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Fragen von LesernDer Wachtturm 1951 | 1. September
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● Im Wachtturm vom 1. Juni 1951, Seite 173, wird von der Christenheit gesagt: „Nach ihrem Sturz in Harmagedon müssen wir gleich handeln wie Hesekiel, müssen das Königreich und Gottes Rache an allen Systemen ausserhalb der Christenheit predigen, bis der ‚Krieg des grossen Tages Gottes, des Allmächtigen,‘ sie vernichtet und seine universelle Oberhoheit für immer gerechtfertigt dasteht.“ Bedeutet dies, dass das Zeugniswerk, nachdem Harmagedon eingesetzt hat und die organisierte Religion fällt, weiterdaure und dass ein weiteres Einsammeln „anderer Schafe“, besonders aus dem Heidentum, stattfinden werde? — F. B., New York.
Niemand gelangte in die Arche Noahs, nachdem die Flut begonnen hatte. Nicht einer entrann dem Verderben Sodoms und Gomorras, der seine Flucht hinausschob, bis Feuer und Schwefel zu fallen begannen. Wie unmöglich eine erfolgreiche Flucht für die ist, welche sie hinaustagen, bis Harmagedon einsetzt, hat Jesus durch den Gebrauch der symbolischen Ausdrücke Winter und Sabbattag gezeigt. (1. Mose 7:1-24; 19:12-29; Matth. 24:20-22) Als Jesus vor der Torheit warnte, die Flucht hinauszuschieben, erwähnte er ein Verkürzen der Tage der Drangsal, damit Fleisch errettet werde. Wir befinden uns jetzt in dieser Periode, die besonders für die Rettung der „Schafe“ Jehovas eingeräumt worden ist, in der Zeit, da die gegen Satans Organisation im Jahre 1914 entfesselte Drangsal nachgelassen hat, aber bald weitergehen wird bis zu ihrem Höhepunkt und Abschluss in Harmagedon. Nun ist es an der Zeit zu fliehen, wie dies dadurch vorgeschattet ist, dass die Belagerung Jerusalems durch die Babylonier zeitweilig aufgehoben wurde, was jenen ein Entrinnen gestattete, welche das, was Jeremia predigte, beherzigten. (Jer. 37:1-12; 39:1-9) Ähnlich begann die Belagerung Jerusalems durch die Römer im Jahre 66 n. Chr., wurde aber eigentümlicherweise eine Zeitlang aufgehoben, was eine Gelegenheit zum Entrinnen bot, ehe die Belagerung unter Titus wieder einsetzte und die Stadt im Jahre 70 n. Chr. fiel. Diese beiden Belagerungen und der zweimalige Sturz Jerusalems samt den Zwischenzeiten, in welchen der Druck nachliess, so dass ein Entrinnen möglich war, stellen die Schlussdrangsal dar, die seit 1914 n. Chr. über Satan und seine Organisation gekommen ist und in Harmagedon endet. Diese wird jedoch verkürzt durch die gegenwärtige Zwischenperiode, welche die Gelegenheit einräumt, Personen zu retten, die Jehova Gott ergeben sind. Das Vorangegangene zeigt somit, dass es keine Gelegenheit geben wird für eine Flucht in letzter Minute oder für eine Sterbebett-Reue, nachdem Harmagedon begonnen hat.
Was bedeuten also die vom Fragesteller angeführten Worte des Wachtturms? Nun, dass wir — so lange es Menschen gibt, die dem gegenwärtigen bösen System der Dinge anhangen — Gottes Königreich predigen und seine Rache verkündigen werden. Was an Menschen und Organisationen nach dem Sturz der Religionen der Christenheit auch immer übrigbleiben mag, wir werden diese wissen lassen, dass Jehovas Schlacht von Harmagedon begonnen hat, und dass sich seine Rache über die ganze Welt Satans erstreckt, um sie zu verzehren, was darin den Höhepunkt erreicht, dass Satan selbst in den Abgrund gestürzt wird. Hesekiel tat Gottes Rache wider heidnische Nationen kund, nachdem er die göttliche Rache wider Jerusalem vorausgesagt hatte. (Kapitel 25-32) Auf Jehovas Befehl hin reichte Jeremia den Weinbecher des Grimmes Gottes dem Heidentum, nachdem er Jerusalem hatte daraus trinken lassen. (25:15-29) In diesen Fällen handelte es sich nicht um eine gute Botschaft und eine Einladung zu ewigem Leben, sondern um eine Botschaft kommenden Untergangs zur Zeit der Rache Jehovas. Deswegen sagte uns der Artikel im Wachtturm vom 1. Juni 1951, wo Jesaja, Kapitel 6, behandelt worden ist, dass selbst nachdem Harmagedon begonnen habe, wir predigen werden, „bis die Städte verwüstet sind, ohne Bewohner, und die Häuser ohne Menschen, und das Land zur Öde verwüstet ist, und Jehova die Menschen weit entfernt hat, und der verlassenen Orte viele sind inmitten des Landes“. — Jes. 6:11, 12.
