„Friede unter Menschen guten Willens“ oder Harmagedon?
1. Warum ist es von Bedeutung, sich heute als „Mensch guten Willens“ zu bekennen?
BIST du ein Mensch guten Willens? Wenn ja, dann gehörst du zu den Menschen, von denen eine Heerschar von Engeln vor zweitausend Jahren im Chor sprach. Warum erschienen diese Engel, und was veranlaßte sie, sich so zu äußern? Das alles spielte sich in Verbindung mit einem Ereignis ab, das einst für dich Frieden bedeuteten kann — hier auf dieser Erde, die von einem dritten Weltkrieg bedroht ist.
2. Um welches bedeutsame Ereignis handelt es sich hier, und können wir das, was der Arzt Lukas schrieb, als wahrhaftig annehmen?
2 Bei diesem Ereignis handelte es sich um die Geburt eines Kindes im sogenannten Nahen Osten. Was sich hier abspielte, ist kein Märchen, keine Fabel und kein Mythos. Dieses Ereignis wurde von einer Anzahl schwer arbeitender Menschen aus dem dortigen Bergland bezeugt. Es wurde auch von einem Arzt als tatsächliches Geschehnis befunden. Seine Darlegung sei, so schrieb er, eine Zusammenstellung von „völlig beglaubigten Tatsachen“. Er sei „allen Dingen von Anbeginn genau nachgegangen“, um sie „in logischer Reihenfolge zu schreiben“. Wir sollten, sagt er, „die Gewißheit der Dinge völlig“ erkennen, über die wir „mündlich belehrt worden“ seien. — Bei dem Schreiber handelte es sich um den Arzt Lukas. Sein vor mehr als neunzehnhundert Jahren verfaßter Bericht ist bis zur Erfindung der Buchdruckerkunst im 15. Jahrhundert in Tausenden von handgeschriebenen Kopien in verschiedenen Sprachen erhalten geblieben. Aus diesem Grund kannst du das, was Engel vor so langer Zeit über dich als Mensch guten Willens sagten, wirklich ernst nehmen. — Luk. 1:1-4.
3. Warum steht die Geburt dieses Kindes in der Geschichte der Medizin als etwas Einzigartiges da, und wodurch wurde die Vaterschaft des Kindes öffentlich bezeugt?
3 Die Geburt dieses Kindes ist einzigartig in der Geschichte der Medizin. Wir haben hier den einzigen Bericht über die Geburt eines Kindes durch eine Jungfrau. Die Empfängnis wurde daher nicht von einem menschlichen Vater, sondern von einem himmlischen Vater bewirkt. Wäre das nicht der Fall gewesen, dann hätten sich die Engel im Himmel nicht so sehr für die Geburt dieses Kindes interessiert. Wenn es sich um ein unehelich geborenes Kind gehandelt hätte, dessen menschlicher Vater sich vor Scham nicht zu seinem Kind bekannt hätte, um sich den Vaterpflichten zu entziehen, dann hätten sich die Engel nicht dazu hergegeben, Zeugnis von seiner Geburt abzulegen. Man hätte keinen Grund gehabt, sich über die Geburt eines solch unerwünschten Kindes zu freuen, denn die Menschheit hätte von einem solchen Kind keine Rettung erwarten können. Als Beweis dafür, daß die Geburt des Kindes durch eine reine Jungfrau etwas Ehrbares und Wunderbares war und daß sich seine Geburt zum Nutzen der Menschen auswirken sollte, erschien eine himmlische Heerschar und gab bekannt, wer der Vater dieses neugeborenen Kindes sei. Die Engel verherrlichten Gott und enthüllten damit, daß dieses einzigartige Kind Gott zum Vater hatte.
4. Wo und unter welchen örtlichen Verhältnissen wurde das Kind geboren? Zu welcher Jahreszeit?
4 Damals bemühte sich Rom um den Frieden im Nahen Osten. Die Araber waren noch keine Mohammedaner geworden. Die Stadt Bethlehem, in der das Kind geboren worden war, lag in der römischen Provinz Judäa, und wegen der dort herrschenden schwierigen Wohnverhältnisse mußte das Kind von seiner Mutter Maria in eine Krippe gelegt werden. Das war um die Mitte des jüdischen Monats Tischri oder um den 1. Oktober herum, zu einer Jahreszeit, da man sich von zu Hause wegbegeben konnte, um sich wegen der Steuer einschreiben zu lassen, und da die Hirten die ganze Nacht draußen auf den Feldern bleiben konnten, um nach ihren Schafen zu sehen. Der Arzt Lukas trug über das, was sich damals abspielte, interessante Einzelheiten zusammen. Zum Nutzen aller „Menschen guten Willens“ schrieb er folgendes nieder (Luk. 2:8-20):
5, 6. (a) Welchen Aufschluß überbrachten die Engel, und wem? (b) Wie wurden diese Personen Augenzeugen der erfolgten Geburt? Welche Wirkung hatte das auf sie?
5 „Es waren auch Hirten in derselben Gegend, die draußen im Freien lebten und in der Nacht bei ihren Herden Wachen hielten. Und plötzlich stand Jehovas Engel bei ihnen, und Jehovas Herrlichkeit umleuchtete sie, und sie gerieten in große Furcht. Der Engel aber sprach zu ihnen: ‚Fürchtet euch nicht, denn seht, ich verkünde euch eine gute Botschaft großer Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden wird, denn euch ist heute in Davids Stadt ein Retter geboren worden, welcher Christus, der Herr, ist. Und dies sei euch ein Zeichen: Ihr werdet ein Kindlein finden, das in Wickelbänder eingebunden ist und in einer Krippe liegt.‘ Und plötzlich befand sich bei dem Engel eine Menge der himmlischen Heerschar, die Gott pries und sprach: ‚Herrlichkeit Gott in den Höhen droben und Friede auf der Erde unter Menschen guten Willens.‘ Als die Engel dann von ihnen weg in den Himmel gegangen waren, begannen die Hirten zueinander zu sagen: ‚Laßt uns auf jeden Fall nach Bethlehem hinübergehen und das sehen, was geschehen ist und was Jehova uns bekanntgegeben hat.‘ Und sie gingen eilends hin und fanden Maria und auch Joseph und das Kindlein, das in der Krippe lag.“
6 „Als sie es sahen, machten sie den Ausspruch bekannt, der über dieses kleine Kind an sie ergangen war. Und alle, die es hörten, verwunderten sich über die Dinge, die ihnen von den Hirten erzählt wurden, doch Maria begann alle diese Aussprüche zu bewahren und zog Folgerungen in ihrem Herzen. Die Hirten kehrten dann zurück und verherrlichten und priesen Gott wegen all der Dinge, die sie gehört und gesehen hatten, so wie diese ihnen gesagt worden waren.“
7. Hatte der Ausspruch der Engel damals eine Anwendung? Welche?
7 Damals, vor fast zweitausend Jahren, verherrlichten die Engel „Gott in den Höhen droben“, ihn als den Höchsten, als den, der über allem steht. Die treuen Hirten wurden Augenzeugen dieser Vorgänge. Auch sie verherrlichten Gott für das, was er im Interesse der Menschen getan hatte, denn er hatte den verheißenen Messias oder den Christus, den Herrn, gesandt, den königlichen Nachkommen des Königs David, denn Maria war ein Nachkomme Davids. Der Ausspruch: „Herrlichkeit Gott droben in den Höhen“ traf demnach auf jene Zeit zu.
