Wählt die rechte Form der Anbetung!
„Kommet, lasset uns anbeten und uns niederbeugen, lasset uns niederknien vor Jehova, der uns gemacht hat! Denn er ist unser Gott, und wir sind das Volk seiner Weide und die Herde seiner Hand.“ — Ps. 95:6, 7.
1. Welche Faktoren beeinflussen oft jemanden bei der Wahl seiner Konfession, doch auf was kommt es vielmehr an?
WESHALB betest du Gott so an, wie du es tust? Die meisten Menschen, die eine Religion ausüben, klammern sich gewöhnlich an den Glauben ihrer Eltern. In manchen Fällen wird jemand in der Wahl seines Glaubens durch Freunde und Nachbarn beeinflußt. Andere haben sich die Kirche ausgesucht, von der sie denken, sie entspreche ihren Bedürfnissen, die sie als Privatperson haben, am besten. Es kommt jedoch vielmehr darauf an, daß man die Form der Anbetung findet, die Gottes Anerkennung hat, und an ihr festhält.
2. Was ist wahre Anbetung, und wie können wir also die rechte Form der Anbetung finden?
2 Unsere Anbetung ist unser Gottesdienst. Als der Höchste steht Gott mit seiner Weisheit und seiner Macht hoch über der ganzen Schöpfung. „Nach seinem Willen tut er mit dem Heere des Himmels und mit den Bewohnern der Erde; und da ist niemand, der seiner Hand wehren und zu ihm sagen könnte: Was tust du?“ (Dan. 4:35) Wie töricht wäre es, seinen Willen außer acht zu lassen! Wie unklug, eine Form der Anbetung zu beobachten, die ihm nicht wohlgefällig ist! Statt dessen ist es weise, die Bibel zu studieren, um sich selbst von dem zu überzeugen, was der gute und annehmbare und vollständige Wille Gottes ist. So geleitet, werden wir wissen, wie wir wandeln sollen, um Gott wohlzugefallen. Es wird bedeuten, daß wir Jehova Gott in Wahrheit anbeten, ihm dienen und seinen Willen tun, also nicht einfach einen Lauf verfolgen, der uns vom menschlichen Standpunkt aus gefallen mag. — Röm. 12:2; 1. Thess. 4:1.
3. Weshalb können Christen nicht den Standpunkt einnehmen, jede Religion sei gut?
3 Da die Bibel von einer „Form der Anbetung, die vom Standpunkt unseres Gottes und Vaters aus rein und unbefleckt ist“, spricht, muß es eine Anbetung geben, die vom Standpunkte Gottes aus nicht rein und unbefleckt ist. Wenn sie Gott nicht gefällt, ist sie nichtig. Die rechte Form der Anbetung ist jene, die Gott anerkennt. — Jak. 1:26, 27, NW.
DIE RELIGION DER ELTERN
4. Ist es weise, an der von den Eltern übernommenen Religion festzuhalten?
4 Menschen, die sich an die Religion ihrer Eltern klammern, mögen weise oder töricht sein. Wenn ihre Eltern ihnen Kenntnisse des Wortes Gottes eingeprägt und ihnen geholfen haben, ihr Leben in Übereinstimmung damit zu führen, ist es weise, wenn sie diesen Lauf weiter verfolgen. Doch in den meisten Fällen haben die Eltern dem Lauf ihrer Kinder nicht diese Richtung gegeben. Die biblische Unterweisung wird oft, selbst in sogenannten christlichen Familien, auf die wenigen Schrifttexte beschränkt, die die Eltern lieben mögen. Vielleicht liest man sie gemeinsam, ja lernt sie sogar auswendig, aber selten erwägt man ernstlich deren Sinn. Religion bedeutet für viele Familien einfach den Kirchenbesuch zu gewissen Zeiten; doch beeinflußt ihre Religion die übrige Tätigkeit in ihrem Leben nur wenig. Von dieser Religion, die nur Lippendienst fordert, aber nicht das Herz erreicht und jemandes tägliches Leben nicht tief berührt, sagt Gottes Wort: „Vergeblich zollen sie mir fortwährend Respekt.“ (Matth. 15:8, 9, NW) Jemand mag in einer Familie aufgewachsen sein, die zur Kirche geht, doch wenn jemand nicht im Worte Gottes belehrt worden ist oder wenn die Lehren der Kirche darauf hinauslaufen, die Wahrheiten der Bibel ungültig zu machen, oder wenn die Früchte der Kirche, die in dem Benehmen ihrer Glieder offenbar werden, nicht gottgefällig sind — wie töricht wäre es da, weiterhin an einer solchen Religion festzuhalten!