● Meinte Jesus, als er von einem Kamel sprach, das durch ein Nadelöhr hindurchgehe, ein buchstäbliches Nadelöhr, oder bezog er den Ausdruck auf eine kleine Tür in einem der grossen Tore Jerusalems? — N. R., Britisch-Guyana.
Wir erinnern uns, dass man vor Jahren das „Nadelöhr“ so erklärte, als ob es eine kleine Tür in einem der grossen Tore Jerusalems bedeutete, so dass, wenn die Nacht hereingebrochen und die Tore verschlossen waren, man dieses Türchen öffnen und das Kamel von seiner Last befreien konnte, so dass es auf den Knieen und Schenkeln, anders gesagt: unter grossen Schwierigkeiten, durch die kleine Tür hindurchkriechen konnte. Dann, im Jahre 1940, gab George M. Lamsa seine Übersetzung „Das Neue Testament, übersetzt aus aramäischen Originalquellen“ heraus, worin Matthäus 19:24 wie folgt lautet: „Wiederum sage ich euch: Es ist leichter für ein Seil, durch ein Nadelöhr zu gehen, als für einen Reichen, in das Königreich Gottes einzugehen.“
Die Neue-Welt-Übersetzung, die letztes Jahr herauskam, gibt jedoch Matthäus 19:24 wie folgt wieder: „Wiederum sage ich euch: Es ist leichter für ein Kamel, durch ein Nadelöhr einzugehen, als für einen Reichen, in das Königreich Gottes einzugehen.“ In Lukas 18:25 aber wird in der Originalbibel ein anderes griechisches Wort benutzt, und die Neue-Welt-Übersetzung gibt somit diesen Vers wie folgt wieder: „Es ist in der Tat leichter, dass ein Kamel durch ein Nähnadelöhr gehe, als dass ein Reicher in das Königreich Gottes eingehe.“ Wir glauben, dass Jesus eine buchstäbliche Nähnadel und ein buchstäbliches Kamel meinte, um die Unmöglichkeit der Sache ohne die äusserste Hilfe Gottes darzustellen.
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BekanntmachungenDer Wachtturm 1951 | 1. September
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Bekanntmachungen
FURCHTLOS BLEIBEN BIS ZUM VOLLENDETEN ENDE
Furcht und Angst ergreifen heute fast alle Bewohner der Erde, während sie dem entgegenblicken, was über die Menschheit kommt. Das Nahen des vollendeten Endes der gegenwärtigen alten Welt, das in Prophezeiungen der Bibel vorausgesagt wird, ist gekennzeichnet durch wachsende Unruhen und Wehen von einer Art und Intensität ohnegleichen in der Geschichte der Menschheit. Gerade für diese Tage der Ungewißheit und Unsicherheit hat Gott der Allmächtige eine trostreiche, Zuversicht einflößende Botschaft verordnet, die allen willigen Hörern gebracht werden soll. Unterstützung und Kraft können nur vom wahren Quell kommen: „Gott ist unsere Zuflucht und Stärke, eine gar gegenwärtige Hilfe in Nöten. Darum werden wir uns nicht fürchten.“ (Ps. 46:1, 2, KJ) Um diese Zuflucht zu finden, und zu lernen, wie wir diese Stärke gewinnen können, müssen wir Gottes Wort sowohl privat wie mit anderen studieren und dann am Ankündigen des Reiches Jehovas teilhaben. Seid ihr bereit, an diesem Werk im September teilzunehmen, indem ihr diese gute Botschaft in eurer Nachbarschaft furchtlos bekanntmacht durch ein Angebot des Buches „Gott bleibt wahrhaftig“ und einer 32seitigen Broschüre gegen einen Beitrag von DM 2.—? Erstattet über eure Tätigkeit Bericht, während ihr anderen furchtlos bleiben helft bis zum vollendeten Ende.
WEITERE EUROPÄISCHE KONGRESSE
Nach den Hauptversammlungen in London, Paris und Rotterdam wird der Präsident der Gesellschaft eine Anzahl weiterer Veranstaltungen bedienen. Hier folgen die betreffenden Länder, Städte, Säle und Daten:
Deutschland, Frankfurt a. M., Stadion, 24.-26. August
Dänemark, Kopenhagen, K. B. Hallen, 31. August-2. September.
Finnland, Vaasa, Kaupungintalo, 5.-6. September. Helsinki, Rasastushalli, 7.-9. September.
Schweden, Stockholm, Eriksdalshallen, 14.-16. September.
Norwegen, Lillehammer, Idrettshallen, 21.-23. September.
Österreich, Wien, Konzerthaus, 28.-30. September.
Leser des Wachtturms werden zum Besuche eingeladen. Anfragen über die Kongresse oder Unterkunft sind an das Zweigbüro der Gesellschaft des Landes zu richten, in welchem ihr wohnt.
„WACHTTURM“-STUDIEN
Woche vom 30. September: Vision von der „Zeit des Endes“, Abschn. 1-17.
Woche vom 7. Oktober: Vision von der „Zeit des Endes“, Abschn. 18-24; ferner „Zeit, Zeiten und eine halbe Zeit“.
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