Wenn sich alle Nationen unter Gottes Königreich vereinen
1. (a) Zu welcher Frage gibt das Thema dieses Artikels gleich zu Anfang Anlaß? (b) Was zeigt an, daß Gottes Königreich die Nationen etwas angeht, welche Nationen?
ES GIBT viele Nationen. Wer sagt aber, es gebe so etwas wie ein „Königreich Gottes“ und Gott habe also ein Königreich? Viele mögen diese Frage herausfordernd stellen, nicht nur Atheisten und Kommunisten, sondern auch religiösgesinnte Personen. Alle Völker leben unter irgendeiner Regierungsform, werde diese nun Königreich, Republik, Diktatur oder anders genannt. Alle Völker aber sehen sich heute wie nie zuvor der weltweiten Proklamation des „Königreiches Gottes“ gegenüber. Das muß etwas sein, was alle Nationen angeht, sonst würde es nicht auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen, zu welcher politischen Regierungsform sie auch gehören mögen, proklamiert. Es geht tatsächlich alle Nationen an — die Nation, die sich zur Hindureligion bekennt und die Trimurti als Gottheit anbetet, die islamische Nation, deren einziger Gott Allah ist, ferner die Nation, die besonders vor dem Altar ihres Gottes Buddha anbetet. Es geht auch die Nationen der Christenheit an, die einen dreieinigen Gott, einen Gott in drei Personen, anbetet. Es geht die jüdische Nation an (vertreten durch die Republik Israel) die den traditionellen Gott ihrer Ahnen anbetet. Ja, es geht auch die kommunistischen Nationen an, die keinen Gott zu verehren behaupten. Kein einziger Gott dieser Nationen hat bisher die Menschen der Nationen der ganzen Erde entweder zu seiner Anbetung oder unter seiner Regierung vereint. Gibt es denn einen Gott, der das tun kann?
2, 3. (a) Welche Tatsachen zeigen, daß wir für eine Welteinheit mehr brauchen als die Vereinten Nationen von heute? (b) Was muß zu der Frage gesagt werden, ob die Vereinten Nationen nach dem Jahre 1945 der Ausdruck des Reiches Gottes geworden sind?
2 Hier entsteht aber auch die Frage: Braucht die heutige Welt einen unsichtbaren Gott, um alle Nationen unter seinem Königreich zu vereinen? Brauchen wir mehr als die Vereinten Nationen von heute? Hat die Menschheit je zuvor erlebt, daß sich neunundneunzig Nationen zu einer einzigen Vereinigung zusammenschlossen? Nein! Hat aber die Welt gleichzeitig je eine solche Schaustellung gesehen, wie man sie sehen kann, einen solchen Mißerfolg einer Vereinigung? Lebt sie gemäß ihrem hochtönenden Namen? Wird vielleicht der „kalte Krieg“ heute von Nationen ausgefochten, die nicht zu den Vereinten Nationen gehören und keine Rücksicht darauf nehmen, daß durch ihn die ganze übrige Welt in Angst und Schrecken gerät? Nein, das tun gerade die führenden Nationen, die zu den Vereinten Nationen gehören. Haben wir denn Grund zu der Erwartung, daß sich die Vereinten Nationen als ein befriedigender menschlicher Ersatz für „Gottes Königreich“ erweisen werden? Vergessen wir nicht, daß die Vereinten Nationen Nachfolger des Völkerbundes sind und daß dieser während seines Daseins vor dem zweiten Weltkrieg von religiöser Seite der „politische Ausdruck des Königreiches Gottes auf Erden“ genannt wurde. Sind vielleicht die Vereinten Nationen nach 1945 der politische Ausdruck des Königreiches Gottes auf Erden geworden? Fragt einmal Indien mit seinem Hinduismus! Fragt das kommunistische Rußland! Fragt das buddhistische Japan, Burma, Thailand! Fragt die islamische Türkei, Indonesien oder die Vereinigte Arabische Republik!
3 Schlossen sich diese und andere Nationen den Vereinten Nationen an, weil sie sich unter Gottes Königreich stellen wollten, und ist das der Grund, aus dem sie darin bleiben wollen? Trieb Liebe zu Gott sie an, sich ihnen anzuschließen? Wir brauchen nicht auf ihre Antwort zu warten. Vernunft und Ehrlichkeit antworten Nein!
4. Welche Fragen stellen wir in bezug auf Gottes Königreich, weil in den Vereinten Nationen auch viele Götter vertreten sind, und ist diese Körperschaft durch alle diese Götter gestärkt worden?
4 Indes bleibt eine große Tatsache bestehen: Nicht nur viele politische Systeme, sondern auch viele Götter werden durch die neunundneunzig Staaten vertreten, die die Vereinten Nationen bilden. Werden also, wenn noch alle Nationen unter Gottes Königreich vereint werden sollen, alle Götter der vielen Nationen zu einer Konferenz zusammenkommen wie die Abgeordneten der Nationen in der Vollversammlung der Vereinten Nationen? Werden sie dann entscheiden, wer König über alle Götter sein soll? Oder werden sie beschließen, ein Dreier-Sekretariat, eine trinitarische leitende Körperschaft zu bilden, von der jedes Mitglied eine gewisse Gruppe Götter oder religiöser Glaubensbekenntnisse vertreten würde? Soll Gottes Königreich auf diese Weise aufgerichtet werden, also durch die gemeinsame Zustimmung (sozusagen) aller Götter, die durch die Vereinten Nationen vertreten sind? Werden sich mithin alle Götter auf demokratische Weise unter e i n e m Gott als dem König des Himmels und der Erde vereinen? Da die Menschen, die diese Götter anbeten, voneinander verschieden und untereinander uneins sind, könnte von ihren Göttern schwerlich erwartet werden, daß sie miteinander übereinstimmen und einen einigenden Einfluß ausüben. Bestimmt ist durch die Tatsache, daß so viele verschiedene Götter hinter den Vereinten Nationen stecken, diese Körperschaft nicht gestärkt worden.
