Sich Verpflichtungen nicht entziehen, sondern bis zum Ende fleißig tätig sein
„[Zeigt] denselben Fleiß ..., um die volle Gewißheit der Hoffnung bis ans Ende zu haben.“ — Hebr. 6:11.
1. Wie reagiert ein Christ, der das, was er von Gott empfangen hat, schätzt?
EIN Christ, der alles, was Jehova für ihn getan hat, schätzt, hat den Wunsch, so zu handeln, daß er seinem Gott gefällt. Das schreibt Petrus seinen Brüdern in seinem zweiten Brief, in dem er sie an die Bedingungen erinnert, unter denen man Gottes Gunst erlangen und in den Genuß der Königreichssegnungen kommen kann. „Seine göttliche Macht [hat] uns alles, was Leben und Gottergebenheit betrifft, ... geschenkt ... Durch diese Dinge hat er uns die kostbaren und überaus großen Verheißungen geschenkt, damit ihr durch diese Teilhaber an der göttlichen Natur werden mögt, indem ihr dem Verderben, das durch die Sinnenlust in der Welt ist, entronnen seid. Ja eben deswegen, indem ihr dementsprechend all euer ernsthaftes Bemühen beitragt, reicht dar zu eurem Glauben Tugend“, Erkenntnis, Selbstbeherrschung, Ausharren, Gottergebenheit, brüderliche Zuneigung und Liebe. (2. Petr. 1:3-7) Der dankbare Christ sollte auf Fortschritt bedacht sein und sollte sich nach dieser Richtung hin ernsthaft bemühen.
2. Was schützt uns davor abzufallen?
2 Dieses ernsthafte Bemühen des Christen gilt, wie Petrus sagt, einem sehr erstrebenswerten Ziel. „Denn wenn diese Dinge in euch vorhanden sind und überströmen, so werden sie euch daran hindern, entweder untätig oder ohne Frucht zu sein.“ (2. Petr. 1:8) Es ist durchaus möglich abzufallen. Was kann uns davor schützen? Ein wichtiger Faktor ist die eifrige Beteiligung am Dienste Gottes. Lassen wir darin bis zum Ende nie nach! „Denn Gott ist nicht ungerecht, daß er eure Arbeit und die Liebe vergessen würde, die ihr seinem Namen gegenüber erzeigt habt, indem ihr den Heiligen dientet und noch dient. Wir begehren aber, daß ein jeder von euch denselben Fleiß zeige, um die volle Gewißheit der Hoffnung bis ans Ende zu haben, damit ihr nicht träge werden mögt, sondern Nachahmer derer seid, die durch Glauben und Geduld die Verheißungen ererben.“ — Hebr. 6:10-12.
3. Was wird in Hebräer 12:18-27 beschrieben, und welche Warnung wird gegeben?
3 Etwas später führt der Schreiber dieses Briefes an die Christenversammlung in Jerusalem auch den Grund hierfür an. Christen befinden sich in einer besseren Lage als die Israeliten, die das Gesetz durch Moses empfingen. (Hebr. 12:18-21) Sie nahen sich nicht bloß einem buchstäblichen Berg, sondern einem himmlischen Zion und Jerusalem, einer allgemeinen Versammlung von Engeln, der Versammlung der Erstgeborenen, Gott, dem Richter aller, und Jesus, dem Mittler. Das könnte aber für sie sehr ernste Folgen haben, da Gott sowohl Erde als Himmel erschüttern wird, um die Dinge, die erschüttert werden können, zu beseitigen. (Hebr. 12:22-27) In diesem Zusammenhang wird ihnen folgende Warnung gegeben: „Seht zu, daß ihr den nicht abweist, der redet [euch nicht entziehet Dem, Der da redet, Kistemaker]. Denn wenn die nicht entronnen sind, die den abwiesen, der eine göttliche Warnung auf Erden ergehen ließ, werden wir noch viel weniger entrinnen, wenn wir uns von dem abwenden, der von den Himmeln her redet. Damals erschütterte seine Stimme die Erde, jetzt aber hat er verheißen und gesagt: ,Noch einmal will ich nicht nur die Erde in Bewegung bringen, sondern auch den Himmel.‘ Der Ausdruck nun ,noch einmal‘ zeigt die Beseitigung der Dinge an, die erschüttert werden, nämlich der Dinge, die gemacht worden sind, damit die Dinge, die nicht erschüttert werden, bleiben mögen“ (V. 25-27).
