Bewahre deine Freude!
„Die Freude Jehovas ist eure Schutzwehr.“ — Neh. 8:10, NW.
1. (a) Weshalb gibt es Leute, die sagen, daß sie gar nicht ewig leben möchten? (b) Warum ist es vernünftig, an das ewige Leben der Menschen, das ihnen bestimmt in Aussicht steht, zu glauben?
SO BEFREMDEND es klingen mag, gibt es heute doch Leute, die sagen, daß sie nicht ewig leben möchten. Ihre Lebensauffassung gründet sich auf den heutigen Lebenskampf mit seinen Ängsten und Ungewißheiten, seinen Schmerzen, Leiden und Sorgen, und sie können sich die Möglichkeit eines besseren Lebens gar nicht vorstellen. Einige sagen sogar, ewiges Leben wäre ewig langweilig. Andere sagen, ewiges Leben sei unmöglich, und sie weisen den Gedanken achselzuckend von sich. Sie übersehen das, was die moderne Medizin herausgefunden hat, nämlich, daß es möglich ist, unter richtigen Verhältnissen lebende Zellen unabsehbare Zeit am Leben zu erhalten. Und was noch wichtiger ist, sie übersehen das Wort des Urhebers des Lebens, das zeigt, daß der Mensch im Begriffe steht, in eine Zeit ewiger Herrlichkeit einzugehen, in der es keinen Tod, sondern ein glückliches Leben geben wird. Der große Schöpfer des Universums, der Kraftspender, der es in Bewegung hält und der den Kernbrennstoff lieferte, durch den unsere Sonne seit Milliarden von Jahren ihre Energie bezieht, ja der Schöpfer des Menschen selbst hat verheißen, daß Er den „Treibstoff“ beschaffen werde, durch den auf dieser Erde Menschen für immer am Leben gehalten werden sollen. Das zu tun ist sein göttlicher Wille! — Jes. 45:18; Off. 7:9, 10, 16, 17.
2. Worin besteht das Leben in Gottes neuer Welt, und in welchem Gegensatz steht es zum gegenwärtigen Leben?
2 Denke niemals auch nur einen Augenblick, daß sich das ewige Leben, von dem in Gottes Wort, der Bibel, gesprochen wird, nach den jämmerlichen Lebensnormen der gegenwärtigen degenerierten Welt richten werde. Vielmehr wird es Leben in Fülle bedeuten. (Spr. 10:22) Es wird in solch scharfem Gegensatz stehen zu dem ewigen Einerlei des Lebens der meisten Menschen von heute, daß in Wahrheit gesagt werden kann, der „moderne“ Mensch habe noch nicht einmal zu leben begonnen. In der Tat, von Gottes Standpunkt aus ist der mit dem Fluch der Sünde behaftete Mensch so gut wie tot. (Matth. 8:22) Wenn Jehova denen, die ihn lieben, ewiges Leben verheißt, so meint er damit die ganze Fülle eines glücklichen Daseins, eines Lebens, das einen reichen Sinn hat und einen frohen Zweck erfüllt. Gleichwie die Erben des himmlischen Königreiches Gottes in den „Reichtum der Herrlichkeit“ des Dienstes für Gott eingehen, werden sich seine anderen Schafe eines strahlenden Lebens im irdischen Gebiet dieses Reiches erfreuen. — Eph. 1:18; Matth. 25:34.
3. Wie wird das Leben in der neuen Welt Jehova Lob und Ruhm bereiten?
3 Man stelle sich dieses Reich mit dem geistigen Auge vor! Die Fülle des Reichtums der Erde wird nicht mehr für die Rüstungen des „Weltraumzeitalters“ oder die Eroberung des Weltraums gebraucht werden, sondern für die Unterwerfung der Erde und dafür, sie als ewige Heimat des Menschen wertvoll zu machen. Der Mensch wird sich einer Fülle geistiger und körperlicher Kraft erfreuen und wird diese zum Ruhme seines Schöpfers und zur Auferbauung seines Mitmenschen gebrauchen. Jeder wird ein ihm zugewiesenes Arbeitsgebiet zu betreuen haben und wird auf diesem Gebiet Meister sein; und seine Aufgaben mit größter Geschicklichkeit zu erfüllen wird ihm eine prickelnde Freude bereiten. In Jehovas neuer Welt gibt es keine Schweißatmosphäre, keine Plackerei! Talentierte Arbeiter werden Häuser bauen und sie höchst reizvoll gestalten. Die großartigen Wunder der Natur werden, während der gottgefällige Mensch pflügt und pflanzt, ergänzt durch menschliche Kunst, den ganzen Erdball zu einer Landschaft von atemberaubender Schönheit machen. Schatz für Schatz der göttlichen Weisheit wird geoffenbart werden, während sich der reich begabte, vollkommene menschliche Sinn zu Friedenszwecken und zum Ruhme Gottes wissenschaftlichen Studien widmen wird. — Ps. 104:24, 31.
