Ernte — eine Zeit der Freude
FÜR einen Landwirt ist die Erntezeit die schönste Zeit. Was ist in seinen Augen schöner als ein goldgelbes Ährenfeld, dessen Frucht reif ist, um in die Scheune gebracht zu werden? Das bedeutet nicht nur für ihn, sondern auch für die Bewohner einer Stadt Nahrung, Leben, Freude, eine Zeit der Wohlfahrt. Der Landwirt und seine Helfer können die Ernte als eine Zeit tiefer Befriedigung ansehen, denn viel mühevolle Arbeit ist auf dem Feld verrichtet worden — zuerst das Pflügen, dann das Säen; auch mußte viel Geduld geübt werden. Das Ernten des Getreides ist ebenfalls anstrengende Arbeit, doch wird sie freudigen Herzens verrichtet.
Was die Geschichte der Menschheit betrifft, leben wir jetzt in der Erntezeit. Obgleich die Verhältnisse noch nie so schlecht gewesen sein mögen wie heute, steht eine Zeit der Wohlfahrt, in der es genügend buchstäbliche und geistige Nahrung geben und Freude herrschen wird, kurz bevor, denn wir leben in Gottes Erntezeit. Wir freuen uns, das zu erfahren. Doch woher wissen wir das? Du wirst Freude empfinden, die Beschreibung dieser Ernte in der Bibel nachzulesen, und wenn du sie untersuchst, wirst du feststellen, daß eine leichtverständliche und ausdrucksvolle Veranschaulichung enthalten ist, durch welche die einzigartigen Dinge genau dargestellt werden, die Gott jetzt auf der Erde ausführt und die er in allernächster Zukunft ausführen wird.
Die Ernte wird in Offenbarung, Kapitel 14, beschrieben, doch werden wir ein Verständnis dessen erlangen, was darin beschrieben ist, wenn wir zunächst die Worte des größten Lehrers untersuchen, der je auf der Erde war und auf einfachste, äußerst verständliche Art und Weise lehrte. Durch die Worte dieses Lehrers und seiner Jünger wird das Buch Offenbarung so klar verständlich, daß kein Mißverständnis darüber bestehen kann.
Jehova Gott ist als der große Landwirt an seinem Feld interessiert. Von sich und den Mitchristen redend, erklärt der Apostel Paulus: „Denn wir sind Gottes Mitarbeiter. Ihr seid Gottes Feld zur Bebauung, Gottes Bau.“ (1. Kor. 3:9) Paulus macht verständlich, daß, während er und seine Gefährten Arbeiter auf dem Feld sind, Gott es ist, der in Wirklichkeit das Wachstum veranlaßt und die Frucht hervorbringt. Jesus hat als Gottes Werkmeister und Sämann des Weizens in den vergangenen 1900 Jahren die Aufsicht über das Ausstreuen des Samens geführt. (Matth. 13:37) Es ist eine sehr umfangreiche Arbeit gewesen, von der jedes Volk auf der Erde betroffen worden ist. Wie bei jeder Ernte ist Zeit erforderlich. Das Getreide muß ausgereift sein, und durch die Jahreszeiten reift es zur rechten Zeit. Gott hat also eine Zeit für die Ernte festgesetzt und hält das Hervorbringen der Frucht bis zur richtigen Zeit zurück.
Es gab gegen Ende des jüdischen Systems der Dinge, zwischen 33 und 70 u. Z., eine Erntezeit des jüdischen Feldes. Und was für eine Ernte das war! 3000 Menschen wurden am ersten Tag der Ernte eingesammelt! Es dauerte nicht lange, und es waren allein in Jerusalem 5000! (Joh. 4:35-38; Apg. 2:41, 47; 4:4) Wann findet die Ernte des gesamten Feldes, der ganzen Welt, statt? Jesus beschrieb diese Zeit als einen „Abschluß eines Systems der Dinge“. (Matth. 13:39) Wann ist das? Nun, die Apostel wollten das gern wissen und fragten Jesus, wie sie den Abschluß des Systems der Dinge erkennen könnten. In seiner Antwort beschrieb Jesus die einmalig schlechten Zustände, die die Welt in unseren Tagen erlebt, und umriß die emsige Tätigkeit, die während der Erntezeit durchgeführt würde, nämlich das Predigen ‘dieser guten Botschaft vom Königreich’ auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis. (Matth. 24:3, 7-14) Es muß eilends durchgeführt werden, ohne Zeit zu verschwenden, denn die Erntezeit ist immer eine bedeutend kürzere Zeitspanne als die Zeit, in der alles wächst, und das Getreide muß eingebracht werden, bevor es zu spät ist.
