Mit ganzer Seele arbeiten
„Was immer ihr tun mögt: arbeitet daran mit ganzer Seele als für Jehova und nicht für Menschen.“ — Kol. 3:23, NW.
1. Worin sind Jehova und Christus den Menschen ein Beispiel?
JEHOVA Gott und Christus Jesus wirken. „Mein Vater hat bis jetzt fortwährend gewirkt, und ich wirke fortwährend“, sagte Jesus. Die wunderbaren Schöpfungswerke Jehovas, an denen Jesus mit beteiligt war, bevor er auf die Erde kam, können täglich gesehen werden. Was für Werke tat jedoch Jesus, als er als Mensch auf Erden weilte? Er verherrlichte den Namen Jehovas, seines Vaters, vor den Menschen. Seine Arbeit war von bester Qualität. Das Werk des Vaters, der ihn gesandt hatte, fand sein ungeteiltes Interesse, und er widmete sich diesem Werk mit voller Kraft, während sich ihm dazu Gelegenheit bot. Jesus hatte an seinem geschäftigen Leben auf Erden Freude, weil er mit ganzer Seele arbeitete. Seine Interessen waren notwendigerweise mit denen Jehovas verknüpft. Am Ende konnte er sagen: „Ich habe dich auf der Erde verherrlicht, indem ich das Werk vollendet habe, das du mir zu tun gegeben hast. So verherrliche nun du, Vater, mich an deiner Seite mit der Herrlichkeit, die ich an deiner Seite hatte, ehe die Welt war.“ — Joh. 5:17; 9:4; 17:4, 5, 26, NW.
2. Welches unverdiente Vorrecht haben heute die Jehova Ergebenen, und welches Gefühl sollte ihnen ihre Wertschätzung dafür verleihen?
2 Seit dem Tode Jesu und seiner Auferstehung hat Jehova auf Erden Diener gehabt, die sein Werk durchführen sollen. Durch Arbeit wird Jehova verherrlicht. Wenn wir einmal innehalten und darüber nachdenken, wie klein diese Erde im Universum ist und wie winzig die Geschöpfe auf ihr sind, so beeindruckt uns die Großmut und die liebende Güte Jehovas, der unbedeutenden Menschen das Vorrecht gewährt, mit ihm zusammenzuarbeiten. „Wir sind Gottes Mitarbeiter.“ Wir ‚arbeiten mit ihm zusammen‘. Warum läßt Gott dies geschehen? Nicht daß er uns etwa in seinem Werk brauchen würde, sondern es hat ihm gefallen, seine Diener darin mitarbeiten zu lassen: „Denn Gott ist es, der um seines Wohlgefallens willen beides in euch bewirkt, das Wollen und das Handeln.“ Wie sollte heute ein wahrer Christ, der dieses enge Verhältnis mit Jehova schätzt, Gottes Werk nicht mit ganzer Seele tun wollen? — 1. Kor. 3:9; 2. Kor. 6:1; Phil. 2:13, NW.
3. Kann jemand mit ganzer Seele tätig sein, ohne völligen Glauben an Jehova zu haben?
3 Der Christ muß völligen Glauben an Jehova haben, sonst wäre er sprunghaft oder unstet in seiner Arbeit und würde schließlich nichts von ihm empfangen. „Denn wer da zweifelt, ist gleich einer Meereswoge, die vom Winde bewegt und hin und her getrieben wird. In der Tat, jener Mensch denke nicht, daß er irgend etwas von Jehova empfangen werde; er ist ein unentschiedener Mann [ein Mann mit geteilter Seele, Fußn.], unbeständig auf allen seinen Wegen.“ Das Maß des Glaubens, das ein Diener hat, zeigt sich in seinen Werken oder Taten, nämlich darin, ob er sie mit ganzer Seele oder mit geteilter Seele tut. Die Beständigen sind Menschen mit ungeteilter Seele und echtem Glauben. — Jak. 1:6, 7, NW.
