„Seid nicht saumselig in euren Geschäften“
1. (a) Wodurch zeichnet Jehova sich aus, und wie sollen von ihm gestellte Aufgaben (wie er dies erwartet) erfüllt werden? (b) Was ist bezüglich seiner Vorsätze zu sagen?
JEHOVA GOTT, der große Urheber aller Dinge, der Schöpfer des Himmels und der Erde, ist nie säumig, ermüdet nie und gibt seine Tätigkeit als höchster Werktätiger, der sich auszeichnet durch Genauigkeit und Verläßlichkeit, niemals auf. Wenn Jehova in der Durchführung seines Vorhabens Geschöpfen gewisse Aufgaben zuweist, so erwartet und verlangt er, daß sie der Erfüllung derselben mit peinlicher Sorgfalt und Genauigkeit nachkommen. Ein Versagen hierin hat für den Nachlässigen furchtbare Folgen. Wenn Jehova ferner erklärt, was in der Zukunft geschehen werde, so sorgt er bestimmt für die Erfüllung seines Wortes. Der stets Lebende, nie Schlummernde verfolgt die Sache fleißig, und ist besorgt, daß alles in Übereinstimmung mit seinem Wohlgefallen und vollkommenen Willen geschehe. Nichts wird dem Zufall überlassen. — 4. Mose 23:19; 1. Sam. 15:29; Jes. 55:10, 11; Mal. 3:6; Titus 1:2; Heb. 6:18.
2. Welches zweifache Werk ist in Erfüllung von Matthäus 24:45-47 getan worden?
2 Diese Punkte werden kraftvoll hervorgehoben in jener auf lange Sicht gegebenen Beschreibung von Ereignissen, die in der Vollendung dieses Systems der Dinge eintreffen sollen. In jener in Matthäus, Kapitel 24, aufgezeichneten Prophezeiung erklärte Jehova durch den Mund Christi Jesu, daß er eine „Treue-und-verständige-Sklaven“-Klasse auf Erden habe, der er alle seine Königreichsinteressen anvertrauen werde. (Matth. 24:45-47, NW) Es war daher kein bloßer Zufall, als ergebene Männer und Frauen seit dem Jahre 1870 aus der treulosen Christenheit herausgesammelt zu werden begannen. Gott hatte vor, sie als eine Organisation zu gebrauchen, um ein zweifaches Werk zu tun. Erstens mußten sie verkündigen, daß die Heidenzeiten, die im Jahre 607 v. Chr. begonnen hatten, im Jahre 1914 enden sollten. Zu dieser Zeit werde Jehova seine offizielle Macht übernehmen und durch seinen gesalbten König in den Himmeln zu regieren beginnen. So erging denn vor 1914 während etwa siebenunddreißig Jahren diese Verkündigung.a Dieses Werk wurde in Wirklichkeit durch das Werk dargestellt, das Johannes der Täufer tat, ein Werk des ‚Bereitens des Weges vor Jehova‘. (Ps. 110:1-3; Jes. 40:3; Mal. 3:1-3; Matth. 11:10; 25:31-33; Joh. 3:28; 1. Pet. 4:17) Danach, nachdem der Herr zur Königsmacht gelangte, wurde und wird dieselbe treue und anerkannte Organisation dazu gebraucht, die gute Botschaft vom aufgerichteten Königreich bis an die fernsten Enden der Erde zu predigen. (Matth. 24:14) Daß Jehova Gott in dieser zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts immer noch eine solche Dienstorganisation auf Erden hat, die für das, was sie ist, anerkannt wird, darüber kann nicht der geringste Zweifel bestehen.
3. Welche Liste enthält das Jahrbuch internationaler Organisationen (engl.), und in welcher Hinsicht ist die Erwähnung der Gesellschaft einzigartig?
3 Das Yearbook of International Organizations [Jahrbuch internationaler Organisationen] (1951-52) wurde in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftlichen und Sozialen Ausschuß der Vereinten Nationen aufgestellt und wird von der Dienststelle der Union internationaler Vereinigungen, Palais d’Egmont, Brüssel, Belgien, herausgegeben. Es enthält eine vollständige Liste aller bekannten internationalen Organisationen, zusammen mit einer Beschreibung ihres Aufbaus, ihrer Zwecke und Tätigkeiten. Wenn wir diesen dicken Band von mehr als 1200 Seiten durchblättern, beeindruckt es uns stark, festzustellen. daß sich nur eine einzige von den mehr als 1100 angeführten Organisationen tatsächlich dem Werke widmet, das der Herr seinem „treuen und verständigen Sklaven“ zugewiesen hat. Diese Organisation, die nichteingetragene Körperschaft der Zeugen Jehovas, wird vertreten durch ihr Rechtsinstrument, die Watch Tower Bible and Tract Society Auf den Seiten 314-316 erscheint in dieser maßgebenden Publikation folgendes:
WATCH TOWER BIBLE AND TRACT SOCIETY
4, 5. Was sagt jenes Jahrbuch über den Ursprung und Zweck der Gesellschaft?