5. (a) Warum fällt es jemandem oft so schwer, seine Religion zu wechseln, und welche warnenden Worte hat Jesus diesbezüglich gesprochen? (b) Welche Entscheidung muß jemand fällen, der die Wahrheit kennenlernt, wenn ihm von seiten der Familienglieder Widerstand entgegengebracht wird, und wie wird Jehova jene segnen, die unter diesen Umständen ihre Treue beweisen?
5 Selbst wenn sich jemand davon überzeugt hat, daß die religiösen Lehren, die er früher glaubte, nicht der Schrift entsprechen und daß seine Lebensweise nicht wahrhaft christlich gewesen ist, kann sich seine Lage, wenn es darauf ankommt, eine solche Religion oder Konfession aufzugeben — besonders wenn es sich um die Konfession seiner Eltern handelt —, recht schwierig gestalten. Wenn die anderen Familienglieder Gottes Wort lieben, so werden sie froh sein, von ihm zu erfahren, was dieses lehrt; wenn aber nicht, so mögen sie ihn bitter bekämpfen. Da sie nicht fähig sind, die biblische Wahrheit zu widerlegen, mögen sie von dem Neuinteressierten verlangen, daß er die Verbindung mit Jehovas Volk abbreche. Um ihn von einem weiteren Studium abzuhalten, mögen sie sogar seine Schriften, die er zum Bibelstudium benutzt, vernichten. Indem er aber mit Geduld vorgeht, bei passender Gelegenheit taktvoll von der Bibel spricht und sich sonstwie richtig benimmt, wird er liebevoll versuchen, seinen Verwandten behilflich zu sein, die Wahrheit zu erkennen; doch hat es Fälle gegeben, in denen Personen, die ihren aufrichtigen Wunsch, Jehova Gott zu dienen, äußerten, von ihren Verwandten verstoßen worden sind. Der Herr Jesus wußte, daß dies geschehen würde, und er sagte: „Die Feinde eines Menschen werden Personen aus seinem eigenen Hause sein.“ Es ist nur natürlich, daß sich jemand mit seinen Familienangehörigen stark verbunden fühlt und alles tut, was er nur kann, um diese Bande zu bewahren, doch in diesem Fall muß er eine Entscheidung treffen. Sollte er Gott weiterhin so anbeten, wie Gott es gebietet, und sich dadurch das Mißfallen seiner Verwandten zuziehen, oder sollte er das aufgeben, was er als recht ansieht, um mit seinen fleischlichen Verwandten weiterhin gute Beziehungen zu pflegen? Jesus erwiderte: „Wer zu Vater oder Mutter größere Zuneigung hat als zu mir, ist meiner nicht würdig. Und wer zu Sohn oder Tochter größere Zuneigung hat als zu mir, ist meiner nicht würdig.“ (Matth. 10:36, 37, NW) Wir sind Jehova Gott, unserem himmlischen Vater, und seinem Sohn, Jesus Christus, mehr verpflichtet als irgend jemandem sonst. Wenn eine Person, die sich in einer so prüfungsvollen Lage befindet, an ihrer Lauterkeit vor Gott festhält, wird Jehova sie jetzt durch ihre Verbindung mit der Neuen-Welt-Gesellschaft hundertfach mit Häusern und Verwandten belohnen und in der neuen Welt mit ewigem Leben. — Mark. 10:29, 30.
