Die letzten Wehe für die Feinde des Friedens mit Gott
„Das zweite Wehe ist vorbei. Siehe! Das dritte Wehe kommt eilends.“ — Offb. 11:14.
1. Was muß die Wissenschaft im Hinblick auf den Frieden des Menschen anerkennen?
DIE Wissenschaft sieht sich je länger, je mehr gezwungen, eine sehr beunruhigende Tatsache anzuerkennen. Welche denn? Daß der Mensch weder mit der Schöpfung noch mit den in der Schöpfung wirkenden Kräften in Frieden lebt.
2. (a) Was haben Wissenschaftler aus der „Natur“ gemacht, und wie? (b) Wie handelt der Mensch deshalb ihr gegenüber?
2 Das bedeutet, daß der Mensch im Grunde genommen mit dem, was die Wissenschaftler „Natur“ nennen, Krieg führt. Unter „Natur“ verstehen sie „die stoffliche Welt, besonders die den Menschen umgebende und von seiner Tätigkeit unabhängige Welt“, ferner „die Gesamtheit der im ganzen Universum wirkenden Kräfte“ (The American College Dictionary). Schon vor langer Zeit haben Wissenschaftler begonnen, die „Natur“ zu vergöttern. Man hat sie personifiziert und ihr sogar den Namen „Mutter Natur“ gegeben. Auf diese Weise hat man die „Natur“ zu einer Göttin gemacht, der man die Entstehung des Menschen und seiner Umwelt zuschreibt. Sie soll diese Dinge hervorgebracht haben, und sie soll die Gesetze, die sie beherrschen, aufrechterhalten. Vom Standpunkt dieser Wissenschaftler aus lebt der Mensch mit dieser Göttin nicht in Frieden. Folglich führt er mit ihr Krieg.
3. (a) Mit welchem alten heidnischen Kult hat die Einstellung dieser Wissenschaftler Ähnlichkeit? (b) Welche Fragen erheben sich daher im Hinblick auf die „Natur“, und wie lautet die Antwort der Bibel?
3 Diese Einstellung hat sehr viel Ähnlichkeit mit dem Kult der alten Heiden, die sowohl die verschiedenen Naturkräfte und -vorgänge als auch die Sonne, den Mond, die Sterne und die Erde als Götter und Göttinnen verehrten. Wissenschaftler, die heute das, was sie „Natur“ nennen, zu einer Göttin machen, veranlassen denkende Menschen zu der Frage: „Hat die Natur immer existiert, oder hat sie sich selbst erschaffen?“ Das kann unmöglich der Fall sein! Die allgemeine Gesetzmäßigkeit und Harmonie sowie die Lebensvorgänge in der sogenannten „Natur“ beweisen das Dasein eines intelligenten, sehenden Schöpfers, eines einzigen Urhebers und Lenkers der ganzen Schöpfung, ja sie setzen das Dasein eines solchen Schöpfers voraus. Dieser eine Schöpfer ist Gott. Schon in den einleitenden Worten der Bibel, wo der Anfang der Dinge beschrieben wird, kommt der Sinn für Ordnung zum Ausdruck. Diese Worte lauten: „Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.“ — 1. Mose 1:1.
4. Mit wem hat der Mensch deshalb keinen Frieden?
4 Da der Mensch heute keinen Frieden mit der „Natur“ hat, hat er selbstverständlich auch keinen Frieden mit Gott, denn Gott ist der Schöpfer der „Natur“. Das macht die Sache noch schwerwiegender.
5. (a) In welchem Verhältnis zum Schöpfer muß sich der Mensch befinden, da er seine Umwelt und das sittliche Niveau, auf dem die Menschheit leben sollte, zugrunde richtet? (b) In welcher weiteren Hinsicht hat der Mensch, da er sich der modernen „Wissenschaft“ zugewandt hat, keinen Frieden mit Gott?
5 Wie kann der Mensch mit seinem Schöpfer Frieden haben, wenn er seine natürliche, irdische Umgebung, die Welt, in der er lebt, zugrunde richtet und dadurch seine eigene Vernichtung heraufbeschwört? Er richtet auch das sittliche Niveau zugrunde, auf dem die Menschheit leben sollte, und fördert so Verbrechen und Ausschweifung. Er gibt die Irrlehren der falschen Religion auf — was an sich gut ist —, aber statt dessen wendet er sich neuen Vorstellungen und Lehren zu, die fälschlicherweise als „wissenschaftlich“ bezeichnet werden, denn unter „Wissenschaft“ versteht man eigentlich „Erkenntnis“, eine mit den Tatsachen übereinstimmende Erkenntnis. (1. Tim. 6:20, 21) Auf diese Weise zerstört der Mensch sein Verständnis für die Wahrheit, und seine Wertschätzung für das Buch der Wahrheit, für die Bibel oder die Heilige Schrift, schwindet. Dadurch setzt er sich in Gegensatz zu Jesus Christus, denn dieser Sohn Gottes sagte über das Wort Gottes: „Dein Wort ist Wahrheit.“ (Joh. 17:17) Folglich hat der Mensch auch in dieser Hinsicht — nicht nur in Verbindung mit seiner natürlichen Umgebung — keinen Frieden mit Gott, denn der lebendige und allein wahre Gott ist ein Gott der Sittlichkeit und der Wahrheit. — Ps. 31:5; 117:2.
6. Welchen Wunsch hat Gott hinsichtlich der ihm entfremdeten Menschheit, und was hat er darum getan?
6 Die ewige Rettung der Menschheit hängt also offensichtlich davon ab, daß sie wieder in ein friedliches Verhältnis zu Gott gelangt. Gerade das wünscht der Schöpfer des Menschen, denn er weiß, daß der Kampf der Menschheit gegen ihn für sie unweigerlich Vernichtung bedeutet. Da er weiß, daß die Menschheit durch Jesus Christus, seinen Mittler, mit ihm versöhnt werden muß, hat er treue Nachfolger Christi ausgesandt, die zu den von ihm entfremdeten Menschen sagen: „An Christi Statt bitten wir: ‚Werdet versöhnt mit Gott.‘“ — 2. Kor. 5:20.
7. Wer bekämpft heute den Frieden des Menschen mit Gott merkwürdigerweise am heftigsten, und wer tat dies in den Tagen der Apostel?
7 Doch wie vor neunzehnhundert Jahren, in den Tagen der zwölf Apostel Jesu Christi, so gibt es auch heute Personen, die nicht wollen, daß die Menschen in ein friedliches Verhältnis zu Gott gelangen. Die schlimmsten Feinde des Friedens mit Gott sind heute merkwürdigerweise heuchlerische Nachfolger Jesu Christi, sogenannte Christen, vor allem ihre Geistlichen (katholische, orthodoxe und protestantische), die in diesem Kampf gegen den auf rechtmäßiger Grundlage beruhenden Frieden führend vorangehen. In den Tagen der Apostel Jesu Christi waren die Angehörigen des Volkes Jesu Christi, obwohl sie immer noch das auserwählte Volk Jehovas zu sein behaupteten, die schlimmsten Feinde des Friedens mit Gott.
8. (a) Welchen Teil der Weltbevölkerung macht, grob gerechnet, die Christenheit aus? (b) Welche strittigen Fragen erheben sich in bezug auf die Christenheit und Jehovas Zeugen, und wie oder nach welcher Regel können sie entschieden werden?