4 „IHRE GESCHICHTE. Gegründet im Jahre 1872 in den USA. Gesetzlich eingetragen im Jahre 1884 als Zion’s Watch Tower Tract Society; gegenwärtiger Name 1896 angenommen. War und ist stets eine gänzlich nichtpolitische, nichtgewinnerstrebende, nichtkommerzielle, wohltätige, religiöse Gesellschaft gewesen, die sich ausschließlich der biblischen Erziehung widmet.
5 ZIEL UND ZWECK. Als Diener und leitendes Rechtsinstrument weltweit für jene Gruppe christlicher Leute zu handeln, die als Jehovas Zeugen bekannt sind; das Evangelium von Gottes Königreich unter Christus Jesus allen Nationen als ein Zeugnis für den Namen, das Wort und die Oberhoheit des allmächtigen Gottes Jehovas zu predigen; Bibeln zu drucken und zu verbreiten und Bibelwahrheiten in verschiedenen Sprachen durch die Herstellung und Veröffentlichung von Literatur zu verbreiten, welche Aufschluß und Kommentare enthält zur Erklärung der Bibelwahrheiten und Prophezeiungen in bezug auf die Aufrichtung des Königreiches Jehovas, das unter Christus Jesus steht; Vertreter, Diener, Angestellte, Lehrer, Unterweiser, Evangelisten, Missionare und Prediger zu ernennen und sie zu ermächtigen, hinzugehen und aller Welt öffentlich und von Haus zu Haus zu predigen und die Personen, die willens sind, zuzuhören, Bibelwahrheiten zu lehren, indem sie bei solchen Leuten die erwähnten Druckschriften zurücklassen und an Hand derselben Bibelstudien durchführen; Männer, Frauen und Kinder geistig und moralisch zu heben durch christliche Missionararbeit und wohltätige, gemeinnützige Unterstützung der Menschen in der Bibel und in damit verbundenen wissenschaftlichen, geschichtlichen und literarischen Themen; private Bibelschulen und -Klassen zu errichten und zu unterhalten für die unentgeltliche Unterweisung von Männern und Frauen in der Bibel, in biblischer Literatur und biblischer Geschichte; Männer und Frauen als Evangeliumsdiener, Missionare, Evangelisten, Prediger, Lehrer und Vortragsredner zu lehren, zu schulen, vorzubereiten und auszurüsten … Radiosendestationen zum Predigen dieses Evangeliums des Königreiches zu verwenden oder in Betrieb zu haben … (Statuten der Gesellschaft).
6-9. Wie beschreibt jenes Jahrbuch die Organisation und Tätigkeit der Zeugen Jehovas?
6 TÄTIGKEIT. Jehovas Zeugen sind nach der ursprünglichen Weise organisiert, gleichwie die apostolische Urkirche es war, ohne die Klassen der Geistlichen und Laien zu haben, da alle Brüder sind, jeder einzelne Gott hingegeben, geweiht und ordiniert, ohne menschlichen Führer, weil sie nur Christus Jesus folgen und vor Jehova Gott die Verantwortung tragen für den Dienst, den sie für ihn tun. Sie haben Christengemeinden, gehen auf der ganzen Erde systematisch von Haus zu Haus, erreichen alle Menschen, halten Versammlungs- und Heimbibelstudien ab, predigen vom Podium drinnen sowie im Freien, benutzen das Radio, die Druckpressen und andere neuzeitliche Hilfsmittel der biblischen Erziehung, und all dies tun sie freiwillig.
7 Die Gesellschaft will durch ihr Programm Jehovas Zeugen beistehen, die Aufmerksamkeit aller Menschen auf die Bibel als göttliches Wort der Wahrheit zu lenken, die Anbetung Gottes Jehovas hochzuhalten, für sein Königreich der Gerechtigkeit, das unter Christus Jesus steht, als die einzige Hoffnung der Menschheit einzutreten, das Volk die gerechten Grundsätze der Bibel, die Prinzipien der Einheit, Ehrlichkeit, Lauterkeit und Geradheit, der sittlichen Reinheit und des Anstandes sowie der Ehrerbietung und Gottesfurcht zu lehren.
8 Indem sie so Bibeln in allen Übersetzungen und Sprachen, ferner Zeitschriften, Broschüren, Bücher und Traktate als Bibelstudienhilfsmittel liefert und Prediger für Missionartätigkeit gründlich schult und sie im Missionardienst unterstützt, fördert sie in Wirklichkeit die Einheit unter den Menschen aller Nationen.
