„Eine ewige gute Botschaft“ für die „Zeit des Endes“
„Und ich sah einen anderen Engel in der Mitte des Himmels fliegen, und er hatte eine ewige gute Botschaft, um sie als frohe Nachricht denen zu verkündigen, die auf der Erde wohnen, sowie jeder Nation und jedem Stamm und jeder Zunge und jedem Volk.“ — Offb. 14:6, NW.
1. Was würde uns in sprachloses Erstaunen setzen, obwohl es für uns heute nichts Außergewöhnliches ist, ein Flugzeug über uns hinwegfliegen zu sehen, und was würden wir in einem solchen Fall zweifellos tun?
HEUTE ist es für uns nichts Außergewöhnliches, ein Flugzeug mit einer oder über hundert Personen an Bord mit großer Geschwindigkeit über uns hinwegfliegen zu sehen. Vielleicht haben wir sogar schon beobachtet, wie eine bemannte Rakete in den Weltraum abgeschossen wurde und sicher wieder auf die Erde zurückkehrte. Angenommen aber, wir blickten auf und sähen einen Engel, der — nicht etwa in einem offenen Flugzeug oder mit künstlichen, mechanisch betätigten Flügeln zum Gleitflug — wie ein Vogel mitten am Himmel flöge und eine Botschaft verkündigte. Wären wir darüber nicht sprachlos vor Staunen? Würden wir nicht angestrengt hinhören, um ja jedes Wort der Botschaft, die dieser Engel ohne ein Sprachrohr oder einen modernen elektrischen Schallverstärker verkündigte, verstehen zu können? Ganz bestimmt.
2, 3. Welch überraschende Botschaft verkündigte ein Engel vor fast 2000 Jahren?
2 Der Gedanke an einen Engel, der etwas ankündigt, erinnert uns an die Begebenheit, die sich vor fast zweitausend Jahren an einem durch die Bibel berühmt gewordenen Ort im Nahen Osten zutrug. Es war an einem Herbstabend. Einige Hirten, die zu einem Volk gehörten, dessen Vergangenheit mit Engeln verbunden war, hüteten ihre Herden auf den Feldern in der Nähe der kleinen Stadt Bethlehem, dem Geburtsort König Davids. Plötzlich umgab sie ein helles Licht, und ein Engel in strahlender Herrlichkeit stand bei ihnen. Obwohl sie gottesfürchtige Männer waren, gerieten sie in große Furcht. Der Engel sagte aber zu ihnen:
3 „Fürchtet euch nicht, denn seht, ich verkünde euch eine gute Botschaft großer Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden wird, denn euch ist heute in Davids Stadt ein Retter geboren worden, welcher Christus, der Herr, ist. Und dies sei euch ein Zeichen: Ihr werdet ein Kindlein finden, das in Wickelbänder eingebunden ist und in einer Krippe liegt.“
4. Wer freute sich außer den Menschen noch über diese Ankündigung?
4 Aber nicht nur auf der Erde sollte dieses Ereignis Freude auslösen, sondern auch im Himmel; denn hören wir, was weiter geschah: „Plötzlich befand sich bei dem Engel eine Menge der himmlischen Heerschar, die Gott pries und sprach: ‚Herrlichkeit Gott in den Höhen droben und Friede auf der Erde unter Menschen guten Willens.‘“ — Luk. 2:8-14, NW; Sach. 1:7-9.
5, 6. Welche Macht haben unsichtbare Geistgeschöpfe in unseren Tagen, obwohl sie nicht mehr sichtbar erscheinen wie in der Vergangenheit?
5 Wir denken nun vielleicht, es wäre wunderbar gewesen, wenn wir damals bei den Hirten hätten sein können, die die Engel sahen, ihre Stimmen hörten und dann zur Krippe in Bethlehem gingen und mit eigenen Augen sahen, daß das Kind, das der Retter, „Christus, der Herr“, werden sollte, geboren war. (Luk. 2:15-20, NW) Aber auch wir stehen heute mit Engeln in Verbindung, obwohl wir sie nicht sehen und ihre Stimme nicht hören.
6 Wir haben allen Grund zu glauben, daß die Dämonen heute sehr tätig sind. Unter ihrer Leitung marschieren die Völker zur Zeit in den größten und verheerendsten Krieg der Geschichte. In diesem Sinn erklärt das letzte Buch der Bibel (Offb. 16:13-16, NW) den unaufhaltbaren Vormarsch der kampfbereiten Völker zu dem Zustand, der prophetisch Har-Magedon oder Armagedon genannt wird. Dieses Buch zeigt aber auch, daß zur gleichen Zeit auch die heiligen Engel Gottes eifrig am Werke sind, nicht etwa, um die Dämonen, die die Völker nach Har-Magedon treiben, an ihrem Wirken zu hindern, sondern aus anderen Gründen.
7, 8. (a) Wann erschien zum letzten Mal ein Engel, und wie gebraucht Jehova seine heiligen Engel heute? (b) In welchen Worten versichert uns Johannes in der Offenbarung dieses Dienstes der Engel?
7 Der Apostel Johannes empfing die Offenbarung am Ende des ersten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung. Seither sind keine Engel mehr erschienen. Dennoch haben die heiligen Engel Gottes, des Höchsten, den treuen Nachfolgern Christi, des Herrn, die mit ihm unsterbliches Leben im himmlischen Königreich ererben sollen, stets eifrig gedient. Aus diesem Grund wird in Hebräer 1:14 (NW) in bezug auf die heiligen Engel auch die Frage gestellt: „Sind sie nicht alle Geister für den öffentlichen Dienst, ausgesandt, um denen zu dienen, welche die Rettung ererben werden?“ Alle diese Engel unterstehen Christus, dem Herrn, dem Sohn Gottes, und haben ihm in den vergangenen 1900 Jahren im Interesse seiner Nachfolger treu gedient. Heute leben wir jedoch in der Zeit des Endes, die in Har-Magedon ihren Höhepunkt findet, und in dieser Zeit muß ein vorhergesagtes Werk durchgeführt werden. Die Engel sind heute deshalb mit besonderen Dienstaufgaben betraut, die sie auf eine Weise erfüllen, die wir mit unseren Augen nicht wahrnehmen können. Das muß der Fall sein, denn sonst hätte sich das, was Johannes in der übernatürlichen Vision sah, die er in folgenden Worten beschrieb, nicht erfüllen können:
8 „Und ich sah einen anderen Engel in der Mitte des Himmels fliegen, und er hatte eine ewige gute Botschaft, um sie als frohe Nachricht denen zu verkünden, die auf der Erde wohnen, sowie jeder Nation und jedem Stamm und jeder Zunge und jedem Volk, indem er mit lauter Stimme sprach: ‚Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen, und betet den an, der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen gemacht hat.‘“ — Offb. 14:6, 7, NW.
DER ERSTE ENGEL
9. Wieso wissen wir, daß die in Offenbarung 14:6, 7 erwähnte Botschaft von einem Engel Jehovas übermittelt wurde, obwohl kein Engel erschienen ist?
9 Wir haben den am Himmel fliegenden Engel, den Johannes in seiner Vision sah, nicht buchstäblich, von einem bestimmten Ort von der Erde oder von einem Flugzeug aus, gesehen. Auch die Astronauten, die die Erde in einer Höhe umkreisten, die kein Düsen- oder Raketenflugzeug erreicht, berichteten nichts davon, einen solchen Engel gesehen zu haben. Was wir aber seit dem Ende des Ersten Weltkrieges (November 1918) und der Friedenskonferenz (1919) auf der Erde alles gesehen und gehört haben, können wir nur dem Wirken eines oder mehrerer Engel unter dem Befehl Christi, des Herrn, zuschreiben. Was wir seither über Gott, „der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen gemacht hat“, gehört haben, kann uns unmöglich von einem Menschen übermittelt worden sein, etwa von J. F. Rutherford, den man in der Christenheit nur mit Verachtung erwähnt.
