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Im Gebet zu verharren wird belohntDer Wachtturm 1979 | 1. September
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das heißt in dem irdischen Vorhof (der für diejenigen bestimmt ist, die keine geistigen Israeliten sind), also sozusagen im „Vorhof der Heiden“. Die meisten Zeugen Jehovas sind heute Glieder der „großen Volksmenge“ und hoffen, einmal in Gottes Königreich auf einer paradiesischen Erde ewig zu leben. Jesus bezeichnete sie als seine ‘anderen Schafe, die nicht aus dieser Hürde sind’. Wie er weiter sagte, sollten alle seine wahren Schafe heute „e i n e Herde werden unter e i n e m Hirten“ (Luk. 12:32; Joh. 10:16)a.
16. Mit welcher Belohnung können Personen rechnen, die Jehova ernstlich suchen?
16 Schließe dich dieser festgefügten Gruppe wahrer Anbeter Jehovas an. Das wird dich bestimmt sehr glücklich machen. Es wird dir helfen und dich ermuntern, im Gebet zu verharren und am wahren Glauben festzuhalten, und es wird sich lohnen, da Jehova „denen, die ihn ernstlich suchen, ein Belohner wird“ (Hebr. 11:6). Die Notwendigkeit, glaubensvoll im Gebet zu verharren, wird im Lukasevangelium auf interessante Weise hervorgehoben.
17. Inwiefern ist die Erfahrung, die Jakob mit einem Engel machte, ein gutes Beispiel für Beharrlichkeit?
17 An dieser Stelle möchten wir dich an ein außergewöhnliches Beispiel für Beharrlichkeit erinnern, das auch die große Belohnung zeigt. Wir meinen Jakob, der eine ganze Nacht mit einem Engel rang, der sich materialisiert hatte. Obgleich dabei Jakobs Oberschenkel-Gelenkpfanne ausgerenkt wurde, sagte er zu dem Engel: „Ich lasse dich nicht gehen, es sei denn, du segnest mich zuvor.“ Die Worte, die der Engel daraufhin sprach, sollten von bleibender Bedeutung sein: „Dein Name wird nicht länger Jakob genannt werden, sondern Israel, denn du hast mit Gott und mit Menschen gestritten, so daß du zuletzt die Oberhand gewonnen hast.“ Und schließlich segnete er Jakob auch. Jakob strebte also nicht nur fortgesetzt und unentwegt sein Ziel an, sondern er mußte auch buchstäblich darum ringen, und das sogar mit einer körperlichen Behinderung. Er wurde wunderbar gesegnet, denn er sagte: „Ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen, und doch ist meine Seele befreit worden.“ Welch ein vorzügliches Beispiel eines Mannes, der im Gebet verharrte! (1. Mose 32:24 bis 30).
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Das Gebet in den „letzten Tagen“Der Wachtturm 1979 | 1. September
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Das Gebet in den „letzten Tagen“
„Bleibt also wach und fleht allezeit“ (Luk. 21:36).
1. (a) Wo wird im Lukasevangelium zum erstenmal das Gebet oder das „Flehen“ erwähnt? (b) Wie reagierte Jesus auf die Bitte: „Herr, lehre uns beten.“?
SCHON zu Beginn des Lukasevangeliums wird das Gebet erwähnt, und zwar das „Flehen“, das Sacharja an Gott richtete (Kapitel 1, Vers 13). Doch in Kapitel 11 wird dann das Thema Gebet ziemlich ausführlich behandelt. Jesus erfüllte zunächst die Bitte eines seiner Jünger: „Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte“ (Luk. 11:1). Er sagte:
„Wann immer ihr betet, so sprecht: ,Vater, dein Name werde geheiligt. Dein Königreich komme. Gib uns unser Brot für den Tag, so, wie der Tag es erfordert. Und vergib uns unsere Sünden, denn auch wir selbst vergeben jedem, der uns verschuldet ist; und bringe uns nicht in Versuchung‘“ (Luk. 11:2-4).
2. (a) Inwiefern wird Gottes Name auf diese Weise geehrt, und zwar im Einklang mit welchen Schriftstellen? (b) Welche Situation besteht im Gegensatz dazu in der Welt, und wie wird ihr ein Ende gemacht werden?