4. Welches Verhältnis besteht zwischen Glauben und Werken?
4 Der Jünger Jakobus argumentiert wie folgt: „Was nützt es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, hat aber keine Werke aufzuweisen? Dieser Glaube kann ihn nicht retten, nicht wahr? … Dennoch wird jemand sagen: ‚Du hast Glauben und ich habe Werke. Zeige mir deinen Glauben ohne die Werke, und ich werde dir meinen Glauben durch meine Werke zeigen.‘ Du glaubst, daß es einen Gott gibt, nicht wahr? Daran tust du gut; doch glauben auch die Dämonen und schaudern. Willst du endlich begreifen, du hohlköpfiger Mensch, daß Glaube ohne Werke unwirksam ist? … Du siehst, daß ein Mensch durch Werke gerechtgesprochen werden soll und nicht allein durch Glauben … Ja, wie der Leib ohne Odem tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot.“ In diesem Zusammenhang erwähnt Jakobus Abraham und Rahab als Beispiele von Menschen, die ihren Glauben durch Taten bewiesen und von Jehova anerkannt wurden. — Jak. 2:14-26, NW.
5. Welchen Wert haben Glaubenswerke, die in Aufrichtigkeit getan werden?
5 Aus den folgenden biblischen Worten kann ersehen werden, welchen Wert es hat, im Glauben vor Gott zu wirken: „Er wird einem jeden vergelten gemäß seinen Werken“, und „wird nicht er, der die Herzen beurteilt, es wahrnehmen, und er, der deine Seele beobachtet, es wissen und dem Erdensohn bestimmt nach seinem Tun vergelten?“ „Denn wir alle müssen vor dem Richterstuhl des Christus offenbargemacht werden, damit jeder seinen Lohn für das empfange, was er getan hat.“ Christus, der gesalbte Richter Jehovas, liest in den Herzen der Menschen. Er läßt sich nicht durch auffällige Werke täuschen, die jemand äußerlich heuchlerisch zur Schau stellen mag, während er doch keinen Glauben an Jehova hat und sein Gesetz nicht hält, denn bei der Besprechung der Frucht, die Menschen hervorbringen, sagte er: „Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: ‚Meister, Meister, prophezeiten wir nicht in deinem Namen und trieben in deinem Namen Dämonen aus und vollbrachten in deinem Namen viele machtvolle Werke?‘ Und doch werde ich ihnen dann erklären: Ich habe euch nie gekannt! Hinweg von mir, ihr Täter der Gesetzlosigkeit!“ Die vorzügliche Frucht des Königreichsdienstes, die ein jeder hervorbringt, ist der bestimmende Faktor, der zeigt, ob jemand in seinem Herzen vor Jehova recht steht. — Röm. 2:6; Spr. 24:12; 2. Kor. 5:10; Matth. 7:17-23, NW.
BRINGET JETZT VORZÜGLICHE FRUCHT HERVOR
6, 7. (a) Erkläre Jesu Illustration von Johannes 15:1-4. (b) Wie wirkt es sich aus, wenn Personen, die Gott mit ganzer Seele dienen, die Wahrheit hören? (c) Was muß mit dem Worte Gottes geschehen, und welche Segnungen fließen denen zu, die es gebrauchen?
6 So wie die Zweige an einem Weinstock Früchte hervorbringen, müssen auch Christen Frucht tragen, indem sie Gott verherrlichen. Jesus sagte: „Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner. Jeden Zweig an mir, der nicht Frucht bringt, nimmt er weg, und jeden, der Frucht bringt, reinigt er, damit er mehr Frucht bringe. Ihr seid schon rein des Wortes wegen, das ich zu euch geredet habe. Bleibt in Einheit mit mir, und ich bleibe in Einheit mit euch. Gleichwie ein Zweig nicht von sich selbst Frucht tragen kann, es sei denn, er bleibe am Weinstock, so könnt auch ihr es nicht, wenn ihr nicht in Einheit mit mir bleibt.“ Das, was dem Weingärtner, Jehova, annehmbar ist, kann auf keine andere Weise hervorgebracht werden als in Einheit mit Christus Jesus, der an der Spitze der organisatorischen Einrichtung Jehovas steht. Seine gesalbten Diener hören das Wort der Wahrheit, und das sollte bewirken, daß sie mehr Frucht bringen, sonst werden die nicht Frucht tragenden Zweige abgeschnitten. Wenn Christi Jünger die Wahrheit annehmen, darf dies also nicht bloß mit dem Verstande geschehen. Die Wahrheit muß im Herzen Wurzel fassen und richtig darauf einwirken. Mit dem Herzen betätigt man den Glauben, der zur Gerechtigkeit führt. Wenn ihr hört, wie über die Bibel oder über theokratische Publikationen gesprochen wird, oder wenn ihr solche lest, denn sollte dies bei euch dieselben Gefühle auslösen wie bei den Jüngern, mit denen sich der auferstandene Christus unterwegs unterhielt. „Und bei Mose und allen Propheten beginnend, legte er ihnen in allen Schriften die Dinge aus, die ihn betrafen. Und sie sagten zueinander: ‚Brannten nicht unsere Herzen, als er auf dem Wege mit uns redete, als er uns die Schriften völlig erschloß?‘“ Sie fühlten sich gedrängt, umherzugehen und anderen, die elf Apostel inbegriffen, das zu erzählen, was sie gelernt hatten. — Joh. 15:1-4; Luk. 24:27, 32, NW.
