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Der Fleischesleib JesuDer Wachtturm 1953 | 1. November
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Geistesleiber gegeben. Wir alle wissen, was ein fleischlicher Körper ist. Aber Johannes sagte: „Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, aber noch ist nicht kundgemacht worden, was wir sein werden. Wir wissen, daß, wann immer er kundgemacht ist, wir ihm gleich sein werden, weil wir ihn sehen werden, so wie er ist.“ — 1. Joh. 3:2, NW.
Als Jesus auf Erden lebte, wurde von ihm gesagt, daß er ‚niedriger als die Engel‘ gewesen sei. Der Mensch ist niedriger als die Engel. Gewiß ist jemand, der im Fleische lebt, niedriger als jemand, der im Geiste lebt. Gott stellt oft das Fleisch dem Geist gegenüber. (Ps. 8:4, 5; Heb. 2:9; Jes. 31:3) Könntest du glauben, daß Jesus Christus, der majestätische König der neuen Welt, der höher als die gesamte übrige Schöpfung gestellt ist, in einem Fleischesleib verbleiben würde? Er würde einem Geist gegenüber geringer und äußerst begrenzt sein, die wunderbaren Dinge zu vollbringen, die von einem solchen König verlangt werden, wozu auch die Vernichtung der mächtigen Geistperson Satans des Teufels, gehört.
Ein menschlicher Körper verlangt irdische Elemente für seinen Fortbestand. Er ist für die Erde geschaffen und muß sich von den Dingen, die von der Erde hervorgebracht werden, ernähren. (1. Kor. 15:40, 47; Jes. 45:12, 18) Gott verletzt nicht seine eigenen Gesetze, die er geschaffen hat, um die natürlichen Dinge zu regieren. Deshalb würde er einen menschlichen Körper nicht aus seinem Wohnbereich nehmen und ihn in die Himmel, das Gebiet der Geistpersonen, versetzen.
SEINE ERSCHEINUNG NACH DER AUFERSTEHUNG
Wie steht es mit den Leibern, in denen Jesus nach seiner Auferstehung erschien? Er offenbarte sich bei einer Gelegenheit in einem Körper, der Wunden hatte, in die Thomas seine Hände legen konnte, um zu beweisen, daß Jesus dieselbe Person war, auferstanden, derjenige, den Thomas als den Meister gekannt hatte. Aber wenn Jesus seinen menschlichen Körper zum Himmel genommen hätte, um diese Wunden auf ewig zu behalten, würde dies gegen Gottes Gesetze sein, die die fleischlichen Körper regieren, und deren Fähigkeit, sich wiederherzustellen. Überdies könnte Jesus, wenn er seinen menschlichen Körper für das Leben der Welt geopfert, ihn dann zurückgenommen und für sich behalten hätte, nicht solches Verdienst vor Gott zu Gunsten anderer angeboten haben. Das Lösegeld würde zurückgenommen sein, und die Menschheit würde sich immer noch in ihren Sünden befinden.
Deshalb sind jene Leiber, in denen Jesus nach seiner Auferstehung erschien, materialisierte Körper. Ähnliche Beispiele ereigneten sich in alten Zeiten, zum Beispiel als die drei Männer Abraham besuchten und mit ihm aßen, und als Männer Lot erschienen. In jedem Falle waren es Engel, die sich zu Menschen materialisierten. Jesu materialisierte Körper waren Zeichen, Beweise für Augenzeugen, die bestätigten, daß er gemäß der Verheißung Jehova Gottes auferstanden war. — 1. Mose 18:1-22; 19:1-16; Joh. 20:29-31.
Es gibt viele Beweise, daß dies Körper waren, die für diese Gelegenheit materialisiert waren. Maria, als sie zuerst Jesus nach seiner Auferstehung sah, erkannte ihn nicht und glaubte, daß er der Gärtner war. Auf dem Wege nach Emmaus wurde er an seinen Manieren und Bewegungen erkannt, und nicht an seinen Gesichtszügen. (Joh. 20:14-16; Luk. 24:13-32; Mark. 16:12) Als er einen Körper mit Wunden materialisierte, um den zweifelnden Thomas zu überzeugen, erschien Jesus in einem Raum, dessen Türen verschlossen waren. (Joh. 20:26-28) Dies zeigt, daß er einen Körper augenblicklich materialisieren und dematerialisieren konnte. Wissenschaftler behaupten, die Fähigkeit zu besitzen, materielle Substanzen aus reiner Energie zu erzeugen. Wie leicht ist es also für die Macht des auferstandenen Jesus, einen Körper zu materialisieren!
Nun etwas über die Schrift, die sagt: „Während sie noch von diesen Dingen sprachen, stand er selbst in ihrer Mitte und sagte ihnen: ‚Friede sei mit euch‘. Aber sie waren erschreckt, und da sie sich fürchteten, bildeten sie sich ein, sie sähen einen Geist. Deshalb sagte er ihnen: ‚Warum seid ihr besorgt? und warum kommen Zweifel in euren Herzen auf? Seht meine Hände und meine Füße, ich bin es; faßt mich an und seht, denn ein Geist hat nicht Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht.‘“ (Luk. 24:36-39, NW) Gewiß werden einige behaupten, dieses zeige, daß er kein Geist, sondern ein „vergeistigter“ Fleischesleib war. Nein, sondern diese Männer glaubten, eine Vision zu sehen oder eine Offenbarung zu haben, ebenso wie Daniel von dem Engel eine solche erhielt, was ihn veranlaßte, vor Furcht niederzufallen. — Dan. 10:4-9.
