Die segensreichen Kongresse „Menschen guten Willens“
„SIEHE, wie gut und wie lieblich ist es, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen!“ Wie wahr diese Worte sind, die der Psalmist vor über 3 000 Jahren niedergeschrieben hat, konnten die Besucher der von Jehovas Zeugen veranstalteten Bezirkskongresse „Menschen guten Willens“ so richtig erkennen. — Ps. 133:1.
Allein in den Vereinigten Staaten wohnten diesen Kongressen im vergangenen Sommer über eine halbe Million Menschen bei! Sie versammelten sich in mehreren der größten und schönsten Baseballstadien des Landes, unter anderem in dem geräumigen Stadion in Anaheim (Kalifornien), im neuen Oakland-Alameda-County-Kolosseum, im dreistöckigen Busch-Memorial-Stadion in St. Louis, im Tiger-Stadion in Detroit und auf dem Fenway-Sportgelände in Boston.
Des weiteren wurden für die fast drei Dutzend Kongresse große, moderne Hallen und andere Anlagen benutzt, zum Beispiel das schöne Gelände der Golfstrom-Rennbahn in Florida. Doch welch ein Gegensatz zwischen dem, was man dort sah und hörte, und dem, was man dort sonst sieht und hört!
EIN WILLKOMMENER UNTERSCHIED
Viele Beobachter sagten, es sei eine wahre Wohltat, den Unterschied zu sehen. Die in Macon erscheinende Zeitung Telegraph vom 10. Juli 1970 berichtete: „Diese Leute sind glücklich, höflich und nehmen ihre Religion ernst; sie halten an ihrer Überzeugung fest und bemühen sich unaufhörlich, die Botschaft zu verbreiten.
Nach dem Pop-Festival tut es direkt wohl, Gäste zu haben, die sich anständig benehmen. Ja, in diesem Jahr sind Jehovas Zeugen doppelt willkommen.“
Der Charlotte Observer vom 8. Juli 1970 schrieb: „Der Kongreß ,Menschen guten Willens‘ wird von allen Veranstaltungen, die in letzter Zeit im hiesigen Kolosseum stattgefunden haben, wahrscheinlich die beste sein.
Unbezahlte freiwillige Helfer der Zeugen Jehovas ... schrubben und säubern den großen Kuppelbau von einem Ende zum anderen.“
Die in St. Louis erscheinende Zeitung Post-Dispatch brachte in ihrer Ausgabe vom 31. Juli 1970 auf der Titelseite folgenden interessanten Bericht: „Gestern abend hielt die Religion Einzug im Busch-Stadion, und nun gibt es wieder heiße Würstchen für 20 Cent, Hamburger für 25 Cent und Coca-Cola für 10 Cent. ...
Mit den Zeugen kamen auch die knielangen Röcke und die schmalen Krawatten wieder; sie brachten guterzogene Kinder mit und eine Ordnung und Sauberkeit, wie man sie heute unter den Amerikanern kaum noch findet.
Eine halbe Stunde nachdem 23 000 Personen ihr Abendessen eingenommen hatten, sah man kaum einen Fetzen Papier herumliegen. Niemand rauchte, und im Verhältnis zu der großen Menge, die jede Altersklasse einschloß, war der Lärm gering.“
In Boston gab dieser Unterschied Anlaß zu einem interessanten Zeitungsbericht. Als George M. Collins, Redakteur der kirchlichen Nachrichten der Bostoner Zeitung Globe, erfuhr, daß auf dem Fenway-Sportgelände tagsüber ein einziger Polizist Dienst tat, suchte er den Beamten auf und verfaßte danach einen Bericht, den seine Zeitung in ihrer Ausgabe vom 13. Juli unter der Überschrift „Ein Polizeibeamter erlebt einen ruhigen Tag bei 20 000 Zeugen Jehovas“ veröffentlichte.
