Das Ende des weltweiten Zeugniswerkes rückt näher
1. (a) Wofür sollten Jesu jüdische Jünger nach Pfingsten des Jahres 33 u. Z. ebenfalls Zeugnis ablegen? (b) Wie sollte sich dies auf sie als Zeugen Jehovas auswirken?
DAS weltweite Zeugniswerk der Jünger Jesu Christi ist nun schon seit mehr als neunzehnhundert Jahren im Gange. Als Jesus Christus im Frühling des Jahres 33 u. Z. auf dem Ölberg zu seinen jüdischen Jüngern sagte: „Ihr werdet Zeugen von mir sein“, sprach er zu Männern, die von Geburt Zeugen Jehovas waren. (Jes. 43:1-12; 44:8) Doch von nun an, nämlich nach der Ausgießung des heiligen Geistes Gottes, die zehn Tage später oder zu Pfingsten in Jerusalem erfolgte, sollten sie auch Zeugen Jesu sein. Warum auch Zeugen Jesu? Bedeutete dies, daß sie nun nicht mehr in dem Maße ergebene Zeugen Jehovas sein sollten wie bisher oder daß sie überhaupt keine Zeugen Jehovas mehr sein sollten? Nein, statt sie von der Verkündigung des Namens Gottes, Jehovas, abzulenken und sie zu veranlassen, Gott in den Hintergrund zu drängen, sollte sie das Werk des Zeugnisgebens für Jesus veranlassen, Jehova Gott noch mehr zu verherrlichen. Es sollte dadurch noch deutlicher und noch entschiedener Zeugnis für ihn abgelegt werden. Es sollte dadurch bewiesen werden, daß Jehova nicht gelogen hatte, sondern daß er schließlich nach mehr als viertausend Jahren seinen Messias oder Christus erweckt hatte.
2. Wessen Kommen, auf das im Garten Eden zum erstenmal hingewiesen wurde, war von weltweiter Bedeutung?
2 Das Kommen des lang verheißenen, von Jehova gesandten Messias oder Gesalbten war von weltweiter Bedeutung. Es verdiente, in der ganzen Menschenwelt, ja „bis zum entferntesten Teil der Erde“ bekanntgemacht zu werden. Was Jehova Gott selbst getan hatte, sollten auch seine treuen Zeugen auf Erden tun. Was denn? Von dem echten, historischen Messias oder Christus, von Jesus, dem Sohn Gottes, Zeugnis ablegen. Um das Jahr 4026 v. u. Z. hatte Jehova Gott zu der Schlange, die den Sündenfall im Garten Eden verursacht hatte, gesagt: „Ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen; e r wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen.“ (1. Mose 3:15) Das war Jehovas erster Hinweis auf den Messias oder Christus.
3. Was mußte Jehova deshalb tun, um zu beweisen, daß sich sein Wort in dieser Hinsicht bestätigt hatte?
3 Als Gott seine Verheißung bestätigte, indem er seinen Messias oder Gesalbten erweckte, mußt er auf übernatürliche Weise für ihn Zeugnis ablegen, damit er erkannt werden konnte. Alle Menschen hätten damals die Bitte an ihn richten können, die früher schon einmal an ihn gerichtet worden war: „Möge sich Jehova als wahrer und treuer Zeuge ... erweisen.“ (Jer. 42:5, NW) Jehova war ein solcher Zeuge.
4. Wieso konnte Johannes denen, die zu ihm kamen, um sich taufen zu lassen, über Jesus Zeugnis ablegen?
4 Nachdem sein Sohn Jesus in der zweiten Hälfte des Jahres 29 u. Z. im Jordan getauft worden war, ließ er seinen heiligen Geist sichtbar auf den getauften Jesus herabfahren, und Johannes der Täufer hörte die Worte Gottes aus dem Himmel: „Dieser ist mein Sohn, der geliebte, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.“ Danach konnte Johannes der Täufer, ein jüdischer Zeuge Jehovas, Zeugnis davon ablegen, daß Jesus der Messias sei. Er sagte: „Ich habe es gesehen, und ich habe Zeugnis abgelegt, daß dieser der Sohn Gottes ist.“ (Matth. 3:13-17; Joh. 1:29-34) Er legte von da an vor allen, die zu ihm kamen, um sich von ihm taufen und sich darauf vorbereiten zu lassen, Jünger des Messias oder Christus Jehovas zu werden, Zeugnis ab.
