Uns des Lebens in Gottes neuer Ordnung würdig erweisen
„Da ihr diese Dinge erwartet, tut euer Äußerstes, um schließlich von ihm fleckenlos und makellos und in Frieden erfunden zu werden“ (2. Petr. 3:14).
1. Was können Menschen trotz ihrer Unzufriedenheit mit der alten Ordnung nicht tun? Was kann aber Gott tun?
DIE Unzufriedenheit mit der bestehenden alten Ordnung ist eine weltweite Erscheinung. Viele Radikalisten nennen diese Ordnung „das Establishment“ und protestieren dagegen. Viele von ihnen möchten sie beseitigen. Sie wissen aber nicht, womit sie sie ersetzen könnten. Sie haben nichts Neues, Besseres als Ersatz zu bieten. Würden sie die bestehende alte Ordnung beseitigen, so blieben nichts als Trümmer übrig. Glücklicherweise gibt es aber noch jemand, der über dem Menschen steht und der mit der alten Ordnung auf der Erde ebenfalls nicht zufrieden ist. Er kann die alte Ordnung nicht nur vollständig beseitigen, sondern ist auch imstande, sie durch eine ganz neue Ordnung zu ersetzen. Dieser Jemand ist Gott, der Allmächtige, der Schöpfer des Himmels und der Erde.
2. Was hat Gott, der Allmächtige, in dieser Hinsicht zu tun verheißen, und wo finden wir seine Verheißung aufgezeichnet?
2 Dieser Gott hat sowohl die Beseitigung der bedrückenden, todbringenden alten Ordnung verheißen als auch die Errichtung einer gerechten, lebengebenden neuen Ordnung, die die Bedürfnisse und die berechtigten Wünsche der ganzen Menschheit befriedigen wird. Wir finden seine Verheißung dieses wunderbaren Wechsels im Weltgeschehen in dem Buch aufgezeichnet, dessen Urheber er selbst ist: in der Bibel. Ein Bibelschreiber aus dem ersten Jahrhundert wies mit folgenden Worten auf diese kostbare Verheißung hin: „Doch gibt es neue Himmel und eine neue Erde, die wir gemäß seiner Verheißung erwarten, und in diesen wird Gerechtigkeit wohnen“ (2. Petr. 3:13).
3, 4. (a) Welche Frage in bezug auf diese göttliche Verheißung erhebt sich uns betreffend? (b) Was für ein Erlebnis wird die Erfüllung der Worte aus Offenbarung 21:3 bis 5 für die Menschen sein?
3 Die im ersten Jahrhundert lebenden Christen, die diese zuversichtlichen Worte des christlichen Apostels Petrus lasen, erwarteten sehnlichst diese „neuen Himmel“ und diese „neue Erde“, die von einem Gott verheißen worden waren, der nicht lügt. Seine Verheißung gilt noch heute. Die Frage ist nur: Glauben auch wir daran, und wenn ja, erwarten wir diese gerechten „neuen“ Dinge ebenfalls? Aus Achtung vor Gott, dessen Verheißungen niemals unerfüllt bleiben, sollten wir es tun (Josua 21:45; 23:14; Tit. 1:2). Wir haben sogar allen Grund, uns zu freuen, denn die „neuen Himmel“ und die „neue Erde“ sind schon fast da. Bestimmt haben wir sie auch noch nie dringender benötigt als heute. Diese neuen Dinge symbolisieren Gottes gerechte neue Ordnung, eine Ordnung, die tatsächlich etwas „Neues“ sein wird. Die Menschen haben bis heute noch nie so etwas gesehen. Es wird für sie etwas völlig Neues sein, wenn sie die Erfüllung folgender Worte erleben werden, die wir im letzten Buch der Bibel lesen:
4 „ ‚Und Gott selbst wird bei ihnen sein. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen.‘ Und der, der auf dem Throne saß, sprach: ,Siehe! Ich mache alle Dinge neu.‘ Auch sagt er: ,Schreibe, denn diese Worte sind zuverlässig und wahr‘ “ (Offb. 21:3-5).