6. Weshalb sind Kinder, deren Eltern Zeugen Jehovas sind, in einer besonders günstigen Lage, doch was müssen sie als Einzelpersonen tun, und warum?
6 Kinder, deren Eltern Gott hingegebene Diener sind, besitzen viel, wofür sie dankbar sein können. In den frühen Jahren ihres Lebens wird ihnen geholfen, für ein Leben theokratischen Dienstes eine feste Grundlage zu legen. Sie können sich der besten Gesellschaft erfreuen, die es heute auf Erden geben kann, derjenigen von Gottes Neuer-Welt-Gesellschaft. Täglich können sie hören, wenn in der Bibel gelesen wird, und können sich an biblischen Gesprächen beteiligen. Da sie über Gottes gerechte Grundsätze unterrichtet worden sind, können sie die Fallgruben meiden, durch die die Freude am Leben so vieler Menschen zu ihrem bleibenden Bedauern getrübt wird. Indem sich eine Familie an die göttliche Form der Anbetung hält, übt sie auf das Leben der Kinder einen mächtigen Einfluß zum Guten aus. Es genügt jedoch nicht, „in der Wahrheit aufgewachsen“ oder in einer Familie erzogen worden zu sein, in der die Eltern Zeugen Jehovas sind. Von jedem einzelnen Familienglied wird verlangt, daß es Jehova mit seinem ganzen Sinn, seinem ganzen Herzen und seiner ganzen Lebenskraft liebe. Somit liegt es in jedem einzelnen Fall an den Kindern selbst, sich eine Religion zu eigen zu machen, sich persönlich für das Studium der Bibel zu interessieren, herauszufinden, was sie lehrt, die Bibel so lieben zu lernen, daß ihr Herz von dieser Liebe erfüllt ist, und sich dann selbst anzustrengen, um an der rechten Anbetung teilzuhaben. „Gedenke nun deines großen Schöpfers in den Tagen deiner Jünglingszeit“, riet Salomo. Wenn eure Eltern euch einen solchen Lauf anraten, dann folgt auf jeden Fall ihrem guten Rat. — Pred. 12:1, NW.
EINFLÜSSE VON GESELLSCHAFTLICHER SEITE
7. Inwiefern ist die Religion für gewisse Menschen eine bequeme Einrichtung im Gesellschaftsleben geworden, und warum ist diese Einstellung gefährlich?
7 Da die Kirchen in großem Maße im Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens einer Gemeinde stehen, besteht eine starke Neigung, mit Freunden und Nachbarn dieselbe Kirche zu besuchen. Oft wird empfohlen, daß man „die Kirche seiner Wahl“ besuche. Das Argument, das zugunsten einer solchen Handlungsweise vorgebracht wird, stützt sich auf den irrigen Gedanken, daß irgendeine Religion gut sei, wichtig sei nur, daß man sich überhaupt zu einer Religion bekenne. Doch wie schon anhand der Schrift darauf hingewiesen worden ist, gibt es eine Anbetung, die in den Augen Gottes nichtig ist; und es gibt Leute, von denen Gott sagt, es sei vergeblich, daß sie ihm Respekt zollen. Eine solche Religion ist entschieden nicht gut. Dies trifft nicht nur auf die Götzen anbetenden, abergläubischen Heiden zu, sondern auch auf Bekenntnischristen. Bloß zu behaupten, ein Christ zu sein, indem man Christus als Herrn oder Meister anerkennt, genügt nicht. Jesus sagte: „Nicht jeder, der zu mir sagt: ‚Meister, Meister‘, wird in das Königreich der Himmel hineingelangen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist. Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: ‚Meister, Meister, prophezeiten wir nicht in deinem Namen und trieben in deinem Namen Dämonen aus und vollbrachten in deinem Namen viele machtvolle Werke?‘ Und doch werde ich ihnen dann erklären: Ich habe euch nie gekannt! Hinweg von mir, ihr Täter der Gesetzlosigkeit!“ (Matth. 7:21-23, NW) Es ist gefährlich, zuzulassen, daß jemandes Religion zu einer bequemen Einrichtung im Gesellschaftsleben wird. Wir betören uns selbst, wenn wir zu argumentieren suchen, daß mit allen religiösen Gruppen gute Menschen verbunden seien und daß sie alle in der Gemeinde etwas Gutes täten. Die Frage, die wir uns stellen sollten, lautet vielmehr: Tun sie den Willen des Vaters, der im Himmel ist?
