Die gute Botschaft nach Matthäus
DER Ausdruck „Evangelium“ bedeutet wörtlich „gute Botschaft“. Die Ankündigung, daß „das Königreich der Himmel näher gerückt“ sei, war in der Tat eine gute Botschaft für die Juden. Sie litten sowohl unter dem widerwärtigen Joch der Römer als auch unter dem harten Joch ihrer religiösen Führer, ganz zu schweigen von dem noch schwereren Joch, das wegen der Übertretung ihres Vaters Adam wie auf allen übrigen Menschen auch auf ihnen lastete. — Matth. 4:17, NW.
Daß das Königreich des Himmels herbeigekommen war, bedeutete, daß der König, der Messias, gekommen war. Von der Zeit des Sündenfalls an hatte Jehova Gott Menschen, die ihm gegenüber guten Willens waren, immer wieder einen Befreier verheißen. Zum erstenmal gab er diese Verheißung im Garten Eden und wiederholte sie dann Abraham und David gegenüber. David nannte den verheißenen Befreier Gottes Gesalbten oder Messias, ebenso Daniel, der in seiner Prophezeiung sogar das Jahr angab, in dem der Messias erscheinen sollte. Kein Wunder, wenn zu der Zeit Johannes’ des Täufers die Menschen den verheißenen Messias erwarteten. — 1. Mose 3:15; 22:17, 18; 2. Sam. 7:12, 13; Ps. 2:2; Dan. 9:24-27; Luk. 3:15.
Nun war der Messias, der verheißene Befreier, endlich gekommen! Welch eine gute Botschaft! Zur Förderung der Verbreitung dieser guten Botschaft vom Königreich wählte der Messias zwölf Männer aus, die seine vertrauten Gefährten und seine Gesandten oder Apostel werden sollten. Unter ihnen waren einige Fischer und auch ein Steuereinnehmer, Matthäus, dessen Name „Gabe Jehovas“ bedeutet. — Matth. 9:9.
Matthäus schätzte diese Ehre sehr. Nach seiner Berufung veranstaltete er ein Festmahl, zu dem er alle seine Freunde einlud, damit sie seinen Meister, Jesus Christus, kennenlernen könnten. Dieser bescheidene Steuereinnehmer oder Zöllner — der aber großen Glauben an Gott und große Liebe zur Gerechtigkeit hatte und ein Mann von Bildung sowie ein kluger Kopf war — wurde der erste, der die gute Botschaft über Jesus Christus schriftlich niederlegte. In diesem Punkt stimmen alle frühen Kirchenhistoriker überein. Origenes sagt: „Das erste Evangelium wurde von Matthäus geschrieben und für gläubige Juden in der hebräischen Sprache abgefaßt.“ Über das Jahr ist man sich nicht ganz einig. Nach den zuverlässigsten Zeugnissen dürfte es spätestens im Jahre 50, vielleicht aber sogar schon 41 geschrieben worden sein. — Matth. 9:10-13; Luk. 5:29.
Dieses Vorrecht brachte keine geringe Verantwortung mit sich, aber mit der Hilfe des heiligen Geistes Gottes konnte Matthäus die ihm gestellte Aufgabe erfüllen. Der Verheißung Jesu getreu, erinnerte der heilige Geist Matthäus an all das, was Gott ihn über die Reden Jesu niederschreiben lassen wollte. — Joh. 14:26.
Beiläufig sei noch bemerkt, daß wir nicht wüßten, daß Matthäus einst ein Steuereinnehmer gewesen war, wenn er es nicht selbst gesagt hätte. Die Juden verachteten diesen Beruf. Markus und Lukas nennen Matthäus bei seinem anderen Namen, nämlich Levi, wenn sie von ihm als dem Steuereinnehmer berichten. Die Offenheit des Matthäus verlangte, daß er diesen ungünstigen Faktor mit erwähnte, die Liebe und Loyalität der anderen Schreiber gestatteten diesen, ihn zu verschweigen, was der Wahrheit jedoch keinen Abbruch tat. Die Aufrichtigkeit und Liebe dieser Männer stärken unseren Glauben an das, was sie schrieben, und können ebenfalls als ein Beweis für die Zuverlässigkeit der Bibel betrachtet werden. — Mark. 2:14-17; Luk. 5:27-32.
