Haltet euch bereit!
„Haltet ... euch bereit, denn zu einer Stunde, da ihr es nicht für wahrscheinlich haltet, kommt der Sohn des Menschen“ (LUKAS 12:40).
1. Was sagte Christus über die Notwendigkeit, beständig zu wachen?
JESUS Christus ermahnte seine Nachfolger, wachsam zu sein. Zum Beispiel sagte er: „Seht euch also vor; ich habe euch alles vorhergesagt. ... dann werden sie den Sohn des Menschen in Wolken mit großer Macht und Herrlichkeit kommen sehen. ... Von jenem Tage oder der Stunde hat niemand Kenntnis, weder die Engel im Himmel noch der Sohn, sondern nur der Vater. Haltet ständig Ausschau, bleibt wach, denn ihr wißt nicht, wann die bestimmte Zeit da ist. Es ist wie ein Mensch, der, als er außer Landes reiste, sein Haus verließ und seinen Sklaven Vollmacht gab, einem jeden seine Arbeit, und dem Türhüter gebot, wachsam zu sein. Wacht also beharrlich, denn ihr wißt nicht, wann der Herr des Hauses kommt, ob spät am Tage oder um Mitternacht oder beim Hahnenschrei oder frühmorgens, damit er euch, wenn er plötzlich eintrifft, nicht schlafend finde. Was ich aber euch sage, sage ich allen: Wacht beständig“ (Markus 13:23-37).
2. Welche Verbindung besteht zwischen der Wachsamkeit und dem Mustergebet, aber wie haben die Kirchen der Christenheit die Königreichserwartung entkräftet?
2 In den vorangegangenen Artikeln wurden genügend Beweise aus neutralen Quellen angeführt, die zeigen, daß die Kirchen der Christenheit nicht wachsam geblieben sind. Wie der Catholic Encyclopedia zu entnehmen ist, haben sie die Wichtigkeit der Königreichserwartung entkräftet, indem sie behaupten, das Königreich Gottes bedeute, daß „Gott in unserem Herzen regiert“, und haben dadurch das Mustergebet oder Vaterunser seiner ganzen Bedeutung beraubt. Im Gegensatz dazu stellt die New Encyclopædia Britannica fest: „Die Bitten im Vaterunser setzen die höchst betrübliche Situation voraus, daß Gottes Name und Wille mißachtet werden und daß sein Königreich noch nicht gekommen ist.“ Ja, das Mustergebet setzt Wachsamkeit voraus. Nach welchen Dingen sollten Christen insbesondere Ausschau halten?
„Haltet ständig Ausschau“ — Wonach?
3. Warum sollten Christen den Zeitfaktor nicht ignorieren?
3 Eine nähere Untersuchung der biblischen Prophezeiungen über die „letzten Dinge“ offenbart genau, wonach Christen ‘Ausschau halten’ sollten. Zunächst sollten sie den Zeitfaktor nicht aus dem Auge verlieren, denn Jesus Christus sprach von einer ‘bestimmten Zeit’, die nur dem Vater bekannt sei (Markus 13:32, 33). Außerdem sagte Jesus zu seinen Jüngern, Jerusalem werde „von den Nationen zertreten werden, bis die bestimmten Zeiten der Nationen erfüllt“ seien (Lukas 21:24). Offensichtlich gab Jesus seinen Nachfolgern diese Auskunft, damit sie die Zeit des Endes erkennen könnten, denn sie ist ein Teil seiner Antwort auf die Frage: „Lehrer, wann werden diese Dinge tatsächlich sein, und was wird das Zeichen dafür sein, wann diese Dinge geschehen sollen?“ (Lukas 21:7).
4. Nach welchem „Zeichen“ sollten Christen Ausschau halten?
4 Außer daß sie auf den Zeitfaktor achten sollten, sollten sie nach dem „Zeichen“ ausblicken, das sie erbeten hatten und das auch in Matthäus 24:3 und Markus 13:4 erwähnt wird. Dieses vielgestaltige Zeichen — internationale Kriege, Hungersnöte, Erdbeben, Seuchen und Verfolgung wahrer Christen eingeschlossen — würde zusammen mit der Erfüllung von Zeitprophezeiungen die „Generation“ kennzeichnen, die „auf keinen Fall vergehen“ würde, bis alles eingetreten wäre, was sich in der Zeit des Endes ereignen sollte (Lukas 21:10-12, 32).