8 Die Religionsgemeinschaften der sogenannten christlichen Welt, der Christenheit, haben heute die meisten Mitglieder. Die Christenheit macht, grob gerechnet, etwa ein Drittel der Weltbevölkerung aus, denn diese wird heute auf 3 420 000 000 geschätzt, und davon bekennen sich 977 383 000 zum Christentum. Da Jehovas christliche Zeugen sich von der Christenheit streng getrennt halten, behaupten die Geistlichen der verschiedenen Glaubensgemeinschaften, sie seien keine Christen. Es ärgert diese Geistlichen, daß die verhältnismäßig kleine Gruppe der christlichen Zeugen Jehovas hauptsächlich aus den Sekten der Christenheit, nicht aus der heidnischen Welt, hervorgegangen ist. Daher ist seit Jahrzehnten eine Auseinandersetzung im Gange, bei der es um die Fragen geht: Wer sind die wahren, von Gott ordinierten Christen? Wer predigt das richtige Königreich Gottes, Jehovas Zeugen oder die Angehörigen der Sekten der Christenheit? Nach welcher Regel können diese Fragen entschieden werden? Nach der Regel, die Jesus Christus festlegte, als er vor falschen, heuchlerischen Christen warnte mit den Worten: „Ihr werdet also diese Menschen wirklich an ihren Früchten erkennen.“ — Matth. 7:20.
9. Welche vorhergesagte Tätigkeit der Zeugen Jehovas ist besonders bekämpft worden, von welcher Seite, und warum?
9 Jehovas Zeugen haben der Prophezeiung Jesu über das Zeichen des Endes des gegenwärtigen Systems der Dinge große Beachtung geschenkt, besonders den Worten: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.“ (Matth. 24:14) Sie haben nicht nur Schalltrichter oder Lautsprecher, sondern auch jedes andere neuzeitliche Publikationsmittel benutzt, um die Königreichsbotschaft in gedruckter Form und mündlich in der ganzen Welt zu verbreiten. Dieses Predigen der guten Botschaft von Gottes Königreich schließt auch die Verkündigung des „Tages der Rache unseres Gottes“ ein, der göttlichen Rache, die das Ende der Feinde der guten Botschaft herbeiführen wird. (Jes. 61:1, 2) Im Gegensatz zu dem, was man erwarten würde, ist das Predigen des Königreiches vor allem von sogenannten Christen der Christenheit bekämpft worden, nicht nur von radikalen Elementen, die gottlose, materialistische Regierungen — wie die sozialistischen und kommunistischen — befürworten. Das Predigen der Rache Gottes hat sich für die Christenheit und für die radikalen Elemente genauso verheerend und schmerzhaft ausgewirkt, wie sich nach der Beschreibung in Offenbarung, Kapitel 8 bis 11 die lauten Trompetenstöße himmlischer Engel auswirkten.
VERHEERENDE AUSWIRKUNGEN
10, 11. Wie was wirkte das, was nach dem Blasen der Trompete des ersten Engels geschah?
10 Was würdest du sagen, wenn eines Tages ein Drittel der Erdoberfläche und ein Drittel der Bäume sowie der ganze Pflanzenwuchs verbrannt würde? Würdest du nicht erwarten, daß dadurch die Verhältnisse in der natürlichen Umwelt des Menschen weitgehend aus dem Gleichgewicht geraten würden? Nun, das geschah anscheinend auch, als der erste der sieben trompetenblasenden Engel Gottes in seine Trompete gestoßen hatte. So empfand man es jedenfalls in religiösen Kreisen der Christenheit, deren Angehörige etwa ein Drittel der Weltbevölkerung ausmachen. Was Jehovas Zeugen nach dem Ersten Weltkrieg mündlich und durch die Schriften der Watch Tower Bible & Tract Society zu verkündigen begannen, wirkte wie „Hagel und Feuer, mit Blut vermischt“, die vom Himmel auf die Erde hinabgeschleudert wurden. — Offb. 8:2, 6, 7.
11 Auf die mit „Bäumen“ verglichenen Hohen und auf die mit dem „grünen Pflanzenwuchs“ oder mit Gras verglichenen Niedrigen wirkte die gepredigte Botschaft so verheerend und zerstörend wie Feuer und so hart und todbringend wie Hagel.
12. Inwiefern wirkte sich die gepredigte Botschaft (a) wie Hagel, (b) wie Feuer und (c) wie Blut aus?
12 Diese Botschaft enthielt allerdings die himmlischen Wahrheiten aus Gottes geschriebenem Wort, aber diese Wahrheiten waren nicht wie erfrischende Regentropfen. Sie prasselten eher wie harte Hagelkörner auf Geistliche und auf ihre Kirchenangehörigen hernieder und wirkten, da sie eindringlich und schonungslos dargelegt wurden, niederschmetternd auf diese. Es waren Wahrheiten, die den christlichen Mantel, den sich die mit Bäumen verglichene Geistlichkeit und die mit Gras verglichenen Laien umgehängt hatten, zerstörten und diese angeblichen Christen als solche gleichsam verbrannten, denn sie bewiesen, daß die Christenheit in bezug auf ihre Lehren und ihre Werke nicht christlich war. Durch den Ersten Weltkrieg war die religiöse Heuchelei der Christenheit offen zutage getreten. Das Blutvergießen in jenem Weltkrieg hatte den Tod der armen Opfer zur Folge. In ähnlichem Sinne wirkte die Predigttätigkeit der christlichen Zeugen Jehovas in der Nachkriegszeit todbringend, denn sie machte offenbar, daß die Christenheit zum Tod verurteilt ist und daß alle, die bis zur Zeit ihrer Vernichtung mit ihr verbunden bleiben, mit ihr in den Tod gehen würden. Sie vermochte den Menschen nicht einmal in geistiger Hinsicht Leben zu geben. (Offb. 8:7) Sie bewies ihre Unchristlichkeit ferner dadurch, daß sie die Prediger des Königreiches Gottes verfolgte.
DER RADIKALISMUS VON GOTT GERICHTET
13, 14. (a) Auf wessen Versagen ist die Entstehung und Ausbreitung des Kommunismus zurückzuführen? (b) Welche dramatischen Auswirkungen hatte das Blasen der Trompete des zweiten Engels?
13 Viele Geistliche geben ganz offen zu, daß die religiöse Heuchelei der Christenheit und ihre Bevorzugung der materiell Begüterten und politisch Einflußreichen vor der unterdrückten armen Bevölkerung weitgehend an der Ausbreitung des gottlosen Kommunismus schuld ist. Da die Christenheit versäumte, Jesus Christus nachzuahmen, entstand ein Vakuum, das der Kommunismus durch die Kunst der Überredung und durch eisernen Zwang auszufüllen versuchte. Durch das Aufkommen und die Ausbreitung des internationalen Kommunismus ist eine einem großen Brand gleichende politische Idee unter die beunruhigten, ruhelosen und vorwärtsstrebenden Völker der Erde geschleudert worden.
14 Wie würde es dich berühren, wenn du in einem Film sehen würdest, wie eine einem großen Berg gleichende brennende Erdmasse ins Meer geschleudert und ein Drittel des Meeres zu Blut würde, ein Drittel der lebendigen Geschöpfe darin getötet und ein Drittel der seetüchtigen Schiffe zerstört würden? Du würdest schaudern und sagen: „Das war ein Gruselfilm!“ Nun, diese dramatischen Auswirkungen hatte das Blasen des zweiten der sieben trompetenblasenden Engel Gottes. Verstehst du die Bedeutung dieser dramatischen Auswirkungen? — Offb. 8:8, 9.
15. Wie wurde die Idee des radikalen Kommunismus gewissermaßen in das symbolische „Meer“ geschleudert? Was beanspruchte er zu sein, und welche Versprechungen machte er?
15 Der internationale Kommunismus, dessen bescheidener Anfang auf das einst zaristische Rußland zurückgeht, hat sich auch anderer Länder bemächtigt und ist mit Gewalt vorgedrungen, so daß heute ein Drittel der Weltbevölkerung von ihm beherrscht wird. Ganz unerwartet wurde kurz vor dem Ende des Ersten Weltkrieges, im November 1917, die Idee des radikalen Kommunismus als eine für die Menschheit angeblich ideale Regierungsform wie ein gewaltiger Berg (nach der Bibel ein Sinnbild einer Staatsregierung) in das Meer der aufgewühlten Menschheit geschleudert. Der Kommunismus gab sich als Befreier der unterdrückten Völker aus und versprach ihnen materiellen Wohlstand, verbunden mit kameradschaftlicher Gleichstellung, und Freiheit von politischer und religiöser Tyrannei. Er benötigte keinen von Gott gesandten Messias, der für die Menschen ein Paradies auf Erden herbeiführen würde.
