Bist du bereit, als Diener Gottes Fortschritte zu machen?
1. Wovor fürchtet man sich heute allgemein?
WAS sehen wir, wenn wir die heutige Welt und ihre Menschen etwas näher betrachten? Was ist ihr besonderes Merkmal? Furcht! Ja, alles fürchtet sich: ganze Völker, ganze Gemeinden, ganze Familien und auch der einzelne. Wovor fürchtet man sich denn? Vor dem Krieg, vor der Ungewißheit, vor dem Hunger, vor Krankheit, vor dem Nächsten, vor der Regierung, vor dem Wissen und vor dem Tod.
2. Warum sind einige von der Furcht dieser Welt frei, und wodurch sind sie davon frei geworden?
2 Wie viele fürchten aber Gott? Das heißt, wie viele fürchten sich davor, ihm zu mißfallen und von ihm deswegen in dieser gefahrvollen Zeit nicht anerkannt, nicht gesegnet und nicht beschützt zu werden? Du sagst: „Wenige.“ Du hast recht. Trotzdem sind es Hunderttausende, Männer, Frauen und Kinder, die die Furcht dieser Welt nicht kennen und sich einer begeisternden, vernünftigen Lebensaufgabe widmen. Wie ist das möglich? Weil sie Gott lieben und die vollkommene Liebe die Furcht austreibt. (1. Joh. 4:18) Und warum sind sie so ganz anders, so glücklich und frei? Weil sie sich Jehova Gott, dem Höchsten, hingegeben und ihre Hingabe durch die Taufe öffentlich symbolisiert haben.
3. Freute sich Jehova über die Hingabe und Taufe seines Sohnes? Warum?
3 Wie im vorherigen Artikel gezeigt wurde, ist die Taufe ein unbedingt notwendiger Schritt, ein Symbol, durch das man seinen im Herzen gefaßten Entschluß, sein Leben in den Dienst des Schöpfers, Jehovas Gottes, zu stellen, öffentlich kundgibt. Man läßt sich taufen, um Gott zu gefallen, nicht Menschen zuliebe. Freute sich Jehova, der Vater Jesu Christi, über die Taufe seines Sohnes? Hören wir, was der göttliche Bericht sagt: „Als Jesus getauft war, stieg er alsbald von dem Wasser herauf; und siehe, die Himmel wurden ihm aufgetan, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herniederfahren und auf ihn kommen. Und siehe, eine Stimme kommt aus den Himmeln, welche spricht: Dieser ist mein geliebter Sohn, an welchem ich Wohlgefallen gefunden habe.“ — Matth. 3:16, 17.
4. (a) Was tat Jesus nach seiner Taufe, wodurch er ebenfalls Gottes Gunst erlangte? (b) Zu welchem Schluß müssen wir als Christen in dieser Beziehung kommen?
4 Was tat der Sohn Gottes nach seiner Taufe, wodurch er weiterhin Gottes Gunst genoß? Nach dem Bericht sagte er selbst: „Jehovas Geist ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, um den Armen gute Botschaft kundzutun; er hat mich ausgesandt, um den Gefangenen die Freilassung zu predigen und den Blinden die Wiederherstellung des Augenlichts, um die Zerschlagenen als Freigelassene wegzusenden, um Jehovas annehmbares Jahr zu predigen.“ (Luk. 4:18, 19, NW) Demnach widmete sich der Sohn Gottes der edelsten Lebensaufgabe, der sich ein Mensch widmen kann: dem Predigtdienst. Gingen seinen Zuhörern seine Worte zu Herzen, wenn er zu ihnen über Gottes Königreich, der einzigen Hoffnung der Menschheit, sprach? Schätzten sie seine Predigten? Der Bericht sagt: „Alle spendeten ihm Beifall und wunderten sich über die anmutigen Worte, die aus seinem Munde kamen.“ (Luk. 4:22, Sr) Folglich hinterließ Christus seinen Nachfolgern ein gutes Beispiel. Sollten daher nicht alle wahren Christen Diener Gottes, Verkündiger der guten Botschaft von Gottes Königreich sein? (1. Petr. 2:21) Wenn wir lesen, wozu Nachfolger Christi zum Beispiel in Römer 10:10-15 und Johannes 21:15-17 aufgefordert werden, müssen wir zu diesem Schluß kommen.