9 Die Gesellschaft hat den ursprünglichen apostolischen Evangeliumsdienst von Haus zu Haus wiederhergestellt, hat regionale, nationale und internationale biblische Tagungen, Versammlungen und Kongresse organisiert. Sie schult Missionare in der Wachtturm-Bibelschule Gilead. Die nichtkommerzielle Radiostation WBBR ist fortlaufend seit dem 24. Februar 1924 in Betrieb.“
DIE GESELLSCHAFT UM IHRES EIFRIGEN DIENSTES WILLEN ANERKANNT
10. Warum gibt es keine andere Gruppe oder Organisation von Menschen, die Jehovas Werk heute durchführen?
10 Unter allen Religionssystemen der Christenheit ist weder eine andere Gruppe von Menschen noch eine Organisation zu finden, die sich heute so mit Jehovas Werk befaßt, und dies nicht etwa, weil sie nie die Gelegenheit dazu gehabt hätten. Wie es im Gleichnis von den Talenten veranschaulicht wurde, worin der Herr Jesus die lässigen und trägen Führer der Christenheit zur Rechenschaft zog und fand, daß sie das vergraben hatten, was ihnen an Königreichsvorrechten gewährt worden war, verurteilte er sie vielmehr insgesamt als „bösen und faulen Sklaven“. Alle weiteren Vorrechte des Dienstes in Verbindung mit Gottes Werk wurden ihnen genommen und Jehovas theokratischer Gesellschaft gesalbter Zeugen, dem „guten und treuen Sklaven“, gegeben. Ferner erklärte der Meister des Gleichnisses: „Werfet den unbrauchbaren Sklaven hinaus in die Finsternis draußen. Dort wird sein Heulen und sein Zähneknirschen sein.“ (Matth. 25:14-30, NW) Es überrascht uns daher nicht, zu finden, daß die sektiererischen Religionsgemeinschaften der Christenheit blindlings im Dunklen tappen und daß ihre Führer in der bitteren Wut ihres Hasses wider Jehovas treue und anerkannte Zeugen heulen. Andrerseits sind Jehovas Zeugen zufolge ihres Fleißes und ihrer Gewandtheit im Betreuen der Königreichsinteressen aus der Dunkelheit hervorgetreten und stehen nun in ehrenhafter Dienststellung vor den Höheren Obrigkeiten, Jehova Gott und Christus Jesus. „Siehst du einen Mann, der gewandt ist in seinem Geschäft — vor Königen wird er stehen, er wird nicht vor Niedrigen stehen.“ — Spr. 22:29.
11. Wie läßt sich in Zeiten der Gefahr die Tätigkeit der Zeugen Jehovas mit derjenigen der Trägen der Christenheit vergleichen?
11 Wenn draußen Gefahren lauern, legen sich die Lässigen lieber schlafen, bis die Gefahr wieder vorbei ist. Wenn ein Löwe umherstreift, suchen sich Faulenzer zu verbergen, während andere ihn verjagen. (Spr. 22:13; 26:13) So ist es seit dem Ersten Weltkrieg gewesen. Während wilde, tierische Diktatoren die Erde durchstreifen und ganze Nationen verschlingen, folgen die Faulen der Christenheit einem trägen Laufe, dem Lauf der Kompromisse und des geringsten Widerstandes. Jehovas eifrige Zeugen aber zögern nicht, sich diesen gefräßigen, totalitären Tieren offen entgegenzustellen, koste es, was es kosten möge, und sie tun dies aus ihrer glühenden Liebe zu dem, was gerecht und wahr ist, und zufolge ihrer innigen Ergebenheit an Gott, den Höchsten. Dies ist daher ein weiterer Grund, warum Jehovas Lächeln der Anerkennung auf seinem treuen Volke gelegen hat.
12. Welchen Befehl Gottes hat Jehovas Volk beherzigt, und dies trotz welchen Umständen?
12 Die überwältigenden Beweise, die aus den Ereignissen der jüngsten Jahre kund werden, zeigen, daß Jehovas Organisation, dargestellt durch die alte Stadt Jerusalem, den göttlichen Befehl beherzigt hat, ihre Hände nicht erschlaffen oder nicht „lass werden“ (Lu), nicht „sinken“ (ZB) zu lassen. „An jenem Tage wird zu Jerusalem gesagt werden: Fürchte dich nicht! Zion, laß deine Hände nicht erschlaffen! Jehova, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein rettender Held.“ (Zeph. 3:16, 17) Demzufolge sind die Hände des Volkes Jehovas äußerst beschäftigt und tun das, was er ihnen zu tun aufgetragen hat, ja tun es mit aller Macht, mit aufrichtigem Fleiß und mit Spannkraft, und dies dank der Hilfe des Allmächtigen, Jehovas, der ihnen unablässig beisteht und sie mit seinem heiligen Geist stützt! Ob sich Jehovas Zeugen eines gewissen Friedens und der Ruhe erfreuen, oder ob sie der boshaftesten Opposition begegnen, ob sie innerhalb oder außerhalb von Konzentrationslagern sind, auf der Erde oder unterirdisch tätig, vor oder hinter totalitären Vorhängen aus Eisen und Bambus, drängen sie doch in ihrer Dienstaufgabe beharrlich voran und predigen die gute Botschaft vom aufgerichteten Königreich bis an die Enden der Erde.