10, 11. (a) Warum löste die Botschaft, die wir hörten, sogar noch größere Freude aus als die Nachricht von der Geburt Christi, die den Hirten überbracht wurde? (b) Wie bestätigt Johannes diese Tatsache laut Offenbarung 12:10-12?
10 Was haben wir denn seit 1919 unmißverständlich gehört? Eine „frohe Nachricht“, die die Bewohner der Erde noch nie gehört haben. Diese frohe Nachricht steht mit der „guten Botschaft großer Freude“ in Zusammenhang, die „dem ganzen Volk“ zuteil werden sollte und die der herrliche Engel vor 1900 Jahren den Hirten auf Bethlehems Fluren verkündigte. Die Nachricht von der Geburt eines Knaben war bestimmt ein Grund zur Freude, und das um so mehr, als die Geburt dieses Knaben, den Gott, der Schöpfer, dazu bestimmt hatte, die Menschheit von all ihren Übeln zu befreien, seit Jahrtausenden erwartet worden war. (Jer. 20:15) Wieviel größere Freude mußte somit die gute Botschaft von der Geburt des Königreiches oder der Einsetzung der Regierung auslösen, in der dieser vorhergesagte Knabe als „Christus, der Herr“, und als „Retter“ amten sollte! Als der künftige Herrscher als Mensch geboren worden war, sang eine Menge der himmlischen Heerschar miteinander, als aber das Königreich Gottes in den Himmeln geboren worden war und über Satan und seine Dämonen gesiegt hatte, erfüllte sich das, was der Apostel Johannes nach Offenbarung 12:10-12 (NW) in folgenden Worten schilderte:
11 „Und ich hörte eine laute Stimme im Himmel sagen: ‚Jetzt ist die Rettung und die Macht und das Königreich unseres Gottes und die Gewalt seines Christus herbeigekommen, denn der Ankläger unserer Brüder ist hinabgeschleudert worden, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagt! ... Darum seid fröhlich, ihr Himmel, und ihr, die ihr in ihnen weilt!‘“
12. Welche zeitgemäßen Fragen erheben sich nun?
12 Sollte aber dieses Ereignis auf der Erde nicht bekanntgemacht werden? Wenn schon die Geburt des Jesuskindes verdiente, auf der Erde angekündigt zu werden, und sogar durch Engel bekanntgemacht wurde, sollte dann die im Himmel erfolgte Geburt des Königreiches Gottes mit Christus, dem Herrn, als Haupt weniger würdig auf der Erde angekündigt werden? Das wäre vernunftwidrig und entspräche nicht der Art und Weise, wie Gott in solch weltbewegenden Angelegenheiten handelt.
13. Welche Beweise haben wir, daß Gottes Königreich 1914 geboren wurde?
13 Seit 1914 hat uns die Weltgeschichte überwältigende Beweise genug geliefert, die bestätigen, daß das Königreich Gottes in jenem Jahr im Himmel geboren wurde. Die vielen Einzelheiten, die als sichtbare Zeichen zu erwarten wären, sagte Jesus voraus, als er zwei Tage, nachdem er in Jerusalem eingezogen war und sich den Juden als Gottes gesalbten König angeboten hatte, auf dem Ölberg saß und die heilige Stadt überblickte. Bis zum Jahre 1919 lagen genügend Beweise vor, die bestätigten, daß im Jahre 1914 die „bestimmten Zeiten der Nationen“ abgelaufen waren und Gottes messianisches Königreich in den Himmeln aufgerichtet worden war und unmittelbar danach Satan, der Teufel, der unsichtbare Gott der Nationen, aus dem Himmel hinaus- und auf die Erde, die Wohnstätte der Nationen, hinabgeworfen worden war. — Matth. 24:1-13; Luk. 21:24.
14. Wie würden nach Jesu Worten seine Nachfolger auf die Botschaft von der Geburt des Königreiches reagieren?
14 Was gebot Jesus seinen treuen Nachfolgern zu tun, wenn sie die Bedeutung all dieser Dinge erkennen würden? Sollten sie diese Erkenntnis streng geheimhalten? Sollten sie sie verschweigen aus Furcht, die Nationen könnten daran Anstoß nehmen und sie deswegen bekämpfen und verfolgen? Nein. Als Jesus die ersten Anzeichen erwähnt hatte, die beweisen sollten, daß für die Königreiche dieser Welt die „Zeit des Endes“ angebrochen und Gottes Königreich, das eine gerechte neue Welt herbeiführen sollte, in den Himmeln geboren wäre, sagte er zu seinen Jüngern, die ihn über diese Dinge befragt hatten: „Und diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.“ (Matth. 24:14, NW; Dan. 12:4) Auf diese Weise sollte demnach die himmlische Geburt des Königreiches, die von weit größerer Bedeutung war als die menschliche Geburt Jesu vor 1900 Jahren, in unseren Tagen auf der Erde entsprechend bekanntgemacht werden.
15. (a) Gedachte Jesus die Geburt des Königreiches durch Engel bekanntmachen zu lassen? (b) Wozu sollte die Ankündigung der Geburt des Königreiches dienen?
15 Jesus sagte weder direkt noch indirekt etwas davon, daß diese gute Botschaft von der Geburt des Königreiches durch Engel verkündigt werde. Durch seine Prophezeiung sagte er seinen Nachfolgern, was sie tun müßten, wenn sich die Beweise einstellten. Ihre Aufgabe sollte es sein, auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen, diese Botschaft zu predigen. Die Ankündigung der Geburt dieser neuen Regierung, einer Regierung für die ganze Erde, sollte unter den Völkern nicht eine politische Revolution auslösen. Die Nachfolger Jesu sind keine Revolutionäre. Ihre Predigttätigkeit unter den Nationen sollte lediglich „zu einem Zeugnis“ sein, bevor Gott das Ende dieser eigenwilligen Nationen herbeiführen würde.
16. Welchen Anteil sollten die Engel an diesem sehr bedeutsamen Werk haben?
16 Obwohl die Botschaft heute von Jesu friedlichen Nachfolgern auf der Erde gepredigt werden sollte, heißt das nicht, daß die unsichtbaren Engel im Himmel an diesem Predigtwerk keinen Anteil hätten. Sie haben einen großen Anteil daran, ja sie überwachen es sogar. In seiner Prophezeiung über das Ende der Welt wies Jesus darauf hin, daß die Verkündiger des Königreiches durch die Engel versammelt würden. Er sagte: „Und sie werden den Sohn des Menschen mit Macht und großer Herrlichkeit auf den Wolken des Himmels kommen sehen. Und er wird seine Engel mit mächtigem Posaunenschall aussenden, und sie werden seine Auserwählten von den vier Winden her versammeln, von dem einen äußersten [Ende] der Himmel bis zu ihrem anderen äußersten [Ende].“ Schließlich sagte er noch: „Wenn der Sohn des Menschen in seiner Herrlichkeit gekommen sein wird und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf seinen Thron der Herrlichkeit setzen. Und alle Nationen werden vor ihm versammelt werden, und er wird die Menschen voneinander trennen.“ — Matth. 24:30, 31; 25:31, 32; Mark. 13:26, 27, NW.
17, 18. (a) Wie sollte die Zusicherung, daß die Engel an diesem Werk mitwirken, Gottes Diener auf der Erde berühren? (b) Was bedeutet es, daß Johannes den Engel „in der Mitte des Himmels“ fliegen sah, kurz nachdem er Jesus und seine 144 000 siegreichen Nachfolger gesehen hatte?