5. (a) Woher erhalten wir die Zusicherung, daß sich alle Nationen unter Gottes Königreich vereinen werden? (b) Was beweisen in Übereinstimmung mit diesem Buche Dinge, die in bezug auf unser Universum zu beobachten sind?
5 Woher erhalten wir denn den Gedanken, woher die starke Zuversicht, daß sich alle Nationen unter Gottes Königreich vereinen werden? Diese wunderbare Vision von der ganzen Menschheitsfamilie, die unter sich und mit ihrem Gott Frieden haben wird, entnehmen wir einem Buch, einem sehr alten Buch. Die Weisheit, der Verstand, die Erkenntnis und Weitsicht, die wir daraus schöpfen, machen es zum Buch der Bücher. Die heutigen Tatsachen, die Weltverhältnisse und auch die tatsächlich bewiesene heutige Wissenschaft widersprechen diesem Buche keineswegs. Es wird durch die Einheit und Beständigkeit, die in dem uns bekannten Universum herrschen, bestätigt. Je mehr wir die Einheit, Harmonie und Beständigkeit im Universum prüfen, desto mehr kommen wir zu der Erkenntnis, daß diese eindrucksvollen Dinge gerade das beweisen, was dieses Buch sagt, daß es e i n e n Gott gibt, der über allen steht, den Schöpfer aller Dinge, den Gesetzgeber aller, den im Mittelpunkt stehenden Herrscher.
6, 7. (a) Wie beschreibt die „Americana“ Gott? (b) Von welchem Buch ist er der Autor?
6 Die amerikanische Enzyklopädie (The Encyclopedia Americana), Seite 743, Band 12, Auflage 1929, sagt uns unter dem Titel „Gott“: „Das höchste Wesen, die Erste Ursache, und, wie man dies heutzutage in der ganzen zivilisierten Welt ansieht, ein selbstseiendes, ewiges und absolut freies und allmächtiges Geistwesen, das sich von der Materie unterscheidet, die es [Gott] in mannigfachen Daseinsformen erschaffen hat, die es am Dasein erhält und über die es herrscht. Es scheint in der Menschheitsgeschichte keine Zeit gegeben zu haben, in der die Menschen keinen Glauben mehr an einen übernatürlichen Urheber und Herrscher des Universums gehabt hätten. Die primitivsten Völker haben gewisse verkümmerte Begriffe von Gott. Der Mensch ist nicht nur ein vernunftbegabtes, sondern auch ein religiöses Geschöpf.“
7 Das sogenannte Buch der Natur ist Gottes Buch. Das geschriebene Buch, dessen Autor er ist, wird Heilige Schrift oder Bibel genannt.
8. (a) Was macht die Bibel von anderen religiösen Büchern so verschieden? (b) Weshalb können wir das Vertrauen haben, daß sich die Prophezeiung über die Vereinigung aller Nationen erfüllen wird?
8 Vor langer Zeit sagte dieses unzerstörbare Buch die Vereinigung aller Nationen unter Gottes Königreich voraus. Das ist natürlich eine Prophezeiung. Doch im Gegensatz zu allen anderen religiösen Büchern ist die Bibel voller Prophezeiungen. Wir müssen zugeben, daß der Autor des Buches seiner Sache sicher sein mußte, um Prophezeiungen machen zu können, ja er mußte die Dinge voraussehen und vorauswissen. Wenn sich seine Prophezeiungen nicht erfüllten, würde das beweisen, daß er nicht Gott wäre. Die Zeit hat jedoch bewiesen, daß die Prophezeiungen der Bibel wahr sind. Viele Prophezeiungen haben sich erfüllt. Andere finden nun eine erstaunliche Erfüllung. Ebenso sicher werden sich jene Prophezeiungen der Bibel, die von künftigen, für uns bedeutsamen Dingen sprechen, noch erfüllen, wie sich die Prophezeiungen erfüllten, die sich auf die Vergangenheit oder die Gegenwart bezogen. Und was die Prophezeiung hinsichtlich der Vereinigung aller Nationen unter Gottes Königreich betrifft, hat Gott bereits ein Muster davon auf Erden geben lassen. Worin besteht es? Das werden wir noch sehen.
9. (a) Welche Tatsachen bezüglich des Menschen sprechen dafür, daß Gott eine Person, ein intelligentes Wesen ist? (b) Wodurch lernen wir seinen Namen kennen, und warum sollten wir nicht zulassen, daß wir durch Nationalismus ein Vorurteil dagegen hegen, daß Gott so genannt wird?
9 Dieser Gott ist eine Person, ein intelligentes Wesen. Sein Buch sagt uns, daß er den Menschen in seinem Bild und Gleichnis erschuf. Wenn also der Mensch eine Person, ein intelligentes Geschöpf ist und Gott gleicht, dann muß auch Gott eine Person sein. Er ist weder ein namenloser Gott, noch läßt er uns seinen Namen bloß mutmaßen. Er hat ihn öfter aufzeichnen lassen, und dies nicht in dem Buch der Natur, sondern in der Bibel. Tausende von Malen sagt er uns in der Bibel, daß der Name des Höchsten und Allmächtigen, des Allweisen und Allgerechten, des immerdar lebenden Gottes und Schöpfers Jehova ist. Schon die bloße Erwähnung dieses Namens mag in den Herzen vieler gewisse Vorurteile erwecken. Manche werden diesen Namen mit den Juden verknüpfen, mit den Israeliten, die kürzlich inmitten der arabischen Nationen im Nahen Osten die Republik Israel gründeten. Da sie glauben, daß Jehova der nationale Gott der Juden sei, wollen ihn solch voreingenommene Menschen nicht zum Gott haben. Aber Jehova ist kein nationalistischer Gott. Er ist nicht nur ein Gott für die Juden. Wie könnte er der nationale Gott der Juden sein und gleichzeitig zulassen, daß ihn alle Nationen anbeten und unter seinem Königreich Segen empfangen?