13. Welche Zunahme ist seit 1919 zu verzeichnen, und zu wessen Lob?
13 Natürlich soll dies nicht eitles Prahlen sein mit dem, was nur Geschöpfe getan haben oder noch tun. Alles Lob, alle Ehre und aller Dank für das, was diese Organisation vollbringt, wird richtigerweise Jehova und nicht irgendeinem Menschen oder einer Gruppe von Menschen dargebracht. Denkt daran: Innerhalb verhältnismäßig weniger Jahre, seitdem die Überrestglieder des „treuen und verständigen Sklaven“ im Jahre 1919 aus babylonischer Gefangenschaft freigelassen wurden, haben sie sich, zusammen mit ihren Gefährten guten Willens, in höchst erstaunlicher Weise gemehrt. Sozusagen eine bloße Handvoll, wie sie waren, erreichten sie nun im Jahre 1952 eine neue Höchstzahl von 456 265 Evangeliumsdienern im Felde! Es ist gerade so, wie Jehova es vorausgesagt hatte: „Der Kleinste wird zu einem Tausend werden, und der Geringste zu einer gewaltigen Nation. Ich, Jehova, werde es zu seiner Zeit eilends ausführen.“ — Jes. 60:22.
14. In welchem Ausmaß ist dieses Werk durchgeführt worden, was die Zahl der Länder betrifft, die Zeit, die darauf verwendet wurde, und die Schriften, die abgegeben wurden?
14 Aus allen Nationen, aus mehr als 127 einzelnen Ländern, Gebieten und Inseln des Meeres hat Jehova seine Zeugen gesammelt. Ihre Tätigkeit im herrlichen Königreichsdienst die Jahre hindurch, gemessen in Stunden, die auf das Predigen verwendet wurden, erforderte insgesamt viele hundert Millionen Stunden. Ja, letztes Jahr allein wurden mehr als 68 700 000 Arbeitsstunden von diesen Dienern Gottes gemeldet. Die Zahl der Bibeln, Bücher, Broschüren und Zeitschriften, die von diesen Predigern veröffentlicht und in mehr als hundert Sprachen verbreitet wurden, beläuft sich auf weit mehr als 750 Millionen Exemplare. Wahrlich: während die Religionsgeistlichkeit der Christenheit und ihre Laienschaft geschlummert und geschlafen und ihre Zeit mit weltlichen Unternehmen vertrödelt haben, ist die Gesellschaft der Zeugen Jehovas überaus emsig dabei gewesen, sich der Sache Jehovas anzunehmen. „Eines Lässigen Gemächlichkeit ist sein Verderben; denn seine Hände wollen nicht arbeiten; den ganzen Tag lang ruht er in Gemächlichkeit, während der Gute unaufhörlich arbeitet.“ — Spr. 21:25, 26, Mo.
ORGANISATIONSDIENER
15. Wie ist die Last dieses Werkes aufgeteilt, und wie wird sie von den verschiedenen Dienern geschultert?
15 Von der frühen Christen-Gesellschaft lesen wir, daß Christus einige gab „als Apostel, einige als Propheten, einige als Missionare, einige als Hirten und Lehrer, im Hinblick auf die Schulung der Heiligen für dienstamtliche Arbeit, zum Aufbau des Leibes des Christus“. (Eph. 4:11, 12, NW) Ebenso wird in dieser späten Zeit die Last des Werkes aufgeteilt und von verschiedenen Organisationsdienern geschultert. Das Feld der ganzen Erde wird eingeteilt in Zweigstellen, die Zweigstellen werden unterteilt in Bezirke, die Bezirke bestehen aus Kreisen und die Kreise aus Gruppen oder Versammlungen, von denen jede einen oder mehrere Dienstmittelpunkte hat. Insgesamt gibt es auf der ganzen Erde nahezu 14 000 organisierte Versammlungen oder Gruppen.