4. Durch welches Gleichnis wird der Grundsatz der Verantwortlichkeit veranschaulicht?
4 Ein Gott hingegebener Christ darf deshalb seine Verpflichtungen nicht leichtnehmen. Jehova wird ihn zur Rechenschaft ziehen. Jesus veranschaulichte diesen Grundsatz durch die Worte und die Handlungsweise der beiden Söhne eines Mannes. „Er ging zu dem ersten hin und sprach: ,Kind, geh heute im Weingarten arbeiten.‘ Als Antwort sagte dieser: ,Ich will, Herr‘, ging aber nicht hin. Da trat er zum zweiten hin und sagte das gleiche. In Erwiderung sagte dieser: ,Ich will nicht.‘ Nachher gereute es ihn, und er ging hin. Welcher von den beiden hat den Willen seines Vaters getan?“ — Matth. 21:28-31.
5. (a) Wie werden wir ermuntert, uns unseren Verpflichtungen nicht zu entziehen? (b) Wer unterstützt und stärkt uns entsprechend?
5 Es ist etwas Alltägliches, daß sich Menschen den Verpflichtungen entziehen, die sie ihren Mitmenschen oder Gott gegenüber haben. Wie erfrischend ist es dagegen, mit wahren Christen zusammen zu sein, die wissen, was Jehova von ihnen verlangt, und die sich auch fleißig bemühen, seinen Willen zu tun! Wie das alte Jerusalem nehmen sie die Aufforderung zu Herzen: „Mögen deine Hände nicht erschlaffen. Jehova, dein Gott, ist in deiner Mitte. Als ein Mächtiger wird er retten. Er wird mit Freuden über dich frohlocken.“ (Zeph. 3:16, 17) Sein vielbeschäftigtes Volk freut sich wegen des Segens und der Wohlfahrt, die es genießt. Jehova unterstützt und stärkt die, die sich bemühen, seinen Willen zu tun. — Phil. 4:13.
EINIGE ENTZIEHEN SICH IHREN VERPFLICHTUNGEN
6. In welcher Hinsicht entziehen sich einige ihren Verpflichtungen?
6 Heute entzieht man sich in vielerlei Hinsicht seinen Verpflichtungen. Der gefallene Mensch neigt von Natur dazu, den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen. Es ist daher nichts Ungewöhnliches, von Vätern zu hören, die es versäumen, für den Unterhalt ihrer Familie zu sorgen, von Müttern, die unerwünschte Säuglinge aussetzen, und von unzähligen ledigen Vätern, die Kinder in die Welt setzen, sich dann aber nicht um sie kümmern und nicht bereit sind, die Verpflichtungen zu übernehmen, die eine Ehe mit sich bringt. Selbst Gott hingegebene Christen müssen sich vor der Tendenz hüten, sich den Verpflichtungen, die ihnen das Leben auferlegt, zu entziehen.
7. (a) Was für Überlegungen mögen einen Menschen veranlassen, sich seinen Verpflichtungen zu entziehen? (b) Wessen Wille sollte immer getan werden?
7 Zu versuchen, sich einer Verpflichtung zu entziehen, oder etwas, was man versprochen hat, nur teilweise zu halten ist das Ergebnis falscher menschlicher Überlegungen. Das sehen wir bei Petrus, der sogar einmal versuchte, Jesus zu überreden, sich der Erfüllung seiner Aufgabe zu entziehen. Er mag es in guter Absicht getan haben, aber welch schlechter Rat! „Jesus Christus [begann] seine Jünger darauf hinzuweisen, daß er nach Jerusalem gehen und von den älteren Männern und Oberpriestern und Schriftgelehrten vieles leiden und getötet und am dritten Tage auferweckt werden müsse. Daraufhin nahm ihn Petrus beiseite und fing an, ihm ernste Vorhaltungen zu machen, indem er sprach: ,Sei gütig mit dir selbst, Herr; dieses Geschick wird dir bestimmt nicht widerfahren.‘ Er aber drehte sich um und sagte zu Petrus: ,Tritt hinter mich, Satan! Du bist für mich eine Ursache des Strauchelns, weil du nicht Gottes Gedanken denkst, sondern die der Menschen.‘“ (Matth. 16:21-23) Ja, suche den Willen Jehovas zu erkennen, und zögere dann nicht, ihn zu tun. „Vertraue auf Jehova mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen eigenen Verstand. Beachte ihn auf all deinen Wegen, und er selbst wird deine Pfade gerademachen.“ — Spr. 3:5, 6.