7 Brennt auch dein Herz vor Wertschätzung und aus Freude über die wunderbaren Wahrheiten, die du hörst? Treibt dich dein Herz, wenn du all das Gute aus seinem Worte kennenlernst, zum Ruhme Jehovas mit ungeteilter Seele zu arbeiten und Früchte hervorzubringen, so wie Christi treue Nachfolger sie hervorbrachten? Freust du dich, wenn du eine Gelegenheit erhältst, Wahrheit zu empfangen, zum Beispiel wenn du die Wachtturm-Artikel erhältst, und vertiefst du dich sogleich in ihren Inhalt? Bist du glücklich, wenn du das Wort Gottes hörst, weil du von ganzem Herzen in Übereinstimmung damit zu handeln wünschst? Jakobus ermahnt uns: „Werdet Täter des Wortes und nicht allein Hörer, wobei ihr euch selbst durch falsche Vernunftschlüsse täuscht. Denn wenn jemand ein Hörer des Wortes ist und nicht ein Täter, so gleicht er einem Manne, der sein natürliches Angesicht in einem Spiegel betrachtet. Denn er betrachtet sich und geht weg und vergißt sogleich, was für ein Mensch er ist. Wer andrerseits in das vollkommene Gesetz, das zur Freiheit gehört, hineinspäht und darin bleibt, weil er nicht ein vergeßlicher Hörer, sondern ein Täter des Werkes geworden ist, der wird, indem er es tut, glücklich sein.“ Wer die Wahrheit im Gedächtnis behalten möchte, muß sie gebrauchen. Durch Nichtbenutzung vergißt man sie. Erfülle dein Herz mit Wahrheit, und laß sie dann hervorsprudeln. Stets wirst du glücklich sein, wenn du bei den Leuten in ihren Wohnungen vorsprichst und überall von Jehova erzählst und so viel Frucht hervorbringst. — Jak. 1:22-25, NW; Joh. 15:8; Spr. 18:4.
8. Weshalb sind die Zusammenkünfte der Versammlung so wichtig, und welche Gefahr besteht, wenn jemand die Versammlungen unregelmäßig besucht?
8 Jehova hat heute eine Organisation, die dir Hilfe bieten will, das Wort der Wahrheit tief in dein Herz aufzunehmen. Jehova gibt allen Frucht hervorbringenden Zweigen geistige Speise, und zwar durch ein Studium der Bibel und durch die Hilfsmittel zum Studium, die von der Watch Tower Bible and Tract Society in regelmäßigen, wöchentlichen Versammlungen dargeboten werden. Wer glaubt, er könne alles, was er benötigt, aus einem persönlichen Studium zu Hause erlangen, ohne daß er die Versammlungen besucht und im Verein mit anderen studiert, täuscht sich. Die Versammlung ist für alle Christen wie eine Rettungsleine. Jesus sagte: „Denn wo sich zwei oder drei in meinem Namen versammelt haben, da bin ich in ihrer Mitte.“ Welch ein Vorrecht, anwesend zu sein und an der Belehrung, die von Christus Jesus kommt, teilzuhaben. Jehova selbst hat diese Vorkehrung durch Christus Jesus getroffen. Wer aber in seinem Herzen über die Organisation Jehovas falsch zu denken beginnt, wird dies zeigen. Einer der ersten falschen Schritte, die er tut, besteht darin, daß er sich nicht mehr regelmäßig mit anderen Dienern Jehovas zum Studium versammelt. Nach und nach wird ihm dies zur Gewohnheit, und im Laufe der Zeit wird das Gefühl der Gleichgültigkeit oder Unabhängigkeit zunehmen. Er beginnt zu vergessen, daß er andere Menschen im Felddienst regelmäßig aufsuchen und ihnen die gute Botschaft verkündigen und Jehova verherrlichen sollte. Was er tut, tut er nicht mehr mit ganzer Seele. — Matth. 18:20, NW.
