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Schätzt du die „Gaben in Form von Menschen“?Der Wachtturm 1976 | 1. Februar
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Geist in der Versammlung freier wirken kann. Diese „Gaben in Form von Menschen“ tragen zur Eintracht in der Versammlung bei, bis „alle zur Einheit im Glauben . . . gelangen, . . . zum Maße des Wuchses, der zur Fülle des Christus gehört“ (Eph. 4:11-13).
Wir stellen heute fest, daß diese „Gaben in Form von Menschen“ als Älteste und Dienstamtgehilfen dienen. Diese Männer sind sich dessen bewußt, daß sie keine „Herrscher“ oder „Herren“ der Versammlung, sind. Sie sind keine Väter, sondern Brüder, „Mitarbeiter“ (1. Kor. 4:8; 2. Kor. 1:24). Sie sollen „die Führung übernehmen“, indem sie das tun, was recht ist, Gottes Wort predigen, zurechtweisen, ermahnen und lehren, aber nicht, indem sie herrschen oder einen Mitchristen veranlassen, nach ihrem Gewissen zu handeln (Hebr. 13:7; 2. Tim. 4:2). Ihre Arbeit besteht darin, als Sklaven ihrer Brüder zu dienen, „damit wir [in der Versammlung] nicht mehr Unmündige seien, die wie von Wellen umhergeworfen und von jedem Wind der Lehre hierhin und dorthin getrieben werden durch das Trugspiel der Menschen, durch List im Ersinnen von Irrtum“ (Eph. 4:14; Gal. 5:13).
EIN HARMONISCHER LEIB
Älteste in den Versammlungen der Zeugen Jehovas erkennen daher an, daß sie wie jedes andere Glied der Versammlung „Gelenken“ oder Gliedern eines Leibes gleichen. Der Apostel Paulus sagte zum Beispiel: „Laßt uns in allen Dingen durch Liebe in den hineinwachsen, der das Haupt ist, Christus. Von ihm aus bewirkt der ganze Leib, harmonisch zusammengefügt und durch jedes Gelenk, welches gibt, was nötig ist, zum Zusammenwirken veranlaßt, gemäß der Funktion jedes einzelnen Gliedes, in gebührendem Maß das Wachstum des Leibes zu dessen Auferbauung in Liebe“ (Eph. 4:15, 16).
Ein Gelenk oder ein Glied des Körpers benötigt zu seiner Erhaltung und richtigen Funktion auch die anderen Gelenke und Glieder. So sind alle Glieder des Leibes, auch Älteste und Dienstamtgehilfen, aufeinander angewiesen. Sie erkennen, daß Gottes Wille nicht aufgrund ihrer eigenen Fähigkeit, sondern mit Hilfe des Geistes Gottes durch die von Herzen kommende Bereitwilligkeit der Brüder getan wird. Die Aufgabe der Ältesten ist es, zu dieser von Herzen kommenden Bereitwilligkeit zu ermuntern. Sie erkennen auch, daß geistiges Wachstum, reibungsloses Funktionieren und Mehrung nicht hauptsächlich durch wirkungsvolle Organisation, sondern dadurch zustande kommen, daß alle in der Versammlung durch die Wirksamkeit des Geistes Jehovas in dem vereinigenden Band der Liebe „harmonisch zusammengefügt“ sind (Kol. 3:14).
Alle Brüder und Schwestern haben als Glieder des Leibes, der Versammlung, einen bestimmten Anteil an der harmonischen Funktion des Leibes. Sie sind sich darüber im klaren, daß diese guten „Gaben in Form von Menschen“ Personen sind, denen — zum Nutzen des Leibes, der Versammlung — Gehorsam gebührt (Hebr. 13:17). Jedes Glied ist „in gebührendem Maß“ an der Funktion des „Leibes“ beteiligt und wird gemäß seinem Glauben, seinen Verhältnissen und seiner Fähigkeit zur Zusammenarbeit mit ‘jedem Gelenk, welches gibt, was nötig ist’, veranlaßt. So ist die ganze Versammlung glücklich, und es gibt keine wunden Stellen oder Reibungsflächen.