17 Diese inspirierte Zusicherung, daß die Engel unser weltweites Predigtwerk unter der Leitung des regierenden Königs, Christi, des Herrn, unterstützen, leiten, schützen und fördern, sollte uns Königreichszeugen trösten, ermuntern und stärken. Dieser unsichtbare Anteil der Engel, ja ihre Pflicht, dafür zu sorgen, daß alle Bewohner der Erde die frohe Nachricht von der Aufrichtung des Königreiches erfahren — all das wird durch die Vision, die Johannes von dem Engel hatte, der mit der ewigen guten Botschaft „in der Mitte des Himmels“ flog, sinnbildlich dargestellt. Daß zwischen diesem Engel und dem Königreich Gottes eine Verbindung besteht, geht aus der Tatsache hervor, daß Johannes unmittelbar vorher Jesus Christus, das Lamm Gottes, mit seinen 144 000 siegreichen Nachfolgern auf einem Berg stehen sah, Zion genannt wie der Berg in Jerusalem, auf dem König David, sein Vorfahr, auf dem „Thron Jehovas“ gesessen hatte. — Offb. 14:1-6, NW.
18 Demnach hätte, nachdem das Lamm, Jesus Christus, 1914 auf dem himmlischen Berg Zion seine Königsmacht angetreten hatte, den Bewohnern der Erde, die dadurch ohne ihr Wissen unter die Herrschaft einer übermenschlichen Regierung, das heißt eines himmlischen Königreiches, gekommen waren, die „ewige gute Botschaft“ vom messianischen Königreich verkündigt werden müssen. Die Geschichte bestätigt, daß diese Ereignisse seit 1914 in ihrer richtigen Reihenfolge eingetreten sind.
„IN DER MITTE DES HIMMELS“
19. (a) Welchen Vorteil hat es, daß der Engel „in der Mitte des Himmels“ fliegt? (b) Von welcher Bedeutung ist seine Botschaft?
19 Da der Engel „in der Mitte des Himmels“ flog, konnte er weit und breit von den Bewohnern der Erde gehört werden. Seine Botschaft die er mit seiner übermenschlichen Stimme von dieser Höhe aus verkündete, während er die Erde umkreiste, konnte in einem weiten Umkreis gehört werden. Er war ausgesandt worden, die frohe Nachricht jeder Nation, jedem Stamm, jeder Zunge und jedem Volk zu verkünden. Folglich mußte er um die ganze Erde fliegen. Diese gute Botschaft verdiente, von allen Bewohnern der Erde gehört zu werden. Sie stammte nicht von weltlichen Politikern, sondern kam aus dem Himmel und berührte jeden Bewohner der Erde, ob Mann, Frau oder Kind. Gott selbst hat angeordnet, daß sie weltweit verkündet werde, da sie für die Menschheit von größter Bedeutung ist. Sie darf nicht abgeschwächt werden aus Furcht, sie könnte Anstoß erregen, und kann von ihren Gegnern auch nicht unterdrückt werden.
20. Warum ist jeder Versuch, die Botschaft, die durch diesen Engel Gottes verkündet wird, unterdrücken zu wollen, von vornherein zum Scheitern verurteilt?
20 Mögen Könige, Richter, Generäle, Priester, Kirchenfürsten oder Geistliche versuchen — sofern sie den Mut haben —, den im Himmel fliegenden Engel an der Verkündigung der frohen Nachricht aufzuhalten! Vor über 2600 Jahren drohte der prahlerische König der assyrischen Weltmacht, Gottes Vorbildkönigreich, dessen Regierungssitz in Zion oder Jerusalem war, zu stürzen. Doch nach dem Bericht in 2. Könige 18:13 bis 19:36 erschlug ein einziger Engel Jehovas in einer Nacht 185 000 Mann der feindlichen Truppen und zwang den Angreifer, dahin zurückzukehren, woher er gekommen war.
21. (a) Wie sollten die Königreichsverkündiger zur Ausbreitung der guten Botschaft eingestellt sein? (b) Warum müssen Gottes Diener dieses außerordentlich wichtige Werk eilends durchführen?
21 Die Königreichsverkündiger auf der Erde sollten sich daher nicht fürchten. Sie sollten Gottes Auftrag gemäß überall unerschrocken predigen. Sie könnten die gute Botschaft kaum von einem Helikopter, einem Flugzeug oder einer Rakete aus verkündigen, dennoch sollten sie es nach den Worten Jesu furchtlos von einer erhöhten Stelle aus tun. Als er seine zwölf Apostel beauftragte, hinzugehen und zu predigen: „Das Königreich der Himmel hat sich genaht“, sagte er zu ihnen, sie sollten sich vor den Menschen nicht fürchten. Trotzdem sollten sie „so vorsichtig“ sein „wie Schlangen“. „Darum fürchtet euch nicht vor ihnen“, sagte er, „denn es ist nichts zugedeckt, was nicht aufgedeckt, und nichts verborgen, was nicht bekanntwerden wird. Was ich euch im Dunkeln sage, das redet im Licht, und was ihr im Flüsterton hört, das predigt von den Hausdächern.“ (Matth. 10:7, 16, 26, 27, NW) Von einem Hausdach aus kann ein Redner weithin von einer großen Zuhörermenge gehört werden. Mit anderen Worten, die Botschaft sollte so weit und so schnell wie möglich ausgebreitet werden. Der Engel, den der Apostel Johannes in der Vision sah, flog mitten im Himmel. Er hatte es eilig, so eilig wie die persischen „berittenen Eilboten, welche auf den Rennern der königlichen Gestüte ritten“, um den gottesfürchtigen Juden kundzutun, daß sie sich gegen ihre Feinde verteidigen dürften. (Esth. 8:10) Die „Zeit des Endes“ ist verhältnismäßig kurz, und das Leben vieler Menschen steht auf dem Spiel. Daher muß schnell gehandelt werden. Bemerkenswert ist auch, daß der Engel „mit lauter Stimme“ sprach. Man sollte ihn hören. Wir würden es darum nie wagen, seine Botschaft abzuschwächen.
22. Wie groß ist das Gebiet, in dem die Botschaft verbreitet werden soll, und welche Verantwortung hat der mitten im Himmel fliegende Engel?
22 Das Gebiet, in dem die „frohe Nachricht“ verbreitet werden soll, ist sehr groß, es umfaßt jede Nation, jeden Stamm, jede Zunge und jedes Volk. Von dem mitten im Himmel fliegenden Engel wurde erwartet, daß er die Botschaft in seinem ganzen Gebiet kundtat, damit alle, für die sie bestimmt war, sie hören konnten. Seit dem Jahre 1919 hat dieser Engel oder die Engelorganisation, die er versinnbildlicht, dafür gesorgt, daß dieses Gebiet und seine Bewohner die frohe Nachricht erfahren.
23, 24. (a) Welche Ausdehnung des Werkes der Zeugen Jehovas hat sich wegen der Größe des Gebiets seit 1919 als notwendig erwiesen? (b) In welchem Ausmaß wird die gute Botschaft heute im Vergleich zu 1922 in gedruckter Form verbreitet, und in welchen Gebieten wird sie sogar vernommen?
23 Das erklärt, wieso Jehovas Zeugen im Jahre 1919 die Königreichsbotschaft in Europa, Afrika, Asien, Australien, den Inselgebieten des Meeres sowie in Nord- und Südamerika unter der Leitung von 14 Zweigbüros der Watch Tower Bible and Tract Society noch in ziemlich begrenztem Ausmaß verkündigten, während sie sie jetzt, 1963, unter der Leitung von 90 Zweigbüros der Watch Tower Society in 194 Ländern und Inselgebieten, in denen es über 22 000 Versammlungen gibt, bekanntmachen.