5. Inwiefern stehen die Verheißungen der Politiker im Gegensatz zu Gottes Verheißungen?
5 Leider müssen die Menschen immer wieder feststellen, daß ihnen die Politiker in ihren Wahlreden lauter leere, übertriebene Versprechungen machen, die sie nicht halten können und auf die man sich daher nicht verlassen kann. In krassem Gegensatz dazu ist Gottes Verheißung der „neuen Himmel“ und einer „neuen Erde“ „zuverlässig und wahr“. Wir können das, was er verheißen hat, zuversichtlich erwarten. Wir werden nicht enttäuscht werden.
DAS ALTE MUSS DEM NEUEN WEICHEN
6, 7. Was sehen viele religiös eingestellte Personen in der alten Ordnung, und welches Buch und seinen Urheber kennen sie nicht?
6 Die alte Ordnung der Dinge besteht nun schon seit Jahrtausenden, so lange, daß die Menschen sie gründlich satt haben. Millionen religiös eingestellter Personen sehen in der alten Ordnung eine Bestimmung des Schicksals, ein unabwendbares Geschick, in das sie sich völlig ergeben. Diese Leute kennen die Bibel nicht. Sie kennen auch den göttlichen Urheber der Bibel nicht. Erstaunlich viele kennen nicht einmal seinen Namen. Sie kennen wohl die Namen der nichtbiblischen Götter, die anzubeten sie gelehrt worden sind, aber den Namen des Gottes der Bibel kennen sie nicht. Doch sein Name steht immer noch in der Bibel. Wir finden ihn zum Beispiel in 2. Mose 6:2, 3:
7 „Und Gott fuhr fort, zu Moses zu reden und zu ihm zu sprechen: ,Ich bin Jehova. Und ich pflegte Abraham, Isaak und Jakob als Gott, der Allmächtige, zu erscheinen, aber hinsichtlich meines Namens Jehova habe ich mich ihnen nicht kundgetan.‘ “
8, 9. Wie ist der Name des ‘Höchsten über die ganze Erde’, und wie und warum dürfen wir seinen Namen gebrauchen?
8 Ein weiterer Text, in dem der göttliche Name vorkommt, ist Psalm 83:18, wo geschrieben steht: „. . . damit man erkenne, daß du, dessen Name Jehova ist, du allein, der Höchste bist über die ganze Erde.“ (Siehe ferner Jesaja 12:2 und 26:4. Die im englischen Sprachgebiet gebräuchliche Authorized Version verwendet an allen diesen Stellen den Namen Jehova. Einige deutsche Übersetzungen, wie die Jerusalemer Bibel und die Einheitsübersetzung, gebrauchen die Form Jahwe.)
9 Der Name des Gottes, der ‘der Höchste ist über die ganze Erde’, ist demnach Jehova. Im Urtext der Hebräischen Schriften (allgemein Altes Testament genannt) kommt dieser göttliche Name rund 7 000mal vor. Er wird mit vier hebräischen Konsonanten wiedergegeben. Da der Eigenname Gottes in der Bibel so häufig vorkommt, haben wir das Recht, diesen Namen heute ebenfalls zu gebrauchen, sofern wir ihn nicht zu Eitlem aussprechen, sondern in Ehrfurcht gebrauchen. So können wir zu erkennen geben, welchen Gott wir meinen: den Gott der Bibel. Er hat einen anderen Namen als sein geliebter Sohn, Jesus, dessen Name „Jehova ist Rettung“ bedeutet.
10. (a) Was bedeutete Gottes Verheißung neuer Himmel und einer neuen Erde für die alte Ordnung der Dinge? (b) Wozu ermunterte Petrus die Leser seines Briefes, obwohl es ihm nicht vergönnt war, bis zum Beginn der verheißenen „neuen“ Dinge zu leben?
10 Ja, Jehova, der himmlische Vater, hat die aus „neuen Himmeln“ und einer „neuen Erde“ bestehende neue Ordnung verheißen. Von dem Moment an, da er von den neuen Himmeln und einer neuen Erde sprach, war die alte Ordnung der Dinge, die nicht von Jehova Gott stammte, zum Vergehen verurteilt. Ist das nicht eine gute Botschaft? (Vergleiche Hebräer 8:13.) Seitdem Gott diese Verheißung gegeben hat, haben alle, die wirklich an ihn glauben, die Errichtung dieser gerechten neuen Ordnung sehnlich erwartet. Der Apostel Petrus und die Christenversammlungen, an die er seinen Brief schrieb, gehörten zu denen, die in die Zukunft blickten und die Errichtung der aus einer gerechten neuen Regierung bestehenden „Himmel“ und der aus einer gerechten neuen Gesellschaft bestehenden „Erde“ zuversichtlich erwarteten. Aufgrund dessen, was sein Meister, der Herr Jesus Christus, ihm gesagt hatte, erwartete Petrus selbst nicht, diesen gesegneten Tag auf der Erde zu erleben (Joh. 21:18, 19; 2. Petr. 1:13-15). Er ermunterte aber die Leser seines Briefes, den Beginn der gerechten neuen Ordnung zu erwarten. Die ermunternden inspirierten Worte des Petrus treffen auf uns zu, die wir heute, 1 900 Jahre nach ihm, leben.