10. (a) Was ist unter der Anbetung Jehovas als unseres Gottes im Hinblick auf die natürlichen Juden nicht zu verstehen? (b) Was für eine Einstellung sollten wir gegenüber den Menschen von heute haben, die Jehova als ihren Gott anbeten, und warum?
10 Jehovas Existenz begann nicht im Jahre 1712 v. Chr. mit der Entstehung der jüdischen Nation, also vor ungefähr 3600 Jahren. (1. Mose 49:28-33) Wer also Jehova als Gott anbetet, erhöht weder die Juden, noch verherrlicht er die Republik Israel. Jehova anzubeten bedeutet nicht, daß man sich mit der Republik Israel vereinen oder ihn in jüdischen Synagogen oder auch im heutigen Jerusalem anbeten müßte. Doch stimmt es, daß jedes Volk, das Jehova als Gott gehabt hat, deswegen geehrt und gesegnet worden ist. Als General Dwight D. Eisenhower im Jahre 1957 als Präsident der Vereinigten Staaten zum zweiten Male in sein Amt eingesetzt wurde und seinen Amtseid ablegte, legte er die Hand auf die geöffnete Bibel (American Standard Version), und zwar an der Stelle von Psalm 33:12, wo wir lesen: „Glückselig die Nation, deren Gott Jehova ist, das Volk, das er sich erkoren zum Erbteil!“ Wichtig ist somit, daß wir vor dem wahren Gott selbst Respekt haben, statt nur vor dem Volke, das ihn als seinen Gott anerkennt. Der Grund aus dem die natürlichen Juden oder die Israeliten von heute augenscheinlich Gottes Segen nicht haben, beruht darauf, daß sie nicht mehr Jehova als Gott haben. Doch gibt es heute ein Volk, das mit Geist und Wahrheit Jehova als seinen Gott anbetet. Es darf nicht verachtet werden, denn dieses treue Volk zu verachten bedeutet, Gott zu verachten und zu verunehren. — Johannes 4:21-24.
DER „KÖNIG DER EWIGKEIT“
11. Unter wessen Königreich werden sich alle Nationen vereinen, und welche Verheißung, die sich darauf bezieht, enthält Psalm 86:8, 9?
11 Unter dem Königreich Gottes, Jehovas, werden sich alle Nationen zu ihrem ewigen Segen vereinen. Eine der Verheißungen, die Gott selbst darüber gegeben hat, ist in der Bibel, in Psalm 86:8, 9 (NW), zu finden und lautet: „Niemand gleicht dir unter den Göttern, o Jehova, und nichts gleicht deinen Werken. Alle Nationen, die du gemacht hast, werden selbst herbeikommen, und sie werden sich vor dir niederbeugen, o Jehova, und werden deinen Namen verherrlichen.“
12. Wie wird in Micha 4:3, 4 gezeigt, daß Einheit unter Gottes Königreich wünschenswert ist?
12 Eine der Segnungen, die aus dieser internationalen Einheit unter Gottes Königreich erwachsen, ist jene, die in Micha 4:3, 4 beschrieben wird: „Und er [Jehova] wird richten zwischen vielen Völkern und Recht sprechen mächtigen Nationen bis in die Ferne. Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugmessern schmieden und ihre Speere zu Winzermessern; nicht wird Nation wider Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen. Und sie werden sitzen, ein jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum, und niemand wird sie aufschrecken. Denn der Mund Jehovas der Heerscharen hat geredet.“ Wünschst du, im Hinblick auf diese Verheißung, Gottes Königreich herbei? Bestimmt!
13. Wie ist die Bibel heute eingeteilt, und was macht sie dennoch zu einem einheitlichen Buch?
13 Die Bibel, die diese Hoffnung einflößenden Prophezeiungen enthält, ist heute in sechsundsechzig inspirierte Bücher eingeteilt. Dessenungeachtet ist die Bibel ein einheitliches Ganzes, ist also e i n Buch. Ihre verschiedenen Teile stimmen völlig miteinander überein, und zwar vom ersten Buche, dem 1. Buch Mose, an bis zu ihrem letzten Buche der Offenbarung. Ein hervorragender Leitgedanke, ein Motiv, zieht sich durch die ganze Bibel und verbindet ihre Teile miteinander. Welcher Leitgedanke? Der Gedanke von Gottes Königreich, der besten Regierung im ganzen Universum, der einzigen, die immerdar dauern und der Menschheit Segen bringen wird.
14. (a) Wann hatte die Menschheit noch keine menschlichen Könige, Weltreiche oder Kolonialmächte? (b) Weshalb gibt es solche Dinge heute, und wieso war dies in unserem Interesse?
14 Seit dem ersten Weltkrieg von 1914 bis 1918 stehen Könige oder Herrscher, die diesen Titel tragen, im Begriffe, von der Weltbühne abzutreten. Einst gab es überhaupt weder menschliche Könige noch menschliche Weltreiche, noch Kolonialmächte auf Erden. Es gab nur e i n e n himmlischen König über die Menschheit. Wer war das? Jehova Gott. Im letzten Buch der Bibel wird er der „König der Ewigkeit“ genannt. (Offenbarung 15:3, NW, Allioli; Jeremia 10:10) Warum also gibt es heute menschliche Könige, Weltreiche, Kolonialmächte, weshalb den internationalen Kommunismus? Ja, warum gibt es die Vereinten Nationen? Das ist eine Folge der ursprünglichen Auflehnung gegen den „König der Ewigkeit“. Wurde denn jene Rebellion nicht sogleich niedergeschlagen? Nein. Warum wurden nicht alle Rebellen sogleich hingerichtet, um die Ausbreitung der Rebellion zu verhindern? Nun, wären alle sogleich hingerichtet worden, so wären wir heute nicht hier und hätten keine Gelegenheit, unter Gottes Königreich vereint zu werden. Weshalb nicht? Weil unsere ersten menschlichen Eltern zu den Rebellen gehörten. Wir sind die jüngsten Nachkommen der Menschen, die sich einst gegen Jehova Gott auflehnten.