Nachdem wir das nun erfahren haben, sind wir in der Lage, die Offenbarung besser zu verstehen. Jesus, durch den wir die Offenbarung erhalten haben, weist in Kapitel 14, Verse 6 und 7, auf das Predigen der ewigen guten Botschaft von Gottes Befreiungswerk hin, das unter der Leitung der Engel steht. In den Versen 8 bis 12 sagt Jesus, diese Dinge werden sich in einer Zeit schwieriger Zustände ereignen, vielen jedoch Freude bereiten; Jesus beschreibt uns in sinnbildlichen Worten folgendes:
„Und ich sah, und siehe, eine weiße Wolke, und auf der Wolke saß einer gleich einem Menschensohn, mit einer goldenen Krone auf seinem Haupt und einer scharfen Sichel in seiner Hand.“ — Offb. 14:14.
Der Sohn des Menschen mit einer goldenen Krone auf seinem Haupt würde niemand anders als der Herr Jesus Christus selbst nach seiner Inthronisierung auf dem himmlischen Berg Zion zu dem Zeitpunkt sein, als die Heidenzeiten im Jahre 1914 u. Z. endeten. In dem Gleichnis über das Scheidungswerk, das er durchführen würde, sprach er von sich selbst, als ob er auf den Wolken des Himmels kommen würde. Jahrhunderte vorher hatte der Prophet Daniel in einer Vision den Sohn des Menschen auf den Wolken des Himmels kommen sehen, um Königreichsmacht zu empfangen. Das fand unsichtbar vor Gottes Thron in den Himmeln statt. Wolken bedeuten Unsichtbarkeit, denn als Jesus in die Himmel auffuhr, verdeckte ihn eine Wolke, so daß seine Jünger ihn nicht mehr sehen konnten. Offenbarung 14:14 stimmt mit Offenbarung 1:7 überein, wo über Jesus gesagt wird, daß er mit den Wolken komme. Er ist also in geistiger Gestalt als inthronisierter König unsichtbar gegenwärtig, wenn er seine Aufmerksamkeit und Macht der Erde zuwendet. Er wird nur mit den „Augen“ einer aus dem Herzen kommenden Wertschätzung gesehen, nicht mit den buchstäblichen, physischen Augen. (Eph. 1:18) Er übt Königreichsmacht aus, und die Erde ist ihm unterworfen worden; folglich hat er das Recht, irgend etwas, was auf ihr wächst, „niederzumähen“.
„Und ein anderer Engel trat aus dem Tempelheiligtum hervor und rief mit lauter Stimme dem auf der Wolke Sitzenden zu: ‚Stecke deine Sichel hinein und ernte, weil die Stunde zum Ernten gekommen ist, denn die Ernte der Erde ist ausgereift.‘ Und der auf der Wolke Sitzende legte seine Sichel auf der Erde an, und die Erde wurde geerntet.“ — Offb. 14:15, 16.
Dieses Bild ist völlig in Übereinstimmung mit Jesu Worten im Gleichnis über den Weizen und das Unkraut, als er erklärte: „Die Schnitter sind Engel.“ (Matth. 13:39) Hat der Engel hier die Autorität, dem König zu sagen, was zu tun ist? Nein, sondern wie es im Gleichnis über den Weizen und das Unkraut veranschaulicht wird, zeigt er lediglich dem König an, daß die Ernte ausgereift ist, um abgeerntet zu werden.
Jesu Worten gemäß würde die Ernte ein Scheidungswerk erforderlich machen oder einschließen: „Laßt beides [den Weizen und das Unkraut] zusammen wachsen bis zur Ernte; und zur Erntezeit will ich den Schnittern sagen: Lest zuerst das Unkraut zusammen und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen, dann geht und sammelt den Weizen in mein Vorratshaus.“ (Matth. 13:30) Der Weizen würde von allen klar erkannt werden: „Der Sohn des Menschen wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Königreich alle Dinge herauslesen, die Anlaß zum Straucheln geben, und Personen, die gesetzlos handeln, und sie werden sie in den Feuerofen werfen. Dort wird ihr Weinen und ihr Zähneknirschen sein. In jener Zeit werden die Gerechten so hell leuchten wie die Sonne im Königreiche ihres Vaters.“ — Matth. 13:41-43.