2 Beachten wir, daß Jesus auf den Namen seines Vaters ebenso Nachdruck legte, wie dies in 1. Könige 8:41-43 und Jesaja 56:6, 7 getan wird, zwei Schriftstellen, die im vorangehenden Artikel behandelt worden sind. Jehovas Name wird in der heutigen Welt bestimmt nicht geheiligt. Nationalismus, Selbstverherrlichung und Genußsucht sowie die Tatsache, daß sich die Menschen mit einer ‘Form der Gottergebenheit begnügen, sich aber hinsichtlich deren Kraft als falsch erweisen’, und ähnliche Umstände tragen dazu bei, daß Gottes Name geschmäht und entehrt oder völlig ignoriert wird (2. Tim. 3:5). Daher muß Gott das Vaterunser insofern erhören, als er seinen Namen heiligt (Hes. 36:23). Die Schmach wird beseitigt, wenn Gottes Königreich unter Christus Jesus gegen die Nationen und ihre Herrscher vorgeht, was in Psalm 2 anschaulich beschrieben wird.
3. Welche Warnung und welche Verheißung erwähnt Petrus in diesem Zusammenhang?
3 Das wird am Tage Jehovas geschehen, einem Tag, der nun sehr nahe ist, wie die sich erfüllenden biblischen Prophezeiungen deutlich zeigen. Wir sollten daher folgende warnende Worte beachten, die Petrus unter Inspiration niederschrieb:
„Indem ihr die Gegenwart des Tages Jehovas erwartet und fest im Sinn behaltet, durch den die Himmel im Feuer aufgelöst werden und die Elemente vor Gluthitze zerschmelzen werden! Doch gibt es neue Himmel und eine neue Erde, die wir gemäß seiner Verheißung erwarten, und in diesen wird Gerechtigkeit wohnen. Deshalb, Geliebte, da ihr diese Dinge erwartet, tut euer Äußerstes, um schließlich von ihm fleckenlos und makellos und in Frieden erfunden zu werden“ (2. Petr. 3:12-14).
4. Weshalb sind die ersten beiden Bitten im Vaterunser eng miteinander verknüpft, und wozu verhilft uns das im Hinblick auf die anderen Bitten?
4 Wenn sich all das erfüllt hat, wird Gottes Name vollständig gerechtfertigt und geheiligt sein. Deshalb sind die zwei Bitten in Lukas 11:2 eng miteinander verknüpft und stehen im Vaterunser an erster Stelle. Sie handeln von den wirklich großen Ereignissen der Gegenwart und der nahen Zukunft. Sie fest im Sinn zu behalten wird uns zu einer ausgeglicheneren Ansicht über unsere alltäglichen Nöte und Probleme verhelfen, die in dem Gebet danach erwähnt werden. Statt egozentrisch zu werden, was sehr leicht geschehen kann, sollten wir uns fragen: Welche Einstellung und welche Handlungsweise stimmen mit dem in Gottes Wort dargelegten Willen Jehovas überein und werden somit seinen Namen ehren?
BEHARRLICHKEIT WIRD BELOHNT
5. (a) Was ist bei den Personen, die in den Gleichnissen Jesu vorkommen, gewöhnlich der Fall? Nenne ein Beispiel. (b) Von welchen Personen ist in Lukas 11:5-8 die Rede, und welche Rolle spielen sie?
5 Als nächstes berichtet Lukas von einem Gleichnis Jesu, das ein ungewöhnliches Merkmal aufweist. In den meisten Fällen entsprechen die Personen, von denen in einem Gleichnis die Rede ist, genau den durch sie Dargestellten. Wenn wir zum Beispiel das Gleichnis vom verlorenen Sohn aus Lukas 15:11-32 lesen, fällt es uns nicht schwer, zu erkennen, daß der Vater dieses Sohnes durch das, was er sagt und tut, eine treffende Darstellung des himmlischen Vaters ist. Das kann jedoch nicht von dem folgenden Gleichnis Jesu gesagt werden:
„Wer von euch wird einen Freund haben und wird um Mitternacht zu ihm gehen und zu ihm sagen: ,Freund, leihe mir drei Brote, denn ein Freund von mir ist auf einer Reise eben zu mir gekommen, und ich habe nichts, um es ihm vorzusetzen.‘? Und jener gibt von drinnen die Antwort: ,Störe mich nicht weiter. Die Tür ist schon verschlossen, und meine kleinen Kinder sind mit mir im Bett, ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben.‘
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