Kapitel 7
Wann wird die vorausgesagte Weltvernichtung kommen?
1. Was für ein großartiges Vorhaben hat Gott mit den Menschen?
WELCHE Erleichterung wäre es, zu sehen, daß dem Krieg und dem Verbrechertum sowie der Verschmutzung der Erde ein Ende gemacht würde! Wie schön, unter einer wahrhaft gerechten Verwaltung zu leben, unter der man sich mit seiner Familie völliger Sicherheit erfreuen könnte! Die Bibel zeigt, daß Gott diese Dinge zu einer Wirklichkeit machen wird. Aber wann?
2. (a) Wer wird vom Kommen des „Tages Jehovas“ überrascht werden? (b) Wie können wir vermeiden, daß uns dies widerfährt?
2 Mit Bezug auf die Weltvernichtung, die den Weg für Gottes gerechte neue Ordnung frei macht, schrieb ein Apostel Jesu Christi: ‘Jehovas Tag kommt genauso wie ein Dieb in der Nacht.’ Indem er sich dann an Personen wendet, die Gottes Wort studieren und beherzigen, fügt er hinzu: „Ihr aber, Brüder, ihr seid nicht in Finsternis, so daß jener Tag euch so überfalle, wie er Diebe überfallen würde.“ (1. Thessalonicher 5:2, 4) Diejenigen, die verfehlen, die Warnung zu beachten, werden vom Unheil überrascht werden. Wenn „Jehovas Tag“ kommt, werden sie einem Tier gleichen, das plötzlich in einer Schlinge gefangen wird, aus der es sich nicht befreien kann. Das braucht jedoch nicht deine Erfahrung zu sein. Wie der Schrifttext sagt, gibt es Menschen, die „nicht in Finsternis“ sind. Dem ist nicht so, weil sie aus sich selbst weise wären, sondern weil sie Gottes Wort studieren und es sich zu Herzen nehmen. Was sagt dieses Wort über unsere Tage? — Lukas 21:34-36.
3, 4. (a) Wo wird die volle Bedeutung der Ereignisse des zwanzigsten Jahrhunderts erklärt? (b) Welche vier Punkte, die in der biblischen Prophezeiung dargelegt werden, werden wir nun näher prüfen?
3 Es sind darin Ereignisse unseres zwanzigsten Jahrhunderts beschrieben worden, und zwar schon etwa zweitausend Jahre im voraus. Wiewohl viele dieser Ereignisse allgemein bekannt sind, weist nur die Bibel auf ihre volle Bedeutung hin.
4 Zu dem Aufschluß, der in der Bibel über unsere Tage enthalten ist, gehört folgendes: 1. die Kennzeichnung eines besonderen Jahres als des Zeitpunktes, da Gott die Herrschaft über das „Königreich der Menschheit“ gibt, „wem er will“; 2. die Anführung bedeutsamer Ereignisse, die während der Zeitspanne eintreten würden, welche als „der Abschluß des Systems der Dinge“ bekannt ist; 3. die Angaben hinsichtlich der Länge der Zeit, die vom Beginn des „Abschlusses des Systems der Dinge“ bis zum Kommen der vorausgesagten Weltvernichtung dauert; 4. die Erwähnung einer auffallenden Entwicklung in den Angelegenheiten der Welt als endgültiges Signal, daß die Weltvernichtung bald beginnen wird. Laßt uns diese Punkte nun einen um den anderen näher prüfen.
DAS GEKENNZEICHNETE JAHR — 1914 U. Z.
5. In welchem frühen Jahr erkannten Jehovas Zeugen schon, daß die Bibel auf das Jahr 1914 u. Z. als ein bedeutsames Jahr hinwies?
5 Das Jahr 1914 u. Z. wird in der Prophezeiung der Bibel als eine Zeit bezeichnet, da große Ereignisse in den Himmeln weitreichende Auswirkungen auf die Angelegenheiten der Menschen haben würden. Jehovas Zeugen (damals als „Bibelforscher“ bekannt) erkannten diese Tatsache schon im Jahre 1876 und machten sie weit und breit bekannt. Du kannst die Einzelheiten in deiner eigenen Bibel selbst nachprüfen.
6. (a) Schlage in deiner Bibel das 4. Kapitel des Buches Daniel auf und erkläre, was dort in Vers 3 und 17 besprochen wird. (b) Wem gibt Jehova das Königreich?
6 Schlage in deiner Bibel das 4. Kapitel des Buches Daniel auf. Dort wirst du eine Prophezeiung finden, die Gottes Vorhaben in bezug auf die Ausübung seiner Souveränität über die Erde offenbart. Der Zweck dieser Prophezeiung wird wie folgt erklärt: „Damit Lebende erkennen mögen, daß der Höchste der Herrscher ist im Königreich der Menschheit und daß er es gibt, wem er will“ (Vers 3, 17). Wir wissen, daß derjenige, dem der Höchste das „Königreich“ geben will, Christus Jesus ist. Das letzte Buch der Bibel spricht von der Zeit, da „das Königreich der Welt“ Christus als dem himmlischen König gegeben wird. (Offenbarung 11:15; 12:10) Das bedeutet also, daß die Prophezeiung Daniels von der Zeit handelt, da Gott, der Höchste, in die Angelegenheiten der Menschen eingreift, indem er „das Königreich der Welt“ seinem eigenen Sohn, Jesus Christus, überträgt. Wann würde das sein, wie die Prophezeiung es zeigt?