Als Jesus deshalb im Jahre 1914, nach Ende der Heidenzeiten (Luk. 21:24), seine Königreichsmacht angetreten hatte, mußte er seine treuen Nachfolger, den Weizen, von Millionen, die vorgaben, Christen zu sein, scheiden. Während der Zeit der großen Abtrünnigkeit, die vom Tode der Apostel bis zu Jesu zweitem Kommen anhielt, war es unmöglich zu sagen, wer die wahren Christen seien, denn es waren so viele unkrautähnliche Söhne des Teufels, Scheinchristen, aufgekommen, die eine falsche Darstellung des wahren Christentums waren. Die unkrautähnlichen Söhne waren neuzeitliche Babylonier, deren Anbetung sich nach dem Weltreich babylonischer Religion ausrichtete. Nachdem Groß-Babylon im Jahre 1919 gefallen war und dabei seine Macht über die verloren hatte, die aus ihm zu fliehen wünschten, mußte die Scheidung babylonischer Religionisten, einschließlich der Scheinchristen, stattfinden.
Im Jahre 1919 begann die Ernte, als man anfing, den Überrest der 144 000 Königreichserben aus Groß-Babylon freizulassen. In jenem Jahr begannen Jehovas Zeugen damit, die Botschaft von Gottes Königreich, das in den Himmeln aufgerichtet war, öffentlich und furchtlos zu predigen. Jesus erklärte, seine Schafe würden seine Stimme hören und dafür empfänglich sein; das war tatsächlich so, und das Predigen dieser guten Botschaft vom Königreich hatte zur Folge, daß der wahre Weizen vom Unkraut geschieden wurde. Viele weitere hörten davon und kamen aus Babylon der Großen und dem übrigen Teil der sichtbaren Organisation des Teufels heraus, um am Predigtwerk teilzunehmen. Ihre Zahl nahm von jener Zeit an sehr schnell zu. Daß das stimmt, wird durch das ständige Ansteigen der Zahlen derer bewiesen, die jedes Jahr zur Abendmahlsfeier erschienen, und durch die Zahl derer, die von den Symbolen nahmen, wodurch sie ebenso bewiesen, daß sie Christi Fußtapfennachfolger und Mitteilhaber der himmlischen Hoffnung waren, wie die elf treuen Apostel, die am Abendmahl teilnahmen, das Jesus vor neunzehnhundert Jahren eingesetzt hat. Es kam jedoch die Zeit, in der die Zahl der Teilnehmer weniger wurde. Was wurde dadurch angezeigt? Das ließ darauf schließen, daß die Zahl der zum himmlischen Königreich Berufenen, nämlich 144 000, nahezu vollständig war und nun mehr starben als hinzukamen. Wie könnte das eine Zeit der Freude für die 144 000 Gesalbten sein?
Wir brauchen nur noch einmal an Offenbarung 14:13 zu denken, um die Antwort zu erhalten: „Und ich hörte eine Stimme aus dem Himmel sagen: ‚Schreibe: Glücklich sind die Toten, die von dieser Zeit an in Gemeinschaft mit dem Herrn sterben. Ja, spricht der Geist, mögen sie ruhen von ihren mühevollen Arbeiten, denn die Dinge, die sie getan haben, gehen zugleich mit ihnen.‘“
Salomo lenkte im vierten Regierungsjahr als König seine Aufmerksamkeit auf den Tempelbau. Jesus kam im Jahre 29 u. Z. zu Johannes an den Jordan, wurde getauft und mit Gottes heiligem Geist als der Messias, der König, gesalbt, und dreieinhalb Jahre später besuchte er den Tempel in Jerusalem und schaute sich darin alle Dinge an. Am nächsten Tag führte er dort ein Gericht durch, indem er die gewinnsüchtigen Geldwechsler hinaustrieb. In einer entsprechenden Zeitparallele kam Jesus zu seinem geistigen Tempel, um Gericht zu halten, nämlich dreieinhalb Jahre nachdem er in Königreichsmacht gekommen war. (Mark. 11:11, 15-17) Er wandte seine Aufmerksamkeit zunächst seinen treuen Nachfolgern zu, die in Todesschlaf gefallen waren, einschließlich seiner treuen Apostel. Aus welchem Grund? Der Apostel Paulus erklärte dies in 1. Thessalonicher 4:16, als er sagte: „Denn der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes, und die in Gemeinschaft mit Christus Verstorbenen werden zuerst auferstehen.“
Wie steht es aber mit denen seiner geistigen Brüder, die seit diesem Zeitpunkt das Predigtwerk durchführten, jetzt aber tot sind? Nun, das sind die in Offenbarung 14:13 Erwähnten, die in Gemeinschaft mit dem Herrn sterben, denn sie wurden in der Gleichheit seines Todes mit ihm vereint, damit sie in der Gleichheit seiner Auferstehung mit ihm vereint sein mögen. Sie sind gleichsam durch ihre Taufe in seinen Tod mit ihm begraben worden. (Röm. 6:3-5) Obwohl Sterben nicht angenehm ist, sind sie glücklich. Warum? Weil sie nicht wie die treuen Apostel und andere in vergangenen Jahrhunderten im Tode schlafen müssen, um die Ankunft des Herrn Jesus in seiner Königreichsherrlichkeit zu erwarten.