16. (a) Welchen Standpunkt nahmen Jehovas Zeugen dieser Idee gegenüber von Anfang an ein? (b) Wie führte der Einfluß des Kommunismus, sinnbildlich gesprochen, zum Vergießen von „Blut“ und zur Zerstörung von „Schiffen“?
16 Jehovas Zeugen warteten nicht erst das Jahr 1969 ab, um zu sehen, was die Geschichte zu berichten haben würde über den internationalen Kommunismus und seinen Einfluß auf das Meer der Menschheit, das ruhelos und aufgewühlt ist, weil sie den Frieden Gottes nicht hat, das heißt keinen Frieden mit Gott hat. (Jes. 57:20, 21) Als Gesandte des von Gott bestimmten Messias oder Christus traten Jehovas Zeugen sofort für den symbolischen Berg des messianischen Königreiches Gottes ein. Im Unterschied zu diesem Berg glich der gottlose Kommunismus einem lodernden, sich durch seine eigenen Flammen zerstörenden Berg. Sein Einfluß auf das wogende Meer der Menschheit konnte nicht lebengebend sein. Er sollte zum Tode führen, versinnbildlicht durch vergossenes Blut. Abgesehen davon, daß seinetwegen viele vorzeitig eines gewaltsamen Todes sterben mußten, führte er für seine Anhänger auch den geistigen Tod herbei. Er löschte für sie jede Hoffnung auf eine Auferstehung von den Toten und auf ewiges Leben in einem irdischen Paradies unter Gottes Königreich aus. Er verurteilte alle, die ihm zur Zeit der Schlacht von Harmagedon noch anhängen würden, zum Tod und zur Vernichtung. Was der gottlose Kommunismus den Menschen brachte, bewirkte, daß jedes Geschöpf, jede Seele, in diesem blutigen kommunistischen Element starb; jede schiffartige Organisation mußte untergehen.
BITTERES WASSER DURCH RELIGIÖSE „STERNE“
17. Auf welche Weise wurde gemäß dem, was Johannes sah, Frischwasser zu Wermuth, nachdem der dritte Engel seine Trompete geblasen hatte, und wodurch geschah dies?
17 Meerwasser zu Blut zu machen ist etwas anderes als Frischwasser zu bitterem Wasser zu machen; es setzt unterschiedliche Faktoren voraus. Kannst du dir vorstellen, daß ein „Stern“ Frischwasser zu bitterem Wasser machen kann? Das wäre möglich, wenn ein solcher Stern seinem Namen „Wermut“ oder „Absinth“ (ein Bitterkraut, von dem mehrere Arten im östlichen Mittelmeergebiet wachsen) Ehre machen würde. In einer bildhaften Szene sah der Apostel Johannes, wie dies geschah, nachdem der dritte Engel Gottes seine Trompete geblasen hatte. Er sah, wie ein „Stern, der wie eine Lampe brannte“, vom Himmel herabfiel und in ein Drittel der Flüsse und Wasserquellen fiel, wodurch ein Drittel des Frischwassers bitter wurde wie Wermut, und zwar so bitter, daß „viele der Menschen“, die es tranken, starben. (Offb. 8:10, 11) Ein solcher Stern namens „Wermut“ oder „Absinth“ fiel gleichsam vom Himmel herab, indem er seine hohe Stellung, in der er den Menschen als Wegweiser hätte dienen und sie zu dem erfrischenden Wasser des Lebens hätte führen können, verlor.
18. Wer wird durch diesen „Stern“ der brennend herabfiel, dargestellt, und warum ist diese Veranschaulichung passen?
18 Bildlich gesprochen, sollte ein „Stern“ den Menschen himmlisches Licht spenden wie die sinnbildlichen Sterne, die Johannes in der Rechten des verherrlichten Jesus Christus sah und die die Aufseher der Christenversammlung darstellten. (Offb. 1:16, 20; 3:1) Da dieser „Stern“ namens Wermut ein gefallener „Stern“ ist und da er das Trinkwasser von etwa einem Drittel der Menschheit ungenießbar machen kann, stellt er die Geistlichkeit der Christenheit dar, deren Angehörige etwa ein Drittel der Weltbevölkerung, also „viele der Menschen“, ausmachen. Die Geistlichen der Christenheit geben zwar vor, christlich zu sein und von Gott die Ordination zum Predigen empfangen zu haben; sie sind aber Führer einer abtrünnigen Religion und sind aus abtrünnigen Religionssystemen hervorgegangen. Ihr Fall, durch den sie ihre hohe Stellung eingebüßt haben, die ihnen als Christen besondere Möglichkeiten bot, führt zu ihrer Vernichtung; es ergeht ihnen wie einem ‘Stern, der wie eine Lampe brennt’, aber in seiner eigenen Glut verzehrt wird. Wie ein Stern am Himmel leuchtet, so hätten sie das himmlische oder geistige Licht auf die Angehörigen der Christenheit herabscheinen lassen und ihnen den Weg weisen sollen zu den erfrischenden Wassern der christlichen Wahrheit, die in der Bibel zu finden sind, und zu einem Leben gemäß diesen biblischen Wahrheiten.
19. Wie hat dieser „Stern“ Wermut, sinnbildlich gesprochen, das Frischwasser zum Schaden vieler bitter gemacht?
19 Heute können wir deutlicher denn je erkennen, daß die Geistlichen der Christenheit versäumt haben, ihre angebliche christliche Mission zu erfüllen. Sie haben ihre Kirchenangehörigen religiöse Lehren gelehrt, die deren geistigem Geschmack bitter erschienen; sie haben Gottes Wort mit heidnischen Lehren vermischt oder die Überlieferungen nichtinspirierter Männer der Bibel vorgezogen. Sie haben die Christenheit veranlaßt, mit der gegenwärtigen bösen Welt gemeinsame Sache zu machen. Dadurch haben sich die Angehörigen ihrer Kirchen zu Feinden Gottes gemacht, weshalb sie heute schon geistig tot sind und schließlich an dem herannahenden „Tag der Rache unseres Gottes“ auch buchstäblich sterben werden. Was die Geistlichkeit ihren Gläubigen bisher gereicht hat, ist ein bitterer Trunk gewesen, doch den bittersten, den sie ihnen reichen wird, werden sie in der Schlacht von Har-Magedon trinken, in der sie von Gott vernichtet werden, weil sie die religiösen Lehren und Ansichten dieses gefallenen „Sterns“ namens Wermut geschluckt haben! — Jak. 4:4; Jes. 61:1, 2; Offb. 16:14, 16.
FINSTERNIS STATT LICHT
20. Was sah Johannes, nachdem der vierte Engel seine Trompete geblasen hatte?
20 Jetzt stell dir einmal vor, ein Drittel der Tageszeit würde verfinstert und dann würde ein Drittel der Nacht verfinstert und weder der Mond noch die unzähligen Sterne würden leuchten! Eine solch außerordentliche Erscheinung sah der Apostel Johannes als nächstes. Er schreibt: „Und der vierte Engel blies seine Trompete. Und ein Drittel der Sonne wurde geschlagen, und ein Drittel des Mondes und ein Drittel der Sterne, damit ein Drittel derselben verfinstert werde und der Tag während seines dritten Teils keine Beleuchtung habe und die Nacht desgleichen.“ — Offb. 8:12.