15, 16. (a) Wie entstand ein Oppositionsgott, und wie ist sein Name? (b) Wie machte er sich selbst zu einem Gott, und wie nannten ihn Jesus und Paulus?
15 Laßt uns die eine harte Tatsache nicht übersehen: Es gibt im Universum einen Oppositionsgott. Dieses unsichtbare Geistgeschöpf wird in der Sprache der Bibel Satan, der Teufel, genannt, was Gegner und Verleumder bedeutet. Er spielte in der Rebellion die Rolle des Rädelsführers. Er zerstörte das ursprüngliche Glück, den Frieden und die Gesundheit der Menschheitsfamilie. Er war es, der Jehova Gott bekämpfte. Um unsere Ureltern zu veranlassen, sich gegen Gott aufzulehnen, verleumdete er Jehova Gott, ihren Schöpfer, mit der Behauptung, Jehova sei ein Lügner, ein undemokratischer Zensor auf dem Gebiet des Wissens und der Aufschlüsse die zu erhalten die Menschen ein Recht hätten, um sich frei zu fühlen und ihren Lebensstandard heben zu können. Satan flüsterte dem Menschen ein, er brauche keine Angst davor zu haben, sich gegen Jehova Gott aufzulehnen. „Ihr werdet bestimmt nicht sterben, denn [ihr werdet] … gewiß wie Gott … erkennend Gutes und Böses.“ Das waren Satans Worte.
16 Zuerst schloß sich Eva, das Weib, und dann Adam, der Mann, Satan, dem Teufel, in seiner Rebellion an. So wurde dieses treulose Geistgeschöpf zu einem Gott, einem Oppositionsgott gegenüber Jehova Gott, und das bedeutete den Anfang eines gespaltenen Universums. (1. Mose 3:1-7, NW) Tausende von Jahren später wurde der loyale Sohn Gottes in diese Welt gesandt, und er sagte, daß Satan, der Teufel, der „Herrscher dieser Welt“ und derjenige sei, „der die ganze bewohnte Erde irreführt“. (Johannes 12:31; 14:30; Offenbarung 12:9, NW) Der christliche Apostel Paulus nannte ihn den „Gott dieses Systems der Dinge“, den „Herrscher der Gewalt der Luft, den Geist, der jetzt wirksam ist in den Söhnen des Ungehorsams“. — 2. Korinther 4:4; Epheser 2:2, NW.
17. Was bedeutet diese Rebellion, die vor langer Zeit aufkam, für uns heute?
17 Heute sind fast sechstausend Jahre nach jener ersten Auflehnung gegen den „König der Ewigkeit“ verflossen. Dennoch wissen, fühlen und sehen wir, was sie für uns bedeutet hat, nämlich den Tod. (1. Mose 2:17; Römer 5:12) Sie hat für uns den Verlust des Gartens Eden, des Paradieses der Wonne, bedeutet. (1. Mose 3:22-24) Sie hat bedeutet, daß wir unter menschliche, politische Regierungen gekommen sind, die der „König der Ewigkeit“ weder gegründet noch gestützt hat, sondern die von dem „Gott dieses Systems der Dinge“, „dem Herrscher dieser Welt“, inspiriert, gestützt und beherrscht werden. Wir finden die Lage genau so, wie der christliche Apostel Johannes sie beschrieb: „Die ganze Welt liegt in der Gewalt des Bösen.“ — 1. Johannes 5:19, NW.
18. Wieso wissen wir, daß Satans Herrschaft zum Fehlschlag verurteilt ist?
18 Doch was hat dies zu bedeuten? Was soll es heißen, wenn der Oppositionsgott Satan, der Teufel, der „Herrscher dieser Welt“ und „der Gott dieses Systems der Dinge“ ist? Seine Rebellion ist zum Fehlschlag verurteilt, und er und alle, die diese Rebellion mitmachen, werden zur Strafe Vernichtung erleiden, also absolut aus dem Dasein vertilgt werden. Als Jehova Gott Gericht hielt und sein Urteil über die drei ersten Rebellen fällte, da sagte er zu Satan dem Teufel, welcher Eva, das Weib, durch eine Schlange irregeführt hatte: „Ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Er wird dir den Kopf zermalmen, und du wirst ihm die Ferse zermalmen.“ — 1. Mose 3:14, 15, NW.
19, 20. (a) Was bedeutet 1. Mose 3:15 in Wirklichkeit, und welches Leitmotiv zieht sich von da an durch die Bibel? (b) Wie weist Offenbarung 15:3, 4 auf die Einheit aller Nationen hin?
19 In diesen Worten erklärte Jehova Gott, daß er zu seiner eigenen, von ihm bestimmten Zeit die Rebellion niederschlagen werde, indem er ihren Rädelsführer zusammen mit dem Samen oder mit den Anhängern dieses Rädelsführers zermalmen werde. Er werde so sein Universum im Himmel und auf Erden unter seinem ewigen Königreich wieder vereinen. Um diesen universellen Sieg für das Königreich Gottes zu erringen, würde er sich seines eigenen loyalen Samens, seines eigenen Sohnes bedienen, den er durch sein loyales „Weib“ hervorbrächte. Diese bemerkenswerte Königreichsverheißung finden wir im dritten Kapitel des ersten Buches der Bibel aufgezeichnet. Danach durchzieht das Thema dieses Königreiches alle sechsundsechzig inspirierten Bücher der Bibel bis zu dem letzten Buche, in dem wir folgende begeisternde Prophezeiung von der schließlichen Vereinigung aller Nationen unter Gottes Königreich lesen:
20 „Groß und wunderbar sind deine Werke, Jehova Gott, Allmächtiger! Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, König der Ewigkeit! Wer wird dich, Jehova, nicht wirklich fürchten und deinen Namen verherrlichen? denn du allein bist gesetzestreu. Denn alle Nationen werden kommen und vor dir anbeten, weil deine gerechten Verordnungen kundgeworden sind.“ — Offenbarung 15:3, 4, NW.
