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Wenn die Toten wieder lebenDer Wachtturm 1983 | 1. Oktober
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Wenn die Toten wieder leben
„Jesus sprach zu ihr: ‚Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer Glauben an mich ausübt, wird zum Leben kommen, auch wenn er stirbt; und jeder, der lebt und Glauben an mich ausübt, wird überhaupt nie sterben‘“ (JOHANNES 11:25, 26).
1. (a) Was gehört für jemand auf der Erde dazu, zu behaupten, er sei „die Auferstehung und das Leben“? (b) Wieso kann derjenige, der dies behauptete, das tatsächlich sein?
BESTIMMT gehört große Kühnheit dazu, wenn ein Mensch behauptet: „Ich bin die Auferstehung und das Leben.“ Doch genau das sagte eine historische Gestalt, Jesus Christus, vor über 1 900 Jahren von sich. Einer seiner Apostel namens Johannes hörte es und zeichnete es zu unserem Nutzen auf (Johannes 11:25). Jesus meinte damit, daß er dies für sterbende sowie für verstorbene und bereits begrabene Menschen sei. Natürlich starb er selbst einen brutalen Tod an einem Hinrichtungspfahl außerhalb der Mauern Jerusalems, und so mußte sein Vater, Jehova Gott, für ihn „die Auferstehung und das Leben“ werden. Am dritten Tag nach dem Tod Jesu auferweckte ihn Gott, der Allmächtige, von den Toten und verlieh ihm Unsterblichkeit im geistigen Bereich. Danach nahm Jesus einen menschlichen Leib an ähnlich dem, mit dem er gestorben war, und offenbarte sich seinen verängstigten Jüngern — einmal über 500 Personen (1. Korinther 15). Somit konnte er für die Menschen, für die er gestorben war, tatsächlich die Auferstehung und das Leben werden.
2. Warum kann heute niemand die Auferstehung Jesu Christi als leeres Gerede aus dem ersten Jahrhundert abtun?
2 Niemand kann heute die so gut bezeugte Auferweckung des hingerichteten Jesus Christus als leeres Gerede, das im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung verbreitet worden sei, belächeln oder abtun. Mit Ausnahme des Arztes Lukas, der die Bibelbücher Lukas und Apostelgeschichte schrieb, waren alle Schreiber der 25 anderen Bücher des sogenannten Neuen Testaments Augenzeugen des auferstandenen Sohnes Gottes. Einer der hervorragenden Zeugen war der ehemalige Christenverfolger Saulus von Tarsus, der der christliche Apostel Paulus wurde und 14 Bücher des „Neuen Testaments“ in der griechischen Umgangssprache jener Tage schrieb.
3, 4. Was sagte der Apostel Paulus den Athenern auf dem Marshügel über Gottes Gerichtstag und die Auferstehung?
3 Als Paulus einmal in dem kulturell und intellektuell hochstehenden Athen, der bedeutendsten Stadt Griechenlands, war, wurde er vor die Richter des Obersten Gerichtshofes geladen, der auf dem Marshügel, dem Areopag, tagte.
4 Mit dem gebührenden Respekt sprach Paulus vor den auf dem Marshügel versammelten Intellektuellen. Ohne die Gelehrsamkeit seiner weltlich weisen Zuhörer zu verunglimpfen, sagte Paulus zum krönenden Abschluß seines Zeugnisses und seiner Verteidigung:
„Wohl hat Gott über die Zeiten solcher Unwissenheit hinweggesehen, doch läßt er jetzt den Menschen sagen, daß sie alle überall bereuen sollten. Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er die bewohnte Erde in Gerechtigkeit richten will durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und er hat allen Menschen eine Gewähr dafür gegeben, indem er ihn von den Toten zur Auferstehung gebracht hat“ (Apostelgeschichte 17:30, 31).