5. Wie und wo legte Jehova drei Jahre später wiederum Zeugnis für Jesus ab, und wie bezeugte Petrus dies schriftlich?
5 Drei Jahre später, auf dem Berg der Umgestaltung, legte Jehova wiederum hörbar Zeugnis ab für Jesus, seinen Messias. Drei Jünger Jesu, die damals in einer Vision dessen Umgestaltung erlebten und ihn in übernatürlich herrlicher Gestalt sahen, hörten Gottes Stimme aus dem Himmel sagen: „Dieser ist mein Sohn, der geliebte, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe; hört auf ihn!“ Nachdem Jesus von den Toten auferstanden war, erzählten diese drei Augenzeugen den anderen Aposteln Jesu Christi von dieser Vision. (Matth. 17:1-9) Etliche Jahre danach schrieb der christliche Apostel Petrus: „Denn er [Jesus Christus] empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit, als ihm von der hocherhabenen Herrlichkeit Worte wie diese überbracht wurden: ,Dieser ist mein Sohn, mein geliebter, an dem ich selbst Wohlgefallen gefunden habe.‘ Ja, diese vom Himmel her ergehenden Worte hörten wir, als wir mit ihm auf dem heiligen Berge waren.“ — 2. Petr. 1:12-18.
6, 7. (a) Wie legte Gott während der ganzen öffentlichen Tätigkeit Jesu Zeugnis für seinen Sohn ab? (b) Was sagte Petrus zu Kornelius, wodurch er zeigte, welche Rolle Gott in Verbindung mit Jesus, dem Christus, spielte?
6 Jehova Gott legte während der ganzen öffentlichen Tätigkeit Jesu Christi auf Erden Zeugnis davon ab, daß dieser der verheißene Messias war, indem er ihn die gute Botschaft von seinem Königreich predigen und Wunder wirken ließ. Darum konnte der Apostel Petrus, als er den ersten Heiden, die sich zum Christentum bekehrten, Zeugnis über den Messias Jehovas ablegte, folgendes sagen:
7 „... Jesus, der von Nazareth war, wie Gott ihn mit heiligem Geist und Kraft salbte, und er ging durchs Land und tat Gutes und machte alle gesund, die vom Teufel bedrückt wurden; denn Gott war mit ihm. Und wir sind Zeugen all der Dinge, die er im Lande der Juden und auch in Jerusalem tat; aber sie brachten ihn auch um, indem sie ihn an einen Stamm hängten. Diesen hat Gott am dritten Tag auferweckt und ihn kundwerden lassen, nicht dem ganzen Volke, sondern den von Gott zuvor bestimmten Zeugen, uns, die wir mit ihm aßen und tranken, nachdem er von den Toten auferstanden war. Auch befahl er uns, dem Volke zu predigen und ein gründliches Zeugnis davon abzulegen, daß dieser der von Gott verordnete Richter der Lebenden und der Toten ist.“ — Apg. 10:38-42.
8. Auf welch außergewöhnlich machtvolle Weise legte Gott für Jesus Zeugnis ab, wie Paulus dies in seinem Brief an die Römer (1:1-5) erwähnte?
8 Auf außergewöhnlich machtvolle Weise legte Jehova Gott, der Allmächtige, für seinen Messias Zeugnis ab, indem er ihn von den Toten auferweckte. Der Apostel Paulus lenkte die Aufmerksamkeit auf dieses überwältigende göttliche Zeugnis, indem er an die römischen Christen schrieb: „... Gottes gute Botschaft, die er durch seine Propheten in den heiligen Schriften vorzeiten verhieß, in bezug auf seinen Sohn, der dem Fleische nach aus dem Samen Davids hervorging, der aber mit Macht als Gottes Sohn erklärt wurde nach dem Geiste der Heiligkeit durch die Auferstehung von den Toten — ja, Jesus Christus, unser Herr, durch den wir unverdiente Güte ... empfangen haben.“ (Röm. 1:1-5) Nur Gott, der Allmächtige, konnte ein solches Zeugnis ablegen, um zu beweisen, wer wirklich der Christus war.