8. In welcher Weise kann ein Christ der menschlichen Neigung, sich anderen anzugleichen, nutzbringend folgen, doch wovor muß er sich hüten?
8 Im allgemeinen neigen die Menschen zur Angleichung. Sie gehen mit der Masse. Was andere tun, das tun auch sie. Sie nehmen die Gewohnheiten der Leute an, die in ihrer Umgebung wohnen. Damit diese menschliche Neigung jemandem zum Nutzen werde, muß er über seinen Umgang wachen. Wenn die Menschen, mit denen er verkehrt, Gott dienen und Gerechtigkeit lieben, wird die Lebensweise, der sich anzugleichen er die Neigung hat, für ihn auferbauend sein und ihm zum ewigen Wohl gereichen. Bewegt sich aber jemand in der Gesellschaft von Weltmenschen, so wird deren Denkweise allmählich seinen Sinn beeinflussen, und ihre Bräuche werden auf ihn abfärben.
9. Was ist mit dem biblischen Ausdruck „schlechte Gesellschaft“ gemeint?
9 Niemals sollten wir uns so stark vorkommen, daß wir denken, wir könnten nicht vom Glauben abfallen. „Laßt euch nicht irreführen: Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten.“ (1. Kor. 15:33, NW) Was ist mit schlechter Gesellschaft gemeint? Ist es nur die Gesellschaft von Leuten, die eine gemeine Sprache führen, die unsittlich leben oder sich betrinken? Ganz sicher wären solche Leute eine schlechte Gesellschaft. Doch wendet die Schrift diese Regel noch umfassender an, wenn sie sagt: „Welchen Anteil hat ein Gläubiger mit einem Ungläubigen?“ (2. Kor. 6:15, NW) Schlechte Gesellschaft pflegt man mit Leuten, die ungläubig sind. Natürlich kann man nicht jede Berührung mit solchen vermeiden, sonst müßten wir ja aus der Welt hinausgehen; aber wir können es vermeiden, sie als jene zu wählen, mit denen wir Umgang pflegen.
10. Wie kann die Gesellschaft von Weltmenschen zu einer unweisen Eheschließung führen, und welchen Standpunkt nimmt der reife Christ in bezug auf die Religion als Faktor bei der Wahl eines Ehepartners ein?
10 Wenn jemand einen Ehepartner wählt, ist es besonders wichtig, daß er sich den Rat ins Gedächtnis ruft: „Laßt euch nicht in ein ungleiches Joch zusammen mit Ungläubigen spannen.“ (2. Kor. 6:14, NW) Es mag mit einer Abendunterhaltung in Gesellschaft von weltlichen Bekannten anfangen. Die Anziehungskraft zwischen den Geschlechtern ist stark. Leicht werden Gefühle wach, und Gefühle können so stark sein, daß sie sogar die Verstandeskräfte aufbieten, für sie zu sprechen und ihre Neigungen zu rechtfertigen, statt sie zu korrigieren. Wenn eine Freundschaft zur Ehe führt, mag der gläubige Teil bei sich überzeugt sein, sein Ehepartner sei guten Willens und er helfe ihm so, in die Wahrheit zu kommen. Aber Gott sagt uns nicht, daß wir die Sache so ansehen sollten. Sein Befehl an sein Bundesvolk Israel lautete: „Du sollst keinen Ehebund mit ihnen [den Ungläubigen im Lande] schließen. Deine Tochter sollst du nicht seinem Sohne geben, und seine Tochter sollst du nicht für deinen Sohn nehmen. Denn er wird deinen Sohn davon abwendig machen, mir zu folgen, und sie werden bestimmt anderen Göttern dienen, und der Zorn Jehovas wird in der Tat gegen euch entbrennen, und er wird dich bestimmt eilends vernichten.“ (5. Mose 7:3, 4, NW) Christen wird der Befehl gegeben, „nur im Herrn“ zu heiraten, nämlich nur Personen, die schon bewiesen haben, daß sie in Einheit sind mit Gott, dem Herrn, indem sie den Schritt der Hingabe getan haben, um ihm zu dienen. Daher zeigt die Bibel, daß jemand, der die Gesellschaft von Weltmenschen sucht, einen Schritt von der wahren Anbetung zurückgeht. — 1. Kor. 7:39.
