Wachsende Wertschätzung für „Gottes Vorsatz“
ZU Recht ist die heutige Zeit als ein Zeitalter der Zweifel und der Unsicherheit bezeichnet worden. Die Menschen sind unsicher hinsichtlich der Zukunft und wissen nicht, wie sie planen oder welchen Weg sie einschlagen sollen. So kommt es, daß ihr Leben oft ohne Ziel ist, und viele leben einfach für den Augenblick und tun nur, was ihnen gefällt.
Würdest du dich freuen zu erfahren, daß es eine große Ausnahme gibt?
In der in Trenton (New Jersey) erscheinenden Zeitung Sunday Times Advertiser konnte man lesen: „Jehovas Zeugen sind ganz sicher. Sie sind weder während der Apathie der 50er Jahre noch während der chaotischen Verhältnisse der 60er Jahre, noch während der Enttäuschungen, die die ersten Jahre des achten Jahrzehnts bereits gebracht haben, wankend geworden, und sie setzen sich ... weiterhin für eine Lebensform ein, die genaues Festhalten an der Bibel verlangt“ (7. April 1974).
Doch wie hat sich ihre Lebensweise tatsächlich ausgewirkt?
PERSONEN, DIE GOTTES FÜHRUNG SUCHEN
Im vergangenen Sommer wurde bei den Bezirkskongressen, die Jehovas Zeugen unter dem Motto „Gottes Vorsatz“ veranstalteten, die Auswirkung ihrer Lebensweise besonders offenkundig. Ein junger Mann, der gerade auf der Durchfahrt durch Salt Lake City (Utah) war, entschloß sich, den Kongreß zu besuchen. Er war so beeindruckt von dem, was er sah und hörte, daß er zu jedem Programmpunkt kam. Am letzten Tag war er entschlossen mehr über Gottes Vorsatz zu erfahren, und er äußerte den Wunsch, in Übereinstimmung damit zu leben.
In Portland (Oregon) wohnte eine Krankenschwester gegenüber dem Civic-Stadion, wo der Kongreß „Gottes Vorsatz“ stattfand. Von dort aus hörte sie Dinge, die sie veranlaßten, ins Stadion hinüberzugehen. Sie war beeindruckt. Nachdem sie an den beiden letzten Tagen den Kongreß besucht hatte, sagte sie: „Ich weiß, daß dies die Wahrheit ist.“
Was viele Besucher beeindruckte, war der Umstand, daß hier Menschen waren, die sich wirklich von Gott, dem Allmächtigen, leiten lassen möchten. Über den Kongreß in Toronto (Kanada) schrieb der Reporter Jonathan Fear: „Für den Zeugen Jehovas ist die Bibel eine Anleitung für das Leben, die er auf das Wort genau befolgt.“ Die in Camden (New Jersey) erscheinende Zeitung Courier-Post schrieb: „Jehovas Zeugen sind im Grunde genommen Bibelforscher.“
Hatten die Reporter berechtigte Gründe, das zu sagen? Nun, Hal Davee berichtete, was er im San-Diego-Stadion, wo täglich über 30 000 Delegierte zusammenkamen, gesehen und gehört hatte: „Jeder Redner unterstrich seine Ausführungen durch eine ständige Bezugnahme auf Bibeltexte ... Wahrscheinlich zum erstenmal in der Geschichte des Stadions las die gesamte Zuhörerschaft still Bibeltexte.“ Wenn du dort gewesen wärst, wärst du wahrscheinlich zu dem Schluß gekommen, daß hier Leute waren, die Gottes Führung suchten.
Vom ersten Tag an hob das Kongreßprogramm die Wichtigkeit hervor, sich auf Gottes Wort zu stützen und nicht auf persönliche Ansichten. Das kam besonders in dem Vortrag „Auf welche Autorität stützt du dich, wenn du sprichst?“ zum Ausdruck. „Ungeachtet unserer Stellung in der Versammlung“, sagte der Redner, „müssen wir alle darüber wachen, daß unsere Aussagen mit der Bibel übereinstimmen.“
Auf jedem der 69 viertägigen Kongresse „Gottes Vorsatz“ in den Vereinigten Staaten wurde das gleiche auf die Bibel gestützte Programm dargeboten. Insgesamt besuchten 891 819 Personen diese Kongresse, das ist ein Durchschnitt von 13 000 Personen für jeden Kongreß. Diese Menschenmengen kamen in großen Stadien, Rennbahnen und Vortragssälen zusammen. Das gleiche Programm ist im Laufe der Zeit in fast jedem Land der Erde veranstaltet worden. Es sind bereits Berichte aus 26 Ländern außerhalb der Vereinigten Staaten eingegangen, und sie zeigen, daß 793 397 Personen anwesend waren.