7. Was ist der Hauptinhalt des prophetischen Traumes aus Daniel, Kapitel 4, und wie bezog sich dies auf König Nebukadnezar?
7 Der prophetische Traum, den Daniel aufzeichnete, erwähnt einen riesigen Baum, der umgehauen und mit einem Band von Eisen und Kupfer versehen wurde, bis „sieben Zeiten“ darüber vergangen waren. Während dieser Zeit — so wurde gesagt — wurde ihm „das Herz eines Tieres“ gegeben. (Daniel 4:10-17) Was bedeutet das? Gott ließ es durch seinen eigenen Propheten, durch Daniel, erklären: Nebukadnezar, der König von Babylon, sollte abgesetzt, also seines Thrones enthoben und von den Menschen weggetrieben werden, um wie ein Tier zu leben. Nach sieben Jahren kam dem König der Verstand zurück, er erkannte die Überlegenheit der Herrschaft Gottes an, und sein Thron wurde ihm zurückgegeben. (Daniel 4:20-37) All dies hatte indes einen umfassenderen Sinn, und aus diesem Grunde ist es in der Bibel aufgezeichnet worden.
8. (a) Auf welches Königreich bezieht sich die umfassendere Bedeutung der Prophezeiung? (b) Was wird in dieser größeren Erfüllung durch das Umbauen des Baumes dargestellt, und wie wurde ‘ihm das Herz eines Tieres’ gegeben?
8 Diese umfassendere Bedeutung bezieht sich auf eine Herrschaft, von der alles, was auf Erden lebt, Nutzen haben würde. Wie die Prophezeiung es sagt, würde es daher „Nahrung für alle“ und selbst Schutz für die Tiere und Vögel geben. (Daniel 4:12; vergleiche Matthäus 13:31, 32.) Die einzige Herrschaft, die das wirklich beschaffen kann, ist das Königreich Gottes. Jahrhundertelang wurden die gerechten Grundsätze dieses Königreiches durch die Regierung Judas mit dessen König vom Königsgeschlecht Davids in Jerusalem kundgetan. Doch wegen der Untreue der Israeliten ließ Jehova zu, daß sie von Babylons König Nebukadnezar besiegt wurden. Es war, wie wenn der riesenhafte Baum, der im Traum zu sehen war, umgehauen und um dessen Stumpf ein Band gelegt worden wäre. Regierungen der Heidennationen übten dann die Weltherrschaft aus, und Babylon, beherrscht von Nebukadnezar, war dabei am hervorragendsten. Diese heidnischen Königreiche werden in der Bibel durch „Tiere“ dargestellt. (Daniel 8:1-8, 20-22) Was also in bezug auf Regierungsangelegenheiten vorging, war so, wie es ein Engel vom Himmel angekündigt hatte: „Es werde ihm das Herz eines Tieres gegeben, und sieben Zeiten sollen über ihm vergehen.“ (Daniel 4:16) Schließlich würden diese „sieben Zeiten“ aber ablaufen, das „Band“ würde weggetan werden, und der „Baum“ würde wachsen, da die Weltherrschaft nun von demjenigen ausgeübt würde, von dem Jehova sagte, er würde ihm „das Königreich der Welt“ geben.
9, 10. (a) Wenn wir die Länge der „sieben Zeiten“ feststellen, als wie lange erweist sich dann jede „Zeit“? Wie zeigt die Bibel dies an? (b) Wann begannen die „sieben Zeiten“, wie viele Jahre dauern sie, und wann enden sie?
9 Wie lange würden diese „sieben Zeiten“ denn dauern? Sie dauerten weit länger als sieben buchstäbliche Jahre, denn Hunderte von Jahren später deutete Jesus Christus darauf hin, daß sie noch nicht abgelaufen waren. Im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung erwähnte er sie als „die bestimmten Zeiten der Nationen“, das heißt der nichtjüdischen Nationen, die seit dem Jahre 607 v. u. Z., seit der Eroberung Jerusalems durch Babylon, die Weltherrschaft innehatten. — Lukas 21:24.
10 Beachte selbst, wie die Bibel auf prophetische „Zeiten“ hinweist. In Offenbarung 11:2, 3 wird gezeigt, daß 1 260 Tage zweiundvierzig Monate oder dreieinhalb Jahre ausmachen. In Offenbarung 12:6, 14 wird dieselbe Zahl von Tagen (1 260) erwähnt, doch werden sie als „eine Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit“ oder als dreieinhalb „Zeiten“ bezeichnet. Jede dieser „Zeiten“ muß also 360 Tage (3 1⁄2 × 360 = 1 260) umfassen. Ferner vertritt jeder Tag der prophetischen „Zeiten“ der Prophezeiung Daniels ein ganzes Jahr; das ist gemäß der Regel „ein Tag für ein Jahr“, wie sie unter Inspiration von zwei verschiedenen Propheten Gottes aufgezeichnet wurde. (4. Mose 14:34; Hesekiel 4:6) Haben wir dies einmal ermittelt, so fällt es nicht schwer, festzustellen, daß „sieben Zeiten“ (7 × 360) 2 520 Jahre sind. Wenn wir vom Herbst des Jahres 607 v. u. Z. an rechnen, als das Vorbild-Königreich Gottes in Juda von Babylon gestürzt wurde, bringen uns 2 520 Jahre zum Herbst des Jahres 1914 u. Z. (606 1⁄4 + 1913 3⁄4 = 2 520) als der Zeit, da Jesus Christus, der auf seinem himmlischen Thron saß, mit dem „Königreich der Welt“ betraut wurde.