5. Inwiefern würde Christus all die Jahrhunderte hindurch bei seinen wahren Nachfolgern sein, doch war das alles, woran er dachte, als er das Zeichen seiner „Gegenwart“ beschrieb?
5 Welche wichtigen Ereignisse, die mit dem „Abschluß des Systems der Dinge“ in Verbindung stehen, würden durch dieses Zeichen angekündigt werden? Jesu Jünger stellten die Frage: „Was wird das Zeichen deiner Gegenwart [griech. parusía] ... sein?“ (Matthäus 24:3). Was würde Jesu „Gegenwart“ bedeuten? Viel mehr, als daß er jedesmal in geistiger Hinsicht bei seinen Nachfolgern wäre, wenn sie zusammenkommen oder ihren Auftrag des Jüngermachens ausführen würden. Diese Art Unterstützung würde er seinen Jüngern all die Jahrhunderte hindurch gewähren (Matthäus 18:20; 28:18-20). Selbst Theologen der Christenheit geben zu, daß das Wort „Gegenwart“ eine besondere Bedeutung erhielt. Das Begriffslexikon zum Neuen Testament kommentiert hierzu: „Der Parusiegedanke [wird nun] mit der von der Gemeinde erwarteten Ankunft Jesu am Ende der Tage verbunden.“ Von Anfang bis Ende der Christlichen Griechischen Schriften werden Christen ermahnt, in Erwartung der Gegenwart Christi zu leben (Matthäus 24:3, 27, 37, 39; Jakobus 5:7, 8; 2. Petrus 3:3, 4; 1. Johannes 2:28; Offenbarung 1:7; 22:7).
6. (a) Was würde Christi Gegenwart für das böse System der Dinge bedeuten? (b) Wie würde sich Christi Gegenwart auf die in Treue gestorbenen gesalbten Christen und auf diejenigen auswirken, die noch auf der Erde leben würden?
6 Die Gegenwart Christi würde nichts Geringeres als den „Abschluß des Systems der Dinge“ bedeuten (Matthäus 24:3; Markus 13:4). Sie würde bedeuten, daß die „Zeit des Endes“ oder die „letzten Tage“ des jetzigen bösen Systems der Dinge gekommen wären (Daniel 12:4, 9; 2. Timotheus 3:1-5). Sie würde bedeuten, daß Jesus von seinem Vater die Anweisung empfangen hätte, die Königreichsherrschaft über die Erde ‘inmitten seiner Feinde’ auszuüben (Psalm 110:2; 2:6-9; Offenbarung 11:15-18). Bevor Christus die Welt im allgemeinen richten würde, würde er seine eigene Versammlung besichtigen und die in Treue gestorbenen gesalbten Christen auferwecken (1. Korinther 15:21, 23; 1. Thessalonicher 2:19; 3:13; 4:13-17; 2. Thessalonicher 2:1). Die gesalbten Christen, die dann noch auf der Erde am Leben wären und in Treue als Christi „Sklave“ handeln würden, indem sie geistig wach blieben und „Speise zur rechten Zeit“ austeilten, würden von Christus „über seine ganze Habe“ — die Königreichsinteressen auf der Erde — gesetzt werden (Matthäus 24:45-47; Lukas 12:42-44). Dieser „treue und verständige Sklave“ müßte sich an einem weltweiten Werk des Predigens „dieser guten Botschaft vom Königreich“ beteiligen und es überwachen, und dann würde „das Ende kommen“ (Matthäus 24:14).
7. Nach welchem anderen Zeichen sollten Christen sogar während der Gegenwart Christi Ausschau halten, und warum würden sie weiterhin darum beten, daß Gottes Königreich „komme“?