Vielleicht möchtest du gern wissen, was die vielen hunderttausend Menschen veranlaßt, zu diesen großen Kongressen zusammenzuströmen. Was gibt es dort zu sehen, zu hören und zu erleben, daß ein so großes Interesse daran besteht? Mehrere Faktoren spielen dabei eine Rolle.
DER GROSSARTIGE VORSATZ GOTTES
Zum einen ist es die Erwartung, weiteren Einblick in Gottes Vorsatz zu erhalten, die Jehovas Zeugen anzieht. „Gottes Vorsatz? Was versteht man darunter?“ magst du fragen.
Erinnere dich daran, daß wir gelehrt worden sind zu beten: „Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auch auf der Erde“ (Matth. 6:10). Ja, Gott hat den Vorsatz gefaßt, ein Königreich oder eine Regierung zu bilden, die auf der Erde gerechte Verhältnisse schaffen wird. Doch wie? Die Bibel erklärt: „Der Gott des Himmels [wird] ein Königreich aufrichten, das nie zugrunde gerichtet werden wird. ... Es wird alle diese Königreiche zermalmen und ihnen ein Ende bereiten, und es selbst wird für unabsehbare Zeiten bestehen“ (Dan. 2:44).
Jehovas Zeugen glauben das wirklich. Gottes Vorsatz, wie oben aus der Bibel zitiert, besteht darin, ein Königreich aufzurichten, das alle menschlichen Regierungen beseitigen wird. Treffend lautete daher die Schlagzeile im Milwaukee Journal: „DAS ENDE IST NAHE, SAGEN DIE ZEUGEN“. In dem Artikel hieß es: „Unter den schätzungsweise 41 000 Zeugen Jehovas, die bis Sonntag im County-Stadion zusammenkommen, herrscht ein Gefühl der Dringlichkeit.“
Stell dir vor, was es bedeutet, das Bewußtsein zu haben, daß Gott bald dieses böse System der Dinge vernichten und die Erde im Laufe der Zeit in ein Paradies umwandeln lassen wird. Aufgrund dessen, was Gottes Wort lehrt, sind Jehovas Zeugen ganz sicher, daß es bald geschehen wird (Ps. 37:9-11, 29; 1. Joh. 2:17; Offb. 21:3, 4). Und so besteht ein wesentlicher Grund, weshalb sie zu diesen Kongressen strömen, darin, daß sie mehr über diesen großartigen Vorsatz Gottes erfahren möchten.
ÜBERLEBEN — WANN?
„Unser Leben nach Gottes Vorsatz ausrichten und überleben.“ Erweckt das deine Aufmerksamkeit? Das war das Thema des Schlüsselvortrages des Kongresses.
Der Redner erklärte, daß eine Welt zu Ende ging, als die Flutwasser das böse System in Noahs Tagen auslöschten. „Das Ende der gegenwärtigen Welt gottloser Menschen“, erklärte er, „steht nun unmittelbar bevor“ (Matth. 24:37-39; 2. Petr. 3:5-7). Noah und seine Familie überlebten in der Arche, weil sie ihr Leben nach Gottes Vorsatz ausrichteten. Was wird, entsprechend der Arche, Menschen während des Endes dieser Welt Schutz geben?
Es sei ein Ort der wiederhergestellten friedlichen Beziehungen zu Gott, erklärte der Sprecher. Es ist ein Zustand, in dem es wahre geistige Schönheit gibt, in dem Frieden und echte christliche Bruderliebe zu finden sind. Kurz gesagt, es ist ein geistiges Paradies, in das Gott seine treuen Anbeter in diesen „letzten Tagen“ gebracht hat und das ihnen während des Endes der Welt als Schutz dienen wird. Daher veranschaulicht die Arche dieses geistige Paradies.