4. Weshalb sollten wir heute unsere Freude bewahren, und in welcher Herzensverfassung?
4 Wenn du dir die Segnungen dieser herrlichen Zukunft etwas vorstellen kannst, so siehst du die Wunderwerke, die Jehova vor der Menschheit die ganze Ewigkeit hindurch vollbringen wird, erst an deren Rande. Freue dich in der Erkenntnis der Verheißungen Gottes und bewahre deine Freude, die zum ewigen Leben führt! Welch beglückende Aussicht! Sie sollte alle Menschen veranlassen, mit dem Psalmisten auszurufen: „Mögen sie Jehova preisen wegen seiner Güte und wegen seiner Wundertaten an den Menschenkindern!“ — Ps. 107:8.
STUDIEREN, UM LEBEN ZU FINDEN
5. Weshalb ist ein fortgesetztes, fleißiges Studium für alle Glieder der Neuen-Welt-Gesellschaft notwendig?
5 Alle, die das Leben lieben und sich nach der Fülle des Lebens in Gottes neuer Welt sehnen, müssen studieren, um Gottes Wort kennenzulernen und Gott zu gehorchen. Das erfordert ein fleißiges Studium, erst einmal um eine genaue Erkenntnis des Vorhabens Jehovas zu erlangen, dann, um diese Erkenntnis im Gedächtnis zu behalten und darauf aufzubauen, während man zu christlicher Reife voranschreitet. Mögest du deine theokratischen Studien nie verlangsamen! Auch als die ersten Christen „in der Wahrheit … fest gegründet“ waren, fand Petrus es notwendig, sie „durch Erinnern wachzurütteln“. (2. Pet. 1:12-15, NW) Wiederholung und ein weiteres Studium sind heute ebenso wichtig, wenn nicht noch wichtiger, da sich der Teufel jetzt zu seinem letzten Großangriff auf die Neue-Welt-Gesellschaft rüstet. Jetzt besonders ist es an der Zeit, „den Dingen, von denen wir gehört haben, mehr als die gewöhnliche Aufmerksamkeit [zu] schenken, damit wir nie weggetrieben werden“. Zu den gesalbten Christen sagt Paulus: „Wir sind in Wirklichkeit nur dann Genossen des Christus geworden, wenn wir an der Zuversicht, die wir zu Anfang hatten, bis zum Ende standhaft festhalten.“ (Heb. 2:1; 3:14, NW) Derselbe Grundsatz gilt allen Menschen guten Willens, die Leben auf der paradiesischen Erde erhalten möchten.
6. Von welchem Nutzen ist ein tägliches Studium?
6 Trinke weiterhin aus dem Born biblischer Wahrheit! Jesus verheißt: „Wer irgend von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, der wird überhaupt nie Durst leiden, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle mit Wasser werden, das übersprudelnd ewiges Leben vermittelt.“ Die Worte Jesu sind „Geist und sind Leben“. (Joh. 4:14; 6:63, NW) Das ganze Wort Gottes „ist lebendig und übt Macht aus“. Lies darin „Tag und Nacht“, damit du Schätze der Weisheit und des Unterscheidungsvermögens findest, und bewahre sie zum ewigen Leben. „Glücklich ist der Mensch, der Weisheit gefunden hat, und der Mensch, der Unterscheidungsvermögen gewinnt, denn sie zu erwerben ist besser als der Erwerb von Silber, und ihr Ertrag sogar besser als Gold. Sie ist kostbarer als Korallen, und alles, was dich sonst noch beglücken mag, kann ihr nicht gleichgestellt werden. Länge der Tage trägt sie in ihrer Rechten, in ihrer Linken Reichtum und Ehre. Ihre Wege sind liebliche Wege, und alle ihre Pfade sind Frieden. Sie ist ein Baum des Lebens für die, die sie ergreifen, und wer sie festhält, wird glücklich genannt.“ — Heb. 4:12; Jos. 1:8; Spr. 3:13-18, NW.