5. Wie reagierten die Athener, die Paulus zuhörten, und in bezug auf wen erhebt sich daher eine Frage?
5 Wie berührte die bemerkenswerte Lehre von der Auferstehung der Toten diese Griechen, die ja an die Unsterblichkeit der Menschenseele glaubten? „Als sie nun von einer Auferstehung der Toten hörten, begannen einige zu spotten, während andere sagten: ‚Wir wollen dich hierüber noch ein andermal hören.‘“ Für sie war er immer noch „ein Verkündiger ausländischer Gottheiten“. Doch Dionysius, ein Richter des Areopag-Gerichts, konnte verstehen, was Paulus über einen künftigen Tag des Gerichts für die ganze Menschheit sagte, und er nahm sich die Sache zu Herzen. Ebenso reagierte eine Frau namens Damaris (Apostelgeschichte 17:18, 32-34). Doch wie steht es mit uns, die wir in dem so fortgeschrittenen Zeitalter der Wissenschaft leben? Wir haben keinen Grund, darüber zu lachen!
6. War die Auferstehung Jesu der erste Fall der Auferweckung eines Verstorbenen, und welche Möglichkeit besteht für diejenigen, die Jesus noch zum Leben erwecken wird?
6 Natürlich war die Auferstehung Jesu nicht der erste Fall der Auferweckung eines Menschen zu bewußtem Leben. Die Bibel berichtet von früheren Fällen, zum Beispiel von Lazarus, den Jesus am vierten Tag nach dessen Tod und Beisetzung zum Leben auferweckt hatte (Johannes 11:1-44). Doch die Auferstehung Jesu war die wichtigste für die ganze Menschheit. Er starb nicht wieder wie andere vor ihm; er kann jetzt in seinem Zustand als Auferstandener und Unsterblicher für Menschen „die Auferstehung und das Leben“ sein, so daß sie die Gelegenheit haben werden, ununterbrochenes, endloses Leben in Vollkommenheit zu erlangen, frei vom Todesurteil und unter Gottes universeller Souveränität.
7, 8. (a) Inwiefern bestätigen das Alter Adams und das Methusalahs die Möglichkeit, daß vollkommene Menschen ewig leben werden? (b) Wie lang erscheint das Leben Melchisedeks, und wofür spricht dies in bezug auf das Leben dessen, den er vorschattete?
7 Daß es möglich sein wird, endlos auf der Erde zu leben, wenn sich gehorsame Menschen von dem Sturz in Sünde und Tod (durch den ersten Menschen, Adam) erholt haben, wird durch die Tatsache gestützt, daß Adam, obwohl er gegen Gott gesündigt hatte, 930 Jahre lang lebte, den größten Teil dieser Zeit außerhalb des vollkommenen Gartens Eden. Einer seiner Nachkommen, Methusalah, wurde sogar 969 Jahre alt (1. Mose 5:5, 27). Methusalah starb im Jahre 2370 v. u. Z., und im gleichen Jahr löschte die weltweite Sintflut alles menschliche und tierische Leben außerhalb der Arche aus, in der Noah und seine Familie Zuflucht genommen hatten. Jahrhunderte später, spätestens im Jahre 1933 v. u. Z., wurde auf dem irdischen Schauplatz ein Priestertum eingeführt, und zwar das Priestertum Melchisedeks, der den Patriarchen Abraham segnete und der Gottes Wohlgefallen hatte. Sein Geburts- und sein Todesdatum wurden nicht genannt.
8 Somit erscheint sein Priestertum in Salem, wo er sowohl König als auch Priester war, als ein ewiges Priestertum (1. Mose 14:18-20). Der auferweckte Jesus Christus wird hinsichtlich seiner Lebenserwartung mit dem König-Priester Melchisedek verglichen, denn in Hebräer 7:15-17 lesen wir, daß der verherrlichte Jesus Christus die „Kraft eines unzerstörbaren Lebens [hat], denn zum Zeugnis wird gesagt: ‚Du bist Priester für immer nach der Weise Melchisedeks.‘“ (Siehe auch Psalm 110:1-4.) Seit der unsterblich gewordene Jesus Christus 33 u. Z. im Himmel verherrlicht wurde, amtet er somit als Hoherpriester für Mitglieder der Menschheitsfamilie, für die er sich als vollkommenes menschliches Opfer dahingegeben hat. Daher kann er für die vom Tod heimgesuchte Menschheitsfamilie als zweiter Adam dienen. Wenn er zur gegebenen Zeit die Verstorbenen zu irdischem Leben auferweckt, werden sie die Gelegenheit erhalten, in einem erdenweiten Paradies ewiges Leben in menschlicher Vollkommenheit zu erlangen. Im Gegensatz zum ersten Adam wird Jesus Christus seiner Verantwortung gegenüber der Menschheitsfamilie nachkommen, für die er sich geopfert und sein vollkommenes Lebensblut vergossen hat (1. Korinther 15:22-45).