ALS ERSTES IST DAS ENDE DER ALTEN ORDNUNG ZU ERWARTEN
11. Was muß zuerst von der Erde beseitigt werden, und wie hat der Schöpfer bewiesen, daß dies für ihn keine zu schwierige Aufgabe ist?
11 Als erstes müssen wir indes das Ende des gottlosen alten Ordnung erwarten. Diese böse alte Ordnung, die schon kurz nach der weltweiten Flutkatastrophe entstand — die sich in den Tagen des Propheten Noah, also vor über 4 300 Jahren, ereignete —, hat sich auf der Erde gewissermaßen eingenistet. Sie wird deshalb das Feld nicht ohne einen Kampf räumen. Einen Kampf gegen wen? Natürlich gegen den Gründer der neuen Ordnung, den Schöpfer der „neuen Himmel“ und der „neuen Erde“. Die Beseitigung der alten Ordnung ist für Gott, den Allmächtigen, jedoch keine zu schwierige Aufgabe. Er hat in den Tagen Noahs bewiesen, daß er eine ganze Menschenwelt mit einem Schlag — durch ein Naturereignis, das nicht zufällig eintrat — vernichten kann. Lange vorher, am zweiten Tag seiner Schöpfungswoche, hatte er durch eine Scheidung der Wasser auf der Erde bewirkt, daß rund um den Erdball eine atmosphärische „Ausdehnung“ oder „ein Firmament“ entstand, über dem große Wassermengen schwebten (1. Mose 1:6-8, Herder-Bibel). Zu der von ihm bestimmten Zeit bewirkte er, daß sich diese Wasser auf die Erde ergossen. Das führte zu einer weltweiten Flutkatastrophe, in der außer den acht Menschenseelen in der Arche Noahs die ganze Erdbevölkerung umkam (1. Petr. 3:20).
12. Mindestens wie lange hielt sich Gott davon zurück, die Sintflut über die damalige Welt zu bringen, und was wurde durch sie vernichtet?
12 Diese Flutkatastrophe war eine Strafe Jehovas. Er hatte mit ihrem Vollzug mindestens 120 Jahre geduldig zugewartet (1. Mose 6:1-3). Der Apostel Petrus wies auf diese Tatsache hin, als er schrieb: „Er hielt sich nicht davon zurück, eine ehemalige Welt zu strafen, sondern hielt Noah, einen Prediger der Gerechtigkeit, mit sieben anderen in Sicherheit, als er eine Sintflut über eine Welt gottloser Menschen brachte.“ Daß damit die Vernichtung einer Welt gemeint ist, geht aus den weiteren Worten des Apostels Petrus deutlich hervor: „Und durch diese Dinge wurde die damalige Welt vernichtet, als sie mit Wasser überflutet wurde“ (2. Petr. 2:5; 3:6).
13. Welcher Unterschied besteht zwischen der „ehemaligen Welt“ und der gegenwärtigen „Welt“ oder menschlichen Gesellschaft, wenn man Gottes Langmut in Betracht zieht?
13 Die „ehemalige Welt“, die erste menschliche Gesellschaft, bestand nach der Erschaffung des Menschen also etwa 1 656 Jahre. Mit der gegenwärtigen „Welt“ oder der gegenwärtigen menschlichen Gesellschaft übt Gott schon viel länger Geduld, nämlich etwa 4 200 Jahre oder seitdem er die Sprache der Erbauer des Turmes von Babel verwirrte (1. Mose 10:8-10; 11:1-9). Die „ehemalige Welt“ der Tage Noahs kam in den Flutwassern um, weil sie „gottlos“ war. Sie hatte die Erde mit Gewalttat erfüllt, und statt sie sich zu unterwerfen und sie zu einem Paradies zu machen, hatte sie sie verdorben. „Die Schlechtigkeit des Menschen [war] ausnehmend groß . . . auf der Erde“ (1. Mose 6:5-9, 12, 13). Jene Welt verdiente die Vernichtung.