24 Die Botschaft ergeht auch an „jede Zunge“, denn während zum Beispiel der öffentliche Vortrag „Millionen jetzt Lebender werden nie sterben“ bis April 1922 nur in 33 bedeutenden Sprachen gehalten wurde, wird die Königreichsbotschaft heute in gedruckter Form und mündlich in 162 Sprachen verkündigt, allein die Zeitschrift Der Wachtturm erscheint jeden Monat in 66 Sprachen, unter anderem auch in russisch. Ja, die frohe Nachricht des mitten im Himmel fliegenden Engels wird selbst hinter dem durchlässigen Eisernen Vorhang von Tausenden von Zeugen Jehovas vernommen. Die kommunistischen Raketen können diesen Engel Jehovas nicht abschießen.
WARUM „GUT“ UND „FROH“?
25. Was verkündet der mitten im Himmel fliegende Engel?
25 Was sagt aber der mitten im Himmel fliegende Engel, der die „ewige gute Botschaft“ übermittelt? Der Apostel Johannes hörte ihn „mit lauter Stimme“ sagen: „Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre, denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen, und betet den an, der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen gemacht hat.“ (Offb. 14:7, NW) Seine Aufforderung, Gott zu fürchten, ihm die Ehre zu geben und ihn anzubeten, richtet sich an alle Nationen, Stämme, Sprachen und Völker.
26. Warum kommt es nicht darauf an, zu welcher Religion sich die Bevölkerung eines Landes vorwiegend bekennt?
26 Die wohlbekannte Tatsache, daß die Bevölkerung des einen Landes vorwiegend römisch-katholisch und die des anderen hauptsächlich griechisch-orthodox oder protestantisch ist; daß man in dieser Gegend dem Islam und in jener dem Hinduismus anhängt; daß in diesen Gebieten der Konfuzianismus und auf den Inseln dort der Buddhismus vorherrscht, ist für ihn kein Hindernis. Was kümmert es ihn, daß die Menschen bis in unsere kritische Zeit hinein an einer dieser oder der vielen anderen Religionen, die hier nicht erwähnt sind, festgehalten haben? Seine Aufforderung, den einen Gott zu fürchten, ergeht an alle.
27. Warum kann der Gott, auf den der im Himmel fliegende Engel Bezug nimmt, niemand anders als Jehova sein?
27 Es ist heute auf religiösem Gebiet noch genauso wie in den Tagen des Apostels Paulus. Er sagte damals: „Es [gibt] auch solche ..., die ‚Götter‘ genannt werden, sei es im Himmel oder auf der Erde, wie es ja viele ‚Götter‘ und viele ‚Herren‘ gibt.“ (1. Kor. 8:5, NW) Dennoch kann kein Zweifel darüber bestehen, wen der mitten im Himmel fliegende Engel meint, wenn er alle Erdbewohner auffordert, Gott zu fürchten. Er erwähnt zwar den Namen dieses Gottes nicht, aber er beschreibt ihn so gut, daß wir ihn ohne weiteres erkennen können. Er sei der Richter der ganzen Welt und der Schöpfer des Himmels, der Erde, des Meeres und der Wasserquellen, sagt er. Es gibt nur einen solchen göttlichen Richter und Schöpfer, und wir können auch seinen Namen erfahren. Im ersten Vers der Bibel lesen wir: „Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.“ Im 2. Kapitel, im 4. Vers, heißt es: „Dies ist die Geschichte des Himmels und der Erde, als sie geschaffen wurden, an dem Tage, da Jehova Gott Erde und Himmel machte.“ Die Verse 7 und 8 lauten: „Und Jehova Gott bildete den Menschen, Staub von dem Erdboden, und hauchte in seine Nase den Odem des Lebens; und der Mensch wurde eine lebendige Seele. Und Jehova Gott pflanzte einen Garten in Eden gegen Osten, und er setzte dorthin den Menschen, den er gebildet hatte.“ (1. Mose 1:1; 2:4, 7, 8) Jeder Leser kann somit erkennen, daß Gott, der Schöpfer, in der Bibel von Anfang an Jehova genannt wird.
28. Was beweist, daß Jehova der Richter des ganzen Universums ist, auf den Bezug genommen wird?
28 Daß er auch der Richter des ganzen Universums ist, wußte schon der Patriarch Abraham, der vor über 3800 Jahren im Nahen Osten lebte, denn als es um die Erhaltung der Städte Sodom und Gomorra und ihrer Nachbarstädte ging, wandte sich Abraham an Jehova Gott mit den Worten: „Fern sei es von dir, so etwas zu tun, den Gerechten mit dem Gesetzlosen zu töten, so daß der Gerechte sei wie der Gesetzlose; fern sei es von dir! Sollte der Richter der ganzen Erde nicht Recht üben?“ Die Bibel gibt uns die Antwort des Richters auf diese Frage in folgenden Worten wieder: „Und Jehova sprach: Wenn ich in Sodom, innerhalb der Stadt, fünfzig Gerechte finde, so will ich um ihretwillen dem ganzen Orte vergeben [den ganzen Ort verschonen, SB].“ Jehova, der Richter der ganzen Erde, hielt es jedoch trotz der Bitten Abrahams für richtig, Feuer und Schwefel vom Himmel herab auf Sodom und die umliegenden Städte regnen zu lassen. (1. Mose 18:25-33; 19:24-29) Zeigt dieser offenkundige Strafvollzug des Richters der ganzen Erde neunzehnhundert Jahre vor der Zeit des Apostels Johannes nicht, daß der mitten im Himmel fliegende Engel der Menschheit dadurch, daß er jedermann aufforderte, Gott, den Schöpfer, Jehova, zu fürchten, einen großen Dienst leistete? Der Dienst dieses Engels sollte in der Zeit des Gerichtes Gottes ganz besonders benötigt werden.
GOTT FÜRCHTEN
29. Erkläre, was es heißt, Jehova, den höchsten Richter zu fürchten.
29 Wie können Menschen aller Zungen in der ganzen Welt diesen Gott, den Richter und Schöpfer, fürchten? Was heißt es für sie, ihn als den höchsten Richter und den allein wahren und lebendigen Gott zu fürchten? Sein geschriebenes Wort sagt es uns deutlich. Salomo, der weiseste König der alten Zeit, der Jahrhunderte vor Beginn der buddhistischen Ära in Jerusalem regierte und ein Anbeter Gottes, des Schöpfers, war, schrieb unter Inspiration: „Die Furcht Jehovas ist: das Böse hassen. Hoffart und Hochmut und den Weg des Bösen und den Mund der Verkehrtheit hasse ich.“ „Die Furcht Jehovas ist der Anfang der Weisheit, und die Erkenntnis des Heiligsten ist Verständnis.“ „Sei nicht weise in deinen Augen, fürchte Jehova und weiche vom Bösen.“ „Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das soll jeder Mensch. Denn Gott wird jedes Werk, es sei gut oder böse, in das Gericht über alles Verborgene bringen.“ — Spr. 8:13; 9:10, NW; 3:7; 16:6; Pred. 12:13, 14, Fußnote.
30, 31. Wie lernt man Jehova Gott richtig fürchten?
30 Die alten Religionen dieser Welt mögen wegen der Weisheit, die sie vermitteln, gepriesen werden, doch diese Weisheit ist nichts als weltliche Weisheit und wird verschwinden, wenn diese schlechte Welt in der Zeit der größten Drangsal, die die Menschheit je erlebt hat, vernichtet wird. Diese alten Religionen lehren nicht die Furcht Jehovas Gottes, des großen Schöpfers und höchsten Richters. Wer jedoch wahre Weisheit erwerben möchte, die bewirkt, daß er diese alte Welt überleben und ewiges Leben in einer gerechten neuen Welt erlangen kann, muß Jehova Gott, den Höchsten, fürchten. Damit er Jehova fürchten kann, muß er ihn erst kennenlernen, und das kann er nur, wenn er sein geschriebenes Wort, die Bibel, liest, darauf hört und darüber nachdenkt. Dann stützt er sich nicht mehr auf seine eigene Weisheit, sondern erkennt, daß Gott allweise ist und daß sich das, was er vorhergesagt hat, in der Vergangenheit erfüllt hat und sich auch in Zukunft erfüllen wird.