Als Jesus vor neunzehnhundert Jahren starb, war er selbst für drei Tagesteile im Todesschlaf. (1. Kor. 15:20) Jesu Nachfolger erleben das, was er erlebte, sie sterben ‘einen Tod gleich dem seinigen’, damit sie zu einer ähnlichen Auferstehung gelangen wie er. (Phil. 3:10) Ihr Führer wurde „zu Tode gebracht“ im Fleische, „aber im Geiste lebendig gemacht“. (1. Petr. 3:18) Jesu Nachfolger erlangen deshalb — für Menschenaugen unsichtbar — eine geistige, himmlische Auferstehung. Sie erleben das, was der Apostel Paulus in folgenden Worten vorhersagte: „Seht, ich sage euch ein heiliges Geheimnis: Wir werden nicht alle im Tode entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, in einem Nu, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn die Posaune wird erschallen, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden. Denn das, was verweslich ist, muß Unverweslichkeit anziehen, und das, was sterblich ist, muß Unsterblichkeit anziehen. Wenn aber dieses Verwesliche Unverweslichkeit anzieht und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anzieht, dann wird das Wort geschehen, das geschrieben steht: ‚Der Tod ist für immer verschlungen.‘“ — 1. Kor. 15:51-54.
„Ja, spricht der Geist, mögen sie ruhen von ihren mühevollen Arbeiten, denn die Dinge, die sie getan haben, gehen zugleich mit ihnen.“ Während sie auf der Erde waren, arbeiteten sie hart in Jehovas Dienst auf seinem Feld der Tätigkeit, und sie taten das unter unvollkommenen Umständen und mit unvollkommenen fleischlichen Körpern. Nachdem sie zur Unsterblichkeit in die Himmel auferweckt worden sind, setzen sie jetzt jedoch direkt ihren Dienst für das Königreich fort, indem sie ihren Platz mit dem Lamm Gottes auf dem himmlischen Berg Zion eingenommen haben, und ihre mühevolle Arbeit, die Verfolgung, die sie erduldet haben, und der Tod bedeuten nichts im Vergleich zu dem überaus großen Glück, in das sie für alle Ewigkeit in die Himmel eingegangen sind. Es ist so, wie der Apostel erklärte: „Demzufolge halte ich dafür, daß die Leiden der gegenwärtigen Zeit nichts bedeuten im Vergleich zu der Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden wird.“ — Röm. 8:18.
Die Ernte war hiermit jedoch auf keinen Fall beendet, denn nur die Erstlingsfrüchte waren bis dahin eingesammelt worden. Keine Ernte ist mit dem Einsammeln der Erstlingsfrüchte beendet. Nach Gottes Gesetz mit Israel mußten die Erstlingsfrüchte jeder Ernte ausschließlich Gott in seinem Tempel dargebracht werden. In ähnlicher Weise sind die Erstlingsfrüchte dieser Ernte das besondere Besitztum Gottes. (1. Petr. 2:9) Aber er hat noch andere, die geerntet werden sollten. Weitere Tausende hörten die gute Botschaft vom aufgerichteten Königreich und begannen sich mit den immer weniger werdenden Gliedern des gesalbten Überrestes am Predigtwerk zu beteiligen. Diese weiteren Tausende nahmen jedoch bei der Abendmahlsfeier nicht von den Symbolen wie die geistigen Brüder Jesu Christi. Dadurch ließen sie erkennen, daß sie nicht durch den Geist zu himmlischer Hoffnung gezeugt worden waren, sondern daß sie in einem Paradies zu leben hoffen, das nun immer mehr in den Blickpunkt gerückt wurde. — Röm. 8:16, 21-23.