14. Warum wurden Noah und seine Familie für würdig gehalten, die Sintflut zu überleben?
14 Warum wurden denn Noah und seine Angehörigen für würdig gehalten, gerettet zu werden und in die nachsintflutliche Zeit hinüberzuleben? Weil Noah seine Angehörigen dazu angeleitet hatte, ‘mit dem wahren Gott zu wandeln’, nicht mit der gottlosen Welt. Noah war in Gottes Augen gerecht und „untadelig unter seinen Zeitgenossen“. Er war ein „Prediger der Gerechtigkeit“. Er hatte einen vorbildlichen Glauben an Gott. Darum gehorchte er Jehovas Gebot, eine Arche zur Rettung seiner Hausgenossen zu bauen (1. Mose 6:9 bis 7:1; Hebr. 11:7).
15, 16. (a) Was sollten wir aus dieser Lektion lernen, wenn wir an die Gegenwart denken? (b) Mit welchen Worten sagte Jesus das Ende einer Welt, eine Vernichtung von globalem Ausmaß, voraus?
15 Wir sollten aus dieser Lektion folgendes lernen: Jehova Gott ist imstande, eine ganze Welt schlechter Menschen zu vernichten; er kann aber auch Personen, die ihm wohlgefallen, während einer solchen Vernichtung am Leben erhalten (2. Petr. 2:9, 10). Uns steht heute ebenfalls das Ende einer Welt, eine Vernichtung von globalem Ausmaß, bevor. Gottes eigener Sohn, Jesus Christus, sagte dieses Ende mit den Worten voraus:
16 „Übrigens, so, wie es in den Tagen Noahs geschah, wird es auch in den Tagen des Sohnes des Menschen sein: sie aßen, sie tranken, Männer heirateten, Frauen wurden verheiratet bis zu dem Tag, da Noah in die Arche hineinging und die Flut kam und sie alle vernichtete. . . . Ebenso wird es an dem Tage sein, an dem der Sohn des Menschen geoffenbart wird“ (Luk. 17:26-30; Matth. 24:37-39).
17, 18. Warum beachtete die „ehemalige Welt“ die Warnung nicht, die Gott durch Noah ergehen ließ, und wann wurde geoffenbart, was das göttliche Urteil bedeutete?
17 Im Jahr 2370 v. u. Z. schenkten die gottlosen Menschen den offenkundigen Beweisen dafür, daß das Ende ihrer Welt, der „ehemaligen Welt“, unmittelbar bevorstand, keinen Glauben. Für sie war so etwas undenkbar, höchst unwahrscheinlich, ja unmöglich. Noah warnte sie vor einem gewaltigen Naturereignis, das sie sich nicht vorstellen konnten. Warum sollten sie sich also deswegen Sorgen machen?
18 Das Leben ging für sie nach wie vor normal weiter. Sie aßen und tranken. Sie heirateten auch, um die nächste Generation hervorzubringen. Sie rechneten nicht damit, daß Gott sie wegen ihrer Schlechtigkeit und wegen der Gewalttat, mit der sie die Erde gefüllt hatten, und wegen ihrer selbstsüchtigen Handlungsweise, durch die sie die Erde verderbt hatten, eines Tages zur Rechenschaft ziehen würde. Selbst als Noah mit dem Bau der Arche fertig war und von allen Grund„arten“ der Vögel und der Landtiere einige Exemplare in die Arche gebracht hatte, schenkten sie seiner Warnung keine Beachtung. Sie hatten nicht den geringsten Glauben. Sie standen daher in Gottes Augen verurteilt da, im Gegensatz zu Noah, der seinen Glauben durch Werke bewies. Schließlich kam der 17. Tag des zweiten Mondmonats (wahrscheinlich des Monats Bul, was „Regen“ bedeutet) des Jahres 2370 v. u. Z. Nun wurde dieser „Welt gottloser Menschen“ geoffenbart, was das Vernichtungsurteil, das der Gott Noahs über sie gefällt hatte, für sie bedeutete (1. Mose 7:11-17; 2. Petr. 2:5).