Aber wo ist dieses geistige Paradies zu finden? Wo gibt es Menschen, unter denen wahre Bruderliebe herrscht? Reporterin Lenora Steadman schrieb diesbezüglich in der in Fort Worth erscheinenden Zeitung Star-Telegram folgendes:
„Eines fällt hier am Kongreß der Zeugen Jehovas in Fort Worth auf, und das ist nicht seine Größe, obwohl eine beachtliche Anzahl von 11 000 Menschen aus Texas, Oklahoma und Louisiana die Veranstaltung besuchen.
,Er hat aus e i n e m (Menschen) das ganze menschliche Geschlecht gemacht, daß es wohne auf der ganzen Oberfläche der Erde ...‘ (Apg. 17:26).
Dieser Bibeltext wird lebendig, wenn man die wahre Brüderlichkeit während der religiösen Veranstaltungen im Will Rogers Memorial Center beobachtet. Unter den Anwesenden sind Schwarze, Braune, Weiße und andere“ (20. Juli 1974).
Ja, unter Jehovas Zeugen kann man tatsächlich diese Brüderlichkeit und Liebe feststellen. In der Zeitung Sun-Tattler (Hollywood) konnte man folgendes über die Veranstaltung im Gulfstream Park in Florida lesen:
„Überall waren Zeugen Jehovas zu sehen, schlicht gekleidet, lächelnd und freundlich, und es schien tatsächlich ein Geist der Liebe in der Luft zu liegen.
Zum Beispiel bewegten sich die Menschenmengen reibungslos; es gab kein Drängen und Stoßen. Kein einziger Polizist wachte über die Scharen von Menschen, die lachten und sich angeregt unterhielten, während sie ihres Weges gingen“ (12. Juli 1974).
Könnte es nicht sein, daß Gott diese Menschen am Leben bewahren wird, damit sie den Kern seines verheißenen neuen Systems bilden? Jehovas Zeugen hoffen tatsächlich, zu überleben, wenn Gott in Kürze dem gegenwärtigen System der Dinge ein Ende bereiten wird. Aber wann wird dieses Ende kommen?
Die Schriften der Zeugen Jehovas haben gezeigt, daß nach der Zeitrechnung der Bibel Mitte der 1970er Jahre anscheinend 6 000 Jahre Menschheitsgeschichte zu Ende gehen. Doch in diesen Schriften wurde nie gesagt, daß dann das Ende der Welt käme. Dennoch hat es viele private Spekulationen diesbezüglich gegeben. Daher war der Kongreßvortrag „Warum wir nicht ,von jenem Tag und jener Stunde‘ in Kenntnis gesetzt worden sind“ sehr zeitgemäß. Darin wurde hervorgehoben, daß wir nicht genau wissen, wann Gott das Ende herbeiführen wird. Wir wissen nur, daß das Ende innerhalb der Generation kommen wird, in der sich das Zeichen erfüllt, von dem Jesus Christus sagte, es sei dann zu sehen. (Siehe Matthäus, Kapitel 24, 25.) Alle Anzeichen zeigen, daß die Erfüllung dieses Zeichens im Jahre 1914 begann. Wir können daher zuversichtlich sein, daß das Ende nahe ist. „Wir zweifeln nicht im geringsten daran, daß Gott es herbeiführen wird“, erklärte der Sprecher. Wir müssen also abwarten und sehen, wann der genaue Zeitpunkt sein wird. In der Zwischenzeit werden wir weiterhin eifrig im Dienste Gottes tätig sein.
GOTTES VERWALTUNG UND SEIN KÖNIGREICH
Ein Höhepunkt ist immer der Vortrag, zu dem besonders die Öffentlichkeit eingeladen wird. Jehovas Zeugen freuen sich, wenn sie sehen, daß Tausende von Besuchern der Aufforderung nachkommen, sich mit Gottes Vorsatz zu beschäftigen. Letztes Jahr lautete das Thema „Menschenpläne scheitern — Gottes Vorsatz gelingt“. In diesem Vortrag wurde die Aufmerksamkeit auf Epheser 1:10 gelenkt, wo von Gottes „Verwaltung an der Grenze der Fülle der bestimmten Zeiten“ die Rede ist, die der Menschheit zum Segen gereichen würde. Was ist diese „Verwaltung“?
„Mit dem Ausdruck ,Verwaltung‘ ist nicht das messianische Königreich seines Sohnes Jesus Christus gemeint“, erklärte der Sprecher. Vielmehr bezieht es sich auf die Art und Weise, wie Gott Dinge verwaltet oder leitet, auf die Verfahrensweise, die er anwendet, um die Einheit herbeizuführen. Das Mittel, das Gott für die „Verwaltung“ oder das Verwalten seiner Angelegenheiten benutzt, ist das Königreich seines Sohnes Jesus Christus.