31 Wenn wir ihn kennenlernen, erfahren wir auch, was er vorhat und was er von uns verlangt. Diese Erkenntnis gibt uns die Kraft, unsere Gottesfurcht zu beweisen, uns vom Bösen abzuwenden und seine Gebote zu halten. Wenn wir seine Gebote halten, brauchen wir uns vor der „Stunde seines Gerichts“ nicht zu fürchten, da wir dann seine richterliche Anerkennung finden werden.
32, 33. (a) Wieso gereicht uns die Erkenntnis Jehovas und die rechte Furcht vor ihm zum Segen? (b) Warum ist uns Lot in dieser Hinsicht ein gutes Beispiel?
32 Wenn wir die Schöpfung und den Lebenszweck, den wir als vernunftbegabte Geschöpfe erfüllen sollten, richtig verstehen wollen, müssen wir Jehova Gott, den Schöpfer und Richter, stets berücksichtigen. Vergessen wir nicht: „Die Erkenntnis des Heiligsten ist Verständnis“! Dieses Verständnis sollte mit Weisheit und mit unserer Furcht vor ihm gepaart sein. Das wird uns in alle Ewigkeit zum Segen sein. Auch auf diese Tatsache wies der weise König Salomo hin. „Die Furcht Jehovas ist zum Leben“, schrieb er, „und gesättigt verbringt man die Nacht, wird nicht heimgesucht vom Übel.“ „Die Furcht Jehovas ist ein Born des Lebens, um zu entgehen den Fallstricken des Todes.“ „Die Folge der Demut, der Furcht Jehovas, ist Reichtum und Ehre und Leben.“ — Spr. 19:23; 14:27; 22:4.
33 Wegen seiner Gottesfurcht wurde Lot, der Neffe des Patriarchen Abraham, gerettet und blieb am Leben. Als er und seine Töchter auf den Befehl, den ihnen Jehovas Engel übermittelt hatte, Sodom verließen, entgingen sie der Vernichtung, die durch Feuer und Schwefel vom Himmel plötzlich über diese Stadt und ihre Nachbarstädte kam. Über den Nutzen, den Lot aus seiner Furcht vor Jehova zog, lesen wir: „Er befreite den gerechten Lot, der schwer bedrängt war, weil sich Menschen, die dem Gesetz trotzten, einem zügellosen Wandel hingaben — denn jener Gerechte quälte durch das, was er sah und hörte, während er unter ihnen wohnte, Tag für Tag seine gerechte Seele wegen ihrer gesetzlosen Taten — Jehova weiß Menschen von Gottergebenheit aus der Prüfung zu befreien, Ungerechte aber auf den Tag des Gerichts zu ihrer Abschneidung aufzubehalten.“ — 2. Petr. 2:6-9, NW; 1. Mose 19:15-29.
34. Wieso ist die Ankündigung, „die Stunde seines Gerichts ist gekommen“, eine „frohe Nachricht“?
34 Für Menschen, die der Aufforderung, Gott zu fürchten, ihm die Ehre zu geben und ihn, den Schöpfer, anzubeten, nachkommen, ist die Ankündigung des im Himmel fliegenden Engels eine „ewige gute Botschaft“, sie begrüßen sie als eine „frohe Nachricht“. Warum? Wie kann die Ankündigung, daß „die Stunde seines Gerichts“ gekommen sei, eine gute Botschaft sein? Weil mit „seinem Gericht“ die Zeit kommt, da Gerechtigkeit, Güte und Recht triumphieren werden. „Sein Gericht“ bringt allen, die ihn, den Schöpfer und höchsten Richter, als den allein wahren und lebendigen Gott fürchten, ehren und anbeten, Befreiung. Es befreit sie für immer von der mächtigen Weltorganisation, die sie lange bedrückt hat. „Sein Gericht“ bedeutet für sie Befreiung, weil es den Sturz ihres Bedrückers herbeiführt und dessen Macht bricht. Es ist ein Zeichen dafür, daß Jehova Gott die Organisation seines Feindes richtet. Das wird auch durch die Engel, die dem „in der Mitte des Himmels“ fliegenden Engel folgten, bestätigt. Beachten wir, was der nächste Engel ankündigt.
DER ZWEITE ENGEL MIT EINER GUTEN BOTSCHAFT
35, 36. (a) Welche Botschaft verkündete der zweite Engel? (b) Warum war der Sturz des alten Babylon in den Tagen Israels ein freudiges Ereignis?
35 „Und ein anderer, ein zweiter Engel, folgte und sprach: ‚Sie ist gefallen! Babylon, die große, ist gefallen, sie, die alle Nationen veranlaßt hat, von dem Leidenschaft erregenden Wein ihrer Hurerei zu trinken.‘“ — Offb. 14:8, NW.
36 Was bedeutete diese Ankündigung für jene, die entschlossen sind, Jehova Gott, den Schöpfer, zu fürchten, zu ehren und anzubeten? Vor 2500 Jahren war die Stadt Babylon am Euphrath der Schrecken der Völker des Nahen Ostens. Selbst Jerusalem, die Stadt, in der sich der Tempel Jehovas Gottes befand, sah sich gezwungen, von dem Becher des „Leidenschaft erregenden Weines ihrer Hurerei“ zu trinken. Babylon zertrat Jerusalem und führte seine Bewohner, das damalige Volk Jehovas, in das ferne Feindesland in die Verbannung. Als das bedrückende alte Babylon gestürzt wurde, frohlockten Himmel und Erde. Sein Sturz bedeutete für Jehovas Volk Befreiung aus dem Lande des Feindes. War diese Botschaft für die, die Gott, den Schöpfer, fürchteten und ihn anbeteten, somit nicht eine frohe Nachricht, auch wenn sie für die Babylonier schlimm war?
37. Was bedeutet Babylons Sturz heute?
37 Die Ankündigung des Engels über den Sturz Babylons der Großen löst heute nicht weniger Freude aus. Sie bedeutet für alle Bedrückten, die Jehova fürchten und anbeten, dasselbe: Befreiung! Sie rechtfertigt ihren Gott, denn sie bestätigt ihn als den Höchsten, den Allmächtigen, der der Wahrheit und Gerechtigkeit vollkommen ergeben ist. Sie beweist auch, daß er der Richter ist, der die Gerechten befreit, und daß der Sturz der Feindesorganisation die Folge seiner Urteilsvollstreckung ist.
EIN DRITTER ENGEL
38, 39. Was kündigte der dritte Engel an?
38 Was mit jenen geschieht, die sich weigern, Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde und der Gewässer, zu fürchten, zu ehren und anzubeten, ist eine weitere beachtenswerte Auswirkung seines Gerichts. Wir wollen deshalb sehen, was der Ankündigung der beiden ersten Engel folgte. Wir lesen:
39 „Und ein anderer Engel, ein dritter, folgte ihnen und sprach mit lauter Stimme: ‚Wenn jemand das wilde Tier und sein Bild anbetet und ein Kennzeichen an seiner Stirn oder auf seiner Hand empfängt, so wird er auch von dem Wein des Grimmes Gottes trinken, der unverdünnt im Becher seines Zorns eingeschenkt ist, und er wird vor den Augen der heiligen Engel und vor den Augen des Lammes mit Feuer und Schwefel gequält werden. Und der Rauch ihrer Qual steigt auf für immer und ewiglich, und Tag und Nacht haben sie keine Ruhe, jene, die das wilde Tier und sein Bild anbeten, und wer immer das Kennzeichen seines Namens empfängt.‘“ — Offb. 14:9-11, NW.