8. Was können wir aus dem lernen, was Jona erlebte, weil er sich seiner Aufgabe entziehen wollte?
8 Mitunter mag nur der Betreffende selbst und Gott um dieses Sichentziehen wissen. So war es wahrscheinlich bei Jona, der vor seiner Dienstaufgabe, dem Auftrag, die große Stadt Ninive vor dem drohenden Untergang zu warnen, floh. (Jona 1:1 bis 3:10) Jehova ließ aber nicht zu, daß er entkam. Nachdem Jona gezüchtigt worden war und Gott zum zweiten Mal zu ihm gesprochen hatte, gehorchte er „und ging nach Ninive gemäß dem Wort Jehovas“. Welch erstaunliche, ja aufsehenerregende Wirkung! „Die Männer von Ninive begannen an Gott zu glauben, und sie riefen dann ein Fasten aus und legten Sacktuch an, von ihrem Größten selbst bis zu ihrem Geringsten. Und der wahre Gott bekam ihre Werke zu sehen, daß sie von ihrem schlechten Weg umgekehrt waren; und so empfand der wahre Gott Bedauern über das Unglück, das ihnen antun zu lassen er geredet hatte; und er ließ es nicht tun.“ (Jona 3:5, 10) Es mag nicht gerade um die Rettung einer ganzen Stadt gehen, aber es ist immer weise, bereit zu sein, einen von Jehova erhaltenen Auftrag auszuführen.
9, 10. Warum sollte man seine Aufgabe als Diener Gottes treu erfüllen, im Gegensatz zu wem?
9 Erfülle treu deine Aufgabe, sofern du dich Jehova hingegeben hast. Gib deinen Posten nicht auf, und handle nicht wie Jona, der davonlief. Nach einer Zeitungsmeldung scheiden allein in den Vereinigten Staaten jährlich ungefähr 800 katholische Priester, Ordensbrüder und Nonnen aus dem geistlichen Stand aus. Einer von ihnen gab dazu folgenden typischen Kommentar: „Die gegenwärtigen Formen der Seelsorge sind in meinen Augen nicht lebensfähig. Ich muß eine Form finden, die es ist“ (New York Times, 8. März 1969). Über die besorgniserregende Wirkung dieser Tendenz hieß es in der Long Island Press vom 27. September 1971: „Wenn die gegenwärtigen Tendenzen anhalten, wird die katholische Priesterschaft in den Vereinigten Staaten bald ,überaltert‘ sein und wird in unserer Gesellschaft nicht als lebensfähige Kraft bestehenbleiben. ... Im Jahre 1970 kamen auf 10 Weihekandidaten 23 Priesterabgänge.“
10 Eine weitere Seite dieses Problems wurde in einer Sondermeldung aus Rom, datiert vom 27. April 1971, beleuchtet, die unter der Überschrift „Mehr Priester für Roms Elendsviertel gefordert“ in der New York Times erschien. „Der Vikar [von Rom, Kardinal Dellacqua] stellte fest, daß es in dieser Metropole von nahezu drei Millionen Einwohnern mindestens 8 000 katholische Priester und 500 Kirchen gebe, daß aber nur etwa ein Dutzend Geistliche in ihren ausgedehnten Armenvierteln wirken würden.“