9. Auf wessen Zeugnis, seine Person betreffend, stützte sich Jesus hauptsächlich, und wie legte er dies den Juden dar?
9 Jesus Christus stützte sich auf das Zeugnis Gottes, nicht auf das Zeugnis von Menschen. Zu den Juden, die nicht davon überzeugt waren, daß er der Messias war, sagte er: „Wenn ich allein über mich Zeugnis ablege, so ist mein Zeugnis nicht wahr. Da ist ein anderer, der Zeugnis über mich ablegt, und ich weiß, daß das Zeugnis, das er über mich ablegt, wahr ist. Ihr habt Leute zu Johannes [dem Täufer, der damals im Gefängnis war] geschickt, und er hat Zeugnis für die Wahrheit abgelegt. Ich aber nehme nicht das Zeugnis von einem Menschen an, sondern ich sage diese Dinge, damit ihr gerettet werdet. ... Ich aber habe das Zeugnis, das größer ist als das des Johannes, denn gerade die Werke, die mein Vater mir zu vollbringen aufgetragen hat, ja die Werke selbst, die ich tue, legen Zeugnis über mich ab, daß der Vater mich gesandt hat. Auch hat der Vater selbst, der mich gesandt hat, Zeugnis über mich abgelegt. ... Ihr erforscht die Schriften, weil ihr denkt, daß ihr durch sie ewiges Leben haben werdet; und gerade diese sind es, die über mich Zeugnis ablegen.“ (Joh. 5:31-39) Demnach stützte sich Jesus auf das machtvolle und unwiderlegbare Zeugnis Jehovas und seines inspirierten Wortes, der Bibel.
10, 11. (a) Welcher Gegensatz besteht zwischen der Annahme eines Zeugnisses, das vor einem menschlichen Gericht abgelegt wird, und der Annahme des von Gott gegebenen Zeugnisses? (b) Wozu machen wir Gott gemäß den Worten des Johannes (1. Joh. 5:9-12), wenn wir sein Zeugnis ablehnen?
10 An einem heutigen Gericht sind Richter und Geschworene geneigt, das Zeugnis von Männern und Frauen anzunehmen, die unvollkommen sind. Sollten wir da nicht um so eher bereit sein, das Zeugnis des vollkommenen, allmächtigen Gottes, Jehovas, anzunehmen, der sich nie irrt? Wir haben wirklich allen Grund, sein unfehlbares Zeugnis anzunehmen. Würden wir dies nicht tun, so würden wir sein Zeugnis verwerfen, und dadurch würden wir ihn zum Lügner stempeln. Zu dieser Schlußfolgerung kam der Apostel Johannes. Wir lesen in 1. Johannes 5:9-12:
11 „Wenn wir das Zeugnis empfangen, das Menschen geben, so ist das Zeugnis, das Gott gibt, größer, denn dies ist das Zeugnis, das Gott gibt, die Tatsache, daß er in bezug auf seinen Sohn Zeugnis abgelegt hat. Wer an den Sohn Gottes glaubt, hat das Zeugnis in seinem eigenen Fall. Wer nicht an Gott glaubt, hat ihn zum Lügner gemacht, weil er nicht an das gegebene Zeugnis glaubt, das Gott als Zeuge über seinen Sohn gegeben hat. Und darin besteht das gegebene Zeugnis, daß Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn. Wer den Sohn hat, hat dieses Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat dieses Leben nicht.“
12. (a) Warum ist die Ansicht, Gottes Zeugnis anzunehmen sei unmöglich, unvernünftig? (b) Was hing für die Menschheit davon ab, daß Jesus von einer Jungfrau geboren wurde?
12 Wenn das Zeugnis Gottes weitaus größer ist als das größte Zeugnis, das ein Mensch ablegen könnte, bedeutet das dann, daß Gott ein Lügner und sein Zeugnis etwas Unmögliches ist? Keineswegs, denn von Gott darf man ohne weiteres erwarten, daß er etwas tun kann, was dem Menschen unmöglich ist. Deshalb sagte auch der Engel Gabriel zu der jüdischen Jungfrau Maria, nachdem er ihr angekündigt hatte, daß sie als Jungfrau einen Sohn, Jesus, gebären werde (etwas, was immer mehr Geistliche der Christenheit für unmöglich halten): „Bei Gott wird keine Erklärung etwas Unmögliches sein.“ (Luk. 1:26-37) Diese Erklärung war tatsächlich nichts Unmögliches. Damit die Menschen künftig ewig in vollkommenem Glück auf einer paradiesischen Erde leben können, mußte der Sohn Gottes von einer Jungfrau geboren werden. Ob wir ewiges Leben erlangen oder für immer sterben werden, hängt deshalb davon ab, ob wir das Zeugnis Gottes annehmen oder ablehnen.
13. Welches ist gemäß Johannes 8:17, 18 der stichhaltigste Grund für unseren Glauben an das gegebene Zeugnis?
13 Jesus Christus, der Sohn Gottes, wies auf das Gesetz hin, das Gott den Juden durch den Propheten Moses gegeben hatte, und sagte: „In eurem eigenen Gesetz steht geschrieben: ,Das Zeugnis zweier Menschen ist wahr.‘ Ich bin einer, der Zeugnis über mich selbst ablegt, und der Vater, der mich gesandt hat, legt Zeugnis über mich ab.“ (Joh. 8:17, 18) Hier haben wir den stichhaltigsten Grund für unseren Glauben: das übereinstimmende Zeugnis Jehovas Gottes und Jesu Christi, der zwei größten Persönlichkeiten, die es überhaupt gibt.
