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Geistig ernten, was wir gesät habenDer Wachtturm 1969 | 15. September
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Hinsicht größtenteils verderbten Publikums entsprechen. Auch die Gespräche von Schulkameraden und Arbeitskollegen drehen sich vielfach um „Abenteuer“ mit jemandem vom anderen Geschlecht, die die Betreffenden entweder selbst erlebt haben oder die sie sich ausmalen. — Eph. 5:3, 4.
Wenn sich der Christ nicht vorsieht, können Samen, die unrechte Wünsche wecken, in ihm keimen und können zu wachsen beginnen, und das Ergebnis ist dann das Sinnen des Fleisches, das Feindschaft mit Gott und den Verlust des Lebens bedeutet. (Röm. 8:6-8) Wir müssen daher streng darüber wachen, daß wir nicht als Unweise, sondern als Weise wandeln, und das besonders deshalb, weil wir heute in bösen Zeiten leben. — Eph. 5:15, 16.
Warum müssen die, die im Hinblick auf den Geist säen, auf ihre Beweggründe achten?
Wahre Christen haben viel zu tun; sie sind „im Werke des Herrn allezeit reichlich beschäftigt“. (1. Kor. 15:58) Sie laden andere ein, sich ebenfalls am Predigen der guten Botschaft von Gottes Königreich zu beteiligen. Bevor sie am öffentlichen Predigtdienst teilnehmen, bitten sie Jehova stets um seinen Segen für ihre Tätigkeit. Es ist jedoch nicht unbedingt gesagt, daß diese Tätigkeit immer ein Säen im Hinblick auf den Geist ist, denn einige mögen sich aus falschen Beweggründen daran beteiligen. Sie könnten es zum Beispiel aus Eifersucht oder Mißgunst tun oder um sich zu rechtfertigen oder hervorzutun, doch dann würden ihre guten Werke den verheißenen Lohn nicht verdienen, und ihr Geistesleben würde allmählich zerstört. Alles, was sie tun, müssen sie mit ganzem Herzen als für Jehova tun, nicht für Menschen. — Spr. 14:30; Phil. 2:3; Kol. 3:23, 24.
Christen sollten deshalb nicht Sklaven von Zahlen werden oder bestimmte Ziele als Anhaltspunkte zur Beurteilung ihrer Lauterkeit benutzen. Das könnte dazu führen, daß einige sich im Fleische rühmen und daß andere entmutigt werden. Sie wissen, daß die in Lukas 21:1-4 erwähnte Witwe, die nur einige kleine Münzen von ganz geringem Wert spendete, ‘alles gab, was sie besaß’. Sie behalten deshalb den Zweck ihrer Predigttätigkeit im Sinn: Jehovas Namen zu ehren; wahrheits- und gerechtigkeitsliebenden Menschen zu helfen, den Weg zu finden, der zum Leben führt; die Bösen zu warnen, persönlich ihre Lauterkeit zu beweisen und mit ewigem Leben belohnt zu werden. — 1. Tim. 4:16.
Vor welchen Gefahren muß man sich hüten, wenn man im Hinblick auf den Geist säen möchte?
Zu den Gefahren, vor denen sich reife christliche Diener Gottes hüten müssen, wenn sie im Hinblick auf den Geist säen und vom Geist ewiges Leben ernten möchten, gehören: die Neigung, seine Brüder nach dem Fleische zu beurteilen und wegen einer Unstimmigkeit vielleicht sogar Bitterkeit zu hegen; das Empfinden einer gewissen Eifersucht, wenn man das Gefühl hat, man sei in Verbindung mit der Übertragung von bestimmten Aufgaben in der Versammlung zugunsten eines anderen übergangen worden; das Bestreben, an Zurechtweisungen, Ratschlägen und Ermahnungen reifer Mitchristen Anstoß zu nehmen, und die Neigung des Fleisches, im Gutestun müde zu werden, das heißt in bezug auf den Eifer lauwarm zu werden, anstatt glühend zu bleiben. — Offb. 3:16.
Zu unserer Ermunterung, im Hinblick auf den Geist richtig zu säen, lesen wir in Hebräer 6:11, 12 die Worte: „Wir begehren aber, daß ein jeder von euch denselben Fleiß zeige, um die volle Gewißheit der Hoffnung bis ans Ende zu haben, damit ihr nicht träge werdet, sondern Nachahmer derer seid, die durch Glauben und Geduld die Verheißungen ererben.“
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1969 | 15. September
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Fragen von Lesern
● Wie ist das, was Jesus gemäß Matthäus 6:7 über Gebete sagte, die besonders lang sind oder bei denen immer wieder dasselbe gesagt wird, auf unsere persönlichen und auf öffentliche Gebete anzuwenden, wenn man an die zum Teil langen Gebete denkt, die in der Bibel aufgezeichnet sind? — M. F., USA.
In der Bergpredigt verurteilte Jesus religiöse Heuchler, die „gern stehend in den Synagogen ... [beteten], um von den Menschen gesehen zu werden“. (Matth. 6:5) Sie hatten beim Beten schlechte Beweggründe. Ihre Gebete waren keine aufrichtigen, demütigen Äußerungen. Darum sagte Jesus: „Wenn ihr ... betet, sagt nicht immer und immer wieder dasselbe, wie die Leute von den Nationen, denn sie meinen, daß sie erhört werden, weil sie viele Worte machen [(oder:) meinen, man könne von Gott durch lange Gebete etwas erreichen, Neues Testament 1968].“ — Matth. 6:7.
Zu der Zeit, da Jesus auf der Erde war, hielten sich die Juden beim Beten genau an die von ihren heuchlerischen geistlichen Führern festgelegten Vorschriften über Gebärden und Körperhaltung und wiederholten immer wieder dieselben Formeln. Für die geistlichen Führer der Juden war das öffentliche Gebet nur noch eine auf Selbstgerechtigkeit beruhende Handlung, durch die sie gewisse Verdienste zu erlangen hofften und ihre Frömmigkeit zur Schau stellen wollten. Sie mögen wohl einige leichtgläubige Menschen beeindruckt haben, Gott aber konnten sie nicht beeindrucken. Diese Heuchler, die „lange Gebete“ sprachen, sollten ein schwereres Gericht empfangen. — Luk. 20:47.
Es stimmt, daß einige in der Bibel wiedergegebene Gebete ziemlich lang sind. Zum Beispiel das Gebet Salomos bei der Einweihung des Tempels mag nahezu zehn Minuten gedauert haben. (1. Kö. 8:23-53; 2. Chron. 6:14-42) Der Bericht des Johannes über ein Gebet, das
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