21. In welchem Zeitalter der Menschheitsgeschichte und an welchem Drittel der Menschheit hat sich dies erfüllt?
21 Die Erfüllung dieses prophetischen Bildes fällt in eine Zeit der Menschheitsgeschichte, die man heute als das Zeitalter der Aufklärung rühmt. Die Christenheit tut sich in diesem Rühmen am meisten hervor; sie behauptet, der aufgeklärteste oder erleuchtetste Teil der Welt zu sein. Zufolge ihres Weltbekehrungsprogramms umfaßt sie nach ihren eigenen Angaben etwa ein Drittel der Menschenwelt. In wissenschaftlicher Hinsicht ist sie tatsächlich aufgeklärt. Wie steht es aber mit ihrer religiösen Aufklärung oder Erleuchtung?
22. Wo herrscht diese Art von Finsternis? Welcher Zustand sollte aber den Behauptungen entsprechend dort herrschen?
22 In dem Teil der Weltbevölkerung, der in religiöser Hinsicht am aufgeklärtesten sein sollte, herrscht die größte religiöse Finsternis. Dieser große Teil ist die Christenheit! Ihrer Ansicht nach tappt der von ihr als Heidentum bezeichnete Teil der Welt in der tiefen Finsternis des falschen Gottesdienstes, während sie sich in der göttlichen Wahrheit sonnt und Gottes Gunst genießt. Wenn sie ihrer Behauptung, das wahre Christentum zu vertreten, entspräche, dann wäre dies der Fall. Seit Jahrhunderten wird in ihr das eine Buch des Lichts, die Bibel, verbreitet; bis jetzt sind davon zwei Milliarden Exemplare in über dreizehnhundert Sprachen verbreitet worden. Die Geistlichen der Christenheit sind dazu ordiniert worden, die Botschaft der Bibel zu predigen, sie sind beauftragt, ihre ganze Zeit dem Predigen und Lehren der biblischen Botschaft zu widmen, und werden bezahlt, damit sie es zeit ihres Lebens tun können. Das hätte eigentlich bewirken müssen, daß die Christenheit heute das beste Verständnis der Bibel hat und das Licht der Gunst und des Segens Gottes in besonderem Maße verdient. Der Apostel Johannes gab jedoch ein ganz anderes Bild!
23. (a) Auf welchen Zustand der Christenheit hinsichtlich des wahren Lichtes haben Jehovas Zeugen schon lange hingewiesen? (b) Wie haben sie die Frage, ob das Christentum oder die Christenheit „das Licht der Welt“ sei, beantwortet?
23 Wie der Apostel Johannes, so haben auch Jehovas christliche Zeugen der Neuzeit schon lange darauf hingewiesen, daß die religiöse Situation innerhalb der Christenheit anders ist. Das soll nicht heißen, daß sich das „Heidentum“ in religiöser Hinsicht nicht in großer Finsternis befindet, aber von der Christenheit wäre aufgrund ihrer Behauptungen das Gegenteil zu erwarten. Sie müßte eigentlich Tag und Nacht das Licht der göttlichen Wahrheit und der Gunst Gottes genießen. Statt dessen bewahrheiten sich an ihr aber die Worte Jesu Christi: „Wenn in Wirklichkeit das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß ist diese Finsternis!“ (Matth. 6:23) Die Christenheit, die sich soviel auf ihre religiöse Aufklärung einbildet, täuscht sich selbst, denn sie befindet sich in Wirklichkeit in religiöser Finsternis. Jehovas christliche Zeugen haben mit Recht die herausfordernde Frage aufgeworfen: „Christenheit oder Christentum — was ist ‚das Licht der Welt‘?“ Sie haben darauf ohne Umschweife geantwortet: „Nicht die Christenheit, sondern das Christentum!“ Die Christenheit trägt ihren Namen zu Unrecht. Sie besitzt die Wahrheit der Bibel nicht, und das ist ein Beweis dafür, daß sie das Licht der Gunst und des Segens Gottes nicht genießt. Sein Licht ist ihr entzogen, und zwar für Tag und Nacht. Ihre Zukunft ist genauso düster wie die der übrigen Menschenwelt.
WEITERE WEHE
24, 25. (a) Unter wessen Leitung handelten Jehovas Zeugen offensichtlich, und wie wirkte sich ihre Tätigkeit, die sie in Verbindung mit diesen vier Trompeten ausübten, auf die Christenheit aus? (b) Was sah und hörte Johannes danach?
24 Da diese prophetischen Bilder gezeigt wurden, nachdem die ersten vier Engel Gottes ihre Trompeten geblasen hatten, ist zweifellos anzunehmen, daß diejenigen, die Gott gebrauchte, um die Bewohner der Erde auf die Erfüllung dieser Bilder aufmerksam zu machen, unter der Leitung von Engeln standen. (Hebr. 1:14; Matth. 24:31) Für die Menschen, besonders für die Christenheit, war es schmerzhaft genug, daß Jehovas christliche Zeugen die neuzeitliche Erfüllung dieser vier prophetischen Bilder wie durch weithin hörbare Trompetenstöße bekanntmachten. Es hätte ihnen aber nichts genutzt zu sagen: „Genug!“ Sie sollten noch die Erfüllung dreier weiterer prophetischer Bilder zu sehen, ja zu spüren bekommen. Diese letzten Bilder sollten sich an den Bewohnern der Erde in Form von außergewöhnlichen Wehen erfüllen. Die Unterbrechung des Geschehens nach dem Ertönen der vierten Trompete ermöglichte es, daß mit der Weitsicht eines Adlers weit und breit vor diesem besonderen Wehe gewarnt werden konnte. Bevor der Apostel Johannes über das Blasen der fünften Trompete schrieb, erwähnte er folgendes:
25 „Und ich sah, und ich hörte einen Adler, der in der Mitte des Himmels flog, mit lauter Stimme sagen: ‚Wehe, wehe, wehe denen, die auf der Erde wohnen, wegen der übrigen Trompetenstöße der drei Engel, die im Begriffe sind, ihre Trompeten zu blasen!‘“ — Offb. 8:13.
26. Woher kommen diese weiteren Wehe, und wer hat von ihnen nichts zu befürchten?
26 Diese Wehe sollten nicht den Engeln im Himmel gelten, sondern Menschen, denen, „die auf der Erde wohnen“. Diese Wehe kamen von Gott, der seine Engel ermächtigte und beauftragte, die aufsehenerregenden Trompeten zu blasen. Diejenigen, die Frieden mit Gott haben, brauchen diese Wehe nicht zu fürchten; nur die Feinde des Friedens mit Gott haben Ursache, sich davor zu fürchten.
DIE QUÄLENDE HEUSCHRECKENPLAGE
27. Was strebte die Geistlichkeit der Christenheit in bezug auf die Königreichszeugen im Ersten Weltkrieg an, und inwieweit erreichte sie ihr Ziel?
27 Schon mitten im Ersten Weltkrieg (1914 bis 1918) fanden die Geistlichkeit der Christenheit und ihre politischen und militärischen Verbündeten, sie hätten mit den christlichen Zeugen Jehovas und seines Königreiches unter Christus in religiöser Hinsicht genug Schwierigkeiten gehabt. Sie nutzten daher die Kriegsverhältnisse und gewisse Ausnahmegesetze aus, um die öffentliche Tätigkeit dieser Zeugen zu unterbinden. Sie ließen sich nicht gern darauf hinweisen, daß im Jahre 1914 die „Zeiten der Nationen“ abgelaufen waren, und es gefiel ihnen nicht, daß das Weltgeschehen die Botschaft dieser Zeugen bestätigte, die jahrzehntelang auf das Jahr 1914 als den Zeitpunkt hingewiesen hatten, wo Gottes Königreich unter Christus im Himmel zur Macht kommen und das Recht empfangen sollte, die weltlichen Nationen von der Erde zu vertreiben. Die Parole der Geistlichkeit lautete: „Tötet die Zeugen!“ Mit anderen Worten, diese Internationalen Bibelforscher sollten nicht mehr öffentlich Zeugnis ablegen dürfen von Gottes Königreich unter seinem Messias oder Christus. Mit der Unterstützung politischer und militärischer Mächte gelang es ihr 1918, nur einige Monate vor dem Ende des Ersten Weltkrieges, die Zeugen praktisch zu „töten“.