8. Wer erfreute sich damals des Friedens auf Erden, wie das die Vorgänge zeigen?
8 Wie aber stand es um den „Frieden auf der Erde“? Gewiß handelte es sich bei den Hirten um „Menschen guten Willens“, auch bei Joseph und seiner Frau Maria. Auch traf dies auf den alten Simeon und die alte Prophetin Anna zu. Sie bekamen das Jesuskind zu Gesicht, als es von Joseph und Maria am vierzigsten Tag nach seiner Geburt in den Tempel nach Jerusalem hinaufgebracht wurde. Diese beiden alten Menschen dankten Gott für das, was er getan hatte. Sie alle waren „Menschen guten Willens“, und es herrschte Friede unter ihnen. Der König von Jerusalem aber war kein Mensch guten Willens. Er, der von Rom ernannte Herodes der Große, ein Idumäer, hatte keinen Frieden. Er versuchte vielmehr das kleine Jesuskind umzubringen, als es etwa zwei Jahre alt war. Kurz danach starb er an einer widerlichen Krankheit. Jesus aber blieb am Leben. Er wuchs zu einem erwachsenen Menschen heran und wurde „Christus, der Herr“. — Luk. 2:25-40; Matth. 2:1-23.
EINE ZEITGEMÄSSE FRAGE
9. Sind die sogenannten Christen durch das Anführen der Worte „Friede auf der Erde unter Menschen guten Willens“ in den Jahrhunderten, die seitdem vergangen sind, friedlicher geworden, und was zeigen die Tatsachen?
9 „Friede auf der Erde unter Menschen guten Willens.“ Dieser Ausspruch ist in den vergangenen neunzehnhundert Jahren oft wiederholt worden. Welche Wirkung aber hatte dies auf die Menschen? Was das Weltgeschehen betrifft, so waren die Friedensjahre, die die Welt seit der Zeit erlebte, da die Engel diese tröstenden Worte äußerten, dünn gesät. Das Weltgeschehen hat sich seit der Geburt Jesu in Bethlehem in dieser Hinsicht nicht geändert. Jesus beschwor sogar die Gegnerschaft der religiösen Führer seines Landes herauf, so daß sie ihn schließlich durch den römischen Statthalter Pontius Pilatus im Jahre 33 n. Chr. umbringen ließen. Jahrhunderte später gab es viele, die sich als seine Nachfolger zu ihm bekannten, die aber untereinander heftig über religiöse Fragen stritten. Sogenannte Christen führten blutige Kriege gegen die Mohammedaner und brachten Tausende von Juden um. Diese Namenchristen führten sogar untereinander fanatische Kriege, nicht etwa nur wegen religiöser Unstimmigkeiten. Sie kämpften vielmehr um politische Ziele dieser Welt. Diese sogenannten Christen sind alles andere als friedfertig gewesen. Sie haben keine echte, zum Weltfrieden führende Kraft entwickelt.
10. Welche Statistik hat sich aufgrund von Nachforschungen über die Kriegs- und Friedensjahre seit der Zeit des Propheten Moses ergeben?
10 Nachforschungen, die sich über den langen Zeitraum von 1481 v. Chr. bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges erstreckten, führten zu einem Überblick über die Kriegs- und Friedensjahre, die die Welt in diesem Zeitraum erlebte. Im Jahre 1481 v. Chr. war das militaristische Ägypten die vorherrschende Weltmacht. Moses und sein Volk hielten sich damals in der Wüste der Sinaihalbinsel auf. Dort lebten sie nach den Zehn Geboten, die Moses von Jehova Gott erhalten hatte. Seit diesem Zeitpunkt bis zum Jahre 1945, dem Ende des Zweiten Weltkrieges, gab es in den ganzen 3426 Jahren nur 268 Jahre, in denen sich die Welt des Friedens erfreute. In den mehr als 3000 Kriegsjahren sind über 8000 Friedensverträge gebrochen worden. Ein Friedensjahr kam in diesem Zeitraum auf 12,8 Kriegsjahre. Wie aber steht es heute um den Weltfrieden, seitdem im Jahre 1945 die Vereinten Nationen zur Sicherung des internationalen Friedens gegründet worden sind? Der Weltfriede ist gefährdet wie nie zuvor!
11. Welche Worte wendet die Christenheit seit 1600 Jahren auf ihr Weihnachtsfest an, und von welcher Bedrohung sprechen heute trotzdem die führenden Männer der Christenheit?
11 Seit über tausend Jahren ist es der Christenheit nicht schwergefallen, an Weihnachten die Worte auszusprechen: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.“ Die Geschichte offenbart aber, daß damit der Weltfriede nicht gefördert oder befestigt worden ist. Seitdem im vierten Jahrhundert das Weihnachtsfest in die sogenannt christliche Religion aufgenommen wurde, hat die Christenheit in der Schaffung einer vom Krieg befreiten Welt erbärmlich versagt. Heute, nachdem nun schon seit sechzehnhundert Jahren Weihnachten gefeiert wird, sprechen führende Männer der Christenheit von einem drohenden Harmagedon.
12—14. Welche Bezugnahmen auf Harmagedon haben wir (a) in der New York Times vom 6. Mai 1962? (b) in den Worten von Expräsident Eisenhower, die er 1961 äußerte? (c) in dem, was ein Leitartikelverfasser zur Zeit der Moskauer Konferenz 1960 schrieb?
12 Unter dem Datum vom 6. Mai 1962 schrieb der Leitartikelverfasser der New York Times unter Erwähnung wohlbekannter Namen: „Ausgerüstet mit einem guten Grund und mit dem Schild militärischer Verteidigungsbereitschaft, deren Potential durch unsere Nukleartests vergrößert worden ist, ist Präsident Kennedy nun bestrebt, zu einer Art Ausgleich mit Sowjetrußland zu kommen, um ein atomares Harmagedon abzuwenden. In diesen Bemühungen tritt er in die Fußstapfen der Präsidenten Roosevelt, Truman und Eisenhower.“
13 Früher noch, am 16. September 1961, sprach Expräsident Eisenhower auf einem Essen in Chikago, Illinois, und sagte bei dieser Gelegenheit, daß es für Chikago angesichts der heutigen Bedrohung durch eine atomare Kriegführung „nur dreißig Minuten bis Harmagedon“ sei.
14 Unter der Überschrift „Konferenz in Moskau“ hieß es in den Leitartikelspalten der New York Times vom 6. November 1960: „Der wahrscheinlich fundamentalste Unterschied in der Haltung der beiden Hauptstädte [Rußlands und Chinas] beruht auf der Tatsache, daß Moskau offensichtlich verstanden hat, daß sich eine Kriegführung mit der ungeheuer verwüstenden Zerstörungskraft von Wasserstoffbomben an der ganzen Menschheit rächen würde, während Peking sich zeitweilig so äußert, als würde es sich nicht einmal vor einem atomaren Harmagedon fürchten.“
15—17. (a) Als was wird im Hinblick auf die Wasserstoffbombe der dritte Weltkrieg bezeichnet? (b) Worauf läuft laut einem Zeitungsartikel der „kalte Krieg“ hinaus? (c) Wohin steuert nach den Worten eines Rubrikjournalisten unsere Welt?
15 Da nun die schreckenerregende Wasserstoffbombe zur Verfügung steht, spricht man von dem dritten Weltkrieg als einem „thermonuklearen Harmagedon“.a
16 Über den anhaltenden „kalten Krieg“ zwischen den militärischen Machtblöcken des Ostens und des Westens äußert sich ein Leitartikelverfasser wie folgt: „Es handelt sich hier nicht um eine philosophische Schlacht, bei der es um eine bevorstehende Traumwelt geht. Er ist gegen alle Kräfte des Bösen gerichtet, die es in der Welt gibt; er ist eine Art Harmagedon, das nicht für eine einzige Nation oder ein einziges Bündnissystem, sondern für das ganze Menschengeschlecht Sieg oder Niederlage bedeutet.“b
17 Ein Rubrikjournalist für Auslandsfragen warnt uns: „Wir können es uns nicht leisten, uns Harmagedon entgegentreiben zu lassen, nur weil niemand bereit ist, dem unverkennbaren Problem entgegenzutreten. Wenn diesem unverkennbaren Problem nicht schleunigst Rechnung getragen wird, muß die Zukunft zu der Katastrophe führen.“c
18. Warum ist trotz eines verheißungsvollen Beginns des fünfzigsten Jahres seit dem Anfang des Ersten Weltkrieges guter Grund für die Furcht vor einem dritten Weltkrieg vorhanden?