Da Fleisch und Blut Gottes Königreich nicht ererben können, konnte Jesus nicht mit einem Fleischesleib in den Himmel auffahren. „Ah“, werden einige folgern, „Jesus sagte hier nicht, daß er Fleisch und Blut, sondern Fleisch und Knochen sei.“ Aber würde es für Jesus vernünftig gewesen sein, zu sagen: ‚Siehe, ich bin Fleisch und Blut‘, wenn kein Blut aus seinem Körper floß? Doch war es sehr augenscheinlich für die Sinne des Sehens und Gefühls, daß er Fleisch und Knochen hatte.
So irren sich also jene, die sich weigern, die Zeichen von Jesu unsichtbarer Gegenwart anzuerkennen, weil sie nach seinem Kommen in einem Fleischesleib Ausschau halten. Auch jene sind deshalb irriger Auffassung, die heute versuchen, ihn angesichts der Tatsache, daß er zum reifen Manne heranwuchs, starb und als mächtige Geistperson auferweckt wurde, als den Jesusknaben anzubeten. Es ist nicht der Jesusknabe, den anzubeten Gott allen gebot, noch der Fleischesleib, sondern Christus Jesus, der verherrlichte himmlische König der neuen Welt.
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Protest gegen Beschädigung eines KönigreichssaalesDer Wachtturm 1953 | 1. November
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Protest gegen Beschädigung eines Königreichssaales
CHRISTUS JESUS sagte voraus, daß seine Nachfolger ‚gehaßt würden von allen Nationen um seines Namens willen‘. (Matth. 24:9) Zu der Art und Weise, wie sich jener Haß offenbart, gehört auch das Bewerfen der Königreichssäle von Jehovas Zeugen mit Steinen. Aber nicht alle Menschen, die von solchem Steinbewurf hören, billigen dies. Menschen guten Willens, jene, die Gerechtigkeit und Freiheit der Anbetung lieben, protestieren oft sehr streng gegen solche Handlungen von Bigotterie und Intoleranz. Zum Beispiel wurde am 23. April 1953 der Königreichssaal von Jehovas Zeugen in Easton, Pennsylvanien, zum zweitenmal mit Steinen beworfen, als gerade eine Versammlung abgehalten wurde. Die Eastoner Zeitschrift Express sagte in einem Leitartikel folgendes:
WANDALISMUS ODER BIGOTTERIE
„Es könnte eben eine Entfesselung ungezügelter Jugendkräfte sein, welche oft zeigt, was Erwachsene als ‚Wandalismus‘ bezeichnen, die das Einwerfen der Fenster im Königreichssaal Easton während einer Versammlung von Jehovas Zeugen am Donnerstag abend verursachte. Aber da es sich das zweite Mal ereignete, könnte man trotz der Tatsache, daß wahrscheinlich Jugendliche darin verwickelt sind, die Möglichkeit eines tieferen und ernsteren Motivs in Erwägung ziehen. Ein Jugendlicher, der ein Vorurteil gegen Minderheitsreligionen und -rassen zum Ausdruck bringt, spiegelt gewöhnlich Vorurteile, die sich ihm von Erwachsenen oder seiner Umwelt übertragen haben, wider.
Die Kinder, die mit dem Steinbewurf des Königreichssaales zu tun haben, zu verhaften und zu bestrafen, würde von wenig Nutzen sein, wenn Vorurteile gegen religiöse Minderheiten dieser Aktion zugrunde liegen. Es könnte ein Signal eines allgemeinen sozialen Übels sein, dessen Beseitigung in der Erwachsenenerziehung liegt. Die Zeugen sind eine ruhige Minderheit, die auf denselben verfassungsmäßigen Schutz wie irgendwelche andere Glaubensrichtungen Anspruch haben; es ist ihr Recht, Gottesdienst in einer Weise auszuüben, wie sie sich es erwählen, solange dieser nicht in die Rechte anderer übergreift oder das freie Bewegen anderer hindert. Eltern, die an die amerikanische Richtung glauben, werden dieses Grundprinzip der Freiheit in die Sinne ihrer Kinder einprägen.“
Das Bewerfen des Eastoner Königreichssaales mit Steinen veranlaßte einen jüdischen Geschäftsmann, eine Belohnung von $ 100 für Angaben auszusetzen, die zur Verhaftung der schuldigen Personen führen. Der Eastoner Express berichtete über den Vorfall und über dieses Angebot und erklärte:
„Das Glas flog wie Sprühregen in das Innere des Saales, und die Steine brachten die Anbeter in Gefahr. Die Bevölkerung reagierte sehr mißbilligend auf diesen Angriff. Herr Malkin sagte, daß er die Belohnung einzig und allein ‚im Interesse der Bewahrung menschlicher Rechte und Freiheiten aussetzen würde. Man darf nicht zulassen, daß Gewalttaten von dieser Art gegen Minderheiten ungestraft bleiben‘, erklärte er. ‚Der künftigen Sicherheit Amerikas liegt die Aufrechterhaltung der Freiheit des einzelnen und der Minderheiten zugrunde. Wenn diese Art Dinge Jehovas Zeugen passieren, kann es jeder Kirche oder religiösen Gruppe geschehen. Wenn jene, die diese Gewalttat begangen haben, gefaßt und bestraft werden, wird es das Beste sein, das jemals in Easton geschehen ist.‘“
Es ist offenbar, daß Herr Malkin mit der jüngsten Weltgeschichte vertraut ist. Wieso? Weil eine der ersten Gruppen, die von Adolf Hitler unterdrückt wurden, Jehovas Zeugen waren.
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