Einleitend hieß es: „Als der Bostoner Polizeibeamte Tim Corcoran erfuhr, daß er der einzige uniformierte Beamte sein würde, der auf dem Fenway-Sportgelände bei über 20 000 Mitgliedern der Zeugen Jehovas, die dort einem Bezirkskongreß beiwohnten, zugegen wäre, dachte er, sein Chef, Polizeihauptmann Paul J. Russell, sei wahrscheinlich einen Augenblick nicht ganz bei der Sache gewesen.
Würde man Tim Corcoran aber heute fragen, wo er eingesetzt werden möchte, wenn es darum geht, bei einer Massenveranstaltung Dienst zu tun, so würde er ohne Zögern sagen, bei einem Kongreß der Zeugen Jehovas.“
Corcoran kam aus dem Staunen nicht heraus. „Ich habe noch nie eine solche Ordnung gesehen“, sagte er. „Ich habe nicht eine einzige Auseinandersetzung und kein hartes Wort gehört. Nach einem Baseballspiel stürmt alles wie in wilder Flucht zu den Ausgängen. ... Bei Ihnen drängt und schiebt jedoch niemand, nicht einmal die kleinen Kinder, von denen man schließlich sagen könnte, sie wüßten es noch nicht besser. Wären alle Leute so wie Sie, dann würde ich arbeitslos.“
Was Collins, dem Redakteur der christlichen Nachrichten, besonders auffiel, war der Gegensatz zwischen diesem Kongreß und der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen der er im Sommer 1968 in Uppsala (Schweden) beigewohnt hatte. Es seien dort 401 Delegierte und 403 Zeitungs- und Fernsehreporter, aber auch 864 Polizisten zugegen gewesen! Bei einigen Kongressen „Menschen guten Willens“, zum Beispiel bei dem in Bloomington (Minnesota) war sogar kein einziger Polizist eingesetzt!
WARUM DIESER UNTERSCHIED?
Warum herrscht auf den Kongressen der Zeugen Jehovas ein so ganz anderer Geist? Die Miami News vom 11. Juli 1970 beantworteten diese Frage durch folgenden Bericht: „Im Unterschied zu den meisten Versammlungen christlicher Religionsgemeinschaften gab es auf dem Kongreß, den die Zeugen Jehovas jüngst auf der Golfstrom-Rennbahn in Südflorida abhielten, keine entzweienden Unstimmigkeiten. ...
Während die meisten Protestanten sich über Krieg, Bürgerrechte und Studentenkundgebungen streiten, herrscht bei den Zeugen auffallende Einheit in bezug auf den Glauben, sie bekunden einen einmaligen Familiengeist und halten sich streng an die Bibel.“
Ja, das strenge Festhalten an der Bibel, besonders die Beachtung des biblischen Gebotes, einander zu lieben, fördert den Frieden unter den Zeugen Jehovas. (Joh. 13:34) Es ist erstaunlich, was diese Liebe bewirken kann.
Die Redakteurin der Sparte für Ernährungsfragen, Dora Gummerson, schrieb in den Charlotte News: „Der ganze Ablauf ist ein Meisterwerk der Planung und Organisation. Alle helfen mit, denn jede Arbeit, die in Verbindung mit dem Kongreß getan wird, ist freiwillig. Doch die Hingabe, mit der die Helfer arbeiten, trägt dazu bei, daß alles wie ein Uhrwerk abläuft. Etwa 800 bis 1 000 Freiwillige arbeiten für die Verpflegung“ (10. Juli 1970).
Ein Nachtwächter des Sicks-Stadions in Seattle war besonders davon beeindruckt, daß nie darüber diskutiert wurde, wer die „schmutzige“ Arbeit tun sollte — alle packten zu und halfen mit. Ein Beispiel für die Bereitwilligkeit und den Wunsch zu helfen war ein gelähmter Zeuge Jehovas, der den Kongreß in Hallandale (Florida) besuchte. Er wurde im Rollstuhl zur Abteilung für den Freiwilligendienst gefahren; er nahm mit dem Mund einen Bleistift auf und füllte ein Bewerbungsformular für den Freiwilligendienst aus. Er wurde zur Bewachung eines Spendenkastens eingesetzt.