18 Die führenden Politiker der Welt begannen dieses Jahr, das fünfzigste nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges, mit einer großangelegten Friedenspropaganda. Selbst der sogenannte Pontifex maximus aus der Vatikanstadt pilgerte nach dem Nahen Osten, um dort Orte von besonderem religiösen Interesse aufzusuchen. Es war, so sagte man, eine Reise im Interesse des Friedens und der Einheit. Am 21. Januar 1964 trat auch der Abrüstungsausschuß der Vereinten Nationen wieder zusammen, und seine Verhandlungen schleppten sich monatelang hin — keine Abrüstung! Indessen lassen die beiden schreckenerregenden Roten Riesen aus dem kommunistischen Lager erkennen, daß sich ihre Zuneigung zueinander nicht vertieft hat. Der nichtkommunistischen, demokratischen Welt aber versichern sie, daß es in dem kalten Krieg zwischen den kommunistischen und kapitalistischen Nationen „in unseren Tagen“ nicht zu einem Ende komme. So wird in den Kirchen der Christenheit und in den jüdischen Synagogen für die Organisation der Vereinten Nationen als Friedensstifterin gebetet. Es gibt tatsächlich genug Gründe, sich vor einem dritten Weltkrieg zu fürchten.
19. Welche Bedeutung muß dem Wort „Harmagedon“ richtigerweise gegeben werden, und was wird von „Menschen guten Willens“ erwartet?
19 Bei all ihren Warnungen über Harmagedon lassen die Männer aus dem Lager der Religion, der Politik, des Militärs und der Wissenschaft beständig eine Tatsache außer acht. Welche? Sie übersehen, was Harmagedon in Wirklichkeit ist. Diese Sprecher und diese Schreiber haben diesen Ausdruck aus der Heiligen Schrift entlehnt, aus demselben Buch, das uns berichtet, wie bei der Geburt Jesu in Bethlehem eine Heerschar von Engeln erschien und die Botschaft verkündigte: „Herrlichkeit Gott ... und Friede auf der Erde unter Menschen guten Willens.“ Der Ausdruck Harmagedon muß demnach in seiner biblischen Bedeutung gesehen werden, nicht in dem Sinne, wie weltkluge Männer ihn sehen. Sie möchten Harmagedon gern als Endschlacht zwischen dem guten und dem bösen Prinzip darstellen, als eine echte militärische Auseinandersetzung zwischen buchstäblichen Heeren. Sie betrachten sich gern als zu den Kräften des Guten gehörend, die ihrer Überzeugung nach siegen werden. Die Bibel läßt jedoch klar erkennen, welche Mächte in der Schlacht von Harmagedon tatsächlich einander gegenüberstehen. „Menschen guten Willens“ werden in dieser Schlacht nicht mitkämpfen, weil ihr Gott vom Himmel aus für das, was recht ist, kämpfen wird.
20. Wie oft erscheint das Wort „Harmagedon“ in der Bibel, an welcher Stelle, und in welchem Zusammenhang?
20 Um uns all das richtig einzuprägen, wollen wir in der Bibel den prophetischen Bericht über diese bevorstehende Schlacht von Harmagedon nachlesen. Nur einmal erscheint dieses dynamische Wort „Harmagedon“ (oder Har-Magedon) in der Heiligen Schrift, und zwar im letzten Buch der Bibel, in der sogenannten Offenbarung oder Apokalypse. Der Inhalt dieses letzten Buches wurde dem christlichen Apostel Johannes unter Inspiration übermittelt, um treuen Christen „die Dinge zu zeigen, die in kurzem geschehen“ sollten. In der prophetischen Vorschau auf Harmagedon ist auch die Rede von einer Plage, der sechsten einer Reihe von sieben Plagen. Von diesen symbolischen Plagen heißt es, es seien „die letzten, weil durch sie der Grimm Gottes zu Ende gebracht wird“. (Offb. 1:1; 15:1; 16:12) Nachdem die sechste Plage ausgegossen worden ist, wird etwas offenbar, das den Grimm Gottes erregt. Was der Apostel Johannes nach dem Ausgießen der sechsten Plage sieht, lesen wir in dem folgenden Text:
21. Was sieht Johannes in Verbindung mit Harmagedon laut dem Bericht im sechzehnten Kapitel der Offenbarung?
21 „Und ich sah drei unreine inspirierte Äußerungen, die aussahen wie Frösche, aus dem Rachen des Drachen und aus dem Maul des wilden Tieres und aus dem Mund des falschen Propheten ausgehen. Sie sind in der Tat durch Dämonen inspirierte Äußerungen und vollbringen Zeichen, und sie ziehen aus zu den Königen der ganzen bewohnten Erde, um sie zu versammeln zum Kriege des großen Tages Gottes, des Allmächtigen ... Und sie versammelten sie an den Ort, der auf hebräisch Har-Magedon genannt wird.“ — Offb. 16:13-16.
22. Wer wird nach Harmagedon hin versammelt, und wie ist klar zu erkennen, daß auch nicht einige von ihnen auf der Seite Gottes, des Allmächtigen, kämpfen?
22 Ist irgendein politischer Herrscher ausgeschlossen, wenn hier von „den Königen der ganzen bewohnten Erde“ die Rede ist? Nein! — ganz gleich, ob es Könige oder Präsidenten oder Männer sind, die einer demokratischen, kommunistischen oder neutralistischen Macht vorstehen. Sie alle werden zu dem Krieg an den Ort Harmagedon versammelt. Krieg? — Um welche Streitfrage geht es hier? Es handelt sich nicht um einen Krieg, den sie untereinander führen würden und in dem wenigstens einige von ihnen mit ihren Armeen auf der Seite Gottes, des Allmächtigen, kämpften. Warum nicht? Weil der Apostel Johannes die „Könige der ganzen bewohnten Erde“ sah, wie sie von den Feinden Gottes, des Allmächtigen, zu diesem Krieg versammelt wurden. Die Könige werden durch „inspirierte Äußerungen“ von Dämonen versammelt, und Dämonen sind keine Freunde Gottes, des Allmächtigen. Als Beweis seien die Worte des christlichen Jüngers Jakobus angeführt, die dieser an Christen richtete, die vorgaben, Glauben zu haben: „Du glaubst, daß es einen einzigen Gott gibt, nicht wahr? Du tust sehr wohl. Doch glauben auch die Dämonen und schaudern.“ — Jak. 2:19.
23. Für wen kämpfen die „Könige der ganzen bewohnten Erde“, die nach Harmagedon hin versammelt werden?
23 Unter dem unsichtbaren Einfluß solcher Dämonen, die bei dem Gedanken an Gott, den Allmächtigen, „schaudern“, lassen sich die „Könige der ganzen bewohnten Erde“ (einschließlich der Christenheit) nach Harmagedon hin versammeln. Das bedeutet, daß sie für diese unsichtbaren Dämonen kämpfen. Nicht nur für sie, sondern demnach auch für den unsichtbaren „Herrscher der Dämonen“, das heißt Satan, den Teufel. (Matth. 12:24) In der Offenbarung, die Johannes übermittelt worden ist, wird Satan, der Teufel, als Drache dargestellt, aus dessen Mund eine dieser froschartigen „inspirierten Äußerungen“ ausgeht, um die politischen Herrscher zu dem Krieg von Harmagedon zu versammeln.
24. Wer ist das symbolische wilde Tier, aus dessen Mund eine der froschartigen „inspirierten Äußerungen“ hervorkommt?
24 Auch aus dem Mund des symbolischen wilden Tieres geht eine von Dämonen stammende Äußerung aus. Aus dem dreizehnten Kapitel der Offenbarung, aus den Versen eins bis sieben, erfahren wir, daß dieses „wilde Tier“ Macht, Thron und große Gewalt von dem Drachen, Satan, dem Teufel, empfangen hat. Sein Herrschaftsgebiet erstreckt sich über jeden Stamm, jedes Volk, jede Sprache und jede Nation. So ist mit dem „wilden Tier“ die sichtbare politische Organisation auf Erden gemeint, die unter der unsichtbaren Oberherrschaft Satans, des Teufels, steht.