21. Was für eine Botschaft setzte die römische Welt vor neunzehnhundert Jahren in Erstaunen, und welche zwei Zeugen begannen mit der Verkündigung dieser Botschaft?
21 Als diese Worte vor neunzehnhundert Jahren geschrieben wurden, waren Europa, Nordafrika und der Nahe Osten noch von dem Römischen Reich beherrscht. Mehrere Jahrzehnte, bevor der Apostel Johannes diese Worte niederschrieb, hatte eine kühne Bekanntmachung den Nahen Osten in Erstaunen gesetzt. Bald ging diese Meldung durch die ganze römische Welt: „Das Königreich Gottes hat sich genaht.“ Das war eine Botschaft, auf die die Anbeter Gottes, Jehovas, seit Jahrtausenden gewartet hatten. Anfänglich gab es nur zwei Verkündiger dieser Botschaft, zwei Zeugen der Wahrheit dieser Botschaft: der erste ein treuer Anbeter namens Johannes der Täufer, und kurz darauf Jesus Christus, dessen Jünger bekannten, daß er Gottes Sohn sei. — Matthäus 3:2; Markus 1:14, 15; Johannes 1:49.
22. (a) Welche Leiden mußten Johannes und Jesus wegen ihrer Untertanentreue gegenüber Gottes Königreich erleiden? (b) Wie wurde die Fersenwunde des Samens Gottes geheilt, und auf welche Weise wird sich das Blatt nun wenden?
22 Johannes der Täufer wurde enthauptet, weil er dem Königreich unter dem Gesetz Gottes, Jehovas, loyal ergeben war. Jesus Christus wurde an einen Stamm genagelt, damit er sterbe, weil er das Königreich Gottes, das Königreich der Himmel, gepredigt und hochgehalten hatte. Satan, der Teufel, „der Gott dieses Systems der Dinge“, deutete diese Verkündigung als einen Verrat und eine Auflehnung gegen den römischen Reichsherrscher. Auf Grund dieser Falschanklage konnte Satan, der Teufel, die große Schlange, die Ferse des Samens des „Weibes“ Gottes zermalmen. Aber Gott, der Allmächtige, heilte die Wunde seines Samens, seines Sohnes Jesus Christus, indem er ihn am dritten Tage von den Toten auferweckte und ihn in den Himmel zurückkehren ließ, aus dem er ihn auf die Erde gesandt hatte. (1. Korinther 15:3-7, 24-28; Römer 1:1-4; Apostelgeschichte 2:22-36) Nun mußte sich das Blatt wenden, da der Kopf der Schlange, Satans, des teuflischen Anführers in der Auflehnung gegen den „König der Ewigkeit“, zermalmt werden sollte.
23. Wie bewies Jesus seine Würdigkeit bezüglich des Königtums, und welche erdenweite Verkündigung sagte er voraus?
23 Jesus Christus stammte durch Geburt auf Erden aus der Linie der Könige und war ein direkter Nachkomme Davids, des ehemaligen Königs von Jerusalem. (Matthäus 1:1, 17) Er wurde mit Gottes Geist dazu gesalbt, der amtierende König im künftigen Reiche Gottes zu werden. (Lukas 3:21-23, 38; 4:1-21) Seine Würdigkeit, die Herrschaft zu übernehmen, bewies er die ganze Zeit, indem er das Königreich Gottes predigte. Er lehrte seine Jünger das Mustergebet: „Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt. Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf der Erde.“ (Matthäus 6:9, 10, NW) Er schulte seine Jünger heran, Gottes Königreich zu predigen, und sandte sie dazu aus. (Matthäus 10:5-7; Lukas 9:1, 2; 10:1-3, 8, 9) Weil Gottes Königreich der Segnung und Vereinigung der Menschen aller Nationalitäten und Rassen dient, sagte Jesus voraus, daß die Königreichsbotschaft zur bestimmten Zeit überall verkündigt werden müsse. Er sagte: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird gepredigt werden auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das vollendete Ende [des Systems der Dinge Satans] kommen.“ — Matthäus 24:3, 14, NW.
24. Welches Gleichnis gab Jesus, um jenen die rechte Ansicht zu vermitteln, die schon damals Gottes Königreich erwarteten?
24 Gegen Ende des irdischen Lebens Jesu dachten viele Personen, denen er gepredigt hatte, Gottes Königreich werde schon zu ihren Lebzeiten, also vor neunzehnhundert Jahren, aufgerichtet. In Verbindung mit Jesu letzter Reise nach Jerusalem, wo er den Märtyrertod erlitt, lesen wir über das, was man allgemein erwartete, folgendes: „Während sie diesen Dingen lauschten, sprach er außerdem in einem Bilde, weil er nahe bei Jerusalem war und sie sich vorstellten, daß das Königreich Gottes sogleich in Erscheinung treten werde. Daher sprach er: ‚Ein gewisser Mann von vornehmer Herkunft reiste in ein fernes Land, um für sich Königsmacht zu erlangen und zurückzukehren … Als er schließlich zurückkehrte, nachdem er die Königsmacht erlangt hatte, befahl er, daß jene Sklaven, denen er das Silbergeld gegeben hatte, zu ihm gerufen würden, um festzustellen, was sie durch ihre geschäftliche Tätigkeit gewonnen hätten.‘“ Nachdem er mit diesen Sklaven gemäß ihrem Eifer und ihrer Treue zu den Interessen des Königreiches verfahren ist, wendet der König seine Aufmerksamkeit den Gegnern seines Königreiches zu und sagt: „Doch diese, meine Feinde, die nicht wollten, daß ich über sie König werde, führt sie her und bringt sie vor meinen Augen um.“ (Lukas 19:11-27, NW) Wehe also allen, die sich nicht unter Gottes Königreich vereinen wollen!