40. Beweise, daß es heute Menschen gibt, die Tiere und Bilder von Tieren sowie irdische Regierungen anbeten.
40 Heute findet man überall viele religiöse Menschen, die Tiere anbeten, als ob diese über dem vernunftbegabten, sprachfähigen, aufrechtgehenden Menschen ständen. Es gibt große Völker, die wilde Tiere als Sinnbild ihres Volkes verehren, denken wir zum Beispiel an den britischen Löwen, den amerikanischen Adler oder den russischen Bären. Millionen beugen sich vor Bildern oder vor Dingen am Himmel oder auf der Erde nieder. Viele versehen sich sogar mit einem besonderen Zeichen, um erkennen zu lassen, daß sie einem bestimmten Gott gehören und diesen Gott anbeten. Diese Menschen sind ohne weiteres bereit, eine große irdische Organisation, die die charakteristischen Merkmale eines wilden Tieres aufweist, zu vergöttern oder anzubeten. Sie sind auch bereit, eine Nebenorganisation, die gleichsam das Abbild der ursprünglichen, einem wilden Tier ähnelnden Organisation ist, anzubeten. Dadurch fügen sie ihren Göttern, die sie bereits verehren, noch weitere hinzu. Eine eingehende Prüfung oder Untersuchung dieser Götter ergibt, daß sie alle das Erzeugnis von Menschen, aber nicht Gott, der Schöpfer des Universums, sind. Statt die Aufmerksamkeit der Menschen auf die Anbetung Gottes, des Schöpfers, zu lenken, lenken sie sie in Wirklichkeit von ihr ab.
41. (a) Kann vernünftigerweise angenommen werden, daß Gott die Anbetung all dieser falschen Götter gutheißt? (b) Wessen Anerkennung genießt die mit einem wilden Tier verglichene Organisation?
41 Kann angenommen werden, daß der Richter, das heißt der Schöpfer, diese Anbetung selbstgemachter, falscher Götter gutheißt, wenn die „Stunde seines Gerichts“ für sie kommt? Berücksichtigt er vielleicht den Umstand, daß sie alle sehr religiös und von ihrer Form der Gottesanbetung anscheinend aufrichtig überzeugt sind? Nein! Jedenfalls nicht nach der Botschaft des dritten Engels. Im vorangehenden Kapitel (Offb. 13:1, 2, NW) wird gezeigt, daß die mit einem wilden Tier verglichene Organisation von dem Drachen, Satan, dem Teufel, gutgeheißen und unterstützt wird. Auch ihr „Bild“ muß seine Anerkennung genießen, da es ein Abbild oder eine Nachahmung dessen ist, was er gutheißt.
42. Was steht der Anbetung falscher Götter und ihren Unterstützern bevor?
42 Die Anbetung dessen, was der Teufel liebt und unterstützt, mißfällt jedoch Gott, dem Schöpfer. Sie widerspricht seinem Gebot, das sein Engel, der „in der Mitte des Himmels“ flog, laut verkündigte. Diese Anbetung falscher Götter verdient es, vom Grimm des Schöpfers betroffen zu werden, und ihre Unterstützer müssen den unverdünnten Wein des Grimmes Gottes, den der „Becher seines Zorns“ enthält, trinken. Schluck um Schluck müssen sie ihn trinken, bis sie schließlich so vollständig trunken sind, daß sie aus ihrer Trunkenheit nie mehr erwachen. Es wird ihnen so ergehen, wie es den Bewohnern von Sodom und Gomorra und der umliegenden Städte in den Tagen Lots und Abrahams erging, als Feuer und Schwefel vom Himmel auf sie herabfiel.
43. Was ist unter dem symbolischen Feuer- und Schwefelregen, der heute vom Himmel auf die Anbeter falscher Götter herabkommt, zu verstehen, und wie nehmen diese die Botschaft, die Jehovas Zeugen predigen, auf?
43 Die Bürger Sodoms und Gomorras erlitten durch den Feuer- und Schwefelregen eine qualvolle Vernichtung. Der symbolische Feuer- und Schwefelregen, durch den Gott heute seinen Zorn an den Anbetern falscher Götter zum Ausdruck bringt, sind zweifellos vom Himmel kommende Botschaften von der endgültigen Vernichtung dieser Anbeter, die Gott nicht gehorchen und sich nicht von der Anbetung von Geschöpfen abwenden und der Anbetung des Schöpfers zuwenden wollen. Sie empfinden diese feurigen Vorläufer der kommenden Vernichtung als eine große Qual. Sie fühlen sich in ihren religiösen Gefühlen verletzt und nehmen Anstoß an dem, was Jehovas christliche Zeugen predigen und lehren. Diese Qualen erleiden sie vor den Augen der heiligen Engel und Jesu Christi, des Lammes Gottes, die nichts unternehmen, um die Anbeter der falschen Götter von ihrer Qual zu erlösen, weil sie sie verdient haben und die Stunde des göttlichen Gerichts nun gekommen ist, in der Gott seine richterlichen Entscheidungen fällen muß.
44, 45. (a) Wann wird die Qual der Anbeter falscher Götter enden? (b) Wer wird gegen das Werk, durch das sie gequält werden, nichts unternehmen?
44 Die religiösen Gefühle der Anbeter falscher Götter werden weiter gequält, bis sie von einer ähnlichen Vernichtung ereilt werden wie einst die dem Gesetz trotzenden, sittlich verderbten, zügellos lebenden Bewohner der Städte Sodom und Gomorra. Das Lamm, Jesus Christus, und die heiligen Engel werden sie von ihrer Qual nicht erlösen, und Jehova Gott wird seine christlichen Zeugen nicht abberufen, durch die er den Anbetern der von Menschen gemachten neuzeitlichen und althergebrachten Götter seine wie Feuer und Schwefel wirkenden Gerichtsbotschaften ausrichten läßt. Darum wird in Offenbarung 14:11 (NW) auch gesagt: „Der Rauch ihrer Qual steigt auf für immer und ewiglich, und Tag und Nacht haben sie keine Ruhe.“ Daß sich diese Worte bewahrheitet haben, bestätigen die Berichte, die seit 1919 über die Vorgänge auf religiösem Gebiet in Zeitungen, Zeitschriften, Gerichtsprotokollen und anderen Publikationen veröffentlicht wurden.
45 Die Anbeter der falschen Götter werden ununterbrochen gequält werden und keine Ruhe haben, bis sie wie Sodom und Gomorra vernichtet sind. Die endgültige Vernichtung, die ihrer ununterbrochenen Qual folgen wird, soll wie ein ewig aufsteigender Rauch ein ständiges Mahnmal bleiben.
46. Was sollten Anbeter Jehovas nicht tun, da die Stunde des Gerichts nur ein kurzer Zeitabschnitt ist?
46 Das läßt uns erkennen, weshalb der Überbringer der „ewigen guten Botschaft“, den der Apostel Johannes „in der Mitte des Himmels“ fliegen sah, alle Nationen, Stämme, Zungen und Völker aufforderte, ausschließlich den Schöpfer des Himmels und der Erde als den wahren Gott zu fürchten, zu ehren und anzubeten. In der Stunde seines Gerichts — einer verhältnismäßig kurzen Zeit — sollte niemand menschliche Organisationen, die für ihre durch tierische Grausamkeit gekennzeichnete Vergangenheit berüchtigt sind und die Anbetung Jehovas Gottes zu verhindern suchen, vergöttern oder anbeten. Wer nicht von dem unverdünnten Wein des Grimmes Gottes in dem Becher seines Zorns trinken und dem quälenden „Feuer- und Schwefelregen“, dem schließlich die endgültige Vernichtung folgt, entrinnen möchte, muß sich der Anbetung Gottes, des Schöpfers, zuwenden. Nach der Botschaft, die der dritte Engel, den Johannes in seiner Vision sah, verkündete, sollten die Anbeter der falschen Götter jetzt, da die „Stunde“ des göttlichen Gerichts für diese alte Welt gekommen ist, auf diese Weise bestraft werden. Es muß deshalb alles so geschehen und weiter so geschehen, wie es der dritte Engel ankündigte. Die Ankündigung des Gerichts erfolgt unter der Leitung von Engeln.