25. Von welcher Art ist die Organisation des symbolischen falschen Propheten?
25 Eine dritte, von Dämonen inspirierte Äußerung geht von dem Munde des „falschen Propheten“ aus. Schon der Name dieser Prophetenorganisation zeigt, daß sie falsch ist. Sie ist kein „Prophet“ Gottes, des Allmächtigen, in politischen Angelegenheiten. So ist es ganz natürlich, daß die prophetische Propaganda aus seinem Munde mithilft, die Könige der Erde nach Harmagedon zu führen.
26. (a) Bedeutet der „Krieg des großen Tages Gottes“, zu dem sie versammelt werden, ein thermonukleares „Harmagedon“, und was scheint dieser Auffassung zu widersprechen? (b) Zu was aber wird schließlich ihr Versammeltwerden führen?
26 Menschen, die die Bibel gründlich erforschen, halten nach der Erfüllung biblischer Prophezeiungen in der Neuzeit Ausschau. Sie sehen, wie alle politischen Herrscher mit ihren Streitkräften unaufhaltsam zu dem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, nach Harmagedon hin, versammelt werden. Das bedeutet nicht notwendigerweise, daß sie zu einem „thermonuklearen Harmagedon“ oder zu einem dritten Weltkrieg zusammengebracht werden, weil heute alle menschlichen Bestrebungen, seien es die der Vereinten Nationen, des Weltfriedensrates, des Friedenskorps oder anderer Friedensorganisationen — wenigstens äußerlich betrachtet — auf ein einziges Ziel hinauszulaufen scheinen, auf die Situation, in der die Menschen „Friede und Sicherheit!“ ausrufen werden. (1. Thess. 5:3)d Wenn man sich auch bemüht, weltweit Frieden zu schaffen, so werden aber doch die Könige der Erde unter der Leitung von Dämonen direkt nach Harmagedon hin versammelt, wo sie schließlich gegen Gott, den Allmächtigen, zu kämpfen haben.
27. Was erfahren wir aus dem siebzehnten Kapitel der Offenbarung über das Verhältnis der „Könige“ der Erde zu Babylon der Großen?
27 Ungeachtet dessen, wie sehr auch die religiösen Führer der Christenheit Einspruch gegen das erheben, was wir über die Könige der Erde, die Mitglieder ihrer Kirchen sind, sagen, lassen doch die inspirierten Schriften keinen Zweifel über diesen Marsch nach Harmagedon offen. — Schenke nun bitte dem nächsten Kapitel der Offenbarung, dem Kapitel 17, deine Aufmerksamkeit. Es berichtet von Babylon der Großen, mit der, wie es heißt, die Könige der Erde (in religiöser Hinsicht) Hurerei treiben. Es heißt, Babylon die Große habe sich nicht nur mit den Königen der Erde verbunden, sondern habe sich auch bei „Völkern und Volksmengen und Nationen und Zungen“ niedergelassen. (Offb. 17:1, 2, 15) Das verstehen wir, denn Babylon die Große ist das Weltreich der falschen Religion, der Religion, die ihren Ausgangspunkt im alten Babylon hatte. Sie ist falsch. In der Tat erstreckt sich das Weltreich der falschen babylonischen Religion mit seiner hoffnungslosen religiösen Verwirrung über den ganzen Erdball.
DIE ENTSCHEIDENDE SCHLACHT
28. Gegen wen kämpfen diese irdischen „Könige“ trotz ihrer religiösen Verbindungen, wie das aus Offenbarung 17:13 und 14 hervorgeht?
28 Alle „Könige der ... bewohnten Erde“ haben etwas mit Religion zu tun. Arglose Menschen mögen deshalb zu dem Glauben verleitet werden, diese Verbindung zwischen Religion und Politik führe die Nationen zu Gott. Allgemein herrscht die Ansicht vor, alle Menschen würden ein und denselben Gott anbeten, nur unter verschiedenen äußeren Formen und unter verschiedenen Namen. Mit dieser Einstellung wird zwar niemand in seiner Einstellung verletzt — ist sie aber richtig? Was lesen wir im siebzehnten Kapitel der Offenbarung, in den Versen dreizehn und vierzehn, über diese Könige, die durch religiöse Bande mit Babylon der Großen verquickt sind? Es heißt dort: „Diese haben e i n e n Gedanken, und so geben sie ihre Macht und Gewalt dem wilden Tier. Diese werden mit dem Lamm kämpfen, doch wird das Lamm sie besiegen, weil er Herr der Herren und König der Könige ist.“ Wer ist mit diesem „Lamm“ gemeint, mit dem „Herrn der Herren“ und dem „König der Könige“? Es ist der in den Himmel erhobene Jesus Christus, der einst als Mensch in Bethlehem zur Welt kam.
29. Warum wird Jesus Christus passenderweise „das Lamm“ genannt, und gegen wen kämpfen die Könige in Wirklichkeit, wenn sie gegen Christus kämpfen?
29 Man nannte ihn auch „das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt“. (Joh. 1:29) Dieses Lamm starb auf Erden einen Opfertod. Gott, der Allmächtige, aber weckte Jesus aus den Toten zu unsterblichem, geistigem Leben im Himmel auf. Diesen verherrlichten Jesus hat er nun zu einem himmlischen König gemacht, der das Recht auf Herrschaft über die ganze Erde innehat. Als Jesus Christus hier auf Erden weilte, beging er keine religiöse Hurerei mit Babylon der Großen, wie das die „Könige der ganzen bewohnten Erde“ getan haben. Wenn daher diese Könige unter dem Einfluß Babylon der Großen gegen das „Lamm“ kämpfen, kämpfen sie dann für Gott, den Allmächtigen, oder kämpfen sie gegen ihn? Die einzige Antwort ist: Gegen ihn!
30. Wie wird das Lamm Gottes in Offenbarung 19:11-16 dargestellt?
30 In Offenbarung 17:14 ist nur ein kurzer Hinweis auf den Kampf der Könige der Erde in Harmagedon enthalten. Eine ausführliche Beschreibung des Kampfes finden wir in Offenbarung 19:11-21. Dort beschreibt der Apostel Johannes, wie er in dem vor ihm geöffneten Himmel das „Lamm Gottes“ sieht, jetzt gleichsam als einen auf einem weißen Pferd sitzenden Krieger. Johannes fährt fort mit den Worten: „Der Name, nach dem er genannt wird, ist Das Wort Gottes. Und die Heere, die im Himmel waren, folgten ihm auf weißen Pferden, und sie waren in weiße, reine, feine Leinwand gekleidet. Und aus seinem Mund geht ein scharfes langes Schwert hervor, daß er damit die Nationen schlage, und er wird sie mit eisernem Stabe hüten. Auch tritt er die Weinkelter des Grimms des Zornes Gottes, des Allmächtigen. Und auf seinem äußeren Kleid, ja auf seinem Oberschenkel, trägt er einen Namen geschrieben: König der Könige und Herr der Herren.“ Er kämpft für Gott. Gegen wen?
31, 32. Gegen wen kämpft er, und wer gewinnt die Schlacht, wie dies aus Offenbarung 19:17-21 hervorgeht?
31 Aus dem Bericht, den Johannes über diese Schlacht gibt, erfahren wir es: „Ich sah das wilde Tier und die Könige der Erde und ihre Heere versammelt, um Krieg zu führen mit dem, der auf dem Pferde sitzt, und mit seinem Heere.“ Diese irdischen Könige und ihre Heere sind zu dieser Schlacht von Harmagedon herbeigekommen. Sie sind dort durch die von Dämonen inspirierten Äußerungen versammelt worden. Wer trägt nun in diesem nachfolgenden Krieg von Harmagedon, in diesem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, den Sieg davon? Johannes sagt es uns mit den Worten:
32 „Und das wilde Tier wurde gefaßt und mit ihm der falsche Prophet, der vor ihm die Zeichen tat, durch die er jene irreführte, welche das Kennzeichen des wilden Tieres empfingen, und jene, die seinem Bilde Anbetung darbrachten. Noch lebendig wurden sie beide in den Feuersee geschleudert, der mit Schwefel brennt. Die übrigen aber wurden mit dem langen Schwerte des auf dem Pferde Sitzenden getötet, welches Schwert aus seinem Munde hervorging. Und alle Vögel wurden von ihren Fleischteilen gesättigt.“ — Offb. 19:11-21.
