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Die Bewahrung der Lauterkeit bringt FreudeDer Wachtturm 1971 | 1. Dezember
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18. Was können wir wie David sagen, wenn wir unsere Lauterkeit bewahren?
18 Es ist tatsächlich so, daß die Bewahrung der Lauterkeit nicht nur schon jetzt Freude bringt, sondern auch in Zukunft. Wenn wir unsere Lauterkeit bewahren, werden wir wie David zu Gott sagen können: „Ich aber, in meiner Lauterkeit hast du mich aufrecht gehalten und mich vor dich gestellt auf ewig.“ — Ps. 41:12.
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Sollten Christen fasten?Der Wachtturm 1971 | 1. Dezember
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Sollten Christen fasten?
ALS Antwort auf diese Frage mag dir gesagt worden sein: „Sicherlich, denn Jesus hat seinen Nachfolgern das Fasten empfohlen.“ Wenn du ein praktizierender Katholik bist, wirst du mit Ja antworten, da du gewisse Fasttage anerkennst und da du insbesondere vor der Einnahme der „heiligen Kommunion“ stets fastest.
Hat Jesus seinen Nachfolgern wirklich empfohlen oder geboten zu fasten?
In den Fällen, die in der Bibel aufgezeichnet sind, wurde gefastet, um Kummer und Reue über Sünden zum Ausdruck zu bringen oder wenn man in Bedrängnissen war. (Dan. 10:2, 3; 1. Sam. 31:13; 2. Chron. 20:3, 4) Auch fastete jemand, wenn er der göttlichen Leitung besonders bedurfte, weil er in großer Not war, oder bisweilen, wenn er sich auf einen gewissen Dienst für Gott außergewöhnlich konzentrieren mußte. — Ri. 20:26; Esth. 4:16.
DER SÜHNETAG MIT SEINEM FASTEN — SINNBILDLICH
Indes geboten weder Jesus Christus noch seine Apostel den Christen, Fastenzeiten zu beobachten. Andererseits verbietet ihnen die Schrift das Fasten nicht. In den Fällen, da Jesus über das Fasten Rat gab, sprach er zu Juden, die unter dem Gesetzesbund standen. (Matth. 6:16-18; Luk. 18:9-14) Unter dem Gesetz mußte zu gewissen Zeiten und bei gewissen Anlässen, besonders am Sühne- oder Versöhnungstag, ein Fasten beobachtet werden.
An diesem Tag, dem zehnten Tag des siebenten Mondmonats, sollten die Juden ‘ihre Seelen in Betrübnis beugen’. (3. Mose 16:29-31, NW) Dies schloß ein Fasten ein, wie dies angezeigt wird durch die Worte Davids, der über die Bedrängnisse, die er durchmachte, sagte: „Ich kasteite mit Fasten meine Seele.“ — Ps. 35:13; vergleiche Jesaja 58:1-5.
Am Sühnetag brachte der jüdische Hohepriester für die Sünden der ganzen Nation Opfer dar. Es war ein Tag, der die Juden an ihre ererbte Sündhaftigkeit erinnerte, eine Zeit, da sie ihren sündigen Zustand vor Gott anerkennen und Betrübnis und Reue bekunden sollten. Daher wurden sie aufgefordert zu fasten. Und das war keine bloße Formsache.
Warum denn mußten die Juden wiederholt, jedes Jahr, fasten, während der Christenversammlung überhaupt nicht geboten wird zu fasten?
Durch seine Kommentare über die Opfer, die unter dem Gesetz dargebracht wurden, hilft uns der Apostel Paulus, dies zu verstehen. Er sagt, daß diese Opfer die Darbringenden ‘in dem Maße, daß das Fleisch rein wird’, heiligten, daß sie sie aber ‘nicht vollkommen machten, was ihr Gewissen betraf’. Jene jüdischen Anbeter wurden von Gott insofern als rein angesehen, als sie sich ihm nahen konnten. Sie waren nicht den unreinen Heiden gleich. Doch im darauffolgenden Jahr, am Sühnetag, wurden sie an ihre Sünden von neuem erinnert. Die Reinheit, deren sie sich erfreuten, war nur eine zeremonielle Reinheit, die ein Vorbild oder Sinnbild war von der völligen Reinheit des Gewissens, deren sich Christen durch das „ein für allemal“ dargebrachte Opfer erfreuen. — Hebr. 9:9, 13, 28.
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