DIE ANBETER DES WAHREN GOTTES MÜSSEN AUSHARREN
47. Wieso wissen wir, daß Jehovas wahre Zeugen es in dieser Gerichtszeit nicht leicht haben werden, und wie bestätigt das Offenbarung 14:12?
47 Wenn auch die Anbeter des wahren Gottes von ihm, dem Schöpfer, begünstigt und anerkannt werden, heißt das nicht, daß sie es in dieser Gerichtszeit leicht haben. Die Anbeter falscher Götter geben durch ihre Organisationen, das symbolische „wilde Tier“ und sein „Bild“, zu erkennen, daß sie den christlichen Zeugen und Anbetern des Schöpfers nicht gewogen sind. Sie veranlassen ihre einflußreichen Organisationen, wie ein wildes Tier gegen Jehovas Zeugen vorzugehen, die Gottes Gerichtsurteil über diese alte Welt verkünden. Sie suchen die Zeugen mit allen Mitteln — gesetzlichen und ungesetzlichen — zu zwingen, die Anbetung Jehovas aufzugeben und — wie sie — menschliche Organisationen und Einrichtungen zu ehren und anzubeten. Deswegen heißt es in Offenbarung 14:12 (NW), unmittelbar nach den Ausführungen über die Anbeter des wilden Tieres und seines Bildes sowie über ihre Qualen: „Hier kommt es für die Heiligen, jene, welche die Gebote Gottes halten und den Glauben Jesu [bewahren], auf das Ausharren an.“ Unter den heutigen Verhältnissen müssen Gottes Zeugen ausharren.
48. Was werden Jehovas christliche Zeugen daher tun?
48 Was werden wir Zeugen des höchsten Gottes und Schöpfers daher tun? Bis jetzt haben wir mit seiner unfehlbaren Hilfe ausgeharrt, wir müssen aber noch weiter ausharren. Wir leben immer noch in dieser Welt, umgeben von Götzen und Anbetern falscher Götter, und werden weiter darin leben, bis die „Stunde“ des göttlichen Gerichts vorüber ist. Wir dürfen nicht aufhören, „die Gebote Gottes [zu] halten und den Glauben Jesu“ zu bewahren. Wir müssen fortfahren, die Gebote Gottes zu halten und unseren Glauben an Jesus zu bewahren, ungeachtet der Folgen, die diese Handlungsweise für uns haben mag.
49. Von wem sollten wir uns in dieser Zeit des Gerichts leiten lassen, und wozu verpflichtet uns unser Auftrag?
49 Wir lassen uns deshalb von dem mitten im Himmel fliegenden Engel leiten. Wir nehmen die „ewige gute Botschaft“, die dieser Engel oder diese Engelschar „mit lauter Stimme“ bekanntmacht, auf und übermitteln sie „jeder Nation und jedem Stamm und jeder Zunge und jedem Volk“. Wir können nichts dafür, daß diese Botschaft, die für uns Anbeter des wahren Gottes eine „frohe Nachricht“ ist, für die Anbeter der falschen Götter, das heißt für die Feinde Jehovas Gottes, des Schöpfers, keine gute Botschaft ist. Die gute Botschaft schließt die Nachricht über die Rache Gottes, des Schöpfers, ein, und seine Diener, die von ihm beauftragt sind zu predigen, sind auch verpflichtet, seine Rache zu verkünden.
50. Wer hatte diese Pflicht ebenfalls, und wie zeigte er, daß er ihr nachkam, als er Nazareth besuchte?
50 Diese Pflicht hatte auch der gütige, liebende Herr Jesus, den Jehova Gott unmittelbar nach der Taufe im Jordan mit seinem heiligen Geist salbte. In der jüdischen Versammlungsstätte der Stadt Nazareth, wo Jesus seine Jugend verlebt hatte, las er folgende Worte aus der Prophezeiung Jesajas vor und bezog sie auf sich: „Der Geist des Herrn, Jehovas, ist auf mir, weil Jehova mich gesalbt hat, um den Sanftmütigen frohe Botschaft zu bringen, weil er mich gesandt hat, um zu verbinden, die zerbrochenen Herzens sind, Freiheit auszurufen den Gefangenen, und Öffnung des Kerkers [der Augen, NW] den Gebundenen; um auszurufen das Jahr der Annehmung [des guten Willens, NW] Jehovas und den Tag der Rache unseres Gottes, und zu trösten alle Trauernden.“ (Jes. 61:1, 2; Luk. 4:16-21) Selbst er mußte den „Tag der Rache“ Gottes predigen. Aber auch „das Jahr des guten Willens Jehovas“ predigte er. Seine schafähnlichen Nachfolger tun heute dasselbe.
ÜBER SEINE RACHE FROHLOCKEN
51, 52. (a) Weshalb ist die Ankündigung der Rache Jehovas ein Grund zur Freude? (b) Was werden die gerechten Diener Jehovas dann — wie einst Moses — tun?
51 Die Botschaft vom Tag der Rache unseres Gottes, Jehovas, ist für alle Sanftmütigen auf der Erde eine frohe Botschaft: für die, die von den Mächtigen bedrückt werden; für die, die einst zerbrochenen Herzens waren, als sie sahen, wie die sichtbare Organisation der wahren Gottesanbetung von den Feinden der reinen und unbefleckten Religion aufgelöst wurde; für die, die durch die Organisation des Teufels, Babylon die Große, gefangen gehalten werden und in ihrer religiösen Freiheit eingeschränkt sind, und für die religiösen Gefangenen, deren Augen verschlossen sind, das heißt, die wegen der Finsternis in dem religiösen Gefängnis, in dem sie ohne ihren Willen gebunden sind, nichts sehen können.
52 Für die Befürworter der Schlechtigkeit dieser Welt und ihrer Anbetung falscher Götter ist die Verkündigung des „Tages der Rache unseres Gottes“ kein Trost, aber für die, die wegen des Schadens, der der Versammlung der Anbeter des wahren Gottes zugefügt wurde, trauern. Wenn dieser Tag schließlich kommt und sie sehen, wie Gott ihren Feinden, die auch seine Feinde sind, gerechte Rache erstattet, werden sie vor Freude jubeln. Sie werden frohlocken wie Moses, als er sah, daß das Verfolgerheer Pharaos in den Fluten des Roten Meeres umgekommen war: „Singen will ich Jehova, denn hoch erhaben ist er; das Roß und seinen Reiter hat er ins Meer gestürzt. Meine Stärke und mein Gesang ist Jah, denn er ist mir zur Rettung geworden; dieser ist mein Gott, und ich will ihn verherrlichen, meines Vaters Gott, und ich will ihn erheben. Jehova ist ein Kriegsmann, Jehova sein Name. Jehova wird König sein immer und ewiglich!“ — 2. Mose 15:1-3, 18; Offb. 15:3, 4.
53. Was müssen wir tun, solange wir noch in dem „Jahr des guten Willens Jehovas“ leben?
53 Gott, der Schöpfer, hat uns die Pflicht auferlegt, Menschen aus allen Nationen, Stämmen, Zungen und Völkern erkennen zu helfen, daß wir noch im „Jahr des guten Willens Jehovas“ leben, und sie aufzufordern, diese Gelegenheit zu nutzen, um dem eilends herannahenden „Tag der Rache unseres Gottes“ zu entrinnen. Wir müssen ihnen helfen, Gott, den Schöpfer, zu erkennen, damit sie ihn lieben, anbeten, ehren und richtig fürchten lernen.