Verstorbene auf der Erde wiedersehen
9. Wie schuf Gott einen Ausgleich, damit die verstorbenen Nachkommen Adams und Evas auferstehen können, wie dies aus 1. Korinther 15:21 und Römer 5:12 hervorgeht?
9 Die große Mehrheit der Menschen, die auf der Erde gelebt haben, wird auf eine Auferstehung der Toten angewiesen sein, um das Vorrecht zu haben, ihr Leben auf der Erde unter dem verheißenen messianischen Königreich Gottes zu erneuern. Der Apostel Paulus, selbst ein Zeuge der Auferstehung Jesu Christi, bezeugte Gottes Fähigkeit, einen gerechten und vollkommenen Ausgleich zu schaffen, indem er schrieb: „Da der Tod durch einen Menschen gekommen ist, kommt auch die Auferstehung der Toten durch einen Menschen“ (1. Korinther 15:21). In Übereinstimmung mit seinem Brief an die Christen in Korinth schrieb Paulus in seinem Brief an die Christen in Rom, daß „durch e i n e n Menschen die Sünde in die Welt hineingekommen ist und durch die Sünde der Tod und sich so der Tod zu allen Menschen verbreitet hat, weil sie alle gesündigt hatten“ (Römer 5:12). Angesichts dessen konnte Jehova Gott dafür sorgen, daß die Nachkommen Adams und Evas von dem e i n e n Menschen losgekauft wurden, der eine Ausnahme von der in Römer 5:12 dargelegten Regel war.
10. Auf welcher Grundlage konnte Jesus Christus sein menschliches Leben als Austausch geben und für Adams Nachkommen ein Ewigvater werden?
10 Diese Ausnahme war Jesus, der durch ein Wunder Gottes von der jüdischen Jungfrau Maria, der Tochter Helis vom königlichen Stamm Juda, geboren wurde (Lukas 3:23-38). Als Opfer konnte sein vollkommenes Menschenleben gegen das vollkommene Menschenleben eingetauscht werden, das Adam im Garten Eden durch willentliches Sündigen gegen seinen Schöpfer für all seine natürlichen Nachkommen verwirkt hatte. Folglich konnte der auferweckte Jesus Christus für alle, zu deren sündigem Vater sich der erste Adam machte, als „Ewigvater“ dienen. Somit bleibt es Gottes Sohn überlassen, ihr Ewigvater zu werden (Jesaja 9:6).
11. Wenn Jesus Christus und seine Apostel Tote auferwecken konnten, während sie noch auf der Erde lebten, was kann man dann von Jesus in dieser Hinsicht nach seiner eigenen Auferstehung erwarten?
11 Wenn Jesus Christus und seine Apostel Menschen von den Toten auferweckten, wurden diese dadurch nicht von den Auswirkungen des Todesurteils befreit, die sie vom ersten Adam ererbt hatten. Daher starb selbst Lazarus wieder, der geliebte Freund Jesu, so daß es für ihn nötig wurde, an einer endgültigen Auferstehung unter dem aufgerichteten Königreich Gottes teilzuhaben. Doch das wird kein Problem sein. Wenn Jesus als vollkommener Mensch auf der Erde die Macht hatte, Verstorbene aufzuerwecken, um ihr irdisches Leben wenigstens für einige Zeit unter dem gegenwärtigen System der Dinge zu erneuern und zu verlängern, ist er dann nicht jetzt, wo er wieder ein Geistsohn Gottes ist, um so eher in der Lage, zu Gottes bestimmter Zeit die Verstorbenen aufzuerwecken? Ja, denn ihm ist nach seiner Auferstehung und seiner Rückkehr zu seinem himmlischen Vater alle Gewalt im Himmel und auf der Erde gegeben worden.