9. (a) Was wird aus jenen, die nicht mit ganzer Seele in Gemeinschaft mit Christus geistige Speise zu sich nehmen? (b) Welche Anstrengungen sollten nun jene machen, „die errettet werden“? (c) Was werden Personen, die mit ganzer Seele arbeiten, in Verbindung mit der Versammlung beständig tun?
9 Auch wenn jemand eine Zeitlang in Gemeinschaft mit Christus Jesus von der geistigen Speise genossen hat, wird er sich doch, wenn er halbherzig wird, früher oder später außerhalb der Organisation Jehovas vorfinden. Er wird geistig schwach, und schließlich gleicht er einem Zweig, der abgeschnitten wird, weil er keine Frucht bringt. Er wird wie jene sein, die Jesus in Lukas 13:25-27 erwähnte: „Von da an, wenn der Hausherr aufgestanden ist und die Tür geschlossen hat und ihr anfangen werdet, draußen zu stehen und an die Tür zu klopfen und zu sagen: Herr, tu uns auf! und er antworten und zu euch sagen wird: Ich kenne euch nicht, wo ihr her seid; alsdann werdet ihr anfangen, zu sagen: Wir haben vor dir gegessen und getrunken, und auf unseren Straßen hast du gelehrt. Und er wird sagen: Ich sage euch, ich kenne euch nicht [ich weiß nicht, NW], wo ihr her seid; weichet von mir, alle ihr Übeltäter!“ Wo waren sie gewesen? Sie hätten drinnen beim „Hausherrn“ sein sollen. Tatsächlich blieben verhältnismäßig „wenige“ von denen, die in den Tagen der Apostel dann und wann die Versammlungen besuchten, Jahre hindurch regelmäßig dabei. Heute laufen ähnliche Berichte über gewisse Personen ein. Die Herzensverfassung wird mit der Zeit offenbar. Oft sind gerade jene Personen, die am meisten behindert sind, wie z. B. durch körperliche Unzulänglichkeiten, durch weite Strecken, die sie (auch bei schlechtem Wetter) zu reisen haben oder durch Widerstand von seiten ihrer Angehörigen, dennoch stets bei den Versammlungen zugegen, während andere, die nahe beim Versammlungsort wohnen oder einen Wagen haben, den sie benutzen können, sich gar nicht anstrengen wollen und nur stoßweise kommen. Welchen wird es gelingen, ewiges Leben zu erlangen? „Es sprach aber jemand zu ihm: Herr, sind derer wenige, die errettet werden? Er aber sprach zu ihnen: Ringet danach, durch die enge Pforte einzugehen; denn viele, sage ich euch, werden einzugehen suchen und werden es nicht vermögen [nicht stark genug sein, NW].“ Jene, die mit ganzer Seele danach ringen, studieren regelmäßig und genießen von der geistigen Nahrung, die bei Versammlungen dargereicht wird, und bleiben dadurch ‚stark genug‘. Sie versäumen es nicht, regelmäßig zusammenzukommen, um andere zu Liebe und rechten Werken anzureizen. Alles, was mit den Versammlungen zusammenhängt, ist wichtig, und alle sollten sich an allen Dingen beteiligen, indem sie den Königreichssaal und andere Versammlungsstätten in bester Ordnung halten, damit diese als Mittelpunkt der glücklichen, reinen Anbetung dienen können. Tragt etwas zu deren Unterhalt bei. Heißt auch den Fremden herzlich willkommen. — Luk. 13:23, 24; Heb. 10:24, 25.