19. Was müssen wir tun, wenn wir wie Noah, der das Ende der ehemaligen Welt überlebte, der Vernichtung des gegenwärtigen Systems der Dinge entgehen möchten?
19 Möchten wir wie Noah und seine Familie das Ende einer Welt überleben und in Gottes gerechte neue Ordnung gelangen und uns dann der „neuen Himmel“ und der „neuen Erde“ erfreuen? Um dieses Vorrechts für würdig gehalten zu werden, ist mehr erforderlich als nur der Wunsch, der Vernichtung des „gegenwärtigen bösen Systems der Dinge“ zu entgehen (Gal. 1:4). Wir müssen so handeln, wie die Angehörigen Noahs, des „Predigers der Gerechtigkeit“, in den Tagen vor der Sintflut handelten. Noah mußte, abgesehen davon, daß er Gerechtigkeit predigte und vor der Weltvernichtung warnte, seinen Glauben durch Werke beweisen. Nach den prophetischen Worten Jesu leben wir seit dem Jahr 1914 u. Z. in der von ihm beschriebenen ereignisreichen Zeit. Sollte von uns weniger erwartet werden? Nein; jedenfalls nicht, wenn das heutige Gegenbild dem Vorbild aus den Tagen Noahs entsprechen soll (Matth. 24:3-39).
20. Wie argumentiert Petrus in seinem Brief, in dem er uns an das erinnert, was wir tun sollten, über Gottes Verfahrensweise mit den Gerechten und den Ungerechten?
20 Wir müssen genau das tun, woran der Apostel Petrus die Leser seines an christliche Gläubige gerichteten zweiten Briefes erinnert. Aufgrund der Tatsache, daß Gott in der Vergangenheit sein Urteil an bösen Engeln und Menschen vollstreckte, argumentiert er: „Er hat auch die frühere Welt nicht verschont, nur Noah, den Verkünder der Gerechtigkeit, hat er mit sieben anderen als achten bewahrt, als er die Flut über die Welt der Gottlosen brachte. . . . Der Herr vermag die Gottesfürchtigen aus der Prüfung zu retten, bei den Ungerechten aber wartet er, um sie am Tag des Gerichts zu bestrafen, besonders die, die sich von ihrer unreinen Begierde beherrschen lassen und den Herrn [die himmlischen Mächte, Moffatt] verachten“ (2. Petr. 2:5-10, Einheitsübersetzung).
GOTTES GERICHTSTAG KOMMT NICHT LANGSAM
21. Warum denkt die heutige Generation, ihre Vernichtung „schlummere“ und der Vollzug des göttlichen Urteils nehme einen „langsamen Verlauf“?
21 Knapp zweihundert Jahre nach der Sintflut dachten die meisten Nachkommen Noahs nicht mehr an Gottes weltweite Vollstreckung seines Urteils an den Gottlosen. Sie bauten eine menschliche Gesellschaft auf, die sich gegen Jehova Gott, den Souverän des ganzen Universums, auflehnte. Die berühmte Stadt Babel (oder Babylon) wurde zum Symbol dieser sich Gott widersetzenden menschlichen Gesellschaft (1. Mose 10:8-10). Seither sind Jahrtausende vergangen. Diese Welt, die den höchsten Richter, der die Flut über die „ehemalige Welt“ brachte, außer acht läßt, besteht mit seiner Zulassung also schon lange Zeit. Selbst wenn man erst von der Gründung der Christenheit in den Tagen Kaiser Konstantins des Großen im vierten Jahrhundert u. Z. ausgeht, besteht sie schon eine lange Zeit, und es sind, was unsere Generation betrifft, seit dem Beginn der „Zeit des Endes“, dem Jahr 1914, bereits gut einundsechzig Jahre vergangen (Dan. 12:1-4). Darum mögen religiöse Heuchler der Christenheit geneigt sein zu denken, der Vollzug des göttlichen Urteils nehme einen „langsamen Verlauf“ und ihre Vernichtung „schlummere“. Obwohl sie heuchlerisch vorgeben, an den Gott der Bibel zu glauben, glauben sie nicht, daß er nochmals eine ganze Welt rebellischer Menschen vernichten wird.