BESONDERE MERKMALE
Matthäus schrieb sein Evangelium zuerst in Hebräisch. Es wurde also nicht zuerst in der damals allgemein gesprochenen griechischen Umgangssprache, der Koine, abgefaßt. Die Tatsache, daß sich seine griechische Wiedergabe so gut liest, ist kein stichhaltiges Argument dagegen, daß es eine Übersetzung ins Griechische ist, sondern stützt eher die Annahme, daß Matthäus, nachdem er das Evangelium für sein Volk, die Juden, geschrieben hatte, gleich erkannte, daß es auch ins Griechische übersetzt werden müßte, und diese Aufgabe auch selbst erfüllte. Daß Matthäus sein Evangelium zuerst in Hebräisch schrieb, ist aus einer genauen Prüfung seiner Zitate aus den Hebräischen Schriften ersichtlich. Eine solche Prüfung ergibt nämlich, daß er nicht aus der Septuaginta-Übersetzung zitierte, sondern direkt aus dem Hebräischen. Hätte er sein Evangelium zuerst in Griechisch geschrieben, dann hätte er seine Zitate sehr wahrscheinlich der griechischen Septuaginta entnommen. Es ist anzunehmen, daß der Name „Jehova“ im hebräischen Originaltext des Matthäus und auch in seiner griechischen Wiedergabe des Evangeliums oft vorkam, da Matthäus ebensowenig von der abergläubischen Furcht, diesen Namen zu erwähnen, beeinflußt war wie sein Meister, Jesus Christus.
Da Matthäus ein Steuereinnehmer gewesen war, ist es ganz natürlich, daß wir bei ihm mehr Hinweise auf Geld und Zahlen finden als bei einem Arzt oder einem Fischer. Er spricht auch tatsächlich mehr von Geldwerten als die anderen und macht auch genauere Zahlenangaben. So teilt er zum Beispiel die Geschlechtslinie Jesu, die er im 1. Kapitel anführt, in drei Gruppen von je 14 Geschlechtern auf. Er führt sieben Bitten im Vaterunser an, gibt im 13. Kapitel sieben Gleichnisse wieder und erwähnt im 23. Kapitel sieben Weherufe.
Er begnügt sich nicht damit, nur einen Punkt einer Angelegenheit zu erwähnen, wenn sie mehrere Punkte einschließt, wie das Markus und Lukas tun. Bei der Versuchung in der Wüste spricht er von „Steinen“, während Lukas nur von einem „Stein“ spricht. Matthäus berichtet von zwei Besessenen und zwei Blinden, die geheilt wurden, während Markus und Lukas nur von einem berichten. Er spricht auch von den zwei Räubern, die mit Jesus an den Pfahl geschlagen wurden und die ihn beide verspotteten, von denen einer dann aber seinen Sinn änderte, wie wir es dem Bericht des Lukas entnehmen können. — Matth. 4:3; 8:28; 20:30; 27:38.
Von den Evangelien des Matthäus und Lukas wird mit Recht gesagt, sie würden sich ergänzen. So berichtet Matthäus von den Magiern, die von weither kamen, um den König der Juden zu sehen, während Lukas von den Schafhirten berichtet, die kamen, um den Retter der Menschheit zu sehen. Matthäus schildert, wie der Engel Joseph erschien, Lukas dagegen berichtet, wie er Elisabeth und Maria erschien — sehr wahrscheinlich war es in beiden Fällen der Engel Gabriel. Viel wurde schon über die zwei verschiedenen Geschlechtsregister geschrieben, wenn man aber jedes unter Berücksichtigung der Eigenart des betreffenden Evangeliums betrachtet, dann kommt man zu dem vernünftigen Schluß, daß Matthäus die gesetzliche Abstammungslinie über Abraham, David, Salomo und Joseph anführt, während Lukas die tatsächliche oder natürliche Linie von Adam her über Abraham, David, Nathan und Marias Vater, Eli, wiedergibt. Wenn diese beiden unterschiedlichen Geschlechtsregister im ersten Jahrhundert keinen Anlaß zu Diskussionen oder Fragen gaben, dann dürfte wohl angenommen werden, daß sie denen, die mit den Tatsachen vertraut waren, keine Schwierigkeiten bereiteten.