DIE ARBEIT DER AUFSEHER
10. Welche Pflicht hat der Versammlungsaufseher in der Darreichung der geistigen Speise?
10 Die Studienversammlungen sind die Weideplätze der Schafe des Herrn. Jene, die dazu bestimmt sind, die Aufsicht über die Versammlungen zu führen, haben dadurch Extraarbeit, die ihre ganzherzige Aufmerksamkeit verdient. Der Aufseher bereitet jeden Teil der Arbeit sorgfältig vor. Er weiß, daß es Zeit erfordert, etwas gut zu tun, und zielbewußt reserviert er dafür die erforderliche Zeit. Wie wichtig es ist, daß die Schafe gut geweidet werden, hob Jesus vor Simon Petrus hervor, der bereits mit ganzer Seele arbeitete, und dies ist als Wegleitung für die Aufseher der Versammlungen der heutigen Zeugen Jehovas aufgezeichnet worden. Irgendwelche Gleichgültigkeit bezüglich der Vorkehrung, durch welche die Schafe durch die Versammlungen richtig geweidet werden sollten, enthüllt nicht bloß einen Mangel an Liebe für die Schafe, sondern auch einen Mangel an Liebe zum Herrn, denn als Jesus zu Petrus sprach, fragte er ihn dreimal, ob Petrus ihn liebe. Liebe zu dem Herrn Christus Jesus spornt die Diener zu ihrer Arbeit in Verbindung mit den Schafen an. — Joh. 21:15-17.
11. Welche Eigenschaften weisen Aufseher auf, die mit ganzer Seele arbeiten?
11 Diese Ganzherzigkeit ist direkt mit Selbstlosigkeit und Willigkeit verbunden. Liebe ist selbstlos und strahlt Wärme aus. Als ein wahrer Unterhirte steht der Aufseher den Schafen liebreich bei, indem er ihre Schwachheiten trägt und nicht einfach sich selbst zu gefallen sucht, indem er den für ihn leichtesten Weg einschlägt. Wie Paulus wirst du sagen: „Obwohl ich von niemandem abhängig bin, habe ich mich allen zum Sklaven gemacht“, ferner: Ihr dienet „nicht unter Zwang, sondern willig … mit Eifer“, „indem ihr euer Augenmerk nicht nur im eigenen Interesse auf eure Angelegenheiten richtet, sondern im persönlichen Interesse auch auf die der anderen“. Als Diener stellt ihr persönliche Angelegenheiten oder den geselligen Umgang nicht den dienstamtlichen Pflichten voran, sondern kümmert euch um die Interessen eurer Brüder und offenbart dieselbe geistige Einstellung wie der demütige Christus Jesus. — 1. Kor. 9:19; 1. Pet. 5:2, 3; Phil. 2:3-8; Röm. 15:1, NW.
12. Wie weit werden, angesichts des Beispiels des großen Hirten, die treuen Unterhirten im Interesse der Schafe gehen?
12 Ihr Unterhirten, denkt an Christus, den der Apostel Paulus als „den großen Hirten der Schafe“, als „unseren Herrn Jesus mit dem Blute eines ewigen Bundes“, bezeichnet. Er hat sein eigenes Blut zugunsten seiner Schafe vergossen. Auf diese Weise gab Jesus ein Beispiel, ja er ging in seiner Liebe zu den Schafen bis zum äußersten. Ein Mietling wird davonlaufen, wenn den Schafen Gefahr droht, aber wahre Unterhirten werden Christus Jesus nachahmen und werden ihr alles im Interesse der Schafe einsetzen, wenn es notwendig ist, komme, was da wolle. Besonders in kommunistischen Ländern schwebt ein Aufseher jetzt in großer Gefahr, aber die Gott hingegebenen Unterhirten haben sich nicht zurückgezogen. Sie erkennen ihre Verantwortlichkeiten, wie alle wahren Unterhirten sie erkennen, halten Wache über die Seelen und legen vor dem großen Hirten, Christus Jesus, Rechenschaft ab. — Heb. 13:17, 20; Joh. 10:11-13, NW.