28. Wie wirkte sich dies auf die Tätigkeit und die Organisation der „Zeugen“ aus, und in welchen Zustand gerieten sie, bildlich gesprochen?
28 Auf diese Weise endete das ausgedehnte öffentliche Zeugniswerk; die Verantwortlichen des Werkes wurden zu langen Gefängnisstrafen verurteilt und hinter Schloß und Riegel gesetzt, und die organisierte Zeugnistätigkeit wurde lahmgelegt oder stark eingeschränkt. Die Zeugen waren gleichsam im „Schlunde des Abgrundes“. Da sie sich, bildlich gesprochen, so tief unten befanden, waren sie gleichsam außer Sicht, wie tot, ja sie waren als mutige, organisierte und gutausgerüstete Zeugen des aufgerichteten messianischen Königreiches Gottes sozusagen tot. Doch nicht lange. Wer befreite sie?
29. Wer ist der symbolische „Stern“, den Johannes nach dem fünften Trompetenstoß sah, gemäß seiner Aufgabe und seinem Namen?
29 Mit einem lauten Trompetenstoß kündigte der fünfte Engel sowohl die Befreiung der sich im Abgrund befindenden „Zeugen“ als auch das Werk, das sie anschließend durchführen sollten, an. Sollte das für die, „die auf der Erde wohnen“, ein „Wehe“ sein? Der Apostel Johannes beobachtete eine prophetische Vision, in der er es sah. Siehe! Ein „Stern“ war herabgefallen, aber nicht in das Meer oder in die Flüsse, sondern auf die Erde. Doch das wirkte sich für sie nicht verhängnisvoll aus. Im Gegenteil, dieser „Stern“ kam als Freiheitsbringer, als Befreier, denn ihm war der „Schlüssel zum Schlunde des Abgrundes“ gegeben worden. Er ist auch ein König, denn er ist der „Engel des Abgrundes“ und der König derer, die er aus dem Abgrund befreit. Darum sah Johannes auf deren Köpfen etwas, was „Kronen dem Golde gleich“ zu sein schienen. Dieser symbolische „Stern“ hat auch einen besonderen Namen für diese Gelegenheit. Auf griechisch lautet er Apollyon, was Zerstörer bedeutet, und auf hebräisch Abaddon, was Zerstörung oder Vernichtung bedeutet. Diese Merkmale des erwähnten symbolischen „Sterns“ lassen erkennen, daß es sich bei ihm um den verherrlichten Jesus Christus handelt. Als er vor neunzehnhundert Jahren als Mensch auf Erden für Gottes Königreich eines Märtyrertodes starb, kam er in den Abgrund. Am dritten Tag befreite ihn Gott und ließ ihn dann zu seiner Rechten sitzen.
30. Welcher Schlüssel wurde diesem symbolischen „Stern“ gegeben? Wen befreite er, und wann?
30 Diesem auferweckten, verherrlichten Jesus Christus hat Gott die „Schlüssel des Todes und des Hades“ gegeben, damit er sie als Befreier gebrauche. Nachdem Christus im Jahre 1914, am Ende der „Zeiten der Nationen“, im Himmel zum regierenden König gekrönt worden war, kam er, um die wie im ‘Schlunde eines Abgrundes’ Gefangenen zu befreien. Wer waren diese? Der Überrest seiner Nachfolger auf Erden, die dazu berufen sind, mit ihm als Könige im Himmel zu herrschen. (Offb. 1:6, 17, 18; 20:4-6) Im Jahre 1919 gebrauchte er den „Schlüssel zum Schlunde des Abgrundes“; er öffnete den „Schlund“ und ließ den reumütigen, treuen Überrest seiner Königreichsmiterben heraus.
31. Welches Aussehen hatten die zu diesem befreiten Überrest Gehörenden gemäß der Beschreibung des Johannes?
31 Doch was für ein Aussehen sie nach der prophetischen Vision des Johannes hatten! Sie kamen aus dem gewaltigen Rauch hervor, der aus dem Abgrund aufstieg und die Sonne und die Luft verfinsterte, und sie sahen wie eine merkwürdige Heuschreckenart aus. Johannes schreibt: „Und die Figuren der Heuschrecken glichen zur Schlacht gerüsteten Pferden; und auf ihren Köpfen war etwas, was Kronen dem Golde gleich zu sein schien, und ihre Angesichter waren wie Menschenangesichter, aber sie hatten Haar wie Frauenhaar. Und ihre Zähne waren wie die von Löwen; und sie hatten Brustpanzer gleich eisernen Brustpanzern. Und das Geräusch ihrer Flügel war wie das Geräusch von Wagen vieler Pferde, die in die Schlacht laufen. Auch haben sie Schwänze und Stacheln wie Skorpione; und in ihren Schwänzen ist ihre Gewalt, die Menschen fünf Monate lang zu verletzen. Sie haben über sich einen König, den Engel des Abgrundes.“ — Offb. 9:1-11.
32. Wenn nicht auf Gras, worauf sind dann die symbolischen Heuschrecken aus, und wodurch unterscheiden sie sich von ihrem Angriffsziel?
32 Im Jahre 1919 kam der Überrest der gesalbten Zeugen Jehovas unter dem Befehl seines Königs Jesus Christus wie ein Heuschreckenschwarm aus seinem abgrundähnlichen Zustand der Einschränkung hervor, glühend vor gottgefälligem Eifer, wie aus einem Ofen. Diese symbolischen Heuschrecken versuchten nicht, die Pflanzen der Erde zu verzehren; ihr Angriffsziel waren Menschen. Welche Menschen? „Nur jene Menschen, die das Siegel Gottes nicht an ihren Stirnen haben.“ Sie durften diese Menschen aber nicht töten; sie sollten sie lediglich fünf Monate (die Lebensdauer der buchstäblichen Heuschrecken, die besonders während der Sommerszeit auftreten) quälen. Diese symbolischen Heuschrecken waren in Wirklichkeit diejenigen, die versiegelt waren mit dem ‘Siegel Gottes an ihren Stirnen’, denn sie waren der Überrest der geistigen Israeliten, der 144 000, die nach der Beschreibung des Johannes in Offenbarung 7:1-8 auf diese Weise versiegelt worden waren. Wie Frauen mit langem Haar sich ihrem Mann unterordnen, so ordnen sich auch diese symbolischen Heuschrecken ihrem König, Jesus Christus, mit dem sie vermählt werden sollen, unter.
33. Wer sind „jene Menschen“ ohne das Siegel Gottes heute?
33 Wer sind denn „jene Menschen, die das Siegel Gottes nicht an ihren Stirnen haben“? Alle nichtversiegelten Menschen, auch die „große Volksmenge“, die der Apostel Johannes im Tempel Gottes sah und die in Offenbarung 7:9-17 beschrieben wird? Nein, nur diejenigen, von denen man aufgrund ihres religiösen Bekenntnisses und ihrer Zugehörigkeit zur Christenheit annehmen würde, daß sie das ‘Siegel Gottes an ihren Stirnen’ hätten. Zu denen, die besonders beanspruchen, geistige Israeliten zu sein und mit Gott durch Christus, den Mittler, im neuen Bund zu stehen, gehören die Geistlichkeit der Christenheit, ferner Berufspolitiker, gewinnsüchtige Geschäftsleute und große Militaristen, die als Kirchenmitglieder von der Geistlichkeit am meisten geehrt und geachtet werden. Die Handlungsweise „jener Menschen“ beweist, daß sie nicht die Früchte des Geistes Gottes hervorbringen, des Geistes, durch den man das Siegel, das anzeigt, daß man Gott gehört, gewissermaßen auf die Stirn aufgedrückt bekommt, so daß jedermann es sehen kann. — Gal. 5:19-23; 2. Kor. 1:22.