7. (a) Wie widersetzt sich ein Feind dem freudigen Wachstum des Wortes Gottes? (b) Wie kann man seine anfängliche Freude bewahren?
7 Jemand aber will nicht, daß der Mensch glücklich sei. Dieser „Jemand“ ist die „Urschlange, er, der Teufel und Satan genannt wird, der die ganze bewohnte Erde irreführt“. (Off. 12:9, NW) Er ist es, der das Unkraut des Sektentums in das Feld der wahren Religion des Lebens säte. Seine schlauen Methoden werden von Jesus Christus in dem Gleichnis, das in Lukas 8:4-15 aufgezeichnet ist, weiter beschrieben. Wenn der große Sämann den „rechten Samen“, „das Wort Gottes“, aussät, nehmen empfängliche Herzen „das Wort mit Freuden auf“. Der Teufel sucht jedoch zu verhindern, daß der Same Wurzel schlage, oder sucht ihn zu ersticken, ehe dieser zu „einem Baum des Lebens“ herangewachsen ist. Alle, die ihre erste Freude bewahren möchten, müssen den guten Boden ihrer Herzen kultivieren, indem sie regelmäßige Studiengewohnheiten heranbilden. Sie müssen der Hitze des Widerstandes standhalten, der von der alten Welt herkommt und die zarte Pflanze ihres neugeborenen Glaubens versengen könnte. In der Prüfung und auch in der Verfolgung muß ihnen die Vision, die ihnen die wunderbaren Verheißungen Jehovas vermitteln, klar vor Augen sein, damit sie niemals von dem Pfade abirren, den diese Vision vor ihnen her strahlend beleuchtet. Sie müssen studieren, um an dem Glaubenskampfe teilzunehmen. „Alles, was aus Gott geboren worden ist, besiegt die Welt. Und dies ist der Sieg, der die Welt besiegt hat: unser Glaube.“ — 1. Joh. 5:4,
8. Welche „Sorgen“ müssen vermieden werden, und weshalb?
8 Der Meister spricht von weiteren feinen Druckmethoden, die der Teufel gegen unseren Glauben ins Feld führt. Er warnt jene, „welche gehört haben, aber, da sie fortgetragen werden von Sorgen und Wohlstand und Vergnügungen dieses Lebens, vollständig erstickt werden und nichts zur Vollkommenheit bringen“. Haben sie Sorgen? Ja, einige sorgen sich um den morgigen Tag. Sie denken, sie müßten noch Extraarbeit mit nach Hause nehmen, um die Auslagen der Familie decken zu helfen, sie müßten ihr Geschäft vergrößern oder müßten nach der Beförderung zu einem einträglicheren, doch mehr Zeit fordernden Posten trachten. Einige machen sich Sorgen aller Art über das, was in der Zukunft einmal geschehen könnte. Sie verfehlen, den Rat Jesu zu beherzigen: „Macht euch also nie Sorgen um den nächsten Tag, denn der nächste Tag wird seine eigenen Sorgen mit sich bringen. Jeder Tag hat an seinem eigenen Übel genug.“ Wenn sie sorgfältig planen würden, um den Interessen der göttlichen neuen Welt den ersten Platz einzuräumen, entschwänden ihre Besorgnisse wie Morgennebel. (Matth. 6:33, 34, NW) Jehova wird jene nie verlassen, die ihm in ihrem Denken und Leben den ersten Platz einräumen. In der Dankbarkeit seines Herzens konnte David sagen: „Ich war ein Jüngling und bin auch alt geworden, und nie habe ich einen Gerechten verlassen gesehen oder sah seinen Samen nach Brot gehen. Den ganzen Tag erweist er [seine] Gunst und leiht, und daher wird sein Same einen Segen erwarten können.“ — Ps. 37:25, 26, NW.