11. Was sagen Historiker in bezug auf die Bedeutung des Jahres 1914?
11 Nachdem Jehovas Zeugen erkannt hatten, daß die Bibel in der Tat auf das Jahr 1914 u. Z. hinwies, mußten sie mehrere Jahrzehnte warten, bevor sie den Ausgang der Dinge sahen. Aus der friedlichen Weltlage zu schließen, schien es am Anfang des Jahres 1914 vielen, auch den Weltführern, daß nichts geschehen würde. Doch bevor der Sommer zu Ende war, war die Welt in einen Krieg gestürzt worden, der in der ganzen Menschheitsgeschichte ohnegleichen war. Über die Ereignisse jenes Jahres hat der Historiker A. L. Rowse (Oxford) folgendes geschrieben:
„Wenn es je ein Jahr gegeben hat, mit dem eine Ära endete und eine neue begann, dann war es das Jahr 1914. In jenem Jahr endete die alte Welt, in der man sich noch sicher fühlte, und begann das neue Zeitalter, das sich besonders durch die tägliche Bedrohung der Sicherheit auszeichnet.“23
Und in einem Bericht über ein Buch, das das Leben des britischen Staatsmannes Winston Churchill behandelt, heißt es ähnlich:
„Der Schuß, der am 28. Juni 1914 in Sarajevo fiel, hatte die Welt der Sicherheit und der schöpferischen Vernunft zerschlagen ... Die Welt ist seither nie mehr dieselbe gewesen. ... Es war ein Wendepunkt, und die wunderbare, ruhige und reizvolle Welt von gestern war entschwunden, um nie wieder zu erscheinen“ (Besprechung des Buches Winston S. Churchill, Band 2, von Randolph Churchill).24
Jenes Jahr, in der biblischen Prophezeiung schon zweieinhalb Jahrtausende früher gekennzeichnet, erwies sich in der Tat als ein Wendepunkt in der Geschichte. Seine wahre Bedeutung trat in der weiteren Entwicklung der Dinge noch klarer hervor.
12. Was war der Grund für die große Umwälzung in den Angelegenheiten der Menschen im Jahre 1914 und danach?
12 Es mag auf den ersten Blick befremdend erscheinen, daß die Zeit, in der Christus seinen Thron einnehmen würde, um über die Menschenwelt zu regieren, durch einen Krieg ohnegleichen auf Erden gekennzeichnet werden sollte. Doch vergesse man nicht, daß „der Herrscher der Welt“ der von Gott entfremdeten Menschen Satan, der Teufel, ist. (Johannes 14:30) Er wollte nicht, daß das neugeborene Königreich Gottes, dessen Herrschaft in den Händen Christi liegt, die Macht über die Angelegenheiten der Erde übernahm. Offenbar in dem Bestreben, die Aufmerksamkeit der Menschen von diesem Ereignis von universeller Wichtigkeit abzulenken, manövrierte er sie zur Unterstützung ihrer eigenen Ansprüche auf Souveränität in einen Krieg hinein. Wie die Bibel es zeigt, waren Satan und seine Dämonen ferner bereit, die neugeborene Regierung zu verschlingen, als das Königreich zur Geburt gebracht und völlig funktionsfähig wurde. Was war das Ergebnis? „Krieg brach aus im Himmel.“ „Hinabgeschleudert wurde der große Drache — die Urschlange —, der Teufel und Satan genannt wird, der die ganze bewohnte Erde irreführt; er wurde zur Erde hinabgeschleudert, und seine Engel wurden mit ihm hinabgeschleudert.“ Satan wußte, daß ihm nur „eine kurze Frist“ verblieb. Sein Zorn war groß. (Offenbarung 12:3-12) Was würde die Folge sein? Neunzehnhundert Jahre im voraus war in der Bibel eine genaue Schilderung gegeben worden.
EREIGNISSE VON BESONDERER BEDEUTUNG
13. Was führte dazu, daß Jesus das ‘Zeichen seiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge’ erwähnte?
13 Damals, im Jahre 33 u. Z., hatte Jesus im einzelnen ‘das Zeichen seiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge’ beschrieben. Es ist in der Bibel, in Matthäus, Kapitel 24 und 25 und in Markus 13 und Lukas 21, aufgezeichnet worden. Als Jesus mit einer Gruppe seiner Jünger in Jerusalem war, hatte er die Zerstörung des dortigen großartigen Tempels vorausgesagt. Kurz danach, als er am Bergabhang außerhalb der Stadt saß, baten ihn seine Jünger um weiteren Aufschluß, indem sie sprachen: „Sage uns: Wann werden diese Dinge sein, und was wird das Zeichen deiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge sein?“ — Matthäus 24:1-3.