34. (a) In welch besonderer Hinsicht werden diese nichtversiegelten Menschen von den symbolischen Heuschrecken gequält? (b) Wie lange müssen diese Menschen die Qualen ertragen?
34 Diese Menschen werden von den symbolischen Heuschrecken gequält; sie werden durch die Gerichtsbotschaft aus Gottes inspiriertem Wort schmerzhaft gestochen, wie wenn sie vom giftigen Schwanz eines Skorpions geschlagen würden. Diese Gerichtsbotschaft befaßt sich besonders mit der internationalen Organisation für Weltfrieden und Sicherheit, die die Geistlichkeit als „politischen Ausdruck des Königreiches Gottes auf Erden“ hingestellt hat, die aber die symbolischen Heuschrecken durch ihre quälende Botschaft als unzulänglichen menschlichen Ersatz für Gottes messianisches Königreich bloßgestellt haben, der zum Scheitern verurteilt ist und der durch Gottes wahres Königreich vernichtet werden wird. Diese nichtversiegelten Menschen der Christenheit möchten der religiösen Qual, die die symbolischen Heuschrecken über sie bringen, entgehen. Sie möchten lieber sterben, als diese Qual noch länger ertragen zu müssen. Aber die „Heuschrecken“ dürfen diese nichtversiegelten Menschen nicht „töten“; darum leben sie weiter. Auch die symbolischen Heuschrecken leben weiter und setzen ihr quälendes Werk fort, denn es ist ihnen gewährt worden, dieses Werk „fünf Monate lang“ (die Lebensdauer einer buchstäblichen Heuschrecke) durchzuführen, das heißt die Zeit ihres Lebens bis zum Krieg von Har-Magedon.
35. War das, was der „Adler“ über diese Heuschreckenplage sagte, übertrieben?
35 Der „Adler“, der in der Mitte des Himmels flog, hatte nicht übertrieben, als er ankündigte, daß diese Heuschreckenplage für die unmittelbar davon Betroffenen ein „Wehe“ sein werde. Was sollte denn das zweite „Wehe“ sein?
„DAS ZWEITE WEHE“
36. Inwiefern ist das, was als nächstes geschieht, ein „zweites Wehe“?
36 Das „zweite Wehe“ beginnt nicht unbedingt erst, nachdem das erste vollständig vorüber ist. Es handelt sich dabei um ein anderes, ein zusätzliches Wehe, das mit dem ersten Wehe parallel läuft. Es erhöht die durch das erste Wehe verursachte Qual und erstreckt sich über ein noch größeres Gebiet.
37. Welchem Befreiungswerk folgt das durch den sechsten Engel angekündigte „zweite Wehe“, und wer wurde befreit?
37 Das „zweite Wehe“ wurde von dem sechsten Engel Gottes, der die Trompete blies, laut angekündigt. Dieses „Wehe“ folgt gemäß der Darstellung ebenfalls einem Befreiungswerk. Es handelt sich dabei um eine Befreiung aus Groß-Babylon, dem Weltreich der falschen, babylonischen Religion. Dieses größere Babylon wurde durch das alte königliche Babylon am Euphrat prophetisch dargestellt. In dieses alte Babylon kamen im siebenten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung die natürlichen Israeliten als Gefangene. In ähnlicher Weise kam während des Ersten Weltkrieges der gesalbte Überrest der geistigen Israeliten in die Gefangenschaft Groß-Babylons. Jehova Gott erhörte einst die aufrichtigen Gebete, die wie der Rauch von Räucherwerk zu ihm aufstiegen, und befreite die Israeliten aus der Gefangenschaft, nachdem das alte Babylon gefallen war. Derselbe Gott erhörte auch die Gebete seines gesalbten Überrests und befreite ihn im ersten Nachkriegsjahr (1919) aus dem neuzeitlichen Babylon. Der Apostel Johannes sah dies in einer Vision und beschrieb es mit folgenden Worten:
38. Wie beschreibt Johannes die Vision über dieses Befreiungswerk?
38 „Und der sechste Engel blies seine Trompete. Und ich hörte e i n e Stimme aus den Hörnern des goldenen Altars, der vor Gott steht, zu dem sechsten Engel sagen, welcher die Trompete hatte: ‚Binde die vier Engel los, die an dem großen Strom Euphrat gebunden sind.‘ Und die vier Engel wurden losgebunden, welche bereitgemacht worden sind für die Stunde und den Tag und den Monat und das Jahr, um ein Drittel der Menschen zu töten.“ — Offb. 9:13-15.
39. (a) Wem entsprechen die „vier Engel“, und warum ist die Bezeichnung „Engel“ passend? (b) Zu welcher Zeit stehen sie zur Verfügung, und worin besteht ihre Aufgabe?
39 Der Überrest der gesalbten christlichen Zeugen, der im Jahre 1919 aus der babylonischen Knechtschaft befreit wurde, entspricht diesen sogenannten „vier Engeln“, denn die Bezeichnung „Engel“ bedeutet buchstäblich „Boten“ und bezieht sich nicht in jedem Fall auf himmlische Geistpersonen. Boten — ja, das sollten die Glieder dieses losgebundenen Überrests sein, Gottes Boten, die seine besondere Botschaft verkündigen würden, die für die Zeit nach dem Ende der Zeiten der Nationen und der verkehrten Handlungsweise der Christenheit im Ersten Weltkrieg bestimmt war. In ihrer Freude über die wiedererlangte Freiheit und die Möglichkeit, erneut als Boten Gottes zu dienen, fühlten sich die Glieder des gesalbten Überrests in der Lage, den Anweisungen Gottes ‘zu jeder Stunde, an jedem Tag, in jedem Monat und in jedem Jahr’ nachzukommen. Sie hielten sich zu jeder Zeit und zur Betätigung in jedem Zweig seines Königreichsdienstes bereit. Worin bestand denn ihre Aufgabe, für die sie als die vier losgebundenen „Engel“ oder Boten „bereitgemacht“ werden mußten? Sie bestand darin, „ein Drittel der Menschen zu töten“. Womit sollten sie dies aber tun?
40, 41. (a) Sollte dieses Werk ein „Wehe“ sein, und inwiefern wechselte das Bild für die nächste Szene? (b) Wie beschreibt Johannes das Reiterheer?
40 Die Tötung ‘eines Drittels der Menschen’ wäre bestimmt ein „Wehe“. Um zu zeigen, wie dies im Falle der Christenheit geschah, wechselte das Bild vom Ufer des Euphrat unvermittelt zum Ansturm eines gewaltigen Reiterheeres über. Johannes beschreibt diesen Ansturm mit den Worten:
41 „Und die Zahl der Reiterheere war zwei Myriaden mal Myriaden; ich hörte deren Zahl. Und so sah ich die Pferde in der Vision, und die auf ihnen saßen: sie hatten feuerrote und hyazinthblaue und schwefelgelbe Brustpanzer; und die Köpfe der Pferde waren wie Köpfe von Löwen, und aus ihren Mäulern kam Feuer und Rauch und Schwefel hervor. Durch diese drei Plagen wurde ein Drittel der Menschen getötet, von dem Feuer und dem Rauch und dem Schwefel, die aus ihren Mäulern hervorkamen. Denn die Gewalt der Pferde liegt in ihren Mäulern und in ihren Schwänzen; denn ihre Schwänze sind gleich Schlangen und haben Köpfe, und mit diesen richten sie Schaden an.“ — Offb. 9:16-19.