9. Wie kann „Wohlstand“ zu einer Gefahr werden, doch was ist in Wirklichkeit ein „großer Gewinn“?
9 Einige lassen sich durch den „Wohlstand“ forttragen. Wie leicht kann der bestrickende Wunsch, reich zu sein, das Haschen nach noch mehr von den schönen Dingen, die diese Welt zu bieten hat, die erste Freude und Liebe zu Jehova und seinen Königreichsverheißungen verdrängen! Ja, so traurig es ist, dies zu sagen: viele, die einst den Weg zum Leben betreten hatten, gingen später im Meer des Materialismus unter. Wie der Apostel Paulus es erklärt, ist der wahre Gewinn, der „große Gewinn“, in „Gottergebenheit zusammen mit Genügsamkeit am Eigenen“ zu finden. „Wenn wir also Lebensunterhalt und Bedeckung haben, so werden wir damit zufrieden sein.“ Wie zeitgemäß ist doch die Ermahnung, die an alle ergeht, die den Weg des Lebens eingeschlagen haben, „ihre Hoffnung nicht auf unsicheren Reichtum zu setzen, sondern auf Gott, der uns alles reichlich gewährt zu unserem Genuß“! Während die vergehende alte Welt nun zu Ende kommt, versieht uns Jehova mit dem Reichtum der Erkenntnis und des Dienstes, der uns völlig befriedigt. Mögen wir nun durch diesen Dienst danach streben, zu den noch größeren Schätzen zu gelangen, von denen es in der ewigen neuen Welt eine Fülle geben wird. Die Weisen beherzigen die Ermahnung des Apostels, „Gutes zu wirken, reich zu sein an rechten Werken, freigebig, zum Teilen bereit, indem sie für sich selbst eine rechte Grundlage als sicheren Schatz für die Zukunft schaffen, um das wirkliche Leben fest zu ergreifen“. — 1. Tim. 6:6-19, NW.
10. (a) Wie können sich „Vergnügungen dieses Lebens“ auf schlaue Weise einschleichen? (b) Wie kann man verhindern, daß sie Wurzel schlagen?
10 Es gibt Personen, die, nachdem sie das Wort mit Freuden aufgenommen und den Weg zum wirklichen Leben betreten haben, noch zulassen, daß die „Vergnügungen dieses Lebens“ die höheren Freuden des Studiums, des Dienstes und der Verbindung mit Jehovas Neuer-Welt-Gesellschaft verdrängen. Nach einem Tag harter Arbeit ist es sehr leicht möglich, sich selbst zu bedauern und zu denken: Ich bin jetzt zum Studium zu müde, bin zu Versammlungen zu müde, bin für den Dienst zu müde. So wird eine Entspannung anderswo gesucht. Eine schlechte Gewohnheit faßt Wurzel und wird immer stärker. In Wirklichkeit ist eine geistige Erquickung das beste Mittel gegen Erschöpfung von jeder Art. Diese Erquickung und dazu die Freude der inneren Befriedigung, die man empfindet, sind stets beim Studium des Wortes und in der Gemeinschaft mit seinem Volke zu finden. Meide die Lässigkeit der alten Welt. Benimm dich an Tagen, die für den Gottesdienst vorgesehen sind, so wie jene treuen Judäer, die sich unter Josaphat „des Morgens früh“ aufmachten und auszogen. (2. Chron. 20:20-22) Laß nie zu, daß Vergnügungen derart in dein Leben eindringen, daß sie ein geplantes theokratisches Studium, Dienst und Gemeinschaft verdrängen. Denke daran: ein Teil des Zeichens der „letzten Tage“ besteht darin, daß die Menschen „das Vergnügen mehr lieben als Gott“. (2. Tim. 3:1, 4, NW) Liebe also Gott!
11. (a) Wo können wir in Zeiten der Prüfung Kraft finden? (b) Wie belohnt Jehova oft jene, die „ihn beachten“?
11 Die meisten von uns erleben bisweilen Zeiten, in denen sie vor persönlichen Problemen stehen, vor Druckmaßnahmen von seiten der Welt oder Verfolgungen, die zu ertragen fast zu schwer erscheint. In solchen Zeiten müssen wir uns im Gebet eng an Jehova halten, in dem Vertrauen, daß er uns in unseren Prüfungen bewahren wird. Haltet die Verbindung mit der Neuen-Welt-Gesellschaft aufrecht und setzt vor allem den regelmäßigen wöchentlichen Dienst für Jehova fort. Der Dienst für Gott kommt einer stärkenden Speise gleich. So hat es Jesus gesagt: „Meine Speise besteht darin, daß ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollende.“ (Joh. 4:34, NW) Sei entschlossen, den Dienst in Jehovas Werk in Lauterkeit zu vollenden. Es kommt oft vor, daß Jehova uns gerade im Felddienst den Trost und die Ermutigung schenkt, die wir brauchen, und zwar durch irgendeine beglückende Erfahrung oder durch einen anderen hervorragenden Segen, und dann können wir mit noch größerem Glauben den Weg sehen, den wir einschlagen sollen. „Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen und stütze dich nicht auf deinen eigenen Verstand. Beachte ihn auf allen deinen Wegen und er selbst wird deine Pfade gerade machen.“ — Spr. 3:5, 6, NW.