Gottes Königreich war auch das Hauptthema eines anderen mit Spannung erwarteten Vortrages: „Das Hochzeitsfest des Königs in Gottes Vorsatz“. Dieser Vortrag befaßte sich mit dem Gleichnis aus Matthäus, Kapitel 22, das mit den Worten beginnt: „Das Königreich der Himmel ist einem Menschen, einem König, gleich geworden, der für seinen Sohn ein Hochzeitsfest veranstaltete.“ Welche Rolle spielen die würdig gekleideten Gäste im Königreich? Und wann wurde die Einladung erteilt, zum Fest zu kommen, wie es im Gleichnis beschrieben wird?
Die würdig gekleideten Gäste sind, wie es gezeigt wurde, diejenigen, die mit Jesus Christus in Gottes himmlischem Königreich herrschen werden. Ursprünglich war die Nation Israel, mit der Gott im Jahre 1513 v. u. Z. einen Bund geschlossen hatte, eingeladen worden (2. Mose 19:1-6). Doch als im Jahre 29 u. Z. die Zeit kam, in der die Angehörigen dieser Nation zum vorbereiteten Fest gerufen werden sollten, gingen nur wenige darauf ein. Daher erging, beginnend mit Pfingsten 33 u. Z., ein zweiter Ruf. Als nicht genügend Israeliten darauf eingingen, so daß noch Plätze übrigblieben, lud Gott an ihrer Stelle im Jahre 36 u. Z. die nichtjüdischen Nationen ein.
Der Redner erklärte auch, daß der Mann, der beim Fest kein Hochzeitskleid trug, in Wirklichkeit gar nicht eingeladen worden war. Er stellt daher nicht diejenigen dar, die Gott mit seinem Geist salbte und die später untreu wurden, sondern Scheinchristen, die Gott nie als Königreichserben anerkannte. Und wenn es heißt: „Es sind viele eingeladen, doch wenige auserwählt“, so beziehen sich die „vielen“ nicht auf geistgesalbte Christen, die in großer Zahl untreu würden. Vielmehr sind diese „vielen“ die Israeliten, die eingeladen worden waren, alle Plätze beim Hochzeitsfest zu füllen, von denen aber nur „wenige“ der Einladung folgten und als würdig „auserwählt“ wurden. „In Jesu Gleichnis wird also nirgends dargestellt“, erklärte der Redner, „daß eine unbekannte Anzahl gesalbte Christen untreu würde und sich des ,Königreiches der Himmel‘ unwürdig erwiese.“
Jehovas Zeugen schätzen wirklich diese in die Tiefe gehenden Vorträge über Gottes Wort. Aber das ist noch nicht alles, was sie zu diesen Kongressen zieht.
ERSEHNTE GERECHTE VERHÄLTNISSE
Wenn du dir deine Umgebung aussuchen könntest, würdest du dann an einem friedlichen Ort wohnen wollen, wo die Menschen freundlich, rücksichtsvoll und hilfsbereit wären und wo du wüßtest, daß diese ehrlich und vertrauenswürdig wären? Würdest du gern zu einer sauberen Gemeinschaft gehören, in der alle freiwillig zusammenarbeiten, damit alles reibungslos abläuft? Was nun, wenn du wenigstens ein paar Tage unter solchen Verhältnissen leben könntest?
Jehovas Zeugen wissen, daß dies möglich ist — auf ihren Kongressen. Und das ist ein weiterer Grund, weshalb sie sich ernsthaft bemühen, bei diesen Kongressen anwesend zu sein. Sie wissen, daß sie hier unter Tausenden vertrauenswürdigen Brüdern und Schwestern sein werden, die wirklich von Herzen aneinander interessiert sind. Kannst du dir vorstellen, wie sich das auswirkt? Über die Teilnehmer des Kongresses in Toronto schrieb die Zeitschrift Globe and Mail: „Ihr offenkundiges Glück ist für einen Außenstehenden schon fast unbehaglich“ (27. Juli 1974).