Über 40 Prozent von dem, was wir im Matthäusevangelium lesen, finden wir in keinem der anderen Evangelien. Da von dem restlichen Teil manches auch im Markusevangelium steht, sind viele der Meinung, daß das Markusevangelium zuerst geschrieben worden sei und Matthäus von diesem abgeschrieben habe. Doch dem ist nicht so. Wir stellen im großen ganzen viele feine Abweichungen fest, die klar erkennen lassen, daß Matthäus unabhängig von Markus schrieb. Hatte Jesus im übrigen nicht verheißen, daß der heilige Geist seine Apostel an all diese Dinge erinnern werde? Wir sollten also eine gewisse Ähnlichkeit voraussetzen, und wir können sie auch feststellen, allerdings mehr bei den wörtlichen Anführungen als bei der Erzählung. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Erklärung, daß das Matthäusevangelium schon früh geschrieben worden und deshalb Petrus zugänglich gewesen sei, so daß er es in seinem Predigtdienst habe verwenden können. Markus, der ein vertrauter Gefährte des Petrus war, mag sich während der Predigten des Petrus Notizen gemacht und so manches von dem, was Matthäus berichtet hatte, übernommen haben, allerdings mit den vielen schönen Gedanken, die Petrus hinzufügte.
WIE MATTHÄUS DIE GUTE BOTSCHAFT BETRACHTETE
Das Matthäusevangelium wird treffend als die Brücke zwischen den Hebräischen und den Christlichen Griechischen Schriften bezeichnet. Ohne Zweifel betrachtete Matthäus es selbst so, was aus seiner Einleitung hervorgeht, nämlich aus seiner Wiedergabe des Geschlechtsregisters Jesu und dem Nachdruck, mit dem er vom Messias spricht. Daß es eine Brücke sein sollte, ist auch an den vielen Zitaten zu erkennen, die Matthäus aus den Hebräischen Schriften anführt, und an seinen vielen Hinweisen auf diese — es sind insgesamt über hundert, mehr als bei jedem der anderen Evangeliumsschreiber. Im Einklang damit führt er Jesu Worte an, daß er nicht gekommen sei, das Gesetz aufzulösen, sondern, es zu erfüllen. — Matth. 5:17.
Das Thema, das Matthäus seinem Evangelium zugrunde gelegt hat, ist das Königreich, und dieses wird von ihm auch häufiger — nämlich 55mal — erwähnt als von den übrigen Schreibern. Wenn wir an die trostlose Lage seines Volkes denken, dann war die gute Botschaft von Gottes Königreich bestimmt die beste Botschaft. Matthäus war sich dessen völlig bewußt, daß sie Anklang finden würde, und so schrieb er sein Evangelium besonders im Gedanken an sein Volk. Die Juden mögen zwar in erster Linie daran interessiert gewesen sein, politische Unabhängigkeit zu erlangen, aber jene, die Jesu Jünger und seine ergebenen Nachfolger wurden, erlangten eine weit kostbarere Freiheit, nämlich eine geistige.
Nach seinem Bericht über Jesu Geschlechtslinie, Geburt, die Flucht nach Ägypten und die Rückkehr sowie über den Besuch der Magier berichtet Matthäus über die Predigttätigkeit des Johannes, die Taufe Jesu und die Versuchung in der Wüste. Dann folgt die aufrüttelnde Ankündigung Jesu: „Bereuet, denn das Königreich der Himmel ist näher gerückt.“ Jesus berief seine ersten Jünger und zog dann „in ganz Galiläa umher, lehrte in ihren Synagogen und predigte die gute Botschaft vom Königreich und heilte jede Art von Krankheit und jede Art von Gebrechen unter dem Volke“. — Matth. 4:17, 23, NW.