12. Wie können reife Verkündiger Neuen behilflich sein, in Zeiten der Prüfung ihre Freude wieder zu entfachen?
12 Es gibt Personen, die den Weg zum Leben erst betreten und schon früh Prüfungen zu ertragen haben, die sie in ihrem Glauben erschüttern könnten. In einer solchen Zeit muß der Aufseher oder ein anderer reifer Verkündiger der Versammlung dem neuen „Schaf“ schnell behilflich sein, seine erste Freude an der Wahrheit wieder zu entfachen. Schon beim allerersten Zeichen einer Schwierigkeit mache einen Freundschaftsbesuch und hilf dem Betreffenden, sein Problem schriftgemäß zu lösen. Setze diese Hilfeleistung mit Liebe und zarter Zuneigung fort, damit deren Empfänger schließlich „vollkommen“ dastehe „und völlig überzeugt in allem Willen Gottes“. (Kol. 4:12; 1. Thess. 2:7, 8) Bekunde deine Entschlossenheit, den Schafen beizustehen. Pflege mit Geduld die geistig Schwachen, denn sie werden auf liebende Hirtenarbeit reagieren. Wenn sie körperlich krank sind, hilf ihnen, am gelegentlichen Zeugnisgeben teilzunehmen, damit sie eine gesunde Einstellung bewahren und von Jehova gesegnet werden. Es gibt heute viele, die im Werke Jehovas kraftvoll und emsig vorangehen, einige davon sind Pionierverkündiger, die aber für die Neue-Welt-Gesellschaft verloren gewesen wären, wäre ihnen nicht in einer Zeit der Prüfung schnell Hilfe geleistet worden. Immer herrscht große Freude im Himmel, wenn ein verirrtes Schaf in die Hürde zurückgebracht wird! — Luk. 15:4-7.
13. Wie kann man das Wort in „einem rechten und guten Herzen“ aufbewahren?
13 Bemühe dich fleißig, deine eigene Freude am Dienste Gottes zu bewahren. „Freut euch in der Hoffnung. Harrt in Drangsal aus. Verharrt im Gebet.“ Wer das tut, an dem werden sich die weiteren Worte des Apostels erfüllen: „Möge der Gott, der Hoffnung gibt, euch durch euren Glauben mit aller Freude und allem Frieden erfüllen, damit ihr an Hoffnung durch die Kraft des heiligen Geistes überströmt.“ (Röm. 12:12; 15:13, NW) Die Verwirklichung der Hoffnung auf die neue Welt mit ihrer ewigen Freude und ihrem Frieden ist heute so nahe gekommen, daß du mit aller Macht und Kraft danach streben solltest, jedem Übergriff der Welt des Teufels zu widerstehen. Wenn du das tust, wirst du dem Samen gleichen, der auf den rechten Boden fiel, nämlich einer Person von jenen, die, „nachdem sie es [das Wort] mit einem rechten und guten Herzen gehört haben, [es] behalten und mit Ausharren Frucht tragen“. Welche Freude erleben doch alle, die wirklich Frucht tragen! — Matth. 13:23.
SICH AUF JEHOVA VERLASSEN
14. Wer ist, gemäß Matthäus 5:3, heute glücklich, und weshalb?
14 Seien wir uns stets unserer geistigen Bedürfnisse bewußt! Was bedeutet dies denn? Es bedeutet, jeden Tag und jede Stunde zu erkennen, daß wir bezüglich der Dinge des Lebens von Jehova abhängig sind. Ohne seine Liebe wären wir überhaupt nicht ins Leben gekommen. Ohne seine liebende Vorkehrung hätten wir niemals Gelegenheit zu ewigem Leben erhalten. Ohne den geistigen Halt, den er uns gibt, würden wir schnell zurückgeschleppt und von der habsüchtigen Welt des Teufels verschlungen werden. Wir brauchen jederzeit Jehovas Hilfe. Wir werden glücklich sein, wenn wir in Demut diese Hilfe annehmen, so wie er sie durch das Studium seines Wortes, durch die erleuchtende und anspornende Kraft seines Geistes und durch seinen „treuen und verständigen Sklaven“, der in der Neuen-Welt-Gesellschaft hier auf Erden dient, darreicht. „Glücklich sind jene, die sich ihrer geistigen Bedürfnisse bewußt sind, da das Königreich der Himmel ihnen gehört.“ — Matth. 5:3; 24:45-47, NW.