12. Hörte die Verwandtschaft Jesu Christi mit der Menschheitsfamilie durch die Art und Weise, wie er auferweckt wurde, auf, und wie wird er den Zweck seines menschlichen Opfers erfüllen?
12 Als einer der Jünger Christi, der Apostel Paulus, in seinem Brief an die Christen in Korinth die Auferstehung behandelte, schrieb er: „So steht auch geschrieben: ‚Der erste Mensch Adam wurde eine lebendige Seele.‘ Der letzte Adam wurde ein lebengebender Geist“ (1. Korinther 15:45). Die Tatsache, daß Jesus Christus als der letzte Adam bezeichnet wird, läßt erkennen, daß immer noch eine gewisse Verwandtschaft zwischen ihm und dem Menschengeschlecht besteht. Daran ändert auch die Tatsache nichts, daß er jetzt eine übermenschliche Geistperson ist (Psalm 8:4, 5; Hebräer 2:5-9). Während des bevorstehenden tausendjährigen Gerichtstages wird er den Zweck seines vollkommenen menschlichen Opfers völlig erfüllen, indem er die verstorbenen Menschen wieder zum Leben bringt und ihnen die Gelegenheit bietet, auf einer paradiesischen Erde zur Vollkommenheit zu gelangen und ihn als ihren Ewigvater und Friedefürsten zu haben. Auf diese Weise wird er das wiedergutmachen, was Adam ihnen angetan hat.
13. Was sagte Jesus vor der Auferweckung des Lazarus zu Martha über verstorbene und über lebende Menschen, die an ihn glauben würden?
13 Bevor Jesus seinen geliebten Freund Lazarus aus Bethanien von den Toten auferweckte, sagte er zu dessen Schwester Martha: „Dein Bruder wird auferstehen.“ Martha dachte, Jesus rede von der fernen Zukunft, und erwiderte: „Ich weiß, daß er auferstehen wird in der Auferstehung am letzten Tage.“ Bei dieser Gelegenheit machte Jesus seine bemerkenswerte Äußerung: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer Glauben an mich ausübt, wird zum Leben kommen, auch wenn er stirbt; und jeder, der lebt und Glauben an mich ausübt, wird überhaupt nie sterben“ (Johannes 11:23-26).
14. (a) Was muß der Fall sein, damit jemand an Jesus Glauben ausüben kann? (b) Falls Gott es sich erwählt, eine solche Person für das himmlische Erbe zu berufen, was wird dann unweigerlich geschehen, obwohl der Betreffende sterben muß?
14 Um an Jesus Christus Glauben ausüben zu können, müßte jemand am Leben sein und etwas über ihn hören oder erfahren. Dann könnte er sich Gott durch Christus hingeben und diesen entscheidenden Schritt durch die Taufe im Wasser symbolisieren. Falls der himmlische Vater Jesu Christi es sich erwählen sollte, diesen Gott hingegebenen, getauften Jünger seines Sohnes zu dessen himmlischem Miterben zu berufen, würde er ihn mit seinem Geist zeugen. Das würde bedeuten, daß dieser geistgezeugte Jünger schließlich als Mensch sterben müßte. Doch Jesus sagte: „[Er] wird zum Leben kommen, auch wenn er stirbt.“ In seinem Fall wäre es zum Leben als ein auferwecktes Geistgeschöpf bei Jesus im himmlischen Bereich.
15. In welcher Lage wird jemand bei seiner Auferstehung sein, wenn er vor seinem Tod den richtigen Glauben ausübte, aber nicht von Gottes Geist gezeugt wurde?