Als nächstes gibt Matthäus die Bergpredigt wieder, und wie ausführlich! Wie wohltuend und tröstend sind doch die einleitenden neun „Seligpreisungen“ (richtiger wäre eigentlich die Bezeichnung „Glücklichpreisungen“, da das griechische Wort, das Matthäus gebraucht, „glücklich“, nicht „selig“ bedeutet)! Ja glücklich sind jene, die sich ihrer geistigen Bedürfnisse bewußt sind, jene, die trauern, jene, die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten, glücklich sind die Mildgesinnten, die Barmherzigen, jene, die reinen Herzens sind, die Friedfertigen und auch die um der Gerechtigkeit willen Verfolgten, da das Königreich der Himmel ihnen gehört, da sie die Erde ererben, Gott sehen werden usw. In dieser ganzen Predigt tritt das Königreich hervor: Wenn ihr das oder jenes tut, werdet ihr in das Königreich eingehen oder nicht; betet: „Dein Königreich komme“; „so fahrt denn fort, zuerst nach dem Königreich und seiner Gerechtigkeit zu trachten“. Auch Jesu wohlbekannte Worte die sogenannte Goldene Regel, gehören zu dieser Predigt: „Alles daher, was ihr wollt, daß euch Menschen tun, sollt auch ihr gleicherweise ihnen tun; dies ist in der Tat das, was das ‚Gesetz‘ und die Propheten bedeuten.“ — Matth. 6:10, 33; 7:12, NW.
Nach diesem Bericht schreibt Matthäus in zwei Kapiteln über die Tätigkeit Jesu, seine Wundertaten und seine Verkündigung des Königreiches. Im 10. Kapitel berichtet er dann über den Auftrag, den Jesus den zwölf Aposteln gab, als er sie zu zweien aussandte, das Königreich zu verkündigen. Seine Schilderung ist sehr eingehend und enthält kernige Aussprüche wie: „Umsonst habt ihr empfangen, umsonst gebet“ oder: „Seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben!“
Es folgen weitere Berichte über Jesu Wundertaten, seine Predigttätigkeit, seine Bloßstellung der Bösen, und dann beleuchtet Matthäus erneut das Königreichsthema, indem er sieben Gleichnisse anführt, die das Königreich betreffen: das vom Sämann, von der Ernte, vom Senfkorn, vom Sauerteig, vom Schatz im Acker, von der kostbaren Perle und vom Schleppnetz. Diese Gleichnisse finden wir alle im 13. Kapitel.
In den nächsten vier Kapiteln berührt Matthäus unter anderem die Enthauptung Johannes des Täufers, die Speisung der 5000 und die der 4000 Männer und der mit ihnen versammelten Frauen und Kinder, ferner das Bekenntnis des Petrus, „Du bist der Christus“, und die Umgestaltungsvision, durch die drei der Jünger Jesu „den Sohn des Menschen“ kommen sahen „in seinem Reiche“. Dann folgen, im Kapitel 18, Jesu liebevolle Ermahnung und sein Rat, wie Brüder Schwierigkeiten untereinander beheben können, ferner seine Verheißung, daß da, wo sich zwei oder drei seiner Nachfolger versammeln würden, er bei ihnen sei, und sein Gebot, daß wir siebenundsiebzigmal vergeben sollten. Das alles veranschaulichte er durch ein weiteres Gleichnis, das vom Königreich handelte.
DER HÖHEPUNKT
Bis dahin ordnete Matthäus seinen Stoff nach seinem Thema und der Bedeutung. In seinen letzten zehn Kapiteln dagegen folgt er der chronologischen Anordnung. Wir spüren beim Lesen, wie das Verhältnis zwischen Jesus und seinen Gegnern immer gespannter wird. Im 19. Kapitel erfahren wir, wie diese ihn in bezug auf die Ehescheidung in Verlegenheit bringen wollen, und im 20. Kapitel warnt Jesus seine Jünger erneut vor dem, was ihm bevorstehe, da sein Ende näher rücke.