Im Jahre 1931 nahm der gesalbte Überrest den biblischen Namen Jehovas Zeugen an. In jenem Jahr wurde die Aufmerksamkeit auf ein damit verbundenes Werk gelenkt, auf ein Werk des „Kennzeichnens“. Durch ein Verständnis der Prophezeiung aus Hesekiel, Kapitel 9, wurde offenbar, daß es viele weitere gab, die über die abscheulichen Dinge seufzten, die in der Christenheit unter den Scheinchristen stattfanden, und daß die geistigen Brüder Christi diese an ihren Stirnen mit einem Zeichen versehen sollten, um sie als Anbeter Jehovas und Untertanen seines Königs Jesus Christus zu kennzeichnen. In anderen Worten, die Aufmerksamkeit wurde auf ein großes Erziehungswerk gelenkt. Im Jahre 1935 jedoch wurde offenbar, daß die „große Volksmenge“, die in Offenbarung 7:9-17 beschrieben wird, eine irdische Klasse gottesfürchtiger Menschen sei, die aus Babylon der Großen befreit werden würde.
Das brachte den Predigern des Königreiches großes Glück und große Freude und eröffnete für eine zahllose „große Volksmenge“ auf der Erde eine Gelegenheit zur Freude. Der letzte Teil der Ernte bedeutete das Einsammeln von weiteren Hunderttausenden. Das sind die ‘anderen Schafe’, von denen der Hirte Jesus Christus in Johannes 10:16 vorhersagte, sie seien „nicht aus dieser Hürde“, der ‘kleinen Herde’ der Königreichserben, sondern sie seien diejenigen, die die Aussicht hätten, in Glück ewiges Leben auf der Erde zu genießen. Gegenwärtig sehen wir, daß die meisten Prediger der guten Botschaft vom Königreich zu den ‘anderen Schafen’ gehören, denn bei der am 16. April 1965 weltweit durchgeführten Abendmahlsfeier war die Zahl des Überrestes, der von den Symbolen, dem Brot und dem Wein, nahm, auf 11 550 zurückgegangen, während die Gesamtzahl der schafähnlichen Menschen, die regelmäßig die gute Botschaft vom Königreich predigen, auf 1 034 268 angestiegen war. — Matth. 25:31-40.
Es kann kein Zweifel darüber bestehen, daß das Erntewerk seinen Höhepunkt erreicht. Bald wird die Ernte auf der Erde sowohl aller „Söhne des Königreiches“, der gesalbten Königreichserben, als auch der großen Menge ‘anderer Schafe’ zum Abschluß kommen, die aus Babylon der Großen herauskommen und vom Hirtenkönig sicher durch das vernichtende Ende dieses Systems der Dinge und in eine neue Ordnung der Dinge mit ‘neuen Himmeln und einer neuen Erde’ geführt werden. (2. Petr. 3:13) Diesen erweist der große Landwirt und Ackersmann, Jehova Gott, Liebe. Er gebraucht sie dazu, ihm in seinem Tempel an der Seite seiner ‘gewissen Erstlingsfrucht’, der gesalbten geistigen Brüder Christi, zu dienen. (Jak. 1:18) In alter Zeit wurden die Glieder der „großen Volksmenge“ durch die nichtjüdischen Nethinim, die Sklaven und Sklavinnen, die Sänger und Sängerinnen und die „Söhne der Knechte Salomos“ vorgeschattet, die den jüdischen Überrest begleiteten, als dieser 537 v. u. Z., nachdem Kores seinen Befreiungserlaß herausgegeben hatte, Babylon verließ und in das Verheißene Land zurückkehrte. — Esra 1:1-6; 2:43-58, 64-70.
Was für eine Ernte führt Jehova Gott auf seinem riesigen Feld, der Welt, durch! Mit großer Sorgfalt werden der inthronisierte König, Jesus Christus, und die Erntearbeiter, die Engel, den gesamten Weizen einsammeln. Welch ein Segen und welche Freude das für diejenigen ist, die bei der Ernte mithelfen, indem sie die gute Botschaft vom Königreich hier auf der Erde, auf dem Feld Gottes, predigen! Was für eine Freude das für diejenigen ist, die jetzt eingesammelt werden, da sie bei der Arbeit mithelfen, mit der Aussicht, vollkommenes Leben und ewiges Glück in dem neuen System der Dinge zu genießen! Aber vor allem empfindet der große Eigentümer des Feldes und Herr der Ernte die größte Freude, wenn sein Vorhaben ausgeführt und ewiges Leben denen gegeben wird, die die gute Botschaft hören und sich selbst von der rechten Art erweisen, die geerntet und in sein Vorratshaus ewiger Segnungen gebracht werden.
Mit jeder Ernte ist ein „Dreschen“ und „Treten“ verbunden. Die Offenbarung beschreibt uns das ebenfalls und gibt eine Vorschau über das, was nach dem Einsammeln der Früchte der Erntezeit geschehen soll. Wir erwarten diese Vorschau in später erscheinenden Ausgaben der Zeitschrift Der Wachtturm.