14. Was müssen wir als wahre Christen tun, wenn wir Jehova Gott und Jesus Christus nachahmen und gemäß dem handeln wollen, was Jesus zu seinen jüdischen Jüngern sagte?
14 Da Jesus Christus das Zeugnis seines himmlischen Vaters, des allmächtigen Gottes, annahm und sich darauf stützte, müßten eigentlich alle, die wahre Christen sein möchten, Gottes Zeugnis ebenfalls annehmen, um so Jesus Christus nachzuahmen. Nicht nur das, Jesus Christus legte auch für die Wahrheit Zeugnis ab, weil Gott, sein Vater, dies tat: wie der Vater, so der Sohn. (Joh. 18:37) Und da Jehova Gott selbst gründlich Zeugnis für Jesus Christus abgelegt hat, sollten alle, die ihn nachahmen möchten, ja alle, die Zeugen Jehovas und Nachfolger seines einziggezeugten Sohnes zu sein behaupten, den Worten Jesu gemäß handeln, der zu seinen jüdischen Jüngern auf dem Ölberg sagte: „Werdet Zeugen von mir.“
15. (a) Was hat Jehova dadurch, daß er für Jesus Zeugnis abgelegt hat, für seinen Namen getan? (b) Wieso sind wahre Christen als Zeugen in einer günstigeren Lage als die vorchristlichen Zeugen Jehovas?
15 Durch das wunderbare Zeugnis, das Jehova Gott über seinen Sohn Jesus Christus abgelegt hat, hat er sich mehr denn je verherrlicht. Er hat sich dadurch als der allmächtige und wahre Gott, der den Messias nicht nur verheißen, sondern ihn auch gesandt hat, größere Ehre bereitet denn je. Er verdient es daher als himmlischer Vater wirklich, daß sein Name geheiligt wird. (Matth. 6:9) Sein Name Jehova steht immer noch über dem Namen Jesus, dem Namen seines Sohnes. Personen die Zeugen Jesu Christi werden, müssen nach wie vor Zeugen Jehovas sein. Sie sind in erster Linie Zeugen Jehovas und erst dann Zeugen seines Sohnes Jesus Christus. Sie sind christliche Zeugen Jehovas; sie haben eine bessere Botschaft und sind in einer günstigeren Lage als die treuen Zeugen Jehovas, die vor dem Kommen seines Sohnes Jesus Christus lebten. — Hebr. 11:1 bis 12:2.
DER INHALT IHRES ZEUGNISSES DAMALS UND HEUTE
16. Warum mußten Jesu jüdische Jünger in Jerusalem warten, bevor sie damit beginnen konnten, für Jesus Zeugnis abzulegen?
16 Die Jünger, die von Jesus Christus damals auf dem Ölberg sein letztes Gebot empfingen und die ihn in den Himmel auffahren sahen, kamen seinem Gebot gewissenhaft nach. Sie warteten in Jerusalem, bis ihnen durch Christus Gottes heiliger Geist zuteil wurde, der ihnen helfen sollte, für Jesus, den messianischen Sohn Gottes, Zeugnis abzulegen, damit Jehova Gott noch mehr verherrlicht werde. Sie legten dieses Zeugnis nicht im Vertrauen auf ihre eigene Kraft, sondern im Vertrauen auf die Hilfe des Geistes Jehovas ab und wirkten als christliche Propheten. Wie wir in Offenbarung 19:10 lesen, sagte der Engel zum Apostel Johannes: „Ich bin nichts weiter als ein Mitsklave von dir und deinen Brüdern, die das Werk des Zeugnisgebens für Jesus innehaben. Bete Gott an; denn das Zeugnisgeben für Jesus ist das, was zum Prophezeien inspiriert.“ Als sie daher wegen ihrer Zeugnistätigkeit auf heftigen Widerstand stießen, gab ihnen dieser Geist die Kraft, das Werk fortzusetzen. Wir lesen in Apostelgeschichte 4:31: „Und als sie ein flehentliches Gebet dargebracht hatten, wurde die Stätte, an der sie versammelt waren, erschüttert, und sie wurden alle ohne Ausnahme mit dem heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimut.“
17, 18. (a) Von wo ausgehend, sollten jene Jünger des ersten Jahrhunderts damit beginnen, für Jesus Christus und Jehova Zeugnis abzulegen, und was sollten sie vorher empfangen? (b) Welches Zeugnis legte Petrus zu Pfingsten über Jesus ab?