14. Nenne einige der bedeutsamen Ereignisse, die Jesus in das „Zeichen“ einschloß.
14 Nachdem er sie warnend ermahnt hatte, sich nicht durch Betrüger irreführen zu lassen, die, in dem Bestreben, Nachfolger zu gewinnen, behaupten würden, Christus zu sein, antwortete er: „Ihr werdet von Kriegen und Kriegsberichten hören; seht zu, daß ihr nicht erschreckt. Denn diese Dinge müssen geschehen, aber es ist noch nicht das Ende [oder: es geschieht noch nicht sogleich]. Denn Nation wird sich gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich, und es wird Lebensmittelknappheit und Erdbeben an einem Ort nach dem anderen geben. Alle diese Dinge sind ein Anfang der Bedrängniswehen.“ Wie es in Lukas 21:11 gezeigt wird, erwähnte er auch, daß es „an einem Ort nach dem anderen Seuchen“ geben werde. Er warnte vor der „zunehmenden Gesetzlosigkeit“ und sagte, daß deswegen „die Liebe der meisten erkalten“ werde. Und bezeichnenderweise sagte er auch folgendes voraus: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.“ — Matthäus 24:4-14.
15, 16. (a) Ereigneten sich irgendwelche dieser Dinge, bevor Jerusalem im Jahre 70 u. Z. zerstört wurde? (b) Wieso wissen wir, daß es noch eine weitere, sogar wichtigere Erfüllung geben muß?
15 Die Frage mag aber gestellt werden: „Erfüllten sich nicht einige dieser Prophezeiungen, bevor die Römer im Jahre 70 u. Z. Jerusalem zerstörten?“ Doch, einige erfüllten sich, aber es sollte noch mehr geschehen, wie die Prophezeiungen es selbst zeigen. Jesus beantwortete eine Frage, die für seine Jünger von unmittelbarem Interesse war, doch benutzte er dabei die Gelegenheit, ihnen Aufschluß auf lange Sicht über Dinge zu vermitteln, die von noch größerer Wichtigkeit waren. Er sagte ihnen, daß er auch über die Zeit spreche, da der „Sohn des Menschen“ „mit Macht und großer Herrlichkeit“ kommen würde, und daß das, was er sagte, sich auf das Kommen des „Königreiches Gottes“ beziehe. — Lukas 21:27, 31.
16 Diese Dinge ereigneten sich nicht im Jahre 70 u. Z., zur Zeit der Zerstörung Jerusalems. Das letzte Buch der Bibel, die Offenbarung, die kurz vor dem Ende des ersten Jahrhunderts geschrieben wurde, zeigte, daß diese Ereignisse hinsichtlich des Königreiches noch in der Zukunft lagen. (Offenbarung 1:1; 11:15-18; 12:3-12) In symbolischer Sprache zeigte das Buch der Offenbarung auch, daß der Krieg, die Lebensmittelknappheit und die Seuchen, die Jesus vorausgesagt hatte, eine künftige Erfüllung hätten, und zwar in außergewöhnlichem Ausmaß zu der Zeit, da Christus mit der Unterwerfung aller Gegner des Königreiches Gottes beginnen und sie auch beenden würde. (Offenbarung 6:1-8) Die Tatsache indes, daß sich große Teile der Prophezeiung Jesu, die er seinen Jüngern gab, im ersten Jahrhundert erfüllten, kennzeichnete sie als wahr, und wir haben guten Grund, darauf zu vertrauen, daß sich alles Weitere, was in jener Prophezeiung enthalten ist, erfüllen wird.
17. Sind die heutigen Verhältnisse in der Welt tatsächlich sehr verschieden von denen vor 1914?
17 Haben diese Prophezeiungen in unserem zwanzigsten Jahrhundert eine größere, vollständige Erfüllung gefunden? Nichtunterrichteten Personen, die noch keine siebzig Jahre alt sind, mögen die heutigen Verhältnisse ihrer Umgebung nicht besonders bedeutsam erscheinen. Weil sie sich nicht an eine Zeit erinnern können, da das Leben ganz anders war, mögen sie das Empfinden haben, daß unsere Zeiten vielleicht ziemlich „normal“ sind. Ältere Personen aber und auch diejenigen, die in der Geschichte bewandert sind, wissen, daß dem nicht so ist. So erklärt ein Lehrbuch der Geschichte, das an Schweizer Schulen gebraucht wird, in bezug auf die Ereignisse, die im Jahre 1914 u. Z. über die Welt hereinbrachen, folgendes:
„Nur fünfzehn Staaten hielten sich vom Kriege fern ... Darunter aber befand sich kein Großstaat, der die Macht gehabt hätte, den Friedensvermittler zu machen. Das war in der Weltgeschichte noch nie vorgekommen; eine solche Ausdehnung hatte noch kein Krieg genommen. Die Weissagung der Hl. Schrift: ‚Volk wird aufstehen gegen Volk und Reich gegen Reich‘ war buchstäblich in Erfüllung gegangen“ (Schweizergeschichte vom Dreiländerbund bis zum Völkerbund von Gustav Wiget).25
18. Warum würden wir die Sache falsch verstehen, wenn wir folgern würden, daß ein weitverbreiteter Krieg alles war, was zu dem „Zeichen“ gehörte?