DAS „GROSSE ABENDMAHL“
11. Wie ist das in Lukas 14 aufgezeichnete Gleichnis Jesu vom großen Abendmahl zu verstehen?
11 Was es bedeutet, sich einer Sache zu entziehen, erklärte Jesus in dem Gleichnis vom großen Abendmahl: „Ein gewisser Mensch machte ein großes Abendmahl und lud viele. Und er sandte seinen Sklaven zur Stunde des Abendmahls, um den Geladenen zu sagen: Kommt, denn schon ist alles bereit. Und sie fingen alle ohne Ausnahme an, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muß notwendig ausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, halte mich für entschuldigt. Und ein anderer sprach: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft, und ich gehe hin, sie zu versuchen; ich bitte dich, halte mich für entschuldigt. Und ein anderer sprach: Ich habe ein Weib geheiratet, und darum kann ich nicht kommen.“ Viele wurden eingeladen, aber sie waren nicht bereit zu kommen, sondern fingen an, „sich zu entschuldigen“; sie brachten alle eine Ausrede vor. Der eine sagte, er müsse die Ochsen, die er gekauft habe, versuchen. Welcher Landmann würde sich aber Vieh, besonders Zugtiere, kaufen, ohne es vorher anzuschauen oder zu besehen? Der „gewisse Mensch“ ließ sich nicht täuschen; er durchschaute die fadenscheinigen Entschuldigungen dieser Leute; es waren lediglich Ausreden. — Luk. 14:16-20, Elberfelder Bibel, Fußnote.
12. Was können wir von der Freigebigkeit der bedürftigen Witwe lernen?
12 Als ganzherzige Diener Jehovas sollten wir keine Entschuldigungen suchen, sondern den Dienst Jehovas allem voranstellen. Wir mögen dem Predigtdienst vielleicht nur wenige Stunden widmen können, doch wenn dies alles ist, was wir tun können, ist es Jehova wohlgefällig. Jesus beobachtete einmal, wie die Menschen Geld in die Schatzkästen des Tempels einwarfen. Einige Reiche warfen viele Münzen ein; er war aber am meisten beeindruckt von der ganzherzigen Freigebigkeit einer bedürftigen Witwe, die nur zwei kleine Münzen von ganz geringem Wert einwarf. (Mark. 12:41-44) Nicht alle können sich in gleichem Maße am Predigtwerk beteiligen; für einige mögen ein oder zwei Stunden schon ein großzügiger Anteil sein.
13. Wozu mag jemand veranlaßt werden, wenn er die Verpflichtung, Jehova zu dienen, bereitwillig übernimmt?
13 Wenn jemand, der sich Jehova hingegeben hat, seine Fähigkeiten, Mittel und Verhältnisse ehrlich überprüft, mag ihn das veranlassen, den Pionierdienst aufzunehmen. Viele, die sich — getrieben von ihrer Liebe zu Jehova und dem Wunsch, ihr Hingabegelübde völlig zu erfüllen — zu diesem Schritt entschlossen haben, sind sehr gesegnet worden. Andere die sich nicht damit begnügen, nur einen kleinen Anteil an der Predigt- und Lehrtätigkeit zu haben, können in ein Gebiet ziehen, wo Hilfe besonders benötigt wird und wo viele gute Ergebnisse erzielt werden. Die Lebensbedingungen mögen zwar ungünstiger und die Entfernungen, die sie zurücklegen müssen, größer sein, was vermehrte Anstrengungen erfordert, ja vielleicht sogar Unannehmlichkeiten mit sich bringt, aber Jehova segnet diejenigen, die auf diese Weise die Initiative ergreifen, um ihre Liebe zu ihm zu beweisen, und er gibt ihnen auch die Kraft, die sie dazu benötigen. — 2. Kor. 4:7; 1. Kor. 2:4, 5; Eph. 3:20, 21.
14. (a) Wie kann ein jeder seine eigene Last tragen? (b) Veranschauliche, weshalb man die Kosten berechnen sollte.
14 Wir alle — ob wir nun schon eine langjährige Erfahrung haben oder noch neu sind — werden ermuntert, ‘unsere eigene Last zu tragen’. (Gal. 6:5) Studierst du die Bibel vielleicht erst einige Monate und hast nun erfahren, daß Gott von uns verlangt, daß wir uns ihm hingeben und uns taufen lassen? „Das würde für mich Arbeit bedeuten und würde mich Zeit und Kraft kosten“, magst du sagen. Das stimmt; und lohnt es sich? Du magst auch fragen: „Sollte ich nicht die Kosten berechnen?“ Jawohl, niemand möchte etwas beginnen, was er nicht beenden kann. (Luk. 14:28-30) Jesus spornte Christen aber durch ernste Ermahnungen und eindrucksvolle Gleichnisse an, auf Fortschritt bedacht zu sein, Dienstgelegenheiten als Vorrechte zu betrachten und sich nicht mit einem Mindestmaß an Dienst in Verbindung mit dem Predigtwerk zu begnügen. (Siehe „Dein Wort ist eine Leuchte meinem Fuß“, S. 186—192.)