5. In welcher Beziehung sollten Christen Jesus nachahmen? Erkläre, was es heißt, bereitwillig zu dienen?
5 Christen sollten aber nicht nur die Lehrmethode des Meisters nachahmen, sondern auch seine Gesinnung. Das Wort Jehovas sagte über ihn voraus: „Hier komme ich; in der Rolle des Buches steht über mich geschrieben. Deinen Willen zu tun, mein Gott, ist meine Lust, und dein Gesetz wohnt in meinem Innern.“ (Ps. 40:7, 8, NW) Das sagt alles. Jesus tat den Willen seines Vaters bereitwillig. Er diente ihm nicht aus Zwang oder unter Vorbehalten, sondern ganzherzig, großzügig und als ein freudiger Geber. Bereitwillig heißt unter anderem „geneigt, gern bereit, willfährig; nicht langsam, träge oder zögernd“.
6. Woran mangelt es den Kirchen nach den Worten eines Geistlichen heute besonders?
6 Wie schlecht paßt doch diese Beschreibung auf den heutigen Durchschnittskirchenchrist! Am 2. Juli 1961 sagte der inzwischen verstorbene Dr. Robert J. McCracken in der „Riverside Church“, New York, in den Kirchen sei „eine größere Einsatzbereitschaft“ erforderlich, „Männer und Frauen, die Gott und Menschen mit Leib und Seele“ dienten, würden gebraucht. Er führte Jesus als Beispiel an: „Christus wurde nie für selbstverständlich genommen. Er war so störend, daß die Obrigkeit ihn liquidieren mußte. Wahres Christentum ist mit Dynamit zu vergleichen ... Zu den betrüblichsten Dingen, die es heute gibt, gehört die geistige Armut, der Mangel an Initiative, an Tatkraft und Eifer in der Religion.“
7. Wie beschreibt die Zeitschrift Gemeinschaftsgruß das Werk der Zeugen Jehovas und zeigt dadurch den Unterschied zwischen der allgemeinen religiösen Gleichgültigkeit und dem Eifer dieser echten Christen?
7 In krassem Gegensatz zu dieser religiösen Gleichgültigkeit steht der Eifer der als Zeugen Jehovas bekannten gottergebenen Christen. Die Zeitschrift Gemeinschaftsgruß, herausgegeben vom Landeskirchlichen Gemeinschaftsverband in Bayern, klagte in einem Artikel darüber, daß so wenige Kirchgänger „Mitarbeiter in den Gemeinden“ seien. „Wir müssen uns schämen“, hieß es in diesem Artikel. „Vor wem? Vor den ‚Zeugen Jehovas‘.“ Dann weist der Schreiber darauf hin, daß alle Zeugen Jehovas mitarbeiteten, und stellt die Frage, ob jemand, der nicht mitarbeite, überhaupt ein Glied der Gemeinde sei. Er gibt zu, daß eine solche Person nach dem, was in der Bibel stehe, nicht als Gemeindeglied gelten könne. „Dessen müssen wir uns schämen — vor den Sekten. Indessen ist diese Scham nur eine Nebenerscheinung. Wir müssen uns vor Gott schämen, daß wir überall Gemeinden haben, die sich zwar nach ihm nennen, in denen aber trotzdem nur ein Teil mitarbeitet. Dadurch wird Gottes Name entheiligt.“