15. (a) Wie betrachtet die Menschheit im allgemeinen Jehovas Vorkehrung? (b) Wie betrachtet Jehova undankbare Menschen?
15 In seiner Liebe und Weisheit hat Jehova reichlich für die geistlichen und materiellen Bedürfnisse der Menschen gesorgt. Die meisten Menschen verschmähen aber aus Undankbarkeit seine geistliche Fürsorge, obwohl sie gleichzeitig habgierig seine materiellen Dinge für eigennützige Zwecke benutzen und dabei prahlen, Gott nicht zu brauchen. In Wirklichkeit braucht Jehova die Menschen nicht, und er könnte in einem Augenblick alles Menschenleben auslöschen. „Alle Nationen sind vor ihm wie nicht vorhanden; wie Nichts und wie etwas Unwirkliches werden sie von ihm angesehen.“ (Jes. 40:17, NW) Wir sollten uns vor Jehova sehr bescheiden vorkommen. Die folgende Veranschaulichung mag uns helfen zu erkennen, wie gering der Mensch in Wirklichkeit ist:
16. Wie groß ist der Mensch?
16 An menschlichen Maßstäben gemessen, wird ein Mensch für groß gehalten, wenn er etwa 100 Kilo wiegt. Einige Menschen werden wegen ihrer Geschicklichkeit, Satelliten in den Weltraum abzuschießen, die einige Wochen oder Monate ihre Bahn verfolgen, für „groß“ gehalten. Doch wie klein ist der Mensch, wie klein sind seine Satelliten im Vergleich zu der Erde, die rund sechstausend Trillionen Tonnen (21 Nullen) wiegt und die, ohne irrezugehen, ihre Bahn um die Sonne macht, wobei sie im Jahr über 930 Millionen Kilometer zurücklegt, und dies alle Jahre hindurch, seitdem sie besteht. Jehova hat die Erde auf ihre Bahn gesetzt! Doch ist die Erde klein im Vergleich zu der ungeheuren Größe des Sonnensystems, ja sie ist nur ein Stecknadelkopf in einem System, das einen Durchmesser von mehr als elf Milliarden Kilometern hat. Jehova hat das Sonnensystem erschaffen. Aber wie klein ist das Sonnensystem selbst! Denn die Sonne, die der Erde Licht spendet, ist nur einer der 200 Milliarden Sterne, aus denen die Galaxis besteht, die „Milchstraße“ genannt wird. Die „Milchstraße“ ist so groß, daß ein Lichtstrahl 100 000 Jahre braucht, um sie von einer Seite zur anderen zu durchqueren. Jehova hat die „Milchstraße“ an ihrem Platze angeordnet. Aber auch die „Milchstraße“ ist klein. Sie ist nur e i n e Galaxis in der Unermeßlichkeit der Milliarden Galaxien, von deren nächster das Licht zwei Milliarden Jahre braucht, um die Teleskope auf dieser Erde zu erreichen. Jehova hat alle diese Himmel erschaffen. — 1. Mose 1:1.
17. (a) Was kann von den Himmeln der Gegenwart Jehovas gesagt werden? (b) Welche wunderbaren Vorrechte erschließt Jehova gehorsamen Menschen?