17 Alle, die in den Tagen der Apostel im ersten Jahrhundert u. Z. Jünger Christi wurden, konnten über Jesus Christus und seinen himmlischen Vater, Jehova Gott, Zeugnis ablegen. Was konnten sie bezeugen? Aus dem schriftlich niedergelegten Bericht, der das enthält, „was zum Prophezeien inspiriert“, erfahren wir, was sie bezeugten oder worin ihr Zeugnis bestand. Wir erfahren daraus, daß der auferstandene Jesus zu seinen Aposteln sagte: „Ausgehend von Jerusalem, sollt ihr Zeugen von diesen Dingen sein. Und seht, ich sende das auf euch herab, was von meinem Vater [in Joel 2:28, 29] verheißen ist. Ihr aber, haltet euch in der Stadt [Jerusalem] auf, bis ihr mit Kraft aus der Höhe bekleidet werdet.“ (Luk. 24:47-49) Nachdem der heilige Geist über die Jünger, die sich dieser Anweisung zufolge in Jerusalem versammelt hatten, ausgegossen worden war, sagte Petrus zu mehr als dreitausend jüdischen Teilnehmern des Pfingstfestes:
18 „Tatsächlich ist David nicht in den Himmel aufgestiegen, sondern er sagt selbst: ,Jehova sprach zu meinem Herrn: „Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde als Schemel deiner Füße hinlege.‘“ Daher erkenne das ganze Haus Israel mit Gewißheit, daß Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr an den Pfahl brachtet.“ — Apg. 2:1-36.
19. Als wessen Zeuge wirkte Petrus weiterhin, obwohl er zu Pfingsten über Jesus Zeugnis ablegte, und wem schrieb er noch größere Ehre zu?
19 In dem Bericht über jenen Tag wird ferner noch gesagt: „Und mit vielen anderen Worten legte er ein gründliches Zeugnis ab und ermahnte sie fortwährend, indem er sprach: ,Laßt euch aus dieser verkehrten Generation retten.‘“ (Apg. 2:40) Beachten wir, daß der Apostel Petrus zwar gewissenhaft Zeugnis über Jesus Christus ablegte, daß er aber gleichzeitig fortfuhr, als Zeuge Jehovas zu wirken, indem er Jehova Gott für das, was er in Verbindung mit dem Messias getan hatte, noch größere Ehre zuschrieb.
20. Wie begann das Werk, durch das für Jesus Zeugnis abgelegt wurde, in Samaria, und wurde es ohne Bezugnahme auf Gott eingeleitet?
20 Über die Provinz Samaria, die an die Provinz Judäa angrenzte, lesen wir: „Jene indes, die [zufolge der auf Veranlassung des Pharisäers Saulus entstandenen Verfolgung] zerstreut worden waren, gingen durch das Land und verkündeten die gute Botschaft des Wortes. Philippus zum Beispiel ging in die Stadt Samaria hinab und begann ihnen den Christus zu predigen. ... Als sie aber Philippus glaubten, der die gute Botschaft vom Königreiche Gottes und vom Namen Jesu Christi verkündete, ließen sie sich taufen, sowohl Männer als auch Frauen. ... Als die Apostel in Jerusalem hörten, daß Samaria das Wort Gottes angenommen habe, schickten sie Petrus und Johannes zu ihnen; und diese gingen hinab und beteten für sie, damit sie heiligen Geist empfingen. ... Als sie nun das Zeugnis gründlich abgelegt und das Wort Jehovas geredet hatten, kehrten sie nach Jerusalem zurück, und sie verkündeten die gute Botschaft vielen Dörfern der Samariter.“ (Apg. 8:4-25) Die gläubigen, getauften Samariter empfingen heiligen Geist, als Petrus und Johannes ihnen die Hände auflegten. Sie empfingen das Zeugnis über Jesus, das aber einen Teil der Botschaft vom „Königreich Gottes“ bildete, und der Geist, den sie erhielten, war der Geist Gottes.
21, 22. Was bewirkte das Zeugnis, das unter den ersten Bekehrten aus den Heiden über Jesus abgelegt wurde, bei den Jüngern?
21 Einige Zeit nachdem jene beschnittenen Samariter das Zeugnis über Jesus gehört hatten, wurde der Apostel Petrus nach Cäsarea, das nordwestlich von Judäa lag, gesandt, damit er dem italischen Hauptmann Kornelius und seinen Angehörigen und Freunden Zeugnis über Jesus ablege.