25, 26. (a) Wie veranschaulichte Jesus somit, daß es noch eine lange Zeit dauern würde, bevor Gottes Königreich an die Macht käme? (b) Welche irdischen Segnungen wird Jesu Königreich der Menschheit bringen, und welche Zusicherung gab er, als er am Pfahle hing?
25 Damals in ein fernes Land zu reisen, um dann mit Verkehrsmitteln zurückzukehren, wie man sie vor neunzehnhundert Jahren hatte, also nicht mit einem Düsenflugzeug, erforderte eine lange Zeit. Durch diesen Punkt in seinem Gleichnis zeigte Jesus, daß es, von damals an gerechnet, eine lange Zeit dauern würde, bis Gottes Königreich tatsächlich in Macht über unsere Erde eingesetzt wäre. Wie es in diesem Bilde durch den „Mann von vornehmer Herkunft“ gezeigt wurde, mußte Jesus Christus, der der Sohn des „Königs der Ewigkeit“ und auch der Nachkomme des Königs David war, in ein „fernes Land“ reisen, um die Königsmacht zu erlangen. Er mußte weit über den Weltraum mit seinen Planeten und Milchstraßen hinausgehen, nämlich in den Himmel selbst, zu Jehova Gott, der der Quell aller Herrschermacht ist. So steht geschrieben: „Es gibt keine Obrigkeit außer von Gott.“ (Römer 13:1, NW) Von Gott, dem Quell der Herrschermacht, sollte Jesus Christus zum Segen der Menschheit Königsmacht empfangen, ja, in der Tat, zum Segen, denn die Tatsache, daß er sein Königreich über die Menschheit im Namen Gottes, Jehovas, aufrichtet, bedeutet für unsere Erde die Wiederherstellung des Paradieses!
26 Selbst als Jesus am Pfahle hing und über seinem Haupt die Aufschrift zu lesen war: „Jesus, der Nazarener, der König der Juden“, sagte er, daß sein Königreich das Paradies auf Erden wiederherstellen werde, aus dem die Menschen hinausgeschickt worden seien. (Johannes 19:12-22, NW) Einer der beiden Übeltäter, die zu beiden Seiten Jesu an Pfählen hingen, sagte in dem Glauben an einen künftigen Gerichtstag Gottes: „Jesus, gedenke meiner, wenn du in dein Königreich kommst.“ Er fühlte, daß Jesus vor dem Richterstuhl Gottes für unschuldig befunden und daß ihm ein Königreich gegeben würde. Jesus stimmte diesem Gedanken bei und sagte zu diesem mitfühlenden Übeltäter: „Wahrlich, ich sage dir heute: Du wirst mit mir im Paradiese sein.“ (Lukas 23:39-43, NW) Eine solch wunderbare Verheißung offenbarte den Glauben Jesu Christi an seine eigene Auferstehung von den Toten und zeigte ferner, daß es unter seinem Königreich eine Auferstehung aller in den Gräbern liegenden Toten geben werde, der Gerechten und der Ungerechten. Somit würde dieser ihm gut gesinnte Übeltäter zum Leben auf Erden zurückkehren und die Freude haben, unter der Königsherrschaft Jesu Christi im Paradies zu leben. — Apostelgeschichte 24:15; Johannes 5:25, 28, 29.
27. (a) Wie wurde Jesus wieder lebendig gemacht, und wie bewies er das seinen Jüngern? (b) Wann begab er sich in ein „fernes Land“, und wann wurde ein Zeichen davon gegeben, daß er dort angekommen war?
27 Am dritten Tage, nachdem Jesus, weil er das Königreich Gottes gepredigt hatte, getötet worden war, wurde er auferweckt, das heißt, er wurde „getötet im Fleische, aber lebendig gemacht im Geiste“. (1. Petrus 3:18, NW) Während der vierzig Tage, in denen er noch hier auf Erden weilte, um seinen Jüngern zu erscheinen, waren „mehr als fünfhundert Brüder“ Zeugen davon, daß er tatsächlich wieder lebte, und zwar als Geistperson, die erscheinen und verschwinden konnte, so wie es heilige Engel Gottes bei verschiedenen Anlässen getan hatten. (1. Korinther 15:3-8; Lukas 24:15-36; Johannes 20:19-26) Am vierzigsten Tage nach seiner Auferstehung von den Toten begann er in das „ferne Land“ zu reisen, und dies direkt vor den Augen seiner treuen Apostel auf dem Ölberge. Zwei Engel erschienen ihnen und sprachen: „Warum steht ihr da und schaut zum Himmel hinauf? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen wurde, wird also in derselben Weise wiederkommen, wie ihr ihn in den Himmel habt auffahren sehen.“ (Apostelgeschichte 1:1-11, NW) Zehn Tage später, am Pfingstfesttag, wurde durch ein Wunder der Beweis dafür gegeben, daß Jesus Christus dort eingetroffen war, daß er sich in der Gegenwart Gottes, Jehovas, zur Rechten Gottes im Himmel befand.