MIT VERNUNFT
8. Welche Handlungsweise wäre für Christen heute gefährlich?
8 Wie wichtig ist es doch demnach, die Werke Gottes zu tun! (Joh. 9:4) Ist es aber damit getan? Dürfen sich Christen mit einem Mindestmaß an Dienst für Gott zufrieden geben und sich, wenn auch nur zeitweise, der Förderung irdischer Ziele und Interessen widmen? Weltmenschen mögen daran nichts Verkehrtes finden; Gott hingegebene Christen sollten es aber nicht tun. Warum nicht? Weil es gefährlich ist. Die Bibel gibt uns den Rat: „Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Schlachtopfer, welches euer vernünftiger Gottesdienst [ein heiliger Dienst mit eurer Vernunft, NW] ist. Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung [eures] Sinnes, daß ihr prüfen möget, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist.“ (Röm. 12:1, 2, Fußnote) Nach den Worten Jesu können wir nicht Gott dienen und dem Mammon. — Matth. 6:24.
9. (a) Erkläre, wieso man die Vernunft anwenden muß, um als Diener Gottes Fortschritte machen zu können. (b) Was können Heimbibelstudien bewirken?
9 Beachtenswert ist, daß wir die Vernunft anwenden sollten, um die Erneuerung zu vollziehen, die uns hilft, als Diener Gottes Fortschritte zu machen und unsere Fähigkeiten zu verbessern. Das Wort „Vernunft“ wird unter anderem als „Denkvermögen, einordnendes, richtiges Denken“ erklärt. Das hilft uns die Sache verstehen. Ein Diener Gottes, der aufrichtig den Wunsch hat, Christus nachzuahmen, zu wachsen und reifer zu werden, muß also richtig denken. Er muß den wichtigsten Dingen den Vorrang geben, das heißt die geistigen Interessen den irdischen voranstellen. Wie viele haben zum Beispiel schon eine genaue Erkenntnis darüber erlangt, was Jehova in dieser Zeit des Endes vorhat! Allein im Dienstjahr 1962 führten Jehovas Zeugen wöchentlich 654 210 Bibelstudien durch, und einige derer, mit denen sie studierten, gaben sich Jehova hin, um seinen Willen zu tun. Überlegen wir uns doch einmal, welche Wirkung ein solches Bibelstudium auf Menschen hat, deren Herz gutem Boden gleicht! Der Same der Wahrheit kann in ihnen keimen und wachsen und bringt schließlich Früchte hervor. Personen, die früher mürrisch oder mißmutig waren, werden glückliche, begeisterte Diener Gottes, Prediger der guten Botschaft. Solche, die gleichgültig oder lässig waren, werden tatkräftig und zuverlässig, Jähzornige oder gar Gewalttätige lernen sich beherrschen und sich selbst achten. Das persönliche Bibelstudium macht sich wirklich bezahlt, denn es bringt uns großen Gewinn. Ist das aber alles? Keineswegs! Christen sind nicht bestrebt, nur eine gute Persönlichkeit zu entwickeln, denn dadurch würden sie nur ihre Ehre suchen. Sie möchten aber Jehova ehren, und das tun sie durch Opfer des Lobes, das heißt durch die Frucht ihrer Lippen. (Hebr. 13:15) Mit anderen Worten: Sie sind Diener Gottes und predigen von Haus zu Haus. Sie möchten, daß Jehova sie in seiner sich immer mehr ausdehnenden Neuen-Welt-Gesellschaft gebrauchen kann.
10. Was sollte man tun, um geistige Reife zu erlangen? Welche Ermahnungen des Apostels Paulus sollten wir daher beachten?