SEHR BESCHÄFTIGT, ABER GLÜCKLICH
15. Was können wir aus den Erfahrungen des Paulus lernen?
15 Zugegeben, ein Christ kann kein müßiges Leben führen, aber sein Leben befriedigt ihn und macht ihn glücklich. Paulus ist uns in dieser Hinsicht ein gutes Vorbild. In Apostelgeschichte 14:20-22 lesen wir einiges über seine beglückenden Erlebnisse: „Er [ging] mit Barnabas fort nach Derbe. Und nachdem sie die gute Botschaft jener Stadt verkündet und ziemlich viele zu Jüngern gemacht hatten, kehrten sie nach Lystra und nach Ikonium und nach Antiochia zurück, stärkten die Seelen der Jünger, indem sie sie ermunterten, im Glauben zu bleiben.“ Paulus war ein unermüdlicher Arbeiter; er schien sich keine Ruhe zu gönnen. Welch ein hervorragendes Beispiel des Fleißes! (2. Kor. 11:23-27) Vor harter Arbeit schreckte er nicht zurück, und er nahm auch viele Beschwerden auf sich, war aber immer freudig: „Ich für meinen Teil will mich sehr gern verbrauchen und völlig verbraucht werden für eure Seelen. Wenn ich euch in um so überströmenderem Maße liebe, soll ich da weniger geliebt werden?“ (2. Kor. 12:15) Beschwerden und Leiden raubten ihm die Freude nicht und machten ihn nicht unzufrieden. Seine Vorrechte und die Erfüllung seiner Aufgaben stärkten und erfrischten ihn. Er war auch bereit, die harte Arbeit anderer anzuerkennen. — 2. Tim. 4:7, 8; Röm. 16:12.
16. Welche Möglichkeiten bestehen, Verantwortung zu übernehmen?
16 Und ihr, Brüder, seid ihr gern und freudig bereit, im Predigtdienst Verantwortung zu übernehmen und euren Brüdern in der Versammlung Hilfe zu leisten, oder bringt ihr Entschuldigungen vor und entzieht euch dieser Verantwortung? Diese Frage geht jeden einzelnen von euch an. Seid ihr ohne weiteres bereit, Aufgaben in Verbindung mit den Zusammenkünften der Versammlung zu übernehmen? Wenn ja, erfüllt ihr eine solche Aufgabe richtig, indem ihr euch gründlich vorbereitet, probt und den Stoff dann in der Zusammenkunft der Versammlung verständlich vortragt? Sicherlich tut ihr das, und ihr seid deswegen zu loben. Eure Brüder in der Versammlung werden eure liebevollen Bemühungen sehr schätzen. Die Beteiligung bei den Zusammenkünften — selbst wenn es nur durch einen wohlüberlegten Kommentar oder eine Antwort auf eine Frage ist — trägt zum Nutzen, zur Stärkung und zur Auferbauung aller bei. — Hebr. 10:23-25.
17. Wie kann ein Bruder auf zusätzliche Gelegenheiten in der Versammlung reagieren?
17 Wie hast du auf die Gelegenheit reagiert, in deiner Versammlung nach dem Amt eines Aufsehers, nach wirklich vortrefflicher Arbeit, zu streben? (1. Tim. 3:1) Hast du Schritte unternommen, um die nötigen Eigenschaften aufzuweisen, und stellst du dich willig und eifrig zur Verfügung? Vielleicht ist deine Bereitwilligkeit schon beobachtet worden (oder wird noch beobachtet) und es sind dir zusätzliche Aufgaben übertragen worden, so daß du nun weitere Segnungen genießt, und du wirst sehen, daß du auf diese Weise das Gute wirkst und reich bist an vortrefflichen Werken. „Hütet die Herde Gottes, die in eurer Obhut ist, nicht aus Zwang, sondern freiwillig; auch nicht aus Liebe zu unehrlichem Gewinn, sondern voll Eifer; auch nicht als solche, die über die herrschen, die Gottes Erbe sind, sondern indem ihr Vorbilder für die Herde werdet. Und wenn der Oberhirte offenbar gemacht worden ist, so werdet ihr die unverwelkliche Krone der Herrlichkeit empfangen.“ — 1. Petr. 5:2-4; 1. Tim. 6:17, 18.