28. Was sagte Petrus an jenem Tage, um Jesu Ankunft dort zu bestätigen?
28 An jenem Tage sagte der Apostel Petrus unter der Inspiration des Geistes Gottes zu den mindestens dreitausend Zuhörern: „Diesen Jesus hat Gott auferweckt, von welcher Tatsache wir alle Zeugen sind. Da er nun zur Rechten Gottes erhöht wurde und den verheißenen heiligen Geist vom Vater empfing, hat er das [den Geist] ausgegossen, was ihr seht und hört. In der Tat fuhr [König] David nicht in den Himmel auf, sondern er sagt selbst: ‚Jehova sprach zu meinem Herrn: „Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zu einem Schemel für deine Füße mache.“‘ Deshalb erkenne das ganze Haus Israel mit Gewißheit, daß Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr an den Pfahl brachtet.“ — Apostelgeschichte 2:1-36, NW.
DIE ZEIT, IN DER ER, MIT KÖNIGSMACHT BEKLEIDET, WIEDERKOMMT
29, 30. (a) Wo wird Gottes Königreich rechterweise aufgerichtet, und weshalb? (b) Wie wird Christus mit Königsmacht wiederkehren, und auf welche Weise wird dies offenbar?
29 Das geschah vor neunzehnhundert Jahren. Somit ist seither eine lange Zeit verstrichen. Doch wo ist das Königreich Gottes? Wo ist der bei seiner Rückkehr mit Königsmacht ausgestattete Sohn Gottes? Nun, wo anders sollte Gottes Königreich sein als droben im Himmel? „Der Himmel ist mein Thron“, sagt Jehova Gott. (Apostelgeschichte 7:49) Damit nun der Sohn Gottes, mit Königsmacht bekleidet, zur Erde zurückkehre, muß er nicht notwendigerweise wieder ein Mensch auf Erden werden. Er wird nie mehr ein Mensch werden, denn er hat seine menschliche Natur für immer geopfert, um den Wert dieses menschlichen Opfers für uns, die sterbende Menschheit, Gott im Himmel darbieten zu können. Über diesen wichtigen Punkt lesen wir: „Als Christus als Hoherpriester der guten Dinge kam, die sich eingestellt hatten …, da begab er sich, nicht mit dem Blute von Böcken und jungen Stieren, nein, sondern mit seinem eigenen Blute ein für allemal an die heilige Stätte und erlangte eine ewige Erlösung für uns. Denn Christus begab sich … in den Himmel selbst, um jetzt vor der Person Gottes für uns zu erscheinen.“ (Hebräer 9:11, 12, 24, NW) Aus diesem Grunde bedeutet die Aufrichtung des von Christus regierten Reiches Gottes, daß gehorsame Menschen von der auf ihnen lastenden Verdammnis befreit werden und daß ihnen ewiges Leben zuteil wird.
30 Kurz vor seinem Tode sagte Christus zu seinen Jüngern: „Noch eine kleine Weile, und die Welt wird mich nicht mehr schauen.“ (Johannes 14:19, NW) Folglich kehrt er, mit Königsmacht bekleidet, in der Weise unsichtbar zurück, daß er seine Königsmacht vom Himmel her der Erde zuwendet und in Erfüllung der Prophezeiungen Gottes hier auf Erden Veränderungen herbeiführen wird.
31. (a) Wann sollte — dem Wunsche Gottes gemäß — sein Sohn sein Königsamt antreten? (b) Weshalb wird die Zeitspanne, die zuvor ablaufen sollte, als „die bestimmten Zeiten der Nationen“ bezeichnet?
31 Hier entsteht nun die Frage: Wann sollte Gottes Sohn nach dessen Willen sein Amt und seine Herrschaft antreten, um seine Feinde zu vernichten und die Menschen zu segnen, die sich unter diesem Königreich Gottes vereinen? Das ist ein Ereignis von universeller Bedeutung. Gott hat dafür eine bestimmte Zeit festgesetzt. Als Jesus den „Abschluß des Systems der Dinge“ prophezeite, sagte er voraus, daß all dies geschehen werde, wenn die „bestimmten Zeiten der Nationen“ geendet hätten. (Lukas 21:24, NW) Das waren die Zeiten, in denen gemäß der Bestimmung des allmächtigen Gottes die weltlichen Nationen über die ganze Erde herrschen konnten, ohne durch das Königreich Gottes daran gehindert oder gestört zu werden.
32. (a) Wann begannen diese „bestimmten Zeiten“, und wann endeten sie? (b) Weshalb können wir dankbar sein, daß diese „Zeiten“ nicht für immer dauern sollten?
32 Wir müssen uns daran erinnern, daß Jehova Gott vor mehr als zweitausendfünfhundert Jahren hier auf Erden ein vorbildliches Königreich mit der Hauptstadt Jerusalem hatte. Daher nannte Jesus Christus das Jerusalem seiner Tage „die Stadt des großen Königs“. (Matthäus 5:35, NW) Doch im Jahre 607 v. Chr. ließ Jehova Gott zu, daß das babylonische Weltreich Jerusalem das erste Mal zerstörte. So ließ er es geschehen, daß die weltlichen Nationen die sichtbare Herrschaft über die ganze Erde übernahmen. Damals begannen die „bestimmten Zeiten der Nationen“. Wir, die wir heute der schlimmsten Weltlage der ganzen Menschheitsgeschichte ins Auge schauen, können am besten verstehen, was die „bestimmten Zeiten der Nationen“ für die Menschheit bedeutet haben. Gott sei Dank, daß diese „bestimmten Zeiten der Nationen“ nicht für immer fortdauern sollten, bis sich also die Nationen selbst vernichten würden. Gott hat ihr Ende bestimmt, und darauf soll die Wiederaufrichtung des Königreiches Gottes folgen. Gemäß Gottes Bestimmung kam das Ende jener Zeiten in dem bemerkenswerten Jahr 1914.
33. (a) Warum brach der Weltkrieg im Jahre 1914 nicht rein zufällig oder zufolge einer Fehlkalkulation aus? (b) Wie können wir dieses Jahr berechnen, doch wie können wir auch sonst Beweise für dessen Richtigkeit erbringen?