WIE MAN SICH ZU WELTLICHER ARBEIT VERHÄLT
11. Wie benutzt der Teufel die weltliche Anstellung eines Neuinteressierten, um diesen davon abzuhalten, die rechte Form der Anbetung zu wählen?
11 Auch Geschäftsinteressen üben einen mächtigen Einfluß auf das Leben der Menschen aus. An einigen Orten, wo die Geistlichkeit noch eine starke Macht ausübt, mag jemandem, der die Kirche verlassen will, um ein Zeuge Jehovas zu werden, der Verlust seiner weltlichen Anstellung drohen. Bisweilen ist den Verwandten einer Person, nur weil diese die Bibel mit Jehovas Zeugen studierte, mit wirtschaftlichen Repressalien gedroht worden. So fährt der Teufel durch seine sichtbaren Vertreter fort, das Argument vorzubringen, das er schon bei Hiob vorbrachte. Er behauptet nämlich, die Menschen würden Gott nur so lange dienen, wie es ihnen materiell gut gehe, doch wenn ihre wirtschaftliche Sicherheit gefährdet sei, würden sie die Anbetung Jehovas aufgeben. Doch gibt es viele Menschen, die sich weigern, ihre Gottesanbetung von wirtschaftlichen Erwägungen abhängig zu machen. Sie glauben, daß Gott, der für die Vögel des Himmels und die Tiere des Feldes sorgt, auch dafür sorgen wird, daß sie das tägliche Brot haben, wenn sie ihre Gottesanbetung an die erste Stelle setzen. — Hiob 1:9-12; Matth. 6:25-34.
12. Welchen richtigen Platz kann eine weltliche Beschäftigung in jemandes Leben einnehmen, doch welche Gefahren müssen vermieden werden?
12 Wenn jemand begonnen hat, Gott in Geist und Wahrheit anzubeten, muß er weiterhin wachsam sein, um materialistischen Einflüssen zu widerstehen, die ihn zu Fall bringen könnten. Jesus sprach die Warnung aus: „Ihr könnt nicht Sklaven Gottes und des Reichtums sein.“ (Matth. 6:24, NW) Wenn wir Gott in Wahrheit dienen, müssen wir seinen Geboten gehorchen. Ist der Reichtum unser Herr, dann wird unsere weltliche Anstellung unser Leben beherrschen. Der Reiche ist nicht notwendigerweise ein Sklave des Reichtums; oft findet jener, der Tag für Tag damit zu kämpfen hat, genug Geld zu verdienen, um für den Unterhalt der Seinen aufzukommen, daß er ein Sklave in der wirtschaftlichen Tretmühle geworden ist. Wir sind Diener dessen, dem wir gehorchen. Wenn wir weise sind, weisen wir eine weltliche Anstellung an ihren richtigen Platz, das heißt, wir betrachten sie als das Mittel, durch das wir für unseren eigenen Unterhalt wie auch für den unserer Angehörigen sorgen können, doch sollten wir niemals zulassen, daß unsere Handlungsfreiheit zum Tun des göttlichen Willens dadurch unterbunden wird, daß wir in die „Handelsgeschäfte des Lebens“ verwickelt werden. — 2. Tim. 2:4, NW.