Dieser Geist wirkt ansteckend. Auf dem Kongreß in Amarillo sagte Gary Walsh vom Walsh-Verpflegungsdienst: „Nachdem ich gesehen habe, wie Sie hier alle so hart arbeiten, möchte ich auch gern mithelfen.“ Und in St. Louis war ein Polizist von dem, was er sah und hörte, so beeindruckt, daß er fragte: „Wie kann ich ein Zeuge Jehovas werden?“
Der Geist der Liebe ist auf den Kongressen der Zeugen Jehovas wirklich unverkennbar! Ein Hoteldirektor in Salt Lake City bestätigte dies mit den Worten: „Wir konnten sehen, daß die Zeugen Jehovas einander wirklich lieben.“ Doch diese Liebe kommt nicht von ungefähr. Sie muß entwickelt werden, und dazu ist geistige Speise notwendig.
EIN REICHHALTIGES PROGRAMM
Das Programm auf den Kongressen „Menschen guten Willens“ war ein Segen, weil dadurch eine Fülle von wertvoller geistiger Speise dargeboten wurde. Durch die Eröffnungsansprache des Vorsitzenden über das Thema „Hundert Jahre göttlicher Führung“ wurden die Anwesenden alle ermuntert. Welche Freude war es doch, einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse in der neuzeitlichen Geschichte der Zeugen Jehovas zu erhalten und zu erkennen, wie sicher Gott sein Volk in den vergangenen hundert Jahren geleitet hat!
Besonders reichhaltig waren die Hauptvorträge, die auf diesen Kongressen gehalten wurden, vor allem der öffentliche Vortrag über das Thema „Die Rettung des Menschengeschlechts durch Gottes Königreich“. Es war erfreulich, schließlich zu erfahren, daß auf den dreiunddreißig Kongressen in den Vereinigten Staaten insgesamt 523 799 Personen zugegen waren.
Auch der Schlüsselvortrag „Die letzte Gelegenheit im ,Jahr des Wohlwollens‘ wahrnehmen“ erregte Aufmerksamkeit. Es wurde hervorgehoben, daß wir jetzt in dem prophetischen „Jahr des Wohlwollens“ leben. (Jes. 61:2, NW) Der Redner führte aber aus, daß dieses „Jahr“ durch Gottes Vernichtung des gegenwärtigen bösen Systems der Dinge nun bald enden werde. Darum sei es jetzt höchste Zeit, die letzte Gelegenheit des göttlichen Wohlwollens wahrzunehmen.
Wie kann man dies tun? Indem man seine Sünden bereut, sich davon abwendet und dann einen Lauf verfolgt, der den Forderungen Jehovas entspricht. Haben wir dies getan, und tun wir es noch? Der Redner ermunterte alle, es zu tun.
Besondere geistige Leckerbissen enthielt auch der mit Spannung erwartete Vortrag „Die Verwüstung der Christenheit durch das ,abscheuliche Ding‘“. „Was ist mit dem ,abscheulichen Ding‘, das in gewissen biblische Prophezeiungen erwähnt wird, wohl gemeint?“ fragten sich viele.
Der Redner erklärte, daß im ersten Jahrhundert die römischen „Heere“, die Jerusalem „umlagerten“, das „abscheuliche Ding, das Verwüstung verursacht“, gewesen seien. (Luk. 21:20; Matth. 24:15; Dan. 9:27) Das „abscheuliche Ding“ war also nicht das Bündnis, das die geistlichen Führer Jerusalems mit dem Römischen Reich eingingen, um zu erreichen, daß Jesus Christus getötet wurde. Was ist aber mit dem „abscheulichen Ding“ im zwanzigsten Jahrhundert gemeint? Wie der Redner ausführte, ist es die internationale Organisation für Weltfrieden und internationale Sicherheit, bekannt als die Organisation der Vereinten Nationen.