10 Auch du hast vielleicht bis jetzt deswegen die Bibel studiert und bereits gelernt, daß Gott eine neue gerechte Welt herbeiführen will. Du magst nach und nach Wahrheiten erkannt haben, die dich schließlich veranlaßten, dich Jehova hinzugeben. Solltest du es noch nicht getan haben, dann möchten wir dich ermuntern fortzufahren, diese Erkenntnis aufzunehmen, damit du schließlich diesen Schritt, der zum Leben führt, tun kannst. (Joh. 17:3, NW) Gib weiterhin den wichtigsten Dingen den Vorrang. Stelle jederzeit die geistigen Dinge den irdischen voran. Nimm dir vor, täglich in der Bibel zu lesen, und bereite dich gut auf alle Zusammenkünfte der Versammlung vor. Folgende Worte des Apostels Paulus gelten allen Christen: „Denn in der Tat, obwohl ihr der Zeit nach Lehrer sein solltet, benötigt ihr wieder jemanden, der euch die ersten Grundbegriffe der heiligen Aussprüche Gottes von Anfang an lehrt, und ihr seid solche geworden, die der Milch bedürfen, nicht fester Speise. Denn jeder, der Milch genießt, ist unbewandert im Worte der Gerechtigkeit, denn er ist ein kleines Kind. Die feste Speise aber ist für Gereifte, für jene, die ihr Wahrnehmungsvermögen durch Gebrauch geübt haben, um zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden.“ (Hebr. 5:12-14, NW) Darum geht es also! Sind diese Worte nicht eine vorzügliche Ermahnung und Ermunterung, Reife anzustreben? Warum nicht gleich damit beginnen? Da sich Jehovas Werk in allen Ländern immer mehr ausdehnt, werden immer mehr tüchtige Lehrer und Prediger der guten Botschaft gebraucht.
11. (a) Welche Unterrichtskurse werden wöchentlich durchgeführt? Wo? Warum sind sie so wichtig? (b) Warum ist es gut, die Zusammenkünfte der Versammlung regelmäßig zu besuchen?
11 Wie können wir aber Reife erlangen und tüchtige Prediger werden? Es genügt nicht, daß wir die Bibel nur für uns studieren, wir müssen auch die Zusammenkünfte der Versammlung besuchen, in denen wir durch die Gemeinschaft mit unseresgleichen gestärkt werden. Wir sollten uns fest vornehmen, alle Unterrichtskurse, die Jehova zu unserer Ausbildung im Predigtdienst durchführen läßt, zu besuchen. In jeder der 22 166 Versammlungen der Zeugen Jehovas in 189 Ländern werden jede Woche fünf solche Unterrichtskurse abgehalten: Man liest zum Beispiel die Bibel sorgfältig und systematisch durch, wird im Halten von Vorträgen geschult, lernt, wie man erfolgreich am öffentlichen Predigtdienst teilnimmt, usw. — und all das unentgeltlich! Es wird nie eine Kollekte erhoben. In diesen Unterrichtskursen werden wir geistig erbaut und gestärkt, so daß wir in diesen gefahrvollen Tagen, in denen unser Glaube ernstlich erprobt wird, feststehen können. (1. Petr. 1:7) Damit möchten wir auch dich freundlich einladen, der einen oder anderen oder gar allen dieser wöchentlichen Zusammenkünfte beizuwohnen, sofern du es nicht bereits tust. Paulus sagte: „Laßt uns aufeinander achtgeben, damit wir uns zur Liebe und zu vortrefflichen Werken anspornen, indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen, wie es bei einigen Gewohnheit geworden ist, sondern einander ermuntern, und das um so mehr, als ihr den Tag herannahen seht.“ (Hebr. 10:24, 25, NW) Welcher Ernst, welche Liebe und welche Ermunterung doch in diesen warnenden Worten Jehovas zum Ausdruck kommt! Besuche diese Zusammenkünfte regelmäßig, um dich über die geoffenbarten Wahrheiten, die uns durch Jehovas Organisation wie durch einen Kanal ständig aus dem Tempel zufließen, auf dem laufenden zu halten. Bist du erst seit kurzem mit der Neuen-Welt-Gesellschaft verbunden? Wenn ja, dann denke daran, daß deine Anwesenheit viel dazu beiträgt, die Versammlung zu beleben und ihr neuen Auftrieb zu geben. Aus diesen zwingenden Gründen sollten wir uns die gute Gewohnheit aneignen, die Zusammenkünfte regelmäßig zu besuchen, sofern wir es nicht bereits tun. Das ist der sicherste Weg zur christlichen Reife.