16. Welcher Zustand herrscht innerhalb der Organisation Jehovas statt einer Einteilung in Geistliche und Laien?
16 Folgende Tatsache ist bemerkenswert: In Gottes theokratischer Organisation gibt es keine Klassen einer sogenannten „Geistlichkeit“ oder „Laienschaft“. Es gibt keine schriftgemäßen Gründe für solch kirchliche Unterschiede. In der Tat hat Christus ausdrücklich gesagt: „Laßt euch nicht ‚Rabbi‘ nennen [Mein Großer; Mein Vortrefflicher, Rdbm.], denn e i n e r ist euer Lehrer, während ihr alle Brüder seid. Ferner, nennet nicht jemand auf der Erde euren Vater, denn e i n e r ist euer Vater, der himmlische. Auch laßt euch nicht ‚Führer‘ nennen, denn e i n e r ist euer Führer, der Christus. Aber der Größte unter euch soll euer Diener sein. Wer irgend sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; und wer irgend sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.“ (Matth. 23:8-12, NW) Ungleich der Geistlichkeit der Christenheit sind die Diener in Jehovas Organisation nicht bekleidet mit besonderen Gewändern der Ehre und Auszeichnung. Es werden ihnen für ihre Dienstleistungen keine fetten Gehälter entrichtet. Auch schwingen sie keine Peitsche der Autorität, die sie ermächtigen würde, der Versammlung zu diktieren, ihr zu kommandieren, sie einzuschüchtern oder über sie zu herrschen. Jehova sei gelobt, daß keine solch antichristlichen Bräuche unter Jehovas Zeugen zu finden sind! Als Sklaven Jehovas und Diener ihrer Brüder fühlen sich diese rechtmäßig eingesetzten Aufseher der Herde Gottes vielmehr getrieben, aus den lauteren Motiven der Liebe und Selbstlosigkeit zu dienen. Sie sind dazu eingesetzt, anderen beizustehen, bessere Diener Gottes, bessere Prediger der Wahrheit, bessere Sänger der Lobpreisungen Jehovas zu werden. Sie sind, wie der Apostel sagt, ernannt „im Hinblick auf die Schulung der Heiligen für dienstamtliche Arbeit, zum Aufbau des Leibes des Christus“.
17. Wie wurde die Notwendigkeit, daß Aufseher das rechte Beispiel geben, in der vorbildlichen theokratischen Einrichtung gezeigt?
17 Die Tätigkeit und die Leistungen der Organisation Gottes sind lediglich die Gesamtsumme dessen, was die einzelnen Glieder tun, und in großem Maße hängt dies von dem Beispiel ab, das ihre Aufseher und Diener geben. Dies wurde veranschaulicht in der vorbildlichen theokratischen Einrichtung, die unter dem Volke Israel bestand und worin die Leviten abgesondert und dazu bestellt waren, verschiedene Pflichten als Aufseher zu erfüllen. Einige waren Priester, während andere als Beamte, Richter, Türhüter oder Musiker dienten. Wiederum lesen wir, wie „wackere Männer, tausend und siebenhundert, zur Aufsicht über Israel diesseits des Jordan gegen Abend [westlich, ZB], für alle Angelegenheiten Jehovas und für den Dienst des Königs“, bestellt waren. (1. Chron. 23:1-5; 26:29, 30) Ein jeder hatte seine betreffende Dienstaufgabe, und in dem Maße, wie sie sich persönlich dieser Pflichten gut annahmen, in dem Maße gedieh die Nation. Wenn diese Diener Israels dagegen ihren Dienstvorrechten gegenüber träge, faul und gleichgültig wurden, erlitt die Nation als Ganzes niederdrückende Rückschläge.
18. Wie erfüllt sich 1. Korinther 12:18-20 heute?
18 Ebenso ist es heute in der gegenbildlichen theokratischen Organisation. „Gott hat die Glieder in dem Leibe gesetzt, jedes von ihnen, so wie es ihm gefiel. Wenn sie alle e i n Glied wären, wo wäre der Leib? Nun aber gibt es viele Glieder, doch e i n e n Leib. Ihr nun seid Christi Leib und als Einzelne Glieder.“ (1. Kor. 12:18-20, 27, NW) Ein gewisser Diener wird dazu bestimmt, sich der Bekanntmachungstätigkeit einer lokalen Gruppe anzunehmen. Ein anderer Diener wird zum Betreuen des Gebietes ernannt. Noch einem anderen wird die Verantwortung als Hilfsgruppendiener gegeben. In gleicher Weise haben andere Diener andere Aufgaben zu erfüllen. Wenn sich nun jeder seiner Arbeit gut annimmt, eifrig und ergiebig dafür arbeitet und sein Auge nur darauf gerichtet hält, Jehova und nicht gewissen Geschöpfen wohlzugefallen, dann gedeiht die Versammlung und dehnt sich unter dem Segen und der Leitung Gottes aus. (Eph. 6:6-8) In dem Maße aber, da die Diener einer Gruppe teilnahmslos oder träge sind oder sich so in die Angelegenheiten dieser Welt verwickeln lassen, daß sie wenig oder keine Zeit mehr haben für die Sache Jehovas, in dem Maße schmachtet die Gruppe als Ganzes in einem lahmen Zustand der Flauheit.