33. Was wird daher mit allen politischen Systemen, den Herrschern und ihren Streitkräften, in Harmagedon geschehen?
33 Das läßt keine Zweifel offen über den Krieg von Harmagedon, der nun der ganzen Menschheit bevorsteht. Das, was Johannes in seiner prophetischen Vision vor neunzehnhundert Jahren voraussah, läßt uns heute genau erkennen, wer den „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“ gewinnen wird. Der Sieg ist auf der Seite Gottes, auf der Seite des Königs der Könige, des Herrn der Herren, und seiner himmlischen Heerscharen. Die politischen Systeme auf Erden, veranschaulicht durch das wilde Tier, sein Bild und den falschen Propheten, werden vollständig vernichtet werden, so, als würde man sie in einen Feuer- und Schwefelsee schleudern. Vorbei ist es dann mit internationaler Einheit, die man durch die heutigen Bündnissysteme aufrechtzuerhalten sucht. Die politischen Herrscher und ihre „Streitmächte“, zivile und militärische, werden von den himmlischen Heerscharen getötet. Es wird ihnen keine ehrenhafte Bestattung in einem Grabmal zuteil. Aasfressende Vögel werden sich von ihnen nähren. Sie werden durch das symbolische „lange [Hinrichtungs-] Schwert“, das aus dem Munde des Königs der Könige hervorgeht, umgebracht. „Menschen guten Willens“ auf Erden werden das als Augenzeugen miterleben.
34. Was würde es mit sich bringen, wenn man sich in diesen Krieg verwickeln ließe, und warum?
34 Wir wollen uns keiner Selbsttäuschung hingeben. Wer irgend in den Krieg von Harmagedon verwickelt ist, hat mit Gott, dem Allmächtigen, zu rechnen; denn es ist ein Krieg der politischen Herrscher dieser Welt gegen Gott und gegen seinen Sohn Jesus Christus, den König der Könige und den Herrn der Herren. Wer sich in diesen Krieg verwickeln läßt, wird bestimmt in die Vernichtung gehen, ohne Hoffnung auf eine Auferstehung aus den Toten unter dem siegreichen Königreich Gottes, unter der Tausendjahrherrschaft seines triumphierenden Sohnes Jesus Christus.
DIE ANDERE MÖGLICHKEIT
35. (a) Welche Streitfrage muß in Harmagedon geklärt werden? (b) Warum ist Gott gezwungen, zu Gewaltmaßnahmen zu greifen?
35 Wenn wir erkennen, wer in dieser entscheidenden Schlacht von Harmagedon (oder Har-Magedon) an den beiden Fronten kämpfen wird, erkennen wir auch, daß es in diesem Kampf um die Frage der Oberherrschaft über die Erde geht. Die Frage, die es in Harmagedon zu entscheiden gilt, lautet: Wer hat das Recht, über die ganze Erde zu herrschen? Oder: Wer wird tatsächlich die Erde jetzt und in alle Ewigkeit regieren: die politischen Herrscher dieses korrupten Systems der Dinge oder Gottes Sohn Jesus Christus? Als in den Jahren 1914 bis 1918 der Erste Weltkrieg hauptsächlich unter den Nationen der Christenheit tobte, ging es um die politische und wirtschaftliche Vorrangstellung auf Erden. Im Zweiten Weltkrieg (1939—1945), der ebenfalls in erster Linie von den Nationen der Christenheit geführt worden ist, ging es um dieselbe Frage, und allen Anzeichen nach würde es heute bei einem dritten Weltkrieg um dieselbe Frage gehen. Im Hinblick auf diese Tatsache kann gesagt werden, daß die menschlichen Herrscher unserer Erde sich heute dem unsichtbaren dämonischen Einfluß der Feinde Gottes aussetzen und es ablehnen, die Oberherrschaft über die Erde dem von Gott eingesetzten König, Jesus Christus, zu überlassen. Unvermeidbar ist daher Gott gezwungen, in Harmagedon Gewalt anzuwenden. So setzen sich die Nationen in Harmagedon, der schlimmsten Zeit der Drangsal, die je über die Menschheit kam, selbst der Vernichtung durch die Hand Gottes, des Allmächtigen, aus. — Matth. 24:21, 22.
36. Welche Fragen sollten wir uns allen Ernstes vorlegen, und wie werden sie von der Bibel beantwortet?
36 Wir sollten uns daher allen Ernstes fragen: Wollen wir mit den Nationen in jenem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“ in die Vernichtung gehen? Wollen wir in Harmagedon als solche erfunden werden, die gegen Gott, den Allmächtigen, kämpfen? Wenn nicht, was können wir tun? Nur ein Weg steht uns offen. Welcher? Die Heilige Schrift, Gottes Wort, gibt die Antwort: Suche den Frieden „unter Menschen guten Willens“.
37. Wer wird diesen Frieden „unter Menschen guten Willens“ schaffen? Und was werden die Folgen sein, wenn wir uns dieses Friedens erfreuen?
37 Die himmlischen Heerscharen sagten: „Friede auf der Erde unter Menschen guten Willens.“ Zuvor sagten sie aber: „Herrlichkeit Gott in den Höhen droben.“ Offensichtlich geht der Friede, von dem hier die Rede ist, nicht von den von Menschen geschaffenen Vereinten Nationen oder von Babylon der Großen, dem Weltreich der falschen Religion, aus, der Religion, die auf der Religion des alten Babylon beruht. Es handelt sich um einen Frieden, der von Gott, dem Höchsten, kommt. Über diesen Gott lesen wir in Psalm 83:18, daß er „allein, dessen Name Jehova ist, der Höchste ... [ist] über die ganze Erde“. Wir wollen nicht, daß uns Jehova in Harmagedon als seine Feinde betrachtet, als solche, die gegen ihn kämpfen. Unser Wunsch ist, in jener kritischen Zeit mit Jehova in Frieden zu sein. Wenn wir seinen Frieden haben, werden wir überleben. Seinen Frieden, den er nach seinen eigenen Bedingungen schließt, wendet er „Menschen guten Willens“ zu.
38. (a) Seit wann gibt es diese „Menschen guten Willens“, von denen die Engel sprachen? (b) Warum gehören weltliche Friedensapostel nicht dazu?
38 Wir fragen weiter: Wer sind diese „Menschen guten Willens“, und wie können wir zu ihnen gehören? Diese „Menschen guten Willens“ sind nicht erst in unseren Tagen oder in unserer Generation aufgetreten. Diese „Menschen guten Willens“ gibt es, seitdem die Engel zu den gottesfürchtigen Hirten davon sprachen oder seit der Geburt Jesu in Bethlehem. Während der neunzehnhundert Jahre unserer Zeitrechnung waren immer einige von ihnen auf Erden. Heute, in dieser höchst kritischen Zeit der Menschheitsgeschichte, leben immer noch einige von ihnen auf Erden, obwohl sie wie immer in der Minderheit sind. Gehören sie zu den Prominenten dieser Erde, die zu Feldzügen für den Frieden aufrufen und mit viel Tamtam Friedensbewegungen in Gang setzen? Gehören sie diesen internationalen politischen Friedensorganisationen — einschließlich der Vereinten Nationen — an? Nein! Warum nicht? Weil diese Organisationen nur aufgrund menschlicher Mittel nach einem internationalen Frieden trachten und nicht nach dem Frieden mit Gott, so wie es seinem Willen entspricht.