Er kam zum Höhepunkt mit den Worten: „Die Mitglieder der Vereinten Nationen werden in kurzem die religiöse Christenheit verwüsten.“ „Wir warten gespannt auf den Augenblick“, sagte er weiter, „in dem Mitglieder der Weltorganisation gemeinsam als das ,abscheuliche Ding, das Verwüstung verursacht‘, handeln werden.“
Ein weiterer Hauptvortrag, betitelt „Wir beten an, was wir kennen“, hob den Gedanken hervor, daß Christen den, den sie anbeten, kennen. Der Vortrag war auf den Worten Jesu in Johannes 4:22-24 aufgebaut und zeigte deutlich, daß für reife Christen Gott wirklich existiert, daß er für sie kein Phantasiegebilde ist. Der Redner sagte deshalb von wahren Christen: „Sie beten weiterhin beharrlich Jehova, den Gott der Bibel, an, den sie kennen.“ Nach diesem Vortrag gab der Redner die revidierte Luxusausgabe der Neuen-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift (1970) in Englisch frei. Es waren 120 000 Exemplare dieser schönen neuen Bibel an die verschiedenen Kongresse in den Vereinigten Staaten gesandt worden.
VON HERZEN UND MIT LIEBE HANDELN
Das Gebot, seine Mitchristen wirklich von Herzen zu lieben, wurde durch das biblische Drama „Die Liebe ist ein vollkommenes Band der Einigkeit“ auf wunderbare Weise beleuchtet. In der einleitenden Szene wurde gezeigt, wie ein junges christliches Mädchen in seinem Herzen Haßgefühle gegen ein anderes Mädchen aus der Versammlung hatte aufkommen lassen. Um dem Mädchen vor Augen zu führen, daß es seinen Haß durch Liebe ersetzen sollte, beschloß sein Vater, der Familie die im Bibelbuch Esther aufgezeichneten Begebenheiten zu erzählen. Diese Begebenheiten wurden dann als Bühnenstück, das von kostümierten Darstellern aufgeführt wurde, wiedergegeben.
Gefesselt hörten die Anwesenden zu, als gezeigt wurde, wie der schreckliche Plan, den der Amalekiter Haman ausgedacht hatte, um die Juden zu vernichten, aufgedeckt wurde. Das Leben aller Diener Jehovas, des wahren Gottes, im persischen Reich war in Gefahr! Die Königin Esther, selbst eine Jüdin, setzte jedoch aus Liebe zu ihren Angehörigen und Freunden ihr Leben aufs Spiel, um einen Aufschub der Vollstreckung des Urteils zu erreichen. Die Zuhörer erkannten die Notwendigkeit, sich — da sie in einer ebenso gefährlichen Zeit leben — gegenseitig wirklich zu lieben, ja bereit zu sein, wenn nötig, füreinander zu sterben.
Auf dem Kongreß in Monroe (Louisiana) wohnte diesem Drama am Freitagabend der langjährige Prediger einer der größten Negerkirchen der Stadt bei. Er rief aus: ,Das war das beste Programm, das ich je gehört habe.“ Er sagte, am Samstag bringe er seine ganze Familie mit, und fügte noch hinzu: „Am Sonntag kommt die ganze Gemeinde mit, etwa 300 Personen. Wir haben bereits darüber gesprochen, und die Gemeinde hat beschlossen zu kommen.“
Der lehrreiche Vortrag „Jehova mit ungeteiltem Herzen dienen“ lenkte die Aufmerksamkeit besonders auf das Herz. Wenn in der Bibel vom Herzen die Rede sei, erklärte der Redner, sei das buchstäbliche Herz, nicht der Sinn oder ein sinnbildliches Herz, gemeint. Es ist also so, wie die Bibel sagt, daß das Herz, ja unser buchstäbliches Herz, uns zu etwas treiben und drängen kann. (2. Mose 35:21, 26, 29, NW) Wie wichtig ist es deshalb, daß wir unser Herz behüten, indem wir ihm stets gute Eindrücke vermitteln!