22 Als der Apostel Petrus später den Jüngern in Jerusalem erklärte, warum er jene gläubigen Heiden getauft habe, sagte er: „Wenn Gott ihnen also die gleiche freie Gabe [den heiligen Geist] verliehen hat, wie er sie auch uns verlieh, die wir an den Herrn Jesus Christus gläubig geworden sind, wer war ich denn, daß ich Gott hätte hindern können?“ Wie reagierten die Jünger auf diesen Bericht über die Bekehrung jener unbeschnittenen Heiden? Wir lesen weiter: „Als sie nun diese Dinge hörten, beruhigten sie sich, und sie verherrlichten Gott und sprachen: ,Wohlan, dann hat Gott auch den Menschen von den Nationen die Gelegenheit zur Reue gewährt, die zum Leben führt.‘“ (Apg. 10:1 bis 11:18) Das Zeugnis, das den unbeschnittenen Heiden über Jesus abgelegt worden war, bewirkte also bei den Jüngern, daß sie Jehova Gott, den Vater und Herrn Jesu, des Messias, verherrlichten.
23, 24. (a) Über wen legte der Apostel Paulus gemäß dem Bericht in Korinth und Rom Zeugnis ab? (b) In welchem Ausmaß war die gute Botschaft schon gepredigt worden, als er sich als Gefangener in Rom befand?
23 Danach wurde der Apostel Paulus als „Apostel für die Nationen“ ausgesandt. (Röm. 11:13; Apg. 13:1-4; 16:6-12) Über seine Tätigkeit in Korinth (Griechenland) lesen wir: „Paulus [begann sich] eingehend mit dem Worte zu beschäftigen, indem er den Juden Zeugnis gab, um zu beweisen, daß Jesus der Christus [oder Messias] ist.“ (Apg. 18:5) Als Paulus später in Jerusalem im Gefängnis war, sagte der Herr Jesus zu ihm: „Sei guten Mutes! Denn so wie du über die Dinge mich betreffend in Jerusalem ein gründliches Zeugnis abgelegt hast, so sollst du auch in Rom Zeugnis ablegen.“ (Apg. 23:11) Was tat Paulus zwei Jahre später, als er in Rom in Gewahrsam gehalten wurde? Der Bericht lautet: „Er erklärte ihnen [seinen Besuchern] die Sache, indem er von dem Königreich Gottes gründlich Zeugnis ablegte und sie sowohl anhand des Gesetzes Moses’ als auch der Propheten von morgens bis abends in bezug auf Jesus zu überzeugen suchte.“ (Apg. 28:23) Von Rom aus konnte Paulus sogar schon um das Jahr 61 u. Z. an die Christenversammlung in Kolossä (Kleinasien) schreiben:
24 „... [die Hoffnung] dieser guten Botschaft, die ihr gehört habt und die in der ganzen Schöpfung, welche sich unter dem Himmel befindet, gepredigt worden ist.“ — Kol. 1:23.
25. (a) Wozu führte diese Erfüllung der in Apostelgeschichte 1:8 aufgezeichneten Worte Jesu im Hinblick auf eine Weltbekehrung? (b) Welchen Eindruck hat das damalige weltweite Zeugniswerk auf weltliche Geschichtsschreiber gemacht?
25 Demnach haben sich die prophetischen Worte Jesu Christi: „Ihr werdet Zeugen von mir sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis zum entferntesten Teil der Erde“ damals schon, in den Tagen der Apostel, im ersten Jahrhundert u. Z., als zutreffend erwiesen. Dieses Zeugniswerk bewirkte aber damals, vor neunzehnhundert Jahren, keine Weltbekehrung. Dieser Ausspruch Jesu war nie so zu verstehen gewesen. Dennoch war das Zeugnis, das die Christenversammlung damals über Jesus Christus ablegte, so gewaltig, daß weltliche Geschichtsschreiber das Vorhandensein und die Tätigkeit der ersten Christen nicht außer acht gelassen haben. Sie bestätigen, daß das Christentum vor neunzehnhundert Jahren eine Realität war.
DAS WELTWEITE ZEUGNISWERK IM ZWANZIGSTEN JAHRHUNDERT
26. Was hat die Christenheit getan, um die Botschaft der Bibel zu verbreiten, und hat sie gleichzeitig ein wahrhaftiges Zeugnis für Jesus abgelegt?