Die letzten acht Kapitel seines Evangeliums widmet Matthäus nahezu vollständig den letzten acht Tagen des Erdenlebens Jesu. Zuerst kommen der triumphale Einzug in Jerusalem und die Reinigung des Tempels. Wieviel größer muß doch die Wut seiner Feinde noch geworden sein, als sie dies alles mit ansehen mußten! Auf die Frage, wer ihm die Vollmacht gegeben habe, dies zu tun, wirft er ihre Tische um und fragt sie, auf Grund welcher Vollmacht Johannes getauft habe, und stellt dadurch ihre Unaufrichtigkeit bloß. Dann sagt er ihnen, daß die Steuereinnehmer und die Huren ihnen vorangehen würden in Gottes Königreich, und fordert sie durch das Gleichnis von den Weingärtnern, die den Erben des Weinbergbesitzers umbrachten, gleichsam dazu heraus, ihren Mordplan auszuführen, und — wie Matthäus berichtet — sie erkennen, daß Jesus von ihnen spricht.
Im 22. Kapitel sehen wir, wie sich die Ereignisse zuspitzen. In einem weiteren Gleichnis spricht Jesus von dem Hochzeitsfest eines Königs und davon, wie dieser gewisse Mörder hinrichten läßt. Dann lesen wir, wie Jesus von seinen Gegnern über das Bezahlen von Steuern, die Auferstehung und das größte Gebot befragt wird und wie er ihnen durch seine Antworten den Mund stopft, ja wie ihm niemand „ein Wort antworten“ kann, „noch wagte jemand von dem Tage an, ihn ferner zu befragen“, nachdem er ihnen die Frage gestellt hat, wie David sein Herr sein könne. Im 23. Kapitel kommen wir dann zu dem dramatischen Höhepunkt der Predigttätigkeit Jesu: zu seinen Weherufen über jene, die nicht in das Königreich eingehen und die Hineingehenden nicht hineinlassen wollen. Dann folgen seine Klage darüber, daß sein Volk ihn verworfen habe, und seine Ankündigung, daß dessen Haus öde gelassen werde.
Dann bemerken wir so etwas wie eine Atempause, in der Matthäus über Jesu große Prophezeiung der Zeit seiner zweiten Gegenwart berichtet, die er zu einigen seiner Jünger auf dem Ölberg außerhalb Jerusalems sprach. Diese Prophezeiung hat sich seit 1914 offensichtlich erfüllt: Kriege, Erdbeben, Nahrungsmittelknappheit und unter anderem auch die weltweite Verkündigung der guten Botschaft von Gottes Königreich. Dann gibt Matthäus drei weitere Gleichnisse wieder, die vom Königreich handeln, nämlich das von den zehn Jungfrauen, von den Talenten und von den Schafen und Böcken.
Kurz danach beschreibt Matthäus die Einsetzung des „Abendmahls des Herrn“ durch Jesus, das Gerichtsverfahren gegen ihn und seinen Tod — Begebenheiten, die unseren Lesern alle bekannt sein dürften. Dann folgt, im 28. Kapitel, der begeisternde Höhepunkt: die Auferstehung Jesu — die beste Botschaft! Denn wäre Jesus nicht auferstanden, wäre alles vergeblich gewesen. Da der Schluß gewöhnlich das ist, woran man sich am ehesten erinnert, schließt Matthäus sein Evangelium weislich mit Jesu Auftrag an seine Jünger ab, den diese in der ganzen Welt ausführen sollten, und mit den tröstlichen Worten Jesu, daß er stets bei ihnen sein werde: „Mir ist alle Autorität gegeben im Himmel und auf Erden. Geht daher hin und macht zu Jüngern Menschen aus allen Nationen und tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und lehrt sie, alle Dinge zu beachten, die ich euch geboten habe. Und siehe! ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Systems der Dinge.“ — NW.
Matthäus hat uns in seinem Evangelium wirklich eine gute Botschaft hinterlassen. Seine vorzügliche Auswahl der Ereignisse aus dem Leben und dem Predigtdienst Jesu und seine Anordnung derselben zeigen, wie der heilige Geist auf die Gedanken eines eifrigen, dankbaren Menschen wirkte. Durch einen Überblick, gleichsam aus der Vogelschau, können wir auch unsere Wertschätzung vertiefen. Möge diese Wertschätzung dann dazu beitragen, daß wir bessere Christen werden!