39. In welcher Hinsicht kann von diesen Menschen gesagt werden, sie seien „guten Willens“?
39 In welcher Hinsicht konnten die Engel von diesen Menschen sagen, sie seien „guten Willens“? Ist das etwa so zu verstehen, als wären sie Gott gegenüber guten Willens, als würden sie dazu neigen, Gott gut Freund zu sein? Oder ist es so zu verstehen, daß Gott Wohlgefallen an ihnen hat und sie zu Menschen macht, die in seiner Gunst stehen? Offensichtlich ist hier von Gottes Wohlwollen gegenüber würdigen Menschen die Rede. In der Tat ist das Wohlwollen Gottes das Entscheidende, das, worauf es ankommt, nicht unser Wohlwollen ihm gegenüber, denn Gott entscheidet, wer und unter welchen Bedingungen jemand sein Freund sein kann. Nur eine gewisse Gottesfurcht zu haben und irgendeiner Kirche der Christenheit oder einer jüdischen Gemeinde anzugehören genügt nicht.
40. Wie zeigt der Apostel Paulus an den natürlichen Juden seiner Tage, daß es nicht genügt, nur eine gewisse Gottesfurcht gegenüber Jehova Gott zu haben?
40 Vor neunzehnhundert Jahren, zum Beispiel, hatten die Juden, ganz anders als andere Völker, gegenüber Jehova Gott eine gewisse Gottesfurcht, und sie waren stolz auf den prächtigen Tempel in Jerusalem. Und doch sagte der christliche Apostel Paulus, der einst ein jüdischer Pharisäer gewesen war, über die Juden nach dem Fleische: „Brüder, der gute Wille meines Herzens und mein Flehen zu Gott für sie gilt in der Tat ihrer Rettung. Denn ich gebe ihnen das Zeugnis, daß sie Eifer für Gott haben, aber nicht gemäß genauer Erkenntnis; denn weil sie die Gerechtigkeit Gottes nicht erkannten, sondern ihre eigene zur Geltung zu bringen suchten, unterwarfen sie sich nicht der Gerechtigkeit Gottes. Denn Christus ist das Ende des Gesetzes, jedem zur Gerechtigkeit, der Glauben ausübt.“ (Röm. 10:1-4) Schließlich erkannte der Apostel Paulus die Notwendigkeit, sich mit seiner Botschaft der Rettung an Nichtjuden oder Heiden zu wenden. Die natürlichen Juden wiesen die Gerechtigkeit Gottes durch Christus zurück. Daher wurden sie von Gott als Nation verworfen.
41. (a) Wie zeigte Gott mit Bestimmtheit, daß er die jüdische Nation verworfen hatte? (b) Wer waren daher die „Menschen guten Willens“ jener Zeit?
41 Siebenunddreißig Jahre nachdem Jesus außerhalb der Mauern Jerusalems einen ungerechten Tod gestorben war, offenbarte Gott mit aller Deutlichkeit, daß er ihre Nation verworfen hatte. Damals, im Jahre 70, gestattete Gott den Heeren der Römer, Jerusalem und seinen Tempel zu zerstören und 97 000 Überlebende als Sklaven in alle Teile des Römischen Reiches wegzuführen. Das war kein Ausdruck des Wohlwollens Gottes, des Höchsten, gegenüber dieser religiösen Nation. Es war vielmehr eine äußerst schmerzliche Kundgebung seines Mißfallens. Zu jener bestimmten Zeit jedoch offenbarte Gott sein Wohlgefallen an einem jüdischen Überrest und an vielen Heiden, die Nachfolger seines Sohnes Jesus Christus geworden waren. Das waren die „Menschen guten Willens“ jener Tage. Sie entgingen der Vernichtung Jerusalems und der Versklavung der armseligen Überlebenden. Diese „Menschen guten Willens“ erwiesen sich auch als würdig, später durch eine Auferstehung unter Gottes Königreich aus dem Tode errettet zu werden.
42. Wie bringt eine Anzahl moderner Bibelübersetzungen diesen Gedanken, „Menschen guten Willens“ betreffend, zum Ausdruck?
42 Einige moderne Bibelübersetzungen bringen bei der Wiedergabe der Worte, die die himmlische Heerschar bei der Geburt Jesu sprach, diesen Gedanken zum Ausdruck. Die Zürcher Bibel gibt Lukas 2:14 wie folgt wieder: „Ehre sei Gott in den Höhen und Friede auf Erden unter den Menschen, an denen Gott Wohlgefallen hat.“ In dem Neuen Testament, übersetzt von Ludwig Albrecht, heißt es an dieser Stelle: „Preis gebühret Gott in Himmelshöhen, und auf Erden ist nun Friede unter Menschen, die Gott wohlgefallen!“ D. Adolf Schlatter übersetzte diesen Text wie folgt: „Ehre sei Gott in der Höhe und auf der Erde Friede bei den Menschen, an denen er Gefallen hat.“ Andere moderne Übersetzungen geben diesen Text ähnlich wieder. Sie lassen deutlich erkennen, daß der Friede Gottes unter den Menschen herrscht, denen er sein Wohlwollen zugewandt hat oder die sein Wohlgefallen gefunden haben.
43. (a) Wie lenkte Jesus in Nazareth die Aufmerksamkeit auf die Tatsache, daß Gott damals sein Wohlwollen zum Ausdruck brachte? (b) Welche Gegenüberstellung in bezug auf das Vorgehen Gottes wurde damals aus dieser Prophezeiung vorgelesen?
43 Als Jesus auf Erden war, lenkte er die Aufmerksamkeit auf die Tatsache, daß Gott zu jener Zeit auf ganz besondere Weise sein Wohlwollen zum Ausdruck brachte und daß für die Juden die Zeit gekommen war, sich zu ihrem ewigen Wohl Gottes Wohlwollen zunutze zu machen. In der Synagoge zu Nazareth, in der Stadt, in der er bis zu seinem Alter von 30 Jahren als Zimmermann gearbeitet hatte, wurde Jesus das Buch des Propheten Jesaja gereicht. Aus dem einundsechzigsten Kapitel, den Versen eins und zwei, las er folgendes vor: „Der Geist des Herrn, Jehovas, ist auf mir, weil Jehova mich gesalbt hat, um den Sanftmütigen frohe Botschaft zu bringen, weil er mich gesandt hat, um zu verbinden, die zerbrochenen Herzens sind, Freiheit auszurufen den Gefangenen, und Öffnung des Kerkers den Gebundenen; um auszurufen das Jahr der Annehmung [des Wohlwollens, NW] Jehovas und den Tag der Rache unseres Gottes.“ Diese Prophezeiung stellt das Wohlwollen Jehovas der Rache Jehovas gegenüber. Dadurch wird offenbar, daß Gottes Wohlwollen nicht allen Menschen zugewandt ist. (Luk. 4:16-19) In dem bevorstehenden „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, in Harmagedon, wird er an all denen Rache üben, die in diesem Krieg auf der Gegenseite Stellung bezogen haben.
44. (a) Wem gegenüber hat Gott laut Jesaja 49:8, 9 vor neunzehnhundert Jahren sein Wohlwollen bekundet? (b) Wie wirkte sich das Wohlwollen Gottes aus, um auch den restlichen Teil der Prophezeiung Jesajas zu erfüllen?
44 Gottes Wohlwollen war seinem Sohn Jesus Christus zugewandt, als dieser als Mensch auf Erden lebte. In der Prophezeiung Jesajas (49:8, 9) sagte Gott folgendes voraus: „So spricht Jehova: Zur Zeit der Annehmung [des Wohlwollens, NW] habe ich dich erhört, und am Tage des Heils habe ich dir geholfen. Und ich werde dich behüten und dich setzen zum Bunde des Volkes, um das Land aufzurichten, um die verwüsteten Erbteile auszuteilen, um den Gefangenen zu sagen: Gehet hinaus! zu denen, die in Finsternis sind: Kommet ans Licht!“e Weil sein Wohlwollen seinem treuen Sohn Jesus Christus zugewandt war, der zu ihm um Rettung betete, errettete ihn Gott, der Allmächtige, aus den Toten, indem er ihn am dritten Tag zur Auferstehung brachte. So konnte der von den Toten auferstandene Jesus Christus, der jetzt für immer im Himmel lebt, den restlichen Teil der Prophezeiung Jesajas erfüllen. — Hebr. 5:7-9.