15 Was aber, wenn heute ein Gott hingegebener, getaufter Jünger stirbt, der nicht von Jehova Gott als himmlischer Miterbe Christi gezeugt worden ist, wie das bei vielen der Fall gewesen ist, seit die Einsammlung der „anderen Schafe“ Christi begann? (Johannes 10:16). Da er an den, der „die Auferstehung und das Leben“ ist, Glauben ausgeübt hat, wird er gleich von seiner irdischen Auferstehung an, wahrscheinlich schon zu Beginn der Zeit der Auferstehung, hinsichtlich des neuen Systems der Dinge in einer günstigen Lage sein (Hebräer 11:35). Er wird dann schon früh für besondere Dienstvorrechte unter dem himmlischen Königreich zur Verfügung stehen. Auf diese Weise wird die Auferstehungshoffnung, mit der er gestorben ist, zu Gottes Ehre verwirklicht werden.
16, 17. (a) Was haben diejenigen zu erwarten, die in vorchristlicher Zeit lebten und dem Kommen des „Samens“ des „Weibes“ Gottes erst noch entgegenblickten? (b) Mit welchen Worten sichert uns Jesus ihre Auferstehung zu?
16 Nicht nur diejenigen, die von der Zeit des ersten Kommens Jesu Christi an Glauben an ihn ausgeübt haben, werden an den Auferstehungsvorkehrungen teilhaben, sondern auch Menschen aus vorchristlicher Zeit, die im Glauben an Jehova Gott auf das in 1. Mose 3:15 vorhergesagte Kommen des „Samens“ seines sinnbildlichen „Weibes“ warteten. Wie sich später herausstellte, war dieser „Same“ mit dem später erwähnten ‘Samen Abrahams’ identisch (1. Mose 12:1-13; Galater 3:16). Zu denjenigen, die auf das Kommen dieses „Samens“ des größeren Abraham, Jehova Gott, warteten, gehörten natürlich der Patriarch Abraham, sein Sohn Isaak und sein Enkel Jakob oder Israel. Daß ihre Auferstehung gewiß ist, bestätigte Jesus Christus, der Same Abrahams, mit den Worten:
17 „Was die Auferstehung der Toten betrifft: Habt ihr nicht gelesen, was euch von Gott gesagt wurde, welcher sprach: ‚Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs.‘? Er ist nicht der Gott der Toten, sondern der Lebenden“ (Matthäus 22:31, 32). „Was die Toten betrifft, daß sie auferweckt werden, habt ihr nicht in dem Buch Mose, in dem Bericht über den Dornbusch, gelesen, wie Gott zu ihm sprach: ‚Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs.‘? Er ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden“ (Markus 12:26, 27). „Für ihn leben sie alle“ (Lukas 20:37, 38). Auf diese Weise sicherte uns Jehova Gott indirekt die Auferstehung der Toten zu.
18. Wen stellte Gottes Freund Abraham angesichts der Natur des verheißenen Samens dar?
18 Gott verhieß seinem Freund Abraham, daß alle Familien der Erde ‘sich durch seinen Samen segnen’ würden (Jakobus 2:23; 1. Mose 12:1-3; 22:15-18). Da dieser „Same“ ein geistiger Same geworden ist, stellte der Mensch Abraham Jehova dar, denn Jehova allein konnte der Vater des geistigen „Samens“, des jetzt in den Himmeln verherrlichten Jesus Christus, werden.
19. Welches prophetische Bild wird in Offenbarung 20:11-14 vermittelt?
19 Wir haben ein prophetisches Bild von der bevorstehenden Auferweckung jener verstorbenen Familien auf der Erde. Es wird in Offenbarung 20:11-14 in symbolischer Sprache wie folgt beschrieben: „Und ich [der Apostel Johannes] sah einen großen weißen Thron und den, der darauf saß. Vor ihm entflohen die Erde und der Himmel, und keine Stätte wurde für sie gefunden. Und ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Throne stehen, und Buchrollen wurden geöffnet. Aber eine andere Buchrolle wurde geöffnet; es ist die Buchrolle des Lebens. Und die Toten wurden nach den Dingen gerichtet, die in den Buchrollen geschrieben sind, gemäß ihren Taten. Und das Meer gab diejenigen Toten heraus, die darin waren, und der Tod und der Hades gaben diejenigen Toten heraus, die darin waren, und sie wurden als einzelne gerichtet gemäß ihren Taten. Und der Tod und der Hades wurden in den Feuersee geschleudert. Dies bedeutet den zweiten Tod: der Feuersee.“
20. Was wird am Ende des tausendjährigen Gerichtstages mit den Menschen geschehen, deren Name in das Buch des Lebens eingeschrieben wird, und was mit denen, deren Name nicht eingeschrieben wird?