54. (a) Für wen ist die Erde nicht bestimmt? (b) Wer wird sie daher von allen Anbetern falscher Götter reinigen, und welche Aufgabe haben damit in Verbindung die Gerechtigkeitsliebenden?
54 Die Erde wurde vom Schöpfer nicht als Wohnstätte für Anbeter falscher Götter bestimmt. Menschen, die statt den Schöpfer die gemachten Dinge anbeten, haben auf ihr keine Daseinsberechtigung. Wir haben jedoch nicht die Aufgabe oder die Pflicht, die Milliarden Anbeter falscher Götter vom Erdboden zu vertilgen. Das ist die Aufgabe des Schöpfers; nur ihm steht es zu, Geschöpfe, die er erschaffen hat, zu vernichten, wenn sie von seinen Wegen abweichen. Seine Aufgabe und sein ausdrückliches Vorhaben ist es, die Erde am „Tag der Rache“ von allen Anbetern falscher Götter zu reinigen; unsere Aufgabe ist es, ihnen diesen Tag anzukündigen. Wir können nichts dafür, wenn ihnen das nicht beliebt. Die ewigen sichtbaren und materiellen Wohltaten, die ihnen die „ewige gute Botschaft“ in Aussicht stellt, möchten sie schon genießen, aber sie sind nicht bereit, sie zu Gottes Bedingungen anzunehmen. Sie wollen die Anbetung ihrer falschen Götter und die weitgehenden Freiheiten, die ihnen ihre Religion einräumt, nicht aufgeben zugunsten des ewigen Lebens in menschlicher Vollkommenheit auf einer herrlichen paradiesischen Erde unter Gottes Königreich.
55. Wem sollten wir gefallen wollen?
55 Wir dürfen nicht erwarten, daß wir durch unsere Verkündigung der „ewigen guten Botschaft“ während der kurzen „Stunde“ des Gerichts Gottes, des Schöpfers, ihre Gunst und Anerkennung gewinnen. Wir müssen Gott, dem Richter, gefallen. Ihm müssen wir dienen, und seine Botschaft müssen wir denen, die sich belehren lassen und bereit sind, den wahren Gott anzubeten, verkündigen, ja ihm müssen wir die Ehre geben.
56. Wie erzählen die Himmel und der Erdkreis die Herrlichkeit Gottes, und warum genügt diese Lobpreisung des Schöpfers nicht?
56 In Psalm 19:1-4 (Fußnote) lesen wir die bedeutsamen Worte: „Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes, und die Ausdehnung verkündet seiner Hände Werk. Ein Tag berichtet es dem anderen, und eine Nacht meldet der anderen die Kunde davon. Keine Rede und keine Worte, doch gehört wird ihre Stimme. Ihre Meßschnur geht aus über die ganze Erde, und bis an das Ende des Erdkreises ihre Worte.“ Wir würden jedoch unseren Teil nicht tun, überließen wir es den stummen, sichtbaren Himmeln und der Schönheit des Tages und der Nacht, die Herrlichkeit Gottes zu erzählen und das Werk seiner Hände zu verkünden.
57. (a) Warum muß heute den Menschen im allgemeinen geholfen werden, die gute Botschaft von Gott zu verstehen? (b) Was müssen wir daher tun, wenn wir die „ewige gute Botschaft“ erkennen und uns darüber freuen?
57 Die religiösen Anschauungen der Menschen im allgemeinen sind durch die falsche Religion, die Bibelkritik und die Pseudowissenschaft verderbt worden. Wir können daher nicht erwarten, daß sie, selbst wenn sie Tag und Nacht die Himmel anschauten und beobachteten, was in der großen Ausdehnung vor sich geht, ein rechtes Verständnis erhalten. Wir können nicht erwarten, daß sie auf diese Weise Gottes Herrlichkeit erkennen und sie als das Werk seiner Hände bezeichnen. Von den unbelebten Himmeln und von der großen, mit Sonne, Mond, Sternen und Wolken geschmückten Ausdehnung können sie Gottes liebendes Vorhaben nicht erkennen, das darin besteht, alle Schlechtigkeit zu beseitigen und unsere mißbrauchte Erde in ein unbeschreiblich schönes Paradies umzuwandeln und den geretteten Anbetern Gottes, des Schöpfers, unter seinem Königreich eine ewige Wohnstätte zu geben. Gott hat sein geschriebenes Wort, die Bibel, geschaffen, um uns und diesen Menschen die „ewige gute Botschaft“ kundzutun. Deshalb müssen wir ihnen Gottes Wort geben und müssen ihnen helfen, der „guten Botschaft“ zu gehorchen. — Röm. 10:16, 17.
58. Welches unschätzbare Vorrecht haben wir in dieser „Zeit des Endes“?
58 Wir haben heute bei weitem das größere Vorrecht als die Hirten auf den Fluren Bethlehems, die einst den herrlichen Engel sahen und ihn eine Botschaft verkünden hörten, die für alle Menschen, die Gott und seinen guten Willen suchen, eine „gute Botschaft großer Freude“ sein sollte. Vor neunzehnhundert Jahren sah der Apostel Johannes in einer Vision den Engel, der „in der Mitte des Himmels“ flog, um rund um die Erde freudig die „ewige gute Botschaft“ zu verkünden. Heute ist es durch Gottes Gunst unser unbezahlbares Vorrecht, die gute Nachricht dieses Engels zu übernehmen und sie eilends in der ganzen Welt bekanntzumachen. Wenn wir das gehorsam, liebevoll und unerschrocken tun, werden wir die Freude erleben, daß noch viele aus „jeder Nation und jedem Stamm und jeder Zunge und jedem Volk“ die falsche Religion aufgeben und Gott zu fürchten und zu ehren beginnen werden. Wir freuen uns, wenn sie sich uns anschließen, um uns in der Anbetung unseres Schöpfers zu unterstützen. Dadurch tragen sie zu seiner ewigen Rechtfertigung und zu ihrer ewigen Rettung bei.
[Kasten auf Seite 743]
Dieser Artikel
ist eine Wiedergabe des aufrüttelnden Vortrages, der auf dem von Jehovas Zeugen zwischen dem 30. Juni und 8. September 1963 in mehreren Großstädten rund um die Welt durchgeführten Kongreß „Ewige gute Botschaft“ über das Kongreßmotto gehalten wurde. Der öffentliche Vortrag „Wenn Gott König ist über die ganze Erde“, dem insgesamt 570 932 Personen beiwohnten, wurde bereits in der „Wachtturm“-Ausgabe vom 15. Oktober 1963 veröffentlicht. Einige Bilder von diesem Kongreß erscheinen auf den beiden Mittelseiten. Darüber hinaus erscheint in der Ausgabe vom 1. Januar 1964 ein elfseitiger Artikel unter dem Titel „Rund um die Welt mit dem Kongreß ‚Ewige gute Botschaft‘“.
[Bilder auf Seite 752, 753]
RECHTS: Die Kongreßserie „Rund um die Welt“ beginnt im Ball Park County-Stadion, Milwaukee, mit 57 055 Zuhörern beim öffentlichen Vortrag.
LINKS: Auf halbem Weg rund um die Welt hält N. H. Knorr denselben Vortrag durch einen Übersetzer vor 961 thailändischen Zuhörern.
UNTEN: In Manila hören 37 806 Personen den Präsidenten, dessen Ansprache in drei Sprachen übersetzt wird.
RECHTS: In München spricht Knorr zu 107 164 Personen über das Thema „Wenn Gott König ist über die ganze Erde“.
UNTEN: In Stockholm hält Vizepräsident F. W. Franz den öffentlichen Vortrag, der ins Schwedische, Dänische, Norwegische und Finnische übersetzt wird, vor 25 160 Personen.