33 Es war weder ein reiner Zufall noch bloß die Fehlkalkulation eines Wahnsinnigen, daß der erste Weltkrieg im Jahre 1914 ausbrach und daß die Welt seither nie mehr dieselbe gewesen ist. Dem war so, weil die „bestimmten Zeiten der Nationen“ im Jahre 1914 geendet hatten. Jenes Jahr kennzeichnet die Zeit, die Gott selbst bestimmte, um das Königreich Gottes über die Erde wiederherzustellen und seinen Sohn Jesus Christus, der sich selbst als Opfer dahingegeben hatte, auf den himmlischen Thron zu setzen, damit er über die Menschheit herrsche und die Feinde Gottes und des Menschen vernichte. Mit Hilfe des biblischen Zeitplans und der geschichtlichen Chronologie können wir das Jahr 1914 genau errechnen, da es der Zeitpunkt ist, an dem die 2520 Jahre, die der Zerstörung Jerusalems vom Jahre 607 v. Chr. folgten, abliefen. Doch selbst wenn wir das Jahr nicht errechnen könnten, besäßen wir die sichtbaren Anzeichen, die Gottes Prophezeiung zum Beweise dieses Zeitpunktes voraussagte.
34. Welche Zeichen sagte Jesus Christus voraus, um seine unsichtbare Wiederkunft zu beweisen, und wann begannen sie in Erscheinung zu treten?
34 Einige Tage, bevor Jesus Christus getötet wurde, war ihm die Frage gestellt worden, durch welche Zeichen seine unsichtbare Wiederkunft und das Ende dieses Systems der Dinge gekennzeichnet würden. Über die Anzeichen, die er voraussagte, berichtet die Bibel, so daß wir in Matthäus, Kapitel 24, Markus, Kapitel 13, und Lukas, Kapitel 21, etwas darüber lesen können. Man gehe diese Kapitel selbst durch, dann wird man nicht erstaunt sein festzustellen, daß im Jahre 1914 der erste Weltkrieg begann und darauf Hungersnöte und Nahrungsmittelknappheit folgten, ferner Seuchen, die noch verheerender waren als der Krieg, Erdbeben an einem Ort nach dem anderen, Verfolgungen wahrer Nachfolger Christi, die Gründung des Völkerbundes, die vermehrte Gesetzlosigkeit, das Erkalten der Liebe unter den Menschen, die zunehmende Bedrängnis der Nationen, die Ratlosigkeit der Politiker, die keinen Ausweg mehr sehen, und auf der ganzen bewohnten Erde unter allen Nationen auch die Verkündigung der guten Botschaft vom Reiche Gottes, und zwar — wie die Tatsachen es zeigen — durch die christlichen Zeugen Jehovas. Jesus Christus sagte die ganze Kombination dieser verschiedenen Dinge als das unmißverständliche, sichtbare, spürbare Zeichen dafür voraus, daß er, mit Königsmacht ausgestattet, unsichtbar zurückgekehrt sei, um inmitten seiner Feinde, der weltlichen Nationen, zu herrschen.
35, 36. (a) Woraus besteht die Christenheit, und wo und wie beantwortete Jesus die Frage, ob sie seine Wiederkunft herbeiwünschen würde? (b) Welche Antwort auf diese Frage geht aus Offenbarung 11:15-18 hervor?
35 Laßt uns nun zum letzten Buch der Bibel zurückkehren, da von diesem gesagt wird, es sei „eine Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gab, um seinen Sklaven die Dinge zu zeigen, die in Kürze geschehen sollen“. (Offenbarung 1:1, NW) Dieses Buch, die Offenbarung, wurde im Jahr 96 geschrieben. Somit war Jesus Christus schon dreiundsechzig Jahre wieder im Himmel, als er seinem Apostel Johannes, der damals in der Verbannung auf der Strafinsel Patmos lebte, diese prophetische Offenbarung gab. In diesem Buche beantwortet Jesus Christus die Frage, ob die Christenheit, die aus sogenannten christlichen Nationen besteht, wirklich den Wunsch hätte, daß er wiederkäme und über sie herrsche. Wir finden seine Darlegung in folgenden Worten (Offenbarung 11:15-18, NW):
36 „Laute Stimmen geschahen im Himmel, welche sprachen: ‚Das Königreich der Welt ist das Königreich unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird als König in alle Ewigkeit herrschen.‘ Und die vierundzwanzig älteren Personen, die vor Gott auf ihren Thronen saßen, fielen auf ihre Angesichter und beteten Gott an und sprachen: ‚Wir danken dir, Jehova Gott, Allmächtiger, der da ist und der da war, weil du deine große Macht an dich genommen und als König zu herrschen begonnen hast. Doch die Nationen wurden zornig, und dein Zorn kam und die bestimmte Zeit für die Toten, um gerichtet zu werden und den Lohn zu geben deinen Sklaven, den Propheten, und den Heiligen und denen, die deinen Namen fürchten, den Kleinen und den Großen, und um die zu verderben, die die Erde verderben.‘“
37. Wodurch ist somit das Jahr gekennzeichnet, und was wird Gottes Verfahrensweise mit denen, die die Erde verderben, bedeuten?
37 Somit wären die Nationen zornig, wenn das Königreich der Welt das Königreich Gottes, Jehovas, und Christi Jesu würde und Gott durch Christus eine immerwährende Herrschaft anträte. Die Ereignisse des Jahres 1914 kennzeichneten den Ausbruch des Zornes der Nationen, der direkt in der Christenheit begann, und seit 1914 ist die Erde verdorben worden wie nie zuvor. Daher muß über die Nationen das Verderben kommen, und Gott, der Allmächtige, wird es durch seinen König, Jesus Christus, über sie bringen. Wenn Gott das tut, wird dies das Ende dieses Systems der Dinge bedeuten, worauf das System der Dinge der neuen Welt Gottes folgen wird.