12. Warum ist es unbedingt notwendig, „Zeugnis abzulegen“?
12 Mit zunehmender Reife und Ausgeglichenheit wächst auch die Wertschätzung für den Predigtdienst. Welch ein unaussprechliches, gesegnetes Vorrecht ist es doch, die gute Botschaft von Gottes Königreich verkündigen und denen, die seufzen und jammern wegen der Greuel, die sie heute beobachten, Trost und Hoffnung bringen zu dürfen! (Hes. 9:4-6) Daß es unbedingt notwendig ist, Zeugnis abzulegen, bestätigte auch Ralph W. Sockman, ein New Yorker Geistlicher, mit den Worten: „Die Kirche erreicht ihre höchste Leistungsfähigkeit erst dann, wenn ihre Glieder imstande sind, von dem, was ihre Religion für sie tut, Zeugnis abzulegen ... Wir brauchen Menschen, die Zeugnis ablegen von dem, was ihre Herzen bewegt ... Euer Glaube wird nie lebendig, wenn ihr ihn nicht betätigt.“ Dann führte er Jehovas Zeugen als Beispiel an und fuhr fort: „Sie machen ihren Glauben bekannt. Sie verkündigen, was der lebendige Christus für sie getan hat.“
13. Welche Vorrechte genießen jene, die bereit sind, Jehova Gott als seine Diener zu vertreten, und wie werden sie belohnt?
13 Dieses wichtige Werk, die Ausbreitung der guten Botschaft von Gottes Königreich, bietet uns die beste Gelegenheit, in den Fußstapfen des Meisters, Christi Jesu, zu wandeln. Gäbe es eine erhabenere Aufgabe zu erfüllen? Könnten wir ein größeres Vorrecht genießen als das, Jehova zu dienen, wie Christus Jesus ihm diente? Während wir bereitwillig an diesem segensreichen Werk teilnehmen, werden wir täglich daran erinnert, daß wir von Jehova Gott abhängig sind und fortgesetzt lernen müssen, wie wir die größte Persönlichkeit im Universum am besten vertreten können. Wir sollten uns auch stets der zuversichtlichen Worte Davids erinnern: „Jehova kennt die Tage derer, die lauter sind, und ihr Erbteil wird ewig sein; sie werden nicht beschämt werden in der Zeit des Übels, und in den Tagen des Hungers werden sie gesättigt werden.“ David sagte ferner: „Ich war jung und bin auch alt geworden, und nie sah ich den Gerechten verlassen, noch seinen Samen nach Brot gehen.“ — Ps. 37:18, 19, 25.
GRÖSSERE TÄTIGKEIT
14, 15. Wie dachte Paulus über den Predigtdienst?
14 Verkündiger der guten Botschaft, die sich bemühen, im Dienste Gottes immer mehr zu leisten, erinnern sich an die Worte des Apostels Paulus: „In Ephesus will ich noch bis Pfingsten bleiben, denn eine weite Tür zu kraftvoller Wirksamkeit hat sich mir aufgetan.“ (1. Kor. 16:8, 9, Kr) Dem Apostel Paulus wurde nach seiner Hingabe und Taufe große Verantwortung auferlegt, die Tätigkeit forderte. Er kam dieser Verantwortung jedoch vorbildlich nach, und die Arbeit machte ihm große Freude. Er sagte: „Geben ist beglückender als Nehmen“ und handelte auch nach diesem Grundsatz, denn er war bereit, selbst sein Letztes herzugeben. (Apg. 20:35, Alb) Bist auch du bereit, dich in den Dienst der Ausbreitung der guten Botschaft von Gottes Königreich zu stellen? Möchtest auch du durch die offene Tür, die „zu kraftvoller Wirksamkeit“ führt, eingehen?