Da unser Herz uns zum Handeln veranlaßt, ist es wichtig, daß wir die Interessen Jehovas ganzherzig unterstützen. Der Redner, der den Vortrag „‚Ringt danach‘ — ,Bittet euch nicht los‘“ in Jersey City hielt, sagte unter anderem: „Angenommen, dein Arzt sagte zu dir: ,Die Hälfte Ihres Herzens muß entfernt werden!‘ Dann würdest du bestimmt erwidern: ,Aber, Herr Doktor, das würde ja meinen Tod bedeuten!‘ Im Dienste Jehovas halbherzig zu sein würde ebenfalls deinen Tod bedeuten!“
NEUE ZEUGEN BRAUCHEN HILFE
Ein besonderer Höhepunkt auf jedem Kongreß war die Taufe. Sie war wirklich ein Segen! Insgesamt symbolisierten 10 527 Personen ihre Hingabe an Jehova Gott, indem sie sich im Wasser untertauchen ließen. Diese vielen Tausende stammen aus allen Schichten und Ständen.
Auf dem Kongreß in Butte (Montana) wurde ein 88jähriger Mann getauft! Auf dem Kongreß in Laurel (Maryland) wurde die Leiterin einer Grundschule in Washington, D. C., getauft. Sie sagte, das gute Benehmen der rund fünfzig Kinder von Zeugen Jehovas in ihrer Schule hätte sie tief beeindruckt. In El Paso nahm die Presse davon Notiz, daß einer der Täuflinge die aussichtsreiche Karriere eines Berufsfußballspielers aufgegeben hatte, um Jehova zu dienen. Er erklärte: „Ich spiele gern Fußball, aber ich habe erkannt, daß ich nicht beides tun kann.“
Der Redner, der die einstündige Darbietung „Helft ihnen, ,zur Reife voranzudrängen‘“ leitete, erwähnte, daß in den letzten zwei Jahren durchschnittlich acht bis zehn Neugetaufte zu jeder Versammlung der Zeugen Jehovas hinzugekommen seien. Das sind insgesamt mehr als eine Viertel Million! Er sagte: „Was wird getan, um ihnen weiter zur Reife zu verhelfen?“
Dann wurde anhand von Demonstrationen gezeigt, wie ihnen geholfen werden kann, beim Wachtturm-Studium Kommentare zu geben, in der Theokratischen Predigtdienstschule Ansprachen zu halten, im Dienst von Haus zu Haus wirkungsvoll zu predigen, Nachbesuche und Bibelstudien durchzuführen und, sofern es sich um getaufte männliche Glieder der Versammlung handelt, sie darauf vorzubereiten, die Verantwortung eines Dieners in der Versammlung auf sich zu nehmen. Während diese Dinge besprochen wurden, fühlten sich die Anwesenden veranlaßt, sich zu prüfen, um festzustellen, ob sie dies selbst tun.
Auf einem Kongreß in Jersey City betonte N. H. Knorr, der Präsident der Wachtturm-Gesellschaft, ebenfalls die Notwendigkeit, den Neuen zu helfen. Er sagte, diese Personen seien „Kleinkinder“ in bezug auf die göttliche Wahrheit, und fügte dann hinzu: „Das auferlegt einem jeden von uns die große Verantwortung, ihnen zu helfen, ja HILFE benötigen sie!“
Der Präsident der Gesellschaft machte daraufhin folgende Anregung: „Es wäre gut, wenn ihr feststellen würdet, wer diese Neuen sind, und euch dann mit ihnen bekannt machen würdet. Dann könntet ihr sie an einem Abend, an dem ihr nichts Besonderes vorhabt, vielleicht an einem Samstagabend, zu euch einladen. Doch bevor sie kommen, solltet ihr etwas unternehmen, um ihnen zu helfen, nicht um ihnen etwas Bestimmtes beizubringen.
Vielleicht stoßt ihr im Laufe der Woche beim Lesen des Teils der Bibel, der in der Theokratischen Predigtdienstschule behandelt wird, auf ein bestimmtes Kapitel, das euch besonders interessiert. Ihr könntet nun an dem Abend, an dem diese Neuen bei euch zu Gast sind, über diese Verse sprechen und sie mit ihnen lesen.