18 „Das Zeichen“ aber, das Jesus erwähnt hatte, bestand nicht nur darin, daß sich ‘Nation wider Nation erhob und Königreich wider Königreich’. Er benutzte ein Gleichnis und sagte: „Beachtet den Feigenbaum und alle anderen Bäume: Wenn sie bereits ausschlagen, so erkennt ihr selbst, indem ihr es beobachtet, daß nun der Sommer nahe ist. Ebenso auch ihr, wenn ihr diese Dinge geschehen seht, erkennt, daß das Königreich Gottes nahe ist. Wahrlich, ich sage euch: Diese Generation wird auf keinen Fall vergehen, bis alle Dinge geschehen.“ (Lukas 21:29-32) Wenn man nur e i n e n Baum sehen würde, der außerhalb der Jahreszeit Blätter triebe, würde man sich nicht zu dem Gedanken verleiten lassen, daß der Sommer nahe sei. Aber wenn man alle Bäume Knospen treiben sieht, weiß man, was es bedeutet. Ebenso sagte Jesus voraus, daß seine „Gegenwart“ und „der Abschluß des Systems der Dinge“ nicht nur durch Krieg gekennzeichnet wären, sondern durch verschiedene Dinge, die alle in der Zeit von ein und derselben Generation in Erscheinung treten würden.
19. (a) Wie haben sich gemäß der nachfolgenden Aufstellung die verschiedenen Merkmale des „Zeichens“ seit dem Jahre 1914 erfüllt? (b) Weshalb bilden frühere Kriege, Hungersnöte, Erdbeben usw. nicht das „Zeichen“, von dem Jesus sprach?
19 Sind diese Dinge eingetreten? Prüfe die nachfolgende Aufstellung, die die Überschrift trägt: ‘Was wird das Zeichen sein?’ Während du das tust, magst du dich daran erinnern, daß du von Kriegen gelesen hast, die in früheren Jahrhunderten geführt wurden. Doch sticht offensichtlich der Erste Weltkrieg aus allen anderen Kriegen als ein Wendepunkt in der Geschichte deutlich hervor. Du magst dich auch daran erinnern, daß Geschichtsschreiber beachtenswerte Hungersnöte, Seuchen, Erdbeben oder Zeiten der Gesetzlosigkeit erwähnt haben, die vor 1914 eintraten. Doch sind zu keiner anderen Zeit in der Geschichte alle diese Dinge während ein und derselben Generation in solch überwältigendem Maße eingetreten. Die anderen Merkmale des „Zeichens“, wie sie von den Evangelisten erwähnt werden, sind ebenfalls deutlich zu sehen. Um ganz ehrlich zu sein: Wenn das, was sich seit dem Jahre 1914 zugetragen hat, das Zeichen nicht erfüllt, was ist dann noch mehr erforderlich? Wir leben ohne Zweifel in der Zeit der Generation, von der Jesus sprach.
20, 21. Wieso erwiesen sich die Ereignisse, die mit dem Ersten Weltkrieg verbunden waren, nur als ein „Anfang der Bedrängniswehen“, wie Jesus es vorausgesagt hatte?
20 Das Erscheinen dieser Merkmale des „Zeichens“ bedeutet nicht, daß Gottes Königreich sogleich alle Bosheit von der Erde wegräumen werde. Es ist so, wie Jesus es vorausgesagt hat: „Alle diese Dinge sind ein Anfang der Bedrängniswehen.“ (Matthäus 24:8) Weitere sollten folgen. In bezug auf das, was sich entwickelte, erklärt das Werk World Book Encyclopedia: „Der Erste Weltkrieg und seine Nachwehen führten zu Beginn der 1930er Jahre zu der größten Wirtschaftskrise der Geschichte. Die Folgen des Krieges und die durch Anpassung an die Friedenszeit hervorgerufenen Probleme führten fast in allen Ländern zu Unruhen.“26 Einige Jahre später brach der Zweite Weltkrieg aus, der weit schrecklicher war als der Erste. Seither hat die Mißachtung des Lebens und Eigentums zugenommen, und die Furcht vor Verbrechen ist zu etwas Alltäglichem geworden. Die Sittlichkeit wurde beiseite geschoben. Die „Bevölkerungsexplosion“ bringt Probleme mit sich, für die es nach der Aussage führender Personen keine wirkliche Lösung gibt. Die Umweltverschmutzung verdirbt die Qualität des Lebens und droht es auszulöschen. Daher wurde in einem Bericht über eine Konferenz der Vereinten Nationen hinsichtlich der Umwelt des Menschen erklärt, daß die Menschheitsfamilie an der Schwelle einer „Krise“ stehe, „die weltumfassender, unvermeidlicher und verwirrender sei und plötzlicher eintreten werde als irgendeine, der die Gattung Mensch je begegnete“.27
21 Wann begannen diese „Bedrängniswehen“? Der London Star bemerkte: „Im nächsten Jahrhundert mögen einige Historiker zu dem Schluß kommen, daß der Tag, an dem die Welt wahnsinnig wurde, ... [in das Jahr] 1914 fiel.“28 Wie wir schon gesehen haben, war dieses Jahr, 1914 u. Z., lange im voraus durch die biblische Prophezeiung gekennzeichnet worden.
BEMERKENSWERTE RELIGIÖSE ENTWICKLUNG
22. (a) Womit brachte Jesus seine Voraussage von der zunehmenden Gesetzlosigkeit und dem Erkalten der Liebe in Verbindung? (b) Wie haben die Lehren der Geistlichkeit der Christenheit zu dieser Sachlage beigetragen?