22. Welche Vorbilder aus der fernen Vergangenheit zeigen, daß Gott die gegenwärtige Welt nicht verschonen wird?
22 Wir sollten uns heute vernünftigerweise folgende inspirierte Worte des Apostels Petrus zu Herzen nehmen: „Was aber sie betrifft, nimmt das Gericht von alters her keinen langsamen Verlauf, und ihre Vernichtung schlummert nicht“ (2. Petr. 2:3). Im Lichte der Heiligen Schrift betrachtet, lassen die Beweise erkennen, daß die Zeit schon weit vorgerückt ist. Die Grenzen der göttlichen Geduld und Langmut sind nun bald erreicht. Wenn dieser Gott, der sich an unveränderliche gerechte Maßstäbe hält, die Engel, die in den Jahren vor der Flut ungehorsam gewesen waren, nicht verschonte und wenn er die materialistische Welt der Gottlosen in den Tagen Noahs nicht verschonte, ja, wenn er die unmoralischen Städte Sodom und Gomorra in den Tagen Abrahams und seines Neffen Lot nicht verschonte, dann wird er bestimmt auch die gegenwärtige Welt ungläubiger, egoistischer Menschen nicht verschonen.
23, 24. (a) Warum sollten wir nicht folgern, daß Gott die Zeit hierfür nicht festgesetzt habe? (b) Was war dadurch möglich, daß Gott in den Tagen Noahs langmütig war?
23 Obwohl diese Welt aus der Bibel nicht genau erfährt, an welchem Tag und zu welcher Stunde der „Richter der ganzen Erde“ sein Vernichtungsurteil am gegenwärtigen System der Dinge vollstrecken wird, heißt das nicht, daß er die Zeit dafür nicht festgesetzt hat (1. Mose 18:25).
24 Es handelt sich hierbei nicht um einen Rechtsfall, bei dem das Urteil erst nach langwierigen Verhandlungen gefällt wird, wie das bei heutigen Gerichtsverfahren oft der Fall ist. Gott schlummert nicht gewissermaßen auf dem Richterstuhl, und er schläft auch nicht, was die Vernichtung des „gegenwärtigen bösen Systems der Dinge“ betrifft (Gal. 1:4). Seine hierfür festgesetzte Zeit ist bis jetzt noch nicht gekommen, weil er langmütig oder „langsam zum Zorn“ ist (2. Mose 34:6). Wir können heute alle froh sein, daß Gott den Verlauf der Dinge zeitlich so festgelegt hat. Warum? Weil uns dadurch die Möglichkeit geboten wird, gerettet zu werden. Es ist so wie in den Tagen Noahs. Damals wartete Gott noch 120 Jahre, bis er die Flut herbeiführte. So war es möglich, daß Noah und seine Frau noch drei Söhne haben konnten, daß diese heranwachsen und heiraten konnten und daß dann alle acht gemeinsam die Arche bauen und die Tiere hineinbringen konnten, damit sie am Leben blieben (1. Mose 6:3 bis 7:10; Ps. 103:8).
25. Inwiefern ziehen die Unterstützer der alten Ordnung und diejenigen, die Gottes neue Ordnung herbeisehnen, aus seiner Langmut Nutzen?
25 Die heutige Welt der Gottlosen zieht aus Gottes Langmut insofern Nutzen, als sie entsprechend länger ihren Vergnügungen in der verderbten alten Welt nachgehen kann. Diejenigen, die Gottes gerechte neue Ordnung herbeisehnen, ziehen aus seiner Langmut insofern Nutzen, als sie ihre todbringenden Werke bereuen und sich der Rettung und des Lebens in seiner neuen Ordnung würdig erweisen. Sie stehen auf dem gleichen Standpunkt wie der Apostel Petrus, der sagte: „Jehova ist hinsichtlich seiner Verheißung nicht langsam, wie es einige für Langsamkeit halten, sondern er ist geduldig mit euch, weil er nicht will, daß irgend jemand vernichtet werde, sondern will, daß alle zur Reue gelangen“ (2. Petr. 3:9).
26, 27. (a) Womit steht die Reue, von der hier die Rede ist, in Verbindung? (b) Wie zeigte Jesus, daß er an diese Art von Reue dachte?
26 Sind wir bereits zur Reue gelangt? Wenn wir diese Frage stellen, meinen wir nicht die gewöhnliche Reue über ein begangenes Unrecht, die Reue, von der Jesus zum Beispiel sprach, als er von jemandem, der immer wieder sündigt, sagte: „Auch wenn er siebenmal am Tag gegen dich sündigt, und er kommt siebenmal zu dir zurück und sagt: ,Ich bereue‘, sollst du ihm vergeben“ (Luk. 17:4). Nein, die Reue, von der in 2. Petrus 3:9 die Rede ist, steht mit unserer Handlungsweise gegenüber dem Königreich Gottes in Verbindung, der Regierung, an deren Spitze Jesus Christus als König über die ganze Menschheit steht.