MIT GANZER SEELE MITARBEITEND
13. Welche Haltung sollten alle Versammlungsglieder gegenüber dem eingesetzten Aufseher einnehmen?
13 Und welche Haltung sollten alle Glieder der Versammlung dem eingesetzten Aufseher gegenüber einnehmen? Um alles, was Jehova zu tun gegeben hat, zu vollenden, muß völlige Zusammenarbeit herrschen. Die Diener können nicht den gesamten Felddienst selbst tun, aber sie übernehmen darin die Führung. Einheit bringt Kraft, und diese ist nötig, um zur Ehre des Namens Jehovas Früchte hervorzubringen. In der Welt herrscht heute keine Einheit, und jeder scheint zu versuchen, mit so wenig Arbeit als möglich davonzukommen. Im Gegensatz dazu beobachtet die Welt mit Staunen die Zusammenarbeit der Zeugen Jehovas und das Werk, das sie unter der Leitung ihrer eingesetzten Aufseher vollbringen. Der internationale Kongreß „Göttlicher Wille“ vom Jahre 1958 war ein hervorragendes Beispiel dafür, aber auch jede andere Versammlung oder Tätigkeit ist ein solches. Jehovas Zeugen befolgen die Anweisung: „Gehorcht denen, die euch leiten, und seid unterwürfig.“ Um die Schafe zu schützen, besuchen die Aufseher die Schwächeren und geben ihnen geistlichen Rat in der Hoffnung, dadurch Leben zu retten. Niemand, der so besucht wird, sollte sich deswegen verletzt fühlen, sondern sollte diese Bemühungen vielmehr als einen Beweis großer Liebe schätzen und darauf eingehen. Würdest du, wenn der „große Hirte“, Christus Jesus, selbst käme, seinen Rat annehmen? Weshalb dann nicht den seiner ihn vertretenden Unterhirten? Arbeite von Herzen mit den Aufsehern bei ihrer Arbeit inmitten der Herde zusammen, „damit sie dies mit Freude und nicht mit Seufzen tun, denn das wäre euch zum Schaden“. — Heb. 13:17, NW.
14. (a) Wenn es sich aus jemandes Tätigkeit zeigt, daß er lauwarm ist, was sollte er dann, gemäß Christi Worten von Offenbarung 3:15-19, tun? (b) Was wird aus den Lauwarmen, aus denen, die geteilten Herzens sind, werden?
14 Christus wußte voraus, daß einige der Gleichgültigkeit oder Lauheit anheimfallen würden und daß ihre Augen nicht mehr unverwandt auf den „Vervollkommner unseres Glaubens“, sondern auf Reichtümer und materielle Dinge gerichtet wären, und daher ließ er durch Johannes der Versammlung in Laodizäa schreiben: „Ich kenne deine Taten, daß du weder kalt noch heiß bist. Ich wünsche, du wärest kalt oder heiß. Also, weil du lau bist und weder heiß noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde. Weil du sagst: ‚Ich bin reich und habe Reichtümer erworben und brauche gar nichts‘, du aber nicht weißt, daß du elend und erbärmlich, arm und blind und nackt bist, so rate ich dir, von mir Gold zu kaufen, das durch Feuer geläutert ist, damit du reich werden mögest, und weiße Oberkleider, damit du bekleidet werden mögest, und die Schande deiner Nacktheit nicht offenbar werde, und Augensalbe, mit der du deine Augen bestreichen sollst, damit du siehst. Alle, zu denen ich Zuneigung habe, weise ich zurecht und nehme ich in Zucht. Sei deshalb eifrig und bereue.“ Vor diesem Zustand sollten sich alle Christen hüten, doch ist das besonders den Aufsehern aufgetragen. Die Gegenwart ist die Zeit, da man zuerst nach dem Königreich trachten muß, um Gott wahrhaft hingegeben zu sein. Lauheit widert Christus an. Wer immer lauwarm geworden ist, der verbessere seinen Herzenszustand eilends. Nimm die Hilfe eines Aufsehers an. Reibe die geistige Augensalbe der Wahrheit in deine Augen ein und verschaffe dir bezüglich der Neuen-Welt-Gesellschaft eine klare Vision. Du hast den großen Schatz des Königreiches gefunden, laß ihn nun nicht los. Bereue und werde eifrig. Bewahre dich davor, dem alten Israel gleich erachtet zu werden, das geteilten Herzens war und das Jehova als schuldig befand und verwarf. „Das vollständige Ende aller Dinge hat sich genaht. Seid daher gesunden Sinnes und wachsam im Hinblick auf Gebete.“ „Untersucht beständig, ob ihr im Glauben seid, prüft fortwährend, was ihr selbst seid.“ — Off. 3:15-19; 1. Pet. 4:7; 2. Kor. 13:5, NW; Hos. 9:17; 10:2.