Lest sie vor, und fragt sie dann, wie sie darüber denken, und sagt ihnen dann, wie ihr darüber denkt. Auf diese Weise könnt ihr in zwei Stunden einen Teil der Bibel durchnehmen, sagen wir zum Beispiel die Bergpredigt oder etwas aus dem Epheserbrief oder etwas über Aufseher — einfach irgend etwas, aber sprecht mit ihnen über die Bibel. Die Bibel verhilft ihnen zur Reife. ... Sie werden dann erquickt und geistig auferbaut nach Hause gehen, und auch ihr werdet dadurch auferbaut.“
„Wir müssen unser möglichstes tun, um diesen 250 000 Neuen zu helfen, geistig stark zu werden“, sagte Präsident Knorr nachdrücklich. Kannst du helfen?
JUGENDLICHEN BEISTEHEN
Durch verschiedene Teile des Kongreßprogramms sollte den Jugendlichen geholfen werden. Hervorragend war der Programmpunkt unter dem Titel „Wer benötigt eure Hilfe?“ Es wurden besonders Probleme behandelt, die Teenager oft haben, und es wurde gezeigt, wie ihnen geholfen werden kann. Unter anderem wurde das Problem der Masturbation oder Selbstbefriedigung behandelt. Es wurde gezeigt, daß es sich dabei um eine üble Gewohnheit handelt, die sich — obwohl von weltlicher Seite oft behauptet wird, sie sei etwas Normales — sehr schädlich auswirken kann. Sie kann zu Homosexualität führen. Wie kann man aber mit dieser Gewohnheit brechen? „Damit aufzuhören ist leichter gesagt als getan“, sagte ein an diesem Programm beteiligter Jugendlicher.
Der Vater des Jungen und ein befreundeter Arzt machten einige Vorschläge. Besonders hervorgehoben wurde die Notwendigkeit der geistigen Hilfe; man sollte zu Jehova beten und sich auf andere Dinge konzentrieren, wenn man dieses Verlangen verspürt.
Viele äußerten ihre Wertschätzung für die offene und aufschlußreiche Behandlung dieses Themas. Auf dem Kongreß in Anaheim (Kalifornien) sagte ein Jugendlicher: „Ich hätte schon längst gern mit meinem Vater über diese Dinge gesprochen, aber ich wußte nicht, ob ich es tun darf. Nun weiß ich, daß ich ohne weiteres mit meinen Eltern darüber sprechen kann.“
Durch andere Teile dieses Programmpunktes wurde auf die Gefahr hingewiesen, die leidenschaftliche Liebkosungen für Unverheiratete bedeuten. Unter anderem wurde gezeigt, wie eine Mutter ihrer Tochter vor Augen führt, daß ihr dies nicht helfen werde, bei einem Mann die Eigenschaften zu finden, die man bei einem Ehegefährten sucht.
Sehr geschätzt wurde auch die Darbietung unter dem Titel „Schärft euren Kindern Gottes Wort ein“, durch die den Eltern gezeigt wurde, wie sie die für die Belehrung der Kinder bestimmten Artikel, die seit einiger Zeit im Wachtturm erscheinen, am besten verwenden können. Es wurde mit Nachdruck darauf hingewiesen, daß diese Artikel lebendig vorgelesen werden sollten. „Lest sie mit Begeisterung und so vor, daß ihr die Vorstellungskraft des Kindes anregt“, sagte der Redner.
Aufschlußreich und eine Hilfe für Jugendliche war auch der Vortrag „Anderen beistehen, Glauben an den Schöpfer und an sein Wort zu erlangen“ Der Redner führte aus, daß die Schulbücher oft von evolutionistischem Gedankengut durchdrungen seien. „Nimmst du dir, wenn du Vater oder Mutter bist“, sagte er, „die Zeit, zu Beginn jedes Schuljahres die Lehrbücher zu untersuchen, die deine Kinder benutzen werden, damit du weißt, was ihnen gelehrt werden wird?“ Eltern, die dies täten, seien liebevoll und handelten weise, fügte er hinzu.