45. (a) Über welche Tatsache können daher solche, die „Menschen guten Willens“ zu sein wünschen, heute glücklich sein? (b) Wie lenkt der Apostel Paulus unsere Aufmerksamkeit auf diese Tatsache, wenn wir 2. Korinther 6:1, 2 lesen?
45 Wir haben Grund, glücklich zu sein, wenn wir „Menschen guten Willens“ sein wollen und sowohl heute als auch in der entscheidenden Stunde von Harmagedon den Wunsch haben, mit Gott in Frieden zu leben. Diese kurze, noch verbleibende Zeit vor dem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, in dem er an seinen Feinden Rache üben wird, ist immer noch eine „Zeit des Wohlwollens“. Es ist immer noch ein „Tag des Heils“, an dem wir die Vorkehrungen, die Gott getroffen hat, um uns vor der Vernichtung zu bewahren, nützen können. Mit den folgenden Worten lenkt der Apostel Paulus unsere Aufmerksamkeit allen Ernstes gerade auf diesen Gedanken: „Als Mitarbeiter aber ermahnen wir euch auch: (Seid darauf bedacht,) die Gnade Gottes nicht vergeblich anzunehmen! — es steht ja geschrieben: ‚Zur willkommenen (=mir wohlgefälligen) Zeit habe ich dich erhört und am Tage des Heils dir geholfen.‘ Seht, jetzt ist die hochwillkommene (=ihm wohlgefällige) Zeit, seht, jetzt ist der Tag des Heils!“ — 2. Kor. 6:1, 2, Me, teilweise mit Anmerkungen zitiert.
46. Was sollten wir laut den Worten des Paulus heute tun, und welche Folgen wird das für uns haben?
46 Neunzehnhundert Jahre sind vergangen, seitdem der Apostel Paulus diese Worte aus der Prophezeiung Jesajas (49:8) zitiert und auf ihre Anwendung zu unserem Nutzen aufmerksam gemacht hat. Wieviel mehr sollten wir uns heute, nach dieser langen Zeit, von seinen Worten ansprechen lassen! Werden auch wir die unverdiente Güte Gottes durch Jesus Christus nützen, heute, da wir noch in der Zeit seines Wohlwollens leben? Wenn wir es tun, gereicht es uns zur Rettung.
WIE JEMAND GOTTES WOHLWOLLEN ERLANGT
47, 48. Wie können heute auch andere zu „Menschen guten Willens“ werden, gleich den Hunderttausenden, die es bereits geworden sind?
47 Heute sind Hunderttausende von Menschen aus den verschiedensten Nationen, Menschen von den verschiedensten Sprachengruppen, von verschiedenster Hautfarbe, aus mindestens 194 bekannten Ländern, „Menschen guten Willens“ geworden. Mit den ihnen zur Verfügung stehenden Kräften kämpfen sie darum, in Gottes Gunst zu bleiben und seine Billigung zu behalten. Wie sind sie zu „Menschen guten Willens“ geworden? Indem sie der in der Heiligen Schrift niedergelegten Weisheit folgten. In den Sprüchen (8:35) heißt es über das Erlangen himmlischer Weisheit: „Denn wer mich findet, hat das Leben gefunden und Wohlgefallen erlangt von Jehova.“
48 Um Gottes Wohlgefallen zu erlangen, müssen wir etwas tun, denn es heißt in Sprüche 11:27: „Wer das Gute eifrig sucht, sucht [Gottes] Wohlgefallen; wer aber nach Bösem trachtet, über ihn wird es kommen.“ Wir müssen nicht Baptisten, Methodisten, Presbyterianer oder Mitglieder irgendeiner anderen Kirche werden. Wir müssen zu Gottes wahrem Volk gehören. Andernfalls ist es uns nicht möglich, sein Wohlgefallen zu erlangen, denn in Psalm 149:4 heißt es: „Denn Jehova hat Wohlgefallen an seinem Volke; er schmückt die Sanftmütigen mit Rettung.“ In Psalm 147:11 heißt es noch: „Jehova hat Gefallen an denen, die ihn fürchten, an denen, die auf seine Güte harren.“ Wer Jehovas Wohlgefallen erlangt, steht in seiner Gunst.
49. (a) Womit sind wahre „Menschen guten Willens“ heute sehr beschäftigt? (b) Wie tun sie es?
49 Echte „Menschen guten Willens“, ob sie nun in ihrer Hoffnung auf ein Leben im Himmel oder auf ein Leben in einem irdischen Paradies ausgerichtet sind, sie alle sind heute eifrig dabei, allen zu helfen, die Gottes Wohlgefallen zu erlangen suchen. Diesen suchenden Menschen überbringen sie die Bibel in ihrer Sprache. Sie händigen ihnen Schriften aus, die ihnen helfen, dieses heilige Buch zu verstehen und das kennenzulernen, was Gott von denen fordert, die nach seinem Wohlgefallen trachten. Um nicht unter den Einfluß der froschartigen, von Dämonen inspirierten Äußerungen zu kommen, die aus dem Munde des Drachen, des wilden Tieres und des falschen Propheten hervorkommen, benötigen wir die himmlische Weisheit, die in der Bibel, dem unter der Inspiration des heiligen Geistes Gottes geschriebenen Buch, enthalten ist. „Menschen guten Willens“ helfen heute aufrichtigen Wahrheitssuchern, indem sie mit ihnen in ihren Wohnungen kostenlos persönliche Bibelstudien durchführen. Sie laden die nach der Wahrheit der Bibel suchenden Menschen auch ein, zu ihren Zusammenkünften, in ihre Gemeinschaft, zu kommen.
50, 51. Wer sind heute die wahren „Menschen guten Willens“, und welche Beispiel haben sie nachgeahmt?
50 Wahre „Menschen guten Willens“ sind Personen, die sich mit Gott versöhnen ließen, indem sie sich ihm durch Jesus Christus hingaben und ihre Hingabe durch die Wassertaufe symbolisierten. Ihre Taufen haben bei der Öffentlichkeit tiefen Eindruck hinterlassen, da bei manchen Gelegenheiten Tausende auf einmal getauft worden sind. Anläßlich des unter dem Motto „Göttlicher Wille“ stehenden internationalen Kongresses der Zeugen Jehovas, der im Sommer 1958 im Yankee-Stadion und in den Polo Grounds in New York City stattfand, waren es 7136.
51 Warum sind sie getauft worden? Ganz einfach: Weil sie das Vorbild des größten „Menschen guten Willens“, das Beispiel Jesu Christi, nachahmten. Er sandte seine Nachfolger in alle Welt aus und gab ihnen den Auftrag: „Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, indem ihr sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes tauft und sie lehrt, alles zu halten, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zum Abschluß des Systems der Dinge.“ (Matth. 28:19, 20) Als sich Jesus taufen ließ, symbolisierte er seine Hingabe an Jehova Gott, seine Bereitschaft, den Willen Gottes zu tun. In gleicher Weise haben heute „Menschen guten Willens“ als ordinierte Diener Jehovas ihre vollständige Hingabe an Gott durch die Wassertaufe öffentlich symbolisiert.
52. Mit welcher Einstellung sehen diese „Menschen guten Willens“ Harmagedon entgegen, und welche Botschaft übermitteln sie jetzt an die Nationen und warum?
52 So sehen sie als Gott hingegebene, getaufte Christen furchtlos dem Ausbruch des „Krieges des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“ in Harmagedon entgegen. Sie wissen, daß es bei der Streitfrage, die in diesem Krieg endgültig entschieden werden soll, um die Herrschaft des Königreiches Gottes über die ganze Erde geht, um die Herrschaft des Königs der Könige und des Herrn der Herren. Schon vor neunzehnhundert Jahren erkannte Jesus die Notwendigkeit, diese Streitfrage allen Menschen vor Augen zu führen. In seiner Prophezeiung über den Abschluß des Systems der Dinge in unseren Tagen sagte er daher: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.“ (Matth. 24:14) Gottes „Menschen guten Willens“ haben diese mit einem Auftrag verbundene Prophezeiung seit 1914, seit dem Ende der Heidenzeiten, und in großem Umfang seit 1918, seit dem Ende des Ersten Weltkrieges, erfüllt. Auf diese Weise ist die Botschaft an alle Nationen ergangen, besonders an die Christenheit, die die Organisation der Vereinten Nationen dem messianischen Königreich Gottes vorzieht.