Doch Besucher werden nicht wie Außenseiter behandelt. Und so kommt es, daß sich viele Besucher in dieser Gemeinschaft wohl fühlen. Man sollte aber auch erkennen, wodurch eine solch gute Atmosphäre möglich ist. Die oben erwähnte Torontoer Tageszeitung nannte, vielleicht unbewußt, den Schlüssel dafür: „Wenn die Bibel etwas verurteilt, werden Sie keinen Zeugen finden, der es tut.“
Besucher, die sich Kongreßvorträge anhörten, waren von dieser Tatsache beeindruckt. Zum Beispiel wurde in dem Vortrag „Lerne das Böse hassen“ erklärt, daß es zwar wichtig, aber nicht ausreichend sei, das Gute zu üben. Wir wären dann immer noch in der Gefahr, Unrecht zu begehen. Aber wenn wir einen echten Haß gegen das Böse entwickelten, erklärte der Sprecher, würde dieser Haß uns davor schützen, Unrecht zu begehen (Ps. 97:10).
Ein Reporter, der über das Programm und die Auswirkungen der erhaltenen Schulung Bericht erstattete, schrieb: „Am Sonntag wurde über das Thema ,Die Empfindsamkeit des Gewissens verbessern‘ gesprochen. Auf diesem Gebiet wurde hier etwas übertrieben. Im Fundbüro gaben die Leute Pfennige und Groschen ab“ (Ledger-Star, Norfolk, 22. Juli 1974).
Doch diese Ehrlichkeit lohnt sich wirklich. Auf dem Kongreß in Los Angeles kam eine Zeugin Jehovas besorgt zum Fundbüro. Sie hatte eine kleine Schachtel mit Postkarten verloren, die aber abgegeben worden war. Sie atmete erleichtert auf, als sie hinter die Postkarten schaute und feststellte, daß die drei 100-Dollar-Noten noch da waren.
Einen weiteren guten Eindruck machten die vielen tausend freiwilligen Helfer, die sich der Bedürfnisse der Kongreßbesucher annahmen und die es zum Beispiel ermöglichten, daß die großen Menschenmengen verköstigt wurden. „Stellen Sie sich vor, was es bedeutet, 4 000 Menschen in nur einer Stunde zu verköstigen und jeden zwischen Fisch, Hühnchen, Bockwurst oder Salat auswählen zu lassen. Das geschah gestern mittag in der Agricultural Hall im Ausstellungsgelände von Allentown, wo Jehovas Zeugen einen Bezirkskongreß veranstalten“, konnte man in der Allentowner Zeitung Morning Call lesen.
Zweifellos würdest du dich in der Gemeinschaft von Menschen wohl fühlen, die sich so bereitwillig und großzügig für andere verausgaben.
BESONDERE PROGRAMMPUNKTE
Eine wirkliche Attraktion der Bezirkskongresse sind die mit Kostümen aufgeführten Dramen, in denen Begebenheiten aus biblischen Zeiten dargestellt werden. Sie sind nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich. Ein vorsitzführender Aufseher der Zeugen Jehovas bemerkte dazu: „Durch die Dramen wird die Belehrung im Sinn meiner Kinder lebendig. Der Unterschied zwischen dem Lesen und dem Erleben des Bibelberichtes ist so groß, wie das alte Sprichwort sagt: ,Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.‘“
Letztes Jahr gab es drei solche Dramen. Im längsten Drama wurden wichtige Ereignisse aus dem Leben des Apostels Paulus dargestellt. Welch einen Eifer, welch ein Ausharren und welch einen Glauben bekundete er doch! Nach dieser ergreifenden Darbietung fragte der Redner: „Wenn die Echtheit deines Glaubens so sehr geprüft würde wie bei Paulus, würde sie dann von Bestand sein?“ Jeder fühlte sich veranlaßt, darüber nachzudenken.
Ein anderes Drama schilderte, wie die Israeliten das Rote Meer durchquerten und wie sie sich während ihrer vierzigjährigen Wüstenwanderung ständig beklagten und ihren Unglauben bewiesen. Die wichtige Lehre, die man daraus ziehen sollte, wird in Hebräer 3:12 wie folgt zusammengefaßt: „Nehmt euch in acht, Brüder, daß sich nicht in einem von euch jemals ein böses Herz des Unglaubens entwickle, indem er sich von dem lebendigen Gott zurückzieht.“ Das dritte, halbstündige Drama zeigte, daß wir nur auf die richtige Autorität hören sollten: auf Jehova Gott und seine rechtmäßigen Vertreter. Das Drama stützte sich auf die Ereignisse, die in 1. Könige, Kapitel 13 berichtet werden.