20 Während des tausendjährigen „Tages“, den Gott „festgesetzt“ hat und an dem „er die bewohnte Erde in Gerechtigkeit richten will durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat“, werden sich die Auferstandenen all die göttlichen Vorkehrungen zunutze machen müssen, die für ihre ewige Rettung getroffen worden sind (Apostelgeschichte 17:31). In diesem Sinne werden sie „sich segnen“ müssen. Wenn sie die endgültige Prüfung ihrer Lauterkeit völlig bestehen, werden sie den Lohn, ewiges Leben in einem weltweiten Paradies, erlangen. Andernfalls droht ihnen der „zweite Tod“, aus dem es keine Auferstehung geben wird (Offenbarung 20:14). Es wird so sein, wie in Offenbarung 20:15 geschrieben steht: „Und wer irgend im Buche des Lebens nicht eingeschrieben gefunden wurde, wurde in den Feuersee geschleudert.“
Kannst du dich noch erinnern?
□ Weshalb kann heute niemand die Auferstehung Christi als leeres Gerede abtun?
□ Auf welcher Grundlage konnte Jesus für Adams Nachkommen ein Ewigvater werden?
□ Falls ein treuer Mensch, der nicht durch Gottes Geist gezeugt wurde, sterben sollte, in welcher Lage wird er sich dann bei seiner Auferstehung befinden?
□ Welches prophetische Bild wird uns in Offenbarung 20:11-14 vermittelt?
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Die lebenden Glaubensmenschen, die niemals sterben werdenDer Wachtturm 1983 | 1. Oktober
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Die lebenden Glaubensmenschen, die niemals sterben werden
1, 2. Wohin wollen Millionen „frommer“ Menschen nicht kommen, um sich des ewigen Lebens zu erfreuen, und an welche Worte Jesu Christi in bezug auf endloses Leben erinnern sie sich?
HEUTE leben Milliarden von Menschen auf der Erde. Millionen von ihnen lernen gegenwärtig die wunderbare Möglichkeit kennen, auf der Erde am Leben zu bleiben, ohne je sterben zu müssen. Viele mögen sich noch an das Kindergebet erinnern: „Lieber Gott, mach mich fromm, daß ich in den Himmel komm’.“ Doch heute leben Millionen Menschen, die zwar „fromm“ sind, aber gar nicht in den Himmel kommen wollen. Ihre von Gott verliehene Hoffnung besteht darin, daß auf der Erde das Paradies wiederhergestellt und über den ganzen Erdball ausgedehnt wird. Dort möchten sie für alle Zeit in menschlicher Vollkommenheit unter einer gerechten himmlischen Regierung leben (Lukas 23:43). Sie denken dabei an die bemerkenswerten Worte, die Jesus Christus an Martha richtete, deren Bruder Lazarus er gerade von den Toten auferwecken wollte. Diese Worte verdienen, von allen heute lebenden Menschen ernsthaft beachtet zu werden. Sie lauten:
2 „Und jeder, der lebt und Glauben an mich ausübt, wird überhaupt nie sterben“ (Johannes 11:26).
3. Welche Ansprache über ununterbrochenes menschliches Leben wurde am 24. Februar 1918 gehalten, und aufgrund welcher weiteren Ereignisse während jenes Jahres war es vorübergehend nicht mehr möglich, diesen Vortrag zu halten?