26 In welchem Umfang haben sich denn die Worte, die Jesus vor so langer Zeit geäußert hat, heute erfüllt? Die Christenheit hat zwar, das muß zugegeben werden, schon über zwei Milliarden Bibeln und Bibelteile in Hunderten von Sprachen verbreitet. Hat sie aber durch ihre Erklärungen dieser heiligen Schriften ein wahrhaftiges Zeugnis über Jesus Christus abgelegt? Wer den Zustand der Christenheit und den Zustand der Welt, in der die Christenheit eine führende Rolle spielt, aufrichtig prüft, ist gezwungen, diese Frage mit Nein zu beantworten!
27. Was ist daher über die Befolgung der in Apostelgeschichte 1:8 aufgezeichneten Worte Jesu in unserer Zeit zu sagen?
27 Das wahre Christentum unterscheidet sich wesentlich von der verwirrenden Mischung von Hunderten von Sekten, die es in der Christenheit heute gibt. Dessenungeachtet erfüllt heute die gleiche Klasse von Jüngern, zu der die Jünger gehörten, mit denen Jesus im Jahre 33 u. Z. auf dem Ölberg sprach, jene Worte Jesu. Alle jene Jünger waren Zeugen Jehovas, und alle, die heute auf schriftgemäße Weise Zeugnis für Jesus ablegen, sind, ob von Geburt Juden oder Nichtjuden, Zeugen Jehovas. — Jes. 43:10-12.
28. Welcher Zeitabschnitt endete im Jahre 1914 u. Z., und was schließt das Zeugnis über Jesus Christus daher heute ein?
28 Heute für Jesus Christus Zeugnis abzulegen schließt weit mehr ein als vor neunzehnhundert Jahren. Die Geschichte hat nicht stillgestanden. Auch die Erfüllung biblischer Prophezeiung hat nicht stillgestanden. Nach dem biblischen Zeitplan befindet sich die Menschenwelt heute in der „Zeit des Endes“. (Dan. 12:4; 11:40) Folglich müssen die wahren Zeugen Jesu Christi jetzt von dem Zeugnis ablegen, was sich in dieser „Zeit des Endes“ — die im Jahre 1914, am Ende der Heidenzeiten oder der „bestimmten Zeiten der Nationen“, begann — in Verbindung mit Jesus Christus ereignet hat. (Luk. 21:24; Dan. 4:16, 23, 25, 32) Damals war für Jehova Gott die Zeit gekommen, dem Niedertreten des Rechts seines Messias, Jesu Christi, auf das Königtum ein Ende zu machen. Das tat er, indem er seinen Sohn Jesus Christus auf den Thron erhob und ihm gebot, ‘zur Unterwerfung inmitten seiner Feinde zu schreiten’, bis sie schließlich in Har-Magedon, dem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, zerschmettert werden würden. (Offb. 16:14; Ps. 110:1-5, NW; Hebr. 10:12, 13) Der Erste Weltkrieg auf der Erde wurde von dem „Krieg“, der nach der Inthronisierung Jesu Christi ‘im Himmel ausbrach’ und in dessen Verlauf Satan auf die Erde geworfen wurde, in den Schatten gestellt. — Offb. 12:1-13.
29, 30. Wer legt heute von den Dingen, die sich in dieser „Zeit des Endes“ ereignet haben, Zeugnis ab, und wie wird dies von einer weltlichen Informationsquelle bestätigt?
29 Wer legt heute in der ganzen Welt Zeugnis ab von der Geburt des messianischen Königreiches Gottes und von dem Sieg, den der neuinthronisierte König, Jesus Christus, über Satan, den Teufel, und über dessen Dämonen errungen hat? Jehovas christliche Zeugen widmen sich seit dem Jahre 1914 u. Z. diesem Werk. Wenden wir uns statt dem Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1970 einer weltlichen Informationsquelle zu. In dem New York Times Encyclopædic Almanac für 1970 lesen wir auf Seite 448, zweite Spalte, unter der Überschrift „Jehovas Zeugen“ folgendes:
30 Jehovas Zeugen glauben der ältesten Religion anzuhängen, die es auf Erden gibt: der Anbetung Gottes, des Allmächtigen, der in der Bibel als Jehova geoffenbart wird. ... Alle Zeugen Jehovas gelten als Prediger des Evangeliums. ... diese Prediger lehren die Bevölkerung aller Länder, daß Gottes Wort wahr ist und daß sie ihre ganze Hoffnung auf das Königreich Jehovas unter Christus Jesus setzen, das bereits aufgerichtet worden ist, um über die ganze Erde zu herrschen und jede andere Regierung zu ersetzen.“
31. (a) Was läßt erkennen, daß ihr Werk tatsächlich ein „weltweites Zeugniswerk“ ist? (b) Mit welchen Worten wird in Offenbarung 12:17 gezeigt, wie der Teufel auf ihr Zeugniswerk reagiert?