22 Zu den bedeutsamen Ereignissen, von denen Jesus sagte, daß sie während des „Abschlusses des Systems der Dinge“ eintreten würden, gehörte folgendes: „Viele falsche Propheten werden aufstehen und viele irreführen; und wegen der zunehmenden Gesetzlosigkeit wird die Liebe der meisten erkalten.“ (Matthäus 24:11, 12) Es sollte beachtet werden, daß Jesus die zunehmende Gesetzlosigkeit und das Erkalten der Liebe mit dem Einfluß falscher Propheten, das heißt religiöser Lehrer, die fälschlich beanspruchen, für Gott zu sprechen, in Verbindung gebracht hat. In diesem Buch ist bereits der Beweis dafür unterbreitet worden, daß die Geistlichkeit der Christenheit die Kriege der Nationen gesegnet, die Idee, daß biblische Sittenmaßstäbe veraltet seien, vertreten und gewisse Teile der Bibel als „Mythen“ hingestellt hat. Was ist die Folge gewesen? Ein „Erkalten“ der Liebe zu Gott und des Interesses an seinem Gesetz. Das ist einer der Hauptfaktoren für den allgemeinen Sittenverfall, die Mißachtung der Amtsgewalt und das mangelnde Interesse am Mitmenschen gewesen. — 2. Timotheus 3:1-5.
23, 24. Was ist den Kirchen demzufolge in den jüngsten Jahren widerfahren?
23 Wegen der Verhältnisse, die sich entwickelt haben, verlassen die Menschen zu Tausenden die Religionsorganisationen der Christenheit. Einige wenden sich der Bibel zu und passen ihr Leben ihren Vorschriften an. Andere ziehen sich lediglich enttäuscht und aus Abscheu zurück, da sie sehen, daß die Kirchen verfehlen, wahre geistige Hilfe zu bieten. Viele werden zu Feinden der Kirchen.
24 Darum konnte die New York Post folgendes sagen: „Das Gebiet, auf dem die alte Ordnung mit Lichtgeschwindigkeit an uns vorbeizuwirbeln scheint, ist die Religion.“29 Und die New York Times berichtete: „Die Religion ist als Institution im Schwinden begriffen, wie ein namhafter deutscher Religionssoziologe gesagt hat.“30 Das Wochenblatt des Vatikans, L’Osservatore Della Domenica, gab zu, daß die römisch-katholische Kirche in den Vereinigten Staaten durch ein „gewaltiges Erdbeben“ erschüttert werde.31 Es wurde darin gesagt, daß fast täglich „ein neues Unheil“ über die Kirche hereinbreche, zum Beispiel, daß Priester sie verlassen, Nonnen austreten und katholische Schulen und Seminare geschlossen würden. In allen Religionsgemeinschaften der Christenheit treten weniger junge Männer in die Seminare ein, religiöse Schulen schließen ihre Türen, und eine große Zahl religiöser Zeitschriften sind eingestellt worden. Die Kirchen finden im allgemeinen, daß ihre Besucherzahlen abnehmen. Viele Kirchengebäude werden zum Kauf angeboten.
25. (a) Was sollte, wie die Bibel es zeigt, im Gegensatz dazu mit Bezug auf die wahre Anbetung in dieser Zeit geschehen? (b) Unter wessen Leitung geht dieses Versammeln der Anbeter des wahren Gottes vor sich, und auf welcher Grundlage? (c) Vor welche Streitfrage werden die Menschen aller Nationen gestellt?
25 Im Gegensatz dazu zeigt die Bibel, daß in dieser Zeit des Endes eine „große Volksmenge“ aus allen Nationen zur wahren Anbetung hingezogen würde. (Offenbarung 7:9, 10, 14) Dieses Versammeln der Anbeter des wahren Gottes geschieht unter der Leitung Christi Jesu. Er sagte voraus, daß er, wenn er „in seiner Herrlichkeit“ wiederkehre, seine Aufmerksamkeit den Menschen aller Nationen zuwenden würde, indem er sie voneinander scheiden würde, entweder zur Bewahrung in der „großen Drangsal“ oder zu ihrer ewigen Vernichtung. (Matthäus 25:31-33) Auf welcher Grundlage erfolgt die Scheidung? Jesus sagte, daß sie sich auf die Art und Weise stütze, wie man seine geistigen „Brüder“ hier auf Erden behandelt habe. Warum? Weil diese die Vertreter des Königreiches Gottes sind, dessen Herrschaft in den Händen Jesu Christi liegt. Im Gehorsam ihm gegenüber predigen sie „diese gute Botschaft vom Königreich“, und sie predigen sie ‘auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis’. (Matthäus 24:14) Durch diese Botschaft vom Königreich werden die Menschen aller Nationen vor die Streitfrage der universellen Souveränität gestellt. Sind sie für die Herrschaft Gottes, oder begehren sie, übereinstimmend mit Satans Ansporn in Eden, eine unabhängige Herrschaft der Menschen? Jehova Gott gibt den Menschen durch seinen Sohn die Gelegenheit zu wählen.
26, 27. (a) In welchem Ausmaß ist dieses Zeugniswerk bereits durchgeführt worden? (b) Warum ist jemandes Verhalten gegenüber der Königreichsbotschaft eine ernste Sache?
26 Ein weltweites Zeugnis ist gegeben worden. In 208 Ländern besuchen Jehovas christliche Zeugen die Menschen in ihrer Wohnung und bieten ihnen ein kostenloses Bibelstudium an, das sie mit irgendeiner Familie oder einer Einzelperson durchführen. Die Publikationen, die sie benutzen, um Gottes Königreich anzukündigen, gehören zu den meistverbreiteten auf Erden und sind in über 160 Sprachen erhältlich.