17 Lange bevor die modernen Teleskope in die ungeheure Weite des Raumes spähten, erklärte der Psalmist: „Jehova, unser Herr, wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde, der du deine Majestät gestellt hast über die Himmel!“ Weit erhabener, weit herrlicher noch als die atemberaubende Weite der materiellen Himmel sind das geistige Reich und die Himmel der Gegenwart Jehovas selbst. Welch wunderbare, unverdiente Güte hat Jehova durch seinen Sohn bekundet, indem er einige Menschen von der Erde erkauft hat, damit sie immerdar mit seinem Sohn und König in den erhabenen „neuen Himmeln“ dienen können — und das nicht in häßlichen Weltraumanzügen, sondern in den herrlichen, geistigen Leibern, mit denen sie auferweckt werden und die ihnen für den erhabenen Dienst im Licht der Herrlichkeit der Gegenwart Jehovas gegeben werden. Welch wunderbare Liebe entfaltet doch Jehova auch, wenn er diesem winzigen Fleck, der Erde, seine Aufmerksamkeit schenkt und sie von aller Sektenreligion und anderem Bösen säubert und zu einem Heiligtum macht, in dem die Menschen für immer in Frieden und Freude leben werden. Ob unser Geschick nun Unvergänglichkeit in den „neuen Himmeln“ oder ewiges Leben auf der „neuen Erde“ sei, können wir alle doch vor Jehova ausrufen: „Was ist der Mensch, daß du sein gedenkst, und des Menschen Sohn, daß du auf ihn achthast?“ — Ps. 8:1, 4; 1. Kor. 15:42-45; Off. 14:3.
18. (a) Wo nur ist auf Erden wahre Freude zu finden, und wie zeigte Petrus dies an? (b) Weshalb kann gesagt werden, Jehovas Zeugen seien die einzige Gruppe, die sich heute an die Religion des Lebens klammert?
18 Nimm deinen Platz in Gottes Einrichtung ein und bleibe an diesem Platz! Halte dich eng an seine Organisation, die Neue-Welt-Gesellschaft, denn nirgends sonst auf Erden sind die Freuden des wirklichen Lebens zu finden. Als zur Zeit Jesu einige an den harten Wahrheiten, die er äußerte, Anstoß nahmen und zum Labyrinth des Sektentums zurückkehrten, sagte er zu seinen zwölf Aposteln: „Ihr wollt doch nicht etwa auch weggehen?“ Petrus erwiderte: „Meister, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens, und wir haben geglaubt und erkannt, daß du der Heilige Gottes bist.“ (Joh. 6:67-69, NW) Damals gab es nur eine einzige Gruppe, die die Worte des Lebens besaß, und auch heute gibt es nur die eine Gruppe. Es ist die Neue-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas, die unter der Leitung desselben Meisters, des jetzt regierenden Königs, Christi Jesu, in Einheit weltweit wirkt. Es ist die einzige Gruppe auf Erden, die sich von der habsüchtigen Politik, der Religion, dem Handel und dem Militarismus der Welt des Teufels getrennt und die „Schwerter zu Pflugmessern“ geschmiedet hat, um die Einheit der Liebe und der Bruderschaft auf der ganzen Erde zu bewahren. (Jes. 2:4) Es ist die einzige Organisation, die Jehovas großen Namen verherrlicht und für die Religion des Lebens eintritt, indem sie kühn Gottes Königreich, das unter Christus Jesus steht, als das Mittel verkündet, durch das die Menschheit am Leben bleiben kann und das auch die Segnungen des Lebens in Gottes neuer Welt austeilen wird. — Ps. 34:3; Joh. 17:3; Matth. 24:14.
19. (a) Wie können Personen, die das Leben lieben, den einzig wahren Ort der Sicherheit heute finden? (b) Weshalb sind Jehovas Zeugen jetzt so glücklich?
19 Erkennst du auch demütig an, daß du in bezug auf Leben und seine Segnungen völlig von Jehova abhängig bist? Dann solltest du ebenso demütig anerkennen, daß du heute auch von seiner irdischen Organisation abhängig bist. Außerhalb der von Gott geschaffenen Neuen-Welt-Gesellschaft gibt es keinen Ort wahrer Sicherheit. Alle, die das Leben lieben, müssen ihren Platz einzunehmen suchen und an ihrem Platz innerhalb dieser Gesellschaft bleiben, müssen regelmäßig das Wachtturm-Studium, die Dienstversammlung und die theokratische Predigtdienstschule besuchen und sich aufmerksam die öffentlichen biblischen Ansprachen anhören und auch das Versammlungsbuchstudium unter der Woche unterstützen. Glücklich alle, die all diese Zusammenkünfte in ihren Wochenplan hineinpressen, denn dadurch verdrängen sie die belanglosen Dinge, die der Feind in ihr christliches Leben säen möchte! Glücklich sind sie auch, weil sie sich ihrer geistigen Bedürfnisse bewußt sind! Glücklich sind sie, weil sie mit dem ganzen Volke Gottes in der weiten Welt zur Reife vorandrängen. Glücklich sind sie ferner, weil sie Kraft sammeln, um dem Schlußangriff der Welt Satans zu widerstehen, die ihnen schon jetzt mit Verachtung begegnet und Verfolgungen über sie bringt! „Glücklich seid ihr, wenn die Leute euch um [Jesu] meinetwillen schmähen und euch verfolgen und lügnerisch allerlei Böses wider euch reden. Freut euch und springt vor Freude, da euer Lohn in den Himmeln groß ist.“ — Matth. 5:11, 12, NW.