31 Wenn für Jehova Gott und seinen Sohn Jesus Christus in 206 Ländern rund um den Erdball Zeugnis abgelegt wird, so kann bestimmt von einem „weltweiten Zeugniswerk“ gesprochen werden! Freut sich der erniedrigte Satan oder Teufel über dieses Zeugnis, das von Gottes messianischem Königreich abgelegt wird? Aus Offenbarung 12:13-17 geht hervor, daß dem nicht so ist, denn dort heißt es: „Als nun der Drache [Satan] sah, daß er zur Erde hinabgeschleudert war, verfolgte er das Weib [Gottes himmlische Organisation], die das männliche Kind [das messianische Königreich] geboren hatte. ... Und der Drache wurde zornig über das Weib und begann Krieg zu führen mit den Übriggebliebenen ihres Samens, welche [1.] die Gebote Gottes halten und [2.] das Werk des Zeugnisgebens für Jesus innehaben.“
32. (a) Woraus ist ersichtlich, ob diese Verfolgung der Königreichszeugen noch lange andauern wird? (b) Wozu sollte das weltweite Zeugniswerk in Verbindung mit dem Zeugnis über Jesus also dienen?
32 Diese Verfolgung der Königreichszeugen ist seit dem Ersten Weltkrieg im Gange. Wie lange wird sie noch andauern? Nicht mehr sehr lange, denn die siegreichen Himmel machten über den erniedrigten Drachen, Satan, den Teufel, folgendes bekannt: „Wehe der Erde und dem Meer, weil der Teufel zu euch hinabgekommen ist und große Wut hat, da er weiß, daß er nur eine kurze Frist hat.“ (Offb. 12:12) Nach dem bevorstehenden „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, in Har-Magedon, in dem die ganze sichtbare irdische Organisation des Teufels vernichtet wird, ist für ihn und seine Geistdämonen die „kurze Frist“ abgelaufen. Sie werden dann gebunden und aus der Umgebung der Erde verbannt werden, indem sie in den „Abgrund“ geworfen werden, damit sie die Nationen in den tausend Jahren, in denen Jesus Christus über die Erde und ihre Bewohner herrscht, nicht mehr betrügen und irreführen können. Das weltweite Zeugniswerk in Verbindung mit dem Zeugnis über Jesus Christus sollte also nicht einer Bekehrung der ganzen Menschenwelt zum Christentum dienen. Da es sich dabei um ein Zeugnis handelt, dient es den politischen Nationen lediglich als Warnung, bevor ihr Ende in Har-Magedon kommt. Diese Warnung ist ihnen auch gegeben worden!
33. (a) Läßt die Prophezeiung Jesu erkennen, ob dieses weltweite Zeugniswerk einmal enden wird? (b) Welche Entscheidung sollten wir jetzt, bevor das weltweite Zeugniswerk endet, treffen?
33 Wenn Gottes Krieg von Har-Magedon zur Vernichtung dieser feindlichen Nationen losbricht, wird das weltweite Zeugniswerk seinen Zweck erfüllt haben. Es wird abgeschlossen sein, wie Jesus Christus es ankündigte, als er sagte: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.“ (Matth. 24:14) „Auch muß die gute Botschaft zuerst unter allen Nationen gepredigt werden.“ (Mark. 13:10) Wenn das „Ende“ morgen käme, könnten die Nationen nicht sagen, diese Prophezeiung habe sich nicht erfüllt. Doch der Höhepunkt dieses weltweiten Zeugniswerkes steht noch bevor. Es sind jedoch alle Anzeichen dafür vorhanden, daß das den Höhepunkt bildende Ende nahe ist. Wo werden wir stehen, wenn es kommt? Auf der Seite der nichtbekehrten Nationen oder auf der Seite des unbezwingbaren Königreiches Jehovas und seines Sohnes Jesus Christus? Die Entscheidung muß jetzt jeder von uns selbst treffen, bevor das weltweite Zeugniswerk dem Willen Gottes entsprechend endet.
34. Wer wird zu den Glücklichen gehören, wenn das weltweite Zeugniswerk zu Ende sein wird?
34 Glücklich alle, die dann auf der Seite des messianischen Königreiches Gottes stehen, ja glücklich alle, die sich an dem weltweiten Werk, durch das von diesem Königreich Zeugnis abgelegt wurde, beteiligt haben und zu denen Gott dann sagen kann: ‘Ihr seid meine Zeugen und die Zeugen meines Sohnes Jesus Christus, des Königs, und ich bin euer Gott, Jehova.’ — Jes. 43:12; Apg. 1:8.