53, 54. (a) Welche Wahl treffen heute viele Menschen, während die gute Botschaft weiterhin gepredigt wird, und zu was werden sie? (b) Wie gelingt es ihnen gemäß den Sprüchen, das Wohlgefallen des regierenden Königs zu erlangen?
53 Die „gute Botschaft“ von dem im Himmel aufgerichteten Königreich Gottes, in dem Gottes messianischer König den Thron eingenommen hat, muß weiterhin gepredigt werden, bis zum Ende des zum Untergang verurteilten Systems der Dinge. Während das Predigtwerk weitergeht und sich weiter ausbreitet, richten sich immer mehr Menschen nach der Botschaft aus. Sie entscheiden sich für den Frieden mit Gott, um nicht mit den Nationen in Harmagedon in die Vernichtung zu gehen.
54 Wenn sie sich Gott und dem Dienst für Gott hingeben und diese Hingabe durch eine öffentliche Wassertaufe symbolisieren, kommen sie in die Gunst Gottes. Sie werden „Menschen guten Willens“. Sie haben Achtung vor dem neuinthronisierten König Jesus Christus, und sie nehmen die Worte aus den inspirierten Sprüchen zu Herzen: „Des Königs Gunst wird dem einsichtigen Knechte zuteil.“ „Der Könige Wohlgefallen sind gerechte Lippen; und wer Aufrichtiges redet, den liebt er.“ (Sprüche 14:35; 16:13) So sind sie als Gott hingegebene Personen wirklich einsichtig und erkennen ihre Verpflichtung, ihre Lippen zu gebrauchen, um die gute Botschaft von Gottes neugeborenem Königreich allen zu einem Zeugnis zu predigen. Gehorsam beteiligen sie sich an diesem Predigtwerk.
55. (a) Wie bekunden sie ihre Liebe zu den geistigen Brüdern des regierenden Königs? (b) Wie wird durch die Tatsache, daß sie den Segen des Vaters haben, gezeigt, wer sie sind?
55 Diese schafähnlichen Menschen lieben nicht nur den König Jesus Christus, sondern auch seine geistigen Brüder, von denen heute noch ein kleiner Überrest auf Erden lebt und im Predigen der guten Botschaft führend vorangeht. Diese schafähnlichen Menschen haben den Wunsch, ihre Liebe gegenüber dem König zum Ausdruck zu bringen, indem sie seinen geistigen Brüdern Gutes tun. Sie wissen, daß sie das besonders dadurch tun können, indem sie den geistigen Brüdern Christi helfen, überall das Zeugnis vom Königreich zu verbreiten. So predigen sie mit ihnen zusammen die Königreichsbotschaft und leiden mit ihnen als Königreichszeugen. Sie sehen der Zeit entgegen, da das Zeugnis allen Nationen gegeben sein wird, denn dann wird der König zu ihnen sagen: „‚Kommt her, die ihr den Segen meines Vaters habt, ererbt das Königreich, das seit Grundlegung der Welt für euch bereitet ist ...‘ ‚Wahrlich ich sage euch: In dem Maße, wie ihr es [Gutes] einem der geringsten dieser meiner Brüder getan habt, habt ihr es mir getan.‘“ Den Segen von dem Vater des Königs zu haben bedeutet, zu Gottes „Menschen guten Willens“ zu gehören. Als Zeichen dafür werden sie als schafähnliche Menschen zur Rechten des Königs gestellt. — Matth. 25:31-40.
56. Wohin gehen die Menschen, die mit Böcken verglichen werden, in Harmagedon? Was werden dagegen die mit Schafen verglichenen Menschen, die zur Rechten des Königs gestellt werden, ererben?
56 Die mit Böcken verglichenen Feinde des Königreiches Gottes werden zu jener Zeit in die ewige Vernichtung gehen. Für immer werden sie von allem Leben abgeschnitten sein. Die gerechten, mit Schafen verglichenen Menschen werden unter Gottes Königreich „in das ewige Leben“ eingehen. (Matth. 25:46) Sie werden sich weiterhin des Friedens Gottes „unter Menschen guten Willens“ erfreuen. Gott hat schon seit langem solcher „Menschen guten Willens“ gedacht. Schon „seit Grundlegung der Welt“ vor etwa sechstausend Jahren hat er Vorsorge für sie getroffen. Er will, daß sie in einem Paradies, auf einer gereinigten Erde, unter dem Königreich seines teuren Sohnes Jesus Christus, leben. Im himmlischen Königreich wird der König mit seinen geistigen Brüdern zusammen sein und mit ihnen zum Segen aller Menschen herrschen. Die Erde, die von allen gereinigt sein wird, die sich in Harmagedon nicht als „Menschen guten Willens“ erwiesen haben, wird das Herrschaftsgebiet des Königreiches, das heißt der irdische Herrschaftsbereich des himmlischen Königreiches sein. Geschmückt mit paradiesischen Zuständen bietet diese Erde Anlaß, Gottes Königreich zu loben und ihm zu danken. Satan und seine Dämonen werden nichts dagegen unternehmen können.
57. Welchen Lauf muß man einschlagen, um in einer friedlichen, paradiesischen Heimat auf Erden leben zu können?
57 Welch eine herrliche und friedliche Heimat wird doch dieses irdische Paradies für „Menschen guten Willens“ sein, und das in alle Ewigkeit! Hast du, lieber Leser, den Wunsch, dort zu leben? Der Weg steht dir offen, wenn du dich bemühst, der Vernichtung zu entrinnen, die in Harmagedon über die Menschen kommt, die nicht Gottes Billigung haben, und wenn du dich jetzt ganzherzig dazu entschließt, zu den „Menschen guten Willens“ zu gehören, die sich des Friedens Gottes erfreuen.
[Fußnoten]
a New York Times vom 26. Oktober 1961 unter der Überschrift „Die Moskauer Konferenz“.
b New York Times vom 18. Oktober 1959 unter dem Leitartikel „Der Weg zur Abrüstung“.
c C. L. Sulzberger auf der Leitartikelseite der New York Times vom 1. Juni 1960.
d Am 22. April 1964 eröffnete der amerikanische Präsident L. B. Johnson die New Yorker Weltausstellung. In seiner Eröffnungsansprache sagte er unter anderem: „Wenn es uns aber nicht gelingt, das Motto dieser Ausstellung — ‚Frieden durch Verständigung‘ — durchzusetzen, wenn wir nicht unsere Geschicklichkeit und unsere Weisheit dazu gebrauchen, über Streitigkeiten Herr zu werden, so wie wir Herr über die Wissenschaft geworden sind, dann werden unsere Hoffnungen und die stolzen Errungenschaften von heute in der Vernichtung von morgen untergehen.
Ich prophezeie, daß der Friede nicht erst innerhalb unserer Generation möglich ist; ich sage voraus, daß er noch viel früher kommen wird. Und wenn ich richtig urteile, dann werden die Menschen zur Zeit der nächsten Weltausstellung ein Amerika sehen, das von dem heutigen genau so verschieden sein wird, wie das heutige von dem des Jahres 1939 ...
All diese Träume, diese Hoffnungen und diese Erwartungen setzen eine Welt voraus, die frei ist von der Bedrohung eines Krieges ...“ — Siehe New York Times vom 23. April 1964, Seite 26.
e NW Ausgabe 1958 (engl.), Fußnote. In der Zürcher Bibel heißt es: „So spricht der Herr: Zur Zeit der Huld habe ich dich erhört und am Tage des Heils dir geholfen ...“ Menge übersetzt den Text wie folgt „In der Zeit des Wohlgefallens habe ich dich erhört und am Tage des Heils dir geholfen ...“