15 Wer Gott gefallen möchte, sollte bereit sein, das, was er über Gottes Königreich weiß, mit anderen zu teilen. In diesem Zusammenhang können wir auch aus dem Rat des Apostels Paulus Nutzen ziehen, den er den ersten Christen in Rom gab: „Da wir nun Gaben haben, die je nach der uns widerfahrenen unverdienten Güte verschieden sind: sei es Prophezeiung, laßt uns nach dem verliehenen Maß des Glaubens prophezeien; sei es ein Dienstamt, so mögen wir uns diesem Dienste widmen; oder sei es, daß jemand lehrt, so widme er sich der Lehre; oder sei es, daß er ermahnt, so betätige er sich im Ermahnen; oder sei es, daß er mitteilt, so tue er es mit Freigebigkeit; wer vorsteht, tue es mit wirklichem Ernst; wer Barmherzigkeit erweist, tue es mit Freudigkeit.“ — Röm. 12:6-8, NW.
16. Was hilft uns ganz besonders, reifer zu werden? Warum ist es so wichtig, diese Früchte hervorzubringen?
16 Mit dieser geistigen Einstellung gewappnet, können wir unser Hingabegelübde richtig und gewissenhaft erfüllen. Bevor jemand getauft werden kann, muß sein Denken und Handeln rein sein. Damit er in Jehovas Gunst bleiben kann, muß er in Wort und Tat rein bleiben. Wir dürfen nie Schmach auf den Namen Jehovas oder auf seine Organisation bringen. Darum sollten Diener Gottes auch stets darauf bedacht sein, reifer zu werden, und das Hervorbringen der Früchte des Geistes ist ihnen dabei eine große Hilfe. (Gal. 5:22, 23, NW) Was ist unter diesen Früchten des Geistes Gottes zu verstehen? Eigenschaften wie Liebe, Freude, Friedfertigkeit, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Glaube, Milde und Selbstbeherrschung. Nach der Taufe sollte sich jeder fortgesetzt prüfen, um festzustellen, ob er im Hervorbringen dieser Früchte Fortschritte macht. Wir sollten einen Fortschritt sehen können, er mag uns noch so gering erscheinen. Selbst der geringste Fortschritt ist wichtig, denn wir müssen alle reifer werden und geistig wachsen. Warum? Damit wir mit Jehovas Hilfe den Angriffen des Teufels in diesen kritischen Tagen vor Harmagedon widerstehen können.
17. (a) In welchem Maße hilft uns Jehovas Organisation, den Willen Gottes zu tun? (b) Wie können wir zeigen, daß wir Jehovas Organisation achten und schätzen?
17 Noch etwas hilft uns weitgehend, den Willen Gottes zu tun: die Organisation, durch die Jehova sein Volk und die Menschen guten Willens führt und belehrt. Was wir gelernt haben, haben wir nicht von uns aus gelernt. Wir hatten einen Lehrer! Jesus sagte: „Es steht geschrieben: ‚Und sie werden alle von Gott gelehrt sein‘.“ (Joh. 6:45; Jes. 54:13) Wir verdanken unsere Erkenntnis dem heutigen Werkzeug Jehovas: seinen vom Geist gezeugten und gesalbten Zeugen, die die von Jesus beschriebene Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“ bilden. (Matth. 24:45-47, NW) Diese Sklavenklasse hat seit 1884 die Watch Tower Society als rechtsfähiges Werkzeug gebraucht, und die Zeitschrift Der Wachtturm, die im Jahre 1879 zum erstenmal erschien, ist heute noch ihr Hauptorgan zur Verbreitung der biblischen Wahrheit. Wir sollten diese Einrichtung achten und schätzen lernen, denn das ist wohlgefällig in den Augen Jehovas. (Hebr. 12:9) Ja, nicht nur die Organisation sollten wir achten und schätzen, sondern auch die Brüder, denen Jehova eine verantwortungsvolle Stellung in der Organisation übertragen hat. Wir sollten diesen bewährten, treuen Brüdern vertrauen und ihre harte Arbeit schätzen, denn sie sind eigentlich für unsere Seelen verantwortlich. — Hebr. 13:17.
