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Die Bergpredigt — „Schwört überhaupt nicht“Der Wachtturm 1978 | 1. September
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Korban (das heißt eine Gott gewidmete Gabe)“‘ — so laßt ihr ihn für seinen Vater oder seine Mutter gar nichts mehr tun, und so macht ihr das Wort Gottes durch eure Überlieferung ungültig, die ihr übermittelt habt“a (Mark. 7:9-13).
Auch die Form, wie man einen Schwur leistete, war entartet. Statt sich an biblische Beispiele von Schwüren zu halten, die im Namen Gottes abgelegt worden waren, wurde es allgemein üblich, „beim Himmel“, „bei der Erde“, „bei Jerusalem“ und sogar beim „Haupte“ (oder Leben) eines anderen Menschen zu schwören (5. Mose 6:13; Dan. 12:7). Jüdische Autoritäten stritten sich über die Gültigkeit vieler Schwüre, die im Namen erschaffener Dinge abgelegt wurden. Offensichtlich glaubten bestimmte Personen, sie könnten Schwüre rückgängig machen und dabei straffrei ausgehen. (Vergleiche Matthäus 23:16-22.)
Da jedoch, wie Jesus zeigte, der Himmel „Gottes Thron“, die Erde „der Schemel seiner Füße“ und Jerusalem „die Stadt des großen Königs“ war, kam ein Schwur in deren Namen einem Schwur im Namen Gottes gleich (Jes. 66:1; Ps. 48:2). Und ein Schwur bei jemandes „Haupt“ oder Leben war gleichbedeutend mit einem Schwur im Namen Gottes, da Gott der Lebengeber und -erhalter ist; niemand hat so viel Macht über sein Leben, daß er „ein einziges Haar weiß oder schwarz machen“ kann (Ps. 36:9).
Nachdem Jesus von leichtfertigem Schwören abgeraten hatte, sagte er weiter: „Euer Wort Ja bedeute einfach ja, euer Nein nein; denn was darüber hinausgeht, ist von dem, der Böse ist“ (Matth. 5:37).
Weil das Lügen und Betrügen gang und gäbe war, schwor man häufig, um seinen Äußerungen Glaubwürdigkeit zu verleihen. Jesus zeigte indes, daß im täglichen Leben ein einfaches Ja oder Nein völlig glaubwürdig sein sollte, ohne durch einen Schwur zusätzlich bestätigt werden zu müssen. Wer sich gezwungen sieht, ‘darüber hinauszugehen’, indem er seine Äußerungen ständig ‘beschwört’, zeigt, daß er im Grunde genommen unglaubwürdig ist. Er offenbart den Geist „dessen, der böse ist“, Satans, des Teufels, der in der Bibel als „der Vater der Lüge“ bezeichnet wird (Joh. 8:44; Jak 5:12).
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Woran war er interessiert?Der Wachtturm 1978 | 1. September
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Woran war er interessiert?
Eine Frau in Fort Pierce (Florida) erzählte einem Zeugen Jehovas, daß ihr Mann sich weigere, jemals wieder eine Kirche zu betreten. Sie erklärte auch, warum. Eines Tages hatte sie der Prediger ihrer Kirche zu Hause besucht. Als er erfuhr, daß es ihnen aus finanziellen Gründen nicht möglich war, für die Kirche zu spenden, da sie gerade hohe Arztrechnungen zu bezahlen hatten, entfernte sich der Geistliche mit der Bemerkung: „Wenn Sie es sich leisten können, sehen wir uns in der Kirche wieder.“
Wie sehr er sich doch von dem Apostel Paulus unterschied, jenem treuen Diener Jehovas Gottes, dessen Hauptinteresse dem geistigen Wohl seiner Mitmenschen galt! (Eph. 1:15-19).
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