27 Dieses Scheidungswerk wird bereits viele Jahre durchgeführt. Es ist jetzt seinem Abschluß ganz nahe. Gemäß Gottes Wort werden dann diejenigen, die willentlich seine Königreichsherrschaft zurückweisen, wie auch die Personen, die die Gelegenheit, etwas von ihm zu lernen, gleichgültig vorbeigehen lassen, in die Vernichtung, die ewige Abschneidung, gehen. (Matthäus 25:34, 41, 46; 2. Thessalonicher 1:6-9) Für andere, die sich willig und gern als echte Unterstützer des Königreiches Gottes zu erkennen geben, wird es die Zeit einer großartigen Befreiung bedeuten. Wie bald wird nach der Bibel diese Urteilsvollstreckung kommen?
‘DIESE GENERATION WIRD AUF KEINEN FALL VERGEHEN’
28. Wie bald würde die vorausgesagte Weltvernichtung nach Jesu Worten kommen?
28 „Von jenem Tage und jener Stunde“, so sagte Jesus, „hat niemand Kenntnis, weder die Engel der Himmel noch der Sohn, sondern nur der Vater.“ (Matthäus 24:36) Aber Jesus machte eine nützliche Zeitangabe, als er sprach: ‘Diese Generation wird auf keinen Fall vergehen, bis alle diese Dinge geschehen.’ (Matthäus 24:34) Was ist mit den Worten „alle diese Dinge“ gemeint? All die verschiedenen Merkmale des „Zeichens“, über die er sprach, wie auch die „große Drangsal“, die er ebenfalls erwähnte. Wenn diese Dinge innerhalb einer Generation eintreten sollen, so würde das bedeuten, daß Personen, die da waren und beobachten konnten, was im Jahre 1914 u. Z., zu Beginn des „Abschlusses des Systems der Dinge“, geschah, am Ende dieser Zeitspanne, wenn die „große Drangsal“ hereinbricht, noch am Leben sein müßten. Personen, die sich an die Ereignisse des Jahres 1914 erinnern können, sind nun an Jahren ziemlich vorgerückt. Viele von ihnen sind bereits gestorben. Aber Jesus versichert uns, daß innerhalb „dieser Generation“, bevor sie alle gestorben sind, die Vernichtung des bösen Systems der Dinge kommen wird.
29. Hat Gott es den Menschen erleichtert, die rechte Entscheidung zu treffen, indem er zugelassen hat, daß sich die Ereignisse bis zu dem Punkt entwickelten, an dem sie nun angelangt sind?
29 Wie geduldig ist Gott doch gewesen, daß er diese Zeitspanne eingeräumt hat! Während der Zeit dieser Generation hat das erste Mal in der Geschichte ein Problem nach dem anderen riesige Ausmaße angenommen — Krieg, Umweltverschmutzung, Überbevölkerung und anderes mehr. Schon ein einziges von diesen Problemen könnte den vollständigen Ruin herbeiführen. Indem Gott zugelassen hat, daß sich die Beweise häuften, hat er es den Menschen erleichtert, zu erkennen, daß die Menschenherrschaft keine wirkliche Lösung bringt. Zur gleichen Zeit hat er dadurch, daß er die „gute Botschaft vom Königreich“ predigen ließ, Ehrlichgesinnten erkennen helfen, daß das Königreich Gottes die einzige Hoffnung auf wahren Frieden und Sicherheit bietet und daß sie sich als solche Personen zu erkennen geben müssen, die in der großen Streitfrage auf seiner Seite stehen.
30. Welches endgültige Signal, das auf die Nähe der Weltvernichtung hinweist, erwähnt die Bibel ausdrücklich?
30 Es gibt noch ein weiteres bestimmtes Ereignis, das kommen muß und das als unverkennbares Signal dient, daß die Weltvernichtung bevorsteht. Auf dieses Signal wies der Apostel Paulus hin, als er schrieb: „Jehovas Tag [kommt] genauso wie ein Dieb in der Nacht. Wann immer sie sagen: ,Friede und Sicherheit!‘, dann wird plötzliche Vernichtung sie überfallen ...; und sie werden keinesfalls entrinnen.“ — 1. Thessalonicher 5:2, 3; Lukas 21:34, 35.
31, 32. (a) Wird die Parole „Friede und Sicherheit“, die politische Herrscher ausgeben, auf einen echten Zustand hinweisen? (b) Warum wäre es gefährlich, sich dadurch irreführen zu lassen?
31 Die politischen Führer der Welt wissen, daß niemand gewinnen könnte, wenn sie in einen nuklearen Krieg verwickelt werden sollten. Er würde sozusagen zu einer Auslöschung führen. Überdies verlangen die ernsten Probleme der Umweltverschmutzung, der „Bevölkerungsexplosion“ und andere innenpolitische Probleme Aufmerksamkeit und Geld. So haben die Herrscher angestrengt auf eine Entspannung in den gespannten internationalen Beziehungen hingearbeitet. Natürlich werden ihre Verhandlungen keine wirklichen Änderungen in den Menschen bewirken, so daß sie einander lieben würden. Sie machen weder dem Verbrechertum ein Ende, noch beseitigen sie Krankheit und Tod. Dennoch zeigt die Prophezeiung, daß die Zeit kommen wird, da sie erklären werden, daß endlich „Friede und Sicherheit“ herrschen. Wenn dies eintritt, dann wird „in einem Augenblick“ „plötzliche Vernichtung“ über diejenigen kommen, die die Menschheit irreführen, wie auch über alle, die ihr Vertrauen in sie setzen.