42. Was wird eingehender beschrieben, und was versinnbildlichen die „Pferde“?
42 Über die Reiter wird weiter nichts gesagt, als daß sie Brustpanzer trugen, deren Farbe an Feuer, Rauch und Schwefel erinnerte. Die Pferde, auf denen die Reiter saßen, werden eingehender beschrieben, und sie sind es, die das Werk des Tötens durch die aus ihrem Maul hervorgehenden Plagen und durch ihren schlangenähnlichen Schwanz verrichten. Diese „zwei Myriaden mal Myriaden“ oder 200 000 000 „Pferde“ sind daher die Werkzeuge, durch die die vier losgebundenen „Engel“ ein „Drittel der Menschen“, die Angehörigen der Christenheit, „töten“. Daß die Pferde einen Reiter auf sich hatten, bedeutet, daß sie von Menschen gelenkt werden.
43. (a) Was versinnbildlichen diese merkwürdigen „Pferde“ ferner? (b) Wie sind diese Mittel beschafft worden, und wer sollte sie gebrauchen?
43 Was versinnbildlichen denn die zweihundert Millionen Pferde? Die Werkzeuge oder Mittel, die der gesalbte Überrest benutzt, um „den Tag der Rache unseres Gottes“ zu verkündigen. Was gehört alles zu diesen Mitteln? Die Bibeln, ferner die als Hilfsmittel zum Bibelstudium dienenden Bücher, die Broschüren, die Zeitschriften und Traktate, in denen von der endgültigen feurigen Vernichtung die Rede ist, die am Tag der Rache Gottes über die heuchlerische Christenheit kommen wird. Ihr Inhalt wirkt auf die „Menschen“, deren religiöse Gefühle verletzt werden, wie Schlangenbisse, und er zeigt auch, daß sie geistig tot sind. (Jes. 61:1, 2) Es ist damit begonnen worden, zeitgemäße bibelerklärende Schriften in großen Mengen herzustellen. Um diese sinnbildlichen „Pferde“ unabhängig von weltlichen Verlagsanstalten herstellen zu können, errichtete die Watch Tower Bible & Tract Society eigene Druckereien, die sie im Laufe der Zeit immer mehr vergrößerte. Die Verbreitung der Schriften wurde nicht dem Buchhandel, sondern ausschließlich dem gesalbten Überrest übertragen.
44. Sind 200 000 000 symbolische „Pferde“ beschafft worden, und wie ist dafür gesorgt worden, daß sie von Menschen gelenkt wurden?
44 Seit der Einrichtung ihrer ersten kleinen Druckerei im Jahre 1920 hat die Watch Tower Society in ihren vergrößerten Druckereien schon weit über zweihundert Millionen symbolische „Pferde“ herausgebracht und gleichsam losgelassen. Die Glieder des gesalbten Überrests kamen der Verantwortung, die sie in Verbindung mit diesen „Pferden“ hatten, nach, indem sie diese biblischen Schriften zu Hunderttausenden von Haus zu Haus verbreiteten. Diese symbolischen „Pferde“ wurden somit alle von Menschen, das heißt verstandesmäßig, gelenkt und geleitet. Besonders seit dem Jahre 1935 wird der gesalbte Überrest bei dieser Verbreitung biblischer Schriften, die sich für ein „Drittel der Menschen“, die Angehörigen der Christenheit, als ein schlimmes „Wehe“ erwiesen hat, von einer Gott hingegebenen, getauften „großen Volksmenge“ unterstützt.
„DAS DRITTE WEHE“
45. Welche Reaktion der Welt auf das „zweite Wehe“ machte es notwendig, daß Johannes das „dritte Wehe“ ankündigte?
45 Vor neunzehnhundert Jahren sah der Apostel Johannes, daß das „zweite Wehe“ die „übrigen der Menschen“ nicht von ihrer sündhaften weltlichen Handlungsweise abzubringen vermochte. Auch in der Neuzeit machte das „zweite Wehe“ keinen genügend großen Eindruck auf die Menschheit, um die Christenheit oder die übrigen der Menschen zu veranlassen, ihre Handlungsweise, die am Tag der Rache Gottes zur Vernichtung führen würde, aufzugeben. Sie weigern sich, mit Gott Frieden zu schließen. (Offb. 9:20) Der Apostel Johannes erkannte, daß ein drittes Wehe über all diese reuelosen Menschen kommen mußte. Zum gegebenen Zeitpunkt berichtet er: „Das zweite Wehe ist vorbei. Siehe! Das dritte Wehe kommt eilends.“ (Offb. 11:14) Worin sollte dieses dritte Wehe bestehen? Es sollte nach seiner Ankündigung durch den siebenten Engel gesehen werden.
46. Was folgte nach der Beschreibung des Johannes unmittelbar dem Blasen der siebenten Trompete?
46 Johannes schreibt: „Und der siebente Engel blies seine Trompete. Und es geschahen laute Stimmen im Himmel, welche sprachen: ‚Das Königreich der Welt ist das Königreich unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird als König herrschen für immer und ewiglich.‘ Und die vierundzwanzig älteren Personen, die vor Gott auf ihren Thronen saßen, fielen auf ihre Angesichter und beteten Gott an und sprachen: ‚Wir danken dir, Jehova Gott, Allmächtiger, der ist und der war, weil du deine große Macht an dich genommen und als König zu herrschen begonnen hast. Aber die Nationen wurden zornig, und dein eigener Zorn kam und die bestimmte Zeit für die Toten, um gerichtet zu werden und den Lohn zu geben deinen Sklaven, den Propheten, und den Heiligen und denen, die deinen Namen fürchten, den Kleinen und den Großen, und die zu verderben, welche die Erde verderben.‘“ — Offb. 11:15-18.
47. (a) Was ist demnach das „dritte Wehe“? (b) Wann und wie hat Gott, der Herr, seine Macht an sich genommen und zu regieren begonnen?
47 Was ist demnach das „dritte Wehe“? Das „Königreich unseres Herrn und seines Christus“, das gemeinsame Königtum des Herrn, Jehovas Gottes, und seines Messias oder Christus. Es ist das messianische Königreich Gottes für die ganze Menschenwelt. Jehova Gott, der Allmächtige, selbst hat seine große Macht an sich genommen und zu herrschen begonnen, und das mit Recht, denn die ganze Erde gehört ihm; er hat sowohl sie als auch ihre Bewohner gemacht. Er wartete, bis die Zeit, in der die nichtjüdischen oder heidnischen Nationen mit seiner Zulassung herrschen durften, im Jahre 1914 abgelaufen war. Die Nationen weigerten sich damals aber anzuerkennen, daß das Ende der „Zeiten der Nationen“ gekommen war, und lehnten es ab, Jehovas Messias oder Christus als König über sich zu haben. Überließ es Jehova Gott den Nationen, die Angelegenheiten der Erde zu entscheiden? Nein, als der Allmächtige nahm er seine große Macht an sich und übte sie aus. Wie? Indem er Jesus, seinen Sohn, als den Messias oder Christus im Himmel auf den Thron erhob. Durch diese Amtshandlung richtete er sein messianisches Königreich auf. — Luk. 21:24.
48. (a) Welche Fragen erheben sich in Verbindung mit der Frage, ob dieses messianische Königreich ein „Wehe“ sei? (b) Wie haben die irdischen Nationen bewiesen, daß sie Feinde des Friedens mit Gott sind?
48 Inwiefern ist denn Gottes messianisches Königreich das schlimmste „Wehe“? Soll durch dieses Königreich nicht die ganze Menschenwelt gesegnet werden? Beten die Nachfolger Christi nicht, wie Christus seine Jünger beten lehrte: „Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt. Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf der Erde.“? (Matth. 6:9, 10) Ja, das stimmt alles. Doch als im Jahre 1914 die Zeiten der Nationen abgelaufen waren, sahen die Völker nicht, daß ihre Herrscher die „vierundzwanzig älteren Personen, die vor Gott auf ihren Thronen saßen“, nachahmten. Die weltlichen Könige fielen nicht von ihren Thronen herab, um Gott anzubeten und zu sagen: „Wir danken dir Jehova Gott, Allmächtiger, der ist und der war, weil du deine große Macht an dich genommen und als König zu herrschen begonnen hast.“ (Offb. 11:16, 17) Im Gegenteil, „die Nationen wurden zornig“, und sie brachten ihren Zorn zum Ausdruck, indem sie die gesalbten „Gesandten an Christi Statt“ verfolgten, die die gute Botschaft von Gottes messianischem Königreich verkündigten. Dadurch, daß die Nationen über Gottes messianisches Königreich zornig wurden, bewiesen sie, daß sie Feinde des Friedens mit Gott sind.