SEGEN TROTZ HINDERNISSEN
Die Kongresse „Menschen guten Willens“ waren wirklich in mancherlei Hinsicht ein Segen. Etwas, was zu diesem Segen beitrug, war der gute Ruf, den sich Jehovas Zeugen in der Vergangenheit erworben hatten, denn sie waren bereits dafür bekannt, daß ihre Kongresse friedlich und reibungslos ablaufen. Beamte der Stadt Anaheim (Kalifornien) hießen daher Jehovas Zeugen herzlich willkommen. Charakteristisch war das, was der Leiter des Gesundheitsamtes der Orange-County äußerte. Er sagte, es sei nicht nötig, daß er komme und sich mit den Zeugen Jehovas bespreche, denn er kenne ihre Methoden und wisse, daß alles, was sie tun würden, recht sei. Beamte der Stadt, die den Kongreß besuchten, waren von dem Eifer und dem guten Benehmen der Zehntausende von Zeugen tief beeindruckt.
Auch Außenstehende waren von dem segensreichen Kongreßprogramm beeindruckt. So schrieb jemand an die Wachtturm-Gesellschaft folgendes:
„Ich fühle mich gedrängt, Ihnen für diesen Kongreß von Herzen zu danken. Das vorzüglich ausgeglichene Programm, die vorzügliche Art der Darbietung von Vorträgen, Erfahrungen, dramatischen Bühnenstücken usw. — alles diente wunderbar dem einen wichtigen Zweck: der Förderung der Erkenntnis und des Verständnisses der Bibel. Es war auch ein Beweis Ihrer Hingabe an Ihren Gott, Jehova. Ich hörte alle vier Tage gespannt zu und lernte sehr viel.
Der Geist, der auf diesem Kongreß herrschte, war unverkennbar: die Bruderliebe und das Mitgefühl, die Vertrauenswürdigkeit und der Respekt des einen vor dem anderen.“
Wie gesegnet waren doch die, die alles daransetzten, um zugegen zu sein! In Erwartung dieser Segnungen überwanden viele der Besucher ungeheure Schwierigkeiten. Da war zum Beispiel eine Frau, die am Tag vor dem Kongreß in Hallandale einen Autounfall hatte. Ihr Mann wurde getötet, und sie konnte nicht mehr gehen. Dennoch war sie mit ihren beiden Kindern (drei Monate und vier Jahre alt) auf dem Kongreß!
Ein gewaltiges Hindernis stellte sich dem spanischen Kongreß, der in dem geräumigen Kolosseum und der angebauten Ausstellungshalle von Corpus Christi stattfinden sollte, in den Weg. Am Montag, dem 3. August, gerade drei Tage vor Kongreßbeginn, fegte der Wirbelsturm Celia mit der Wucht eines tobenden wilden Stiers über die Bucht. Er riß eine Mauer der Ausstellungshalle heraus, hob das Dach des Kolosseums ab, setzte beide Gebäude unter Wasser und füllte sie mit Trümmern.
Am anderen Morgen besahen sich die Einwohner der Stadt den Schaden. Mit einer Geschwindigkeit von 250 Stundenkilometern war Celia über das Gebiet hinweggerast und hatte unterschiedslos in allen Stadtteilen nicht nur armselige Hütten, sondern auch große Backsteingebäude zerstört. Ein Reporter berichtete, die Stadt habe beinahe so ausgesehen wie Hiroshima nach der Atombombenexplosion.
In einer Stadt, die zum Katastrophengebiet erklärt worden war, einen Kongreß abzuhalten war unmöglich. Was konnte man tun? Man mietete sofort die HemisFair-Arena in San Antonio, wo zwei Tage vorher ein englischsprachiger Kongreß zu Ende gegangen war. Inzwischen war es aber schon Dienstag und spät abends geworden. Wie konnten nun die weitentfernten Versammlungen noch rechtzeitig benachrichtigt werden?