GÖTTLICHE WEGLEITUNG
13, 14. (a) Weshalb brauchen wir eine genaue Erkenntnis, um Gott auf annehmbare Weise anzubeten? (b) Führe einige der allgemeinen Religionslehren an, die nicht der Schrift entsprechen; doch welche Organisation beobachtet die von Gott anerkannte Form der Anbetung? Warum antwortest du so?
13 Für alle diese Verhältnisse, in denen wir uns befinden mögen und die unsere Anbetung irgendwie in Mitleidenschaft ziehen, gibt uns die Bibel die so benötigte göttliche Wegleitung. Sie zeigt uns den Lauf, der in Gottes Augen wohlgefällig ist. Wir wagen es nicht, uns wie jene zu verhalten, von denen der Apostel Paulus in seinem Brief an die Christen in Rom wie folgt schrieb: „Ich lege für sie Zeugnis ab, daß sie Eifer für Gott haben, doch nicht gemäß genauer Erkenntnis; denn weil sie die Gerechtigkeit Gottes nicht erkannten, sondern ihre eigene aufzurichten suchten, unterwarfen sie sich nicht der Gerechtigkeit Gottes.“ (Röm. 10:2, 3, NW) Sie dachten, sie würden Gott dienen; doch da sie der genauen Erkenntnis ermangelten, folgten sie einfach ihren eigenen, menschlichen Neigungen und dienten so sich selbst.
14 Nur wenn jemand eine genaue Erkenntnis des Wortes Gottes hat, kann er wissen, wie er Gott anbeten soll. Vorher kann er sich nur auf seine eigene, unvollkommene und möglicherweise irrige Meinung oder auf diejenige anderer Personen stützen. Wenn er aber die Bibel zu seinem Maßstab nimmt, um zu erfahren, was Wahrheit ist, dann wird ihm klar, daß Lehren wie die von der Dreieinigkeit, der Unsterblichkeit der Menschenseele und dem Höllenfeuer, der Gebrauch von Bildern in der Anbetung, die Beteiligung an einer interkonfessionellen Bewegung und anderes mehr nicht zu den Dingen gehören, die Gott anerkennt. Wenn er die Bibel zu seiner Wegleitung macht, kann er leicht sehen, wer die Menschen sind, die heute Gottes Willen tun, nämlich jene, die sich von den Dingen der Welt fernhalten, die dem Beispiel Jesu folgen, indem sie den Namen Gottes, Jehova, bekanntmachen, und die sich dadurch als Christi Jünger erweisen, daß sie einander lieben und sich nicht aus rassischen, nationalistischen oder wirtschaftlichen Gründen voneinander trennen. Es sind Menschen, die auch ihre Zunge in der rechten Weise gebrauchen, indem sie die gute Botschaft vom aufgerichteten Königreich im Gehorsam gegen das Gebot des Herrn Jesus verkündigen, und zwar so, wie er dazu die Anleitung gegeben hat, nämlich öffentlich und von Haus zu Haus. Die biblische Erkenntnis ermöglicht es Menschen guten Willens, zu verstehen, daß von den vielen Religionsorganisationen, die es heute auf Erden gibt, die Neue-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas die eine Gruppe ist, die die Form der Anbetung beobachtet, die vom Standpunkte Gottes aus rein und unbefleckt ist.
15. Welche weitere Erkenntnis zu erlangen, sollten wir uns bestreben, nachdem wir die rechte Form der Anbetung angenommen haben, und weshalb?