JETZT IST ES AN DER ZEIT, ‘ALLE KRAFT DARANZUSETZEN’
18. Wie sollte ein Christ wegen der vorgerückten Zeit eingestellt sein?
18 Aus unserem Studium der Bibel wissen wir, daß wir in der „Zeit des Endes“ schon weit vorgerückt sind. Überall sehen wir offensichtliche Beweise, die das bestätigen, was die Bibel über die Kürze dieser Zeit sagt. Es ist für einen Christen jetzt bestimmt nicht an der Zeit, sich seinen Verpflichtungen zu entziehen. Im Gegenteil, er sollte eine Einstellung haben, die Eifer und Bereitwilligkeit verrät, ja er sollte je länger, je mehr bereit sein, sich einzusetzen. Warum sollte er dem, was Jehova von ihm verlangen mag, eine Grenze setzen, wenn man bedenkt, wieviel er Jehova schuldet?
19. (a) Inwiefern sollte man sich seinen Verpflichtungen nicht entziehen? (b) Welche Art von Geben liebt Jehova am meisten, und was wird dadurch bewirkt?
19 Der Rat, nicht träge zu werden, sondern bis zum Ende fleißig tätig zu sein, der Christen in der Bibel gegeben wird, ist ein sehr praktischer Rat. Wir dürfen ihn nicht mißachten, indem wir uns sträuben, einen vollen, unseren Verhältnissen entsprechenden Anteil am Predigtwerk zu haben, jede Anregung zum Fortschritt in der Bereitwilligkeit, den Brüdern zu dienen und bei der Erledigung von Versammlungsangelegenheiten mitzuhelfen, ablehnen oder nie bereit sind, eine Dienstaufgabe freiwillig zu übernehmen. „Gott liebt einen fröhlichen Geber“, heißt es, und Jehova liebt diejenigen am meisten, die sich in seinem Dienst ganzherzig einsetzen. (2. Kor. 9:6, 7) Wenn du darin völlig aufgehst, wirst du Ergebnisse erzielen, die dich stärken und erfrischen. Der Verfasser des Buches Daily Life in Bible Times (Der Alltag in biblischen Zeiten) führt einige Aufgaben an, die der anstrengende Arbeitsplan des Apostels Paulus einschloß, und bemerkt dann: „Man fragt sich, wann er noch Zeit zum Essen und Schlafen fand“ (S. 308). Er läßt aber den wichtigsten Punkt nicht außer acht, denn er fügt kurz hinzu: „All diese unermüdliche Arbeit führte zu Ergebnissen“ (A. E. Bailey [New York, 1943: Charles Scribner’s Sons]).
20. Welche Zusicherung haben wir dafür, daß harte Arbeit im Predigtwerk den Fleißigen Freude bereitet?
20 Als Jesus das christliche Predigtwerk einführte, sagte er: „Die Ernte ist in der Tat groß, aber der Arbeiter sind wenige. Bittet daher den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte aussende.“ Die ersten siebzig, die ausgesandt worden waren, hatten sehr viel Schönes erlebt und „kehrten ... mit Freuden zurück“. (Luk. 10:2, 17) Heute gehen Hunderttausende diesen Weg, und die Fleißigen erleben auch heute Freude im Predigtdienst. „Wenn ihr diese Dinge wißt, glücklich seid ihr, wenn ihr sie tut.“ „Wer aber in das vollkommene Gesetz, das zur Freiheit gehört, hineinschaut und dabei bleibt, der wird glücklich sein, indem er es tut, weil er nicht ein vergeßlicher Hörer, sondern ein Täter des Werkes geworden ist.“ — Joh. 13:17; Jak. 1:25.