32 Doch wird es Überlebende geben. Wirst du zu ihnen gehören?
[Kasten auf Seite 82, 83]
‘Was wird das Zeichen sein?’
„NATION WIRD SICH GEGEN NATION ERHEBEN“ —
„Mit dem Ersten Weltkrieg ist das Jahrhundert des totalen Krieges angebrochen, des — im wahrsten Sinne des Wortes — Weltkrieges. ... Nie vor der Zeit von 1914 bis 1918 war ... ein so großer Teil der Erde mit Krieg überzogen worden ... Nie wurde so viel und so rücksichtslos Blut vergossen“ („World War I“ [Erster Weltkrieg] von H. W. Baldwin).
Im Ersten Weltkrieg kamen über 9 Millionen Kämpfende und weitere Millionen Zivilisten ums Leben.
Der Zweite Weltkrieg hinterließ 55 Millionen Tote.
Innerhalb von etwa zwei Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg gab es in der ganzen Welt über 300 weitere Staatsstreiche, Aufstände und Rebellionen.
„ES WIRD LEBENSMITTELKNAPPHEIT ... GEBEN“ —
Lebensmittelknappheit herrschte in verschiedenen Ländern nach dem Ersten Weltkrieg und auch nach dem Zweiten Weltkrieg. Trotz der Jahre beispielloser wissenschaftlicher Fortschritte wurde im Jahre 1967 berichtet, daß täglich 10 000 Menschen an Unterernährung starben, d. h. jährlich etwa 3 500 000.
„In den 1970er Jahren wird man in der Welt hungern — Hunderte von Millionen Menschen werden verhungern, ganz gleich, welche Sofortprogramme man jetzt in Gang setzt“ („The Population Bomb“ [Die Bevölkerungsbombe], Dr. Paul Ehrlich).
„SEUCHEN“ —
Keine geschichtlich nachgewiesene Seuche ist jemals derjenigen der „spanischen Grippe“ der Jahre 1918/19 gleichgekommen. Mindestens 500 Millionen Menschen wurden davon befallen; über 20 Millionen kamen um.
Bis heute hat es die medizinische Forschung nicht vermocht, zu verhindern, daß Herzkrankheiten ein epidemisches Ausmaß angenommen haben; Krebs ist alltäglich geworden. Die Zahl der Fälle von Geschlechtskrankheiten schnellt in die Höhe.
„ERDBEBEN“ AN VIELEN ORTEN —
Im Jahre 1915 kamen bei einem Erdbeben in Avezzano (Italien) 29 970 Menschen ums Leben, im Jahre 1920 in China 180 000, im Jahre 1923 in Japan 143 000, im Jahre 1935 in Indien 60 000. Unter anderem gab es in den 1960er Jahren große Erdbeben in Iran, Chile, Marokko, Jugoslawien, Libyen, El Salvador, Rußland, Kolumbien, Frankreich, Indonesien und in der Türkei. Im Jahre 1970 wurden durch ein Erdbeben in Peru 70 000 Menschen getötet, und in Nicaragua fanden im Jahre 1972 über 12 000 den Tod.
„ZUNEHMENDE GESETZLOSIGKEIT“ —
Die Tatsachen sind dir bekannt. Dein eigenes Leben ist in Mitleidenschaft gezogen worden. Was hat sich in den Schulen deiner Gemeinde zugetragen? Werden in deiner Umgebung ungesetzlicherweise Drogen gebraucht? Was ist über Unehrlichkeit im Geschäftsleben zu sagen? Wie sicher fühlst du dich nachts auf den Straßen?
Die „Kriminalitätskrise“ ist derart weit verbreitet, daß der Generalsekretär der Vereinten Nationen im Jahre 1972 zu einer internationalen Aktion aufgerufen hat.
Gesetzlosigkeit gibt es nicht nur gegenüber dem Gesetz der Menschen, sondern noch häufiger wird Gottes Gesetz außer acht gelassen.
GOTTES KÖNIGREICH WIRD WELTWEIT GEPREDIGT —
Dieses Werk wird regelmäßig in 208 Ländern durchgeführt.
Während der vergangenen dreißig Jahre allein haben Jehovas christliche Zeugen dem öffentlichen Predigen dieser Botschaft 3 676 343 869 Stunden gewidmet. In der gleichen Zeit veröffentlichten sie mehr als 5 Milliarden Schriften, die auf Gottes Königreich als die einzige Hoffnung der Menschheit hinweisen, und dies in über 160 Sprachen.
Wovon sind diese Dinge „das Zeichen“? Sie sind das Zeichen, daß wir in der Zeit des „Abschlusses des Systems der Dinge“ leben, daß Christus seinen Thron im Himmel eingenommen hat und daß er diejenigen, die den Willen Gottes wirklich tun, von den Menschen aller Nationen scheidet, ferner, daß die „große Drangsal“ sehr nahe ist!
(In bezug auf weitere Einzelheiten lies Matthäus, Kapitel 24, 25, Markus 13 und Lukas 21.)