15 Da wir uns zur wahren Anbetung bekannt haben, sollten wir den Rat im Sinn behalten, ‚fortzufahren, den Willen Jehovas zu erkennen‘. (Eph. 5:17, NW) Wir benötigen eine genaue Erkenntnis, nicht nur der Grundwahrheiten, sondern aller guten Dinge, die zuvor geschrieben wurden „zu unserer Unterweisung, damit wir durch unser Ausharren und durch den Trost aus den Schriften Hoffnung schöpfen mögen“. (Röm. 15:4, NW) Hierzu ist es erforderlich, daß wir in unserem Studium Fortschritte machen, daß wir Verständnis entwickeln für mehr als nur die Milch des Wortes, daß wir uns also nach fester Speise sehnen. Wir müssen zur Reife vorandrängen. — Heb. 5:14 bis 6:3.
16. Warum sollten wir regelmäßig in der Bibel lesen, doch weshalb sollten wir uns nicht damit begnügen, sie nur zu lesen?
16 Außer unserem privaten und unserem Versammlungsstudium anhand der Publikationen der Wachtturm-Gesellschaft sollten wir uns regelmäßig Zeit nehmen, die Bibel selbst zu lesen. Jeder christliche Prediger sollte es sich zur Aufgabe machen, die ganze Bibel durchzulesen, und zwar öfter, wenn möglich. Wenn man aber die Bibel durchliest, wäre es unweise, einfach über den Stoff, den man nicht ganz versteht, hinwegzulesen, ohne innezuhalten und über dessen Sinn nachzudenken. Das erfordert ein Interesse unsererseits, eine ständige Gewißheit, daß das, was wir lesen, in der Tat Gottes Wort ist. (1. Thess. 2:13) Gott ist kein Verschwender. Er hat in der Bibel nicht Dinge aufzeichnen lassen, die entbehrlich wären. Was darin enthalten ist, ist zu unserer Unterweisung gegeben worden, um uns in den Entscheidungen, die wir im Leben treffen müssen, zu leiten, damit wir einem Wege folgen können, der mit der von Gott anerkannten Form der Anbetung übereinstimmt, und um uns für tüchtige Arbeit in seinem Dienst auszurüsten. (2. Tim. 3:16, 17) Wenn wir aus Gottes Wort so Segen erhalten möchten, müssen wir nach mehr trachten als nur nach dem Wissen um das, was es sagt. Wir müssen seinen Sinn erfassen und verstehen, wie wir es anwenden können. „Erwirb Weisheit“, heißt es in einem inspirierten Spruch, „und mit allem, was du erwirbst, erwirb Verständnis.“ — Spr. 4:7, NW.
17. Welche Dinge zu beachten, täten wir gut, wenn wir in der Heiligen Schrift lesen?
17 Denke eifrig nach, wenn du in der Bibel liest. Wenn es sich um prophetischen Stoff handelt, so schenke seiner Erfüllung sorgsame Aufmerksamkeit, sowohl der Erfüllung im Kleinen wie der endgültigen Erfüllung. Achte auf biblische Grundwahrheiten, die im Bericht mit berührt werden, und auf Leitgrundsätze, die darin enthalten sind. Ob es sich nun um prophetischen oder anderen Aufschluß handelt, stelle dir beim Lesen fortwährend folgende Fragen: Wie berührt das mein Leben? Verlangt es von mir, daß ich mich korrigiere und mein Verhalten oder meine Taten in Übereinstimmung mit dieser Äußerung des göttlichen Willens bringe? In welchem Zusammenhang steht es mit anderen Lehren der Bibel, die ich schon kennengelernt habe? Wie unterstützen diese die hier gemachte Äußerung, oder wie bestätigt diese jene Lehren? Wie kann ich diese Darlegungen in meinem Predigtdienst anwenden? Wenn du einen gewissen Schrifttext nicht verstehst, so gehe nicht leichthin darüber hinweg. Bemühe dich, zu ermitteln, was er bedeutet.