27 Von dieser Reue, der Reue in Verbindung mit dem messianischen Königreich Gottes, sprach Jesus gemäß dem Bericht aus Matthäus 4:17, wo wir lesen: „Von dieser Zeit an fing Jesus an zu predigen und zu sagen: ,Bereut, denn das Königreich der Himmel hat sich genaht.‘ “ (Siehe ferner Markus 1:14, 15; Matthäus 3:1, 2.) Damit in Übereinstimmung wird uns berichtet, daß Jesus Christus seine zwölf Apostel aussandte, damit sie das gleiche predigten wie er: „Das Königreich der Himmel hat sich genaht.“ Demgemäß „zogen sie aus und predigten, damit die Leute bereuen möchten“ (Matth. 10:1-15; Mark. 6:7-12).
28. Wie wiesen Petrus und Paulus auf die dringende Notwendigkeit hin, in Verbindung mit dem messianischen Königreich, zu bereuen?
28 Damals war es dringend notwendig, daß die Juden in Verbindung mit dem messianischen Königreich bereuten. Darum sagte Jesus zu ihnen: „Wenn ihr nicht bereut, werdet ihr alle gleicherweise umkommen“ (Luk. 13:1-4). Am Pfingsttag des Jahres 33 u. Z. sagte der Apostel Petrus zu Tausenden wißbegieriger Juden: „Bereut, und ein jeder von euch lasse sich in dem Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden taufen“ (Apg. 2:1-38). Gemäß Apostelgeschichte 3:19-23 gab Petrus später den Juden im Tempel zu Jerusalem einen ähnlichen Rat. Auch der Apostel Paulus betonte die Reue im Hinblick auf das messianische Königreich Gottes. In Athen (Griechenland) sagte er zum Beispiel vor dem Areopag-Gericht auf dem Marshügel, nachdem er „die gute Botschaft von Jesus und der Auferstehung“ verkündet hatte: „Gott [hat] über die Zeiten solcher Unwissenheit hinweggesehen, doch läßt er jetzt den Menschen sagen, daß sie alle überall bereuen sollten. [Warum?] Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er die bewohnte Erde in Gerechtigkeit richten will durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und er hat allen Menschen eine Gewähr dafür gegeben, indem er ihn von den Toten zur Auferstehung gebracht hat“ (Apg. 17:16-31; siehe ferner Apostelgeschichte 26:20; Römer 2:4).
29. (a) Welches ist also der erste Schritt, den wir tun müssen, um uns des Lebens in Gottes neuer Ordnung würdig zu erweisen? (b) Haben wir nach den Worten des Apostels Petrus alles getan, wenn wir zur Reue gelangt sind?
29 Es steht also außer allem Zweifel, daß Reue — und zwar Reue im Hinblick auf Gottes messianisches Königreich — der erste Schritt ist, den wir tun müssen, um uns des Lebens in Gottes gerechter neuer Ordnung würdig zu erweisen. Nur durch Jesus Christus, den von Gott für diese Regierung eingesetzten König, können Personen, die ihre Sünden bereuen, von Gott Vergebung empfangen (Apg. 2:38). Durch dieses messianische Königreich wird Gott seine universelle Herrschaftsgewalt rechtfertigen. Die Menschen müssen bereuen, daß sie unter der Herrschaftsgewalt des Widersachers Gottes, Satans, des Teufels, gestanden haben. Sind wir alle dem Willen Gottes gemäß zu dieser Reue gelangt? Wenn ja, dann sollten wir nach den Worten des Apostels Petrus auch das übrige tun, was Gott von uns verlangt, wenn wir schließlich seine Gunst erlangen möchten. Wir können uns die Geduld, die er mit dieser verderbten alten Ordnung der Dinge übt, zunutze machen. Dann werden wir schließlich seine Gunst erlangen, und das bedeutet für uns Rettung.
[Bilder auf Seite 172]
Noah leitete seine Familie in der Anbetung.
Er war ein Prediger der Gerechtigkeit.
Gehorsam baute er die Arche.