21. (a) Wie kann man es vermeiden, an nichtigen Werken teilzuhaben? (b) Welche Belohnung wird denen verheißen, die sich ihren Verpflichtungen nicht entziehen?
21 Menschliche Werke sind größtenteils nichtige Werke, während die Werke, die man in Verbindung mit der wahren Anbetung tut, weder nichtig noch unbefriedigend sind und auch nicht zu Mißerfolg führen. (Pred. 2:10, 11) Wenn wir uns auf Jehova Gott verlassen, werden unsere Werke bestimmt gelingen. „Wenn Jehova selbst das Haus nicht baut, so ist es umsonst, daß seine Bauleute hart daran gearbeitet haben.“ (Ps. 127:1) Wer weise ist, kommt zu demselben Schluß wie Salomo, der sagte: „Wälze deine Werke auf Jehova selbst, und deine Pläne werden befestigt werden.“ (Spr. 16:3) Jehova beachtet unsere liebevolle Arbeit und vergißt sie nicht. Er gibt uns über die Belohnung, die wir nach seiner Verheißung empfangen, wenn wir uns unseren Verpflichtungen nicht entziehen, folgende kurze Vorschau: „Sie werden gewißlich Häuser bauen und sie bewohnen; und sie werden bestimmt Weingärten pflanzen und deren Fruchtertrag essen. Sie werden nicht bauen und ein anderer es bewohnen; sie werden nicht pflanzen und ein anderer essen. Denn gleich den Tagen eines Baumes werden die Tage meines Volkes sein; und das Werk ihrer eigenen Hände werden meine Auserwählten verbrauchen. Sie werden sich nicht umsonst abmühen, noch werden sie zur Bestürzung gebären; denn sie sind der Nachwuchs, bestehend aus den Auserwählten Jehovas, und ihre Nachkommen mit ihnen.“ — Jes. 65:21-23; siehe ferner 3. Mose 26:3-5; 5. Mose 28:4.
22. Wer lädt uns ein, seine Jünger zu sein, und wie wird es sich für uns auswirken, wenn wir die Einladung annehmen?
22 Die harte Arbeit, die du bis dahin im Predigtdienst und in deiner Versammlung leistest, wird dich nicht ermüden, sondern dich lebendig und im Glauben gesund erhalten, dich glücklich machen und erfrischen. „Kommt zu mir alle, die ihr euch abmüht und die ihr beladen seid, und ich will euch erquicken. Nehmt mein Joch auf euch und werdet meine Jünger, denn ich bin mild gesinnt und von Herzen demütig, und ihr werdet Erquickung finden für eure Seele. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“ — Matth. 11:28-30.
23. (a) Wodurch können wir uns in diesen kritischen Zeiten schützen? (b) Warum werden wir uns weiterhin anstrengen und hart arbeiten?
23 Wir leben heute offensichtlich in den ‘kritischen Zeiten, mit denen man schwer fertig wird’, und die Menschen im allgemeinen lieben mehr das Vergnügen als Gott und gottgefällige Werke. (2. Tim. 3:1, 4, 5) Schütze dich, indem du im Predigtwerk beschäftigt bleibst. „In der Tat, wer ist der Mensch, der euch schaden wird, wenn ihr Eiferer für das Gute werdet? Aber wenn ihr auch um der Gerechtigkeit willen leiden solltet, seid ihr glücklich. Fürchtet jedoch nicht das, was sie fürchten, noch werdet erregt.“ (1. Petr. 3:13, 14) Entziehe dich deinen Verpflichtungen nicht; setze weiterhin alle Kraft daran. „Denn dafür arbeiten wir hart und strengen uns an, weil wir unsere Hoffnung auf einen lebendigen Gott gesetzt haben, der ein Retter aller Arten von Menschen ist, besonders von treuen.“ — 1. Tim. 4:10.
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Nach Jesu Worten bringen Personen die Gottes Einladung ablehnen, fadenscheinige Entschuldigungen vor.
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Beteiligst du dich fleißig am Predigtwerk, oder begnügst du dich mit einem Mindestmaß an Dienst?
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„Unsere Aufseher dienen wirklich bereitwillig. Warum bin ich so zurückhaltend? Warum bemühe ich mich nicht, den Erfordernissen zu entsprechen, um den Brüdern mehr dienen zu können?“