49. (a) Was muß Gottes messianisches Königreich darum für die Nationen werden? (b) Schon allein weswegen verdienen es die Nationen, verdorben oder vernichtet zu werden?
49 Aus diesem Grund muß das „Königreich unseres Herrn und seines Christus“ für die Nationen zum Wehe werden. Gottes Zorn muß über die feindseligen Nationen kommen. Sie sind es, die „die Erde verderben“. Sie verderben die buchstäbliche Erde im wahrsten Sinne des Wortes, indem sie Raubbau treiben und die Erde unbewohnbar machen für die Menschheit, ja sie drohen, sie in einem dritten Weltkrieg durch ihre nuklearen, bakteriologischen und radiologischen Waffen noch mehr zu verderben. Schon allein deswegen verdienen sie es, verdorben oder vernichtet zu werden; Gott brauchte nicht einmal in Betracht zu ziehen, daß sie die gesalbten Gesandten seines messianischen Königreiches in ihrem Zorn verfolgt haben.
50. Wie wird das „dritte Wehe“, das über die Nationen kommen wird, seinen gewaltigen Höhepunkt erreichen?
50 Die verderblich handelnden Nationen sollten sich nicht täuschen: Sie werden von Jehova Gott, dem Allmächtigen, auf den sie zornig sind, weil er das „Königreich der Welt“ übernommen hat, zur Rechenschaft gezogen werden. Er wird sie in dem Krieg aller Kriege, im „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, in Har-Magedon verderben oder vernichten. (Offb. 16:14-16) Dadurch wird das dritte und letzte Wehe seinen gewaltigen Höhepunkt erreichen. Gottes Königreich seines Messias ist das Mittel, durch das er dieses Wehe über die zornigen Nationen bringen wird. Danach wird kein weiteres Wehe mehr nötig sein.
51. (a) Für wen wird dieses messianische Königreich Freude bedeuten? (b) Warum werden die Nationen Gott nicht vorwerfen können, er habe sie nicht aufmerksam gemacht und sie nicht gewarnt?
51 Was für die weltlichen Nationen und ihren unsichtbaren Herrscher und Gott, Satan den Teufel, zu einem Wehe wird, wird zur grenzenlosen Freude für alle im Himmel und auf Erden, die Jehova Gott, dem Allmächtigen, dafür danken, daß er im Jahre 1914, am Ende der Zeiten der Nationen, seine große Macht an sich genommen und durch seinen damals auf den Thron erhobenen Messias als König für immer zu herrschen begonnen hat. Wenn diese Dankbaren die Worte des Mustergebets Jesu Christi sprechen: „Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt. Dein Königreich komme“ (Matth. 6:9, 10), beten sie in Wirklichkeit darum, daß das Königreich für die zornigen, verderblich handelnden Nationen in Har-Magedon den Charakter eines unheilvollen Wehes annehmen möchte. Die Nationen sind gewarnt worden. Sie können Gott nicht vorwerfen, er sei unfair gewesen, denn er habe sie nicht aufmerksam gemacht und sie nicht gewarnt. Seine sieben himmlischen Engel haben in dieser „Zeit des Endes“ ihre Trompeten ertönen lassen. Die durch diese Trompetenstöße angekündigten oder eingeleiteten Ereignisse sind eingetreten und haben das erfüllt, was der Apostel Johannes vor nahezu neunzehnhundert Jahren in seiner Vision gesehen hat. Die Wirkung, die diese Dinge auf die Feinde des Friedens mit Gott haben, wird binnen kurzem, am „Tag der Rache unseres Gottes“, ihren Höhepunkt erreichen.
52. (a) Wann werden sich die an Gott gerichteten prophetischen Worte, „dein eigener Zorn kam“, erfüllen? (b) Wie wird Gott der Erde Frieden bringen, und wessen sehnlichem Wunsch wird dies entsprechen?
52 Wenn dieser Tag anbricht, werden die Nationen in ihrem Zorn bis zum Äußersten gehen. Dann wird für den langmütigen und geduldigen Gott, Jehova, die Zeit gekommen sein, ihnen zu vergelten. Dann wird sich Offenbarung 11:18 erfüllen: „Dein eigener Zorn kam.“ Er wird seinen Zorn nicht für immer zurückhalten; er wird ihn zu seiner Zeit an den Nationen, die sein Recht auf das Königtum in Frage ziehen, offenbaren. Seit dem Ende der Zeiten der Nationen im Jahre 1914 sind diese Nationen auf der Erde nur noch geduldet. Seit jenem Jahr hätte Jehova Gott, der rechtmäßige König, das gesetzliche Recht gehabt, sie zu vertreiben. Nun ist für ihn die Zeit gekommen, dies zu tun. Da er es in seinem Zorn tun muß, bedeutet es für sie Vernichtung. Nur durch die vollständige Vernichtung dieser Feinde des Friedens mit Gott wird Gott der Erde Frieden bringen, und zwar den Frieden, den die mit ihm versöhnten Menschen so sehnlich herbeiwünschen. Nur diese durch den Messias oder Christus mit Gott versöhnten Freunde des Friedens werden die Zeit, die für die zornigen Nationen ein katastrophales Wehe sein wird, überleben.
53. (a) Mit wem wird Gott daher das neue, friedliche System der Dinge beginnen? (b) Was wird mit den größten Friedensstörern geschehen, und was wird die ganze irdische Schöpfung dann tun?
53 Gottes Zorn wird sich nicht gegen die richten, die jetzt friedlich bestrebt sind, mit ihm versöhnt zu werden. Diese Versöhnten werden seine irdischen Untertanen sein. Mit ihnen wird er sein friedliches neues System der Dinge für die ganze erlöste Menschheit beginnen. Satan, der Teufel, und seine Dämonen, die größten Friedensstörer, werden dann nicht mehr die bösen „Himmel“ über die Menschenwelt sein, denn sie werden sich gefesselt in dem vollständig verschlossenen Abgrund befinden, wo sie völlig isoliert und handlungsunfähig sein werden. Dann werden die „neuen Himmel“ des messianischen Königreiches Gottes herrschen, und die ganze irdische Schöpfung, die dann nicht mehr verdorben oder verseucht werden wird, wird sich des Friedens und der brüderlichen Liebe erfreuen und Gott lobpreisen und ihm danksagen.
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Die Verkündigung der himmlischen Wahrheiten aus Gottes Wort hat wie „Hagel und Feuer“ gewirkt und hat den christlichen Mantel, den sich die mit Bäumen verglichene Geistlichkeit und die mit Gras verglichenen Laien umgehängt haben, zerstört.
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Die Idee des gottlosen Kommunismus wurde wie ein brennender Berg in das Meer der aufgewühlten Menschheit geschleudert, Tod und Vernichtung herbeiführend.
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Die symbolischen Heuschrecken, die Pferden mit skorpionähnlichen Stacheln glichen, sind der Überrest der geistigen Israeliten, der Gottes Gerichtsbotschaft verkündigt, durch die alle falschen Christen gequält werden.
[Bild auf Seite 147]
Die Myriaden von Pferden mit einem Löwenkopf, aus deren Maul Feuer hervorgeht, sind symbolische, das Königreich bekanntmachende „Pferde“ — die biblischen Schriften, durch die Gottes Gerichtsbotschaft verkündigt wird.