Auf großen Kongressen herrscht auch immer gespannte Erwartung hinsichtlich der möglichen Freigabe neuer Publikationen. Die Erwartungen gingen vergangenes Jahr voll in Erfüllung: Zwei neue 192seitige Bücher wurden in Englisch und Deutsch veröffentlicht. Das eine mit dem Titel Gottes „ewiger Vorsatz“ jetzt zum Wohl des Menschen glorreich verwirklicht wird gegenwärtig in den Versammlungen der Zeugen Jehovas studiert. Und das Buch Ist mit dem jetzigen Leben alles vorbei? ist gewiß ein nützliches Hilfsmittel, um Tausenden von Wahrheitssuchern Gottes Vorsatz zu erklären.
IMMER MEHR SCHÄTZEN GOTTES VORSATZ
Auf den Kongressen im vergangenen Sommer gaben Zehntausende durch die Wassertaufe öffentlich zu erkennen, daß sie Gott wirklich lieben und daß sie sich ihm hingegeben haben, um ihm zu dienen. Allein in den Vereinigten Staaten wurden 22 760 Personen getauft.
Mehrere Täuflinge waren über neunzig Jahre alt, was zeigt, daß keiner zu alt ist, um sich zu ändern. Auch ehemalige Geistliche anderer Religionsgemeinschaften wurden getauft. Einige Taufbewerber waren Prostituierte gewesen. Viele waren Drogensüchtige, Alkoholiker, Hurer, Ehebrecher und Diebe gewesen, aber sie alle hatten ihr Leben vor der Taufe geändert.
Eine ergreifende Szene ereignete sich auf dem Kongreß in Baton Rouge (Louisiana). Einige Monate lang hatten Zeugen Jehovas mit Insassen eines Zuchthauses in Angola (Louisiana) die Bibel studiert. Viele dieser Männer hatten Fortschritte in ihrer Bibelkenntnis gemacht und hatten Gefängnisbeamte durch einen radikalen Wandel ihres Benehmens in Erstaunen versetzt. Acht von ihnen wurde daher erlaubt, den Kongreß in Baton Rouge zu besuchen. Es war ein ergreifender Augenblick, als diese Männer mit ihren Fußketten und Handschellen aus den Wagen stiegen und hineingeführt wurden, damit sie zusammen mit den anderen Taufanwärtern Platz nehmen konnten.
Auf der ganzen Erde bekunden immer mehr Menschen Interesse an Gottes Vorsatz. Und wie steht es mit dir? Besuche die Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas, und stelle selbst fest, ob du nicht den gleichen Eindruck bekommst wie Thomas P. Harris, Direktor der Kongreß- und Touristenkommission von Springfield (Illinois), der folgendes schrieb, nachdem er eine solche Einladung angenommen hatte:
„Es war wirklich in vieler Hinsicht ein begeisterndes Erlebnis. ... Durch Zusammenarbeit, Freundlichkeit, Rücksichtnahme auf andere, gute Planung und Selbstbeherrschung war es möglich, daß alle großen Nutzen aus dem Programm ziehen konnten. ... Ich würde jedem, der ein lohnenswertes Ereignis erleben möchte, empfehlen, einen Kongreß zu besuchen, der in seiner Gegend stattfindet.“
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40 163 Personen waren im County-Stadion in Milwaukee anwesend. Insgesamt 891 819 Personen besuchten die 69 Kongresse in den Vereinigten Staaten.
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Eine vereinte Familie dankt Gott im Pittsburgher Three-Rivers-Stadion in der Mittagspause für ihre Mahlzeit.
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Herzliche Freundschaft und Unterhaltung im Tiger-Stadion in Detroit.
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Unter den 22 760 Personen, die auf den 69 Kongressen in den Vereinigten Staaten getauft wurden, befanden sich Personen, die wie dieser ehemalige Hippie ihr Leben radikal änderten, um sich nach Gottes Vorsatz auszurichten.
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Taubstumme singen mit Hilfe ihrer Hände auf dem Kongreß in Cincinnati (Ohio).
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Oft sind Eltern mit ihren Kindern, wie diese Mutter und ihre Tochter, unter den freiwilligen Helfern, die sich der leiblichen Bedürfnisse der Kongreßbesucher annehmen.