15. (a) Welche hier unterbreiteten Fragen können dir helfen, ‚beständig zu untersuchen, ob du im Glauben bist‘? (b) Wie zeigst du, daß du Jehova mit deinem ganzen Herzen liebst?
15 Der Raum gestattet es hier nicht, alle die verschiedenen Arten aufzuzählen, in denen ein Diener Jehovas beweist, daß er die Interessen der neuen Welt mit seinem ganzen Herzen wahrnimmt. Du kannst ‚dich selbst prüfen, ob du im Glauben bist‘, indem du untersuchst, was du tust. In der theokratischen Organisation bieten sich heute viele verschiedene Pflichten und Dienstvorrechte. Bist du mit einer Versammlung verbunden? Wirke mit ganzer Seele mit ihr zusammen. Bist du als ein Aufseher oder als Dienstamtgehilfe eingesetzt? Arbeite mit Liebe. Bedienst du ein Dienstzentrum? Lege dein Herz in diesen Dienst. Mußt du Versammlungen vorbereiten? Sind dir Dienstaufgaben für eine größere Versammlung zugeteilt worden? Studierst du? Predigst du von Haus zu Haus? Machst du überall dort, wo Interessierte gefunden worden sind, Nachbesuche? Kehrst du auch in das Gebiet zurück, um nach Personen Ausschau zu halten, die das erste Mal, da du vorsprachst, nicht zu Hause waren? Mußt du Kinder für das Leben in der neuen Welt schulen? Mußt du dienstliche Aufzeichnungen in Ordnung halten? Bieten sich dir Anlässe zu gelegentlichem Predigen? Verteidigst du bei jeder Gelegenheit Jehovas Ehre? Gibst du dein Bestes her, um Jehova „Opfer des Lobes“ darzubringen? Denke an Abels Opfer. Hilfst du mit ganzem Herzen mit, wenn in einer begrenzten Zeit eine besondere Arbeit verrichtet werden soll? Vergiß nicht, daß Noah die Arche baute. Denkst du an Abraham, wenn der Ruf ergeht, dort hinzugehen, wo Hilfe dringend not tut? Triff, angesichts der Schlingen, die der Materialismus mit sich bringt, eine so weise Wahl wie Mose. Wird dein Leben von dem gegnerischen Feind bedroht? Sei so furchtlos wie Gideon. Bist du körperlich behindert und wirst du dadurch in deinem Dienste gestört? Verrichte trotzdem von ganzem Herzen Dienst wie der blinde Simson. Bist du ein jugendlicher Diener Jehovas und stehst im Begriffe, dir deine Lebenslaufbahn zu wählen? Denke an die Beispiele Samuels und Jephthas Tochter! Stehst du schon viele Jahre im Dienste? Sei weiterhin so eifrig wie David. Was wirst du tun, solange es Wohnungen gibt, die du besuchen kannst, um darin zu lehren? Predige so, wie Christus predigte. Irgendwelche Arbeit, die dir Jehova durch seine Organisation zugänglich macht, verdient deine größte Aufmerksamkeit. Jede Dienstzuteilung ist ein Vorrecht. Jede Aufgabe ist wichtig. Wenn du ihn mit deinem ganzen Herzen liebst, so tue, was immer du tun magst „mit ganzer Seele als für Jehova“. — Heb. 13:12-15; Kol. 3:23, NW.