ERWACHET! KEINE SAUMSELIGKEIT ERLAUBT!
19. Warum ist es jetzt hohe Zeit, lebendig, wach und tätig zu sein?
19 Tot oder lebendig, eingeschlafen oder wach, müßig oder emsig — was ist dein Zustand? Tatsächlich ist es hohe Zeit, lebendig, wach und emsig an der Arbeit zu sein. „Ihr erkennt die Zeitumstände, daß die Stunde für euch schon da ist, aus dem Schlafe zu erwachen, denn jetzt ist unsere Rettung näher als zur Zeit, da wir gläubig wurden.“ (Röm. 13:11, NW) Wer aber einen Zustand der Untätigkeit vorzieht, dessen Wunsch wird sich erfüllen, ‚denn es gibt kein Tun … im Scheol [Grabe, KJ], wohin du gehst.‘ (Pred. 9:10) Bei schläfriger Müßigkeit wird der Tod über dich kommen, wenn er in der nahen Zukunft diese alte Welt in Harmagedon verschlingt. „Nahe ist der große Tag Jehovas; er ist nahe und eilt sehr.“ Daher der Befehl: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk“; vergeudet keine Zeit, ziehet aus in Eile, fliehet, während die Gelegenheit noch vorhanden ist! So wie es war, als Jehova seine furchtbare Macht wider das alte Ägypten entfesselte und sein Volk in erhabener, mächtiger Weise befreite, ebenso ist es heute. Wenn du die Hoffnung hegst, die Ufer des verheißenen Königreiches Gottes zu erreichen, mußt du mit Gottes Organisation, die unter der Führung des größeren Mose, Christi Jesu, steht, Schritt halten, während sie hinausmarschiert aus diesem alten System der Dinge, durch Harmagedons geschiedene, vernichtende Wasserwälle hindurch, in die Freiheit der neuen Welt hinein. Zögernden Fußes zu gehen oder sich hinten nachzuschleppen bedeutet, Gefahr zu laufen, vom Teufel und seinen ägyptischen Verfolgerhorden ereilt zu werden. — Zeph. 1:14; Off. 18:4, NW.
20. Weshalb sollten sich Müßiggänger in acht nehmen?
20 Müßiggänger, Achtung! Immer noch gibt es einige, die mit der Organisation verbunden sind und beanspruchen, in der Wahrheit zu sein, die es aber nicht mit Werken beweisen. Wenn sie je Glauben hatten, ist er jetzt tot. (Jak. 2:14-26) In ihren Gelübden der Hingabe, die sie Jehova ablegten, taten sie dar, daß sie hingehen und in seinem Weinberg arbeiten wollten, doch haben sie es nie getan. Jehova segnet jetzt jene, die hingehen, nicht aber die Faulen, die zu arbeiten versprachen, ihr Wort aber nicht gehalten haben. „Wie der Essig den Zähnen, und wie der Rauch den Augen, so ist der Faule denen, die ihn senden.“ Möchten solche die Warnung beherzigen: Saumseligkeit in der theokratischen Organisation ist nicht statthaft! Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen. — Spr. 10:26; Matth. 21:28-31; 2. Thess. 3:7-12.
21. Wie sind Drückeberger eingestellt, und warum sollten wir sie nicht nachahmen wollen?
21 Dann gibt es Drückeberger, solche, die zu arbeiten beginnen, dann aber müde werden im Gutestun, ihren Lauf verlangsamen und schließlich ganz aufhören. Einige von diesen mögen wohl eine Zeitlang arbeiten und die Hitze manch feuriger Prüfungen ertragen, wie die Murrenden, die im Gleichnis vom Groschen (Denar) erwähnt werden, ehe sie erschlaffen. „Wer lässig ist in seiner Arbeit, der ist ein Bruder des Verschwenders“ (van Ess), und Gott haßt Verschwender. (Spr. 18:9; Matth. 20:1-16) Solche sind geistig gleich eingestellt wie Adam, Esau, Saul und Salomo, um nur einige wenige zu erwähnen, denn jene gaben aus diesem oder jenem Grunde ihre Vorrechte des Dienstes preis und hörten auf, Jehova im Schmucke heiliger Ordnung anzubeten. „Denket an Lots Weib!“, denn auch sie war von dieser Art. (Luk. 17:32, NW) Nein, Drückeberger sind nie Gewinner. Folglich schreibt der Apostel zu unserer Ermunterung: „Laßt uns nicht nachlassen, das Rechte zu tun, denn zu seiner Zeit werden wir ernten, wenn wir es nicht aufgeben.“ „Nimm dich dieser Pflichten an, geh darin auf … beharre in deinem Werk.“ Unter keinen Umständen solltest du zulassen, daß Satan durch irgendeinen schlauen oder verfänglichen Trick deinen Sinn von Jehovas kostbarem Dienst ablenken kann, denn „kein Mensch, der seine Hand an einen Pflug gelegt hat und nach dem blickt, was dahinten liegt, ist tauglich für das Königreich Gottes.“ — Luk 9:62; Gal. 6:9, NW; 1. Tim. 4:15, 16, Mo.