Ist es nicht ein Ausdruck der wunderbaren Weisheit Christi, des Hauptes der Versammlung, daß er für diese „Gaben in Form von Menschen“ gesorgt hat? Ist es nicht tröstlich, Männer zu haben, die uns helfen, unsere Brüder, die an unserer Seite tätig sind und dieselben Probleme haben und dieselben Erfahrungen machen wie wir? Sind wir ihnen nicht von Herzen zugetan, und schätzen wir es nicht, daß sie Gottes Geist auf sich einwirken ließen, so daß ihre natürlichen Fähigkeiten gemehrt wurden und sie damit Gott und uns allen dienen?
Durch eine Gabe möchte man ein Bedürfnis stillen oder jemandem eine Freude bereiten. Gewiß verfolgte Christus diese Absicht, als er die „Gaben in Form von Menschen“ gab. Älteste und Dienstamtgehilfen sollten daher zur Freude und zum Glück aller Glieder der Versammlung beitragen. Sie sollten es nicht soweit kommen lassen, daß sich die Brüder vor ihnen fürchten. Sie sollten sich auch nicht als „Wohltäter“ betrachten, denen die Brüder zu Dank verpflichtet seien, denn sie sollten nicht den Herrschern dieses Systems der Dinge gleichen (Luk. 22:25, 26). Christus ist der Wohltäter, dem wir verpflichtet sind. Er verwaltet die Angelegenheiten der Versammlung so, daß wir glücklich sein können. Sein ‘Joch ist sanft, und seine Last ist leicht’ (Matth. 11:30; 1. Tim. 6:15).
Alle Glieder der Versammlung sollten daher Jehova Gott durch Christus Jesus für diese Einrichtung danken, die sich so sehr von den Einrichtungen dieser Welt unterscheidet. Die rechte Wertschätzung kann dazu beitragen, daß wir zur „genauen Erkenntnis des Sohnes Gottes“ gelangen und ihn völlig als Haupt der Versammlung anerkennen. Dadurch werden wir das rechte Verhältnis zu Jehova Gott bewahren, was sicherlich das wichtigste Ziel aller wahren Christen ist (Eph. 4:13; Jer. 9:23, 24).
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Wunder, die Jesus in seiner „eigenen Stadt“ wirkteDer Wachtturm 1976 | 1. Februar
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Wunder, die Jesus in seiner „eigenen Stadt“ wirkte
WÜRDEST du dich nicht freuen, wenn deine Angehörigen, die krank sind, wieder gesund würden? Wärest du nicht begeistert, wenn du beobachten könntest, wie Taube hören, Stumme singen und Blinde sehen, und wenn du sogar Verstorbene willkommen heißen könntest? Wärest du darüber nicht glücklich? Sagst du jetzt vielleicht, das könne nie geschehen? Doch so etwas ist bereits einmal geschehen!
Vor etwas mehr als 1 900 Jahren gab es einen Mann, der in dem Land, das nun die Republik Israel ist, solche Wunder wirkte. Der Name dieses Mannes war Jesus. Der biblische Bericht über sein öffentliches Auftreten in diesem Gebiet lautet: „Da stieg er in das Boot, fuhr hinüber [über das Galiläische Meer] und kam in seine eigene Stadt“ (Matth. 9:1).
Doch welche Stadt war Jesu „eigene Stadt“?
JESU „EIGENE STADT“
Sie lag am Galiläischen Meer, denn als Jesus das Boot verlassen hatte, ging er in diese Stadt. War es Bethlehem, die Stadt, in der Jesus geboren worden war? Das war nicht möglich, denn Bethlehem liegt nicht in der Nähe des Galiläischen Meeres, sondern etwa 90 Kilometer davon entfernt.
War dann etwa Nazareth Jesu „eigene Stadt“? Jesus war dort aufgewachsen und hatte das Zimmermannshandwerk erlernt (Luk. 4:16; Joh. 1:45; Mark. 6:3). Aber Nazareth liegt auch nicht in der Nähe des Galiläischen Meeres. Offenbar lag das alte Nazareth dort, wo heute die Stadt En Nasira liegt, und vom Galiläischen Meer bis dahin geht man zu Fuß ungefähr fünf Stunden.
Zu Beginn seines Predigtdienstes kehrte Jesus nach Nazareth zurück und sprach dort in der Synagoge. Die Menschen wurden indes zornig, trieben Jesus aus der Stadt und versuchten, ihn zu töten. Doch Jesus entkam (Luk. 4:16-30). Nachdem Jesus Nazareth hatte verlassen müssen, „kam er“, wie die Bibel zeigt, „und nahm Wohnsitz in Kapernaum, das am Meer . . . liegt“ (Matth. 4:13).
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