18. Wie können wir ein Verständnis dessen erwerben, was wir in der Bibel lesen?
18 Jehova Gott, der Autor der Bibel, ist auch der große Lehrer, der uns sie verstehen hilft. Es ist notwendig, daß wir die Vorkehrungen erkennen und schätzen, die Jehova getroffen hat, um uns sein Wort verstehen zu helfen. Wenn wir uns tief bewußt bleiben, daß er unser Unterweiser ist, werden wir ihn im Gebet suchen, wann immer wir uns niedersetzen, um die Schrift zu lesen, und wir werden um seinen Geist bitten, damit dieser uns Hilfe darreiche. (Jak. 1:5) Auch werden wir uns die Zusammenkünfte der Versammlung zunutze machen. Außer diesen hat Gott durch den „treuen und verständigen Sklaven“ Studienhilfsmittel beschafft, die uns helfen sollen, die biblischen Wahrheiten zu verstehen. Alle diese sollten wir lesen und studieren, wenn wir sie empfangen und wenn sie für das Studium in der Versammlung vorgesehen sind; doch können wir sie auch zu Nachschlagezwecken benutzen. Wenn du Texte in der Bibel liest, aber nicht völlig erfaßt, wie sie anzuwenden sind, so schlage sie in den Schriftstellen-Verzeichnissen nach, die in den Büchern der Gesellschaft und jeweils in der Wachtturm-Ausgabe vom 15. Dezember erscheinen, und lies die Erläuterungen dazu. Wenn du das tust, so bekundest du deinen aufrichtigen Wunsch, die Wahrheit zu verstehen, und Wertschätzung für die Mittel, die Jehova zu deiner Hilfe beschafft hat. Außerdem gibt es Brüder in der Versammlung, die als Diener eingesetzt sind, Personen, die „lehrfähig“ sind. Auch sie sind da, um dir zu helfen. Wenn du den Versuch gemacht hast, eine Antwort auf deine Frage zu suchen, sie aber nicht finden konntest, so frage einen dieser reifen Brüder. Er wird gerne die Erkenntnis, die er durch sein Studium erworben hat, mit dir teilen oder die gewünschte Auskunft mit dir suchen. — 1. Tim. 3:2.
19. Welchen Standpunkt sollten wir, wie es uns in Sprüche 2:1-6 gezeigt wird, gegenüber einem Studium des Wortes Gottes einnehmen?
19 Wie treffend wird doch in einem inspirierten Spruch die Art und Weise beschrieben, in der wir uns bemühen sollen, Verständnis zu erlangen: „Mein Sohn, wenn du meine Reden annehmen wirst und meine Gebote bei dir verwahrst, indem du der Weisheit Gehör schenkst, so daß du dein Herz dem Unterscheidungsvermögen zuneigst; wenn du überdies dem Verständnis rufst und deine Stimme nach Unterscheidungsvermögen erhebst, wenn du danach wie nach Silber suchst und ihm wie nach verborgenen Schätzen nachspürst: dann wirst du die Furcht Jehovas verstehen und die Erkenntnis Gottes finden. Denn Jehova selbst gibt Weisheit; aus seinem Munde kommen Erkenntnis und Unterscheidungsvermögen.“ (Spr. 2:1-6, NW) Verständnis ist von unschätzbarem Wert. Wir müssen danach graben und uns bemühen, Hilfe zu suchen, um sie zu finden. Wenn wir uns hierzu anstrengen, wird Jehova unsere Mühe mit Erfolg segnen.
20. Was müssen wir tun, um zu der rechten Form der Anbetung zu gelangen und daran festzuhalten?
20 Offensichtlich sind für die Wahl der rechten Form der Anbetung sowohl Wertschätzung wie auch Anstrengung unsererseits erforderlich. Wir müssen erkennen, daß unser Verhältnis zu Gott weit wichtiger ist, als irgendwelche menschlichen Bande es sind. Wir müssen den Wert des Wortes Gottes genügend schätzen, um uns einem Studium desselben zu widmen. Wenn du die Form der Anbetung gefunden hast, auf der Gottes Anerkennung ruht, so erhalte deine Wertschätzung lebendig; fahre fort, in der Erkenntnis Fortschritte zu machen, und wende Gottes Wort gewissenhaft auf alle deine Handlungen im Leben an.