22, 23. (a) Welche Verpflichtungen auferlegt die Schrift den Dienern in der Versammlung? (b) Wie sollten solche Diener vorgehen, um ihren Verpflichtungen recht nachzukommen?
22 Ihr Diener in der Versammlung Gottes, ihr, denen die Aufsicht, die größeren Dienstvorrechte anvertraut sind: Gebt das rechte Beispiel, indem ihr wach, emsig und schnell bereit seid, Organisationsanweisungen zu hören und prompt zu befolgen. „Hütet die euch anvertraute Herde Gottes, nicht aus Zwang, sondern willig, auch nicht aus Liebe zu unredlichem Gewinn, sondern mit Eifer, auch nicht als die da herrschen über jene, die Gottes Erbteil sind, sondern indem ihr Vorbilder für die Herde werdet.“ (1. Pet. 5:2, 3, NW) Bleibt nicht zurück und denkt, ihr könntet die Herde von hinten her treiben. Sie besteht aus Schafen, den Schafen des Herrn, und Schafe müssen geführt werden. So ergreift denn die Führung in den verschiedenen Dienstarten der Feldtätigkeit, und sie werden euch folgen, solange ihr den größeren Hirten der Herde folgt. — 1. Kor. 4:16; 11:1.
23 Außer der Erfüllung eurer persönlichen Predigttätigkeit müßt ihr als Diener die Ortsverhältnisse studieren und Wege und Mittel zur Ausdehnung der Königreichsinteressen suchen. Enge Zusammenarbeit zwischen Dienern und Verkündigern ist ebenfalls vor Gott erforderlich. Spendet als Aufseher nicht all eure Zeit und Aufmerksamkeit den Starken und Tätigen, sondern nehmt euch in zarter Weise auch der unregelmäßigen Verkündiger, der Kranken und Niedergebeugten, der Langsamen und Schwachen, an. „Wir aber, die stark sind, sollten die Schwachheiten derer tragen, die nicht stark sind, und nicht uns selbst gefallen.“ (Röm. 15:1, NW) All dies erfordert freilich viel Arbeit, schwere Arbeit, doch ist sie nötig zur Förderung der reinen Anbetung auf Erden. Denkt daran: solche, die schwer arbeiten für den Herrn, haben seine Anerkennung, denn in den Augen Jehovas ist „ein Fleißiger ein seltener Schatz“. (Spr 12:27, Mo; Röm. 16:12) So seid nicht saumselig, ihr eingesetzten Diener und voraussichtlichen Fürsten der neuen Welt! Arbeitet schwer, und schlagt nicht bloß die Luft. Seid zuverlässig und tüchtig in eurer Tätigkeit in Jehovas Werk! Wenn ihr so handelt, könnt ihr euch dem hart arbeitenden Paulus anschließen, wenn er sagt: „Denn hierzu arbeiten wir schwer und strengen uns an, weil wir unsere Hoffnung auf einen lebendigen Gott gesetzt haben, der ein Retter aller Arten von Menschen ist, besonders der treuen.“ — 1. Tim. 4:10; 1. Thess. 2:9, NW.