3 Männer und Frauen unseres 20. Jahrhunderts wurden am Sonntag, dem 24. Februar 1918, in Los Angeles (Kalifornien, USA) auf diese bemerkenswerte Hoffnung aufmerksam gemacht. Dort hielt der damalige Präsident der Watch Tower Bible and Tract Society zum erstenmal den öffentlichen Vortrag: „Die Welt ist am Ende — Millionen jetzt lebender Menschen werden niemals sterben!“a Das war gerade zu der Zeit, als der Erste Weltkrieg, in den die Vereinigten Staaten von Amerika hineingezogen worden waren, seinem Höhepunkt entgegenging. Eine Zeitlang war es dann nicht mehr möglich, diesen epochemachenden biblischen Vortrag zu halten, besonders nachdem am 8. Mai 1918 der Präsident der Watch Tower Society und sieben seiner Mitarbeiter aus dem New Yorker Hauptbüro der Gesellschaft verhaftet worden waren. Etwas früher, am 12. Februar 1918, hatte die kanadische Regierung das neuste Buch der Gesellschaft, Das vollendete Geheimnis, sowie die kostenlosen Traktate der Gesellschaft, Der Schriftforscher genannt, verboten. Am 14. März folgte die Regierung der Vereinigten Staaten diesem Beispiel und verbot Das vollendete Geheimnis und eine damit in Verbindung stehende Ausgabe des Schriftforschers — Publikationen, die vom Präsidenten der Gesellschaft befürwortet worden waren. Nach einer mehrwöchigen Gerichtsverhandlung verurteilte dann am 21. Juni das Bundesgericht der Vereinigten Staaten den Präsidenten der Gesellschaft, ihren Sekretär-Kassierer, die beiden Mitverfasser des Vollendeten Geheimnisses, drei weitere Mitarbeiter aus dem New Yorker Hauptbüro und den italienischen Übersetzer der Gesellschaft zu langjährigen Haftstrafen, die sie in der Bundesstrafanstalt in Atlanta (Georgia) abbüßen sollten. Am 4. Juli 1918, während der Erste Weltkrieg noch tobte, wurden alle acht von Brooklyn (New York) in die Bundesstrafanstalt in Atlanta überführt.
4. Wie kam es, daß der Überrest des Volkes Jehovas auf der Erde, geistig gesprochen, so gut wie tot war, und was wurde aus seiner himmlischen Hoffnung?
4 Vor dem darauffolgenden Winter sah sich die Gesellschaft gezwungen, von Brooklyn (New York) nach Pittsburgh (Pennsylvanien) zurückzukehren, wie im Watch Tower vom 1. Oktober 1918 auf Seite 290 mitgeteilt wurde (deutsch: Okt., Nov., Dez. 1918, S. 86). Überall auf der Erde wurden junge Männer aus den Versammlungen der Internationalen Bibelforscher in Feldlagern oder sogar in Gefängnissen festgehalten. Geistig gesehen, waren die Jehova hingegebenen, getauften Diener so gut wie tot, besonders was das mutige Predigen des Evangeliums, der guten Botschaft, anging. Sie dachten, sie seien nun am Ende ihrer irdischen Laufbahn angelangt und ihre himmlische Verherrlichung stehe unmittelbar bevor. Doch nichts dergleichen! Im Monat November wurde von den am Weltkrieg beteiligten Nationen ein Waffenstillstandsvertrag unterzeichnet, der Friede kehrte wieder ein, und siehe da — auf der vom Krieg verwüsteten Erde war noch ein Überrest der Anbeter Jehovas am Leben!
5. Wer hatte einen ähnlichen geistigen Schlummer während eines langen Exils gehabt, aber was hatte Gottes Wort über sie vorausgesagt?
5 Was nun? Jehovas prophetisches Wort hatte vorausgesagt, daß diese anscheinend toten Zeugen zu erneuter Tätigkeit in seinem königlichen Dienst auf der Erde wiederbelebt würden. Während des Ersten Weltkriegs war ihr geistiger Zustand mit der Situation vergleichbar, in der sich die Israeliten befanden, nachdem ihre Hauptstadt Jerusalem von den Streitkräften Babylons im Jahre 607 v. u. Z.
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