Zum Teil geschah es durch Rundfunk, aber größtenteils mündlich. Die Nachricht ging in jener Nacht und am folgenden Tag im ganzen Süden rasch von Mund zu Mund. Welch eine Freude, schon am ersten Tag des Kongresses 5 827 Besucher zu sehen! Am Sonntag erschienen zum öffentlichen Vortrag 7 500 Personen — mehr als ursprünglich für Corpus Christi erwartet worden waren! Welche Segnungen erlebten doch die Besucher dieses reibungslos ablaufenden Kongresses!
Der wahre Gott, Jehova, segnete sein Volk auf den Bezirkskongressen „Menschen guten Willens“ reichlich, während es verspüren konnte, wie lieblich es ist, einträchtig beieinanderzuwohnen. Nun freuen sich Jehovas Zeugen bereits auf die fünftägigen Kongresse, die für dieses Jahr angekündigt worden sind. Wirst du zugegen sein?
[Übersicht auf Seite 61]
KONGRESS-STADT ÖFFENTL. VORTRAG TÄUFLINGE
Alexandria, La. 9 075 157
Amarillo, Tex. 10 023 203
Anaheim, Calif. 49 091 1 067
Anchorage, Alaska 1 488 48
Bismarck, N. Dak. 4 275 73
Bloomington, Minn. 20 777 377
Boston, Mass. 22 623 469
Butte, Mont. 6 555 117
Charlotte, N.C. 17 431 392
Detroit, Mich. 37 111 733
El Paso, Tex. 4 731 132
Eugene, Oreg. 16 370 317
Fort Worth, Tex. 16 137 295
Fresno, Calif. 13 256 262
Hallandale, Fla. 15 777 407
Hampton, Va. 13 786 247
Jacksonville, Fla. 12 261 238
Jersey City, N.J. Nr. 1 18 886 228
Jersey City, N.J. Nr. 2 21 791 399
Jersey City, N.J. (Span.) 10 609 359
Laurel, Md. 19 756 292
Macon, Ga. 9 589 203
Monroe, La. 7 623 115
Oakland, Calif. 29 031 574
Pittsburgh, Pa. 22 432 359
St. Louis, Mo. 30 247 697
Salt Lake City, Utah 8 724 176
San Antonio, Tex. 11 398 290
San Antonio, Tex. (Span.) 7 500 268
San Bernardino, Calif. (Span.) 10 996 275
Seattle, Wash. 15 675 319
Tuscaloosa, Ala. 10 546 168
Wilmington, Del. 18 229 271
Gesamtzahl 523 799 10 527
[Bild auf Seite 56]
Auf dem Fenway-Sportgelände waren 22 623 Personen versammelt. Dieser Kongreß war nur einer der 33 Kongresse, die in den Vereinigten Staaten abgehalten wurden.
[Bild auf Seite 57]
Das Stadion in Anaheim mit 49 091 Besuchern. In den Vereinigten Staaten hörten insgesamt 523 799 Personen den öffentlichen Vortrag.
[Bild auf Seite 58]
Der Präsident der Wachtturm-Gesellschaft hält in St. Louis den Schlüsselvortrag.
[Bild auf Seite 59]
Eine Szene aus dem in Anaheim aufgeführten biblischen Drama; König Ahasveros und Haman bei dem Fest, das Königin Esther für sie bereitet hatte.
[Bild auf Seite 60]
Das Kongreßprogramm schloß auch eine Demonstration ein, bei der eine Mutter ihre Tochter auf die Folgen hinwies, die leidenschaftliche Liebkosungen für Unverheiratete haben können.
[Bild auf Seite 60]
Ein Vater, unterstützt von einem befreundeten Arzt, beantwortet seinem Sohn Fragen in Verbindung mit dem Geschlechtsleben. Dieser Programmpunkt sollte Vätern zeigen, wie dies getan werden kann.