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Mit dem Leben fertig werden — Durch ein weltweites Erziehungsprogramm wird gezeigt, wie dies möglich istDer Wachtturm 1981 | 1. Juni
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Warum nicht der Richtigkeit dieser Worte auf den Grund gehen? Mache dich mit diesem internationalen Erziehungsprogramm vertraut. Es kostet dich nichts, doch es gibt viel dabei zu gewinnen: die Fähigkeit, mit dem Leben fertig zu werden.
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Nachrichten und ihre tiefere BedeutungDer Wachtturm 1981 | 1. Juni
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Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Vom Sexismus geprägte Ausdrücke?
● Ein Beratungsausschuß des Nationalen Kirchenrates von Amerika (NCC) forderte dringend dazu auf, vom Sexismus geprägte Ausdrücke aus der Bibel zu entfernen. Die Glieder dieses Ausschusses behaupteten, daß Gott in der Bibel nur „wegen der Unzulänglichkeit der menschlichen Sprache“ als männliche Person dargestellt werde. Sie fügten noch hinzu: „Wir glauben, daß es richtiger ist, Jesus Christus als das Kind Gottes [und nicht als den „Sohn Gottes“] zu bezeichnen, und daß man andere Ausdrücke für ,Sohn des Menschen‘ suchen sollte.“ Sie schlugen vor, daß die „Revised Standard Version“ (eine amerikanische Bibelübersetzung), die vom NCC herausgegeben wurde, diesbezüglich geändert werden sollte.
Doch werden Gott und Jesus Christus nur wegen der „Unzulänglichkeit“ der Sprachen, in denen die Bibel ursprünglich geschrieben wurde, als männliche Personen dargestellt? Gott selbst bezeichnet sich als ein „Eheherr“, um sein Verhältnis zum Volk Israel zu veranschaulichen (Jes. 54:5; Jer. 31:32, „Schlachter“). Er weist auch auf ein ähnliches Verhältnis zu seiner himmlischen Organisation oder seinem „Weib“, dem „Jerusalem droben“, hin (1. Mose 3:15; Offb. 12:1-6; Gal. 4:26). Christus wird ebenfalls sinnbildlich als „Bräutigam“ und als „Mann“, dem ein „Weib“ angetraut ist, bezeichnet (Joh. 3:28, 29; 2. Kor. 11:2; Eph. 5:22-33; Offb. 21:9). Diese Ausdrücke kann man wohl kaum als „Unzulänglichkeit der menschlichen Sprache“ bezeichnen.
Das Leben verschieden bewertet
● Der Arzt Leroy Howell schrieb in einem Brief an die Zeitschrift „American Medical News“ folgendes: „Ich bin über die schizophrene Denkweise amerikanischer Ärzte, die das Leben verschieden bewerten, entsetzt.“ Howell erklärte, daß in einer der letzten Ausgaben der erwähnten Zeitschrift über den Standpunkt berichtet wurde, den die beratende Kammer der Amerikanischen Ärztevereinigung einnimmt. In der Zeitschrift hieß es, daß „es der Ethik des Ärztestandes widerspricht, Mördern tödliche Injektionen zu geben oder solche anzuordnen“, um die Todesstrafe zu vollziehen. Howell führte dann die nächste Ausgabe der Zeitschrift „American Medical News“ an, in der es hieß, daß „ein Direktor der amerikanischen Akademie für Geburtshelfer und Gynäkologen empört war, weil die Regierung sich weigert, weiterhin für die Abtreibung von unschuldigen Kindern aufzukommen“.
Ein anderer Arzt schrieb darüber, daß sich Mediziner über die Weigerung der Regierung, einige Abtreibungen zu bezahlen, beschwert haben. Wahrscheinlich meinen sie, daß die Mütter ein „Recht“ darauf hatten, ihr Ungeborenes abzutreiben. Der Arzt stellte daraufhin folgende Frage: „Wenn uns das Recht zugesprochen wird, eine bestimmte Sache zu tun, bedeutet das dann, daß dies subventioniert werden muß? Zum Beispiel habe ich das Recht, ein Haus zu kaufen. Bedeutet das aber, daß das Haus von der Regierung bezahlt werden muß? Ich glaube nicht.“ Wie man indessen aus dem oben Erwähnten erkennen kann, nehmen dieselben Mediziner von der Regierung skrupellos Gelder an, um Millionen Ungeborene zu töten, widersetzen sich aber aus sogenannt sittlichen Gründen dem Vollzug der Todesstrafe an einigen wenigen Mördern. Beobachter mögen sogar zu dem Glauben verleitet werden, daß die Höhe des zurückerstatteten Geldbetrages dafür entscheidend ist, ob die Zerstörung von Leben den Sittenmaßstäben entspricht oder nicht (Röm. 13:8-10).
Eine leere Geste
● Papst Johannes Paul II. besuchte letzten Sommer einige Armenviertel von Rio de Janeiro (Brasilien). Man sagt, er sei davon so ergriffen gewesen, daß er einen goldenen Ring vom Finger gezogen und ihn diesen von Armut geplagten Leuten gegeben habe. Gemäß Berichten soll er zu dem Priester Italo Coelho, der den Ring für die Leute entgegennahm, gesagt haben: „Der Ring ist für Vidigal [das Armenviertel].“ Doch bis Ende August war der Ring noch nicht dazu verwendet worden, den Armen zu helfen. Priester Coelho gab zu, daß der Ring in der Pfarrkirche, von der aus man auch Vidigal betreue, aufbewahrt werde. In der „New York Times“ hieß es, daß die Kirche selbst aber „in Leblon, einer der reichsten Gemeinden Rios“, stehe.
Wird der Ring indessen je verkauft werden, um den Armen zu helfen? Der Priester antwortete darauf: „Es ist doch ganz klar, daß wir ihn nicht verkaufen werden.“
Man wird dadurch an das Gleichnis Jesu von dem „reichen Mann“ erinnert, der ‘alle Tage herrliche Mahlzeit hielt’, und von dem notleidenden Bettler namens Lazarus, der „sich gerne mit den Brosamen gesättigt [hätte], die von des Reichen Tische fielen“. Viele Kirchenführer haben einen üppigen Lebensstil wie der „reiche Mann“ und bieten den Armen von ihrem reichgedeckten „Tisch“ magere „Brosamen“ an — wie der Papst den Ring. Was noch schlimmer ist, sie haben ebenso schlecht dafür gesorgt, den geistigen Hunger der Menschen zu stillen. Statt fester biblischer „Speise“ geben sie ihnen oft nur „Brosamen“. Diese bestehen aus Ritualen, die einen Anschein von Heiligkeit haben, und aus politischen Reden (Luk. 16:19-22, katholische „Allioli“-Bibel).
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