7 Wahre Christen müßten ‘beständig wachen’, um nach all den Dingen ausblicken zu können, die beweisen würden, daß sie in der Zeit der Gegenwart Christi und des „Abschlusses des Systems der Dinge“ leben. Doch sogar während der „Zeit des Endes“ sollten sie nach dem „Zeichen des Sohnes des Menschen“ — sein Kommen zur Urteilsvollstreckung an Satans bösem System der Dinge — Ausschau halten (Matthäus 24:30, 44; Markus 13:26, 35; Lukas 12:40; 21:27; 2. Thessalonicher 1:7-10). Obwohl er ‘gegenwärtig’ und sein Königreich bereits aufgerichtet wäre, müßten sowohl er als auch sein Königreich immer noch ‘kommen’ und die Nationen und Königreiche der Welt Satans „zermalmen und ihnen ein Ende bereiten“ (Daniel 2:44). Das erklärt auch, warum Christus, nachdem er die Einzelheiten des „Zeichens“ seiner Gegenwart angeführt hatte, hinzufügte: „Wenn ihr diese Dinge geschehen seht, erkennt, daß das Königreich Gottes nahe ist“ (Lukas 21:31). Ja, selbst während der Gegenwart Christi müßten Christen immer noch darum beten, daß Gottes Königreich komme, und müßten immer noch ‘Ausschau halten’ und ‘wach bleiben’, um die bestimmte Zeit des „Endes“ und ihrer „Befreiung“ zu erkennen (Markus 13:7, 29, 32-37; Lukas 21:9, 28).
Wer hat sich als „wachsam“ erwiesen?
8. Zähle das auf, wonach Christen Ausschau halten sollten.
8 Wie wir soeben erörtert haben, sollten Christen in Erwartung des Endes der „bestimmten Zeiten der Nationen“ leben. Sie sollten nach dem „Zeichen“ der Gegenwart Christi und des Abschlusses des Systems der Dinge ausblicken. Sie sollten die Auferstehung der in Treue gestorbenen gesalbten Christen und eine eindeutige Kenntlichmachung der Klasse eines „treuen und verständigen Sklaven“ erwarten, die mit den irdischen Interessen des Königreiches Christi betraut werden würde. Schließlich würde dieser „Sklave“ fortwährend geistige Speise austeilen und gleichzeitig führend vorangehen im Predigen der „guten Botschaft vom Königreich ... auf der ganzen bewohnten Erde“, bevor das „Ende“ kommt. Das „Zeichen des Sohnes des Menschen“ würde dadurch erscheinen, daß er ‘kommt’, um Satans böses System der Dinge zu vernichten.
9. Wer hat erwiesenermaßen nach dem Ende der „bestimmten Zeiten der Nationen“ Ausschau gehalten, und inwiefern wurde Christen durch Zion’s Watch Tower geholfen, in geistiger Hinsicht auf der Hut zu sein?
9 Wer ist wach geblieben und hat nach all diesen Dingen Ausschau gehalten? Charles T. Russell aus Pittsburgh (Pennsylvanien, USA) blickte bereits im Jahre 1876 aufmerksam nach dem Ende der „bestimmten Zeiten der Nationen“ oder „Zeiten der Heiden“ aus. In jenem Jahr veröffentlichte er einen Artikel mit dem Titel „Wann werden die Zeiten der Nationen enden?“ Darin schrieb er: „Die sieben Zeiten werden im Jahre 1914 n. Chr. enden.“ Von 1880 an wurde dieselbe Information in den Spalten der Zeitschrift Zion’s Watch Tower veröffentlicht. In der Ausgabe vom März 1880 hieß es: „Die ‚Zeiten der Heiden‘ dauern bis 1914, und das himmlische Königreich wird erst dann die volle Macht erlangen.“ Zugegeben, die Bibelforscher, die diese Artikel schrieben, hatten damals nicht das genaue biblische und historische Verständnis über die eigentliche Bedeutung des Endes der „bestimmten Zeiten der Nationen“, wie wir es heute haben.a Wichtig war jedoch, daß sie „wachsam“ waren und ihren Mitchristen halfen, in geistiger Hinsicht auf der Hut zu sein.
10. Wie wurde die wahre Bedeutung der „Gegenwart“ Christi klargemacht?
10 Dieselbe Gruppe von Bibelforschern in Verbindung mit Charles Russell und der Zeitschrift Zion’s Watch Tower half aufrichtigen Christen verstehen, daß die „Gegenwart“ Christi unsichtbar sein würde und daß er nicht zur Erde zurückkehren würde, um als menschlicher König zu regieren. Sie lenkte die Aufmerksamkeit der „Hausknechte“ des Herrn fortwährend auf die Weltereignisse in Verbindung mit dem „Zeichen“ der Gegenwart Christi und der „Zeit des Endes“.