20. (a) Welche Verbindung sollte auch unter Verfolgung aufrechterhalten werden? (b) Wie wurden unsere Brüder in Deutschland diesbezüglich gesegnet? (c) Nach welcher Gemeinschaft müssen wir nun trachten, während Harmagedon der Menschheit bevorsteht?
20 Selbst wenn Verfolgungen über euch kommen, so haltet eure Verbindung zu anderen von gleich kostbarem Glauben aufrecht, sei es in Privathäusern oder unterirdisch in Kellern, in Konzentrationslagern oder auf offenem Felde. Denkt daran, wie unsere deutschen Brüder das Dasein ihrer Organisation bewahrten, als sie auf dem Höhepunkt des zweiten Weltkrieges gezwungen wurden, aus dem Konzentrationslager Sachsenhausen zu fliehen. Im Schußbereich von Maschinengewehren, angesichts von Plünderern und mit dem Tode durch Erschöpfung bedroht, marschierten unsere 230 Brüder in theokratischer Ordnung hinaus, und zwar als einzige Gruppe, die inmitten all dieser Verwirrung des verderbenbringenden Krieges auf Jehova Gott vertraute. Erhörte Jehova ihr vereintes Gebet um Führung und Leitung? Führte und beschützte er jene kleine Gruppe seiner Anbeter? Der Bericht besagt folgendes: „Von unserem Trupp von rund 230 Geschwistern fehlte nicht einer! Auch von den Schwächsten blieb nicht einer am Wege liegen, obwohl wir mehrere Brüder von 65 bis 72 Jahren bei uns hatten, die aber alle tapfer mit durchhielten.“a In kommenden Prüfungen und durch die Schlacht von Harmagedon hindurch hofft die Neue-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas treulich in der einen vereinten, theokratischen Ordnung standzuhalten. Jetzt ist die Zeit für dich da, diese Verbindung zu suchen, damit auch du die Freude habest, sagen zu können: „Auf Jehova habe ich vertraut, damit ich nicht wanke. Mein Fuß wird bestimmt auf ebenem Boden stehen; inmitten der versammelten Scharen werde ich Jehova preisen.“ — Ps. 26:1, 12, NW.
21. (a) Wie können wir heute das wirkliche Leben fest ergreifen? (b) Welche Handlungsweise wird Lohn, nämlich „Reichtum, Herrlichkeit und Leben“ bringen?
21 „Die Freude Jehovas ist eure Schutzwehr.“ (Neh. 8:10, NW) Jehova Gott zu kennen, sein herrliches Vorhaben mit der Schöpfung zu verstehen und ihm als seine Zeugen am Ende der Welt zu dienen — all dies gereicht zu überströmender Freude! Wieviel verpassen doch die Menschen der alten Welt! Und außerdem verpassen sie die Gelegenheit, ewiges Leben zu erhalten. Vergewissere dich, daß du das wirkliche Leben fest ergreifst. Und hast du diese Freude gefunden, so laß sie niemals fahren! „Freut euch allezeit. Betet unablässig. Danksaget in Verbindung mit allem. Denn dies ist der Wille Gottes in Einheit mit Christus Jesus, euch betreffend.“ (1. Thess. 5:16-18, NW) Freue dich, daß du einen Anteil haben kannst, wenn er auch noch so klein ist, in der Zeit, da er „neue Himmel und eine neue Erde“ schafft. Schmiede ein unzerbrechliches Bindeglied, das dich an seine Organisation auf Erden kettet. Diene demütig und setze dein unbedingtes Vertrauen auf Jehova, wissend, daß „der Demut und der Furcht Jehovas Reichtum, Ehre und Leben“ folgen. — Spr. 22:4; NW.
[Fußnote]
a Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben, S. 217.