18. (a) Was bewirkt ein gutes Beispiel bei den vielen, die sich der Neuen-Welt-Gesellschaft täglich anschließen? (b) Warum müssen Christen Beharrlichkeit lernen?
18 Durch Wachstum und Reife werden wir nicht nur reich gesegnet und glücklich gemacht, sondern wir geben dadurch auch den vielen Gott gut gesinnten Menschen, die sich der Organisation tagtäglich anschließen, ein gutes Beispiel. Nichts begeistert diese Menschen mehr als das Beispiel Gott hingegebener und getaufter Christen, die durch die Stärke und Kraft Jehovas an ihrer Lauterkeit festhalten. (Matth. 5:16) Wer sich eng an Jehova hält, täglich um seinen Segen und seine Führung bittet, sich von seiner Organisation leiten läßt und eifrig mit ihr zusammenarbeitet, läuft weniger Gefahr, untätig zu werden und die Segnungen des Lebens einzubüßen. Wer den Weg des Lebens einmal betreten hat, muß darauf bleiben und ständig an sich arbeiten, um den Preis zu gewinnen. Wir sollten im Gutestun nie müde werden. Im Gegenteil, wir sollten versuchen, noch mehr zu tun, um noch mehr Freude zu erleben. Ja, wir sollten uns überlegen, wie wir als Diener Gottes noch mehr Fortschritte machen könnten. — 1. Kor. 9:24; Offb. 2:10.
19, 20. (a) Wie können Christen als Diener Gottes Fortschritte machen? (b) Womit werden jene belohnt, die treu bleiben?
19 Bist du bereit, als Diener Gottes Fortschritte zu machen und die gute Botschaft regelmäßig zu verkündigen, mit anderen Worten jeden Monat drei bis vier Stunden zu predigen? Bist du bereit, nachdem du die gute Botschaft von Haus zu Haus verkündigt hast, Personen, die Interesse bekundeten, wieder zu besuchen und mit ihnen die Bibel zu studieren? Bist du auch bereit, deine Predigttätigkeit auf zehn Stunden im Monat auszudehnen? Ja bist du bereit, als Diener Gottes so weit Fortschritte zu machen, daß dich deine vortrefflichen Werke empfehlen und du, wenn es nötig werden sollte, als Aufseher der Herde Gottes oder als ein Dienstamtgehilfe eingesetzt werden kannst? Vergiß nicht, Paulus sagte: „Wenn jemand nach einem Aufseherdienst trachtet, so begehrt er ein schönes Werk.“ — 1. Tim. 3:1.
20 Ein Diener Gottes hat viele Möglichkeiten, Fortschritte zu machen, Jehova segnet sein ihm ergebenes Volk auf vielerlei Weise. Denken wir nur an die neue gerechte Welt, die er allen verheißen hat, die seinen Willen tun! Wir sollten daher jetzt die volle Bedeutung der Hingabe an Gott und der Taufe erkennen, die Furcht dieser Welt verbannen und durch unsere christliche Festigkeit und Beharrlichkeit anderen ein gutes Beispiel geben. Dann haben wir nicht nur eine vernünftige, begeisternde Lebensaufgabe zu erfüllen, sondern können auch heute schon glücklich und zufrieden sein. So komm und sieh, wie gütig Jehova ist, denn er segnet alle, die ihm in diesen kritischen Tagen vor Harmagedon treu bleiben und bereit sind, als Diener Gottes Fortschritte zu machen. — Offb. 21:1-5; Ps. 110:3.