11. (a) Was verstand man damals noch nicht völlig in bezug auf die irdischen Königreiche und die Entrückung gesalbter Christen? (b) Welches bessere Verständnis haben wir heute über Daniel 2:44 und 1. Thessalonicher 4:15-17?
11 Es stimmt, damals dachten die Bibelforscher, die Aufrichtung des Königreiches im Himmel werde unmittelbar die Vernichtung der irdischen Königreiche mit sich bringen und gleichzeitig würden die gesalbten Christen „entrückt“, um mit den verstorbenen gesalbten Christen vereint zu werden, die zur Zeit der Gegenwart Christi auferweckt würden (2. Thessalonicher 2:1). Doch wer kann ihnen übelnehmen, daß sie damals nicht völlig verstanden, daß zwischen dem Beginn und dem Ende der Erfüllung von Daniel 2:44 noch ein großes Einsammlungswerk durchgeführt werden müßte und daß sich das in 1. Thessalonicher 4:15-17 erwähnte ‘Entrücken’ auf die unmittelbare Auferstehung der Gesalbten bezieht, die nach dem Beginn der ersten Auferstehung sterben? (1. Korinther 15:36, 42-44; Römer 6:3).
12. (a) Bei welcher Tätigkeit erwartete Christus seinen treuen „Sklaven“ vorzufinden, wenn er käme, um seinen Haushalt zu besichtigen, und wen fand er so tuend vor? (b) Was hat die Klasse des treuen „Sklaven“ bis zum heutigen Tage getan?
12 Heute können wir diese Dinge verstehen, weil Gottes Wort durch die Hilfe der Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“ in einem stets heller werdenden Licht erstrahlt (Sprüche 4:18). Jesus sagte in bezug auf diesen „Sklaven“: „Wer ist in Wirklichkeit der treue und verständige Sklave, den sein Herr über seine Hausknechte gesetzt hat, um ihnen ihre Speise zur rechten Zeit zu geben? Glücklich ist jener Sklave, wenn ihn sein Herr bei seiner Ankunft so tuend findet. Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über seine ganze Habe setzen“ (Matthäus 24:45-47). Als der inthronisierte Herr Jesus im Jahre 1919 seinen Haushalt besichtigte, fand er die Gruppe von Christen vor, die dank der geistigen „Speise zur rechten Zeit“ in Verbindung mit der Zeitschrift Der Wachtturm loyal ‘wachte’. Diese „Sklaven“klasse teilt bis zum heutigen Tag in Treue geistige Speise aus, damit die „Hausknechte“ des Herrn und ihre Gefährten imstande sind, ‘ständig Ausschau zu halten, wach zu bleiben’ (Markus 13:33).
Wachsamkeit oder Trägheit?
13. Welche Fragen sollten sich diejenigen stellen, die Jehovas Zeugen kritisieren?
13 Für die etablierten Kirchen der Christenheit und für andere ist es ein leichtes, daran Kritik zu üben, daß Jehovas Zeugen in ihren Publikationen zeitweise äußerten, bestimmte Dinge könnten zu bestimmten Zeiten geschehen. Doch ist das etwa nicht in Einklang mit Christi Aufforderung: „Wacht beständig.“ (Markus 13:37)? Haben denn die Kirchen der Christenheit dadurch, daß sie lehren, das Königreich bedeute, daß „Gott in unserem Herzen regiert“, die christliche Wachsamkeit gefördert? Haben sie nicht vielmehr geistige Schläfrigkeit verschuldet, indem sie die Erwartung des „Endes“ als „bedeutungslos“ oder als „einen nichtssagenden Mythos“ betrachten? Haben die Abtrünnigen, die behaupten, die „letzten Tage“ hätten zu Pfingsten begonnen und würden die gesamte „christliche Ära“ umspannen, die christliche Wachsamkeit gefördert? Haben sie nicht vielmehr geistige Schläfrigkeit bewirkt?
