenn ihr wirklich das königliche Gesetz erfüllet nach der Schrift: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst‘, so tut ihr wohl. Wenn ihr aber die Person ansehet, so begehet ihr Sünde, indem ihr von dem Gesetz als Übertreter überführt werdet.“ — Jak. 2:5-9.