24. Welch großartiges Vorrecht hat der einzelne Verkündiger in der Organisation, und wie sollte er daher arbeiten?
24 Und ihr, Verkündiger in der Organisation, ihr seid bestimmt eine begünstigte Schar Menschen, denn durch eure Anstrengungen wird das Werk, das dem „treuen und verständigen Sklaven“ zugeteilt ist, vollbracht, das heißt die gute Botschaft wird dem Volke gepredigt, Trauernde werden getröstet, zerbrochene Herzen verbunden, die Augen von Blinden aufgetan, Gefangenen wird der Weg zur Freiheit gezeigt, und der Tag der Rache unseres Gottes wird verkündigt. Welch großartiges Vorrecht! Welch herrlicher Schatz des Dienstes! (Jes. 61:1-3; Luk. 4:18, 19; 2. Kor. 4:7) Ob du also ein Gruppenverkündiger seiest, der eine oder neunundneunzig Stunden arbeitet, oder ob du als Pionier mehr als hundert Stunden im Monat predigst, solltest du doch bestimmt mit ernster Sorgfalt und Umsicht arbeiten und mit jenem energischen Eifer, der Jehova und seiner Organisation eigen ist. Dränge voran mit dem Werk, und denke daran, während du das tust, daß die Anstrengungen allein nicht genügen — Ergebnisse sind schließlich das, was zählt, und Ergebnisse erlangt man dadurch, daß man sich auf fruchtbare Weise betätigt. So planet denn eine systematische Tätigkeit. Seid beständig. Bekundet Ausdauer, Beharrlichkeit. Setzt die Königreichsinteressen in eurem Leben an die erste, nicht an die zweite, nicht an die letzte, nein, an die erste Stelle! So sagt es der Apostel: „Niemand, der als Soldat dient, verwickelt sich in die Handelsgeschäfte des Lebens, damit er die Anerkennung dessen erlange, der ihn als Soldat angeworben hat. Tue dein Äußerstes, dich Gott als anerkannt darzustellen, als einen Arbeiter, der sich wegen nichts zu schämen braucht.“ Und wiederum unterweist uns Gottes Wort, „die ungöttlichen Dinge und die weltlichen Begierden zu verleugnen und mit vernünftigem Sinn und Gerechtigkeit und Gottergebenheit inmitten des gegenwärtigen Systems der Dinge zu leben … ein Volk, insonderheit sein eigen, eifrig zu guten Werken“. — 2. Tim. 2:4, 15; Titus 2:11-14, NW.
25. Welchen Ansporn zu eifriger Arbeit gibt uns die Heilige Schrift?
25 Oh ja, „wir sind Gottes Mitarbeiter“, ‚wirken mit ihm zusammen‘, sind ein Volk, das Jehova gehört und sich seinem Dienste hingibt. „Demzufolge, meine geliebten Brüder, werdet standhaft, unbeweglich, indem ihr im Werke des Herrn allezeit viel zu tun habt, wissend, daß eure Mühe nicht vergeblich ist in Verbindung mit dem Herrn.“ (1. Kor. 3:9; 15:58; 2. Kor. 6:1, NW) Da ist keine Frage — als Jehovas treue Zeugen habt ihr bestimmt viel zu tun! Daher: „Was immer ihr tut, daran arbeitet mit ganzer Seele als für Jehova und nicht für Menschen, da ihr wißt, daß ihr den gebührenden Lohn des Erbes von Jehova empfangen werdet.“ (Kol. 3:23, 24, NW) Ja, Jehova vergilt „einem jeden nach seinen Werken“, denn „Gott ist nicht ungerecht, eures Werkes zu vergessen und der Liebe, die ihr seinem Namen erzeigt habt, indem ihr den Heiligen dientet und noch weiter dienet“. Aus diesem Grunde.spornt der Apostel im Hinblick auf Jehovas Gerechtigkeit und Treue euch an, „daß ein jeder von euch denselben Fleiß beweise, um die volle Gewißheit der Hoffnung bis ans Ende zu haben, damit ihr nicht träge werdet, sondern Nachahmer derer seid, die durch Glauben und Geduld die Verheißungen ererben“. — Ps. 62:12; Jer. 17:10; Röm. 2:6; Heb. 6:10-12, NW.
26. Warum ist die Gegenwart nicht die Zeit zum Zaudern? und was dürfen wir nicht tun, wenn wir ewiges Leben in einem Paradies der Vollkommenheit erlangen möchten?
26 Wenn du der Fronpflicht des Systems der Dinge Satans zu entgehen suchst, wenn du der Dornen und Disteln der Sünde und Korruption müde bist, wenn du auf einem ebenen Hochweg gehen möchtest, der zu Gottes Königreich führt, wenn du dich danach sehnst, für immer in einem Paradies der Vollkommenheit zu leben, dann meide die Wege lässiger, träger Faulenzer. „Die lässige [Hand] wird fronpflichtig sein“, „der Weg des Faulen ist wie mit Dornen verzäunt“, „die Seele des Faulen begehrt, und nichts ist da“. (Spr. 13:4; 12:24; 15:19, Me) Die Gegenwart ist nicht die Zeit zum Trödeln oder Zaudern. Der König ist auf seinem himmlischen Thron. Jehovas „befremdendes Werk“ geht eilends seinem erfolgreichen Abschluß entgegen. Der Tag des Endsiegs, des Triumphs für Jehovas glorreiches Königreich ist herbeigekommen. Erwachet! „Seid nicht saumselig in euren Geschäften. Seid glühend durch den Geist. Seid Sklaven Jehovas.“ — Röm. 12:11, NW.
[Fußnote]
a Siehe den Wachtturm vom 1. Juli 1952, S. 196-205.