14. Welche Beispiele zeigen, daß treue Diener Jehovas in der Vergangenheit mit Übereifer die Verwirklichung der Vorsätze Gottes erwarteten?
14 Es stimmt, daß sich einige Erwartungen, die auf der biblischen Chronologie zu beruhen schienen, nicht zur erhofften Zeit erfüllten. Ist es jedoch nicht weitaus besser, in der übereifrigen Erwartung der Verwirklichung der Vorsätze Gottes einige Fehler zu machen, als die Erfüllung biblischer Prophezeiungen zu „verschlafen“? Hat sich Moses in seinem verfrühten Versuch, Israel von seiner Bedrängnis zu befreien, nicht um vierzig Jahre verrechnet? (1. Mose 15:13; Apostelgeschichte 7:6, 17, 23, 25, 30, 34). Waren nicht Christi Apostel übereifrig in ihrer Erwartung, die Aufrichtung des Königreiches zu sehen, ganz zu schweigen davon, daß sie überhaupt nicht verstanden, was das Königreich eigentlich ist? (Apostelgeschichte 1:6; vergleiche Lukas 19:11; 24:21). Waren die gesalbten Christen in Thessalonich nicht ungeduldig „in bezug auf die Gegenwart unseres Herrn Jesus Christus“ und den „Tag Jehovas“? (2. Thessalonicher 2:1, 2).
15. Welche Beispiele zeigen, daß es nicht unbiblisch ist, die Chronologie zu Hilfe zu nehmen, um herauszufinden, wann sich Gottes Vorsätze erfüllen würden, und wie lautet der Ruf vieler treuer Diener Jehovas der Vergangenheit und der Gegenwart?
15 Es ist im Grunde nichts Unbiblisches daran, die Chronologie zu Hilfe zu nehmen, um etwas über „die bestimmte Zeit“ der Verwirklichung der Vorsätze Gottes zu erfahren (Habakuk 2:3). Daniel berechnete, wann die Verödung Jerusalems aufhören würde (Daniel 9:1, 2). Der treue jüdische Überrest im ersten Jahrhundert erwartete das Kommen des Messias, weil er mit Hilfe der Prophetie das Ende einer Zeitspanne berechnete (Daniel 9:25; Lukas 3:15). Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts konnten Christen schon lange vor 1914 in Erwartung der Königreichsherrschaft Gottes leben, weil sie berechneten, wann „die bestimmten Zeiten der Nationen“ enden würden (Lukas 21:24; Daniel 4:16, 17). Es war daher verständlich, warum Anstrengungen unternommen wurden, andere biblische Zeithinweise zu verwenden, um herauszufinden, wann die lang gehegten Hoffnungen Wirklichkeit werden könnten. Treue Diener Jehovas der Vergangenheit riefen: „Wie lange, o Jehova?“ (Jesaja 6:11; Psalm 74:10; 94:3).
Warum ‘wach bleiben’?
16. (a) Ist Markus 13:32 so zu verstehen, daß wir nicht daran interessiert sein dürfen, wann das Ende kommt? (b) Welches „Zeichen“ ist offenkundig, doch welches andere „Zeichen“ erwarten wir noch?
16 Da Jesus deutlich sagte, daß kein Mensch Kenntnis hat von „jenem Tage oder der Stunde“, in der der Vater seinem Sohn die Anweisung geben wird, gegen Satans böses System der Dinge zu ‘kommen’, mögen sich manche fragen: „Warum ist es so dringlich, in Erwartung des Endes zu leben?“ Es ist deshalb so dringlich, weil Jesus sozusagen im gleichen Atemzug sagte: „Haltet ständig Ausschau, bleibt wach ... Wacht also beharrlich“ (Markus 13:32-35). Das „Zeichen“ der Parusie Jesu ist seit 1914 offenkundig. Nun erwarten wir „das Zeichen des Sohnes des Menschen“, wenn er als Jehovas Urteilsvollstrecker ‘kommt’.
17, 18. (a) Warum gebot Jesus den Christen im ersten Jahrhundert, aus Jerusalem zu fliehen, sobald sie das Zeichen der bevorstehenden Zerstörung sehen würden? (b) Warum wäre es gefährlich, die Dringlichkeit unserer Zeit wegdiskutieren zu wollen?
17 Als Jesus Christus den Christen in Judäa im ersten Jahrhundert ein Zeichen beschrieb, an dem sie erkennen würden, wann die Zeit gekommen wäre, aus Jerusalem zu fliehen, hob er die Notwendigkeit hervor, unverzüglich zu handeln (Lukas 21:20-23). Wozu denn diese Dringlichkeit, da doch vom Erscheinen des Zeichens im Jahre 66 u. Z. bis zur eigentlichen Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 u. Z. nahezu vier Jahre verstrichen? Weil Jesus wußte, daß sie, wenn sie zögern und ihre Flucht hinausschieben würden, schließlich von den römischen Armeen gefangengenommen würden.
18 Ebenso gefährlich wäre es heute, wenn Christen die Dringlichkeit unserer Zeit wegdiskutieren wollten und ihren Eifer sozusagen „auf Sparflamme brennen“ ließen, denn das würde Zweifel über die Nähe des Endes offenbaren.
19. Welche Warnung sprachen Petrus und Jesus aus?
19 Die Parusie oder Gegenwart Christi dauert bereits siebzig Jahre an, und sein ‘Kommen’ an „Jehovas Tag“ der Urteilsvollstreckung an Satans Welt rückt rapide näher. Der Apostel Petrus sagte, dieser Tag werde „kommen wie ein Dieb“, und er fügte hinzu, daß wir ‘die Gegenwart des Tages Jehovas erwarten und fest im Sinn behalten’ sollten (2. Petrus 3:10-12). Auch Jesus sagte warnend: „Gebt ... auf euch selbst acht, damit euer Herz niemals durch zuviel Essen und zuviel Trinken und Sorgen des Lebens beschwert werde und jener Tag plötzlich, in einem Augenblick, über euch komme wie eine Schlinge. ... Bleibt also wach“ (Lukas 21:34-36).
20. Wofür sollten wir dankbar sein, und inwiefern wird uns die angebrachte christliche Erwartung zum Schutz dienen?
20 Wie glücklich und wie dankbar Jehovas Zeugen dafür sein sollten, daß sie durch die Klasse des treuen und wachsamen „Sklaven“ wach gehalten worden sind! Die angebrachte christliche Erwartung dient uns in diesen tückischen „letzten Tagen“ zum Schutz und drängt uns, mit Eifer am Predigen der „guten Botschaft vom Königreich“ teilzunehmen. Dadurch können wir anderen helfen, wach zu bleiben und in das neue System der Dinge hinüberzuleben, in dem „Gerechtigkeit wohnen“ wird (2. Timotheus 3:1-5; Matthäus 24:14; 2. Petrus 3:13).
[Fußnote]
a Siehe das Buch „Dein Königreich komme“, Kapitel 14 und am Ende des Buches den gut dokumentierten Anhang zu diesem Kapitel.
Kannst du dich erinnern?
◻ Warum sollten Christen den Zeitfaktor in der biblischen Chronologie nicht ignorieren?
◻ Welche besondere Bedeutung erhielt das Wort „Gegenwart“?
◻ Warum ist es immer noch angebracht, darum zu beten, daß Gottes Königreich komme?
◻ Was würdest du denjenigen antworten, die Jehovas Zeugen in bezug auf chronologische Berechnungen kritisieren?
◻ Warum ist es gefährlich, die Dringlichkeit unserer Zeit wegdiskutieren zu wollen?
[Kasten auf Seite 18]
Christen sollten Ausschau halten nach ...
dem Ende der „bestimmten Zeiten der Nationen“ (Lukas 21:24)
dem „Zeichen“ der Gegenwart Christi und „des Abschlusses des Systems der Dinge“ (Matthäus 24:3 bis 25:46)
der eindeutigen Kenntlichmachung der Klasse eines „treuen und verständigen Sklaven“ (Matthäus 24:45-47)
dem „Zeichen des Sohnes des Menschen“, wenn er ‘kommt’, um Jehovas Urteil zu vollstrecken (Matthäus 24:30)
[Bild auf Seite 17]
C. T. Russell und seine Mitverbundenen wachten beharrlich